Zu Wochenbeginn stellten Jonathan Zipf und Stephen Bibow einer Gruppe von rund 20 Trainerinnen und Trainern Rahmentrainingspläne vor. Die Pläne für B-Jugendliche können in Vereinen kostenfrei als Leitfaden durch die Saison eingesetzt werden. Die Initiative ist Teil des TriPoint Projekts, das Nachwuchsförderung in ganz Bayern erleichtern, Erfahrungsaustausch unter Clubs, Trainer*innen und dem Verband ermöglichen und den Kontakt zum BTV-Leistungssport-Team verbessern soll. Wir haben uns mit den Trainern des Bundes- und Landesstützpunkt Triathlon unterhalten.

Johnny Zipf
Hallo Johnny, als Stützpunkt-Trainer bist du seit rund einem Jahr aktiv und konntest Deine sportlichen Erfahrungen auch in den Plan einbringen. Welcher ist der Punkt, der dir besonders am Herzen lag?
Zuerst muss ich sagen, dass der Umstieg von der Athleten- zur Trainerseite natürlich auch für mich kein leichter war und immer noch ein laufender Prozess ist. Rückblickend betrachtet bin ich aber sehr zufrieden, wie wir mittlerweile alle im „Stützpunkt-Team“ und auch darüber hinaus zusammenarbeiten. Ich konnte, denke ich, meinen Platz im Team finden und sehe mich als gute, praktische Ergänzung zu Stephens schier unendlichem Wissensschatz.
Ich kann gar keinen konkreten Punkt nennen, der mir besonders am Herzen liegt, es gibt aber genügend Situationen, in denen ich meine Meinung und Erfahrung einbringen kann, da ich nahezu alles im sportlichen Bereich bereits erlebt oder miterlebt habe.

Der leitende Landestrainer Stephen Bibow
Stephen, Du arbeitest als Sportwissenschaftler seit vielen Jahren im Bereich Leistungsdiagnostik, Analyse, Planung und Entwicklung. Was, würdest Du sagen, waren im Bereich des Nachwuchstrainings die für dich wichtigsten Erkenntnisse?
Mich interessiert die Sportwissenschaft mit all ihren Teildisziplinen sehr und wir können und sollen uns als Nachwuchstrainer auch an einigen Erkenntnissen bedienen. Nur geht es auch und vor allem darum, als Nachwuchstrainer Nachwuchsathlet*innen als heranwachsende Persönlichkeiten, als Schüler*innen, als triathlonbegeisterte junge Sportler*innen wahrzunehmen, langfristig zu fördern und das Feuer für den Leistungssport am Leben zu halten oder sogar weiter zu entfachen. Ich möchte nicht nur Triathlon lehren, sondern auch etwas für’s Leben mitgeben. Es gab eine Zeit, da hatten meine Trainer*innen deutlich mehr Einfluss auf mich, als beispielsweise meine Lehrer oder Eltern. Das lernt man natürlich nicht im Labor für Leistungsdiagnostik.
Johnny, was sind die Ziele des Rahmentrainingsplans und für wen ist er konzipiert?
Der Rahmentrainingsplan richtet sich an die Altersgruppe Jugend B, kann aber auch in darauffolgenden Altersgruppen leicht angepasst werden. Er soll die Arbeit der Vereine, Eltern und Trainer*innen erleichtern, Hilfestellung und Ideen geben, wie ein komplexes Nachwuchstraining im Triathlon aussehen kann.
Stephen, wie unterscheidet sich der Rahmentrainingsplan von einem Trainingsplan, den erwachsene Triathlet*innen vielleicht aus ihrem eigenen Training kennen und warum ist es wichtig einen Unterschied zu machen?
Quantitativ ist der größte Unterschied sicherlich der Belastungsumfang und auch die Umfänge von intensiven Intervallen. Außerdem ist es im Nachwuchstraining so, dass wir unsere Trainingszeiten primär nach den Unterrichtszeiten der (Sport-)schule ausrichten und bei einem erwachsenen Profi-Athleten ist die Trainingszeit fast gleichzustellen mit einer (fiktiven) Arbeitszeit. Inhaltlich ist das Nachwuchstraining deutlich spielerischer, koordinativer und vielseitiger, ganz nach dem Motto: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“. Ansonsten gelten natürlich die allgemeinen Trainingsprinzipien wie zum Beispiel ein harmonisches Verhältnis aus Be- und Entlastung.

