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Am Samstag, 22. Oktober wurde der Bayerische Sportpreis 2022 in insgesamt acht Kategorien vergeben. Zum ersten Mal in der zwanzigjährigen Geschichte des Preises ging dabei der Preis an eine Sportveranstaltung. In der Kategorie „Herausragende Förderung des Sports“ wurde der Triathlon in Roth, das größte One-Day-Sport-Event in Bayern, gewürdigt. Niemand Geringeres als die zweifache Roth-Siegerin Anne Haug übergab den Preis im feierlichen Rahmen in der BMW-Welt München an Alice, Kathrin und Felix Walchshöfer vom Organisationsteam, sowie Landrat Herbert Eckstein und den Bürgermeister der Stadt Roth Andreas Buckreus, stellvertretend für alle Städte und Gemeinden im Landkreis Roth. 

„Was für eine hervorragende Organisation!“

Anne Haug sprach in ihrer Laudatio über die Einzigartigkeit des Events und die vielen Helferinnen und Helfer, die den Challenge Roth zu dem machen, was es ist. „Wenn man Sportlerinnen und Sportler fragt, die hier, beim größten Triathlon der Welt, bereits gestartet sind, ist die Antwort meistens gleich: Was für eine hervorragende Organisation! Ohne Familie Walchshöfer, die Stadt Roth, den Landkreis wäre das alles nämlich gar nicht möglich. Am Tag der Challenge koordinieren Sie tausende Helfer, das Ehrenamt, Wettkampfrichter und, und, und. Ihr Einsatz macht die Challenge Roth überhaupt erst zu dem strahlenden Event, als welches diese überall wahrgenommen wird.“

Die Preisverleihung im TV und in der BR Mediathek

Am Sonntag, 23. Oktober, 22.05 Uhr, zeigt das BR Fernsehen die Verleihung des Bayerischen Sportpreises 2022. Die Aufzeichnung ist danach auch abrufbar in der BR Mediathek.

Unter den Ausgezeichneten sind neben dem Triathlon in Roth auch Rennrodlerin Natalie Geisenberger und das Doppelsitzer-Duo Tobias Arlt/Tobias Wendl, die jeweils für ihre „herausragende bayerische Sportkarriere“ prämiert werden, außerdem die bei den European Championships sensationell Gold-dekorierten Sprinterinnen Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt. Preisträger in der Kategorie „Bayerische Sportgeschichte“ ist Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Der persönliche Preis des Ministerpräsidenten geht an FC Bayern-Fußballprofi Thomas Müller, der mit nun elf deutschen Meistertiteln einen Bundesligarekord aufgestellt hat.

Text: Challenge Roth; Fotos: TEAMCHALLENGE / Heiko Wörrlein

Der Däne Magnus Ditlev überraschte alle beim Challenge Roth. Mit einer Zeit von 7:35:48 Stunden verpasste er Jan Frodenos Streckenrekord aus dem Jahr 2016 um gerade neun Sekunden. Frodeno selbst musste zu Beginn des Marathons verletzungsbedingt aussteigen. Zweiter wurde Titelverteidiger Patrick Lange in 7:44:52 Stunden, Rainaldo Colucci aus Brasilien blieb als Dritter mit 7:52:36 Stunden ebenfalls noch deutlich unter der Acht-Stunden-Marke. Das Frauenrennen konnte Weltmeisterin Anne Haug nach einer ambitionierten Aufholjagd für sich entscheiden, ihre Zeit: sensationelle 8:22:42 Stunden. Die über lange Zeit führende Britin Fenella Langridge wird am Ende verdiente Zweite, als Drittplatzierte überquert Judith Corachàn aus Spanien die Ziellinie im Rother Triathlon-Stadion.

Während an der Spitze um Rekordzeiten und Platzierungen gekämpft wurde, ging es im Feld oft um das erfolgreiche Finish. Rund 3.000 Einzelstarter*innen und 650 Staffeln probierten es zusammen mit 7.000 Helferinnen und Helfern. Zahlreiche bayerische Athletinnen und Athleten trotzten den warmen Temperaturen und konnten persönliche Erfolge feiern. Einer von ihnen: Konrad Puk (RSLC Holzkirchen, SV Grün-Weiß Holzkirchen). Mit 73 Jahren erreichte der Holzkirchener als zweitältester Teilnehmer nach 16:00:31 Stunden die Ziellinie.

Konrad Puk im Ziel (Foto: Marathonfoto)

„Es ist nie zu spät zu beginnen“

Glücklich, gesund und zufrieden stand Puk im Ziel und meinte: „Ich habe jeden Kilometer genossen!“ Im vollbesetzten Stadion bat man ihn auf das Podium, wo er motivierte: „Leute fangt an euch zu bewegen. Ich war mit 66 Jahren zum ersten Mal in Roth, heute habe ich zum sechsten Mal die Ziellinie hier erreicht. Es ist nie zu spät etwas zu tun und wer nicht anfängt, der hat schon verloren“.

