Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Gemeinsam Sport treiben, Fairness und Respekt leben – über Landesgrenzen oder Sprachbarrieren hinweg. Nicht verwunderlich, dass auch im Sport derzeit zahlreiche Aktionen zur Unterstützung für ukrainische Flüchtende entstehen. Zwei dieser Aktionen wurden uns zugetragen und möchten wir euch vorstellen.

Move for Solidarity: Aktionstag in München

Das Organisationskomitee der European Championships Munich 2022 möchte den Sport nutzen, um Solidarität zu zeigen. In Kooperation mit der Münchner Sportjugend und dem BLSV organisiert das Team der EC2022 am 03. April 2022 ein Sportfestival im Olympiapark. Eingeladen sind insbesondere Kinder und Jugendliche, sowohl aus der Ukraine als auch aus anderen Gebieten, die in München angekommen sind. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, durch sportliche und abwechslungsreiche Aktivitäten dem Alltag für einige Momente entfliehen, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in München willkommen zu fühlen. Eingeladen sind auch alle Münchener.

Vereine gefragt

Falls Euer Verein, Euer Verband oder Eure Organisation regelmäßig ein integratives Sportprogramm anbietet, kommt vorbei und stellt es im Olympiapark München vor! Plattform und Standfläche stehen kostenfrei zur Verfügung. Voraussetzung ist ein aktives Mitmachprogramm am 03. April 2022.

Das Anmeldeformular muss bis zum 24. März 2022 an countandlast@munich2022.com ergehen. Bei Rückfragen steht Ihnen Lena Bernheine unter +49 160 6157252 gerne zur Verfügung.

Frühlingsfittes Bike gegen Spende für die Ukraine

Der Frühling kommt und wir können relativ sorglos mit dem Fahrrad unterwegs sein. In einem dieser Momente kam Frank Noe die Idee einen Beitrag für die ukrainischen Bevölkerung zu leisten und seiner Leidenschaft zum Radfahren nachzugehen. Ab sofort wird der Sauerlacher an verschiedenen Wochenenden Räder von Freunden und Nachbarn aus seiner Gemeinde für den Frühling fit machen. Frank Noe lädt zu sich ein und führt Kleinreparaturen durch – vom Reifen aufpumpen über Platten flicken bis zum Einstellen der Gangschaltung. Mit einer freiwilligen Spende kann jeder Danke sagen. Die Spenden, deren Höhe jeder selbst bestimmt, gehen dabei zu 100% an die Aktionen

  • Nothilfe Ukraine, Ein Projekt von Aktion Deutschland Hilft – Das Bündnis in Kiew, Ukraine und
  • Hilfe für Kinder aus der Ukraine, Ein Projekt von UNICEF in Kiew.

Nachahmer gesucht

„Was ich kann, können ganz viele Radfahrer und Hobby-Schrauber. Das heißt, überall in Deutschland, in jedem Ort und jeder Stadt kann die Aktion spontan adaptiert werden. “Lasst uns gemeinsam die Fahrräder fit machen und anschließend mehr Rad fahren als in den Jahren zuvor. Denn aktuell und in Zukunft ist jeder an der Tankstelle eingesparte Liter unschätzbar wertvoll.“, sagt Frank Noe. 

Übrigens, wer sein Rad wieder fit macht und regelmäßig nutzt, tut noch mehr Gutes:

  • Spritsparen und damit den Weg aus der Abhängigkeit von Russland unterstützen
  • CO2 einsparen ganz im Sinne von Nachhaltigkeit 
  • Soziale Kontakte stärken nach einer langen Phase der Isolation

Wer sich von Frank Noes Idee inspirieren lassen, mitmachen und teilen möchte, findet hier mehr Informationen.

© Texte: EC2022/Frank Noe; Anpassungen: Christine Waitz; Fotos: (c)DTJ; Mirco Bayer [17.03.2022]

“Rüdiger ist ein engagierter und hilfsbereiter Mensch, Freund, Kollege und fürsorglicher Vater, der immer für andere da ist. Nun braucht er unsere Hilfe”, schreiben seine Freunde auf der Website der DKMS. Rüdiger ist Mitglied des TV 1848 Erlangen Triathlon. Ende 2021 wurde bei ihm akute myeloische Leukämie (ALM) diagnostiziert. Nun ist der Sportler dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen.

