Der Oberpfälzer Seenland Triathlon war am Wochenende Schauplatz der Bayerischen Meisterschaften der Gehörlosen. Eingebettet in das Sprint-Rennen der Oberpfälzer Veranstaltung ging es über 750 Meter Schwimmen im Steinberger See, 24 Rad- und fünf Laufkilometer um die Titel.

„Der Triathlon war absolut gelungen und Dank unseres tollen Teams war es eine Freude, den Wettkampf veranstalten zu können!“ schwärmt Organisator Christian Betzlbacher. Insgesamt waren rund 400 Startende auf der Sprint- und Supersprint-Distanz unterwegs. Darunter acht Gehörlose und auch ein Paratriathlet. „Die Inklusion war traumhaft“, berichtet Alexandra Götz, Fachwartin Triathlon im Bayerischen Gehörlosen Sportverband. „Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Zum Beispiel war auf der Laufstrecke weniger „Verkehr“ und mehr Platz als bei unseren vorhergehenden Meisterschaften, was für Gehörlose ganz wichtig ist. Auch erklärte die Moderation, wie Klatschen für Gehörlose aussieht und die Leute machten begeistert mit!“

„Wir kommen gerne wieder“

Der Sieg auf der Sprintdistanz ging an Leo Kreuzer (run & bike Kelheim e.V.) vor Jonas Stengel (Arriba Göppersdorf) und Patrick Kilian (Tristar Regensburg). Den BM-Titel der Gehörlosen sicherte sich Volker Marks (GBF München / GSV Landshut), der noch in der Vorwoche die Langdistanz beim Triathlon Podersdorf gemacht hatte. „Auf der Langdistanz fühle ich mich zwar wohler“, sagte er, „aber vor allem beim Laufen war ich richtig gut drauf und freue mich über das Ergebnis.“

Verena Dormehl lief als erste Frau vor Ines Bradshaw (Tristar Regensburg) und Miriam Vetter über die Ziellinie. Claudia Platzeck (GSV Bayreuth), die sonst ebenfalls bevorzugt auf der Langdistanz unterwegs ist, wurde Bayerische Meisterin vor Barbara Brummer (GBF München) und Alexandra Götz (GSV Bayreuth/Team Oberpfalz).

Nicht nur für Alexandra Götz war die inklusive Veranstaltung ein Highlight „zu dem wir gerne wiederkommen“, sondern auch für die Veranstalter. „Es war toll, denn die gehörlosen Starterinnen und Starter haben sich sichtbar wohl gefühlt. Auch das Rennen des Para-Triathleten Chris Kolbeck lief richtig gut und das freut uns sehr!“

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Christine Waitz; [14.09.2021]; Fotos: Seenland Triathlon

In den Landeskadern des Bayerischen Triathlon-Verbands werden talentierte Jugendliche ab 13 Jahren versammelt und unter professioneller Anleitung gefördert. Nachwuchssportler können sich beim alljährlichen Kadertest für die Aufnahme empfehlen.

Förderung in zwei Stufen

Der Bayerische Triathlon Verband führt zwei Kader. Der LK2-Kader richtet sich an die Athleten im Alter von 13 bis 16 Jahren. Voraussetzungen für die Aufnahme sind einerseits technische und leistungsmäßige Fähigkeiten der Aspiranten und andererseits normalerweise die Teilnahme an Veranstaltungen des BTV Nachwuchscups und des DTU-Jugendcups. Im LK1-Kader versammeln sich etwas ältere Athleten zwischen 15 und 19 Jahren. Sie erfüllen die Voraussetzungen, um mit großer Wahrscheinlichkeit in höhere Kader aufzusteigen und eine internationale Wettkampfkarriere beginnen zu können.

Am 10. Oktober findet der diesjährige Herbsttest des BTV am Bundesleistungsstützpunkt in Nürnberg statt. Ab 8:45 Uhr beginnen die Schwimm-Tests. Nachmittag geht es voraussichtlich am Sportplatz mit den Laufentscheidungen weiter.

