Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Die deutschen Para Triathleten haben am Samstag beim Weltcup im ungarischen Tata über die paralympische Distanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) drei Podiumsplatzierungen erreicht. Darunter war mit Sarah Steinke (PTS5) auch eine Bayerische Athletin, die das erste internationale Podium in ihrer Karriere holte. Auch Julian Winter gab sein internationales Debüt und legte ein starkes Rennen hin.

Erst auf der Laufstrecke Führung abgegeben

Für Sarah Steinke war der Weltcup in Tata das erste internationale Rennen überhaupt. Nach 1:16:57 Stunden musste sie sich nur knapp der im Laufen stärkeren Ungarin Petra Lévay (1:16:20) geschlagen geben. “Es er sehr sehr heiß”, berichtet sie, “und erst nach 3,5 Kilometern auf der Laufstrecke hat mich die Siegerin aus Ungarn, Petra Levay, überholt.”

Julian Winter: “Total zufrieden”

Bei seiner internationalen Premiere erreichte Julian Winter (PTVI) Rang fünf. Der Deutsche Para Meister auf der Sprintdistanz erreichte das Ziel nach 1:05:21 Stunden und hatte damit rund sechs Minuten Rückstand auf Sieger Lazar Filipovic (SRB; 59:36). “Mein Rennen war wirklich sehr cool. Ich bin zufrieden, denn bereits vor dem Rennen hatte ich mir die Zeiten der Konkurrenz angesehen und mir einen fünften Platz ausgerechnet. Im Schwimmen und Radfahren konnten wir, mein Guide Tim und ich, sehr gut mithalten. Mein Laufen hat sich zwar gut entwickelt, aber es war klar, dass ich da noch nicht ganz vorne mitlaufen kann. Auch toll war, dass man sich mal die Abläufe ansehen konnte, die andere Tandems haben. Da können wir auf jeden Fall noch einiges verbessern!”

Die Ergebnisse sind hier zu finden (Link).

Foto: Nadine Rucktäschel

Seit 2022 gibt es im Para Triathlon eine gemeinsame DACH Meisterschaft. In diesem Jahr wurde das Rennen im schweizerischen Notwil ausgetragen. 15 deutsche Para Athleten waren am Start, davon kamen vier aus Bayern.

Sarah Steinke wurde nach 1:29:21 Stunden in der Klasse PTS5 zweite. “Es war sehr kalt und nass”, berichtet die Athletin. “Das Schwimmen war recht schön – durch die kalten Aussentemperaturen war es im Wasser schön warm. Die Radstrecke bestand aus zwei Runden, einmal bergauf zum Wendepunkt und wieder zurück und dann das ganze nochmal. Dort war es doch sehr rutschig und gefährlich, vor allem bergab. Die Laufstrecke war für mich sehr herausfordernd. Es gab ganz schön viele Kurven und Winkel, es ging bergauf, bergab. Das war für mich und mein Sprunggelenk tatsächlich nicht so gut, aber da mussten ja alle durch (lacht).

Annalena Tank wurde Zweite in der Klasse PTS2 hinter Paralympics-Aspirantin Neele Ludwig. Für sie war die DM-Para Triathlon am Sempachersee in der Schweiz ein besonderes Ereignis: “Das Rennen war erst mein zweiter Triathlon überhaupt und der erste mit einer offiziellen nationalen Klassifizierung war. Trotz der herausfordernden Bedingungen mit Nieselregen und frischen 13°C zum Start war es ein unvergessliches Erlebnis. Ich lernte einige AthletInnen neu kennen und traf gleichzeitig auch auf bekannte Gesichter aus dem Paraschwimmen. Gemeinsam meisterten wir die Herausforderungen des Wettkampfs. Mein Ziel habe ich dabei erreicht: 750m Schwimmen, 20km auf dem Rad und 5km Laufen in unter zwei Stunden zu absolvieren, auch wenn es zum Schluss knapp wurde. 
Dieser Triathlon hat mir gezeigt, wie viel Potenzial in dem vielseitigen Sport steckt und wie wichtig es ist, kontinuierlich Wettkampferfahrung zu sammeln. Diese möchte ich in diesem Jahr noch auf verschiedenen (Para-)triathlonveranstaltungen aufbauen und dabei Stück für Stück meine Leistung steigern. Es bleibt spannend zu sehen, welche Möglichkeiten sich in Zukunft ergeben und welche Erfolge ich noch erzielen kann.” 

Ebenso holte sich Michelle Wagner einen Vize-Titel. Sie musste gemeinsam mit ihrem Guide Lunel van de Merve nach 1:34:32 in der PTVI nur Routinier Lena Dieter den Vortritt lassen. “Rundum war es ein gelungener und erlebnisreicher Wettkampf”, berichtet Michelle Wagner. “Die deutsche Meisterschaft war für mich der zweite Start im Para Triathlon. Aufgrund der regnerischen Wetterbedingungen waren die Voraussetzungen etwas erschwert, z.B. beim Tandemfahren. Das Publikum und die Motivation meiner Guidin Lunel haben aber einen erfolgreichen Zieleinlauf ermöglicht. Ein riesen Dank geht an meine Gudin, die den sportlichen Weg gemeinsam mit mir bestreitet und den Teamspirit in den Vordergrund stellt. Mein Ziel für die kommenden Triathlonwettkämpfe ist es, Erfahrungen zu sammeln und die Leistung vor allem im Schwimmen kontinuierlich zu verbessern.”