Das Training sollte stets spielerisch aufgebaut sein.
Stephen, auch die Nomenklatur unterscheidet sich von der, die Vielen bekannt ist. Warum?
Ich bin einfach nicht von der bekannten Nomenklatur, welche vieles von Wettkampfstrecken und Wettkampfgeschwindigkeiten, also vom Anforderungsprofil ableitet, überzeugt. Das Anforderungsprofil des Wettkampfes ist eine wichtige Informationsgrundlage, aber es sagt zunächst nicht viel über den Körper aus. Zudem neigt man bei dieser Perspektive dazu tendenziell Wettkampfinhalte im Training abzubilden.
Bei unserer Nomenklatur, welche im Übrigen von Dr. Olbrecht übernommen und modifiziert wurde, geht es primär darum, die geplanten Trainingseinheiten nach etwaigen biologischen Prozessen zu klassifizieren. So behalten Trainer*innen und Athlet*innen die Übersicht, was sie durch die Trainingseinheiten primär ausbilden wollen. Außerdem neigt man als Trainer dazu, mehr sogenannte Basisfähigkeiten auszubilden, was im Nachwuchstraining auch als Voraussetzungstraining beschrieben werden kann, und meiner Meinung nach das Kernstück des langfristigen Leistungsaufbaus sein sollten.
Johnny Zipf: Auffällig ist, dass besonders viel Schwimmtraining im Plan steht. Doch für Vereine ist es oft schwer Wasserzeiten zu bekommen. Was tun, wenn nur ein oder zwei Mal die Chance besteht, Training abzuhalten?
Im RTP steckt unsere Vision der idealen Trainingsgestaltung im Verein. Uns ist klar, dass diese teilweise nicht leicht umzusetzen ist. Wenn ich im Verein weniger Wasserzeiten zur Verfügung habe, dann versuche ich jeweils mehr unterschiedliche Reize in die einzelnen Einheiten zu packen. Allerdings muss man auch so ehrlich sein und wissen, dass man nicht Fünf einfach durch zwei andere Einheiten ersetzen kann, um ein Beispiel zu nennen. Ganz groß gedacht, sollte es ein langfristiges Ziel sein, überall mehr Schwimmtraining und mehr Schwimmeinheiten zu ermöglichen. Es gibt natürlich immer Ausnahmen, aber aufgrund der technischen Komplexität erlernt sich schwimmen in jungen Jahren am einfachsten.

Schwimmtraining ist vor allem aufgrund der technischen Komplexität ein wichtiger Teil des Trainingsplans.
Johnny Zipf: Athletiktraining ist nicht nur für erwachsene Triathlet*innen, sondern auch für den Nachwuchs die eher ungeliebte Disziplin. Wie können Trainer*innen dennoch für die nötigen Impulse in diesem Bereich sorgen?
Im Jugend B Bereich sollte unserer Meinung nach das Athletiktraining sehr abwechslungsreich sein und auch spielerisch aufgebaut werden. Ich denke Spiel, Spaß, Koordination und Sprintfähigkeit sind hier die Zauberwörter.
Jonathan Zipf ist seit 2020 Trainer am Stützpunkt Nürnberg 17 Jahre lang war Johnny Zipf Profisportler. Zu seinen größten Erfolgen zählten der Vize-WM Titel in der Juniorenklasse 2005 und die Deutschen Meister-Titel im Triathlon (2013) und Duathlon (2017). Während seiner Zeit als Profi sammelte er zahlreiche Erfahrungen in der deutschen und französischen Triathlon Bundesliga und im internationalen Spitzensport. Dieses Wissen will der 35-jährige Triathlon B-Trainer, der bereits seit 2018 in der Metropolregion Nürnberg zu Hause ist, an den Nachwuchs weitergeben.