Anmeldung bis 4. Oktober

Die Veranstaltungen finden unter Beachtung aller Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen statt. Eltern und Betreuer werden deshalb gebeten den Wettbewerben soweit wie möglich fern zu bleiben! Der detaillierte Zeitplan wird eine Woche vor der Veranstaltung veröffentlicht werden.

Die Anmeldung zum Kadertest muss bis 4. Oktober ausschließlich unter diesem Formular erfolgen.

Die Ausschreibung zum Kadertest finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [14.9.2020] Bild: BTV

Der immense Aufwand hat sich gelohnt: Nach Terminverschiebung im Sommer konnte am Sonntag der Triathlon Ingolstadt stattfinden. Ein großer Erfolg, denn die Auflagen machten eine Umsetzung alles andere als einfach. „Zufriedene Athleten und ein super Helferteam, die wirklich das Beste tun – was will man mehr. Letzteren gilt mein Dank und natürlich auch allen Sponsoren und Unterstützern der Stadt, deren Vertreter alle da waren“, sagt Organisator Gerhard Budy.

Rund 2000 Startende konnten auf Sprint-, Olympischer- und Mitteldistanz wunderbarstes Spätsommerwetter und die neue Laufstrecke mit Zieleinlauf in der Innenstadt genießen.

Titelverteidiger ließ sich von Vorbelastung nicht beeindrucken

In der Männerkonkurrenz führte der Titelverteidiger Tobias Heining das Feld nach dem Radfahren mit knappem Vorsprung an. Der Nürnberger, dem noch der Challenge Roth in den Beinen steckte, musste dann aber seine Führung wieder abgeben. Der Athlet des Post SV Nürnberg meinte nach dem Rennen: „So schnell wieder am Start zu stehen ist zwar definitiv nicht empfehlenswert, aber toll war es dennoch!“ Vor ihm triumphierte Simon Huckestein (Triathlon Wetterau-Friedberg e.V.) mit dreieinhalb Minuten Vorsprung nach starker Laufleistung – er legte einen Halbmarathon in 1:10 Stunden hin.

Der vorletzte BM-Titel der Saison ging an den Gesamt-Dritten Tom Hohenadl vom RSC Auto Brosch Kempten. Er beendete das Rennen nach 3:34:50 Stunden.

Den zweiten BM-Platz erreichte Nico Wittmann (TSV Gaimersheim), der bereits Bayerischer Vizemeister auf der Kurzdistanz ist. Sven Pollert (SG Poing) wurde Dritter.

Illeditsch holt Sieg auf der Laufstrecke

Lange offen war auch das Frauenrennen. Elena Illeditsch nahm nach dem Radfahren nur einen knappen Vorsprung vor der Mannheimerin Franzi Reng und Sarah Schönfelder (Triathlon Grassau) mit auf die Laufstrecke. Auch Illeditsch war in der Vorwoche in Roth am Start. Von müden Beinen war bei der Athletin des TSV Greding jedoch nichts zu sehen. „Es war hart, aber ich bin überrascht, dass es so gut ging. Viel länger hätte es heute aber nicht mehr sein dürfen.“ Mit der besten Laufzeit setzte sich Illeditsch endgültig von ihren Mitstreiterinnen ab und triumphierte In 3:53:43 Stunden vor Reng und Schönfelder, die sich den Bayerischen Meistertitel sicherte. Christine Pietzner (Triastar Regensburg) und Lisa Heinrichs (SV Würzburg 05) komplettierten das Meister-Podium.

Auf der Kurzdistanz waren Stargast Maurice Clavel und Sophia Ramsauer (Team Memmert e.V.), auf der Sprintdistanz Lennart Fallart und Anna-Lena Wittmann (TSV Greding) erfolgreich.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Altersklassen-Ergebnisse der Bayerischen Meisterschaft Mitteldistanz

Junioren
Moritz Henk (Tri-Team Triftern)

AK20
Sarah Schönfelder (Triathlon Grassau e.V.
Johannes Denner (MRRC München)

AK25
Christine Pietzner (Tristar Regensburg)
Tom Hohenadl (RSC AUTO BROSCH Kempten)

AK30
Claudia Mai (CIS Amberg)
Sebastian Mahr (SC Delphin Ingolstadt e.V.)

