Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Seit genau 30 Jahren ist Gabi Keck leidenschaftlich im Ausdauer- und Triathlonsport aktiv. Die Athletin der CIS Amberg debütierte auf der Langdistanz bereits 1996 in Roth. Eine Teilnahme bei der Ironman WM auf Hawaii später war ihre Leidenschaft für die langen Distanzen geweckt. Insgesamt absolvierte sie bis heute 20 Langdistanzen auf aller Welt.

„Leider konnte ich in den letzten Jahren auf Grund von Knieproblemen das Lauftraining nicht mehr im notwendigen Umfang und der nötigen Intensität durchführen und ich suchte nach Alternativen“, berichtete sie. Deshalb absolvierte sie 2019 ihren ersten Aquabike Wettkampf bei der Multisport EM in Targu Mures in Rumänien. „Diese Disziplin hat mir neue Perspektiven eröffnet. Ich kann wieder schmerzfrei trainieren und an internationalen Rennen teilnehmen. Neben der sportlichen Herausforderung schätze ich besonders die freundliche Atmosphäre und die Hilfsbereitschaft der Teilnehmer -innen aus dem In- und Ausland.“

2024 holt sie das Triple

In diesem Jahr lag ihr Fokus auf der Multisport WM in Townsville (Australien), wo sie im Aquabike über 3 km Schwimmen und 120 km Radfahren antrat. In der AK 55 schaffte sie es zum dritten Mal in Folge ihren Titel erfolgreich zu verteidigen.
Nach einer kurzen Erholungsphase begann sie, sich auf die Kurzdistanz in Torremolinos vorzubereiten. Im letzten Jahr musste sie das Rennen in Pontevedra wegen eines technischen Defekts aufgeben. Deshalb war sie besonders motiviert, diesmal erfolgreich zu sein. „Obwohl ich in den letzten Wochen leichte Ermüdungserscheinungen und auch die Nachwirkungen eines Trainingsunfalls spürte, und nicht ganz meine gewünschte Form erreichen konnte, habe ich es geschafft, die Silbermedaille hinter einer US-Amerikanerin zu erkämpfen“, freut sie sich.

„Diese Erfahrung motiviert mich, im neuen Jahr 2025 spannende und neue Rennen anzugehen. Ich freue mich auf die Herausforderungen, die vor mir liegen!“

Der Bayreuther Finn Große-Freese und Dajana Pechtl aus München haben die Mitteldistanz beim Triathlon Ingolstadt gewonnen und sicherten sich dadurch die Titel der Bayerischen Meister. Insgesamt sorgten knapp 2.000 Finisher über die drei angebotenen Triathlon-Distanzen und über 600 Kinder beim Goals for Kids Run für ein frühherbstliche Sportfest bei besten äußeren  Bedingungen. 

Laufstrecke bringt die Entscheidung 

Finn Große-Freese hat nach einer Aufholjagd in 3:37:36 Stunden seinen Vorjahressieg wiederholt. Der 23-jährige Bayreuther, der in knapp fünf Wochen als jüngster Profi beim Ironman Hawaii an der Startlinie stehen wird, musste über die 1,9 km Schwimmen, 86 km Radfahren und 20 km Laufen anfangs einem Rückstand hinterherfahren. Der junge Ingolstädter Neilan Kempmann kam bereits nach 23:40 min als Führender aus dem Wasser, gefolgt von Große-Freese und dem Darmstädter Nils Huckschlag. Auf dem Rad setzte sich anschließend Huckschlag an die Spitze, während der spätere Sieger auf dem Rad zum Ende auch noch Gesellschaft vom Rother Tim Frisch bekam. 
Auf dem Laufkurs war Finn Große-Freese dann nicht mehr zu halten. Mit einer 1:07er Laufzeit distanzierte er Nils Huckschlag (3:43:17) und Tim Frisch (3:46:55) noch deutlich und ließ sich im Ziel im Klenzepark gebührend für die gelungene Titelverteidigung feiern. 

„Knapp fünf Wochen vor der Ironman WM auf Hawaii hat das Rennen perfekt in mein Training gepasst“, meint der Sieger. „Leider war das Wasser mit 14,2 Grad und die Außentemperatur mit anfangs unter zehn Grad auf dem Rad für mich viel zu kalt und ich konnte nicht meine gewohnte Leistung abrufen. Deswegen ging ich mit einem Rückstand von drei Minuten auf den späteren Zweitplatzierten Nils Huckschlag auf die Laufstrecke. Auf der Laufstrecke wurde ich schnell warm und konnte nach gut zehn Kilometern auf den ersten Platz vorlaufen. Ich konnte den Vorsprung kontrolliert ausbauen und bin froh, dass ich nach meinem letztjährigen Erfolg den Titel verteidigen konnte. Ein guter Motivationsschub, da es jetzt in die finale Vorbereitungsphase für Hawaii geht.“

Läufer lächelt
Tim Frisch (Foto: Christoph Raithel)

Vize-Titel bei Mitteldistanz-Debüt

Der Zweite, Tim Frisch, freut sich über den Vize-Titel: „Ich bin mega zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis bei meinem Mitteldistanz-Debüt. Das war der perfekte Abschluss der Triathlon-Saison 2024. Eigentlich hat alles fast so gut funktioniert, wie geplant, was beim ersten Mal auf der Distanz natürlich nicht selbstverständlich ist. Ich hatte ein solides Soloschwimmen, da die Führungsgruppe relativ schnell weg war, und ich dann einfach meine Pace für mich geschwommen bin. Auf dem Rad hatte ich von Beginn an guten Druck und konnte bald auf den zweitplatzierten Finn Große-Freese auffahren. Der Führende Nils Huckschlag war zu schnell, um eingeholt zu werden. Beim Laufen war es dann auch eher ein einsamer Sololauf, da Finn deutlich schneller lief und dadurch nach vorne und hinten eine relativ große Lücke war. Es war schwierig die Motivation zu finden, das Tempo richtig hoch zu halten. Das Laufen hätte deshalb noch etwas schneller sein können.