Mit der schnellsten Zeit des Tages gewannen Julian Winter und Guide Tim Wolf bei den Männern in 1:12:58 Stunden. Julian Winter verteidigte damit seinen Titel aus dem letzten Jahr.

Fotos: Nadine Rucktäschel

Leonie Kleine-Bley und Julian Becker waren am Wochenende Tagesschnellste bei den Deutschen Meisterschaften Kurzdistanz in Münster, die im Rahmen des 17. Sparda-Münster City Triathlons ausgetragen wurden. Rita Steger vom SSV Forchheim, die das Ziel nach 2:08:51 Stunden erreichte, wurde bei dem Rennen Gesamt-Dritte und gewann die Altersklasse 40. Auch bei den Männern gab es einen bayerischen DM-Titel zu feiern: Manfred Theis (RSG Vilstal) war schnellster Sportler in der AK 75.

Geschwommen wurde in Münsters Hafenbecken. Im Anschluss ging es raus auf dem Hafenplatz, durch die Wechselzone und zur Radstrecke in Richtung B51. Dort galt es, zwei Runden auf einem Hochgeschwindigkeitskurs zu absolvieren, der extra für die Deutschen Meisterschaften von zwölf auf 20 Kilometer erweitert wurde. Zum Schluss liefen die Triathletinnen und Triathleten zwei Mal einen 5km-Rundkurs am Dortmund-Ems-Kanal entlang. 

Sieg beim Come-Back

“Für mich waren es die ersten Deutschen Meisterschaften im Triathlon seit 2008. Dementsprechend wusste ich nicht, was mich erwartet und konnte und wollte die Konkurrenz auch nicht einschätzen,” erzählt Rita Steger. “Das Schwimmen lief ganz ok und ich bin als Gesamtvierte aufs Rad. Auf dem sehr schnellen Kurs kam ich trotz der vielen 180 Grad-Wenden sehr gut zurecht. Ich bin dann als sechsplatzierte auf die Laufstrecke und konnte mich dank eines sehr soliden Laufes noch auf Platz drei im Gesamtranking vorarbeiten. Ich bin sehr überrascht gewesen, da ich erst im Ziel mitbekommen habe, wo ich wirklich lag. Von daher war und ist die Freude sowohl übers Gesamtpodium als auch über den AK-Sieg sehr groß!”

Manfred Theis: “Nie mit Sport aufhören

Mann steht in Wettkampfanzug

“Mein Rennen lief gut”, berichtet auch Manfred Theis. “Das Schwimmen mit gutem Wasserschatten, es gab optimale Hilfe beim Rausziehen aus dem Wasser. Nur die über 300m lange Laufstrecke mit Radschuhen bis zum Austieg war beschwerlich. Auf dem flachen Radsplit waren die sechs Wenden schwierig und mit dem Zeitfahrrad doch sehr eng. Aber der Lauf in der Hitze war dann problemlos bis ins Ziel.”

Mit 75 Jahren noch so fit. Wie klappt das? “Bewegungsmangel ist bekanntlich Risikofaktor für Herz-Kreislaufkrankheiten und auch Demenz,” erklärt der Senior. “Jeder sollte versuchen besonders im Alter fit zu bleiben und nie mit dem Sport aufzuhören. Ich denke, jeder kann walken oder aquajoggen und auch Triathlon ist optimal, da, abhängig vom Wetter und Beschwerden, eine von den drei Sportarten meist machbar ist.”

Zu den Ergebnissen geht es hier.

Die Siegerinnen und Sieger der Altersklassen

Frauen
Juniorinnen Annika Niederau
AK 20 Annika Faber (PV Triathlon TG Witten)
AK 25 Laura Berkenberg (SSC Berlin Triathlon)
AK 30 Leonie Kleine-Bley (Tri Finish Münster)
AK 35 Theresa Lowinus (Tri Team Freiburg)
AK 40 Rita Steger (SSV Forchheim)
AK 45 Nadine Böger (Leichtertriathlon)
AK 50 Anke Schmitz-Elvenich (Erdinger Active Team)
AK 55 Bettina Lange (TSV Bargteheide Tri)
AK 60 Katjana Quest-Altrogge (Krefelder Kanu-Club)
AK 65 Sylvia Wöscher (Triathlon Team Rheinberg)
AK 75 Inge Stettner (Triathlon Potsdam)

Männer
Junioren Samuel Engelhardt (SC Bayer 05 Uerdingen)
AK 20 Julian Becker (REA Card Team VfL Münster)
AK 25 Malte Thode (Team Triathlon Hamburger Hochschulen)
AK 30 Markus Rühlmann (HanseMondial Tri Team Hamburg)
AK 35 Jens Gosebrink (Triathlon Team Rheinberg)
AK 40 Hendrik Becker (TG TriZack Rostock)
AK 45 Mirko Witte (ASC Göttingen Triathlon Team)
AK 50 Claudius Pyrlik (Tri Team Gießen)
AK 55 Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf)
AK 60 Markus Wille (1. Tri-Club Paderborn)
AK 65 Ralf Laermann (M.Gladbacher TV 1848 e.V.)
AK 70 Lothar Stall (TSG 07 Burg Gretesch)
AK 75 Manfred Theis (RSG Vilstal)
AK 80 Werner Nesseler (TSG Kaiserslautern)

Foto: private Aufnahme

Wenn der ausrichtende Verein der Bayerischen Meisterschaft über die Kurzdistanz den Sieger stellt, ist das natürlich ein Grund zur Freude bei den heimischen Triathlon-Fans. In diesem Fall ist der Sieger, der Mitglied in der TSG 08 Roth ist, zwar ein “Zugereister”, aber das tut der Freude keinen Abbruch. Weder dem lokalen Team, noch dem Sieger selbst. Im Gegenteil: Sebastian Neef fühlt sich gleich doppelt wohl. Wir haben nachgefragt.