AK35
Katrin Esefeld (LG Mettenheim)
Daniel Eitler (Tri Team FFB)

AK40
Julia Jaenicke (Team Icehouse e.V.)
Frank Heckel (TSV Mitterfels

AK50
Michaela Trabert-Rehm (SV Marienstein)
Christian Schwab (SC 1997 Memmelsdorf)

AK55
Christa Zilman (TSV 1862 Friedberg)
Bernhard Lustig (HVB Club München)

AK60
Beate Übel (TB Erlangen)
Rudi Schädler (TSV Jahn Freising 1861)

AK65
Walter Ulrich (Team Klinikum Nürnberg)

AK70
Anton Reilhofer (SV Wacker Burghausen Triathlon)

Alle BM-Ergebnisse finden Sie hier.

© Text: Triathlon Ingolstadt/ Anpassungen Christine Waitz; [13.09.2021]; Fotos: Harald Eggebrecht

Mit dem Bewegungsförderungsprogramm des Bayerischen Staatsministeriums soll eine flächendeckende Bewegungsförderung von Schulkindern der ersten bis vierten Jahrgangsstufe sichergestellt werden. Durch eine finanzielle Unterstützung im Aktionszeitraum soll der Beitritt zu einem Verein erleichtert und damit die Bewegungsförderung unterstützt werden.

Die Eckdaten zum Programm lauten:

  • Aktionszeitraum: 14.09.2021 bis einschl. 13.09.2022
  • Gutscheinhöhe: 30,00 EUR/Schülerin bzw. Schüler
  • gilt für Grundschüler der Klassen 1 bis 4
  • Voraussetzung ist der Vereinseintritt in einen BLSV-Mitgliedsverein

Unter folgendem Link stellt der BLSV eine ausführliche Programmbeschreibung sowie umfangreiche FAQs zur Verfügung. Darin finden BLSV-Mitgliedsvereine auch alle Hinweise zur Abwicklung und Abrechnung der Gutscheine:

FAQ Bewegungsförderungsprogramm „Vereinsgutscheine“

© Text: BLSV; Anpassungen Christine Waitz [09.09.2021]; Bild: T. Baumgärtel

Im bayerischen Wettkampfkalender geht es auch zu diesem späten Zeitpunkt der Saison Schlag auf Schlag. Ursprünglich bereits im Juni geplant, findet der Triathlon Ingolstadt mit den Rennen über die Sprint-, Olympische- und Mitteldistanz, nun am kommenden Wochenende statt. Auf der Mitteldistanz werden im Rahmen des beliebten Events die Bayerischen Meister*innen gesucht.

Neue Laufstrecke mit Ziel in der Stadt

Eine lang ersehnte Neuerung stellte der Organisator des Rennens, Gerhard Budy, bereits vor einigen Wochen stolz vor: Das Ziel des Triathlon Ingolstadt kommt mitten in die Stadt. Vom Naherholungsgebiet am Baggersee ausgehend, wo sich weiterhin Start- und Zielbereich sowie die Wechselzone befinden, geht es in Laufschuhen in Richtung Innenstadt. Der neue Kurs führt anschließend über die Konrad-Adenauer-Brücke, vorbei am Rathausplatz, dem Viktualienmarkt und dem Theaterplatz. Auf der Mitteldistanz geht es außerdem auf zwei Stadtrunden noch in den nahen Klenzepark, mit seinen historischen Festungsanlagen. Im nächsten Jahr, so hofft Gerhard Budy, soll sich das Rennen dann vollständig in der Stadt abspielen.
Eine eher unfreiwillige Kursänderung aufgrund von Bauarbeiten musste zudem an der Radstrecke vorgenommen werden.

Die Titel werden nach 2019 übrigens neu vergeben, denn sowohl Titelverteidigerin Insa Schacht, als auch Titelverteidiger Roman Deisenhöfer sind nicht am Start.