Jeder kann helfen

Ihm und anderen an ALM erkrankten Menschen kann geholfen werden, indem man sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS registrieren lässt. So wird die Zahl der potentiellen Spender erhöht, denn für eine Spende müssen bestimmte Gewebemerkmale mit denen einer Patientin oder eines Patienten übereinstimmen. Nicht jeder Spender passt zu jedem Patienten. Die Registrierung beginnt mit dem Ausfüllen eines Kontakt- und Fragebogens. Als nächstes erhält man ein Testset für einen Wangenabstrich zugeschickt, das dann der Erfassung dient.

Noch kein passender Spender gefunden

Rüdiger, der auf eine Stammzellenspende angewiesen ist, hat noch keinen passenden Spender gefunden. Er kämpft noch um um dass Überleben. Doch die Hoffnung hat er nicht aufgegeben: Mit seinen Kindern, Freunden und Freundinnen hat er bereits eine Alpenüberquerung mit dem Rad geplant.

Sein Freundeskreis hat zusammen mit der DKMS eine Seite (https://www.dkms.de/ruediger) und ein Flugblatt erstellt und hoffen auf zahlreiche Registrierungen und hoffentlich ein Match.

Wir unterstützen und drücken die Daumen für eine erfolgreiche Suche!

© Text: Christine Waitz; Fotos: (c)privat; [16.03.2022]

Bayerische Athletinnen und Athleten mischten bei der Europameisterschaft im Wintertriathlon kräftig mit. Bei strahlend blauem Himmel und Plustemperaturen starteten die Multisportler*innen bei den Wintertriathlon European Championships auf dem 1500 m hoch gelegenen Plato Campolongo-Rotzo bei Asiagio. 

Mit einem kompletten Medaillensatz bescherte das Team des TV Burglengenfeld Trainer Franz Pretzl einen tollen Saisoneinstand: Helena Pretzl Gold, Pam Mittermeier Silber, Thomas Kerner Bronze und zudem stürmte der Elite Junior Starter Ludwig Sigl auf Rang sechs ins Ziel. Dazu kam Gold für Wolfgang Leonhard. Einen starken Eindruck hinterließ Elitestarter Sebastian Neef, der im starkbesetzten Feld auf Rang acht ins Ziel kam. Auch bei den Frauen gab es mit Lorena Erl nach langer Pause wieder eine Elitestarterin. Sie finishte auf Rang 16 im Profifeld.

Schwierige Bedingungen für die Sportler*innen

Der Kurs war mit vielen Höhenmetern über die 5,7 Kilometer Crosslauf, neun Kilometer Mountainbiken und neun Kilometer Skating, die zu 100 Prozent komplett auf Schnee stattfanden, schon fordernd. Zusätzlich brachte Neuschnee viele Teilnehmende auf dem losen rutschigen Untergrund zu Fall.

Als Elite Starter bei den Junioren freute sich Ludwig Sigl bei seinem ersten Auftritt bei internationalen Meisterschaften über den 6. Rang. Erstmals mussten die Youngsters zweimal komplett einen Wintertriathlon mit je 1,9 km Laufen, 3,0 km Biken und 3,0 km Skaten hintereinander absolvieren.

Erfreulich ist, dass sich diesmal zwei Eliteathleten an den Start wagten. Langdistanzler Sebastian Neef brachte auf dem fordernden Kurs starke Leistung und kam auf Platz 8 ins Ziel. Seine Freundin Lenora Erl musste mit Rang 16 erkennen, dass das Niveau im Damnefeld extrem hoch ist.

Helena Pretzl (c) Franz Pretzl

Routinier Helena Pretzl, bereits ausgezeichnet mit zwei WM-Titeln und einer WM-Vizemeisterschaft, ließ das Rennen bewusst ruhig angehen. So ließ sie die Konkurrenz beim Auftaktlauf ziehen, was sich am Ende bezahlt machte: Mit starken Rad- und Ski-Leistungen konnte sie die gesamte Konkurrenz um gut zehn Minuten deklassieren.

Wolfgang Leonhard, der seit Jahren die Szene in seiner Altersklasse klar beherrscht, dominierte auch diesmal. Die Wahl des Fatbikes erwies sich als goldrichtig und so stürmte er unangefochten zum EM-Titel.

Nicht ganz zufrieden war der mittlerweile auch als Trainer arbeitende Thomas Kerner. Verausgabt und mit stumpfen Skiern, die ihn an diesem Tag bremsten, überquerte er die Ziellinie und wurde mit der Bronzemedaille belohnt.

