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„Das ist mein absoluter Traumjob“, titelte einmal die Regionalzeitung und zitierte Ralf Schmiedeke, der zu dieser Zeit gerade Bundestrainer für den Nachwuchs war. Der Wahl-Ingolstädter war bis dahin schon lange als Trainer tätig und ist es auch heute noch.

Seine eigene sportliche Karriere begann im Wasserball in Ingolstadt. Wasserball und Ingolstadt – von dieser Kombination hatte bereits Roland Knoll im Interview berichtet (Link zum Beitrag über Roland Knoll). Nicht allzu überraschend, führten die Bekanntschaft und die Konkurrenz im Team dazu, dass auch Ralf Schmideke sich am Triathlon probierte – und ebenso wie Roland Knoll, dem Sport treu blieb.

1989 stieg er mit 23 Jahren auf der Mitteldistanz ein, wurde 1993 siebter bei den Deutschen Meisterschaften und entwickelte sich hin Richtung Langdistanz. Lange Jahre war er Teil der Triathlonliga Bayern. Nicht nur am aktiven Sport beteiligte sich Ralf Schmiedeke mit Leidenschaft. Der Lehrer fand auch schnell seinen Weg in das Coaching.

1996 übernahm er gemeinsam mit Ramon Gomez-Islinger die Leitung des Triathlon-Kaders im BTV. Zwölf Jahre lang engagierte er sich dort als Landestrainer. Im Dezember 2008 wurde er zum Bundestrainer Nachwuchs bei der Deutschen Triathlon-Union berufen, im Januar 2013 wechselte er in die Position des Projekttrainers Elite und U23, bevor er im Januar 2014 als Projekttrainer Nachwuchs zum Österreichischen Triathlon-Verband wechselte. Dort arbeitete er bis Oktober 2017. Doch auch danach blieb er dem Trainerdasein treu und betreut seither Spitzensportler individuell.
Darüber hinaus organisiert er den Halbmarathon in Ingolstadt.

Mann auf Rennrad

Ralf Schmiedeke als Teilnehmer beim Schliersee Triathlon

Hallo Ralf, Lehrer, Coach und Wettkampforganisator – ein ganz schönes Programm. Machst du selbst noch Sport?

Ja, ich mache noch Sport und es macht mir auch Spaß, auch wenn mir im Alltag oft die Zeit fehlt, mich so auszutoben, wie ich es gerne würde.
Das Alter hinterlässt bei mir ebenfalls Spuren, und ich kann das, was ich jetzt leiste, nicht mehr mit früher vergleichen. Allerdings bringen die längeren Regenerationspausen, die man mit zunehmendem Alter braucht, auch Vorteile, wenn der Alltag gut gefüllt ist. Trotzdem bin ich manchmal fast neidisch auf alte Freunde, wenn ich sehe, welche Leistungen sie immer noch erbringen. Der größte Leistungsabfall ist beim Laufen spürbar. Im Training funktionieren Schwimmen und Laufen zwar noch ganz gut, aber auch hier nicht so, dass ich mich wettkampffit fühlen würde.
Für eine GA1-Radausfahrt im Flachen mit den Athleten reicht es jedoch immer noch. 

Im Nachwuchsbereich begleitest du seit fast 30 Jahren Talente. Was fasziniert dich an dieser Arbeit? Konntest du im Lauf der Zeit Veränderungen feststellen?

Zwei Personen vor Schloss

Ralf Schmiedeke und Lisa Perterer vor den Olympischen Spielen in Paris

Es macht mir großen Spaß, die Entwicklung von Athleten zu beobachten und zu versuchen, diese mit meiner Erfahrung sowie meinem Wissen positiv zu beeinflussen. Während ich früher physisch viel näher an den Athleten war und durch häufige Lehrgänge und Wettkampfbetreuungen direkt Einfluss nehmen konnte, beschränkt sich meine Arbeit heute oft auf Fernkontakte, gelegentliche Trainingstage und Wettkämpfe. Das liegt auch daran, dass ich mittlerweile vor allem erwachsene Athleten betreue, die viel Eigenverantwortung mitbringen.

Generell hat sich die Trainingslehre deutlich in Richtung Wissenschaft entwickelt. Trotzdem denke ich gelegentlich: „Wer viel misst, misst oft auch viel Mist.“ Es wäre manchmal besser, sich auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen. Glücklicherweise handhaben das alle guten Trainer, die ich kenne, genauso.

Junge Sportlerinnen und Sportler zu begleiten erfordert mehr als nur Trainersein. Gerade auf Lehrgängen und Maßnahmen kann es schonmal hoch hergehen. An welche Situationen erinnerst du dich besonders?

Das stimmt! Ich war immer der Meinung, dass man nach hartem und oft entbehrungsreichem Training auch Momente braucht, in denen man loslassen kann. Zu lange Phasen der Askese sind kontraproduktiv, weil sie oft das Gefühl erzeugen, etwas nachholen zu müssen. Wichtig ist aber das richtige Timing und die Art und Weise, wie man solche Momente gestaltet – am Ende der Saison darf es schon mal etwas lockerer und lustiger zugehen.

Was konkrete Beispiele angeht, halte ich mich an die Devise: „Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.“ Vegas steht in diesem Fall für das Ende eines Trainingslagers oder die Feier nach einem Wettkampf. Und wenn man als Trainer das Vertrauen der Athleten genießt, hat man manchmal sogar die Möglichkeit, bei einer Feier dezent regelnd einzugreifen – und dafür zu sorgen, dass am nächsten Tag niemand ein schlechtes Gewissen haben muss.