Zäher Organisationsmarathon

Wie alle Veranstalter musste das gesamte Orga-Team des Triathlon Ingolstadt in den letzten zwei Jahren einen langen Atem beweisen. Dass die Großveranstaltung jetzt stattfinden kann ist nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler ein Highlight, sondern für den Fortbestand der Veranstaltung wichtig. Während der Corona-Einschränkungen musste sich auch Veranstalter Gerhard Budy ein alternatives Betätigungsfeld suchen. Ihn brachte der Aufbau eines Schwimmkanals in Ingolstadt durch die Zeit. „Wenn am Sonntag der erste Startschuss fällt, fällt mir dennoch sicherlich ein Stein vom Herzen. Denn der Triathlon Ingolstadt ist für mich und mein gesamtes Team einfach ein Event, das wir nicht verlieren wollen“, sagt er.

Das Corona-Hygienekonzept: Es gilt die 3G-Regel – 87 % der Teilnehmer vollständig geimpft

Eine Herausforderung war für Budy und sein Organisationsteam die Umsetzung der Corona-Hygienemaßnahmen. Diese sehen vor, dass für eine Teilnahme die 3G-Regel gilt. Teilnehmen dürfen nur Athletinnen und Athleten, die entweder vollständig geimpft, genesen oder tagesaktuell einen negativen Corona-Test vorweisen können. Zudem gilt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem ausgewiesenen Eventgelände (Start- und Zielbereich, Wechselzone, Ausgabe Startunterlagen) weiter eine Maskenpflicht. Der Veranstalter hält im Ziel FFP2-Masken bereit.

In einer anonymen Umfrage unter den gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gaben 87 % an, am Wettkampftag einen vollständigen Corona-Impfschutz zu haben.

Zur Website des Triathlon Ingolstadt.

© Text: Christine Waitz; [05.09.2021]; Foto: Harald Eggebrecht

Patrick Lange und Anne Haug heißen die Gewinner des diesjährigen Challenge Roth. Das Traditionsrennen wurde unter Corona-Einschränkungen mit verringertem Teilnehmerfeld, mit leicht kürzerer Strecke, aber bei perfektem Spätsommerwetter ausgetragen. In strahlendem Sonnenschein überraschte vor allem Einer: Der ehemalige Hürdenläufer Felix Hentschel aus Bamberg wurde nach 7:31:12 Stunden Dritter hinter Patrick Lange und Nils Frommhold.

Im Feld der Frauen konnte die Bayreutherin Anne Haug ihre Konkurrenz regelrecht deklassieren: Die Zweitplatzierte Britin Laura Siddall hatte im Ziel einen Rückstand von mehr als 31 Minuten. Haug kommentierte die Nachfrage des Kommentators auf den großen Abstand trocken: „Langsamer Laufen bringt auch nichts – dann dauert es schließlich noch länger.“ Fenella Langridge, ebenfalls Britin, lief als Drittplatzierte ins Ziel.

„Es war einfach nur noch herrlich“

Felix Hentschel neben Nils Frommhold und Sieger Patrick Lange

„Ich habe sicherlich davon geträumt so ein Rennen hinzubekommen und die Trainingsleistungen in der letzten Zeit haben mir auch immer wieder gezeigt, dass der Traum nicht unrealistisch ist. Aber natürlich ist es dann noch einmal etwas anderes, wenn man den Tag dann genau so erwischt und die Leistung abrufen kann“, berichtet Felix Hentschel nach dem Rennen.

Den Rennverlauf schildert er so: „Für mich als eher schwachen Schwimmer, hatte ich gleich zu Beginn ein positives Erlebnis, als ich sah, dass ich mit Sebi Kienle und Franz Löschke in der Gruppe war. Entsprechend gut war die Ausgangssituation für das Radfahren.“
Etwas mehr als eine Runde konnte er so in der großen Verfolgergruppe verbringen, bevor er sich gemeinsam mit Franz Löschke daraus lösen konnte. „Ich hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass ich viele Stunden auf dem Rad alleine sein muss. Trotz der regelkonformen Abstände konnte ich mir so natürlich wichtige Energie für meinen Lauf sparen. In dem Moment, als ich den ersten Fuß auf den Boden gesetzt hatte, habe ich schon gemerkt, dass die Beine nicht schlecht sind.“ Bis Kilometer 38 arbeitete sich der Bamberger mit starker Laufleistung zum Podiumsrang vor. „Ab dem Moment, an dem ich auf Platz drei lag, war es dann einfach nur noch herrlich. Der Weg ins Stadion hat sich zwar auch noch etwas gezogen, aber es waren definitiv die genussvollsten letzten Kilometer, die ich seit langem gelaufen bin.“

