Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Einzelkämpfer statt Teamplayer, drei Sportarten satt einer. Petra Wimbersky ist ehemalige Profi-Fußballerin und hat eine stolze Titelsammlung in ihrer Vita stehen: Weltmeisterin, zweifache Europameisterin, Bronzemedaillen-Gewinnerin bei den Olympischen Spielen, zweifache „UEFA Women’s Cup“-Siegerin sowie vierfache Deutsche Meisterin und sechsfache DFB-Pokal-Siegerin. Die gebürtige Münchnerin hat unter anderem für den FC Bayern München gespielt. Nach einer schweren Verletzung musste sie ihre Profi-Karriere beenden. Sport sagte sie dennoch nicht Ade. 

Hallo Petra,

Aus dem Ballsport zum Dreisport – ein ungewöhnlicher Wandel. Wie bist Du zum Triathlon gekommen und was fasziniert Dich dabei?

Schon während meiner Fußballkarriere hatte ich den Plan im Hinterkopf, einmal einen Triathlon und einen Marathon zu absolvieren. Die Herausforderung, drei Disziplinen am Stück zu absolvieren, hat mich gereizt. Dass es dann am Ende sogar ein Ironman wurde, das hatte ich so nicht geplant. Eine Langdistanz ist körperlich und auch mental eine riesige Herausforderung. Es fasziniert mich immer wieder, was der eigene Körper imstande ist zu leisten. 

Schon als Kind warst du im Schwimmverein – und hast damit früh die Grundlage für die bei den meisten Triathleten verhasste erste Disziplin des Sports gelegt. Wann hast du den Weg zum Profisport Fußball eingeschlagen? 

Das Schwimmen und Fußballspielen liefen lange parallel. Im Alter von 14 Jahren habe ich den Spaß am Schwimmen verloren und dann nur noch Fußball gespielt. Zu dem Zeitpunkt war mir allerdings nicht klar, dass ich irgendwann mein Geld mit dem Sport verdienen werde. Das hat sich dann im Laufe der Zeit einfach so entwickelt.

Welche großen Unterschiede siehst Du zwischen Teamsport, Fußball und Einzelsport Triathlon?

Auf der einen Seite spielt beim Triathlon in meinen Augen die intrinsische Motivation eine große Rolle. Auch, wenn man die ein oder andere Radausfahrt oder Laufrunde mit Freunden dreht, treibt man häufiger auch mal alleine Sport. Beim Teamsport ist es genau andersherum. Da können die Teamkollegen einen auch mal mitziehen, wenn die Motivation fehlen sollte. Auf der anderen Seite hat man als Einzelsportler den Vorteil, selbst festzulegen, wann und wo man trainieren möchte und ist nicht von anderen abhängig.

Was sind Deine Ziele im Triathlon?

In erste Linie geht es mir um den Spaß am Sport und der Bewegung.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Foto: privat

„Das Motto des MTV München ist gezielt eine breitensportliche Ausrichtung. Breitensport bedeutet nicht, dass wir kein wettkampf- und leistungsorientiertes Training bieten, ganz im Gegenteil. Aber wir wollen jedem die Möglichkeit zum Einstieg in diesen wundervollen Sport geben – jedem nach seinen Möglichkeiten“, erklärt der sportliche Leiter Stefan Duschek. Diese Herangehensweise zieht viele Mitglieder an. vor allem Frauen.

„Ich kann mich selbst noch erinnern, welche abschreckenden Leistungshürden mir vor Jahren bei der Vereinssuche in den Weg gestellt wurden. Schwimmzeiten oder Paces als Aufnahmekriterium gibt es bei uns nicht. Dafür aber jede Menge Spaß und Teamgeist“, berichtet Stefan Duschek und fährt fort: „Dieser zwanglose und nicht krampfhaft auf Leistung ausgelegte Ansatz ist vielleicht auch der Grund, warum wir einen Frauenanteil von 60% haben. Bei uns gibt es keinen Grund, Berührungsängste mit Triathlon haben zu müssen.“

Wir haben uns mit Ana unterhalten, die berichtet, wie die Gemeinschaft im Verein für sie ist.

Hallo Ana, 
Du bist  Mutter von zwei kleinen Kindern, arbeitest als Internistin in einer niedergelassenen Praxis und machst aktuell die Fortbildung zur Sportmedizinerin – wie schaffst du es, neben solch einem Mammutprogramm gleich drei Sportarten zu trainieren?

Das frage ich mich manchmal auch… ich denke, wenn man etwas wirklich will, dann schafft man mehr als man gedacht hätte. Ich nütze Lücken im Alltag, binde die Kinder mit ein (sie radeln mit, wenn ich laufe, ich schwimme, während sie beim Schwimmkurs sind..) und ehrlicherweise habe ich einfach viel Unterstützung von meinem Mann und meinen Eltern.

Im Verein hältst du darüber hinaus eine Vortragsserie zu verschiedenen medizinischen Themen, z.B. Sport nach Corona, Einführung in die Leistungsdiagnostik u.s.w. Was gefällt dir besonders an dem Engagement im Verein?