Vielen Dank, Ralf!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: private Aufnahmen

zwei Personen stehen auf der Bühne und lächeln in die Kamera

Seit Februar 2019 ist Gerd Rucker Präsident des Bayerischen Triathlon-Verbandes. Der sechste Präsident des BTV ist allerdings schon seit 2002 in Bezirk und Verband aktiv. Zunächst war er als Landeskampfrichter, Kampfrichter-Obmann und Bezirksvorsitzender in der Oberpfalz in verschiedenen Ämtern tätig. Im Jahr 2012 wurde er zum Sprecher der Bezirke gewählt und ist seither Mitglied des Präsidiums. 2016 gab er nach der Wahl zum Vizepräsidenten das Amt des Bezirksvorsitzenden ab. Aktive Triathleten kennen den 67-jährigen daneben als Wettkampfrichter bei bayerischen, nationalen und manchmal auch internationalen Rennen.

Im Interview verrät uns der Wahl-Oberpfälzer, warum ihm die ehrenamtliche Arbeit auch nach vielen Jahren noch Spaß macht, ob er selbst schon einmal bei einem Triathlon am Start war und wo seine Begeisterung für den Sport herkommt.

Hallo Gerd,
kannst Du dich an Deine erste Begegnung mit dem Triathlonsport erinnern? Was hat dich damals fasziniert?

2000 und 2001 veranstaltete der TV Vohenstrauß den ersten „Grenzlandman“. In meiner Position als Vorsitzender des Motorradclubs wurde ich nach Kampfrichtertaxis für die Veranstaltung gefragt, der ich persönlich nachkam. Die Kampfrichterin auf meinem Motorrad war die damalige Triathlon Bezirksvorsitzende der Oberpfalz, Uli Hölzl. Fasziniert haben mich von dort an die vielseitigen Aufgaben der Kampfrichter.

Gerd Rucker

Wie kamst Du dazu, dich aktiv am Triathlon-Geschehen zu beteiligen?

2002 wurde mir vom TV Vohenstrauß eine Ausbildung zum BTV-Landeskampfrichter in Seubersdorf angeboten, an der ich dann teilnahm. Mein Ausbilder zum Kampfrichter war Fred Over, der bis dato das Kampfrichterwesen in Bayern aufbaute und prägte. Nach bestandener Prüfung folgte mein erster Einsatz beim Triathlon in Amberg. Seither folgten viele weitere Nationale und Internationale. 

Warst Du selbst einmal als Triathlet unterwegs?

Leider bin ich hier der absolute Quereinsteiger. Meine drei Disziplinen sind das Motorradfahren, das Bergwandern (auch gerne ein 3000er) und Ski Alpin.

Gerade heute ist es schwer, Ehrenamt, Beruf und Familie zu vereinen. Wie schaffst Du das seit Jahren?

Es ist sicherlich nicht einfach alles unter einen Hut zu bringen und 20 Stunden, und nicht selten mehr pro Woche, für das Ehrenamt aufzubringen. Heute, im Ruhestand, ist das etwas einfacher – manchal aber immer noch eine Herausforderung. Mein früherer Beruf als freier Handelsvertreter erlaubte es mir auch während der Woche mein Ehrenamt auszuüben. Oft passierte das auf der Fahrt zwischen Kundenterminen per Freisprecheinrichtung aus dem Auto heraus. Bei meiner Familie stoße ich seit jeher auf großes Verständnis, was das Ehrenamt anbelangt. Nicht zuletzt waren es meine Frau (C-Trainerin Triathlon) und meine beiden mittlerweile erwachsenen Kinder, die sich schon früh als Athleten für unseren Sport begeisterten oder heute noch als Trainer, Übungsleiter und Triathlet aktiv sind.

Welche Begegnung im Rahmen Deiner Arbeit im Verband war die, die dir in Erinnerung geblieben bist?

Ein einprägendes Ereignis bleibt mir besonders in Erinnerung, an dem ich maßgeblich beteiligt war: Die Wiederaufnahme des BTV am 12. Januar 2013  (nach dessen Ausschluss aus der DTU im September 2012) in den Dachverband DTU. Ich könnte viele positive Erinnerungen aufzählen, was jedoch hier den Rahmen sprengen würde.

Welche Ziele hast du verfolgt und verfolgst Du nach wie vor gemeinsam mit dem Präsidium?

Mir ist wichtig, mit möglichst vielen Menschen im Verband in Kontakt zu sein. Ich mache zum Beispiel selbst viele Besuche bei Veranstaltern, fahre gerade auch in der Vorbereitung zu neuen Wettkämpfen oder nehme viele Termine der Sportpolitik wahr. Wir, das Präsidium, haben in den letzten Jahren einige Dinge angestoßen und hoffen viele weitere Impulse geben zu können. Dazu gehören:

  • Die Entwicklung der Jugendarbeit in den Bezirken auch durch die TriPoints, sowie die finanzielle Unterstützung von Jugendveranstaltungen für den Veranstalter.
  • Die Entwicklung des Breitensports. Wir müssen interessierte Sportler an den Triathlon heranführen. Zum Beispiel mit den BTV Community-Events.
  • Die Fortführung der Lehrerfortbildung zum C-Trainer, um unseren Sport auch an den Schulen weiter voranzubringen.
  • Die Erlangung einer gewissen finanziellen Unabhängigkeit von Staatsmitteln. Auch durch den Aus- und Ausbau von Angeboten, Seminaren und Lehrgängen.
  • Die Unterstützung des Leistungssports, um in naher und ferner Zukunft weitere Erfolge mit unseren Bayerischen Athleten feiern zu können.
  • Die weitere Vereinfachung von Prozessen mittels Digitalisierung.
  • Den weiteren Ausbau von Angeboten für Para und Special Olympics Sportler.
  • Verstärken der Präsenz des Verbandes bei Bayerischen Meisterschaften.
  • Gerne bin ich als Verbandsrepräsentant bei neu geplanten Veranstaltungen zum Vorbesuch, zur Strecken- und Wettkampfstätten Besichtigung unterwegs und stehe mit Rat und Tat zur Verfügung.