Bayerische Starter erfolgreich

Für bayerische Altersklassenathletinnen und -athleten war das Rennen trotz der ungewöhnlich spärlichen Zuschauerbeteiligung ein schönes Heimspiel, bei dem sechs Deutsche Meistertitel heraussprangen: Tim Freitag triumphierte in der AK20 und holte sich zudem den Titel des Europameisters. DM-Goldmedaillen gingen an Amelie Dornberger in der AK25, Marco Sahm (AK45) und Marion Sünkel (AK50). Beate Uebel (AK60) und Gerhard Müller feierten jeweils DM/EM Doppelerfolge. Übrigens liefen mit Konrad Puk (SVGW Holzkirchen) in der AK70 und Gerhard Müller in der AK75 mit die ältesten Teilnehmenden aus Bayern über die Ziellinie.

Deutsche Meister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK25: Amelie Dornberger (SV ALTENSCHÖNBACH);
AK45: Marco Sahm (IFA NONSTOP BAMBERG)
AK50: Marion Sünkel (TEAM KLINIKUM NÜRNBERG)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

ETU Europameister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

© Text: Christine Waitz; [05.09.2021]; Fotos: DATEV Challenge Roth/Christoph Raithel

Moritz Göttler holte bei den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften am Sonntag in Jena den Vizemeister-Titel. In der „Saisonverlängerung“ erkämpfte sich der Sportler, der seit knapp zwei Jahren in Nürnberg lebt und trainiert, den Platz in der Laufentscheidung. Die Wettkämpfe in Jena waren kurzfristig, nach wetterbedingter Absage der DM Rennen in Schongau im Juli, auf Anfang September verschoben worden. Auch die Trainingskameraden des 17-jährigen lieferten gute Ergebnisse ab: Ben Kaufmann (Gealan TriTeam Hof) wurde Sechster, Justus Oeckl (CIS Amberg) wurde Achter, Jan Semmler (TV 1848 Erlangen) folgte ihm auf Platz neun. Für die A-Jugendlichen bedeuteten die Leistungen den Sieg in der Teamwertung.

„Die Vorbereitung war ziemlich kurz“

Das Feld ging fast gemeinsam auf die Laufstrecke.

„Nach der Verlegung der DM in den September, habe ich in Absprache mit meinen Coaches wie geplant drei Wochen Saisonpause gemacht, bevor das Training Mitte August mit einer Bikepacking-Tour mit Freunden wieder los ging“, berichtet Moritz Göttler. „Danach habe ich mich noch zwei Wochen etwas spezifischer in meiner Heimat Heidelberg vorbereitet und den Trainingsblock mit einem Testwettkampf in Saarbrücken abgeschlossen. Ich habe die Saison also eigentlich gar nicht verlängert, sondern kurzfristig wieder neu aufgebaut.“

Der Rennverlauf war, so erzählt er, ziemlich chaotisch. „Es sah erst einmal nicht so gut für mich aus.“ Nach einer guten ersten Schwimmrunde, verlor der Heidelberger beim Landgang den Anschluss und kam mit etwa zehn Sekunden Rückstand an Position vier aus dem Wasser. Auch der Wechsel verlief holprig, sodass er sich in der Verfolgergruppe wiederfand. Im Laufe des Rennens fuhren dann etwa 25 Athleten zu einer großen Spitzengruppe zusammen und eine Laufentscheidung stand an. Dort konnte er sich im Zielsprint den zweiten Platz sichern. „Damit kann ich sehr zufrieden sein“, zog er Bilanz, „vor allem, da ich mich mit dem Ergebnis für den NK1 qualifiziert habe. Das war von Anfang an mein Saison-Hauptziel.“

Weitere Plätze unter den besten Zehn ihrer Altersklasse sicherten sich Franca Henseleit (Tri-Team Schongau) bei den Junioren mit Platz acht und Isabel Altendorfer mit Platz neun in der Jugend A.