Körperlich und mental war der Tag für den oberbayerischen Athleten natürlich trotz des glücklichen Finishs sehr anstrengend: „Ich hatte meine Höhen und Tiefen“, berichtet er. „Das Schwimmen lief ganz gut, bis die nächste Startwelle von hinten kam, derer noch viele folgen sollten. Immer wieder habe ich mir ruhigere Gewässer gesucht, um dem Getümmel zu entkommen. So war ich heil froh, als ich mit nur kleineren Blessuren wieder festen Boden unter den meinen Füßen hatte und nicht zu viel Kanalwasser verkostet hatte. Beim Radfahren habe ich mich nach Plan versorgt, mein Gel aus der Flasche und Wasser zur Kühlung des Körpers und zum Trinken. An jeder Station habe ich mir von den Helfern Flaschen reichen lassen. Damit kein Körperteil in der Aeroposition verkrampft, waren ein paar Lockerungsübungen sehr hilfreich. Richtig anstrengend waren die Berge, Gredinger Berg, Kränzleinsberg, Solarer Berg, wo mich immer ein phantastisches Publikum mit viel Begeisterung nach oben ‚gebrüllt‘ hat. Für mich war das Gänsehaut pur.“

Besondere Motivation am Streckenrand

Ein ganz besonderer (stiller) Motivator war Michel – einer von tausenden Zuschauern für Konrad Puk. „Er verkleidet sich als Clown mit einer Perücke in den französischen Farben. Jedes Jahr steht er an den gleichen Stellen in Roth und sorgt für Unterstützung und Stimmung. Zufällig hatte ich Michel zuvor bei der „Challenge Woman“ getroffen und mich bei ihm für die Unterstützung in den Vorjahren bedankt. Da erzählte er mir, dass er Marathonläufer war und jetzt 83 Jahre alt ist. Inzwischen weiß ich, dass „Michel on tour“ als „Spaßpräsident“ unterwegs ist und für soziale Projekte Spenden einsammelt. Ein toller Mensch, ein toller Franzose und es war mir eine sehr große Freude so einen Menschen und seine Energie zu spüren.“

Foto: Marathonfoto

Auf der Marathonstrecke ging es für Puk gut voran. „Die Veranstalter haben das alles mit den vielen freundlichen Helfern hervorragend aufbereitet,“ lobt er. „Ab und zu gab es auch ein kleines Schwätzchen, um mich bei den Helfern zu bedanken. Das hat meinen Puls beruhigt und mir neue Energie gegeben. Nach den ersten zehn Kilometern beim Laufen wusste ich, dass ich rechtzeitig ins Ziel kommen kann.“

Am Ende sprang sogar der Sieg in der AK 70 heraus. „Das erste und das letzte Mal“, sagt Puk und fügt schmunzelnd hinzu: „Ach ja, nächstes Jahr komme ich wieder nach Roth, dann in der Altersklasse 75.“

Fotos: Marathonfoto; Privat

„Hauptsache Spaß an der Bewegung!“ Hanna Kraus kümmert sich im Bayerischen Triathlon-Verband um Angebote für den Nachwuchs, die Jede*n zum Mitmachen motivieren. Egal, ob in Vereinen, am BSP Nürnberg oder zu besonderen Anlässen. Einer dieser Anlässe ist der Challenge Roth am ersten Juli-Wochenende. Schon am Freitag zuvor bieten die Trainerin und ihr Team am Rothsee ein Schnupper-Triathlon-Training an. Es wird in spielerischer Form geschwommen und gelaufen. „Jede*r der sicher schwimmen kann, ist eingeladen!,“ sagt sie. Das Training ist kostenfrei und ohne Anmeldung wahrnehmbar.

Du schwimmst sicher, läufst gerne und bist am Challenge-Wochenende vor Ort? Dann haben wir was für Dich!

Am Freitag, den 1. Juli bieten wir dir zwei Stunden voller Action und Spaß am Rothsee. Auf Dich wartet eine Kombination aus Schwimm und Lauftraining mit abwechslungsreichen Technik-, Taktik- und Spielformen in den Disziplinen Schwimmen und Laufen.

  • Ort: Segelzentrum am großen Rothsee vor der Station der Wasserwacht
  • Uhrzeit: 16:00 bis 18:30 Uhr
  • Alter: 9 – 14 Jahre
  • Material: Schwimm- und Laufbekleidung (ggf. Einteiler), Badekappe, Schwimmbrille, Laufschuhe

Fragen beantwortet Hanna Kraus unter coachthecoach@triathlonbayern.de

Hier gibt es den Flyer zum Download.