Sportlerin auf der Laufstrecke
Dajana Pechtl gewinnt den Triathlon Ingolstadt

Start-Ziel-Sieg für Dajana Pechtl 

In der Frauenkonkurrenz gelang der für den MRRC München startenden Kroatin Dajana Pechtl in 4:19:26 Stunden ein überlegener Start-Ziel-Sieg.  Zweite wurde Sarah Meyer vom SV Kirchzarten (4:23:58), die nach großem Schwimmrückstand mit der Tagesbestzeit beim Radfahren und Laufen eine sensationelle Aufholjagd gelang. Rang drei ging an Alina Würth (SHoch2 Sports/4:28:20). 

„Bayerische Meisterin im Triathlon…mir fehlen immer noch die Worte“, strahlt die Siegerin. „Es war ein perfektes Rennen, ein perfekter Tag. 2019 gewann ich meinen zehnten bayerischen Titel im Schwimmen über 200m Rücken in Folge. Anschließend wechselte ich vom Schwimmen zum Triathlon. Dass ich im Triathlon den bayerischen Titel gewinnen kann, damit habe ich niemals gerechnet. Umso größer war dann die Freude im Ziel. Einen ganz speziellen Bezug habe ich zu Ingolstadt dort habe ich mein erstes Jahr als Referendarin an einer Realschule absolviert. Für mich ein unglaubliches Rennen, das mir nochmals Rückwind gibt für das letzte Rennen in dieser Saison!“

Schwimmstart Triathlon

Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) sicherten sich Alexander Richter (Team Memmert/TSG 08 Roth) in 1:49:48 Stunden und die in Innsbruck lebende Deutsche Sina Böhne (2:16:21) die Siege.  Bei den Männern komplettierten Jonas Wechsler (Team Memmert/TSG 08 Roth/1:53:19) und der Ruhpoldinger Hans-Jörg Stolz (1:57:07) das Podium. Bei den Frauen folgten Viola Greil (La Carrera Tri Team Rothsee/2:18:20) und Gesa Moormann (2:18:49) aus Paderborn auf den Rängen zwei und drei. 

Auf der Sprintdistanz über 0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen triumphierte der Harburger Luis Rühl mit einem Start-Ziel-Sieg. Der Zweite der diesjährigen Junioren-DM, blieb als Einziger in 58:49 min unter einer Stunde, gefolgt von Elias Knoll (TSG 08 Roth/1:01:15) und Moritz Speh (TG 1848 Bad Waldsee Triathlon/1:06:11). Bei den Frauen setzte sich Anna Liepold vom TSV Gaimersheim in 1:13:39 Stunden durch. Die Lokalmatadorin siegte vor Hannah Baysal (TB Erlangen/1:15:48) und ihrer Vereinskameradin Johanna Schuberth (1:16:43). 

Viel Lob für das neue Zielareal im Klenzepark 

Nach der hochwasserbedingten Absage des ursprünglichen Rennens im Juni und der Verlegung auf den Septembertermin zog Veranstaltungschef Gerhard Budy ein rundum positives Fazit: „Es ist heute alles sehr gut gelaufen. Wir hatten Riesenglück mit dem Wetter, auch wenn es in der Früh beim Schwimmstart noch etwas frisch war. Das Starterfeld war trotz des verschobenen Termins richtig voll. Von der neuen weitläufigen Ziellocation im Klenzepark waren die Athleten und Zuschauer vollauf begeistert. Ein riesengroßer Dank gilt unseren 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, sowie den Ordnungs- und Rettungskräften von der Polizei, Feuerwehr, BRK und Wasserwacht, ohne die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht möglich wäre.“ 

Trotz der mehr als gelungenen Verlegung auf den Frühherbst, wird der Audi Triathlon Ingolstadt powered by BÜCHL im kommenden Jahr wieder zum  Saisonstart stattfinden. Der Termin ist der 1. Juni 2025. Die Anmeldung ist ab dem 1. Dezember 2024 möglich.

Bayerische Meister 2024

Junioren

Jan Fischer (TSV Gaimersheim)

AK 20

Rebekka Adelhardt (MRRC München)

Tim Große-Freese (SV Bayreuth)

AK 25

Dajana Pechtl (MRRC München)

Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK 30

Christine Pietzner (Tristar Regensburg)

Fabian Schaffert (TuS Fürstenfeldbruck / Tri Team FFB)

AK 35

Vanessa Ramge (ESV Ingolstadt Triathlon)

Thomas Maurer (TSV 1862 Neuburg Triathlon)

AK 40

Bärbel Hurt (Tristar Regensburg e.V.)