Was mich motiviert, ist die Zusammenarbeit mit einem sehr engagierten Präsidiumsteam und der Geschäftsstellenleitung, die nicht nur Ideen einbringen, sondern auch umsetzen. Ich bin überzeugt dass wir so den Verband weiter nach vorne bringen.

Vielen Dank!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Foto: private Aufnahme

Verbände und Vereine leben von Menschen, die sich unermüdlich einsetzen, die sich durchsetzen, die Ruhe bewahren, wenn es einmal hoch hergeht und besonders für die da sind, die sie brauchen – junge Sportlerinnen und Sportler. Nicht selten arbeiten sie ein Leben lang für eine Sache und verfolgen ihre Visionen. Roland Knoll ist einer dieser Menschen. Er ist stets da, unterstützt Athleten in ihrer persönlichen und sportlichen Entwicklung, verhilft zu Bestleistungen und bleibt dabei meist im Hintergrund.

Dem Sport seit 40 Jahren treu

Seit 2004 prägt der Triathlet der ersten Stunde und erfolgreiche Profi-Sportler in den 1990er-Jahren die Nachwuchsarbeit im Triathlonsport mit. Roland Knoll war DTU-Nachwuchs- und U23-Bundestrainer sowie Bundestrainer Elite und engagierte sich stets auch in seiner bayerischen Heimat. In dieser Position trug er zur Entwicklung vieler junger Talente bei und bereitete Athletinnen und Athleten auf nationale und internationale Erfolge vor. Zwischen 2007 und 2013 trainierte er Jan Frodeno, coachte den überragenden Athleten, als er Olympiasieger wurde und Weltmeister mit der Mixed Relay.

Dabei ist Roland Knolls Ansatz in der Nachwuchsförderung umfassend und nachhaltig. Er legt Wert auf eine schrittweise Entwicklung junger Athleten, um Potenzial langfristig auszuschöpfen. Allgemeinsportlich und vielseitig sollte sie sein, die Ausbildung im Schüler- und Jugendalter. Sein Fokus liegt nicht nur auf der Leistung, sondern auch darauf, eine Leidenschaft für den Sport zu entwickeln und den Athleten Werte wie Disziplin, Teamarbeit und Fairness zu vermitteln.

Roland Knoll beim Kadertest 2024

Dass dieser Ansatz wirkt, zeigte die Zusammenarbeit mit seiner Tochter Anabel Knoll, die unter seiner Anleitung zur erfolgreichen Triathletin avancierte. Sie nahm an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio teil und erreichte dort in der Mixed-Staffel einen starken sechsten Platz. Lange betreute er die Elite-Gruppe im Bayerischen Triathlon-Verband. Seit Oktober 2024 ist Roland Knoll für die Sichtungsgruppe zuständig und widmet sich damit noch mehr der Förderung des Nachwuchssports.

Hallo Roland,
du bist von Beginn an im Triathlon dabei. Wie bist du selbst zum Triathlon gekommen?

Durch meinen Wasserballtrainer und einen befreundeten Schwimmer, die mir gesagt haben, ich soll Triathlon probieren. Ich bin damals mit 15-16 Jahren schon regelmäßig 2-3 Mal pro Woche vor dem Schwimmtraining gelaufen, und 3-4 geschwommen. Dazu habe ich Fußball und Wasserball gespielt. So musste ich nicht viel verändern, um Triathlon zu machen. Rad gefahren bin ich damals zwar jeden Tag, aber eben nur zur Schule und ins Training. So bin ich dann 1985 mit zwei Radausfahrten über je 40km bei meinem ersten Triathlon in Eichstätt  angetreten.
Ich kam dann auch als erster aus dem Wasser, mit einer Minute Vorsprung über 1000m. Beim Wechsel haben mich dann schon 1-2 Leute überholt, weil ich mich natürlich komplett umgezogen habe. Beim Radfahren überholten mich gefühlt Hunderte, lustigerweise hat schon damals das Windschattfahrverbot in keinster Weise funktioniert. Auf der Laufstrecke habe ich dann wiederum nur Leute überholt und bin schließlich als 49. ins Ziel gelaufen.
 

Was ist aus deiner Sicht heute der Einstiegspunkt für Nachwuchs?

Dazu muss man verschiedene Zeitpunkte ins Auge fassen. Triathlon versuchen, kann man heute auch als junger Schüler mit 6-7 Jahren. Der Sport hat dann nur noch nichts mit Triathlon als Erstsportart zu tun, und das ist auch gut so.

Bis zum Alter von 13 Jahren sollte der Fokus auf einer allgemeinsportlichen, vielseitigen Ausbildung liegen, bei der Schwimmen sicherlich einen großen Stellenwert hat, aber auch eine turnerische und leichtathletische Ausbildung stattfinden sollte, gepaart mit einer Spielsportart. Weitere Bewegungserfahrungen in (Gleit-)Sportarten wie Eislaufen, Skifahren/-laufen oder Kajak fahren bzw. Rudern sind immer gut. Auch Klettern und Geschicklichkeitssport sind super. Das Motto sollte sein: Einfach alles machen, was Spaß macht! Kinder können auch dann regelmäßig an Wettkämpfen in allen möglichen Sportarten teilnehmen und gerne einige Triathlons machen, trotzdem gilt: Man ist noch kein Triathlet im eigentlichen Sinne. Einzig die „vierte Disziplin“, das Wechseln, kann man schon von Kindesbeinen an üben und perfektionieren, einschließlich dem Auf- und Absteigen vom Rad. 