Die Ergebnisse der Herrenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)

Gesamtwertung:

1. Platz: Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)
2. Platz: Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)
3. Platz: Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK18/19 Jan Fischer (TSV Gaimersheim)

AK 20 Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)

AK 25 Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK30 Adrian Lober (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK 35 Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)

AK40 Johannes Egelseer (TSG 08 Roth e.V.)

AK 45 Kristian Karacic (SC Delphin Ingolstad)

AK 50 Tom Weikert (VfL Kaufering Triathlon)

AK 55 Markus Schattner (TSG 08 Roth e.V.)

AK 60 Peter Bochenek (RSC Kelheim)

AK 65 Peter Beck (RC88 Neustadt und Umgebung)

AK 70 Wilfried Zerrahn (TV 1848 Erlangen)

AK 75 Gerhard Müller (TDM-Franken)

Das Rennen am Rothsee ist eines der ältesten im Verbandsgebiet. Was gefällt dir daran?

Einfach die Tatsache, dass ein Verein dahinter steht und es ein Rennen im absoluten Triathlon-Epizentrum ist. Man merkt überall, dass es ein Event von Triathleten für Triathleten ist und die Stimmung ist einfach bombastisch.. immer ein super Trommelfell-Test vor dem Challenge Roth (lacht).

Was auch noch anders ist, als bei anderen Rennen, ist die Zahl der Teilnehmer. Über 1.000 Starter auf einer Olympischen Distanz ist schon satt und sucht seinesgleichen. Das muss logistisch erstmal gemeistert werden. Aber die vielen freiwilligen Helfer schaffen es Jahr für Jahr wieder, dass alles reibungslos und koordiniert läuft. Danke dafür!

Sportler klatscht Zuschauer ab

Du startest für den ausrichtenden Verein TSG 08 Roth. Wie kam es dazu, du bist ja kein Rother?

Mein alter Verein, Tristar Regensburg, hat leider vor zwei Jahren das Bundesliga-Team aufgelöst und nachdem ich ins Allgäu gezogen bin, hatte ich nicht mehr so den Draht zum Verein. Ich habe dann mitbekommen, dass die TSG in der Bundesliga richtig Gas geben will, auch mit dem Ziel, den Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen. Das war natürlich eine riesengroße Chance für mich. Zudem ist es einfach ein Verein, in dem Triathlon gelebt wird und in dem auch die Jugend- und Einsteiger Programme super laufen! Das gefiel mir und gefällt mir auch heute noch.

In den letzten Jahren hattest du auch einen Fokus auf Cross-Triathlon. Hat sich dein Fokus wieder verlagert?

Das nicht. Hauptfokus auch in diesem Jahr ist auf jeden Fall der XTERRA Weltcup. Aber Bundesliga und das ein oder andere Straßenrennen passen da sehr gut ins Programm. Ich habe nur keine Lust mehr auf riesen Veranstaltungen mit teilweise über 100 Profis, bei denen es oft ein Würfelspiel ist, ob man ein halbwegs faires Rennen bekommt, oder nicht.

Sportler kommt aus dem Wasser

Wie lief das Rennen am Sonntag für dich und was bedeutet dir der BM-Titel?

Das Rennen lief bis auf das Radfahren sehr gut für mich. Vor allem, dass das Laufen noch so stark war, hat mich sehr gefreut. Das war in der Vergangenheit oft mein Pferdefuß. Trotzdem es war das Rennen bis zuletzt spannend, denn mit den anderen schnellen Jungs war auf jeden Fall die bayerische Elite gut vertreten. Insofern bedeutet mir der Titel sehr viel, anders als wenn ich mit zehn Minuten Vorsprung gewonnen hätte,

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Fotos: Katharina L. @kslo111

Der Rothsee Triathlon ist für Rebecca Robisch nicht irgend ein Rennen – es ist ihr Heimspiel. Und obwohl sie schon im Kindesalter in Roth Triathlon mit Triathlon begann, war sie dort noch gar nicht so oft am Start. Das liegt daran, dass sie jahrelang in der nationalen und internationalen Wettkampfszene unterwegs war. Dafür wurde ihr Sieg dort in diesem Jahr sogar mit dem Bayerischen Meistertitel belohnt. “Dass ich nochmal Bayerische Meisterin werden darf auf meine alten Tage – herrlich!”, witzelt die Sportlerin, die zahlreiche nationale und internationale Titel in ihrer Vita stehen hat. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Die Ergebnisse der Damenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)

Gesamtwertung:

1. Platz: Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)
2. Platz: Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V.)
3. Platz: Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)

AK18/19 Hannah Baysal (TB Erlangen)

AK 20 Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V)

AK 25 Sarah Karollus (SV Würzburg 05)

AK30 Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)

AK 35 Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)

AK40 Katrin Esefeld (LG Mettenheim)

AK 45 Johanna Köhler (TSV Grünwald)

AK 50 Julia Skutschik (SV Bayreuth)

AK 55 Marion Sünkel (Team Klinikum Nürnberg)

AK 60 Gabriele Köhler (Schwimmerbund Bayern 07 e.V.)

