Im Bayerischen Triathlon-Verband und seinen Bezirken sind ca. 380 Vereine mit Triathlon-Sparten gemeldet. Sie bieten vielfältige Angebote für jedes Alter und jede Leistungsstufe. Der DTU-Startpass kann über Vereine bezogen werden.

Wer sich schon einmal mit dem BTV Memmert Nachwuchscup beschäftigt hat, dem ist dieser Verein auf jeden Fall ein Begriff: der TSV Harburg. Der Name findet sich in den Ergebnislisten nicht nur in Spitzenpositionen, sondern vor allem zahlreich. Und, nicht zu vergessen, ein Rennen der Serie macht Halt im Schwäbischen Harburg. Das zeigt: Dort arbeitet man mit viel Aufwand und viel Einsatz für den Nachwuchssport. Deshalb ist der Verein schon lange ein TriPoint. Wir haben uns mit den Verantwortlichen unterhalten.

Was sind TriPoints?

Die TriPoints im Bayerischen Triathlon-Verband e.V. bilden ein starkes Netzwerk zwischen bayerischen Triathlon-Vereinen und -Abteilungen und dem Nachwuchs- und Nachwuchsleistungssport im Verband. So soll gemeinsam ein außergewöhnliches, ganzheitliches und nachhaltiges Fördersystem im Nachwuchssport geschaffen werden. Unter Leitung des BTV Leistungssports und in enger Zusammenarbeit mit der BTV-Jugend besucht die Projektleiterin Hanna Krauß Vereine in ganz Bayern. 

Was passiert, wenn ein Vereint zum TriPoint ausgezeichnet wird? – Gemeinsam mit Vereinstrainern und -trainerinnen werden bestehende Strukturen analysiert und wo nötig passende und umsetzbare neue oder angepasste Konzepte besprochen. Ein zweiter wichtiger Baustein des Projekts sind Aktionen der Vereinstrainern und -trainerinnen, der Nachwuchsathletinnen und -athleten und des Leistungssport-Teams des BTVs, die dem Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer dienen. Derzeit profitieren 22 Vereine von dem Programm.

Hallo! Wie viele Kinder und Jugendliche trainieren derzeit in eueren Nachwuchsgruppen?

Aktuelle trainieren 31 Kinder bei den TriaKids, dazu kommt das Schwabenrudel.

 Welches Angebot habt ihr für Kinder und Jugendliche?

Das Training der TriaKids unterscheidet sich je nach Jahreszeit. Im Sommer finden am Dienstag Lauf- und Radtraining bis zu 90 Minuten und am Samstag Schwimmtraining für Anfänger bis Fortgeschrittene in verschiedenen Gruppen bis zu 60 Minuten statt.

Im Winter gibt es montags 90 Minuten Schwimmtraining für Fortgeschrittene, dienstags eine Stunde Hallentraining mit Laufspielen, Gymnastik und Zirkeltraining und samstags Schwimmtraining für Anfänger bis Fortgeschrittene in verschiedenen Gruppen.

Was macht euer Angebot so besonders?

Der TSV Harburg ist der einzige Triathlon Verein mit einer eigenen Kinder- und Jugendabteilung. Das Angebot ist niederschwellig und jeder kann mitmachen. 

Gibt es weitere Angebote aus eurem Verein (Wettkampf, Freizeit, Schul-Aktionen?)

Unsere TriaKids nehmen im Sommer an zahlreichen Läufen und Triathlons in der Region teil. Im Winter steht die Teilnahme an der Jedermann-Laufserie Donau-Ries im Vordergrund. Hinzu kommt unser jährliches Weihnachtsschwimmen.

Im Sommer findet der Besuch eines Kletterparks statt und im Dezember freuen sich die TriaKids über den Besuch des Nikolauses.

Gruppenbild der Nachwuchssportler TSV Harburg
Gruppenbild der Nachwuchssportler TSV Harburg

Was sind eure Ziele für das Nachwuchs-Training?

Unser Ziel ist es, den Kindern den Spaß am Ausdauersport zu vermitteln und sie dabei zu fördern. Langfristig geht es um die Integration in den Jugend- und Erwachsenensport, mit Starts für die Ligateams.

Warum macht euch als Trainer die Arbeit besonders viel Spaß?

Über die Jahre hat sich eine schöne Gemeinschaft der Kinder gebildet. Neuzugänge werden gerne aufgenommen und schnell integriert. Auch die Eltern der Kinder sind sehr engagiert und ziehen bei den Trainingsterminen an verschiedenen Orten und bei Wettkämpfen gerne mit.

Eine lustige Story aus dem Training oder dem Vereinsalltag…

Ausdauersport macht gelegentlich vergesslich. Daher müssen vergessene Dinge, zur Freude aller Kinder, gegen Süßes ausgetauscht werden. 

Link zur Website des TSV Harburg.

Fotos: TSV Harburg

Der Förderverein der Triathlonabteilung des Schwimmvereins Würzburg 05 e.V. organisiert 2024 bereits zum 11. Mal den Swim & Run, der mittlerweile fest in der Szene etabliert ist. Nachwuchstriathleten aus ganz Bayern starten, um sich beim Schwimmen im Wolfgang-Adami Bad und anschließendem Lauf im Sieboldswäldchen zu messen. Die Ergebnisse gehen in die Wertung des BTV-Nachwuchscups des Bayerischen Triathlon-Verbandes ein. Die Organisatoren haben sich nun für das Nachhaltigkeitslabel des BTV beworben und sind damit die erste Nachwuchsveranstaltung, die das Siegel erhält.

Am 25. Februar geht es um 11:30 Uhr los. Im ersten Rennen schwimmen Schüler ab sechs Jahren auf der 50 Meter Bahn des Wolfgang-Adami Bads. Nach und nach werden auch die älteren Altersklassen bis zu den Junioren ins Wasser springen. Der Start zum anschließenden Lauf erfolgt nach dem Jagdstartprinzip je nach Schwimmergebnis . „Mit der Veranstaltung will die Triathlonabteilung gezielt Kinder und Jugendliche für den Triathlonsport begeistern“, heißt es auf der Website des Vereins. Das klappt: So gibt es in der Triathlon-Abteilung des SV Würzburg 05 eine eigene Jugendabteilung mit ausgebildeten Trainern, die Jugendlichen die Möglichkeit bietet unter optimalen Bedingungen zu trainieren.

Doch auch in anderen Bereichen wird sich engagiert, wie die Bewerbung um das Nachhaltigkeitslabel zeigt. Wir haben uns dazu mit Marcus Wieser dazu unterhalten.