Triathlon als Erstsportart beginnt dann mit 14-16 Jahren. Hier sollte langsam eine gewisse Orientierung eigentlichen Triathlon erfolgen. Wichtig neben der angeführten allgemeinen Ausbildung, ist jetzt schon, dass man eine gewisse Ausdaueraffinität entwickelt hat, und Spaß am Training und an Wettkämpfen hat. Es funktioniert wirklich langfristig nur, wenn beide Dinge gleichermaßen vorhanden sind. Auch muss die Motivation für das regelmäßige und irgendwann zwangsläufig häufige Training von den jungen Menschen selbst kommen, intrinsisch sein. Aber auch die Liebe, sich im Wettkampf mit anderen zu messen und zu kämpfen, muss von den Jugendlichen selbst kommen, wenn sie Triathlon als Leistungssport betreiben wollen.

Mit 17-18 Jahren ist dann ein kompletter Umstieg sinnvoll. Trotzdem kann man weiterhin vielseitig bleiben und Sportarten von früher immer wieder durchführen, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Der wirkliche Einstieg in die große Welt des Triathlons beginnt mit dem Wechsel in die U23-Klasse mit 20 Jahren – ab hier wird es interessant. Alle Fertigkeiten und Fähigkeiten müssen gelegt sein und können jetzt zu eine großen Ganzen werden. Dann wird der Sport aber auch sehr, sehr zeitintensiv wird. Drei Sportarten auf hohem Niveau zu betreiben ist am Ende ein(e) Beruf(ung) und oft schwer nebenbei zu bewältigen – darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man ganz nach oben will. Manchmal ist es auch sinnvoll einen kleinen Schritt zurückzugehen, eine Ausbildung oder ein Studium zuerst zu beenden und dann den großen Schritt in den Triathlonsport zu wagen.

In den 90er Jahren wurde, wenn es um Training und Material geht, viel probiert, getestet, behalten oder verworfen. Was hat sich aus deiner Sicht besonders in der Förderung des Nachwuchses bewährt?

Bewährt haben sich Dinge, wie fast ganzjährige Nachwuchscup-Veranstaltungen der Landesverbände, Jugendmaßnahmen des Verbandes, in denen Sport, Spaß und Soziales miteinander verbunden werden, regelmäßige Vereinsmaßnahmen und die Aus- und Weiterbildung der Trainer und Übungsleiter in allen Leistungsbereichen.
Es braucht viel Kommunikation zwischen Verband, Vereinen, Athleten, Trainern und Eltern.
Ein großer Stützpunkt in einem Landesverband hilft sicherlich auch weitere Schritte konsequenter und auch leichter voranzutreiben, hat auch das eine oder andere Mal mit Geld zu tun. Ganz wichtig ist es außerdem, ehemalige (Kader-)Athleten für die Nachwuchs- und Trainerarbeit zu gewinnen und zu motivieren!

Was möchtest du im Sport noch erreichen?

Meine Ziele sind mittlerweile klein. Das betrifft meine eigenen sportlichen Ambitionen – hier geht es eher um Gesundheitssport und Spaß an der Bewegung im Freien. Das betrifft aber auch meine Ziele als Trainer: hier sind die Ansprüche auch eher kleiner geworden. Ich wünsche mir einfach, dass die Arbeit und Energie, die man in die jungen und älteren Athleten steckt, fruchtet, dass sie ihre eigenen (hoffentlich realistischen) Ziele erreichen und man sie bestmöglich unterstützt und führt. Perfekt ist, wenn man dabei viel Freude hat, kreativ bleibt und seinen kleinen Teil zum großen Ganzen beiträgt.

Vielen Dank, Roland!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: The group movement und Guntram Rudolph    

Franz Pretzl fand bereits in den 80er Jahren zum Triathlonsport. Zunächst waren es die ersten Wiesen- und Dorftriathlons, die dem Sportbegeisterten Herausforderung boten. Bald jedoch begann die Leidenschaft ihn in die Welt zu ziehen. „Ein Pionier der Multisport-Bewegung! Alles gemacht! Alles Erlebt!“, schreibt Tom Kerner, der heute viel mit seinem ehemaligen Trainer Franz Pretzl unterwegs ist und mit ihm jetzt als Trainergespann beim TV Burglengenfeld zusammenarbeitet.

Der Bayerische Triathlon-Verband e.V. setzt sich aktiv für die Förderung von Para Triathlon ein – sowohl im Breitensport als auch im Leistungssport. Für Einsteigerinnen und Einsteiger organisiert der BTV zum Beispiel Schnupper- und Inklusionstage sowie offene Trainingsmaßnahmen. Diese Angebote schaffen einen barrierefreien Zugang zum Triathlonsport und ermöglichen Menschen mit Behinderung, die Vielfalt des Sports in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu erleben. Auch im Spitzensport engagiert sich der BTV. Mit dem Landeskader Para bietet der Verband talentierten Athletinnen und Athleten gezielte Fördermöglichkeiten und professionelle Unterstützung, um ihre sportlichen Ziele zu erreichen und den Para Triathlon in Bayern auf höchstem Niveau zu entwickeln. Egal, ob ambitioniert oder neugierig – der BTV lädt alle ein, Teil der inklusiven Triathlon-Community zu werden!

Als Ansprechpartnerin steht seit Oktober Landestrainerin Julia Fankel zur Verfügung. Sie ist in 40 Jahren Triathlon die erste Landestrainerin im Para-Bereich. Wie es dazu kam, haben wir sie gefragt. Julia Fankel war selbst als Schwimmerin aktiv und hat es in Rheinland-Pfalz zu Landesmeisterschaftstiteln geschafft und an Deutschen Jahrgangsmeisterschaften teilgenommen. Sie ist jetzt immer noch in ihrer Freizeit täglich sportlich aktiv. „Sport und Bewegung ist für mich unverzichtbar“, sagt sie. „Ich gehe Schwimmen, Laufen und Radfahren, alleine oder mit der Familie.“

Portrait einer FrauWie kamst du dazu, Trainerin zu sein, und dich im Bereich Para zu engagieren?