AK 65 Kordula Kraus (Exathlon München)

Hallo Rebecca,
Du hattest eine längere Wettkampfpause und bist in diesem Jahr wieder voll durchgestartet – was hat dich dazu bewogen?

Frau mit verschränkten Armen

2022, als ich beim Challenge Roth am Rand stand, und meine zwei Athleten supportet habe, da hat mich irgendwie wieder das Triathlon-Fieber gepackt und ich habe an diesem Tag beschlossen, 2024 selbst zu starten. Damit ich ein Mal in meinem Leben auch eine Langdistanz gemacht habe. Und was gibt es Schöneres, als die in der Heimat, sozusagen vor der Haustür, machen zu können. 2023 habe ich dann wieder mit strukturiertem Training angefangen und meine erste Mitteldistanz gemacht und wieder versucht in den Triathlon Trainings-Alltag reinzukommen.

Und jetzt stehe ich wieder topfit da, nach zwei Jahren Vorbereitung! Ich denke, es gibt wenige Athleten, die so viel Fans/Support/Familie und Freunde auf der Strecke haben wie ich, wenn ich in Roth starte. Ich möchte mit meinem Start allen danken, die mich während meiner Profi-Karriere auf der Kurzdistanz unterstützt haben und nach 22 Jahren Triathlon-Leben einen Karriere-Abschied feiern.

Den Rothsee Triathlon kennst du schon von Kindesbeinen an. Welche Erinnerungen verbindest du mit dem Rennen?

Ich habe 1998 meinen ersten Schnuppertriathlon am Rothsee gemacht und war dort auch gleich erfolgreich. Dort hat also alles angefangen… es war ein langer und steiniger Weg in den Profisport mit vielen Ups and Downs, aber es war mein Leben und meine Leidenschaft seit diesem ersten Triathlon am Rothsee. Und ich bin froh, dass ich meine Leidenschaft so lange ausleben durfte und immer noch darf. Wer weiß, was ich heute machen würde, wenn ich damals, im Alter von zehn Jahren nicht dort gestartet wäre… Man kann sagen, dieser Triathlon hat mein weiteres Leben bestimmt 🙂
Mit dem Rothsee Triathlon verbinde ich das Gefühl von Freude und Leidenschaft.

Wie lief das Rennen am Wochenende für dich?

Ich hatte einen super Tag und habe im Schwimmen und Radfahren nochmal richtig Gas gegeben. Beim Laufen habe ich dann nicht mehr gepusht. Erstens, weil ich genügend Vorsprung hatte. Zweitens wollte ich mich nicht mehr zu müde machen. Ich hatte die Tage vor dem Rothsee noch sehr viel trainiert und wollte in der heißen Phase vor dem Challenge Roth kein Risiko eingehen. Es war toll mit meiner Familie und meinen Freunden den Tag am Rothsee feiern zu können und dazu noch den BM Titel zu holen.

Der BM-Titel ist nur einer unter vielen in deiner Vita und dann noch ein kleiner im Vergleich zu anderen. Legt man darauf überhaupt noch Wert? 

Da ich ja sieben Jahre Triathlon-Pause hatte, bedeutet mir dieser Titel viel. Ich habe ja schon ewig keinen Titel mehr geholt. Außerdem waren die früheren Titel alle auf der Sprint- und Kurzdistanz mit Windschattenfahren. Es kommt es mir manchmal vor wie eine andere Sportart, da ich ja jetzt alleine 40km mit dem Zeitfahrrad fahren musste 😉 

Du startest beim Challenge Roth. Worauf freust du dich da besonders?

Ich freue mich besonders auf den abschließenden Marathon, wenn auch mit etwas Respekt, da es ja meine erste Langdistanz ist. Ich bin den Marathon schon etliche Male in der Staffel gelaufen und hatte da schon immer Gänsehaut, wenn ich durch die Fan-Hotspots gelaufen bin. Diesmal werden so viel Freunde aus ganz Deutschland kommen, um mich anzufeuern und meine Familie wird mich den ganzen Tag unterstützen. Darauf freue ich mich riesig und hoffe, dass ich mir selbst einen einmaligen Tag bereiten kann. Auf die Finishline freue ich mich dann aber wahrscheinlich am meisten.

Wir wünschen dir viel Erfolg und einen tollen Tag!

Fotos: private Aufnahmen

Am 02. Juni fand der beim TSV Eintracht Karlsfeld ein Community Event statt, das sich speziell an Einsteigerinnen und Einsteiger richtete. Mit 30 Teilnehmenden war der erste “Triathlon Rookie Day” ein Erfolg. Das volle Programm lohnte sich aber auch.

In zwei Gruppen ging es los, um erste Erfahrungen im Triathlon zu machen. Die erste Gruppe startete mit einem Lauftechniktraining. Bei verschiedenen Übungen konnte getestet werden, wie der Laufstil und die Körperhaltung das Laufgefühl beeinflussen. Zusätzlich wurde ein Lauf-ABC durchgeführt, um die Lauftechnik zu verbessern, und zu lernen wie man seinen Laufstil auch trainieren kann.
Die zweite Gruppe startete mit einem Wechseltraining. Zunächst wurden das Gefühl und die Technik zum Schieben des Rades in der Wechselzone und das Auf- und Absteigen trainiert und geübt. Darauf baute dann die Einrichtung eines Wechselplatzes mit einer Erklärung aller wichtigen Regeln auf. Nach dem die Regeln zum richtigen Wechsel besprochen wurden, hieß es: “Übung festigt”. Auf Rollbrettern wurde das Schwimmen simuliert, dann kam der erste Wechsel aufs Rad. Nach einer kurzen Radrunde erfolgte der 2. Wechsel zum Laufen.
Nach rund einer Stunde intensivem Üben gab es eine Pause, im Anschluss wurden die Gruppen getauscht.