Hallo Marcus,
Warum habt ihr euch entschieden, euch für das Label nachhaltige Veranstaltung zu bewerben?

Grundsätzlich ist uns in der Abteilung Nachhaltigkeit wichtig und wir beachten einige grundsätzliche Regeln (Fahrgemeinschaften, …). Ich hatte vor einiger Zeit von diesem Label des BTV gelesen und dachte mir, lass uns das doch mal probieren, das ist bestimmt ein gutes Konzept. Wir saßen dann einige Wochen später mit unserem Orga-Team zusammen und alle waren begeistert von der Idee. Wir haben daraufhin eine kleine Taskforce gegründet, die sich den Fragebogen vorgenommen hat und nochmal alles systematisch hinterfragt hat, welche Punkte wir verbessern können. Und da gibt es wirklich viele Umweltaspekte, die wir verbessert haben.

Wie ist euere Strategie? Habt ihr Schwerpunkte in Verbesserungen aus Sicht der Nachhaltigkeit, oder geht ihr eher nach dem Gießkannenprinzip vor?

Ich würde sagen, unsere Strategie war, in jedem Aspekt so gut zu werden wie möglich. Der Fragebogen war dabei sehr hilfreich und hat uns an vielen Stellen inspiriert. Durch meine berufliche Tätigkeit als Leiter Nachhaltigkeit konnte ich mich da gut einbringen und wir hatten viele kreative Ideen. Wobei wir in den vergangenen Veranstaltungen auch schon vieles umgesetzt hatten. Unsere Materialien waren schon immer auf Wiederverwendung ausgelegt, wir hatten bspw. auch vegane Kuchen im Programm und es gab bereits (Kuh-)Milchalternativen. Beim Thema Einweggeschirr und Abfalltrennung gab es noch Potenziale, die wir nun nutzen werden. Und auch bei der Verpflegung setzen wir bei der Beschaffung verstärkt auf regionale Produkte, die nach Möglichkeit auch aus ökologischem Anbau kommen.

Ihr seid Teil des BTV Memmert Nachwuchscups und damit die erste Jugend-Veranstaltung, die sich für das Label beworben hat. Wie wollt ihr die Jugendlichen bei euren Bemühungen mitnehmen? Was könnten sie selbst nachhaltiger machen?

Ich bin davon überzeugt, dass insbesondere die Jugend heute einen genaueren Fokus auf Nachhaltigkeit hat und das auch weitestgehend umgesetzt wird. In unserer Ausschreibung weisen wir ja z. B. darauf hin, dass nach Möglichkeit eigenes Geschirr mitgebracht wird. Ob unser Konzept zur Abfalltrennung aufgeht, wird spannend. Ich denke, wir müssen da ein gutes Mindset schaffen, indem man auch immer wieder darauf hinweist.

Gibt’s noch Entwicklungspotenzial und weitere Punkte, die ihr angehen wollt?

Einige Aspekte haben wir bewusst erst einmal noch nicht im ersten Jahr umgesetzt, weil das so kurzfristig nicht zu stemmen gewesen wäre. Aber Nachhaltigkeitsmanagement ist ja auch ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Wir werden uns dann im März wieder zusammensetzen und bewerten, was gut und was schlecht war und dann korrigieren und verbessern.

Danke für das Interview und viel Erfolg für Eure Ziele.

Die Anmeldung zum Swim&Run ist übrigens geöffnet. Hier geht es zur Website (Link).

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Foto: Guntram Rudolph

Der TSV Harburg gehört zu den aktivsten Vereinen im Landesverband – besonders in der Nachwuchsarbeit. TriPoint und eigenes Nachwuchsrennen, sowie eine gute Trainingsgruppe sorgen für zahlreichen Nachwuchs. Da ist es fast schon konsequent, das irgendwann eine Liga-Mannschaft aufgestellt wird. Für die Schwaben war es in diesem Jahr so weit: Premiere in der Landesliga Süd. Wie es war, haben wir den sportlichen Leiter Jochen Rühl gefragt.

Hallo Jochen,
na, habt ihr eueren Saison-Erfolg schon gefeiert?

Na klar haben wir das gefeiert! Allerdings war es für mich, als Sportlichen Leiter schon etwas kurios: Letztlich hat sich die Mannschaft für Pommes Frites mit alkoholfreiem Bier nach dem letzten Schwimmtraining im Freibad entschieden. Lustig war es trotzdem (lacht)!

Bevor wir verraten, wie ihr abgeschnitten habt, erst zurück zum Start. Wie kam es, dass ihr eine Liga-Mannschaft zusammengestellt habt? Was waren die Herausforderungen im Vorfeld?

Wir betreiben schon seit einigen Jahren eine sehr erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Meine Intention war es, dass die jungen Athleten direkt den Anschluss in den Erwachsenenbereich finden.
Die Distanzen und Formate in den Ligarennen sind meist auch schon für Jugend A-Athleten geeignet, bzw. kennen sie sie vom BTV Nachwuchscup. Liebend gerne würden wir auch unsere Athleten, die am Olympiastützpunkt Nürnberg – das sind mittlerweile vier – trainieren, in die Mannschaft(en) integrieren. Aber meist „spechten“ schon Vereine aus der ersten oder zweiten Bundesliga auf diese Talente!
Trotzdem haben wir mit einer homogenen Mannschaft, auch für uns überraschend, den zweiten Platz in der Landesliga belegt, der uns zum Aufstieg in die Bayernliga gereicht hat.

Gab es auch in der Saison Hürden zu meistern und was würdet ihr anderen Vereinen raten, die mit dem Gedanken spielen, in die Liga einzusteigen?

Ein Thema in einer Mannschaft ist, dass jeder Athlet auch individuelle Ziele hat und dann eventuell der Mannschaft nicht zur Verfügung steht. Gleiches gilt für Verletzungen oder Krankheit.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, einen Kader mit mindestens acht bis zehn Athleten zu haben.

Jetzt zu den schönen Dingen: Was hat euch besonders viel Spaß gemacht?

Ganz klar und das haben mir alle Athleten bestätigt: Gemeinsam ein Ziel zu erreichen! Ligarennen haben einen komplett anderen Charakter, gerade bei den Mannschafts-Formaten bringt es nichts, wenn ein Athlet gut performt, es zählt das Kollektiv. Für uns meist individualistisch veranlagte Triathleten eine neue (schöne) Erfahrung!