Fabian Mottl (TSV 1862 Neuburg Triathlon)

AK 45

Verena Neumann (TSV Grünwald / power & pace)

Kristian Karacic (SC Delphin Ingolstadt)

AK 50

Viola Schaffer (TSV Jahn Freising)

Marco Sahm (Ifa nonstop Bamberg)

AK 55

Ursula Bircheneder (TSV Bad Gögging)

Günther Babiel (FC Beilngries Triathlon)

AK 60

Petra Mayr (ASC Tria Ingolstadt)

Peter Bochenek (RSC Kelheim e.V)

AK 65

Rudi Schädler (TSV Jahn Freising 1861 – Triathlon)

AK 70

Christiane Göttner (TuS Fürstenfeldbruck e.V.)

Theo Bieber (LG Würzburg)

AK 75

Manfred Theis (RSG-Vilstal)

Link zu den Ergebnissen des Rennens.

Fotos: Harald Eggebrecht

Am 15. September 2024 fand der zweite Duathlon Wendelstein statt. Mit kühlen Temperaturen aber bei trockenem Wetter bot der Tag perfekte Bedingungen für die Athletinnen und Athleten, die sich der Herausforderung stellten. Der Wettkampf, der auch Teil des BTV Memmert Nachwuchscups ist, lockte sowohl Nachwuchstalente als auch erfahrene Sportler und bot aufregende Wettkämpfe.

Spannender Auftakt im Hauptrennen

Bereits am frühen Morgen füllte sich das Wettkampfareal am Vereinsgelände des RC Wendelstein mit Teilnehmenden und Zuschauern, die trotz leichtem Herbstnebel und frischer Luft voller Vorfreude waren. Um 8:30 Uhr fiel bereits der Startschuss zum Hauptrennen, das in einem spannenden Kampf zwischen den Joungstars Jonas Wechsler der TSG 08 Roth und Luis Rühl (TSV Harburg) gipfelte. Am Ende setzte sich Lokalmatador Wechsler durch. Den dritten Platz belegte Martin Gebhard vom ausrichtenden Team Optimum.
Ganz eindeutig war das Ergebnis bei den Frauen. Rebecca Robisch (Renerosa Racing Club) lief als Fünfte im Gesamtfeld über die Ziellinie und distanzierte damit Vanessa Aberham von der TSG 08 Roth e.V. und Lisa Helm (Team Optimum) deutlich.

Die Sprintdistanz gewannen Karl Dollinger (RocketRacing) und Lena Gömmel (TSV Zirndorf)

Kids über Stock und Stein

Den Start des Nachwuchs Cross-Duathlon machten die jüngeren Jahrgänge ab den Schülern D, die auf kürzeren Strecken beeindruckende Leistungen zeigten.
Die Wertungsläufe des BTV Memmert Nachwuchscups starteten ab der Jahrgangsstufe Schüler B. Dort setzten sich Quinn Ellrich (TSV Harburg e.V.) und Mathilda Kujala durch. Die Klasse der Schüler A gewannen Finn Jasinski (TSG 08 Roth e.V.) und Luisa Zenk (SG Reisensburg-Leinheim). In der männlichen Jugend B setzte sich Tizian Träger (SV Postbauer) gegen starke Konkurrenz durch. Bei den Mädchen dominierte Matylda Jozwiak vom TSV Brannenburg.

Hochspannung bei der Jugend A

Besonders spannend waren die Rennen der Jugend A, wo sich die Favoriten packende Duelle lieferten. Im Sekundentakt gab es Zieldurchläufe und die Entscheidung war denkbar knapp. Am Ende lautete die Reihenfolge: Tom Kaebel (TV 1848 Coburg e.V.) vor Noah Hopf (TSV Zirndorf) und Luca Schreitmüller (TSV Harburg).
Bei den Mädchen lag Alba Warter Rubio klar vor Josefine Mendler (TSV Zirndorf) und Elisabeth Haupt (TSV Harburg).

Begeisterte Zuschauer und familiäre Atmosphäre

Der Duathlon Wendelstein war nicht nur sportlich ein voller Erfolg, sondern auch atmosphärisch. Die Zuschauer, darunter viele Eltern und Freunde der Nachwuchstalente, feuerten die jungen Athleten lautstark an. Die Organisation des Events war erstklassig, und es herrschte eine familiäre Stimmung, die den Wettkampf zu einem besonderen Erlebnis machte.

Fotos: Foto Gold

Am 8. September 2024 fand der legendäre Powerman Zofingen in der Schweiz statt, der als Langdistanz-Duathlon-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Diese Veranstaltung ist bekannt für ihre extrem anspruchsvolle Strecke, bestehend aus 10 km Laufen, 150 km Radfahren und abschließend 30 km Laufen mit insgesamt 2100 Höhenmetern (160/1540/400) und wechselndem Untergrund.

Im Männerfeld setzte sich der Franzose Emile Blondel-Hermant mit einer Zeit von 5:58:16 durch. Er verwies den Belgier Seppe Odeyn (6:03:45) auf Platz zwei und den Schweizer Jens-Michael Gossauer (6:05:51) auf Platz drei. Bei den Frauen dominierte die Deutsche Merle Brunnée und gewann ihren dritten Weltmeistertitel in Zofingen, nachdem sie bereits 2021 und 2023 siegreich war. Brunnée überholte die Schweizerin Melanie Maurer auf der Radstrecke, als Maurer aufgrund von gesundheitlichen Problemen das Rennen abbrechen musste. Brunnée beendete das Rennen mit einem komfortablen Vorsprung von 17 Minuten auf ihre Landsfrau Maja Betz, die zweite wurde. Nelly Rassmann und Lisa Strothmann komplettierten das starke deutsche Podium auf den Plätzen drei und vier.