Bike & Run und gemütlicher Ausklang

Zum Abschluss konnte jeder, der wollte, bei einem Bike and Run mitmachen. Dazu wurden Pärchen nach Größe gebildet. Jedes Paar hatte ein Rad und es wurden eine oder zwei Runden um den Karlsfelder See (ca 2,5 km) im Wechsel gelaufen und gefahren (ca. alle 2 min). Die meisten waren so motiviert, dass sie sogar noch die zweite Runde in Angriff nahmen.

Nach dem Bike and Run sorgte ein Treffen im Stadion für einen gemütlichen Ausklang und die Möglichkeit zum Austausch.

Mehr Informationen zu den BTV Community-Events findest Du hier (Link).

Fotos: TSV Eintracht Karlsfeld

Sportler rennt ins Wasser

Seit 35 Jahren bereits gibt es den Rothsee Triathlon. Damit gehört das Rennen im Fränkischen zu den ältesten im Verbandsgebiet. In seinen Anfängen wurde, wie beim Challenge Roth, noch im Main-Donau-Kanal geschwommen, bevor der Start an den Rothsee verlegt wurde. Auch der Zielort hat sich in all den Jahren verändert. Von Roth direkt an das Ufer des Rothsees nach Hilpoltstein. Doch eines ist gleich geblieben: die Faszination, Gastfreundschaft und Begeisterung aller Beteiligten. Zum Jubiläum des Traditionsrennens am 22. und 23. Juni 2024 wird es ein Sport-Wochenende der Superlative geben. Neben den gewohnten Rennen werden Spitzensportler aus ganz Deutschland um Plätze in Sonderwertungen kämpfen – darunter auch die Bayerische Meisterschaft Kurzdistanz.

Frank Kräker und Matthias Fritsch, die den Memmert Rothsee Triathlon federführend organisieren, hatten in den vergangenen Monaten viel Koordinationsarbeit zu leisten. Gleich drei Meisterschaftsrennen galt es zusätzlich in das Programm einzuarbeiten. Erstmalig wird die Bayerische Meisterschaft auf der Kurzdistanz am Rothsee ausgetragen. Daneben suchen Polizisten in der Polizeimeisterschaft die schnellsten Kollegen. Fast schon angestammt wird auch die Mittelfränkische Meisterschaft durchgeführt. Dem allen nicht genug ist auch die 2. Bundesliga Süd zu Gast.

Zwei Sportler laufen über Wiese

Natürlich nehmen die Wertungen nur einen kleinen Teil der Veranstaltung ein. Denn der Großteil der Sportlerinnen und Sportler wird das Mitmachen bei familiärem Ambiente und schöner Umgebung einfach nur genießen. Den Start machen am Samstag die Kinder- und Jugendwertungen, die Liga legt ein schnelles Intermezzo ein, bevor bei der Jedermann-Wertung in den Triathlon hineingeschnuppert werden kann. Am Sonntag geht es traditionell über die Kurzdistanz.

Nachwuchs ganz groß

Ein besonderes Augenmerk wird am 22. Juni auf dem Nachwuchs liegen. Die höchste deutsche Nachwuchs-Serie, der DTU Nachwuchscup, wird ambitionierte und leistungsstarke Jungsportler an den Rothsee bringen. Auch für bayerische Youngsters lohnt sich das Kommen. Erstmals ist das mittelfränkische Traditionsrennen Teil des BTV Memmert Nachwuchscup.

Community Event: Anfeuern und Spaß haben

Das BTV Community-Event im Rahmen des Rothsee Triathlons am 22. Juni lädt alle ein, die die Top-Sportlerinnen und Sportler im Nachwuchsbereich lautstark unterstützen möchten. Trommeln, klatschen, Lärm machen, damit andere Höchstleistung erzielen können. Das Community-Event fordert weniger sportliche Leistung, als vielmehr Stimmgewalt ab. Treffpunkt ist gegen 11.00 Uhr nach dem Schüler- und Jugend B-Rennen am Eingang des Mini-Golf-Platzes. Die Teilnahme ist auch spontan und ohne Anmeldung möglich.

Link zur Anmeldung.

Fotos: Memmert Rothsee Triathlon

Der MainCity Triathlon in Schweinfurt hat, neben seinem sowieso schon großen sportlichen Angebot, eine Besonderheit: Als einer von nur wenigen Veranstaltern bietet er Para Triathletinnen und Triathleten und auch Special Olympics Sportlern die Möglichkeit an den Start zu gehen. Über 500m Schwimmen, 20km Radfahren und 5km Laufen können Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung am Wettkampf teilnehmen. Wir haben uns mit den Organisatoren dazu unterhalten.

Hallo Norbert,
im letzten Jahr hattet ihr erstmalig Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung zu euerem Rennen eingeladen. Wie kamt ihr dazu?