Ob es im nächsten Jahr weiter geht, diese Frage stellt sich nicht. Denn ihr habt auf Anhieb den Aufstieg in die Bayernliga geschafft. Was ist das Geheimnis eures Erfolgs und was sind die Ziele für 2024?

Wir als Verein bieten unseren Athleten drei Schwimmtrainings pro Woche – gerade bei den Ligarennen ist es wichtig, sich schon in der Auftakt-Disziplin gut zu positionieren.
Auch sind in diesen Trainings alle Altersklassen mit dabei. Unsere schnellen, jungen Athleten aus dem BTV Nachwuchscup profitieren von der Erfahrung unserer arrivierten Athleten und andersherum!
Als Ziel, nach der erfolgreichen „Männersaison“, wollten wir auch unbedingt ein Frauenteam zusammenstellen – das ist uns zusammen mit dem TSV Oettingen gelungen. Die SG Triathlon Team Donau Ries ist bereits für die Saison 2024 gemeldet und ich bin guter Dinge, dass auch diese Mannschaft sehr erfolgreich sein wird! Am meisten freuen sich die Athletinnen und Athleten, dass wir zusammen bei den Bayernliga-Rennen antreten und uns auch gegenseitig anfeuern können.

Was war das lustigste oder kurioseste Team Erlebnis in diesem Jahr?

Eine Woche vor dem ersten Mannschafts-Wettkampf in Oberschleißheim, habe ich ein Team Schwimm-Rad-Training angesetzt. Ich habe während eines Trainings noch nie so viel Chaos erlebt – da hat so gut wie nichts geklappt. Ich dachte mir, das kann nichts werden! Trotzdem haben unsere Athleten gleich bei diesem Wettkampf den ersten Platz belegt!
Na ja und die Geschichte mit dem alkoholfreien Bier bei unserer Siegesfeier hab ich schon erzählt. Ok, erfolgreiche Triathleten trinken während der Saison keinen Alkohol – kann ich verstehen. Aber dass sich dann ein Athlet aus unserer Mannschaft (keine Namen!) unmittelbar vor dem wichtigsten Saisonrennen, als regenerative Maßnahme, jeden Abend eine Goaß’n-Maß (Dunkles Bier, Cola, Kirsch) genehmigt, das hatte ich in meiner langen Zeit im Triathlon auch noch nicht gehört (lacht).

Danke für das Interview und viel Erfolg für Eure neuen Ziele.

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Fotos: Jochen Rühl

Lisa Höcker ist in diesem Jahr Mama geworden. Trotzdem hat sie sich an den allerersten Triahtlon herangewagt – und das auch noch ziemlich spontan. Wie sie dazu kam und ob sie dabei bleibt, das haben wir sie gefragt.

Hallo Lisa,
2023 war Dein Rookie-Jahr und Du hast Dich an Deinen ersten Triathlon herangewagt. Wie kam es dazu?

Das war eine sehr spontane Entscheidung. Mein Bruder Andreas hat in den letzten Jahren seine Leidenschaft für Triathlon entdeckt und bereits an vielen verschiedenen Wettbewerben, wie Ingolstadt und Roth teilgenommen. Im letzten Jahr hat er in unserem Verein (SV Schalding-Heining e.V.) eine Triathlon-Abteilung gegründet, die zu Beginn nur aus ihm alleine bestand. Dass das Interesse an diesem Sport in unserer Gegend sehr groß ist, zeigte sich sehr schnell und die Abteilung wuchs innerhalb eines Jahres auf aktuell ca. 20 aktive Sportlerinnen und Sportler und viele tolle Supporter.

Erst schwanger und dann mit Baby war es mir leider kaum möglich die weiten Anreisen auf mich zu nehmen und als Zuschauerin bei den verschiedenen Wettkämpfen vor Ort dabei zu sein. Im Mai dieses Jahres fand dann aber zum ersten Mal der Triathlon in Pocking statt. Dort hat es mich dann nach all den Eindrücken, die ich aus der Ferne miterleben durfte, so richtig gepackt. Ich stand mit Gänsehaut und Tränen in den Augen am Zieleinlauf und bejubelte unsere Finisher. Ab dem Moment war für mich klar, irgendwann will ich auch mal an einem Triathlon teilnehmen. Dass ich mir drei Monate später diesen Wunsch bereits erfüllen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mitte August habe ich Andreas nach dem Termin für die nächste Sprintdistanz gefragt und die Antwort kam frontal: in zwei Wochen, an meinem Geburtstag 😄 kurz darauf war ich angemeldet.

Frau auf Mountainbike

Dein Premieren-Rennen hast Du rund neun Monate nach der Geburt Deines ersten Sohnes geschafft. Als Mama hat man doch sicher ersteinmal andere Dinge zu tun und im Kopf, als sich einem neuen Sport zu widmen, oder?

Ohja, viele andere 😄 Wir leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und Haus und Hof wollen gepflegt werden. Dazu kommt, dass ich sowieso jemand bin, der viel beschäftigt ist und eigentlich kaum mal stillsitzt. Mein Glück ist, dass mein Sohn Maximilian ein Sonnenschein und sehr unkompliziert ist. Wir sind ein eingespieltes Team und auch das Unterstützungssystem funktioniert wunderbar. So ist es mir möglich, mich auch anderen und auch neuen Dingen zu widmen. Ich habe immer schon gerne und viel Sport gemacht. Und wenn man ein Baby hat, sind Sporteinheiten immer eine gute Gelegenheit, um mal wieder etwas für sich selbst zu tun und den Alltag mal beiseite zu schieben.

Triathlon ist neu – bisher warst Du als Abteilungsleiterin für Ski & Snowboard im SV Schalding-Heining e.V. unterwegs. Hat der Verein zum Wechsel beigetragen? 

Abteilungsleiterin der Ski & Snowboardabteilung bin ich nach wie vor. Durch die Entstehung der Sparte Triathlon hat sich das Angebot unseres Vereins nochmal erweitert. Andreas hat hier etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt. Es gibt gemeinsame Lauftreffs, Radeinheiten auf der Rolle oder im Freien und einmal wöchentlich eine für uns reservierte Schwimmbahn im Hallen- bzw. Freibad. 

Zurück zu Deinem ersten Rennen: Wie war es? Was waren die schwierigsten und was die tollsten Momente?