Sportvereine sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft, vor allem für Kinder und Jugendliche. Deswegen finde ich es gut, einen Verein zu unterstützen. Meine Kinder sind im selben Verein beim Turnen und beim Klettern. Unabhängig davon haben wir bei uns in der MTV Triathlonabteilung sehr nette Leute und der Austausch und das gemeinsame Sporteln machen Spaß. Da bringt man sich gerne ein. 

Auch dein Wettkampfkalender ist voll: dieses Jahr hast du gleich mehrere Triathlons bestritten, darunter deine erste Olympische Distanz und zwei Marathons in nur wenigen Wochen Abstand. Wie hat es dir gefallen?

Herrlich war’s! Meine eigenen Grenzen zu sprengen, ist ein tolles Gefühl.  Nach jedem Wettkampf denke ich als Erstes: „Das will ich nochmal!“

Du trainierst oft in den frühen Morgenstunden, weil es organisatorisch nicht anders machbar ist. Hand auf’s Herz – bist du nie müde oder lustlos?

Absolut ja! Ich schlafe häufig schon um 20 Uhr ein. Der Vorteil ist, der Sport ist und bleibt ein Hobby. Wenn es mal keinen Spaß macht, dann kann ich es auch sein lassen.

Welche Strategie würdest du anderen Sportlerinnen empfehlen, die sich überlegen sportlich zu engagieren?

Traut euch und lasst nicht einschüchtern! Ich denke, Vereine freuen sich immer über Engagement – einfach fragen lohnt sich. Wer in München wohnt, kann gerne bei uns im MTV vorbeischauen! Ich wirke bei einer online Community mit, „Fräulein Triathlon“, da geht es darum, dass sich Frauen im Triathlon gegenseitig motivieren, fordern und unterstützen. So eine Plattform kann auch ein guter erster Schritt für ein Engagement sein.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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2018 entstand bei der SG Reisensburg-Leinheim aus der Breitensportabteilung „Laufen/Radeln/Schwimmen“ die Abteilung Triathlon – eine ganz junge Abteilung, also. Jennifer Stark ist ein Mitglied der kleinen Gruppe und schätzt vor allem das gute Miteinander ohne Leistungsdruck – und das obwohl die Sportlerin erfolgreich unterwegs ist.

Hallo Jenny,
wann und wie kamst Du zum Triathlon?

Seit fast 10 Jahren kenne ich meine Sportkollegen vom SG Reisensburg-Leinheim. Durch meine frühere Tätigkeit im Hallenbad Leipheim lernte ich die Athleten kennen und mittlerweile sind wir auch alle privat sehr gut befreundet. Damals haben mich Sie mich für meinen ersten Triathlon begleitet und motiviert.

Jenny Stark mit Medaille

In den letzten Jahren konntest du einige Titel auf Landesebene sammeln – was sind deine Ziele?

Ja das stimmt. Neben den Erfolgen auf Landesebene konnte ich auch noch weitere gute Platzierungen erreichen. Besonders stolz bin ich auf meine erste Mitteldistanz (Ironman 70.3) in Duisburg in diesem Jahr, die viel Vorbereitung forderte. Ansonsten entscheide ich meine Ziele und Wettkämpfe immer spontan, im Vordergrund stehen die Freundschaft und sozialen und Kontakte.

Du bist im Verein, dem SG Reisensburg-Leinheim, aktiv. Was macht für dich die Mitgliedschaft aus? Was bekommst du dort, was gibst du zurück?

Mit der SG Reisensburg-Leinheim habe ich einen tollen Verein gefunden. Vor allem die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft meiner Sportkameraden schätze ich sehr. Von den erfahrenen Athleten erhalte ich viele Tipps bei der Trainingsgestaltung. Natürlich versuche ich mich dort, wenn immer es möglich ist, auch aktiv im Ehrenamt einzubringen.

Triathlon ist ein zeitaufwändiger Sport. Hast Du nebenher noch Zeit, dich für andere Dinge zu begeistern?

Das ist ja das Schöne an diesem Verein. Hier werde ich zu nichts gezwungen und entscheide selbst, wieviel und wann ich am Training oder an Wettkämpfen teilnehme. Die wenige Zeit die ich noch erübrigen kann, verbringe ich zum Beispiel mit der Familie, Freunde, privat mit Sportkollegen oder auch mit meiner zweiten Leidenschaft, dem Motorradfahren.

Was bedeutet der Sport für dich und welche wichtigste Lektion hat er dir beigebracht?

Sport ist für mich zwischenzeitlich ein wichtiger Teil geworden. Ich habe viel Spaß dabei und genieße den Ausgleich zum Alltag. Was ich durch den Sport gelernt habe ist:

  • Es gibt kein schlechtes Wetter
  • Der Körper wird robuster
  • und so etwas wie einen inneren Schweinehund gibt es nicht

Vielen Dank für das Interview!