Meine Jugendtrainerin brachte mich auf die Idee und half mir dabei im Bereich Para Schwimmen unterzukommen.

Was sind besondere Erfahrungen, die du im Trainer-Job gemacht hast? Wie beeinflussen sie dich heute?

Zu vielen Sportlern pflege ich noch heute Kontakt und besonders freut es mich, dass ich es geschafft habe, ihnen mit auf den Weg zu geben, dass Sport ein wichtiger Bestandteil im Leben ist. Mit vielen Athleten, die inzwischen erwachsen sind, treffe ich mich heute noch zum gemeinsamen Sport. Sie beeinflussen mich nach wie vor insofern, als es mein Ziel ist, ihnen etwas für das weitere Leben mitzugeben. Mir macht es einfach Spaß die Entwicklung von Menschen zu erleben, sportlich aber auch menschlich.

Was sind deine Ziele als Landestrainerin Para Triathlon?

Ich möchte Nachwuchs finden, ein gemeinsames Team formen, das als Team zusammenhält, individuelle Ziele mit einzelnen Triathleten erreichen (national und  international), regelmäßige Lehrgänge und Trainingslager veranstalten, mit den Para Sportlern gemeinsam Kinder suchen und Veranstaltungen ins Leben rufen, die eingeschränkte Kinder für den Sport begeistern. Daneben liegen mir die Gründung eines Stützpunktes und inklusives Arbeiten mit den olympischen Sportlern am Herzen. Die Liste ist lang, Ideen gibt es viele, kleine und große. Wichtig ist mir auch die Beteiligung der Sportler an der Umsetzung. So will ich mich mit ihnen zusammensetzen, um mit ihnen zu besprechen, was sie sich wünschen und vorstellen.

Was würdest du Sport-Bayern wünschen, wen es um Inklusion geht?

Flexible, offene Vereine, die bereit sind, Kinder mit Handicap sofort aufzunehmen und versuchen, sie in den Trainingsbetrieb zu integrieren. Leider ist das nicht immer der Fall. Ich freue mich auf den Weg, der ansteht, und hoffe, dass wir in Zukunft ein Vorbild für andere Bundesländer sein können und Triathlon als junge Sportart auch für Kinder attraktiv gestalten können.

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: private Aufnahmen

Erst kürzlich konnte Rudolf Puhe bei der Agegroup Weltmeisterschaft in Torremolinos, Spanien erneut einen Erfolg feiern: Auf der Sprintdistanz erreichte er in der Altersklasse 75-79 den 2. Platz. „Zum Abschluss Vizeweltmeister“ titelte die Lokalzeitung zum Karriereende des Burghausener nach 41 Jahren. Mit 75 Jahren blickt der ehemalige Chemiker auf eine beeindruckende Karriere im Ausdauersport zurück, die geprägt ist von Innovation, Reisen und einem unermüdlichen Kampfgeist.

Sportler auf einem Podium
Dr. Norbert Puhe (2. v. l.) bei den Triathlon-Weltmeisterschaft für Elite und Altersklassen in Torremolinos 2024

 

Der Beginn einer Leidenschaft

Dr. Rudolf Puhe zog 1977, frisch promoviert und voller Tatendrang, in die bayerische Sportstadt Burghausen. Ursprünglich lockten ihn die Berge und die Nähe zu den Skigebieten, doch aus einem leidenschaftlichen Skifahrer wurde bald ein begeisterter Skilangläufer und später ein Triathlet. „Das lange Chemiestudium ließ kaum Zeit für regelmäßigen Sport“, erinnert er sich. Doch die Wochenenden in den Alpen und die Teilnahme an Langlaufmarathons wie dem Wasalauf in Schweden (1986) legten den Grundstein für seine beeindruckende Ausdauer.

Der entscheidende Wendepunkt kam 1983, als er beim ersten München-Marathon an den Start ging. „Mit nur wenigen Laufkilometern Vorbereitung habe ich es locker ins Mittelfeld geschafft“, erzählt Puhe. Parallel dazu entdeckte er die sogenannten Ausdauer-Vierkämpfe – eine Art Vorläufer des Triathlons – die Disziplinen wie Skilanglauf, Radfahren, Schwimmen und Crosslauf kombinierten. Diese Events weckten seine Begeisterung für den Triathlon, der sechs Jahre nach dem legendären Ironman auf Hawaii auch in Deutschland Fuß fasste.

Sein erstes Triathlonrennen absolvierte er 1984 beim anspruchsvollen Schluchsee-Triathlon im Schwarzwald in Mittteldistanzlänge. „Die Bedingungen waren brutal: eiskaltes Wasser, Gewitter, Regen – und ich stand nur mit Badehose am Start“, erzählt er schmunzelnd. Trotz eines Pannen-Dramas auf der Radstrecke packte ihn der Triathlon-Virus, der ihn bis heute nicht losgelassen hat. „Die Umstellung vom Brustschwimmer zum Langstrecken-Kraulen hat allerdings etwas gedauert“, gibt er zu.

Gerne erinnert er sich aber auch an die in den Anfangsjahren bestens organisierten Triathlons des TV Landau zurück, die teilweise mit bayrischen Meisterschaften verbunden waren.

Radfahrer beim Ironman Hawaii

Pioniergeist und Innovation

Triathleten sind für ihre Experimentierfreude bekannt, und Dr. Puhe bildet da keine Ausnahme. Obwohl seine berufliche Tätigkeit als leitender Angestellter im Chemiebereich wenig Zeit für Materialtüfteleien ließ, erinnert er sich an ein ganz besonderes technisches Highlight. 1994, bei seinem Start beim Ironman auf Hawaii, tauschte er seine herkömmlichen Laufräder gegen damals neuartige Spinergy-Laufräder mit vier aerodynamischen Speichen. „Diese Räder umgingen das Scheibenradverbot auf Hawaii und waren eine echte Innovation“, erzählt er. Die Spinergy-Räder begleiteten ihn noch jahrelang, bis sie aus Sicherheitsgründen bei Wettkämpfen verboten wurden.