Stephen Bibow ist begeisterter Sportler (Schwimmen, Triathlon, Radsport, Sportspiele, Wandern) und Sportwissenschaftler sowie Schwimmtrainer (A-Trainer Leistungssport) und Triathlontrainer (A-Trainer Leistungssport). Parallel zum Studium an der Uni Leipzig arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft in der Leistungsdiagnostik am Institut für angewandte Trainingswissenschaft, am Bundesstützpunkt Schwimmen und baute mit Trainerkollegen eine kleine Triathlon Trainingsgruppe auf, bevor er als Assistenztrainer von Roland Knoll nach Nürnberg kam. Nach zwei Jahren wurde er leitender Landestrainer und fokussiert am Stützpunkt die Schwerpunkte Nachwuchs.
© Text: Christine Waitz; Fotos: BTV [5.10.2021]
Jugendverbandstag: Henrik Jörgens im Amt bestätigt; Sofia Warter-Rubio neue Stellvertreterin
JugendsportAbschied nehmen, hieß es beim diesjährigen Jugendverbandstag: Jugendwart Christoph Gawens hatte sich in seinem Amt nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Zur Verfügung stand Jugendleiter Henrik Jörgens, der sich auch weiterhin für die Belange des Nachwuchs im BTV einsetzen wird. Ihm zur Seite steht ab sofort die Erlangenerin Sofia Warter-Rubio, die ihr Interesse an einem Engagement im Vorfeld des Jugendverbandstags mit einer Initiativbewerbung an das Gremium herangetragen hatte.
Mit einer Zusammenfassung seiner vielfältigen Arbeit in den vergangenen Jahren verabschiedete sich Chris Gawens von den Anwesenden im Hofer Sportheim. Der Memminger, der besonders im Memmert Nachwuchscup viele Veränderungen bewirkte, sich aber auch in der Durchführung von Camps und Trainingsangeboten, den TriDays und Fortbildungsmaßnahmen engagierte, muss auch aufgrund der gestiegenen beruflichen Belastung etwas kürzertreten. Weiterhin wird er sich im Bereich der Trainerausbildung engagieren.
„Ich sage Danke für die immer zuverlässige Arbeit und die zahlreichen Ideen und Impulse, die zu großartigen Veranstaltungen geführt haben!“, sagte Henrik Jörgens.
Ehemalige Kader-Athletin wird zur Stellvertreterin gewählt
Nicht persönlich vorstellen konnte sich Jörgens‘ neu newählte Stellvertreterin Sofia Warter-Rubio. Die 22-jährige absolviert derzeit ein Auslands-Semester in Spanien. Dass ihr Triathlon-Herz dennoch immer mit zu Hause verbunden ist, machte die Initiativbewerbung der ehemaligen BTV-Kaderathletin sichtbar: „Wie wichtig Nachwuchsarbeit ist, durfte ich selbst erleben“, berichtet sie. „Immer auch war mir die Arbeit im Verein wichtig, freute ich mich, wenn ich meine Erfahrung Jüngeren weitergeben konnte.“
In Zukunft wird die junge Triathletin Henrik Jörgens besonders in den Bereichen Kommunikation, Veranstaltungen und Memmert Nachwuchscup unterstützen. Der Münchener wird im nächsten Jahr seinen Heimvorteil nutzen und seine Arbeit vor allem auf die BTV-Präsenz im Rahmen der European Championships 2022 in München konzentrieren.
Weitere Themen: TriPoints und SAGs
Daneben wurden auf dem Verbandstag die aktuellen Projekte vorgestellt, die sich mit der Verbandsjugendarbeit beschäftigen. Hanna Kraus, die das Tripoint und Coach-the-Coach-Projekt betreut, stellte Ihre Arbeit vor. Stellvertretend für Ina Al-Sultan berichtete Präsidiumsmitglied Thomas Burger von den attraktiven Möglichkeiten der Schul-Arbeits-Gemeinschaften (SAGs), deren Anträge bis Ende des Monats eingegangen sein müssen (wir berichteten).
„Ich freue mich auf das Highlight der EC2022“, sagt Henrik Jörgens, „und auch auf die Zusammenarbeit mit meiner neuen Stellvertreterin Sofia Warter-Rubio. Ich bin gespannt welche frischen Ideen sie in die Nachwuchsarbeit mitbringt!“
Zum Protokoll.