Die Newcomerin Pam Mittermeier ließ sich nicht unterkriegen und finishte als stolze Gesamtvierte und Silbermedaillengewinnerin in der W40. 

Text und Bild: Franz Pretzl

Triathletinnen und Triathleten des TV Burglengenfeld trumpfen bei den deutschen Crossduathlonmeisterschaften in Schleiden auf. Drei AK-Titel, erkämpft durch Junior Michi Fuchs, Emma Roidl (W20) und Pam Mittermeier (W40) gingen in die Oberpfalz. Nur Hannes Spahn vom RV 1889 Schweinfurt konnte sich als weiterer bayerischer Vertreter noch eine Goldmedaille erkämpfen. Mit großem Teamgeist holten sie sich die Burglengenfelder dann auch den zweiten Mannschaftstitel der Saison.

Weiterer Team-Erfolg

Eine immerhin rund 500 Kilometer weite Fahrt nahmen die Starterinnen und Starter in Kauf. Besonders die erfolgreichen Burglengenfelder Cross-Sportler reisten mit Ambitionen an. Nach dem Startschuss platzierte sich das TV-Quartett mit Michl Schaller, Felix Wagner, Michi Fuchs und Martin Reinstein in der rund 10-köpfigen Spitzengruppe. Philipp Filchner, Tobi Zeller und Sascha Kellner folgten. Der frisch gebackene Europameister Michl Schaller sprang als Fünfter mit der besten Wechselzeit auf das Mountainbike. Auf dem glitschigen, welligen und nicht ungefährlichen Parcours galt es die Konkurrenz in Schach zu halten und dennoch sicher zu fahren.
Felix Wagner kam nach 2.17.17 Stunden als Gesamtsechster und schnellster Burglengenfelder ins Ziel. Damit durfte er sich über die Vizemeisterschaft in der M20 freuen. „Ich fand einfach keinen Rhythmus“, lautete das Bike Fazit von Michl Schaller. Und doch stürmte er als Gesamtsiebter durchs Ziel, was ihm die Vizemeisterschaft in der M25 sicherte. 30 Sekunden dahinter finishte Martin Reinstein.

Mit diesen Ergebnissen war den Burglengenfeldern der Titel in der Teamwertung nicht zu nehmen. Mit satten 29 Minuten Vorsprung gehörte die zweite deutsche Mannschaftsmeisterschaft nach dem Triathlon-Titel im Sommer den Oberpfälzern.

Erfolgreiche Gold-Gewinner*innen

Michi Fuchs

„Endlich Rang 1, nach den zwei Vizetiteln im Vorfeld“, zeigt sich der 18-jährige Michi Fuchs erleichtert. Nach zwei starken Dritteln ließ er auch im dritten Teil nichts mehr anbrennen und gewann als Gesamtzehnter den Junioren-DM-Titel. Mit einer gesamtstarken Leistung holte Hannes Spahn vom Radverein 1889 Schweinfurt den DM-Titel der AK20: Mit der Spitze auf das Rad, dort eine der besten Leistungen liefern, und den Sieg dann nach Hause laufen.

Emma Roidl

„Ich habe alles gegeben“, berichtet die 21-jährige Studentin Emma Roidl. Nach dem 10km Trailrun überraschte sie in der Wechselzone und auf dem MTB, wo sie mit zwei Tagesbestzeiten auftrumpfte. Trotz Krämpfe und zweier Stürze lief sie als Gesamtsechste ins Ziel und sicherte sich den Titel in der W20. Auch Pam Mittermeier kämpfte hart auf dem MTB und lief „mega zufrieden“ zu ihrem ersten deutschen Meistertitel in der W40.

Alle Ergebnisse des Rennens.

© Text: Franz Pretzl und Christine Waitz; Foto: Franz Pretzl [3.11.2021]

Der Powerman Zofingen war am vergangenen Sonntag Austragungsort der Powerman Long Distance Duathlon World Championships. Der Duathlon im Schweizer Kanton Aargau steht traditionell für anspruchsvolle Rennen. In diesem Jahr jedoch, war es besonders hart: Dauerregen und kalte Temperaturen zwangen fast ein Drittel der Startenden über die 10 km Laufen, 150 km Radfahren und 30 km Laufen zur Aufgabe. Einige bayerische Athletinnen und Athleten kämpften sich durch und holten beachtenswerte Titel und Erfolge. Susanne Apfel und Achim Heukemes heißen die neuen Weltmeister auf der Duathlon Langdistanz in den AKs 60-64 und 70-74. Neben den Weltmeistertiteln gab es auch eine Vizeweltmeisterin aus Bayern zu feiern, sowie ein beachtenswertes Finish auf Platz vier.