Der Ironman auf Hawaii war für Dr. Puhe ein Meilenstein: 1994 wurde er Vizeweltmeister in der Altersklasse 45-49. „Ich wurde nur von einem sehr schnellen US-Schwimmer geschlagen“, berichtet er stolz. Der Weg nach Hawaii führte damals ausschließlich über den Quelle-Ironman in Roth, dem einzigen Qualifikationswettkampf in Europa. Ein unvergessliches Erlebnis, das den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere markiert.

Aber auch in anderen Bereichen probierten Triathleten viel, wie sich Puhe erinnert. Wettkampf-Ernährung, beispielsweise, war in den Anfängen noch ein heikles Experimentierfeld: „Ich habe damals mit zähen, hochkonzentrierten Powerbar-Riegeln ‚verdauungstechnisches Lehrgeld‘ bezahlt und habe in Roth den guten Vorsprung nach starkem Radfahren mehrfach auf ‚dem Örtchen sitzend‘ verloren. Heute kann der Routinier über solche Schwierigkeiten schmunzeln.

Besondere Begegnungen und bewegende Momente

Läufer unter Zielbanner41 Jahre Triathlon, der zwar Individualsport ist, aber dennoch kommunikativ, sorgen für viele besondere Begegnungen und bewegende Momente. An zwei erinnert sich Puhe ganz genau: „Eine besondere Begegnung hatte ich auf Hawaii mit Klaus Drescher, einem erfolgreichen deutschen Ausdauersportler“, erzählt er. Als Drescher ihn in einem Tölzer Finishershirt an der Bucht von Kona entdeckte, war seine Freude groß: „Er sagte, er habe immer gehofft, dass dieses Shirt einmal nach Hawaii kommen würde.“

Ein weiteres Highlight war die Begegnung mit Hannes Blaschke, dem ersten Deutschen auf dem Hawaii-Podium und Organisator des Allgäu-Triathlons. „Bei der Siegerehrung in Immenstadt 2018 machte er ein nostalgisches Selfie mit mir – ich trug bewusst meinen alten Pulli mit seinem Logo von 1994“, berichtet Puhe. Für Blaschke eine Erinnerung an seine Anfänge als Triathlet und Reiseveranstalter.

Reisen als Lebenselixier

Die Verbindung von Sport und Reisen ist für Dr. Puhe essenziell. Mit dem Wohnmobil erkundete er Wettkämpfe in ganz Europa – von Frankreich bis Spanien, von den Alpen bis nach Rügen. „Das Motto ‚Der Weg ist das Ziel‘ passt perfekt zu mir“, sagt er. Hawaii blieb sein einziger Übersee-Start, da der Aufwand, das Triathlonrad für Flüge zu zerlegen, enorm war.

Doch es sind nicht nur die großen internationalen Wettkämpfe, die ihn reizen. Oft wählt er gezielt kleinere, aber herausfordernde Veranstaltungen. „Auf Burghausen, meine Wahlheimat, wurde ich oft bei den Siegerehrungen als Altersklassensieger über die Vereinsnennung ‚SV Wacker Burghausen‘ angesprochen. Es ist schön, den Bekanntheitsgrad meiner Stadt auch sportlich zu repräsentieren“, erzählt er.

Drei Männer auf dem Podium

Das Geheimnis der Langlebigkeit

Auch im hohen Alter lässt Dr. Puhe nicht locker. 2015, mit 66 Jahren, gewann er nach einigen früheren Titeln bei der Deutschen Meisterschaft über die olympische Distanz in Peine trotz orthopädischer Probleme. „Ich bin nur noch hinkend ins Ziel gekommen, aber das Strahlen in meinem Gesicht zeigt, wie glücklich ich war“, erinnert er sich.

Sein Erfolgsgeheimnis? „Eine berg- und ausdauersportaffine Lebenspartnerin, ein sportkundiger Hausarzt und die Freude am Vergleich mit jüngeren Athleten“, fasst er zusammen. Noch mit 67 Jahren ließ er beim Ironman 70.3 auf Rügen zwei Drittel des jüngeren Starterfeldes hinter sich.

Doch mit den Jahren hat er sich durch den orthopädisch bedingten Verschleiß kürzeren Distanzen zugewandt. Die ebenfalls mit einem Vizetitel erfolgreiche Teilnahme an den Europameisterschaften 2023 in Vichy und der Weltmeisterschaft in Torremolinos markierten einen emotionalen Abschluss von 41 Jahren Triathlonsport. „Es war traurig zu sehen, wie in Spanien etliche Athleten in den AKs 75 und älter wegen Zeitüberschreitung trotz massiver Verlängerung der Schwimmstrecke durch sturmbedingtes Abtreiben der Wendebojen gnadenlos sofort aus dem Rennen genommen wurden“, sagt er. Doch die Freude überwiegt: „Es war ein würdiger Abschluss meiner aktiven Wettkampfphase.“

Ein Blick in die Zukunft

Auch wenn die Wettkampfintensität nachlässt, bleibt Dr. Puhe dem Sport treu. „Mit meiner erblichen Veranlagung zu Altersdiabetes muss ich weiterhin in Bewegung bleiben“, erklärt er. Dabei motiviert ihn vor allem der Vergleich mit früheren Zeiten: „Ich analysiere meine Wettkampfzeiten in Excel-Tabellen – das hält den Ehrgeiz wach.“

Dr. Rudolf Puhe ist der Beweis dafür, dass Leidenschaft keine Altersgrenze kennt.