Nelly Rassmann holt Bronze in der Elitewertung

Die amtierende Bayerische Meisterin im Duathlon vom TV Planegg Krailling zeigte auch in Zofingen ihre Klasse – wenn auch hart erkämpft. Im Interview berichtet sie: „Das Rennen hat leider nicht gut begonnen, da ich im ersten Lauf in der steilen Downhill-Passage direkt Krämpfe in beiden Oberschenkel hatte. Da zogen erstmal alle anderen Athletinnen an mir vorbei. Dementsprechend unglücklich war ich auch über die Zeit des ersten Laufes. Auch am Rad konnte ich aufgrund der Probleme keine Bestleistung zeigen. Umso überraschender war es für mich, dass der zweite Lauf sehr entspannt verlief und ich einige Minuten auf die ursprünglich Drittplatzierte aufholen und herauslaufen konnte. Dann wundert man sich über die Eskapaden zuvor: Als hätten die Beine vergessen, dass Sie eigentlich doch Laufen können. Alles in allem hätte ich mit einem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft im Langdistanz Duathlon nicht gerechnet und freue mich deshalb sehr über die Platzierung, will meine sportliche Performance aber noch verbessern.“

Weltmeister-Titel für Konrad Puk

Nach einem enttäuschenden Renntag mit schwierigen Bedingungen und einem Ausstieg beim Challenge Roth, machte sich Konrad Puk (SV Grün Weiß Holzkirchen) dennoch zuversichtlich an das zweite Saisonhighlight beim Powerman Zofingen. Der 76-jährige lief nach 11 Stunden, 18 Minuten und 59 Sekunden als älterster Finisher durch das Ziel. Bei der Siegerehrung wurde er mit „Standing Ovations“ empfangen. „Das war wieder ein riesiges Erlebnis für mich und Goldmedaille und Weltmeistertitel machen den Erfolg noch ein wenig besonderer“, berichtet der Athlet aus Holzkirchen. „Es war ein einsames Rennen. Doch sehr viele Zuschauer an der Strecke feuerten mich namentlich an – die örtliche Presse hatte einen großen Bericht über mich angefertigt. Trotz heftigen Regens auf der letzten Radrunde, erreichte ich etwas unterkühlt pünktlich die Wechselzone. Die anschließende Laufstrecke fiel mir dieses Jahr relativ leicht. Viele Mitstreiter bescherten eine tolle Stimmung, sodass ich beim Laufen mich um 16 Minuten gegenüber dem Vorjahr verbessern konnte. Das Rennen hat mir auch bei meinem siebten Finish so viel Freude bereitet, dass ich mich für das nächste Jahr schon wieder angemeldet habe.“

Die Powerman-Veranstaltung bleibt ein Höhepunkt im internationalen Duathlon-Kalender und bestätigte 2024 erneut ihren Status als eines der härtesten Rennen der Welt.

Foto: private Aufnahme

Rund um die riesige Erlebnis-Holzkugel am Steinberger See wurden die Bayerischen Meisterschaften über die Sprint-Distanz ausgetragen. Die Titel holten sich Justine Jendro vom TV Burglengenfeld und Alexander Richter von der TSG 08 Roth. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren im Rennen um die Titel gemeldet und genossen einen Wettkampf bei perfektem Wetter.

Bereits zum siebten Mal richtete der Ski-Club Schwandorf mit den Orga-Leitern Christian Betzlbacher und Dieter Vogl das Rennen aus, das neben Sprint- auch eine Supersprint-Distanz anbot und so rund 500 Sportler in die Oberpfalz lockte. „Man bekommt direkt Gänsehaut, wenn man sich zurückerinnert! Das ganze Team hat einen super Job gemacht!“, schreibt ein Teilnehmer über das Rennen begeistert in einer E-Mail. Während die einen Umgebung, Orga und Event genossen, waren andere mit anderem Fokus angereist: Alex Richter, beispielsweise, der das Rennen auch für seine Vorbereitung auf die 70.3 WM nutzte. Der Rother war es am Ende auch, der nach knapp über einer Stunde als deutlich Schnellster und neuer bayerischer Meister ins Ziel lief. Fast vier Minuten musste das Publikum warten, wurde dann jedoch mit einem knappen Rennen um Platz zwei und drei belohnt. Es setzte sich Sven Pollert (SG Poing) von Thomas Wittmann (Twin Neumarkt), dem Bayerischen Meister 2023, durch.

Die Lokalmatadorin aus Burglengenfeld, Justine Jendro gewann bei den Frauen und auch in dieser Konkurrenz wurde um die weiteren Treppchenplätze gekämpft. Am Ende setzte sich Franziska Richartz vom DAV Triathlon Hersbruck gegen Alexandra Weinfurter (LTV Naabtal) durch.

Bayerische Meister 2024

AK 16-17

Josefine Mendler (TSV Zirndorf)

Benedikt Müller (NawaRo-Straubing e.V.)

AK 18-19

Anna Liepold (TSV Gaimersheim)

Jan Fischer (TSV Gaimersheim)

AK 20

Marie Pöllinger (TRISTAR Regensburg)

Nick Wolfarth (Post SV Nürnberg)

AK 25

Franziska Richartz (DAV Triathlon Hersbruck)

Alexander Richter (TSG 08 Roth e.V.)