Bestzeit für Heukemes, Bangen für Apfel

“Ja, die Bedingungen waren wirklich Extrem”, sagt Achim Heukemes, der mit dem Titelgewinn seine Zofingen-Medaillensammlung mit Gold komplettieren konnte. “Vor allem bin ich sehr glücklich, dass ich es in persönlicher neuer Bestzeit geschafft habe!”

Susanne Apfel berichtet von einem Rennen mit Höhen und Tiefen: “Ich war dieses Jahr sehr gut vorbereitet und hatte den Titel im Blick. Das Wetter war schlecht gemeldet- und es kam sogar noch schlechter. Als ich auf das Rad stieg war schon alles vollkommen durchnässt, auch meine bereitgelegten Wärmekleider. Die Konkurrenz konnte ich gut in Schach halten, bis mir ein Fehler passierte: Ein deutscher Sportskollege fuhr auf mich auf und ich ließ mich verleiten, mit ihm mit zu fahren – das brachte mir prompt eine Zeitstrafe ein. Immer noch konnte ich zwar die Konkurrenz auf Abstand halten aber das Frieren nahm zu. Am Ende der Radstrecke konnte ich gar nicht mehr aufstehen, da ich solche Krämpfe in den Beinen hatte. In der Wechselzone bekam ich zunächst einen Schreck: Ich dachte ich wäre in Führung und dann stand bereits das Rad einer Konkurrentin meiner Altersklasse dort. So ging ich zunächst sehr frustriert auf die mit Höhenmetern gespickte Laufstrecke. Erst auf dem letzten Kilometer realisierte ich, dass ich den Titel holen würde. Die Kollegin, die ich auf der Laufstrecke noch überholt hatte, hatte wohl versehentlich abgekürzt. Ich war froh, dass sich meine akribische Vorbereitung gelohnt hat!”

Rita Gottleuber Vizeweltmeisterin, Konrad Puk Vierter

Konrad Puk

Rita Gottleuber erzielte in der AK 35-39 den zweiten Platz. Konrad Puk in der AK 70-74 kämpfte sich nach dem Rennen in Roth auch hier ins Ziel. “Projekt 2.0” nannte er es: Zwei Langdistanzen innerhalb von zwei Wochen. All das zwei Jahre nach einem schweren Unfall. “Als 73-jähriger habe ich es tatsächlich geschafft und dabei jeweils den vierten Platz belegt. Es war kein leichtes Unternehmen. Doch wer es nicht probiert, hat schon verloren. Die enge terminliche Situation ist durch die vielen zeitlichen Verschiebungen der beiden Veranstaltungen entstanden. Danke, Danke, Danke an alle diejenigen, die mir in den vergangenen Jahren insbesondere in den letzten beiden Jahren geholfen haben. Dazu gehören auch die beiden Holzkirchner Sportvereine RSLC und der SV. Es ist ein sehr schönes Gefühl, so stark unterstützt zu werden!

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Christine Waitz; Fotos: alphafoto

Zwei bayerische Meisterschafts-Entscheidungen stehen in dieser Saison noch aus. Am kommenden Wochenende gehen die Jugendlichen in Deining auf Medaillenjagd um den Titel im Cross-Duathlon. Am 09. Oktober werden im Rahmen der „Jag De Wuidsau“ powered by Zurich die Besten Cross-Duathleten aus den Altersklassen gesucht. Die Anmeldung für das BM-Finale in Burglengenfeld ist noch bis einschließlich 26. September möglich.

Zuschauer sind zugelassen

Dabei wird das Rennen in der Oberpfalz auch für Zuschauer ein Leckerbissen werden, denn das Orgateam des TV Burglengenfeld hat den Crossduathlon Jag de Wuidsau powered by Zurich völlig neu konzipiert. Besucher stehen erstmals mitten im Geschehen aus Radeln und Laufen am Lanzenanger. Angepasst wurde auch der Zeitplan: So startet der Ehrenreich-Massivhaus-Frischlingsrun über 1,5 km um 12.00 Uhr, der Hauptwettkampf über 5,2 km Laufen, 21 km Biken und 3,2 km Laufen mit den bayerischen Meisterschaften um 13.00 Uhr und die Einsteigerdistanz um 14.00 Uhr.