Team-Bild nach dem Rennen mit Juliane Möllers, , Jule Resselberger und Isabel Altendorfer.

Jugend B

Platz 26; Chiara Göttler
Platz 32; Alba Warter Rubio

Platz 29; Benedikt Müller

Jugend A

Platz 9; Isabel Altendorfer
Platz 12; Jule Resselberger
Platz 16; Juliane Möllers

Platz 2; Moritz Göttler
Platz 6; Ben Kaufmann
Platz 8; Justus Oeckl
Platz 9; Jan Semmler
Platz 11; Manuel Lessing
Platz 25; Tim Semmler
Platz 40; Sebastian Marx
Platz 56; Ludwig Sigl

Junior*innenen

Platz 8; Franca Henseleit
Platz 20; Amelie Hanf
Platz23; Cosima Rau

Platz 15; Valentin Hofmann
Platz 20; Leo Kreuzer
Platz 22; Valentin Krems
Platz 37; Maximilian Filipp

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [02.09.2021]; Fotos: Eberhard Möllers

Ein Mal bei den Olympischen Spielen dabei sein – der Traum vieler Sportlerinnen und Sportler. Für die Ingolstädterin Anabel Knoll wurde dieses Ziel Wirklichkeit. Nach den Rennen in Tokio berichtet die Athletin, die am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg trainiert, von ihrer ungewöhnlichen Reise.

Hallo Anabel,
die Eindrücke aus Tokio sind sicher noch frisch. Welche Momente haben dich am meisten bewegt?

Es waren natürlich total viele neue Eindrücke: Ein neues Land und vor allem eben das größte Sportereignis der Welt, das mein erstes großes Internationales Rennen war. Ich glaube, am meisten Bewegt haben mich die Momente nach dem Wettkampf, der Zusammenhalt unter den Athleten und die Unterstützung Anderer. Als wir im Ziel angekommen waren, haben wir uns nicht in die Athleten-Lounge verzogen, sondern sind an er Ziellinie stehen geblieben und haben auf die nachfolgenden Athleten gewartet, sie angefeuert und ihnen gratuliert. Ich glaube, so einen Zusammenhalt, dass man seinen größten Traum als Sportler wahr werden lassen kann, und das mit anderen zusammen, gibt es nur bei Olympia. Jeder hat zwar für sich gekämpft aber trotzdem haben wir uns alle gegenseitig unterstützt.

An der olympischen Startlinie zu stehen ist für viele unerreichbar. Wie lautet dein sportliches Fazit aus Deinem Einzelrennen und aus dem Rennen der Mixed-Relay?

Ich habe im Einzelrennen nicht ganz das erreicht was ich mir vorgenommen habe. Ich denke im Nachhinein ist das sowohl meiner fehlenden Erfahrung, der schlechten Startposition als Letzte qualifizierte, als auch der Nervosität geschuldet.
Ich denke in der Mixed Team Relay haben wir Vier alles gegeben und das beste aus der Situation gemacht. Wir hätten natürlich gerne eine Medaille mit nach Hause gebracht, aber dafür hätten die Franzosen einen Fehler machen müssen. Ich denke, wir können mit einem sechsten Platz in der ersten Olympischen Staffel zufrieden sein.

Auch die Olympischen Spiele mussten sich auf die besonderen Gegebenheiten einstellen. Kaum Begleitpersonen, keine Zuschauende – wie würdest Du die Stimmung vor Ort beschreiben?

Ich kann es natürlich nicht vergleichen, da ich ja noch keine „normalen“ Spiele erlebt habe. Im Olympischen Dorf merkte man natürlich schon, dass es weniger Kontakt zu anderen Sportlern gab, da man ja versuchte Abstand zu halten. Im Wettkampf selbst war ich dann doch sehr überrascht wie viele Zuschauer an der Strecke standen. Bestimmt wären es unter anderen Umständen mehr gewesen, aber es war trotzdem schön zu sehen, dass das Interesse an den Spielen bei einigen Japanern da war.

Was geht einem durch den Kopf, wenn man an der Startlinie steht?