Es war gigantisch…bei dem Gedanken daran, kann ich es kaum erwarten, wieder an den Start zu gehen. Ich fange mal mit dem Schwierigsten an: RADFAHREN… ich bin seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr Radgefahren und hatte auch selber kein Rad. Vier Wochen vor dem Triathlon (als es noch nicht mal Thema war, dass ich teilnehmen werde) fand mit der Skiabteilung eine Radtour statt, für die ich mir das Mountainbike meiner Freundin ausgeliehen habe. Dieses Rad sollte mich dann auch in München von Wechselzone zu Wechselzone bringen. Es war für mich – wie zu erwarten war – die härteste Disziplin. Fürs erste Mal war es schon ausreichend, aber ein Rennrad nach dem anderen vorbeifahren zu sehen hat mich zwischenzeitlich auf den 20 Kilometern sehr deprimiert. Da für mich aber an oberster Stelle stand ins Ziel zu kommen, bin ich einfach mein eigenes Rennen gefahren und konnte es dann auch auf dem Rad genießen. Am wenigsten Sorgen machte ich mir im Vorfeld übers Laufen. Doch da hatte ich nicht im Kopf, dass ich vorher schon 20km auf dem Rad war… es ging also recht langsam los. Nach einem Kilometer lösten sich aber alle Blockaden und es war ein richtig tolles Gefühl sicher sein zu können, dass ich es ins Ziel schaffen werde. 

Für mich der tollste Moment war vor dem Start. Die Vorfreude darauf, endlich loszulegen, war gigantisch. Diesen Moment konnte ich glücklicherweise mit drei meiner Teamkolleginnen teilen, so war es natürlich gleich noch viel schöner. Als es dann losging, war ich sofort mittendrin und habe beim Schwimmen schon gemerkt, dass ich gut mithalten kann. Es hat so viel Spaß gemacht. Als krönender Abschluss kam dann der Zieleinlauf. Ich war glücklich und stolz es geschafft zu haben. 

Vielr Sportlerinnen mit Medaillen

Was denkt man sich als Quereinsteiger von den Triathleten? Wo liegen Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten zum Wintersport?

Ich weiß gar nicht, ob ich das so öffentlich sagen darf, aber wenn ich an unser Team denke, dann sind das für mich lauter Verrückte 😄. Natürlich im positiven Sinn. Der Zusammenhalt ist gigantisch und beflügelt. Man kann gar nicht anders, als mitzuziehen, weil es einfach unfassbar viel Spaß macht. Das fängt bei gemeinsamen Trainingseinheiten an und geht bis zu einer schlaflosen Nacht, um unsere Ella beim Ironman auf Hawaii anzufeuern. Ich möchte das alles nicht mehr missen und gehöre nun wohl auch zu den Verrückten 😉. 

Ich stehe seit meinem dritten Lebensjahr auf Skiern. Der Spruch „Bretter, die die Welt bedeuten“ trifft es sehr gut. Es ist eine Leidenschaft, bei der ich abschalten und einfach genießen kann. Mein erster Triathlon hat ein ähnliches Gefühl hervorgerufen. Der große Unterschied liegt darin, dass beim Skifahren keine Zeit mitläuft, da ich hier nicht im Rennsport aktiv bin. Beim Triathlon befindet man sich doch in einem Wettkampf und es geht am Ende immer darum, über die Ziellinie zu laufen. Gemeinsam haben beide Sportarten auf jeden Fall die Herausforderung und man hat immer die Möglichkeit über sich hinauszuwachsen. 

Wirst Du beim Triathlon bleiben und was sind vielleicht neue Ziele?

Auf jeden Fall werde ich beim Triathlon bleiben. Ich fange mal mit kleinen Zielen an: regelmäßiges Training und bei ein paar Veranstaltungen mit an den Start gehen, dann aber auf jeden Fall mit Rennrad. Ein größeres und für mich momentan realistisches Ziel ist die Teilnahme an einer Mitteldistanz… wobei eine Langdistanz natürlich auch sehr reizvoll wäre 😉 Das ist gerade das Schöne an Triathlon: es reißt mit und bietet unfassbar viele Möglichkeiten. Der innere Schweinehund hat hier keine Chance.  

Vielen Dank für das Interview!

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: privat

Es ist kaum vorstellbar, woran man alles denken muss, um eine gute Veranstaltung zu organisieren. Wenn Sportlerinnen und Sportler am Wettkampftag ein rundum gelungenes Rennen erleben, dann wird selbst da nur ein Bruchteil der Dinge sichtbar, die im Vorfeld bis ins kleinste Detail geplant wurden. Neben großem Aufwand sind sich Veranstaltende natürlich auch der Verantwortung bewusst, die die Organisation eines Rennens mit sich bringt. Trotz alledem gibt es in Bayern zahlreiche Vereine, die Wettkämpfe austragen – aus Liebe zum Sport. Eine Rennpremiere gab es in diesem Jahr beim RC Wendelstein. Das junge Team richtete erstmalig einen Duathlon aus.

Am Ende waren es sieben verschiedene Rennen bzw. Startgruppen mit 200 Starterinnen und Startern, darunter Kinder- und Jugendliche. 150 Helferinnen und Helfer und acht Ressortleiter*innen boten Unterstützung. Für das leibliche Wohl gab es über 200 frische gebackene Waffeln, über 50 Kuchen, einen Biergarten für 300 Gäste. Ohne acht Sponsoren wäre all das nicht möglich gewesen.

Wir haben uns mit Abteilungsvorstand Tim Feuerlein unterhalten.

Tim Feuerlein
Tim Feuerlein

Hallo Tim,
wie kam es zu der Idee, ein Rennen zu organisieren und wie kam diese im Verein an?

Ich persönlich habe schon länger an ein vereinseigenes Event gedacht. Viele Veranstaltungen sterben aus, weil es unter anderem an Helfern oder Organisatoren mangelt. Mit unserem Event wollen wir der Triathlon-Familie etwas zurückgeben. Bei einem Wettkampf nicht selbst an der Startlinie zu stehen, sondern mitzuhelfen, war zwar für die meisten neu, aber die Bereitschaft im Verein war groß.

Am 17. September war es dann so weit. Wie lief die Premiere?

Wir wollten zum Saisonabschluss ein Highlight für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schaffen. Der Anspruch an uns selbst war sehr hoch. Es war unser Ziel, einen familienfreundlichen Duathlon auszutragen, der sich auch dem Thema Nachhaltigkeit widmet und daneben noch ein Kinder- und Jugendrennen bietet. All das bedeutete zusätzlichen Organisationsaufwand.

Mit dem Startschuss fiel ein großes Stück Belastung von mir ab und als die ersten glücklichen Gesichter die Ziellinie überquert hatten, fühlte ich schon fast etwas wie Entspannung. Das absolut positive Feedback im Nachgang der Veranstaltung war dann natürlich sehr schön.