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Fotos: Günther Theer

„Tina Sendel ist immer mit viel Spaß dabei.“ So beschreiben ihre Vereinskameraden die Athletin aus Bayreuth. Dabei sind ihre Leistungen und Errungenschaften aller Ehren wert: 2016 schon war sie Bayerische Meisterin im Marathon, 2018 dann Altersklassen-Europameisterin auf der Langdistanz, in diesem Jahr AK-Europameisterin auf der Mitteldistanz in Bilbao. Schon zwei Mal war sie bei der Ironman WM 70.3 am Start und beim Ironman 70.3 Erker erreichte sie den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Doch das ist nicht der Grund, warum ihr Verein, die MaliCrew e.V., sie für den Adventskalender vorschlug.

„Neben diesen ganzen Titeln und Auszeichnungen Tina mehr als nur eine Einzelsportlerin in unserem kleinen Verein. Sie engagiert sich ebenso mit viel Freude und Herzblut als Supporterin – sie unterstützt nicht nur unsere Mitglieder beim Training, sondern ist auch gern einmal Pacemakerin für jemanden, der sein persönliches Ziel erreichen möchte und Organisatorin – egal ob Nikolausspendenlauf, Vereinswinterlaufserie, Online Adventskalender während Corona oder die Weihnachtsfeier für unsere Kidsgruppe, hier bringt sich Tina immer mit viel Liebe zum Detail ein. Daher ist sie auch unsere engagierte Tina.“

Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Erfolgreiche Sportlerin und Ehrenamtliche mit vollem Einsatz: Tina Sendel

Hallo Tina,

Donnerstags machst du Kindertraining, mit mittlerweile 20 Kindern, bei Wind und Wetter auf der Laufbahn. Anschließend sind die Erwachsenen dran. Ebenso hilfst und unterstützt du beim Mainauenlauf als Luftballonläuferin für die Kinder, oder hängst auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Ziel gern mal die Medaillen um. Wie kamst du zu so viel Engagement im Verein?

Als Luftballonläuferin beim Kinderlauf

Ich bin damals beim 1. Mainauenlauf mitgelaufen und fand es toll, dass so ein kleiner Verein einen so tollen Lauf auf die Beine stellt. Ein paar Tage später habe ich mich mit Flo, dem 1. Vorstand, auf einen Cappuccino getroffen und wollte ein Teil der MaliCrew werden. Es ist wirklich faszinierend, wie viel ehrenamtliches Engagement in dieser Sportgruppe steckt und da wollte ich auch meinen Beitrag leisten. Zunächst leitete ich das Bahntraining für die Erwachsenen. Da ich hauptberuflich Lehrerin bin, aber momentan nur Mathematik unterrichte, hatte ich den Wunsch, Kinder wieder Spaß am Sport zu vermitteln. So entstand dann das Kidstraining. Die Aufgaben beim Mainauenlauf sind auch so nach und nach entstanden. Einfach aber nur, weil sie mir sehr viel Freude bereiten! Oftmals treffe ich Kinder in Bayreuth, deren Eltern dann immer sagen: „Schau mal, weißt du noch beim Mainauenlauf. Das war das Mädel mit den vielen Luftballons!“ Die Kids zeigen dann immer ein breites Grinsen 🙂 Beim Medaillenumhängen ist es einfach auch schön in die erleichterten, meist freudestrahlende Gesichter der Teilnehmer zu sehen. Die Gespräche danach haben immer etwas Positives. Das bereitet einen selber Freude und gibt einem die nötige positive Energie. 

Gerade die Arbeit mit dem Nachwuchs ist für Trainer fordernd und schön zugleich. Was gefällt den Kindern besonders gut im Training? An welchen Stellen musst du dich anstrengen?

Ich glaube, den Kindern gefällt vor allem der Spielecharakter unseres Trainings. Wir machen keine Leistungstests oder Wettkämpfe auf der Laufbahn. Manchmal dürfen sich die Kinder auch Spiele wünschen. Wichtig ist vor allem der Spaß an der Bewegung und das soziale Miteinander. Anstrengend wird es eigentlich nur, wenn sich die Kinder beim Spielen mal uneinig sind (z.B. durch ein Foul, unfaires Verhalten, Streit,…) Aber solche Situationen kommen im Leben/ Erwachsenensport auch immer mal vor. Daraus muss man lernen. 

Neben der Nachwuchsarbeit supportest du gerne auch mal Sportkameradinnen und -kameraden. Hattest du selbst auch mal Unterstützer*innen? Was kann solch ein persönlicher Support bewirken?

Ja, immer. Ich reise nie wieder alleine zu sportlichen Veranstaltungen. Für mich ist der soziale Aspekt in unserem Sport sehr wichtig. Es ist toll, mit Vereinskollegen zu sporteln und gemeinsam etwas zu erreichen. Das ist für mich das schönste Gefühl! Danach wird etwas gegessen, man erzählt sich, welche Gefühlslagen man auf der Strecke hatte oder was so alles passiert ist. Meistens wird dann auch noch etwas gefeiert, was alleine nicht halbsoviel Spaß machen würde, oder? Also eigentlich gar nicht! Deswegen steht auf meiner „Triathloncheckliste“ an Stelle Nr. 1: Freunde, Crew oder Familie einpacken und nie alleine zu Wettkämpfen reisen!