AK 30

Justine Jendro (TV Burglengenfeld)

Sven Pollert (SG Poing)

AK 35

Alexander Klimek (TG Viktoria Augsburg)

AK 40

Steffi Ostfalk (TV Burglengenfeld)

Marco Männl (TV-Waldsassen)

AK 45

Johanna Köhler (TSV Grünwald)

Martin Janousek (ATSV Kirchseeon)

AK 50

Astrid Zunner (Twin Neumarkt)

Oliver Rau (SC 53 Landshut)

AK 55

Petra Sticker (TSH 1861 Herzogenaurach)

Jürgen Albrecht (Arriba Göppersdorf)

AK 60

Beate Übel (TB Erlangen)

Peter Bochenek (RSC Kelheim e.V)

AK 65

Karl-Heinz Oberhuber (RC Germania Weißenburg)

AK 70

Theo Bieber (LG Würzburg)

AK 75

Manfred Theis (RSG-Vilstal)

Link zu den Ergebnissen des Rennens.

Fotos: Philipp Ponader

Unter dem Motto „schau ‚ma mal, was geht“ fuhr die Triathlon-Jugend des 1. FC Deining am vergangenen Wochenende zur Xterra Europameisterschaft 2024 im Cross Triathlon nach Prachatice in Tschechien. Nach dem Wochenende steht für den oberpfälzer Verein sehr erfolgreiches Abschneiden im Cross Triathlon fest. Auch weitere Cross-Sportler feierten Erfolge. Seine erste Top-Fünf-Platzierung bei einem Weltcuprennen feierte zudem Sebastian Neef im Profi-Feld.

„Schwimmen in der Spitzengruppe, auf dem Rad hab ich meine Karten gut gespielt und am Ende gab’s noch einen soliden Lauf“, fasst der Triathlon-Profi Sebastian Neef sein Rennen zusammen. Trotz einer Zeitstrafe freute er sich über die Platzierung als bester Deutscher.
Auf Platz 25 lief Philipp Meyer (TG Viktoria Augsburg) über die Ziellinie, Platz 51 ging an Manuel Baum (TSV 1862 Bad Reichenhall), auf Platz 98 landete Thomas Voit (Team Icehouse e.V.).

Paula Leupold vom TV Burglengenfeld war zweitschnellste Deutsche und kam als 18. ins Ziel. Nur wenig hinter ihr, auf Platz 21, lief Nina Koller vom TSV 1862 Bad Reichenhall ein. Mit dabei waren auch Johanna Schmitt (Platz 34; SV Würzburg 05), Emma Roidl (Platz 40; TrumerTriTeam/TV Burglengenfeld) und Tina Holscher (Platz 63; MRRC München).

Athlet auf MTB

1. FC Deining mit großem Nachwuchs-Team am Start

Als erstes gingen die Schüler A (12-13 Jahre) an den Start – wenn auch nicht in der EM-Wertung. Für Theodor Haußner vom 1. FC Deining machte das aber keinen Unterschied. Er erkämpfte den fünften Platz. Der um ein Jahr jüngere Paul Weingärtner schaffte es auf den elften Platz.
In der nächsten Altersklasse der Jugend B ging es bereits um die Europameisterschaft und die Qualifikation zur Xterra Weltmeisterschaft der 14 bis 15-Jährigen. Charlotte Schacherer holte einen starken fünften Platz und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaft. Sophie Dierl kam nach einem Sturz beim Radfahren auf einen hervorragenden siebten Platz.
Bei der Jugend A (16-17 Jahre) startete Moritz Kaunz, nach fünfwöchiger krankheitsbedingter Zwangspause. Trotz Raddefekt erreichte er den 12. Platz als schnellster Deutscher in einem sehr harten Rennen. Den größten Erfolg erreichte Theresa Beraus. Die junge Athletin wurde Vize-Junioren-Europameisterin im Cross Triathlon und qualifizierte sich somit ebenfalls für die Weltmeisterschaft.

Alle Ergebnisse finden sich hier (Link).

Fotos: 1. FC Deining

Der OstseeMan in Glücksburg ist bekannt für seine Langdistanz. In diesem Jahr zog jedoch das ebenfalls stattfindende Mitteldistanzrennen die Aufmerksamkeit auf sich. Am Start waren die besten Sportlerinnen und Sportler Deutschlands mit dem Ziel, nationale Titel zu holen. Auch, wenn die Anreise für süddeutsche Athleten lang war, lohnte sie sich. Finn Große-Freese (SV Bayreuth) bewältigte die 1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21,1 Kilometer laufen in 3:44:18 Stunden und wurde damit neuer Deutscher Meister.

„Ich bin klar mit dem Ziel, das Rennen gewinnen zu wollen, an den Start gegangen“, sagt der Bayreuther Sportler. Das Schwimmen fand in der Ostsee statt. Beim Radfahren absolvierten die Konkurrenten einen schnellen Rundkurs und das Laufen führte entlang der Ostseeküste. Ein Highlight: Die zuschauerbepackte Promenade von Glücksburg.