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: private Aufnahmen

 

Die Spannung steigt für alle Ausdauersportlerinnen und -sportler in Bayern! Die Termine für die Bayerischen Meisterschaften 2025 sind nun offiziell bekanntgegeben. Zahlreiche spannende Wettkämpfe erwarten die Athletinnen und Athleten, die sich auf einen vielseitigen Mix aus Duathlon, Triathlon und Cross-Disziplinen freuen dürfen. Hier sind die Höhepunkte der kommenden Saison:

Den Auftakt macht am 4. Mai 2025 der Webasto Duathlon in Krailling, der die Bayerische Meisterschaft im Duathlon über die Kurzdistanz austrägt. Nur wenige Wochen später, am 17. Mai 2025, gehen im Rahmen des X-Duathlon Deining die jungen Nachwuchsathleten an den Start, um die Bayerischen Meisterschaften im Cross-Duathlon in den Kategorien Schüler und Jugend auszutragen.

Am 1. Juni 2025 richtet der MainCity Triathlon in Schweinfurt gleich zwei spannende Events aus: die Bayerischen Meisterschaften im Triathlon über die Sprintdistanz und die Bayerischen Meisterschaften im Para-Triathlon. Parallel werden dort die DACH-Meisterschaften Para Triathlon Sprint ausgetragen.
Ein Highlight für Triathlon-Fans folgt am 22. Juni 2025 mit dem triathlon.de Cup in Landshut, wo die Bayerische Meisterschaft im Triathlon über die Mitteldistanz stattfindet.

Auch der Sommer hält einen Höhepunkt bereit: Am 2. August 2025 können sich die Athletinnen und Athleten im Rahmen des Eology Mainfranken Triathlons auf die Bayerische Meisterschaft über die Triathlon-Kurzdistanz freuen. Im Herbst geht es dann in den Cross-Duathlon über: Am 3. Oktober 2025 veranstaltet der Triathlon Zusmarshausen die Bayerische Meisterschaft im Cross-Duathlon über die Sprintdistanz. Den Abschluss der Meisterschaftsserie bildet doe traditionelle Wuidsau-Jagd in Burglengenfeld, bei dem die Bayerische Meisterschaft im Cross-Duathlon über die Kurzdistanz und mit der Altersklasse 18/19 ausgetragen wird.

Alle Details zu den einzelnen Wettkämpfen, Strecken und Anmeldemöglichkeiten finden Interessierte auf den jeweiligen Webseiten der Veranstalter.

Die Bayerischen Meisterschaften 2025 versprechen eine Saison voller sportlicher Herausforderungen und Höhepunkte für die Ausdauergemeinschaft Bayerns. Ob Sprint-, Kurz- oder Mitteldistanz, Para-Triathlon oder Cross-Disziplinen – die besten Athletinnen und Athleten Bayerns werden sich wieder in spannenden Wettkämpfen messen.

Fotos: triathlon.de/ Claus Zettl, larasch, Dana Hauser

Aufgrund einer Erhöhung des Versicherungsbeitrags durch die Deutsche Triathlon Union (DTU) und deren Versicherungs-Partner müssen die Startpass-Gebühren für die kommende Saison 2025 angepasst werden. Die neuen Preise sind wie folgt:

  • Erwachsene: 52,00 €
  • Jugendliche (14-18 Jahre): 27,50 €
  • Schüler (bis 13 Jahre): 15,00 €

Außerdem wurde die Startpassbeantragung ab dem 01. November 2024 verändert. Alle Informationen zur Beantragung sowie ein ausführliches Erklärungsvideo findet ihr auf der Homepage der DTU:

Zur Startpass-Beantragung

Wir danken für euer Verständnis und freuen uns auf eine erfolgreiche Saison 2025!

Menschen in einem Saal

Am 9. November 2024 fand in der Bezirkssportanlage Nord-Ost in Ingolstadt der Verbandstag des Bayerischen Triathlon-Verbands e.V. statt, eingebettet in einen abwechslungsreichen Thementag. Mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Bereichen des Triathlonsports – Vereinsvertreter, Veranstalter, Kampfrichter und Athletinnen und Athleten – war die Veranstaltung besonders gut besucht. Das innovative Konzept, den Verbandstag mit einem Thementag zu kombinieren, wurde von den Anwesenden positiv aufgenommen und bietet einen vielversprechenden Ansatz für die zukünftige Verbandsarbeit.

Programmhighlights und Themenschwerpunkte

Der Tag begann um 9:15 Uhr mit drei parallelen Workshops. Sophie Rohr widmete sich in einem spannenden Vortrag dem Thema frauengerechtes Training und gab wichtige Impulse zur Förderung weiblicher Sportlerinnen im Triathlon. Julia Wiedemann führte in das Thema Sponsoring ein, wobei sie praxisnahe Ansätze für Vereine und Veranstalter aufzeigte, wie Sponsoren gewonnen und langfristig eingebunden werden können. Gleichzeitig leitete Christian Teringl eine interaktive Schulung zur optimalen Nutzung des Kampfrichter-Planungstools, die besonders Einsatzleitenden wichtige Tipps für eine effizientere Einsatzplanung und -abwicklung bot. Alle drei Sessions fanden großen Zuspruch und boten wertvolle Anregungen für die Anwesenden

Verbandstag mit Berichten und Bestätigung des Regelbeauftragten Nord

Um 11:00 Uhr folgte der offizielle Verbandstag, bei dem alle satzungsgemäßen Punkte behandelt wurden. Die Berichte des Präsidiums und der Ressorts gaben einen umfassenden Überblick über das Verbandsjahr und die zukünftigen Pläne.
Bestätigt wurde Oliver Schmidt zum neuen Regelbeautftragten Nord, nachdem sein Vorgänger Matthias Langhojer durch das Präsidium gewürdigt wurde: „Matthias hat sich stark für das Kampfrichterwesen engagiert und viel Zeit und Energie in dieses Ehrenamt investiert. Wir sagen Danke!“, meinte Präsident Gerd Rucker. Langhojer hatte bereits im Sommer das Amt aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen niedergelegt.