© Text: Christine Waitz; Bild: BTV [4.10.2021]
Ausschreibung zum DTJ-Camp European Championships München 10.-18. August 2022
JugendsportDie DTU lädt zum Multisport-Event des Jahres 2022 in München. Neun Europameisterschaften an einem Ort – und Triathlon ist dabei! Zwischen 10.-18. August 2022 warten internationale Atmosphäre, Sport, Musik, Kunst und Lifestyle im Olympiapark auf den Nachwuchs, der sich ab sofort für die Teilnahme am Camp bewerben kann. Mitmachen können Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Das hat die DTU geplant:
Zur Ausschreibung der DTU mit Anmeldeformular.
© Text: DTU; Anpassungen: Christine Waitz; Foto: Beyer [4.10.2021]
Interview mit Johnny Zipf und Stephen Bibow zum Nachwuchs-Rahmentrainingsplan
Jugendsport, LeistungssportZu Wochenbeginn stellten Jonathan Zipf und Stephen Bibow einer Gruppe von rund 20 Trainerinnen und Trainern Rahmentrainingspläne vor. Die Pläne für B-Jugendliche können in Vereinen kostenfrei als Leitfaden durch die Saison eingesetzt werden. Die Initiative ist Teil des TriPoint Projekts, das Nachwuchsförderung in ganz Bayern erleichtern, Erfahrungsaustausch unter Clubs, Trainer*innen und dem Verband ermöglichen und den Kontakt zum BTV-Leistungssport-Team verbessern soll. Wir haben uns mit den Trainern des Bundes- und Landesstützpunkt Triathlon unterhalten.
Johnny Zipf
Hallo Johnny, als Stützpunkt-Trainer bist du seit rund einem Jahr aktiv und konntest Deine sportlichen Erfahrungen auch in den Plan einbringen. Welcher ist der Punkt, der dir besonders am Herzen lag?
Zuerst muss ich sagen, dass der Umstieg von der Athleten- zur Trainerseite natürlich auch für mich kein leichter war und immer noch ein laufender Prozess ist. Rückblickend betrachtet bin ich aber sehr zufrieden, wie wir mittlerweile alle im „Stützpunkt-Team“ und auch darüber hinaus zusammenarbeiten. Ich konnte, denke ich, meinen Platz im Team finden und sehe mich als gute, praktische Ergänzung zu Stephens schier unendlichem Wissensschatz.
Ich kann gar keinen konkreten Punkt nennen, der mir besonders am Herzen liegt, es gibt aber genügend Situationen, in denen ich meine Meinung und Erfahrung einbringen kann, da ich nahezu alles im sportlichen Bereich bereits erlebt oder miterlebt habe.
Der leitende Landestrainer Stephen Bibow
Stephen, Du arbeitest als Sportwissenschaftler seit vielen Jahren im Bereich Leistungsdiagnostik, Analyse, Planung und Entwicklung. Was, würdest Du sagen, waren im Bereich des Nachwuchstrainings die für dich wichtigsten Erkenntnisse?
Mich interessiert die Sportwissenschaft mit all ihren Teildisziplinen sehr und wir können und sollen uns als Nachwuchstrainer auch an einigen Erkenntnissen bedienen. Nur geht es auch und vor allem darum, als Nachwuchstrainer Nachwuchsathlet*innen als heranwachsende Persönlichkeiten, als Schüler*innen, als triathlonbegeisterte junge Sportler*innen wahrzunehmen, langfristig zu fördern und das Feuer für den Leistungssport am Leben zu halten oder sogar weiter zu entfachen. Ich möchte nicht nur Triathlon lehren, sondern auch etwas für’s Leben mitgeben. Es gab eine Zeit, da hatten meine Trainer*innen deutlich mehr Einfluss auf mich, als beispielsweise meine Lehrer oder Eltern. Das lernt man natürlich nicht im Labor für Leistungsdiagnostik.
Johnny, was sind die Ziele des Rahmentrainingsplans und für wen ist er konzipiert?