Ich habe versucht ruhig zu bleiben, aber natürlich lässt sich etwas Nervosität nicht verhindern. Dadurch, dass wir Frauen ja das Pech mit dem Sturm hatten, habe ich vor Start nur versucht, daran zu denken, mich warm zu halten und mir nicht allzu viele Gedanken über das Wetter zu machen. Kurz bevor der Startschuss dann fällt, hat es sich für mich so angefühlt, als wäre mein Kopf leer. Ich habe an nichts gedacht, mich voll konzentriert und alles andere ausgeblendet.

Als Zuschauer sieht man häufig nur die Glanzmomente der Sportlerinnen und Sportler. Doch in Wirklichkeit ist der Weg zu sportlichen Erfolgen stets steinig. Wie gehst Du mit schwierigen Situationen um? Was motiviert Dich dennoch dranzubleiben?

Ich glaube, der Sport besteht mehr aus Tiefen, als aus Höhen. Aber jeder Misserfolg macht dich stärker. Ich hatte sehr viel Pech mit Verletzungen die letzten Jahre und habe in dieser Zeit doch manchmal Zweifel bekommen. Aber der Gedanke, was man erreichen kann, wenn man dafür arbeitet, und die liebe zum Sport haben mich immer weiter kämpfen lassen. Ich denke es ist wichtig, dass man sich nicht zu viel Stress macht und aus jedem Problem etwas Positives zieht. Das mag manchmal schwer sein, aber der Gedanke, dass alles einen Sinn hat, und für etwas gut ist, hat mich schon manches Mal aus einem Loch geholt.

Was kommt nach Olympia? Welche Ziele möchtest Du als nächstes angehen?

Ich dachte eigentlich erstmal an Urlaub, aber nachdem ich Zuhause angekommen war, fühlte ich mich noch nicht nach Pause. Ich beschloss für mich, dass ich noch einmal versuchen will, mich für die Olympischen Spiele in Paris 2024 zu qualifizieren. Da ich hierfür aber sowohl noch einiges an Punkten, als auch an Erfahrung sammeln muss, beschloss ich, mit zu den WTCS Rennen nach Kanada zu kommen und dort mein WTCS Debüt zu geben. Nach zwei Wochen Quarantäne und Rennen, steht jetzt noch ein Trainingblock an, bevor es dann in München zur Super League und dann nach Hamburg geht.

Was danach kommt wird sich zeigen, aber irgendwann muss ich dann doch mal eine Pause einlegen, um mich nicht nur körperlich, sondern auch mental von den großen Ereignissen der letzten Wochen/ Monate zu erholen.

Viel Erfolg für die anstehenden Rennen, Anabel!

© Text: Christine Waitz; [30.08.2021]; Fotos: privat

Am 12. September findet der 4. Seenland Triathlon powered by Volksbank Raiffeisenbank Schwandorf-Regensburg am Steinberger See statt. Im letzten Jahr musste der Ski-Club Schwandorf die Veranstaltung absagen. Nun jedoch möchten die Veranstalter den vielen Sportler*innen in der Region wieder etwas bieten. Als kleines Highlight wird im Rahmen des Rennens die Bayerische Meisterschaft der Gehörlosen auf der Sprintdistanz ausgetragen werden.

„Wir haben viel Zeit in die Ausarbeitung unterschiedlicher Durchführungskonzepte investiert“, lassen die beiden Hauptverantwortlichen Dieter Vogl und Christian Betzlbacher verlauten. Nun wird es einen Wettkampf unter Hygiene-Auflagen geben. Mit der mittlerweile vertrauten 3-G-Formel für die Teilnehmer, reduziertem Starterfeld, Hygiene- und Sicherheitsabständen sowie Mund-/Nasenschutz bis zum Start bzw. nach Zieleinlauf kann eine bedenkenlose Durchführung gewährleistet werden. Ebenso tragen dazu zeitlich versetzte Abläufe und verschiedene Wechselzonen bei. Als weiterer Service wird eine Teststation der DLRG vor Ort sein, damit sich Sportler und Angehörige testen lassen können.