Sportler läuft
Finn Große-Freese beim Ostseeman Glücksburg

Der Tag begann gut für Finn Große-Freese. Er kam mit der Spitze aus dem Wasser und konnte sich auf dem Rad mit Lennart Sievers und Nils Huckschlag als Führungs-Trio vom Rest des Feldes absetzen. Gemeinsam kamen die drei in den zweiten Wechsel – es würde auf eine Laufentscheidung hinauslaufen, das war klar. „Ich wusste um meine Laufstärke und konnte mich dann auch nach vier Kilometern an die Spitze des Feldes setzen.“ Von da an wuchs der Vorsprung stetig. Und obwohl der Bayer in der letzten Runde seinen Vorsprung verwaltete, standen am Ende über drei Minuten Vorsprung auf den Darmstädter Lennart Sievers zu Buche. „Ich bin happy mit meinem Rennen und dass mein Plan so aufgegangen ist. Die Form stimmt und jetzt liegt voller Fokus auf den Ironman Frankfurt in knapp zwei Wochen, wo das Ziel eine vordere Platzierung ist“, freut sich der Sieger.

Disqualifikation für Viktoria Fürst

Bei den Damen gab es ein weniger glückliches Gesicht: Noch in der Pressemeldung des Dachverbandes wurde Viktoria Fürst vom ASV Cham mit einer Zielzeit von 4:41:54 Stunden als Dritte im Gesamtklassement geführt. Es folgte jedoch eine Disqualifikation im Nachgang, laut der Sportlerin, aufgrund einer angenommenen gereichten Hand bei einem Stolpern im Zieleinlauf.
In der korrigierten Ergebnisliste rutschte damit Justine Jendro (TV Burglengenfeld) auf Platz vier und ist damit schnellste gewertete Bayerin.

Die Ergebnisse des Rennens finden sich hier (Link).

Fotos: Ruben Best

Leonie Kleine-Bley und Julian Becker waren am Wochenende Tagesschnellste bei den Deutschen Meisterschaften Kurzdistanz in Münster, die im Rahmen des 17. Sparda-Münster City Triathlons ausgetragen wurden. Rita Steger vom SSV Forchheim, die das Ziel nach 2:08:51 Stunden erreichte, wurde bei dem Rennen Gesamt-Dritte und gewann die Altersklasse 40. Auch bei den Männern gab es einen bayerischen DM-Titel zu feiern: Manfred Theis (RSG Vilstal) war schnellster Sportler in der AK 75.

Geschwommen wurde in Münsters Hafenbecken. Im Anschluss ging es raus auf dem Hafenplatz, durch die Wechselzone und zur Radstrecke in Richtung B51. Dort galt es, zwei Runden auf einem Hochgeschwindigkeitskurs zu absolvieren, der extra für die Deutschen Meisterschaften von zwölf auf 20 Kilometer erweitert wurde. Zum Schluss liefen die Triathletinnen und Triathleten zwei Mal einen 5km-Rundkurs am Dortmund-Ems-Kanal entlang. 

Sieg beim Come-Back

„Für mich waren es die ersten Deutschen Meisterschaften im Triathlon seit 2008. Dementsprechend wusste ich nicht, was mich erwartet und konnte und wollte die Konkurrenz auch nicht einschätzen,“ erzählt Rita Steger. „Das Schwimmen lief ganz ok und ich bin als Gesamtvierte aufs Rad. Auf dem sehr schnellen Kurs kam ich trotz der vielen 180 Grad-Wenden sehr gut zurecht. Ich bin dann als sechsplatzierte auf die Laufstrecke und konnte mich dank eines sehr soliden Laufes noch auf Platz drei im Gesamtranking vorarbeiten. Ich bin sehr überrascht gewesen, da ich erst im Ziel mitbekommen habe, wo ich wirklich lag. Von daher war und ist die Freude sowohl übers Gesamtpodium als auch über den AK-Sieg sehr groß!“

Manfred Theis: „Nie mit Sport aufhören

Mann steht in Wettkampfanzug

„Mein Rennen lief gut“, berichtet auch Manfred Theis. „Das Schwimmen mit gutem Wasserschatten, es gab optimale Hilfe beim Rausziehen aus dem Wasser. Nur die über 300m lange Laufstrecke mit Radschuhen bis zum Austieg war beschwerlich. Auf dem flachen Radsplit waren die sechs Wenden schwierig und mit dem Zeitfahrrad doch sehr eng. Aber der Lauf in der Hitze war dann problemlos bis ins Ziel.“

Mit 75 Jahren noch so fit. Wie klappt das? „Bewegungsmangel ist bekanntlich Risikofaktor für Herz-Kreislaufkrankheiten und auch Demenz,“ erklärt der Senior. „Jeder sollte versuchen besonders im Alter fit zu bleiben und nie mit dem Sport aufzuhören. Ich denke, jeder kann walken oder aquajoggen und auch Triathlon ist optimal, da, abhängig vom Wetter und Beschwerden, eine von den drei Sportarten meist machbar ist.“

Zu den Ergebnissen geht es hier.

Die Siegerinnen und Sieger der Altersklassen

Frauen
Juniorinnen Annika Niederau
AK 20 Annika Faber (PV Triathlon TG Witten)
AK 25 Laura Berkenberg (SSC Berlin Triathlon)
AK 30 Leonie Kleine-Bley (Tri Finish Münster)
AK 35 Theresa Lowinus (Tri Team Freiburg)
AK 40 Rita Steger (SSV Forchheim)
AK 45 Nadine Böger (Leichtertriathlon)
AK 50 Anke Schmitz-Elvenich (Erdinger Active Team)
AK 55 Bettina Lange (TSV Bargteheide Tri)
AK 60 Katjana Quest-Altrogge (Krefelder Kanu-Club)
AK 65 Sylvia Wöscher (Triathlon Team Rheinberg)
AK 75 Inge Stettner (Triathlon Potsdam)