Freunde sind mir wichtiger als der Sport (= nur der wohl beste positive Nebeneffekt). Ein einziges Mal bin ich zu einem Lauf alleine gefahren. Ich hatte keine Freude daran. Trainieren geht schon öfters mal alleine, aber Veranstaltungen/Wettkämpfe nicht. 

Ohne Crew geht nichts, denn auch Wettkämpfe sind in der Gruppe schöner.

Ein Support bewirkt: Sicherheit (Vorbereitung), Energie (Anfeuern auf der Laufstrecke), Spaß (Davor, dabei und danach) 

Was machst du, wenn dir all die Jobs auch mal zu viel werden?

Das ist eine gute Frage. Eigentlich macht es mir so viel Spaß, dass ich noch nicht das Gefühl hatte, dass es mir zu viel wird. Es gibt klar mal stressigere Zeiten, aber dann wird es auch wieder ein wenig ruhiger. Meistens ist es mir dann aber auch schon wieder zu ruhig und ich überlege mir schon wieder neue Pläne! 🙂 

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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„Duathlon ist immer etwas das Stiefkind“, meint Susanne Apfel. „Dabei ist er ja nicht gerade einfacher als Triathlon.“ Dass die Kombination aus Laufen, Radfahren und Laufen nicht so populär ist, könnte gerade daran liegen: Duathlon ist ein intensives und forderndes Sporterlebnis. Dennoch finden sich im Verbandsgebiet einige Sportler*innen, die ihre Leidenschaft für diese Variante des Multisports auch bei internationalen Rennen zeigen – und dabei noch äußerst erfolgreich sind. Susanne Apfel und Sandra Morawitz sind zwei von ihnen.

Bei den deutschen Meisterschaften über die Duathlon Mitteldistanz in diesem Jahr siegten Sandra Morawitz und Susanne Apfel in ihren Altersklassen. Bei der EM gab es den Vize-Titel für Susanne Apfel und bei der Duathlon Weltmeisterschaft im dänischen Viborg holte sie den Sieg über zehn Kilometer Laufen, 60 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Sandra Morawitz schaffte es mit Platz drei auf das Podium.

Wir haben uns mit den beiden Spezialistinnen unterhalten.

Liebe Susanne, liebe Sandra,
was macht für euch den besonderen Reiz des Duathlon-Formats aus?

Susanne: Der Reiz des Duathlons ist für mich, dass man den Sport praktisch ganzjährig betreiben kann und nicht auf für Triathlon entsprechende Infrastruktur (Bäder, passendes Freiwasser) angewiesen ist. Und dass es durchaus fordernd ist mit schon belasteten Beinen aufs Rad zu steigen. 


Sandra: Duathlon macht einfach Spaß. Laufen und Radfahren liegen mir einfach mehr. Ich mag es einfach nicht, so früh morgens in kaltes Wasser zu springen, was beim Triathlon ja der Fall ist – und in Deutschland ist das Wasser nunmal meistens kalt.

Seid ihr trotz eurer Leidenschaft für Duathlon auch im Triathlon unterwegs?

Susanne: Ausflüge in den Triathlon habe ich auch schon gemacht, aber praktisch ohne Schwimmtraining. Das reichte gerade mal zur Stadtmeisterin oder auch mal zum dritten Platz bei der Cross-Triathlon-EM. Es gibt ja viele Triathleten, die nicht besonders gut schwimmen können. Deshalb wundert es mich, dass nicht mehr auf Duathlon umsteigen. Der Grund dafür liegt für mich darin, dass der Duathlon bei uns einfach nicht so populär ist und es auch kaum Angebote gibt.

Sandra: Ja, ich starte neben dem Duathlon auch im Triathlon.

Gerade aufgrund der geringeren Popularität des Duathlons sind nationale und internationale Wettkämpfe ein bisschen wie Familientreffen: Man kennt sich untereinander, man kennt seine direkten Konkurrentinnen. Wie geht ihr damit um – gerade auch, wenn die Vorbereitung einmal nicht so lief?

Susanne: Es stimmt, dass Duathlons wie Familientreffen sind. Man kennt und schätzt sich und freut sich, die anderen wieder zu treffen. Altersklassenübergreifend, deutschlandweit, international. Ich habe zum Beispiel bei der WM 2018 in Odense (Dänemark) eine Sportlerin (Diana Mull) aus Bornhöved (LV Schleswig-Holstein) kennengelernt. Seitdem reisen wir, wenn möglich, zu allen internationalen Meisterschaften gemeinsam. Auch Sandra treffe ich seit Aviles 2016 immer wieder. 