Von Sportlern für Sportler

So werden die rund 300 Einzel- und Staffelstarter*innen entweder auf der Supersprint-Distanz (300m Schwmmen, 14 km Radfahren, 3km Laufen) als Einsteiger erste Erfahrungen sammeln oder die Sprintdistanz (750m Schwimmen, 24km Radfahren und 5.5km Laufen) absolvieren. Das komplette Orga-Team ist zuversichtlich, dass es wieder einen kleinen und feinen Wettkampf unter dem Motto „von Sportlern für Sportler“ geben wird – auch wenn dieser unter besonderen Umständen durchgeführt werden muss.

Weitere Details und Infos unter: www.seenland-triathlon.de

© Text: Steinberger See Triathlon/ Anpassungen Christine Waitz; [30.08.2021]; Foto: Birigt Kaiser

Der 36-jährige Benjamin Lenatz weiß, wie es ist am Boden zu sein und sich zurück ins Leben zu kämpfen. Seit einem Quadunfall im Alter von gerade einmal 18 Jahren ist der gebürtige Radevormwalder querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er hat gelernt, mit dem Rollstuhl zu leben und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Paratriathleten des Landes. Die Paralympischen Spiele in Tokio waren sein großer Traum, auf den er lange hingearbeitet hat. Doch bevor er sich dafür qualifizieren konnte, ist er an Blutkrebs erkrankt.

Zum zweiten Mal aus dem Leben gerissen

Vor etwas mehr als einem Jahr haben die Ärzte bei Benjamin Lenatz eine Chronische Myeloische Leukämie (CML) diagnostiziert – Blutkrebs.  Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in seiner sportlichen Hochphase und war mitten in den Vorbereitungen für die Paralympischen Spiele in Tokio. „Die Diagnose war wie eine endlose Aufzugfahrt nach unten, ein freier Fall. Als Profisportler ist das ganze Leben auf dieses eine Ziel ausgerichtet und alles darum genauso. Meine Frau, meine Trainer und alle anderen – wir alle hatten unseren Fokus auf Tokio“, sagt das Ausnahmetalent. „Bei meinem ersten Schicksalsschlag, der Querschnittslähmung, habe ich gelernt mit problematischen Situationen umzugehen. Doch eine Krebserkrankung ist noch einmal etwas ganz anderes. Das hier ist schwieriger.“

Profiparatriathlet Benjamin Lenatz ruft zur Registrierung auf

Glücklicherweise kann Benjamin seine CML-Erkrankung mit Medikamenten behandeln. Eine Stammzelltransplantation ist nicht nötig, sofern die vorhandenen Medikamente einschlagen. Die Nebenwirkungen machen ihm jedoch zu schaffen, sodass er seine Medikamente schon das zweite Mal wechseln musste. „Das erste Medikament ging stark auf die Schilddrüse und bei der Belastungsprobe sind Herzprobleme aufgetreten. Als Sportler ist das ein großes Problem“, sagt er. „Das zweite Medikament ging mit relativ starken Kopfschmerzen einher und ich musste Kortison nehmen – auch das ist kein Dauerzustand. Jetzt bin ich beim dritten Medikament und hoffe, dass die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten und mit meinem Leistungssport vereinbaren lassen.“

In der Zwischenzeit will sich Lenatz aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen. Unter dkms.de/TEAMBenny kann jede:r gesunde Erwachsene seinem Aufruf folgen und sich ein Registrierungsset nach Hause bestellen – und so vielleicht ein Leben retten.

Nicht aufgeben

Die Spiele in Tokio muss er von daheim aus verfolgen. Sein aktueller Gesundheits- und Trainingszustand lässt eine Teilnahme nicht zu. Was nicht ist, soll aber bis zu den nächsten Spielen 2024 in Paris werden. „Mein Ziel ist es, an den nächsten Paralympischen Spielen teilzunehmen. Ich setze mein Bestmöglichstes daran, mein Comeback dieses Jahr feiern zu können. Das hängt aber stark von meiner gesundheitlichen Situation und Corona ab.“

Bis es soweit ist, möchte er sich aber aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen.

Hier geht es zur Registrierung.

© Text: DKMS; [30.08.2021]; Foto: DKMS