Der Rahmentrainingsplan richtet sich an die Altersgruppe Jugend B, kann aber auch in darauffolgenden Altersgruppen leicht angepasst werden. Er soll die Arbeit der Vereine, Eltern und Trainer*innen erleichtern, Hilfestellung und Ideen geben, wie ein komplexes Nachwuchstraining im Triathlon aussehen kann.
Stephen, wie unterscheidet sich der Rahmentrainingsplan von einem Trainingsplan, den erwachsene Triathlet*innen vielleicht aus ihrem eigenen Training kennen und warum ist es wichtig einen Unterschied zu machen?
Quantitativ ist der größte Unterschied sicherlich der Belastungsumfang und auch die Umfänge von intensiven Intervallen. Außerdem ist es im Nachwuchstraining so, dass wir unsere Trainingszeiten primär nach den Unterrichtszeiten der (Sport-)schule ausrichten und bei einem erwachsenen Profi-Athleten ist die Trainingszeit fast gleichzustellen mit einer (fiktiven) Arbeitszeit. Inhaltlich ist das Nachwuchstraining deutlich spielerischer, koordinativer und vielseitiger, ganz nach dem Motto: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“. Ansonsten gelten natürlich die allgemeinen Trainingsprinzipien wie zum Beispiel ein harmonisches Verhältnis aus Be- und Entlastung.
Das Training sollte stets spielerisch aufgebaut sein.
Stephen, auch die Nomenklatur unterscheidet sich von der, die Vielen bekannt ist. Warum?
Ich bin einfach nicht von der bekannten Nomenklatur, welche vieles von Wettkampfstrecken und Wettkampfgeschwindigkeiten, also vom Anforderungsprofil ableitet, überzeugt. Das Anforderungsprofil des Wettkampfes ist eine wichtige Informationsgrundlage, aber es sagt zunächst nicht viel über den Körper aus. Zudem neigt man bei dieser Perspektive dazu tendenziell Wettkampfinhalte im Training abzubilden.
Bei unserer Nomenklatur, welche im Übrigen von Dr. Olbrecht übernommen und modifiziert wurde, geht es primär darum, die geplanten Trainingseinheiten nach etwaigen biologischen Prozessen zu klassifizieren. So behalten Trainer*innen und Athlet*innen die Übersicht, was sie durch die Trainingseinheiten primär ausbilden wollen. Außerdem neigt man als Trainer dazu, mehr sogenannte Basisfähigkeiten auszubilden, was im Nachwuchstraining auch als Voraussetzungstraining beschrieben werden kann, und meiner Meinung nach das Kernstück des langfristigen Leistungsaufbaus sein sollten.
Johnny Zipf: Auffällig ist, dass besonders viel Schwimmtraining im Plan steht. Doch für Vereine ist es oft schwer Wasserzeiten zu bekommen. Was tun, wenn nur ein oder zwei Mal die Chance besteht, Training abzuhalten?
Im RTP steckt unsere Vision der idealen Trainingsgestaltung im Verein. Uns ist klar, dass diese teilweise nicht leicht umzusetzen ist. Wenn ich im Verein weniger Wasserzeiten zur Verfügung habe, dann versuche ich jeweils mehr unterschiedliche Reize in die einzelnen Einheiten zu packen. Allerdings muss man auch so ehrlich sein und wissen, dass man nicht Fünf einfach durch zwei andere Einheiten ersetzen kann, um ein Beispiel zu nennen. Ganz groß gedacht, sollte es ein langfristiges Ziel sein, überall mehr Schwimmtraining und mehr Schwimmeinheiten zu ermöglichen. Es gibt natürlich immer Ausnahmen, aber aufgrund der technischen Komplexität erlernt sich schwimmen in jungen Jahren am einfachsten.
Schwimmtraining ist vor allem aufgrund der technischen Komplexität ein wichtiger Teil des Trainingsplans.
Johnny Zipf: Athletiktraining ist nicht nur für erwachsene Triathlet*innen, sondern auch für den Nachwuchs die eher ungeliebte Disziplin. Wie können Trainer*innen dennoch für die nötigen Impulse in diesem Bereich sorgen?