Sandra: Im Duathlon, aber auch im Triathlon kennt man sich. Es ist wie eine große Familie. Man freut sich andere wieder zu treffen. Wie zuletzt in Viborg. Ich habe mich gefreut Maria Buchvoll wieder zu treffen. Wir kennen uns schon aus Alsdorf und Viborg 2019. Wir kämpfen zwar gegeneinander, aber wir gönnen der Anderen auch, wenn sie den besseren Tag erwischt. Es werden auch gemeinsame Fotos gemacht und dann ausgetauscht.
Die „Familie“ merkt man z.B. auch in der Wechselzone. In Viborg war eine sehr aufgeregte Norwegerin dabei. Sie wurde dann einfach durch andere beruhigt und ihr wurde gut zugeredet.

Sandra Morawitz und Maria Buch

Was würdet ihr euch für den Duathlonsport in Bayern, Deutschland und international an Veränderungen und Entwicklung wünschen?

Susanne: Ich würde mir wünschen, dass das Angebot an Duathlon-Rennen mehr wird. International ist es ja ganz ordentlich, aber in Deutschland ist es schon schwierig. Es gibt zum Beispiel aktuell keine Meisterschaft über die Kurzdistanz mehr. 

Sandra: Ich würde mich auch freuen, wenn es mehr Duathlon-Veranstaltungen geben würde. Bislang überwiegen da schon eindeutig die Triathlon-Wettkämpfe.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Im Altersklassenbereich spitze: Das kann Denise Hiemann spätestens seit diesem Jahr von sich behaupten. Beim Ironman Frankfurt sicherte sich die Athletin des TV 1848 Coburg einen Vize-Europameisterinnen-Titel – und war zurecht überglücklich. Immerhin war das Rennen zugleich ihr Langdistanz-Debüt!  Doch wie bringt man Alltag und Amateursport auf hohem Niveau zusammen? Wir haben die 31-jährige gefragt.

Hallo Denise,
der zweite Altersklassenplatz beim Ironman Frankfurt in diesem Jahr war eines deiner sportlichen Highlights. Was war an diesem Tag besonders?

Es war einfach ein Tag wie man ihn sich als Athlet wünscht. Es hat alles funktioniert, was ich Wochen- und Monatelang trainiert habe, das Wetter war perfekt und die Atmosphäre vorm Start atemberaubend. Ich war selten so aufgereget und gleichzeitig motiviert wie an diesem Morgen. Das Schwimmen lief so gut wie noch nie, beim Wechsel habe ich meine Supporter gesehen, der Wechsel aufs Rad lief gut und ich habe selbst gemerkt wie ich Platzierung für Platzierung nch vorne fahre. Beim Wechsel zum Laufen hatte ich zuerst Angst, da ich etwas überzogen hatte gegen Ende Rades. Aber nach den ersten Schritten aus dem Wechselzelt, war mir klar ich habe super Laufbeine und musste mich regelrecht bremsen um nicht zu schnell loszulaufen. Es waren so viele anfeuerten Zuschauer an der Laufstrecke – das hat einfach nur Spaß gemacht.

Darüber hinaus konntest du beispielsweise in diesem Jahr die Kurzdistanz des Triathlon Schweinfurt gewinnen, der das erste Mal ausgetragen wurde. Was ist der Reiz von Großevents, was der Reiz von Vereinsveranstaltungen?

Ich setze mir gerne ein großes Highlight, meist ein Großevent, in der Saison. Auf diesen ist meine gesamte Saison ausgerichtet. Jedoch finde ich es genauso wichtig die lokalen Vereinsveranstaltungen zu unterstützen. Deswegen setzte ich kleinere Veranstaltungen oft als Vorbereitungswettkämpfe ein. Das schöne daran ist für mich, die familiärere Atmosphäre bei lokalen Wettbewerben und die Tatsache, dass man immer bekannte Leute antrifft. So ein Event zu organisieren ist ein großer Aufwand und ich finde es wichtig, die Vereine zu unterstützen, die so viel Zeit in die Austragung investieren.

Selbst im Amateursport ist Triathlon aufwändig, denn ohne einen gewissen Trainingsumfang geht es nicht. Wie viele Stunden pro Woche trainierst du durchschnitlich und wie schaffst du es, dir diese Zeit einzuplanen?

Das kommt ein bisschen natürlich auf den Zeitpunkt in der Saison an, aber im Schnitt würde ich sagen es sind ca. 15-20h in der Woche. Ich habe das große Glück einen Arbeitgeber zu haben, der mir große Freiheiten gibt und ich kann mir meine Arbeitszeiten sehr flexibel einteilen. Zudem arbeite ich zum Großteil aus dem Home Office, sodass ich mir Wegzeit spare. Dadurch ist es relativ leicht möglich zwei Trainingseinheiten am Tag unterzubekommen. Ca. 20% meiner Tätigkeit bin ich auf Geschäftsreisen. Hier nehme ich mein Rennrad einfach mit und fahre z.B. im Winter abends im Hotel auf der Rolle. Ein Schwimmbad gibt es auch fast überall und Laufen geht sowie immer. Das bedeuted manchmal einen logistischen Extraaufwand, aber bisher habe ich immer einen Weg gefunden meine Trainingseinheiten zu absolvieren.