Alle Informationen finden Sie auf der Website unter www.jagdewuidsau.de

© Text: Jag de Wuidsau; Anpassungen: Christine Waitz; Fotos: Jag de Wuidsau [21.09.2021]

Gleich fünf bayerische Triathletinnen und ein Triathlet brachten Medaillen von den Weltmeisterschaften auf der ITU-Langdistanz und im Aquabike in Almere mit nach Hause. Felix Mitterbauer vom TSV Ottobrunn lief als Zweiter der M20 mit einer Zeit unter zehn Stunden über die Ziellinie. Anja Kobs (TSV Alling) holte in der AK45 den Weltmeistertitel auf der Langdistanz und Heike Uhl (CIS Amberg) wurde Vizeweltmeisterin. Neue Weltmeisterin im Aquabike ist Gabi Keck (CIS Amberg). In der gleichen Disziplin wurden Anja Kern (Team Twenty Six) Zweite und Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) Dritte. Wir haben uns mit einigen ambitionierten Altersklassenathletinnen unterhalten.

Endlich wieder internationale Meisterschaften – wie habt ihr euch auf die WM in Almere vorbereitet?

Gabi Keck: Da ich die WM in Almere als Saisonhöhepunkt 2021 anvisiert hatte, lag mein Trainingsschwerpunkt natürlich in den Sommermonaten. Durch eine Verletzung wurde ich bis März eh ausgebremst, so dass mir der späte Termin im September stark entgegen kam. Die EM am Walchsee im Juni diente schon zur ersten Orientierung. Mein Platz 2 deutete auf einen guten Formaufbau hin und ich freue mich, dass es wirklich geklappt hat!

Claudia Bregulla-Linke: Mit vielen Rad- und Schwimmkilometern natürlich. Außerdem war die EM am Walchsee im Aquabike die perfekte Vorbereitung. Dort war ich allerdings mit der Holzmedaille in meiner Gruppe nicht zufrieden. Außerdem bin ich mit meinem Sohn Tobias im August in vier Tagen mit dem Rennrad von Dresden nach Kössen in Österreich geradelt. Die langen Radfahrten trainieren die Sitz- und Haltemuskulatur natürlich sehr gut für die Langdistanz – das half sicher auch.

Für Heike Uhl war es die erste Langdistanz. “Ich kann mir vorstellen, dass es nicht die Einzige bleibt.”

Heike Uhl: Die Vorbereitung für die Langdistanz hat aufgrund von Corona ausschließlich zu Hause stattgefunden. Durch die langen Einheiten kenne ich meine Heimat samt Umland jetzt sehr genau 🙂 Dass ich in der WM-Wertung gestartet bin, war eher eine spontane Entscheidung. Ich war zunächst für die offene Wertung angemeldet, da es meine erste Langdistanz war.

Anja Kobs: Ich bereitete mich seit knapp 2 Jahren auf meine dritte Langdistanz vor, weil es ja Gut werden sollte ???? Als Vorbereitungswettkampf waren mir die EM am Walchsee (Vize-Titel) und der 70.3 in Graz (AK Sieg) perfekt gelungen.

Als Altersklassenathletinnen müsst Ihr den Sport immer auch in euren Alltag integrieren. Wie schafft ihr das? Besonders unter dem Hinblick, dass ihr mit Starts bei internationalen Meisterschaften ambitioniert unterwegs seid?

Claudia Bregulla-Linke

Claudia Bregulla-Linke: Als Vollzeitberufstätige am Staatsinstitut in Augsburg, wo ich angehende Sportlehrer ausbilde, bin ich immer in Bewegung und versuche so gut es geht, die Trainingseinheiten mit den Unterrichtszeiten zu vereinbaren. Sehr oft schaffe ich so auch eine Motivation für meine angehenden Lehrer einen Triathlon mal auszuprobieren. Einige Studierende konnte ich sogar langfristig für diesen Sport begeistern.
Als Staatsbeamtin muss aber auch jeder Sonderurlaub für die Wettkämpfe außerhalb der Ferien beantragt werden und das ist manchmal in Prüfungszeiten gar nicht möglich. Also müssen die Wettkämpfe sorgfältig ausgewählt und lange vorher beantragt werden.

Heike Uhl: Da ich Vollzeit als Physiotherapeutin arbeite, habe ich die langen Trainingseinheiten ausschließlich am Wochenende absolviert. Zudem habe ich große Unterstützung durch meinen Lebenspartner und meine Familie erhalten.