Wir hatten eine Anfrage, ob wir den Wettbewerb für „Special Olympics“ Sportler öffnen könnten, da deren Start nicht bei jeder Veranstaltung möglich ist. Der erste Gedanke dabei war: “Na klar, warum denn nicht?” In unserer Abteilung gab es sofort die einstimmige Haltung, dass wir uns um die notwendigen Anpassungen kümmern wollten. Nach kurzer Rücksprache mit dem Verbandsvertreter kam dann auch unser Ja. Mit einer für den öffentlichen Verkehr gesperrten Radstrecke erfüllen wir eine wichtige Voraussetzung, um die erforderliche Sicherheit auch für geistig eingeschränkte Sportler bestmöglich zu gewährleisten. 

Auch für Veranstalter ist das kein ganz leichter Schritt. Die Sorge, etwas falsch zu machen oder jemanden auf die Füße zu treten schwebt ja zu Beginn doch immer mit. Welches Fazit habt ihr danach gezogen?

Hier halfen uns eine Reihe positiver Erfahrungen aus der Vergangenheit. Am Samstag vor dem MainCityTriathlon organisieren wir mit dem MainCityRun die größte lokale Laufveranstaltung, bei der seit Jahren bereits geistig eingeschränkte Grundschüler mit Betreuung mitmachen. Dieses Tüpfelchen Inklusion hatten wir immer gerne mit dabei. Und jetzt war die erste Wertung für Paras oder SOD-Athletinnen und Athleten im Triathlon auch der Anlass, unsere Special Olympics Grundschüler erstmals für ihre Auszeichnungen auf das Podium zu bitten, und ihnen die Anerkennung und Sichtbarkeit zu geben.

In diesem Jahr finden sogar die Bayerischen Meisterschaften im Para Triathlon bei euch statt. Wie viele Athleten sind gemeldet?

Die Meldungen sind bisher noch relativ verhalten, einige Athleten sind bereits in der Vorbereitung auf größere Wettkämpfe, sodass der Start bei uns nicht in deren Kalender passt. Ein blinder Sportler sucht aktuell einen Ersatz für seinen Piloten – vielleicht hat ja jemand Interesse!

Wie läuft so ein Para Triathlon eigentlich ab?

Ein Paratriathlon ist sehr individuell, je nach Grad der Behinderung. So können persönliche Helfer erforderlich sein, die die einzelnen Wechsel der Disziplinen unterstützen. Oder es gibt einen begleitenden nichtbehinderten Sportler, der zusammen mit dem Para Athleten die Distanzen zurücklegt und beispielsweise dann das Tandem lenkt. Veranstalter müssen kleine Dinge beachten, zum Beispiel sollten die Strecken keine Steigungen über 5% auf der Radstrecke, keine zu engen Wendepunkte für ein Handbike und eine (Renn-)Rollstuhl geeignete Laufstrecke haben. Aber generell ist es ein Start, ein Wettkampf bis ins Ziel und eine Siegerehrung – also alles ganz normal. 

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Ich glaube, dass wir zuerst viele Wünsche für die jetzt anstehende Veranstaltung haben. Wir wünschen uns jede Menge gut gelaunter Sportler und Zuschauer, bestes Wetter und einen verletzungsfreien Ablauf für jeden Teilnehmenden.

Ja, und für die kommenden Jahre gibt es noch viele weitere Wünsche. So zum Bespiel, dass sich unser MainCityTriathlon fest etablieren kann und hier die Inklusion ihren ganz normalen Platz behalten wird. Im Idealfall finden wir auch eine sichere finanzielle Unterstützung, mit der wir Anmeldungen der Para und Special Olympics Sportler weiter erleichtern können, weil sie zum Beispiel für die wenigen für sie möglichen Wettkämpfe eine längere Anreise mit Übernachtung haben. Aber warum nicht einfach mal wünschen, mal sehen, was uns wann, wie gelingen kann. Wir freuen uns in jedem Fall auf die Fortsetzung mit allen Unterstützern und Verbänden.

Danke, Norbert!

Die Anmeldung zum MainCity Triathlon ist noch bis 6. Juni möglich.

Link zur Anmeldung.

Foto: Oliver Schmidt

12 Weltmeister- und acht Europameistertitel im Masters-Schwimmen, ein Vizeweltmeister und zwei Deutsche AK-Marathonmeistertitel, Duathlon Europameister, Vize-Europameister im Marathon, zahlreiche Extrem-Radrennen Finishs und Bergbesteigungen auf der ganzen Welt, Weltmeistertitel über 100km Laufen und zahlreiche AK-Rekorde auf Ultra-Laufstrecken. Die Titel- und Pokalsammlung, dreier Sportler, die sich hier versammelt, ist mehr als beeindruckend. Die drei Sportler tun sich nun zusammen, um beim Challenge Roth als Staffel an den Start zu gehen. Doch damit fängt die spannende Geschichte erst an…

In der Staffel versammeln sich nämlich nicht nur sportliche Erfahrung und Erfolge, sondern 246 Lebensjahre. Joachim Hintze, Paul Thelen und Werner Stöcker vom Team Hörluchs sind allesamt über 80 Jahre alt und sportlich immer noch höchst aktiv. “Wir wollen mit dem Start beim Challenge auch zeigen, dass man auch im höheren Alter noch gute Leistungen erbringen kann und somit anderen als Vorbild dienen, ein aktives Leben zu führen”, betont das Team. Wir haben noch etwas genauer nachgefragt.

Hallo Paul,
Du bist Team-Kapitän eurer Staffel und in dieser Position schon routiniert. Wie kamst du auf das Projekt und wie kamst Du zu Deinen Mitstreitern?