Aktuelle Themen mit zeitgemäßen Impulsen

Der Nachmittag bot parallel zwei weitere Workshops zu zentralen Themen des Sportbetriebs. Thema 1 behandelte Mediator Michael Ruhe. Er brachte Zuhörenden „Konflikte und Lösungsmechanismen im Sport- und Veranstaltungskontext“ näher. In einem aufschlussreichen Impulsvortrag erläuterte er typische Konfliktsituationen im Sport- und Veranstaltungskontext und präsentierte Ansätze zur Konfliktbewältigung. Im kurzen interaktiven Teil konnten die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Situationen besprechen, die in der Vergangenheit zu Konflikten geführt hatten. Im Austausch erarbeiteten sie Strategien, um solche Situationen zukünftig konfliktfreier und effizienter zu meistern.

Der Workshop „Sponsorenmappe“ kam erneut von Julia Wiedemann. Sie erklärte, wie eine professionelle Präsentation dazu beitragen kann, Unternehmen von einer Partnerschaft zu überzeugen. Im Workshop wurden häufige Fehler bei der Erstellung von Sponsorenunterlagen angesprochen und Techniken vorgestellt, um das Interesse potenzieller Sponsoren zu wecken. Die Teilnehmenden profitierten von praxisnahen Tipps und neuen Ansätzen, ihre Ansprache effektiver zu gestalten.

Nach einer kurzen Pause fanden ab 15:30 Uhr zwei weitere Treffen statt, die den Wissensaustausch innerhalb spezifischer Fachgruppen ermöglichten:

Beim Veranstaltertreffen tauschten sich die Teilnehmenden über Herausforderungen und Best Practices im Veranstaltungsmanagement aus. Im parallel stattfindenden Treffen der Kampfrichter standen Regelthemen und Erfahrungsberichte im Fokus. Zum gemeinsamen Abschluss gab Kampfrichter Béla Varga einen Einblick in die internationale Kampfrichterarbeit.

Inforamtionen zum Nachlesen

Den Jahresbericht des Präsidiums gibt es unter folgendem Link nachzulesen: Link zum Jahresbericht.

Präsentationen zu Vorträgen gibt es unter folgendem Link nachzulesen: Link zu Präsentationen.

Fotos: Christine Waitz

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hat die Deutschen Meisterschaften für 2025 vergeben. Zwischen Ende März und Ende September nächsten Jahres warten auf die Triathletinnen und Triathleten in Deutschland spannende Wettbewerbe.

Die ersten Titelkämpfe des Jahres 2025 sind die Deutschen Meisterschaften Duathlon Sprintdistanz (Elite/Altersklassen), die am 29. und 30. März in Halle (Saale) stattfinden. Der Duathlon Halle Sachsen-Anhalt war bereits 2024 Ausrichter der DM.

In Alsdorf wartet am Wochenende des 26. und 27. April ein besonderes Schmankerl auf alle Duathlon-Begeisterten. In der Stadt in Nordrhein-Westfalen finden im Rahmen des Powerman nicht nur die achten Deutschen Meisterschaften auf der Duathlon-Mitteldistanz in Folge statt, sondern erstmals auch die Weltmeisterschaften, die ein ganz besonderes Feeling versprechen.

Para Meisterschaften in Schweinfurt

Im Juni folgen drei weitere nationale Titelkämpfe: Die Deutschen Para Meisterschaften auf der Sprintdistanz in Schweinfurt (MainCity Triathlon) und die Deutschen Meisterschaften auf der Mitteldistanz in Heilbronn (VR Bank Triathlon Heilbronn powered by Audi), beide am 1. Juni ausgetragen, sowie die Deutschen Meisterschaften auf der Kurzdistanz im Rahmen des Herbrand Niederrhein Triathlon N3T in Kleve am 29. Juni. Die Deutschen Meisterinnen und Meister im Para Triathlon auf der Kurzdistanz werden am 13. Juli in Hamburg ermittelt.

Am 2. und 3. August werden die nationalen Titelträgerinnen und Titelträger auf der Sprintdistanz der Altersklassen und der Elite in Dresden gesucht. Die Wettbewerbe sind in die Multisport-Veranstaltung Die Finals“ eingebettet und versprechen ein Sportwochenende der Superlative in der sächsischen Landeshauptstadt.

Der August ist die Hochphase der Deutschen Meisterschaften. Nach der Sprintdistanz-DM folgen die Deutschen Meisterschaften auf der Langdistanz (Elite/Altersklassen) am 10. August in Nagold beim Nordschwarzwald Triathlon. Weiter geht es mit den Titelkämpfen im Crosstriathlon (Elite/Altersklassen) am 17. August im Rahmen der O-See Challenge. Zittau ist ebenfalls mehrmaliger DM-Ausrichter wie Viernheim mit dem VCard Triathlon für die Para DM auf der Supersprintdistanz, die am 23. August in Südhessen stattfindet. Am letzten August-Wochenende (genauer Termin steht noch nicht fest) stehen dann die Deutschen Meisterschaften Swim and Run am Arendsee an.

Die Deutschen Meisterschaften Crossduathlon (Elite/Altersklassen) in Osthelden (H2BW Hünsborn to be Wild) am 21. September beschließen den Reigen an nationalen Titelkämpfen für das Jahr 2025.

Drei Jugendcups terminiert

Der DTU Jugendcup startet – wie schon 2024 – mit der Veranstaltung in Halle (Saale) am 29. und 30. März. Zweites Rennen ist der Wettbewerb in Forst am 11. Mai. Rennen Nummer drei findet am 21. Juni am Rothsee statt. Ein möglicher vierter Stopp steht noch nicht fest.

Foto: DTU/Jan Papenfuss