Und? War es die Aufregung wert?

Ich kann nur alle Vereine mit einer gesunden Mitgliederbasis dazu motivieren, ein Event selbst auf die Beine zu stellen. Das muss auch gar nicht so komplex sein. Einfacher ist manchmal auch mehr! Einer der Schlüssel für ein gelungenes Event ist sicherlich eine gute und offene Kommunikation in der Organisation. Gerade die Behörden müssen dazu zeitnah eingebunden werden und in unserem Fall hatten wir volle Unterstützung der Marktgemeinde Wendelstein.

Duathlon Wendelstein – Foto: Foto Gold

Kommunikation im Verein und darüber hinaus – ist das die eigentlich große Orga-Leistung?

Gerade die Kommunikation zu den Entscheidern, also Behörden und Sicherheitsdiensten vor Ort, ist eine der wichtigsten Grundlagen einer Veranstaltung. Helfer und das Team um die Organisationsgruppe sind aber mindestens genauso wichtig. Für unser Event können wir sagen, dass alle Ressortleiter und -leiterinnen an Bord bleiben, auch die Helfer und Helferinnen aus dem Verein im nächsten Jahr dabei sind. Mit über 150 Freiwilligen hatten wir auch in diesem Bereich einiges zu organisieren und koordinieren. Am Ende hatten alle Spaß und freuen sich auf das nächste Event – scheint also gut geklappt zu haben.

Helferinnen beim Duathlon Wendelstein

Den Duathlon wird es also weiterhin geben?

Ja! Wir machen weiter und auch 2024 wird es einen Duathlon in Wendelstein geben. Die Freunde und der Spaß am Sport treiben uns an. Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und die Motivation, anderen einen schönen Tag zu machen, waren meine persönlichen Highlights.

Danke für das Interview!

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Fotos: RC Wendelstein/ Foto Gold

Wie muss ein Rennen aussehen, damit sich ein Einsteiger herantraut? In Triathlon-Bayern gibt es viele gute Beispiele. Einsteigerprogramme in Vereinen oder Wettkämpfe, in denen vor allem Rookies angesprochen werden, bei denen nicht die alten Hasen mit Aero-Boliden neben Stadträdern und MTBs einchecken. Nur eines dieser Beispiele ist der „Zehn Freunde Triathlon“. Bei dem Rennen in Nürnberg hat sich auch Ute Nientiedt vom Triathlon-Virus infizieren lassen und trainiert nun fleißig auf neue Ziele.

Hallo Ute,
Du bist 2023 durch einen extra ausgeschriebenen „Einsteiger-Kurs“ des RC Wendelstein zum Triathlon gekommen. Was hat Dich bei dem Angebot angesprochen und wie hast Du es gefunden?

Ich bin dem Team Optimum schon länger bei Instagram gefolgt, da ich immer mal mit dem Gedanken gespielt habe, mich an einen Triathlon zu wagen. Allerdings konnte ich nicht kraulen. Deswegen hatte ich es noch nicht versucht. Als ich dann das Angebot zum 10 Freunde Triathlon gesehen habe, habe ich mich direkt angesprochen gefühlt, und mich gleich angemeldet. Ich dachte mir – jetzt oder nie.

Warst Du vorher schon sportlich aktiv?

Früher habe ich Fußball gespielt. Leider ließ sich das nicht mehr mit meinem Studium vereinbaren. So habe das Joggen für mich entdeckt und mich dann schnell an den ersten Marathon gewagt. Nach drei weiteren Marathons folgte eine längere Pause, in der ich mich auf meine Kinder konzentriert habe. Jetzt möchte ich gerne wieder aktiver in den Sport einsteigen.

Kraul-Schwimmerin im Schwimmbad

Gemeinsam mit einer Gruppe von Rookies hast Du Dich auf den 10 Freunde Triathlon in Nürnberg vorbereitet. Wie lief das Training? Was war einfacher als gedacht, wo gab es Hürden?

Zusammen in der Gruppe hat das Training großen Spaß gemacht. Es war schön, sich gemeinsam auf ein Ziel vorzubereiten und auszutauschen. Gerade vor dem Schwimmen hatte ich Respekt. In der Gruppe haben wir das Kraulen gemeinsam gelernt und es hat mir die Angst genommen, beim Wettkampf unterzugehen. Es war auch hilfreich, von erfahrenen Sportlern Tricks für die Wechselzone zu bekommen und dies im Vorfeld zu üben.

Wie war Dein erstes Rennen?

Es war eine super Erfahrung. Es hat riesig Spaß gemacht und der Teamspirit war einfach nur toll. Durch die kurzen Distanzen der jeweiligen Disziplinen war es gut machbar und für den ersten Triathlon perfekt.

Du bist heute im Verein immer noch aktiv. Was hat Dich bewogen, dabei zu bleiben?

Ich fand mich super aufgehoben bei den Coaches und habe den Spirit geliebt. Es ist ein tolles Gefühl unter Gleichgesinnten zu sein und sich jederzeit mit der gleichen Begeisterung austauschen zu können. Gerade nicht so geliebte Trainingseinheiten machen in der Gruppe viel mehr Spaß, oder auch gemeinsam andere Vereinsmitglieder beim Wettkampf anzufeuern. Außerdem möchte ich meine Techniken weiter verbessern und noch an weiteren Wettkämpfen in der Zukunft teilnehmen.

Gibt’s neue Ziele?

Nachdem ich 2023 meine erste Kurzdistanz absolviert habe, möchte ich mich als Nächstes an eine Mitteldistanz wagen oder wieder mal einen Marathon laufen. Der letzte ist immerhin zehn Jahre her 🙂 .

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

Alles rund um den ersten Triathlon gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: privat

Beim MainCityTriathlon der TG48 Schweinfurt gab es in diesem Sommer das erste Mal eine Para und eine Inklusionswertung. Eine tolle Initiative, die mit dem Zielschluss des Rennens nicht ihr Ende fand. Im Herbst wurden die entstandenen Kontakte genutzt. So kamen fast zwanzig Sportler und Organisatoren aus Würzburg, Kitzingen, Ochsenfurt, Regensburg und Schweinfurt zusammen, um einen Aktionstag an der Franziskus-Schule Schweinfurt durchzuführen.

Franziskus-Schule bereitet sich auf den MainCityTriathlon 2024 vor

Die Initiative für den Aktionstag Triathlon ging vom Verband Special Olympics in Bayern aus. Der Impuls wurde von Michael Lindt aufgenommen, der als stellvertretender Schulleiter der Franziskus-Schule Schweinfurt die Infrastruktur der Schule für ein Training zur Verfügung stellen konnte. 