Anja Kobs: Das ist bei mir weniger das Problem. Ich arbeite 33 bis 35 Stunden in der Woche, habe aber als Hospizbegleiterin noch ein Ehrenamt. Allerdings keine Kinder und familiäre Verpflichtungen und kann daher „mein Ding“ machen.

Gabi Keck: Mein Mann und meine beiden Kinder ( 13 und 19 Jahre ) unterstützen mich seit Jahren. Viele Radeinheiten absolviere ich mit meinem Sohn Samuel. Besonders bei den harten Einheiten ist er ein großer Motivator! Die Schwimmeinheiten werden sogar mit der Tochter und dem Sohn praktiziert. Dazu kommt noch: Auf Wettkampfreisen begleiten sie mich meistens.

Was geht einem durch den Kopf, wenn man eine WM-Medaille überreicht bekommt?

Heike Uhl: Ich war in erster Linie glücklich darüber, dass ich meine erste Langdistanz so gut ins Ziel gebracht habe. Dass es in der WM-Wertung zu einem zweiten Platz gereicht hat, war für mich das I-Tüpfelchen. Die Medaille bekommt auf alle Fälle einen besonderen Platz 🙂

Anja Kobs

Anja Kobs: Für mich ging ein sehr, sehr langer Traum in Erfüllung: Mal bei einem großen Rennen den WM Titel zu erreichen! Dass das dann auch noch genau bei der Königsdisziplin gelang, dazu mit einer Fabelzeit und dem 6. Platz gesamt aller AGies, ist schon der absolute Wahnsinn.

Claudia Bregulla-Linke: Freude, Stolz, Respekt und eine tiefe Zufriedenheit, einen Wettkampf und die Distanz unfallfrei und erfolgreich bestanden zu haben.

Gabi Keck:  Stolz und Zufriedenheit! Denn die Mühen und Strapazen haben sich gelohnt. Jetzt erstmal die Füße hochlegen…und Motivation für die nächste Saison sammeln!

Was sind eure nächsten Ziele?

Anja Kobs: Für mich sind Meisterschaften nicht immer unbedingt das Ziel. Wenn es reinpasst super, wenn nicht, gibt es genug anderes. Das erste große Ziel für 2022 wird nochmal der Marathon unter drei Stunden mit Bestzeit sein (02.55-02.57) und dann der Ironman in Frankfurt. Im Herbst fliege ich nach USA zur  70.3 WM.

Gabi Keck: DM, EM oder WM auf jeden Fall. Meisterschaften geben mir besondere Anreize und Ziele…

Claudia Bregulla-Linke: Meine große Leidenschaft ist der Wintertriathlon 2022 und ich hoffe sehr meinen Weltmeistertitel verteidigen zu können. Dann in einer neuen Altersklasse ????.

Heike Uhl: Derzeit habe ich noch keine konkreten Ziele. Zunächst einmal lege ich die Beine etwas hoch und mache Saisonpause. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es nicht bei dieser einen Langdistanz bleibt, da es mir großen Spaß gemacht hat.

© Text: Christine Waitz; [15.09.2021]; Fotos: privat

Patrick Lange und Anne Haug heißen die Gewinner des diesjährigen Challenge Roth. Das Traditionsrennen wurde unter Corona-Einschränkungen mit verringertem Teilnehmerfeld, mit leicht kürzerer Strecke, aber bei perfektem Spätsommerwetter ausgetragen. In strahlendem Sonnenschein überraschte vor allem Einer: Der ehemalige Hürdenläufer Felix Hentschel aus Bamberg wurde nach 7:31:12 Stunden Dritter hinter Patrick Lange und Nils Frommhold.

Im Feld der Frauen konnte die Bayreutherin Anne Haug ihre Konkurrenz regelrecht deklassieren: Die Zweitplatzierte Britin Laura Siddall hatte im Ziel einen Rückstand von mehr als 31 Minuten. Haug kommentierte die Nachfrage des Kommentators auf den großen Abstand trocken: “Langsamer Laufen bringt auch nichts – dann dauert es schließlich noch länger.” Fenella Langridge, ebenfalls Britin, lief als Drittplatzierte ins Ziel.