Triathlon ist eine der anspruchsvollsten Ausdauer-Sportarten überhaupt und der Challenge Roth ist ja die „Mutter aller Triathlons“. Was kann es Schöneres geben, für uns „Ultra-Ager“, als in Roth dabei zu sein? Wir drei verkörpern ja einen Lebensstil mit viel Bewegung und möchten bei diesem besonderen Event u.a. andere ermuntern, mit Sport einen eigenen Beitrag zur körperlichen und geistigen Fitness zu leisten. Eine besondere und zusätzliche Herausforderung ist es, dieses Projekt als Team-Hörluchs, also zu Dritt zu bewältigen. Jeder in der Staffel muß auch für die beiden anderen kämpfen. Meine beiden Kameraden waren schnell gefunden. Die jeweiligen Bestenlisten ihrer Verbände gaben Auskunft und die beiden waren gleich mit großer Begeisterung dabei.

Motorsport, Langstreckenlauf, Bergsteigen, Radfahren – Du warst schon vielfältig sportlich unterwegs. Zuletzt gewannst Du in Alsdorf Duathlon Europameister- und den Deutschen Meister-Titel in deiner Altersklasse. Was ist Deine Motivation und hat sie sich über die Jahre hinweg verändert?

Meine unterschiedlichen Sportarten waren immer getrieben von klar definierten Zielen und dazugehörigen Konzepten, wie diese zu erreichen sind. Haupt-Motivation dabei war und ist immer noch ein (möglichst hohes) Ziel zu erreichen, das letztlich eine Art „Kunstwerk“ ist, zusammengestellt aus vielen Einzelaspekten. Ich nutze dabei auch die Hilfe externer Trainer, die mich ins Ziel führen. Auf Roth bereite ich mich z.B. mit tagesaktuellen Trainingsplänen von Stephan Nüsser vor, basierend und überprüft mit Leistungsdiagnostiken von fokus-Diagnostik, einschließlich entsprechender Sport-Ernährung und einem sportgerechten Lebensstil. Meine Motivation, Sport-Ziele zu erreichen, hat sich über viele Jahrzehnte kaum verändert. Eine Rolle hat dabei gespielt, dass ich in unterschiedlichen Sportarten unterwegs war und so sehr viel Abwechslung hatte. Natürlich hat es Tiefs gegeben, aber bei jedem neuen Projekt ist das Feuer wieder entfacht.

Was sind eure persönlichen Ziele für den Challenge Roth? Was ist eure individuelle Motivation dahinter (an Joachim und Werner)?

Joachim: Ich habe keine persönlichen Ziele für das Rennen, aber meine Motivation ist, wie bei jedem Wettkampf, meine beste Leistung abzurufen. Die hängt natürlich immer vom Trainingszustand ab.

Werner: Für mich ist der Start beim Challenge Roth ein ganz neues Ziel. Nicht alleine unterwegs zu sein, sondern mit noch zwei Sportlern ein Team zu bilden, bei dem einer für den anderen da ist. Mein persönliches Ziel  ist eine Zeit von ca. 4:20:00 Stunden, also ein Schnitt von  6:07 Kilometern pro Stunde, zu erreichen.

Paul: Quantitativ: Für unser Team-Ergebnis meine bestmögliche Leistung einzubringen, d.h. die 180 km mit ca. 30 km/h zu fahren. Qualitativ: Die eigentlich unbeschreiblichen Emotionen, verursacht durch Wettkampf, Streckenführung und Zuschauer auf jedem Kilometer aufzunehmen und abzuspeichern.

80 Jahren nicht nur aktiv, sondern noch im Wettkampfsport unterwegs. Der Großteil der Menschen kann sich solche Leistungen in ganz anderem Alter schon nicht vorstellen. Wie schafft ihr das? Was hält euch fit?

Joachim: Das Training muss man im Alter natürlich immer dem körperlichen Zustand anpassen. Wichtig dabei ist für mich ein regelmäßiges Training aber auch ausreichende Ruhezeiten.

Werner: Bis ins hohe Alter fit und gesund zu bleiben ist ein Lebensstil. Dabei spielen Ernährung und sportliche Betätigung, aber auch die Gene, eine Rolle. Wer in jungen Jahren Ausdauersport treibt, profitiert bis ins alter davon. Dazu gehört auch, sich immer neue Ziele zu setzen, sei es im Beruf, in der Familie oder im Sport. Mit 15 Jahren habe ich Leichtathletik, Skilanglauf, Sportschießen, Biathlon und Bergsteigen begonnen. Ab  2014 war ich bei Ultraläufen am Start und bin auch jetzt  noch ein neugieriger Mensch. Immer etwas Neues auszuprobieren. Bei allen diesen Sportarten immer mit jüngeren und älteren Menschen zusammen, das  motiviert und hält jung und fit. Das alles ist kein Muss, aber ich will das!

Paul: Ein gesunder Lebensstil mit Sport und Bewegung, aber auch mit Teilhabe an sozialen und ehrenamtlichen Tätigkeiten außerhalb des Sports sowie Interesse an den Themen unserer Zeit gehören grundsätzlich zusammen und sind gute Voraussetzungen, fit und gesund älter zu werden. Mit diesem Lebensstil und nach Jahrzehnten des Sporttreibens empfindet man es als Altersathlet in der Innensicht „normal“, Wettkampfsport zu betreiben. Viele Ältere wissen gar nicht, was auch im Alter möglich ist, während es für uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist, im Sport Leistung zu bringen. Aus dem angehäuften Sport- und Lebens-Erfahrungsschatz im Umgang mit Herausforderungen entsteht eine enorme „Eigen-Motivation“. Die Sportwelt ist so groß und vielfältig, dass die Ziele niemals auszugehen scheinen und Motivation aus den Zielen selbst ist dazu im Überfluss vorhanden.