Beruf, Familie, Sport und der ganz normale Alltagswahnsinn – gibt’s das bei dir nicht? Oder hast du gute Strategien, um alles unter einen Hut zu bringen?

Das gibt es bei mir natürlich genauso. Für mich ist der Sport bzw. die Trainingseinheiten aber keine Belastung, sondern sie tun mir gut. Nach einem sehr stressigen Arbeitstag erhole ich mich super gut bei einem lockeren Lauf oder lockeren Radausfahrt, schöpfe dabei neue Energie und bin danach erholt und ausgeglichen um etwas mit Freunden und Familie zu unternehmen. Allerdings hat auch mein Tag nur 24h und oft müssen Familie oder Freunde zurückstecken. In meinem engeren Freundes- und Familienkreis wissen aber auch alle, dass meine Prio 1 die Arbeit ist, direkt gefolgt vom Sport und danach erst Familie und Freunde kommen. Meine Familie unterstützt mich dabei meine Ziele zu erreichen und mein Freundeskreis hat sich schon etwas reduziert seitdem ich so viele Stunden mit Training verbringe. Aber das ist okay für mich. 

Denise Hiemann beim Ironman Frankfurt
Denise Hiemann beim Ironman Frankfurt

Was sind deine Ziele im Sport und im ganz normalen Leben?

Sportlich ist es mein Ziel in den nächsten 1-2 Jahren an den Weltmeisterschaften der Altersklassenathleten auf der Mittel- und Langdistanz teilzunehmen. Meine Leidenschaft ist die Langdistanz und ich hoffe diese Distanz irgendwann in <9h59 zu finishen.

Im normalen Leben möchte ich noch viele schöne Orte mit meinem Freund bereisen, gerne auch in Kombination mit dem einem oder anderen sportlichen Event 😉 

Danke, Denise!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Fotos: Sportograf

Heute ist Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung und natürlich haben wir auch in Bayern starke Frauen mit Behinderung. Eine von ihnen ist Tatjana Bub. Die Rotherin gewann in diesem Jahr den Inklusionswettkampf in Moosburg und war bei den Special Olympics in Berlin am Start. Tatjana hat das Down-Syndrom und zeigt schon seit vielen Jahren, dass inklusion im Sport möglich ist.

Vor zehn Jahren machte Tatjana ihren ersten Triathlon am Rothsee. Schon zuvor trainierte sie in der Nachwuchsgruppe ihres Heimatvereins TSG 08 Roth mit. Auf die Frage, was ihr am Triathlon und am Sport am besten gefällt, meint sie: „einfach dabeisein und finishen“ und trifft damit den Nerv des Sports. Ein weiterer Grund: „dass es im Ziel oft Cola gibt“ – so schön können kleine Dinge sein!

In Berlin erfolgreich

Die 22-jährige war dieses Jahr erstmalig bei den Special Olympics in Berlin am Start. Den Wettkampf mit 250m schwimmen, 4,3km Radfahren und 1,7 km Laufen finishte sie als Vierte. Anders als bei den Wettkämpfen, die sie vorher gemacht hatte, durfte sie bei dieses Rennen nicht mit einer Begleitperson gemeinsam absolvieren – schon deshalb war die Leistung besonders stark. Und doch ist ihr tollstes Erlebnis ganz nahe an zu Hause: Auf Nachfrage nennt sie den Junior-Challenge in Roth und strahlt über das ganze Gesicht.

Unterstützt wird die Athletin stets von Familie und Freunden. Und ihr Ziel? „Ein Mal Erste werden!“ Dafür trainiert Tatjana Bub fleißig.

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Silke Wolff ist eine von wenigen Kampfrichterinnen im Bayerischen Triathlon-Verband. Daneben ist sie Schriftführerin im Bezirk Schwaben und selbst aktive Sportlerin. Im Sommer ist sie fast jedes Wochenende unterwegs – und genießt das. „Ich hebe gerne die Hand, wenn es etwas zu tun gibt und engagiere mich!“, sagt die Athletin des ASV Hegge. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Silke, Schriftführerin, Kampfrichterin und aktive Sportlerin – wie bekommt man denn so viele Aufgaben unter einen Hut?

Für mich gehört es zu meinem Hobby „Sport“ dazu. Ich sehe es nicht als Arbeit, sondern als Teil meiner Freizeitgestaltung. Schon als Kind habe ich meinen Sportverein bei Events unterstützt, daher kenne ich es nicht anders. Der eigene Sport steht dann schon mal hinten an. Die Zeit, um Kraulen zu lernen, habe ich z.B. immer noch nicht gefunden. Daher bin ich beim Triathlon noch nicht über die Volksdistanz hinausgekommen.

Silke beim Junior Challenge in Roth

Wie kamst du zum Triathlon und welche sportlichen Ziele verfolgst du heute?