Männer
Junioren Samuel Engelhardt (SC Bayer 05 Uerdingen)
AK 20 Julian Becker (REA Card Team VfL Münster)
AK 25 Malte Thode (Team Triathlon Hamburger Hochschulen)
AK 30 Markus Rühlmann (HanseMondial Tri Team Hamburg)
AK 35 Jens Gosebrink (Triathlon Team Rheinberg)
AK 40 Hendrik Becker (TG TriZack Rostock)
AK 45 Mirko Witte (ASC Göttingen Triathlon Team)
AK 50 Claudius Pyrlik (Tri Team Gießen)
AK 55 Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf)
AK 60 Markus Wille (1. Tri-Club Paderborn)
AK 65 Ralf Laermann (M.Gladbacher TV 1848 e.V.)
AK 70 Lothar Stall (TSG 07 Burg Gretesch)
AK 75 Manfred Theis (RSG Vilstal)
AK 80 Werner Nesseler (TSG Kaiserslautern)

Foto: private Aufnahme

Wenn der ausrichtende Verein der Bayerischen Meisterschaft über die Kurzdistanz den Sieger stellt, ist das natürlich ein Grund zur Freude bei den heimischen Triathlon-Fans. In diesem Fall ist der Sieger, der Mitglied in der TSG 08 Roth ist, zwar ein „Zugereister“, aber das tut der Freude keinen Abbruch. Weder dem lokalen Team, noch dem Sieger selbst. Im Gegenteil: Sebastian Neef fühlt sich gleich doppelt wohl. Wir haben nachgefragt.

Die Ergebnisse der Herrenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)

Gesamtwertung:

1. Platz: Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)
2. Platz: Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)
3. Platz: Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK18/19 Jan Fischer (TSV Gaimersheim)

AK 20 Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)

AK 25 Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK30 Adrian Lober (La Carrera TriTeam Rothsee)

AK 35 Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)

AK40 Johannes Egelseer (TSG 08 Roth e.V.)

AK 45 Kristian Karacic (SC Delphin Ingolstad)

AK 50 Tom Weikert (VfL Kaufering Triathlon)

AK 55 Markus Schattner (TSG 08 Roth e.V.)

AK 60 Peter Bochenek (RSC Kelheim)

AK 65 Peter Beck (RC88 Neustadt und Umgebung)

AK 70 Wilfried Zerrahn (TV 1848 Erlangen)

AK 75 Gerhard Müller (TDM-Franken)

Das Rennen am Rothsee ist eines der ältesten im Verbandsgebiet. Was gefällt dir daran?

Einfach die Tatsache, dass ein Verein dahinter steht und es ein Rennen im absoluten Triathlon-Epizentrum ist. Man merkt überall, dass es ein Event von Triathleten für Triathleten ist und die Stimmung ist einfach bombastisch.. immer ein super Trommelfell-Test vor dem Challenge Roth (lacht).

Was auch noch anders ist, als bei anderen Rennen, ist die Zahl der Teilnehmer. Über 1.000 Starter auf einer Olympischen Distanz ist schon satt und sucht seinesgleichen. Das muss logistisch erstmal gemeistert werden. Aber die vielen freiwilligen Helfer schaffen es Jahr für Jahr wieder, dass alles reibungslos und koordiniert läuft. Danke dafür!

Sportler klatscht Zuschauer ab

Du startest für den ausrichtenden Verein TSG 08 Roth. Wie kam es dazu, du bist ja kein Rother?

Mein alter Verein, Tristar Regensburg, hat leider vor zwei Jahren das Bundesliga-Team aufgelöst und nachdem ich ins Allgäu gezogen bin, hatte ich nicht mehr so den Draht zum Verein. Ich habe dann mitbekommen, dass die TSG in der Bundesliga richtig Gas geben will, auch mit dem Ziel, den Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen. Das war natürlich eine riesengroße Chance für mich. Zudem ist es einfach ein Verein, in dem Triathlon gelebt wird und in dem auch die Jugend- und Einsteiger Programme super laufen! Das gefiel mir und gefällt mir auch heute noch.

In den letzten Jahren hattest du auch einen Fokus auf Cross-Triathlon. Hat sich dein Fokus wieder verlagert?

Das nicht. Hauptfokus auch in diesem Jahr ist auf jeden Fall der XTERRA Weltcup. Aber Bundesliga und das ein oder andere Straßenrennen passen da sehr gut ins Programm. Ich habe nur keine Lust mehr auf riesen Veranstaltungen mit teilweise über 100 Profis, bei denen es oft ein Würfelspiel ist, ob man ein halbwegs faires Rennen bekommt, oder nicht.

Sportler kommt aus dem Wasser

Wie lief das Rennen am Sonntag für dich und was bedeutet dir der BM-Titel?