“Es war einfach nur noch herrlich”

Felix Hentschel neben Nils Frommhold und Sieger Patrick Lange

“Ich habe sicherlich davon geträumt so ein Rennen hinzubekommen und die Trainingsleistungen in der letzten Zeit haben mir auch immer wieder gezeigt, dass der Traum nicht unrealistisch ist. Aber natürlich ist es dann noch einmal etwas anderes, wenn man den Tag dann genau so erwischt und die Leistung abrufen kann”, berichtet Felix Hentschel nach dem Rennen.

Den Rennverlauf schildert er so: “Für mich als eher schwachen Schwimmer, hatte ich gleich zu Beginn ein positives Erlebnis, als ich sah, dass ich mit Sebi Kienle und Franz Löschke in der Gruppe war. Entsprechend gut war die Ausgangssituation für das Radfahren.”
Etwas mehr als eine Runde konnte er so in der großen Verfolgergruppe verbringen, bevor er sich gemeinsam mit Franz Löschke daraus lösen konnte. “Ich hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass ich viele Stunden auf dem Rad alleine sein muss. Trotz der regelkonformen Abstände konnte ich mir so natürlich wichtige Energie für meinen Lauf sparen. In dem Moment, als ich den ersten Fuß auf den Boden gesetzt hatte, habe ich schon gemerkt, dass die Beine nicht schlecht sind.” Bis Kilometer 38 arbeitete sich der Bamberger mit starker Laufleistung zum Podiumsrang vor. “Ab dem Moment, an dem ich auf Platz drei lag, war es dann einfach nur noch herrlich. Der Weg ins Stadion hat sich zwar auch noch etwas gezogen, aber es waren definitiv die genussvollsten letzten Kilometer, die ich seit langem gelaufen bin.”

Bayerische Starter erfolgreich

Für bayerische Altersklassenathletinnen und -athleten war das Rennen trotz der ungewöhnlich spärlichen Zuschauerbeteiligung ein schönes Heimspiel, bei dem sechs Deutsche Meistertitel heraussprangen: Tim Freitag triumphierte in der AK20 und holte sich zudem den Titel des Europameisters. DM-Goldmedaillen gingen an Amelie Dornberger in der AK25, Marco Sahm (AK45) und Marion Sünkel (AK50). Beate Uebel (AK60) und Gerhard Müller feierten jeweils DM/EM Doppelerfolge. Übrigens liefen mit Konrad Puk (SVGW Holzkirchen) in der AK70 und Gerhard Müller in der AK75 mit die ältesten Teilnehmenden aus Bayern über die Ziellinie.

Deutsche Meister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK25: Amelie Dornberger (SV ALTENSCHÖNBACH);
AK45: Marco Sahm (IFA NONSTOP BAMBERG)
AK50: Marion Sünkel (TEAM KLINIKUM NÜRNBERG)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

ETU Europameister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

© Text: Christine Waitz; [05.09.2021]; Fotos: DATEV Challenge Roth/Christoph Raithel

Mitten in der historischen Altstadt jubeln normalerweise beim Triathlon Lauingen die Finisherinnen und Finisher. In diesem Jahr zieht das Traditionsrennen, das zum 15. Mal stattfindet, jedoch vollständig an den Auwaldsee am grünen Stadtrand. Den Sportler*innen, die auch um die Titel der Bayerischen und Schwäbischen Meisterschaft auf der Kurzdistanz kämpfen, wird dennoch ein tolles Rennen geboten werden: “Wir freuen uns, dass der Wettkampf stattfindet”, betont BTV-Präsident Gerd Rucker.

Knapp über 600 Teilnehmende auf den drei Distanzen von der Mittel-, über die Olympische, bis hin zur Jugend- und Volksdistanz, werden am kommenden Sonntag an den Start gehen. Die seit 2019 amtierenden Titelhalter, Astrid Werner und Frederik Funk, sind nicht gemeldet, sodass die Titel neu vergeben werden.

© Text: Christine Waitz; [26.08.2021]; Foto: Hans Gusbeth

Die deutschen Altersklassenathletinnen und -athleten trafen sich in Bremen, um ihre Meister über die Kurzdistanz zu finden. Bei dem flachen und windigen Rennen über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen feierten zwei Teilnehmende des SV Würzburg 05 besondere Erfolge: Lisa Heinrichs und Julian Müller erkämpften sich im Gesamtklassement jeweils Platz drei.