Paul: Im Rahmen eures Starts sammelt ihr auch Spenden. Für welches Projekt engagiert ihr euch?

Es geht um die Unterstützung gehörloser Kinder. Das Familienunternehmen Hörluchs, Hersbruck, Hersteller von kleinsten Im-Ohr-Hörsystemen und die Hubert und Renate Schwarz-Stiftung nehmen unsere Teilnahme zum Anlass, der Einrichtung Regens Wagner in Zell, die Menschen mit Hörbehinderung fördert, einen Förderbetrag in Höhe von 18.000 € zu spenden.

Welche Projekte und Ziele habt ihr für die Zukunft?

Joachim: Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin Gesundheit, damit ich weiter alle Wettkämpfe bestreiten kann.

Werner: Da gibt es einige: Meinen Urlaub in Südtirol, unter anderem gehe ich da auf Klettertouren mit meinem Enkel. Im August laufe ich die 100 km von Leipzig, mit dem Ziel deutschen Rekord in der M85 zu machen. Im September dann noch der Berlin Marathon und für 2025 steht schon die Deutsche Meisterschaft in Upstadt-Weiher auf dem Programm, mit dem Ziel Weltbestzeit in der M85 zu laufen.

Paul: Fest terminiert sind bei mir die Besteigung des Ararat (5.165m) noch in diesem Jahr und im nächsten Jahr die WM Duathlon Mitteldistanz WM in Alsdorf. Noch nicht ganz fest aber wahrscheinlich fahre ich das Radrennen “Rad am Ring” im Juli 2025 und mache eine Peru-Tour mit dem Inka Trail im September 2025

Viel Erfolg für eure Projekte!

Spenden im Rahmen des Projekts und zugunsten gehörloser Kinder können an die Hubert und Renate Schwarz Stiftung ergehen.

VR-Bank Mittelfranken Mitte eG IBAN: DE85 7656 0060 0004 7395 58 BIC: GENODEF1ANS

Link zur Stiftung auf hubert-schwarz.com

Fotos: private Aufnahmen/ Michael Bohr

Am 16. Juni ist es wieder so weit: Der Stadttriathlon Forchheim lädt zu einem sportlichen Wettkampf ein, der nicht nur durch spannende Distanzen, sondern auch durch sein durchdachtes Nachhaltigkeitskonzept überzeugt. Seit letztem Jahr trägt der Stadttriathlon das Nachhaltigkeitslabel des Bayerischen Triathlon-Verbandes, das die Veranstaltung als besonders umweltfreundlich auszeichnet.

Vielseitige Distanzen für alle Altersgruppen

Der Triathlon bietet verschiedene Distanzen, die sowohl für erfahrene Athletinnen und Athleten als auch für Einsteiger und Schüler geeignet sind. Die Sprintdistanz umfasst 500 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen, verteilt auf zwei Laufrunden. Für Teams gibt es die Möglichkeit, die Sprintdistanz als Staffel zu absolvieren. Bei der Schüler- und Fitnessdistanz können sich die Athleten auf 300 Metern Schwimmen, 9 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometern Laufen austoben. Gestartet wird mit dem Schwimmen als Rolling Start im Abstand von zehn Sekunden im Außenbecken des Königsbades.

Nachhaltigkeit im Fokus

Der Stadttriathlon Forchheim setzt die Richtlinien des BTV konsequent um. Der ökologische Fußabdruck wird durch folgende Maßnahmen reduziert: Der zentral gelegene Veranstaltungsort kann gut durch umweltfreundliche Transportmittel wie Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel erreicht werden. Darüber hinaus werden wiederverwendbare und umweltfreundliche Materialien genutzt, um Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Die lokale Wirtschaft wird unterstützt, indem regionale und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen auch im Catering-Bereich angeboten werden.

Der Stadttriathlon Forchheim ist barrierefrei gestaltet, um allen Zuschauenden eine Teilnahme zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Inklusion von Starterinnen und Startern.

Ein besonderes Highlight: Der blinde Starter Florian Ramer

Ein besonderes Beispiel für gelebte Inklusion beim Stadttriathlon Forchheim ist der 41-jährige Florian Ramer, der blind ist. Das zweite Jahr in Folge startet Florian auf der Sprintdistanz. Dafür bekommt er eine eigene Schwimmbahn gestellt. Am Beckenrand erwartet ihn seine Frau, die ihn an der Hand zum gemeinsamen Tandem führt. Auf dem Tandem übernimmt seine Frau das Lenken, während Florian in die Pedale tritt. Beim Laufen wird er von der Chefin des DJK Gaustadt begleitet. Mit einem 1,5 Meter langen Seil verbunden, sorgt sie dafür, dass er nicht vom Weg abkommt.

Florian Ramer freut sich auf den Stadttriathlon und lobt die gute Organisation sowie die hervorragende Umsetzung der Inklusionsmaßnahmen.

Der Stadttriathlon Forchheim bietet ein unvergessliches Erlebnis für Sportbegeisterte und Zuschauer. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten findest du auf der Website: www.stadttriathlon-forchheim.de (Link)

Text: Stadttriathlon Forchheim; Foto: Christian Mahr