Der Aktionstag begann im Schwimmbad der Franziskus-Schule, wo einige Teilnehmer ihre Vorliebe für die erste Disziplin im Triathlon Wettkampf zeigten. Das gemeinsame Mittagessen wurde für ein besseres Kennenlernen und den Austausch von Plänen und Ideen genutzt. Danach ging es auf unterschiedlich lange Laufstrecken, bevor sich alle zu einer intensiveren Einheit mit Ball- und Laufspielen und einem Zirkeltraining in der Sporthalle trafen.

Unterstützung für die sportlichen Aktivitäten gab es von der Firma Fahrzeugteile Wütschner, die anlässlich des MainCityTriathlons den Organisationen eine großzügige Spende zukommen ließ, die über die Abteilung Laufen-Triathlon der TG48 Schweinfurt sehr gerne vermittelt wurde.

Bayerische Meisterschaft Para Triathlon 2024 erstmals in Schweinfurt

Norbert Huhn, von der Abteilung Laufen-Triathlon der TG48 Schweinfurt, freute sich im Rahmen des Aktionstags verkünden zu dürfen, dass die Bewerbung des MainCityTriathlon für die Ausrichtung der Bayerischen Meisterschaft im Para Triathlon für 2024 erfolgreich war. Grundlage dafür waren sehr gute Rückmeldungen vieler Sportler des MainCityTriathlon 2023 zu den abgesicherten Strecken und die positive Aufnahme der Inklusion durch den Verein und im gesamten Umfeld, wie Stadt, Landkreis und den Medien.

Wir hatten noch einige Fragen an die Organisatoren und haben uns mit Norbert unterhalten.

Hallo Norbert,
wann und wie seid ihr mit dem Thema Para Triathlon und Special Olympics Triathlon das erste Mal in Kontakt gekommen?

Ganz zu Beginn gab es einmal einen Workshop im BTV. Als es darum ging, wie sich Veranstaltungen organisieren lassen, und was alles die großen und kleinen Herausforderungen sind, hatte ich alles auf meine „Wunschkonzert“ Karten geschrieben, was eigentlich schwer zu erreichen ist: gesperrte Radstrecke, Handbikes auf der Strecke, Inklusion.

Nach unserer ersten Triathlon-Veranstaltung in Schweinfurt hatten uns die Genehmigungsbehörden eine gesperrte Strecke nahegelegt und wir hatten diese in der Folge in die Kalkulation aufgenommen. Im Winter kam dann die Anfrage von Special Olympics (SO) Bayern, ob wir unsere Veranstaltung nicht für Special Olympics Teilnehmende öffnen können. Ich kümmerte mich dann um die Fragen, die damit zusammenhingen. Zum einen musste die Entscheidung in unserem Orga-Team fallen. Dort gab es einstimmig Zustimmung. Zum anderen mussten dann weitere Kontakte mit Special Olympics und Para Triathlon im Verband hergestellt werden.

Fast nebenbei ist so dann eine SO-Wertung in unsere Laufveranstaltung für den Schülerlauf der Klassen 1-4 etabliert worden. Schließlich nimmt die Schweinfurter Förderschule seit Jahren teil, bekam aber bisher nach unserer gemeinsamen Meinung zu wenig Sichtbarkeit und Anerkennung. Wir hatten also längst Erfahrung! Es war Zeit, mehr daraus zu machen.

Heute sind wir uns einig, dass wir den Umgang mit Menschen mit Einschränkungen normaler machen wollen. Wir wollen uns bewusst mit Handicaps beschäftigen und dadurch nochmals genau hinsehen, was wir leichter für jeden machen können, und was wir extra beachten müssen bzw. wollen.

Sich dem Thema Inklusion anzunehmen ist ja oft gar nicht so leicht. Gerade auch, wenn es um beide Bereiche geht, also Menschen mit körperlichen Einschränkungen im einen und mit geistigen Einschränkungen auf der anderen Seite. Wie und wo habt ihr euch informiert? Was habt ihr beachtet?

Wir haben engeren Kontakt zu den Verbänden und Teilnehmern gesucht, damit wir Hilfen so vorbereiten, wie sie erforderlich sind. Zum Beispiel muss die Laufstrecke für die Grundschüler an jeder Ecke mit Helfern besetzt sein, die wissen, dass sie aktiv eingreifen, sobald ein Kind zögert, auf der Strecke zu bleiben. Und wir haben einen etwas längeren Zeitraum eingeplant, bis jeder im Ziel ist. Am Ende soll so jedes Kind durch den Zielkanal laufen.

Wie habt ihr euer erstes Para Rennen und euere ersten Special Olympics Teilnahmen empfunden? Was macht aktive Inklusion mit einem Rennen?

Wir waren gut vorbereitet mit abgesperrter Strecke, extra Platz in der Wechselzone, vorbereiteten Helfern an der Schwimmstrecke und so weiter. Am Renntag mussten wir uns dann aber schnell darauf einstellen, einem Para Athleten aus dem Wasser zu helfen, da er keinen eigenen Helfer dabei hatte. Wir haben ihm auch auf der Laufstrecke an der Bordsteinkante herunter und auf dem Rückweg wieder hinauf geholfen. Im kommenden Jahr wollen wir dort eine Bordsteinrampe in Gummi oder Ähnliches vorsehen.

Der Wettbewerb selber ist also gar nicht so anders. Eines jedoch schon: es gibt wieder deutlicher sichtbar den Anlass, nicht nur die ersten Plätze zu bejubeln, sondern für jeden, der sich anstrengt, zu klatschen.

Was hat den Schülerinnen und Schülern am Schnuppertag besonders viel Spaß gemacht?

Die Aktion mit der Schule soll dazu führen, dass, statt bisher drei Staffeln, im nächsten Jahr vielleicht zwei- bis dreimal so viele plus ein paar Einzelstarter zusammenkommen. Aber das ist alles noch in Vorbereitung. Ich denke, dass es den Meisten besonders wichtig war, in der Gruppe etwas zu unternehmen, mal wieder mit anderen ehemaligen Schülern und Lehrern und weiteren Interessierten zusammenzukommen. Für mich war der gut gelaunte, offene, interessierte und motivierte Umgang in der gesamten Gruppe das wichtigste Erlebnis.