Ich habe 2018 einen Freund zu den Championship Samorin begleitet. Ich hatte vorher keine Ahnung von dieser sportlichen Herausforderung, war aber begeistert. Ein paar Veranstaltungen später wollte ich es selbst probieren und habe mich beim MUC Triathlon angemeldet. Als Alleinerziehende fehlt mir die Zeit drei Disziplinen zu trainieren. Meine große Leidenschaft ist das Laufen. Nächstes Jahr steht mein erster Marathon an und ein Radmarathon.

Als aktive Triathletin kennst du beide Seiten – die der Sportlerin und die der Kampfrichterin. Ein Vorteil? Welche Ratschläge würdest du der jeweils anderen Seite gerne mitgeben?

Es ist auf jeden Fall ein Vorteil beide Seiten zu kennen. Für mich aber kein Muss. Die Regeln sind den Kampfrichtern meist besser bekannt als den Teilnehmern. Daher mein Tip für die Athletinnen und Athleten: Macht Euch mit den Regeln gut vertraut, bevor ihr an den Start geht. Dazu gehört auch die Wettkampfbesprechung im Vorfeld. Sonst kassiert ihr womöglich ungewollt Zeitstrafen.

Die Aufgabe der Kampfrichter ist in erster Linie für einen sicheren und fairen Wettkampf zu sorgen. Statt mit bunten Karten zu winken, kann man den Sportler auch freundlich ansprechen und an die Regel erinnern. Das nehmen die Teilnehmer meistens freundlich und dankend an. Die Zeit ist dann quasi auch „abgesessen“, aber wird nicht als Strafe gesehen.

Was macht für dich Triathlon auch abseits der Rennstrecke zum attraktiven Betätigungsfeld?

Es gibt so viele Möglichkeiten. Laufen, Radfahren, Schwimmen. Drei Sportarten die man eigentlich ganzjährig und überall machen kann. Und es sind Bewegungsformen, die selbst im Kindesalter schon beherrscht werden. Das macht Triathlon auch für Kinder und im Schulsport interessant. Die verschiedenen Distanzen ermöglichen auch Hobby-Sportlerinnen und Sportlern teilzunehmen. Veranstaltungen finden fast ganzjährig statt. Das geht nur wenn es genügend Ehrenamtliche gibt, die abseits der Strecke planen, vorbereiten und am Veranstaltungstag helfen. Ich liebe diesen Trubel und freue mich zu einem Team zu gehören, das die Veranstaltungen ermöglicht. Wenn die Teilnehmer sich dann noch lächelnd für unsere Unterstützung bedanken, weiß ich wie wertvoll unsere Arbeit ist!

Danke, Silke!

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Die Termine für die Bayerischen Meisterschaften 2023 stehen fest: Zwei Duathlon- und fünf Triathlon-Veranstaltungen locken Sportler*innen aller Altersklassen zu attraktiven Rennen in ganz Bayern. Ein Novum: Erstmalig können Vereins-Teams in Hof um den Titel in der Team Relay Meisterschaft kämpfen. Aber auch alle anderen Wettbewerbe bieten attraktive Rahmenbedingungen und großartiges Flair.

Zu Jahresbeginn locken zwei Duathlon-Distanzen in Hörmannsdorf (Kurzdistanz) und in Planegg-Krailling (Sprintdistanz). Jürgen Rödl und Christian Schlierf, vom Team des Duathlon Hörmannsdorf, freute sich über die Möglichkeit, das erste Mal eine BM ausrichten zu dürfen, ebenso wie Sebastian Vorherr aus Obernzenn. Dort werden die Meistertitel über die Triathlon Sprintdistanz vergeben, bevor es zum Traditions-Rennen in Erding über die Kurzdistanz geht. 
Stefanie Guillon, leitende Organisatorin  des Erlangener Triathlon freut sich besonders über den Zuschlag zur Mitteldistanz-Meisterschaft. „Der TV 1848 Erlangen e.V. feiert im nächsten Jahr sein 175-jähriges Jubiläum. Dass zu den Feierlichkeiten dann die Bayerischen Meisterschaften ausgetragen werden, ist natürlich die Krönung. Sportler*innen können sich auf spannende Wettkämpfe mit tollen Strecken freuen.“

Für alle Ambitionierten mit klassischem Straßenrad gibt es beim Triathlon Trebgast die Möglichkeit ein rasantes Rennen mit Windschattenfreigabe mitzumachen und dort um Meistertitel zu kämpfen.

Die BM-Termine und Orte in der Übersicht

DuathlonKurzdistanz AK1. Mai 2023Duathlon Hörmansdorf
DuathlonSprintdistanz AK7. Mai 2023Duathlon Planegg-Krailling
TriathlonSprintdistanz AK11. Juni 2023Triathlon Obernzenn
TriathlonKurzdistanz AK18. Juni 2023Stadttriathlon Erding
TriathlonSprintdistanz windschattenfrei (offen)25. Juni 2023Tennet Power Triathlon Trebgast
TriathlonTeam Relay15. Juli 2023Gealan-Triathlon Ifl Hof
TriathlonMitteldistanz AK23. Juli 2023M-net Erlanger Triathlon

Die Termine für Nachwuchsveranstaltungen werden in Kürze veröffentlicht.