Im Jugend B Bereich sollte unserer Meinung nach das Athletiktraining sehr abwechslungsreich sein und auch spielerisch aufgebaut werden. Ich denke Spiel, Spaß, Koordination und Sprintfähigkeit sind hier die Zauberwörter.
Jonathan Zipf ist seit 2020 Trainer am Stützpunkt Nürnberg 17 Jahre lang war Johnny Zipf Profisportler. Zu seinen größten Erfolgen zählten der Vize-WM Titel in der Juniorenklasse 2005 und die Deutschen Meister-Titel im Triathlon (2013) und Duathlon (2017). Während seiner Zeit als Profi sammelte er zahlreiche Erfahrungen in der deutschen und französischen Triathlon Bundesliga und im internationalen Spitzensport. Dieses Wissen will der 35-jährige Triathlon B-Trainer, der bereits seit 2018 in der Metropolregion Nürnberg zu Hause ist, an den Nachwuchs weitergeben.
Stephen Bibow ist begeisterter Sportler (Schwimmen, Triathlon, Radsport, Sportspiele, Wandern) und Sportwissenschaftler sowie Schwimmtrainer (A-Trainer Leistungssport) und Triathlontrainer (A-Trainer Leistungssport). Parallel zum Studium an der Uni Leipzig arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft in der Leistungsdiagnostik am Institut für angewandte Trainingswissenschaft, am Bundesstützpunkt Schwimmen und baute mit Trainerkollegen eine kleine Triathlon Trainingsgruppe auf, bevor er als Assistenztrainer von Roland Knoll nach Nürnberg kam. Nach zwei Jahren wurde er leitender Landestrainer und fokussiert am Stützpunkt die Schwerpunkte Nachwuchs.
© Text: Christine Waitz; Fotos: BTV [5.10.2021]
Jugendlehrgang in Ingolstadt am 20. November 2021
JugendsportDer Bayerische Triathlon-Verband e.V. bietet für maximal 20 Jugendliche und zwei Betreuende einen Tag mit sportlichem Programm in Ingolstadt an. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf Spaß beim gemeinsamen Trainieren. Teilnehmen können Jugendliche oder Trainingsgruppen im Alter von 12 bis 16 Jahren.
Treffpunkt ist das Sportbad in der Jahnstraße. Dort findet zum Auftakt des Tages ein Schwimmtraining statt. Nach einer Mittagspause, die im Aufenthaltsraum der Schwimmhalle verbracht werden kann, geht es weiter mit einem Training voller Koordination, Spiel und Spaß in der Turnhalle. Gegen 16:30 Uhr ist das Ende der Veranstaltung geplant.
Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online hier.
Die vollständige Ausschreibung des Lehrgangs finden Sie hier.
© Text: BTV; Fotos: Christine Waitz [6.10.2021]
TriDay startet durch: Rund 80 Nachwuchssportler*innen in Nürnberg
Leistungssport, TriDays, VereineGemeinsam sporteln, neue Impulse für das Training bekommen, vor allem aber Spaß an der Bewegung haben. Der erste TriDay nach coronabedingter Pause war ein voller Erfolg. Über 70 Kinder und Jugendliche kamen aus vielen bayerischen Vereinen nach Nürnberg. Gemeinsam mit ihnen besuchten auch einige Trainer*innen das Angebot des BTV, um vom Erfahrungsaustausch zu profitieren.
Hauptsache Spaß an der Bewegung
Die große Halle des Langwasserbad bot ausreichend Platz für ein gemeinsames Aufwärmen. Der ehemalige Vize-Weltmeister und BTV Nachwuchstrainer Johnny Zipf sorgte dafür, dass die jungen Athlet*innen bereit für den sportlichen Tag waren. An verschiedenen Stationen wurde im Anschluss gruppenweise trainiert. Wobei das Training alles andere als eintönig war: Beim Turmspringen wurde vom Kopfsprung bis zum Salto alles ausprobiert, bei der Staffel wurden im Team Hindernisse überschwommen oder durchtaucht, beim Würfelspiel brauchte es neben sportlichem Geschick auch etwas Glück.