“Bremen war bereits 2019 ein gutes Pflaster für uns Würzburger bei der Deutschen Altersklassenmeisterschaft über die Sprintdistanz”, berichtet Lisa Heinrichs. “Auch das Wochenende dort und der Wettkampf haben uns vor zwei Jahren schon sehr gut gefallen. Als wir gesehen haben, dass in Bremen die Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz ausgetragen werden, kam in der alten WhatsApp Gruppe gleich die Frage auf, wer denn wieder mitkommt; mit dem Ziel ähnlich gute Ergebnisse abliefern zu können, was uns auch gelungen ist.”

“Könnte ein knappes Ding werden”

Julian Müller

Julian Müller berichtet von seinem engen Rennen: “Mein Ziel war es, eine Medaille in meiner Altersklasse zu holen. Die Konkurrenz war vergleichbar mit der vor zwei Jahren bei der Deutschen Altersklassenmeisterschaft über die Sprintdistanz. Daher wusste ich ziemlich gut einzuschätzen, was die anderen Jungs drauf haben, und dass es ein knappes Ding werden könnte.
Nach dem Schwimmen hatte ich eine perfekte Ausgangssituation. Beim Radfahren konnte ich meine Kontrahenten auf Distanz halten. Am Ende des Radfahrens hatte ich eine Minute Vorsprung in meiner Altersklasse auf Marc Günther vom VfL Wolfsburg. Daher bin ich den Lauf kontrolliert angegangen. Am Wendepunkt nach 2,5 Kilometer war der Abstand jedoch nur noch sehr gering. Das war eine sehr schwierige Situation, da ich wusste, dass Marc schneller laufen kann als ich. Daher musste ich auf der zweiten Hälfte deutlich schneller werden, um noch eine Chance auf die Goldmedaille zu haben. Dies gelang mir sehr gut und ich konnte auf den letzten fünf Kilometern mein Tempo noch einmal deutlich erhöhen. Am Ende trennten uns lediglich fünf Sekunden. Dass es zum dritten Gesamtplatz gereicht hat, ist für mich ein sehr großer Erfolg. Während des Laufs konnte man ganz gut sehen, dass wir bei der Teamwertung mit meinen Kumpels Yannis und Carl auch die Goldmedaille holen werden und die Wolfsburger auf den Silberrang verdrängen können. Das hat uns zusätzlich gepusht und war unser großes Ziel.”

Für Julian Müller bedeutete das starke Finish nach 1:58:24 Stunden auch den Deutschen Meister-Titel der Altersklasse 25.

Mit Konstanz zum Sieg

Lisa Heinrichs

In der gleichen Altersklasse feierte Lisa Heinrichs nach 2:217:02 den Sieg und damit die Meisterschaft.

“Ich konnte in allen drei Disziplinen eine solide Leistung abrufen und hatte im Vergleich zu den anderen Frauen keine Schwäche, was dann zu dem guten Ergebnis führte. Mein Ziel war es, eine Medaille in meiner Altersklasse zu holen und mich im Gesamtfeld möglichst gut zu platzieren. Dass es zu Rang drei im gesamten Damenfeld gereicht hat, ist für mich der größere Erfolg, als der Titel in meiner Altersklasse, da es auf der Kurzdistanz nur diese eine Meisterschaft gibt. Mit einem Podiumsplatz im Gesamtfeld habe ich nicht gerechnet und freue mich sehr, dass sich das Training ausgezahlt hat und so ein Ergebnis rausgekommen ist.”

Bei den Frauen der Altersklasse 40 schaffte Daniela Unger (TV Lauingen Triathlon) einen mit über drei Minuten Vorsprung überlegenen Sieg. Beate Pointner (SC53 Landshut) wurde in der TW45 Dritte, Ingrid Patzak vom MRRC München wurde deutsche Vize-Meisterin der Altersklasse 60. Einen weiteren Deutschen Meister-Titel gab es für Manfred Theis (RSG Vilstal; TM70).

Mannschafts-Titel für den SV Würzburg 05

Das erfolgreiche Wochenende rundete für die Würzburger Athleten der Gewinn des Mannschafts-Titels ab. Julian Müller, Yannis Hippe und Carl Sommer setzten sich hier gegen den VFL Wolfsburg klar durch. “Wenn man zusammen auf einen Wettkampf fährt und dann auch noch gemeinsam erfolgreich ist, macht es noch mehr Spaß,” schwärmt Lisa Heinrichs vom Team-Erfolg.”

Zu den Ergebnissen.

© Text: Christine Waitz; [19.08.2021]; Foto: Horst Heinrichs