Ein Mal beim Ironman Hawaii an den Start gehen. Für viele Triathletinnen und Triathleten ist das ein Traum. Die Weltmeisterschaft auf Big Island wurde auch durch bildgewaltige Sport-Geschichten zu einem Wettkampf-Mythos: Titelkämpfe, körperlicher Einsatz bist auf’s Letzte, unbändige Freude im Ziel. Doch wie ist es, das Rennen tatsächlich zu erleben? Wir haben uns mit Daniel König unterhalten, der in diesem Jahr das erste Mal als Altersklassenathlet starten konnte. Mit der gesamten Familie reiste der Abenberger nach Kona und erlebte einen harten, aber einmaligen Tag.

Hallo Daniel, seit wann war es Dein Ziel einmal auf Hawaii zu starten?

Mein Ziel, auf Hawaii zu starten, stand schon seit 2019 fest, als ich mich beim IRONMAN Hamburg, meiner ersten Langdistanz, qualifizieren konnte. Durch Corona wurde der Start dann leider um zwei Jahre verschoben.

Du durftest das Rennen bereits am Donnerstag bestreiten. Wie lief es?

Das Rennen lief soweit ok. Es war keine sportliche Höchstleistung, aber den Umständen entsprechend darf ich mich über mein Ergebnis wirklich nicht beschweren.

Daniel König im Ziel

Es gab viel Kritik an den zwei Rennen und dem aufgeblähten Starterfeld. Wie war Dein Eindruck von der Insel, dem Programm und der Stimmung?

Die Kritik an den zwei Tagen ist vollkommen rechtens. Es wurde zwar ein super Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, und es lief alles wirklich super ab, jedoch war das kleine Örtchen Kona einfach überfüllt. Dass mein Start, als einer der jüngsten Jahrgänge, am Donnerstag in der letzten Startgruppe war, dazu will ich nichts sagen, das war nicht gut. Dazu kommen die horrenden Preise, welche dieses Event nur noch einem kleinen Teil an Agegroupern zugänglich machen.

Ein paar gute Freunde habe ich getroffen und die ein oder andere positive Bekanntschaft hat sich auch ergeben. Gefühlt bestand das Starterfeld jedoch aus egozentrischen Athleten, die sich irgendwas selbst beweisen müssen. Vor allem am Wettkampftag selbst hat man bei einigen gemerkt, dass es hier nicht ums sportliche Miteinander geht, sondern nur um die eigene Profilierung.

Die Insel selbst ist auf jeden Fall einen Urlaub wert, für mich in Zukunft jedoch ohne den Triathlonzirkus.

Du warst mit Deiner Familie vor Ort und warst im Vorfeld schon zur Akklimatisierung angereist. Was bedeutete es für dich, dass alle dabei waren? 

Natürlich ist es etwas ganz besonderes, von seiner Familie diese Form von Rückhalt zu bekommen. Es ja ein sehr kostenintensiver und zeitlich aufwendiger Urlaub. Glücklicherweise konnten wir das Meiste bereits buchen, bevor die Preise explodiert sind, sonst wäre dies gar nicht möglich gewesen.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass mich meine Familie, so gut es geht, im Sport unterstützt!

Du bist in der TSG 08 Roth schon seit dem Jugendalter aktiv. Welchen Anteil hat die Vereinsumgebung möglicherweise an Deinen Erfolgen?

Vor allem über das Kinder-und Jugendtraining im Verein darf ich mich sehr glücklich schätzen! Es war immer eine sehr gute Gemeinschaft und man wurde perfekt an die größeren Distanzen herangeführt. Leider ist es etwas schade, dass die Trainingspartner dann in höherem Leistungsbereich etwas knapp werden. Trotzdem konnte ich mit einigen TSG Mitgliedern immer wieder Unterstützung bei den Einheiten finden.
Die meisten Triathleten können sich nicht so glücklich schätzen, eine derartig gute Vereinsstruktur um sich herum zu haben und den Vorteil der Gemeinschaft beim Training nutzen zu können.

Was sind deine nächsten Pläne?

Theoretisch bin ich noch für den Challenge Roth nächstes Jahr angemeldet. Momentan bin ich jedoch mental mit Triathlon erst einmal durch. Ein Grund: Das ist nicht mehr die Sportwelt, in die ich vor 15 Jahren reingewachsen bin, und die Entwicklung gefällt mir nicht. Jetzt heißt es erstmal arbeiten und die Hawaii-Reise wieder reinwirtschaften. Mein Zeitrad steht auch zum Verkauf – wer weiß wann ich das wieder sinnvoll nutze?

Danke und alles Gute!

Fotos: Finisherpix