Auch am Nachmittag zeigte das Trainer-Team mit Stephen Bibow, Hanna Kraus, Johnny Zipf, Tom Voit, Theresa Baumgärtel und Andrea Runte, dass das spielerische Herangehen an Sport nicht nur Freude macht, sondern auch gute Trainingseffekte bringt. Auf dem Hindernis-Parcours wurden alle Elemente der Koordination geschult. Auf dem Sportplatz ging es in Spielen um Teamfähigkeit und Schnelligkeit, aber auch um Lauftechnik.
Während gerannt, gesprungen und balanciert wurde, erklärte Chris Gawens den Trainer*innen warum gerade das koordinativ anspruchsvolle und abwechslungsreiche Herangehen für den Nachwuchs wichtig ist und Spaß macht.
So zogen alle Beteiligte am Ende des Tages das Fazit: „Gut, dass gemeinsames Sporttreiben endlich wieder in Präsenz möglich ist.“
© Text: Christine Waitz; Fotos: Christine Waitz [4.10.2021]
Online-Trainerfortbildung „Wissenschaft für Jeden – powered by TUM“
Aus- und Fortbildung„Wir wollen mit dieser Veranstaltung eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlagen. Dabei werden Themen aus dem Bereich Training, COVID19, Biomechanik und Nachwuchssport thematisiert. Dafür konnten wir namenhafte Referenten gewinnen.“ So kündigen die Verantwortlichen die Online Fortbildung unter dem Motto „Wissenschaft für Jeden – powered by Technische Universität München“ am 16. Oktober an.
Großes Themenspektrum
Das Praktikum der angehenden Sportwissenschaftlerin Luisa Peintner im Trisport Erding e.V. (wir berichteten) und die fehlenden Fortbildungsangebote für Trainer in der Pandemie-Zeit führten zur Idee gemeinsam mit den Praktikumsbetreuern Sirko Papperitz (Trisport Erding) und Dr. Martin Schönfelder (TUM) eine hochkarätige Fortbildung zu organisieren.
Die Veranstaltung kann mit 6UE zur Verlängerung von Trainerlizenzen anerkannt werden.
Weitere Informationen und die Anmeldung finden sie hier.
© Text: Christine Waitz; Bild: Veranstalter [4.10.2021]
Vorstellung des Rahmentrainingsplans für die Nachwuchsarbeit in Vereinen
JugendsportAm kommenden Montag stellt das Leistungssport-Team des BTV den angekündigten Rahmentrainingsplan für die Nachwuchsarbeit in Vereinen in einem Online-Vortrag vor. Ab 18:00 werden interessierten Trianer*innen die Grundlagen des Plans, Chancen und Möglichkeiten vorgestellt. „Das gesammelte Wissen und die Erfahrungen der Trainer des Bundesstützpunkt Triathlon Nürnberg ist in diesen Plan eingeflossen“, berichtet Jonathan Zipf, der maßgeblich an der Erstellung des Plans beteiligt war. „Uns geht es darum, neue Impulse und Ideen zu liefern, um das Nachwuchstraining sinnvoll und abwechslungsreich zu gestalten.“ Der Plan soll im Anschluss Sportler*innen und Trainer*innen in bayerischen Vereinen als Leitfaden durch die Saison dienen.
Termin: Montag, 4. Oktober 2021
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Online via Zoom
Interessierte können sich bis Montag Mittag bei Hanna Kraus unter coachthecoach@triathlonbayern.demelden, um einen Zugangslink zu erhalten.
Folgende Infos müssen enthalten sein:
Die Initiative ist ein Teil der Idee, die Verbindung zwischen Vereinen, dem BTV-Nachwuchs und dem BTV Leistungssport zu stärken und ein aktives Netzwerk aufzubauen.
© Text: Christine Waitz; Foto: E. Möllers; Video: Johnny Zipf [1.10.2021]
Zusammenarbeit zwischen Verein und Schule: Wie durch SAGs beide profitieren können
SchulsportSportarbeitsgemeinschaften (SAGs) sind Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen. Verantwortlich für dieses Kooperationsmodell zeigt sich das bayerische Landesamt für Schule. Das Ziel: Einerseits Schülerinnen und Schülern nach Ende des Schultages weitere Sportangebote bieten zu können, andererseits Vereine zu stärken und zu fördern. Die Antragsfrist für Vereine läuft bis 31. Oktober.