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: Carsten Schenk 

Pia hat in diesem Jahr ihren ersten Triathlon bestritten. Eine tolle Leistung, die noch beachtlicher ist, wenn man sie etwas näher kennt. Beim MTV München von 1879 e.V hat sie sich auf ihr „Rookie Race“ vorbereitet. Doch ganz einfach war das nicht, wie der sportliche Leiter, Stefan Duschek, berichtet. „Leider kann Pia an den meisten unserer Trainings nicht teilnehmen“, berichtet er. Das liegt daran, dass Sie als Kinderärztin auf der Kinderintensivstation arbeitet. Ein Job, der mit Schichtdienst, unberechenbaren Arbeitszeiten und hohen körperlichen Belastungen verbunden ist. „Alles andere als optimale Voraussetzungen für ein strukturiertes Triathlon Training“, gibt Duschek zu, „aber wir haben ein Modell gefunden, eine Art Remote Betreuung, in der sie über unsere Trainings online erfährt, und sie für sich selbst, unter möglichst präziser Anleitung, trainieren kann.“ So hat es dann auch geklappt mit dem ersten Triathlon. Nächstes Jahr will sie ihre erste olympische Distanz in Angriff nehmen.

Hallo Pia,
Deine Vorbereitung auf den ersten Triathlon war ziemlich ungewöhnlich. Wie sah dein „Remote“-Vereinstraining aus und wie ging es dir damit?

Ich habe versucht mich an der Struktur der Vereinstrainings zu orientieren, sodass ich, wenn der der Dienstplan es zugelassen hat, auch mal zum gemeinsamen Training gehen konnte. Und sonst habe ich versucht die Einheiten so gut es geht in den Alltag zu integrieren. Das war dann manchmal zu ganz unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, oder auch mal intensiv im Block vor dem Wettkampf in meinem Urlaub in Südtirol. Das Hotel hat netterweise den Pool morgens extra früher für mich geöffnet. Zum Glück haben wir eine ganz aktive Signal- Chatgruppe. Da konnte ich einiges an Motivation und Freude beim Training aus den Gesprächen mitnehmen. 

Drei Sportler machen Gruppenbild

Du hast einen aufreibenden und stressigen Beruf. Warum hast du dich dennoch für Triathlon entschieden, bei dem ja gleich drei Sportarten vorzubereiten sind?

Entscheidend für mich war grundsätzlich die Triade aus Spaß an den Sportarten, ausgeglichener Belastung für den Bewegungsapparat und viel Zeit an der frischen Luft. Das Triathlontraining dient mir als Energiequelle und Ausgleich zum Arbeitsalltag. Beim Ausdauertraining kann ich oft den Tag und die vielen Interaktionen viel besser reflektieren, als Abends müde auf der Couch. Das tut mir sehr gut. Und als ich dann bei den ersten Trainings vom MTV war, hab ich mich sehr wohlgefühlt und gewusst, dass ich da meine Freizeit in entspannter Atmosphäre beim Training verbringen kann. 

Wie hast du dein Training alleine geschafft, auch wenn es mal schwer war? Wie empfandest du das Training alleine im Vergleich zu Einheiten im Verein?

Zum Glück konnte ich mit unserer Lauftrainerin Munira auch mal außerhalb der offiziellen Trainings laufen gehen. Mein Trainer Stefan Duschek hat sich oft mit mir ausgetauscht, mich mit Tipps unterstützt, sich meine Wehwehchen angehört und mich motiviert. 
Ansonsten gibt es in meinem Umfeld glücklicherweise einige sportbegeisterte Freund*innen und Kolleg*innen, die ab und zu mit mir trainiert haben. Mein Bruder hat sich während der Zeit auf seinen ersten Marathon vorbereitet. Wir haben uns gegenseitig am Telefon unterstützt, wenn man mal einsam bei Trainingseinheiten alleine war.

Grundsätzlich macht es viel mehr Spaß bei den Vereinseinheiten mitzumachen. Da fällt einem das Training alleine schon mal schwer. Eine Mischung aus Ehrgeiz und Dankbarkeit für die eigene Gesundheit helfen mir in den Situationen meine Möglichkeit zu trainieren wertzuschätzen und das Training zu genießen. 

Jetzt aber zu deinem ersten Rennen: Wie war es?

Klasse! Ich hatte wirklich Spaß und habe jede Minute genossen. Es war super schön, dass so viele aus unserem Verein dabei waren, als Fans und Mitstreitende. Kurz vor dem Ziel konnte ich eine andere Athletin, die aufgeben wollte, motivieren weiterzumachen. Wir sind die letzten Kilometer bis ins Ziel gemeinsam gelaufen. Das war noch ein besonders schöner Abschluss meinen Enthusiasmus zu teilen, nachdem ich in der Vorbereitung so viel Motivation durch Andere erhalten habe. 

Was waren die wertvollsten Tipps auf dem Weg zu deinem Ziel, die du aus dem Verein mitnehmen konntest?

Für mich waren das drei Punkte:

– Üben des Massenschwimmstarts

– strategische Krafteinteilung nach persönlichen Stärken in der jeweiligen Disziplin

– das gemeinsame Abfahren der Rennstrecke vor dem Wettkampf 

Vielen Dank für das Interview!

Mehr „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Fotos:

Umringt von Carbon Boliden beim allerersten Check-In. Man selbst nur mit einem einfachen Gravel Bike. Da kann man schonmal Nervenflattern bekommen. Beim Triathlon gibt es oft Situationen, die herausfordernd sind. Momente, bei denen man das, was da vor einem liegt, ausblenden, und einfach sein Ding durchziehen muss. Yvonne Jansen hat das geschafft. Bei ihrem Rookie Rennen in Erding in diesem Jahr hätte sie sich fast nicht an den Start getraut. Am Ende hat sie es lächelnd ins Ziel geschafft und ihr Saisonfinale 2023 sogar noch mit einem besonderen Erfolg gekrönt.

Hallo Yvonne,
bei deinem ersten Rennen standest du perfekt vorbeireitet beim Check-In und wärst fast nicht an den Start gegangen. Was war da los?

Panik 😀

Ich war wirklich gut vorbereitet, aber als ich die anderen Teilnehmer mit ihrer Profi-Ausrüstung und den tollen Rädern gesehen habe, hat mich das ganze ziemlich eingeschüchtert und ich wollte mit meinem kleinen Gravelrad, mit den viel zu dicken Reifen, wieder heimfahren.

Aber dann sind die anderen aus dem Team gekommen und haben mir wieder Mut gemacht.

Wie war er am Ende, dein erster Triathlon?