Das Rennen lief bis auf das Radfahren sehr gut für mich. Vor allem, dass das Laufen noch so stark war, hat mich sehr gefreut. Das war in der Vergangenheit oft mein Pferdefuß. Trotzdem es war das Rennen bis zuletzt spannend, denn mit den anderen schnellen Jungs war auf jeden Fall die bayerische Elite gut vertreten. Insofern bedeutet mir der Titel sehr viel, anders als wenn ich mit zehn Minuten Vorsprung gewonnen hätte,

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Fotos: Katharina L. @kslo111

Der Rothsee Triathlon ist für Rebecca Robisch nicht irgend ein Rennen – es ist ihr Heimspiel. Und obwohl sie schon im Kindesalter in Roth Triathlon mit Triathlon begann, war sie dort noch gar nicht so oft am Start. Das liegt daran, dass sie jahrelang in der nationalen und internationalen Wettkampfszene unterwegs war. Dafür wurde ihr Sieg dort in diesem Jahr sogar mit dem Bayerischen Meistertitel belohnt. „Dass ich nochmal Bayerische Meisterin werden darf auf meine alten Tage – herrlich!“, witzelt die Sportlerin, die zahlreiche nationale und internationale Titel in ihrer Vita stehen hat. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Die Ergebnisse der Damenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)

Gesamtwertung:

1. Platz: Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)
2. Platz: Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V.)
3. Platz: Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)

AK18/19 Hannah Baysal (TB Erlangen)

AK 20 Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V)

AK 25 Sarah Karollus (SV Würzburg 05)

AK30 Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)

AK 35 Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)

AK40 Katrin Esefeld (LG Mettenheim)

AK 45 Johanna Köhler (TSV Grünwald)

AK 50 Julia Skutschik (SV Bayreuth)

AK 55 Marion Sünkel (Team Klinikum Nürnberg)

AK 60 Gabriele Köhler (Schwimmerbund Bayern 07 e.V.)

AK 65 Kordula Kraus (Exathlon München)

Hallo Rebecca,
Du hattest eine längere Wettkampfpause und bist in diesem Jahr wieder voll durchgestartet – was hat dich dazu bewogen?

Frau mit verschränkten Armen

2022, als ich beim Challenge Roth am Rand stand, und meine zwei Athleten supportet habe, da hat mich irgendwie wieder das Triathlon-Fieber gepackt und ich habe an diesem Tag beschlossen, 2024 selbst zu starten. Damit ich ein Mal in meinem Leben auch eine Langdistanz gemacht habe. Und was gibt es Schöneres, als die in der Heimat, sozusagen vor der Haustür, machen zu können. 2023 habe ich dann wieder mit strukturiertem Training angefangen und meine erste Mitteldistanz gemacht und wieder versucht in den Triathlon Trainings-Alltag reinzukommen.

Und jetzt stehe ich wieder topfit da, nach zwei Jahren Vorbereitung! Ich denke, es gibt wenige Athleten, die so viel Fans/Support/Familie und Freunde auf der Strecke haben wie ich, wenn ich in Roth starte. Ich möchte mit meinem Start allen danken, die mich während meiner Profi-Karriere auf der Kurzdistanz unterstützt haben und nach 22 Jahren Triathlon-Leben einen Karriere-Abschied feiern.

Den Rothsee Triathlon kennst du schon von Kindesbeinen an. Welche Erinnerungen verbindest du mit dem Rennen?

Ich habe 1998 meinen ersten Schnuppertriathlon am Rothsee gemacht und war dort auch gleich erfolgreich. Dort hat also alles angefangen… es war ein langer und steiniger Weg in den Profisport mit vielen Ups and Downs, aber es war mein Leben und meine Leidenschaft seit diesem ersten Triathlon am Rothsee. Und ich bin froh, dass ich meine Leidenschaft so lange ausleben durfte und immer noch darf. Wer weiß, was ich heute machen würde, wenn ich damals, im Alter von zehn Jahren nicht dort gestartet wäre… Man kann sagen, dieser Triathlon hat mein weiteres Leben bestimmt 🙂
Mit dem Rothsee Triathlon verbinde ich das Gefühl von Freude und Leidenschaft.

Wie lief das Rennen am Wochenende für dich?

Ich hatte einen super Tag und habe im Schwimmen und Radfahren nochmal richtig Gas gegeben. Beim Laufen habe ich dann nicht mehr gepusht. Erstens, weil ich genügend Vorsprung hatte. Zweitens wollte ich mich nicht mehr zu müde machen. Ich hatte die Tage vor dem Rothsee noch sehr viel trainiert und wollte in der heißen Phase vor dem Challenge Roth kein Risiko eingehen. Es war toll mit meiner Familie und meinen Freunden den Tag am Rothsee feiern zu können und dazu noch den BM Titel zu holen.

Der BM-Titel ist nur einer unter vielen in deiner Vita und dann noch ein kleiner im Vergleich zu anderen. Legt man darauf überhaupt noch Wert? 

Da ich ja sieben Jahre Triathlon-Pause hatte, bedeutet mir dieser Titel viel. Ich habe ja schon ewig keinen Titel mehr geholt. Außerdem waren die früheren Titel alle auf der Sprint- und Kurzdistanz mit Windschattenfahren. Es kommt es mir manchmal vor wie eine andere Sportart, da ich ja jetzt alleine 40km mit dem Zeitfahrrad fahren musste 😉 

Du startest beim Challenge Roth. Worauf freust du dich da besonders?

Ich freue mich besonders auf den abschließenden Marathon, wenn auch mit etwas Respekt, da es ja meine erste Langdistanz ist. Ich bin den Marathon schon etliche Male in der Staffel gelaufen und hatte da schon immer Gänsehaut, wenn ich durch die Fan-Hotspots gelaufen bin. Diesmal werden so viel Freunde aus ganz Deutschland kommen, um mich anzufeuern und meine Familie wird mich den ganzen Tag unterstützen. Darauf freue ich mich riesig und hoffe, dass ich mir selbst einen einmaligen Tag bereiten kann. Auf die Finishline freue ich mich dann aber wahrscheinlich am meisten.

Wir wünschen dir viel Erfolg und einen tollen Tag!

Fotos: private Aufnahmen