Einzige Voraussetzung für die Einrichtung einer Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) ist ein volljähriger Übungsleiter mit der Qualifikation für die entsprechende Sportart (z.B. C-Trainer). Mindestens 10 Schüler sollten für eine SAG gefunden werden, dabei können Schüler auch von mehreren Schulen kommen (schulübergreifende SAG). Zunächst ist das Sportangebot, das als verpflichtende Schulveranstaltung gilt, ein Schnupperangebot für Schülerinnen und Schüler. Mittel- bis langfristig können Vereine so jedoch Nachwuchs generieren. Auch besteht die Möglichkeit mit SAGs Hallenkapazitäten zu erlangen.
Die Vorteile der SAGs in der Übersicht:
(Quelle: LASPO)
für die Schülerinnen und Schüler:
für den Verein:
Weitere Pluspunkte:
Mehr Informationen zu Durchführung und Beantragung finden Sie hier.
© Text: Christine Waitz; [1.10.2021]; Foto: Christoph-Felix Schmidt
Cross Duathlon Deining bietet Kindern und Jugendlichen tollen Saisonabschluss
Veranstaltungen144 Kinder und Jugendliche machten den Cross Duathlon Deining zu einem Saison-Highlight. Doch bevor der ambitionierte Nachwuchs überhaupt starten konnte, hatte Organisator Harald Kaunz, der im vergangenen Jahr noch absagen musste, um die Durchführung gekämpft. Im Ziel gab es dann jedoch überall lachende Gesichter. „Die Stimmung war einfach toll“, freute sich auch BTV-Präsident Gerd Rucker.
Mit 48 kleinen und größeren Finisher*innen war der Bambini-Lauf besonders gut besucht. Die Initiative einer örtlichen Kita, die bewegungsarme Corona-Zeit zu kontern, war verantwortlich dafür. Doch auch in den anderen Wertungen wurde emsig um Meister-Titel gekämpft. Vom Gemeinde- über den Landkreis- und Bezirks- bis hin zum Bayerischen Meister wurden Titel vergeben.
In der jüngsten Klasse, die um die BTV-Rauten-Medaille radelte und lief, siegten Hanna Hagerer ( CIS Amberg) und Tom Kaebel (TV 1848 Coburg) vor Leni Hagerer (CIS Amberg) und Jonas Seling (TSV Zirndorf).
In der Jugend B waren Ciara Göttler (TSV Harburg) und Luis Rühl vom TSV Harburg und am schnellsten. Dahinter liefen Alba Warter Rubio (TV 1848 Erlangen) und Moritz Hägel (IfL GEALAN TRI TEAM Hof) durch das Ziel.
Neue Bayerische Meisterin in der Jugend A sind Alba Warter-Rubio vor Theresa Beraus und Ludwig Sigl vor Michael Schoyerer.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
© Text: Christine Waitz; Foto: Nicolas Keckl
#sheInspires-Talk der DTU zum Thema Frauen im Triathlon am 30. Oktober
GleichstellungWelche Herausforderungen, aber vor allem auch Vorteile haben Mädchen und Frauen im Triathlon? Wie gelingt der Einstieg in den Ausdauersport? Wie können wir den Frauenanteil in der Vereins-und Verbandsarbeit stärken? Wie behaupten sich Frauen im Triathlon-Business, wo liegen die Stärken von Mädchen und Frauen?
Diese und weitere Fragestellungen diskutiert die DTU mit Interessierten und geladenen Teilnehmerinnen. Die Veranstaltung findet hybrid statt. Wer nicht persönlich vor Ort ist, kann den Talk über einen Facebook-Livestream verfolgen. Geladen sind
Termin
Samstag, 30.10.2021 LINDNER Hotel & Sports Academy; Otto-Fleck-Schneise 8; ab 18.00 Uhr
Live-Stream: 18.30-19.30 Uhr 60528 Frankfurt
Die Anmeldung erfolgt über die Website der DTU.
Oder online auf der Facebook-Präsenz der DTU.
© Text: DTU; Fotos: (Symbolbild) E. Möllers