An der Startlinie war ich noch ziemlich nervös, das hat sich auch durch das Schwimmen gezogen und ich habe mich zwischendurch gefragt, was ich hier eigentlich mache. Das hat sich dann aber ziemlich schnell nach dem Wechsel auf das Rad gelegt und da habe ich mir dann nur gedacht: „Wow, mein erster Triathlon!“. Von da an war ich einfach nur glücklich. Das Glücksgefühl hat dann auch den ganzen Tag angehalten.

Wie lange machst du schon Sport und welchen Anteil hatte dein Verein, der MTV München von 1879 e.V, an deinem Entschluss, für ein Rennen zu melden?

Vor 17 Jahren habe ich eine Zeit lang Fußball gespielt und habe damals auch mit dem Laufen angefangen. Dann bin ich nach München gezogen und seitdem habe ich verschiedene Sachen gemacht, bouldern, relativ lange Kampfsport, aber das Laufen ist immer geblieben.

Außerdem bin ich viel mit dem Rad unterwegs und da ist mir dann Idee gekommen, wenn ich jetzt noch schwimme, dann kann ich auch mal einen Triathlon machen.

Aber ohne den Verein hätte ich mich sehr wahrscheinlich nie angemeldet. Jetzt trainiere ich auch endlich nicht mehr so planlos und bewege mich deutlich häufiger aus meiner Komfortzone.

Was war im Vorfeld die größte Herausforderung und wie hast du sie gemeistert?

Meine größte Herausforderung, neben dem Schwimmen, an dem wir aber arbeiten, ist meine Aufregung. Aber dagegen hilft zum Beispiel eine gemeinsame Pasta-Party am Abend vor dem Wettkampf.

Den Abschluss deiner ersten Saison hast du beim 3Muc Triathlon begangen und sogar noch einen Podiumsplatz erreicht. Wie war das für dich? Was ging dir durch den Kopf?

Ich habe zwar gemerkt, dass ich einen guten Tag hatte und war zufrieden mit meiner Zeit, aber mit dem Podiumsplatz hatte ich nicht gerechnet. Wir haben uns die Siegerehrung angeschaut und da wurde dann für mich überraschend mein Name genannt.

Es war schön, den Moment mit den anderen einfach zu feiern. Ein großes Dankeschön an das Triathlon-Team vom MTV München, ohne die ich das nicht geschafft hätte!

Vielen Dank für das Interview!

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Foto: privat

Aoife Finan ist seit Februar Mitglied beim MTV München von 1879 e.V. Zu Beginn des Jahres landete sie bei dem Verein, der einen besonders hohen Anteil an Frauen unter den Breitensportlern hat, mit dem Ziel, sich auf ihren allerersten Triathlon vorzubereiten. Der sollte schon Mitte Mai sein – also recht wenig Vorbereitungszeit. Ob’s geklappt hat?

Die Irin brachte als Ex-Leistungsschwimmerin gute Voraussetzungen mit, um zumindest die erste Disziplin erfolgreich zu meistern. Durch regelmäßiges Training wurde sie schnell zu einer guten Läuferin und bei verschiedenen vereinsinternen Camps konnte sie das Radfahren und Wechseln üben. Ab Ende konnte sie beim Erdinger Stadttriathlon, der durchaus eine hohe Leistungsdichte hat, über die olympische Distanz in ihrer Altersklasse auf Platz 3 auf dem Podium landen.

Hallo Aloife!
Wann bist du zum ersten Mal mit dem Triathlonsport in Berührung gekommen, wann hast du zum ersten Mal darüber nachgedacht, selbst einen zu machen und wann hast du dich dazu entschieden, dich tatsächlich für ein Rennen anzumelden?

Als ich jünger war, sah ich meiner Tante und meinem Onkel bei Triathlons in Irland zu. Ich dachte: ‚Das ist ein toller (aber verrückter) Sport.‘ Ich selbst war im Schwimmen aktiv und nahm während meiner Schulzeit an einigen Cross-Country-Rennen teil. Das Konzept, drei Sportarten in einem Rennen zu kombinieren, hat mich dann wirklich begeistert. Während Corona habe ich dann angefangen, Rad zu fahren. Als ich nach München zog, beschloss ich, einem Triathlon-Verein beizutreten, um mit anderen zu trainieren und zu sehen, wie das so ist. Beim MTV waren alle so freundlich und ermutigend und bald hatte ich mich für die Olympische Distanz in Erding angemeldet.

Wie hast du dein erstes Rennen ausgewählt? Was war wichtig für Ihre Entscheidung?

Ich habe mich für Erding entschieden, da dort viele andere Vereinsmitglieder am Rennen teilnahmen. Für die meisten von uns war es der erste Triathlon und wir waren füreinander da, um uns gegenseitig zu helfen. Es war ein unglaublicher Tag!

Da du vom Schwimmen kommst, war die erste Disziplin für dich kein Problem. Wo hattest du deine Zweifel?

Ehrlich gesagt hatte ich zu jedem Teil des Rennens meine Zweifel und war nervös, auch vor dem Schwimmen. Aber als es losging, hatte ich so viel Spaß! Die Stimmung in Erding war super und jede Menge Vereinsmitglieder kamen, um uns anzufeuern.

Triathleten laufen nach dem Schwimmen zur Wechselzone

Als du im Februar beim MTV ankamst, war deine Vorbereitungszeit bis zum Rennen ziemlich kurz. Wie hast du dich vorbereitet?

Ich denke, Beständigkeit ist das entscheidende Schlagwort im Triathlon: einfach tun, was man kann, wann man kann, und ein konstantes Training so gut es geht in sein Leben integrieren. Die Vereinstrainings waren großartig. Gerade in den kälteren Monaten ist es viel einfacher, mit anderen um sich herum zu trainieren. Die anderen Mitglieder und ihre Begeisterung für diesen Sport haben mich wirklich motiviert. Ich habe jede Einheit genossen.

Deine schönste Erinnerung an deinen ersten Triathlon?

Bei jedem Wechsel und in jedem Abschnitt des Rennens gab es jemanden vom Verein, der anfeuerte und mich ermutigte weiterzumachen. Das verändert schon dein Denken und gibt einem einen enormen Energieschub!

Was ist dein nächstes Ziel?

Jetzt bin ich süchtig. 2024 würde ich gerne eine weitere olympische Distanz absolvieren und vielleicht darüber nachdenken, eine Mitteldistanz zu machen… man weiß ja nie!

Vielen Dank für das Interview!

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Fotos: MTV München von 1879 e.V.