Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Seit 1983 zieht der Allgäu Triathlon in Immenstadt Triathletinnen und Triathleten an. Damit ist er die traditionsreichste Veranstaltung in Bayern und Deutschland. Viel hat man am Alpsee und drumherum schon ausprobiert – vom Cross-Triathlon bis hin zur ITU-Langdistanz. Das beständigste Format ist jedoch die Mitteldistanz, über die in diesem Jahr auch die Bayerischen Meister*innen gesucht wurden.

Hat man in all den Jahren schon sämtliche Wetterbedingungen erlebt, freuten sich Starter*innen und alle Beteiligten dieses Mal über ideale Triathlon-Voraussetzungen. Nach anfänglichem Nebel gab es später Sonnenschein. Den genossen insbesondere die neuen bayerischen Meister: Maria Paulig vom Team Icehouse e.V. erreichte mit souveränen 14 Minuten Vorsprung vor Sophia Ramsauer (Post SV Nürnberg) und Katrin Esefeld (LG Mettenheim) das Ziel. Den Gesamtsieg des Tages holte sich die Essenerin Daniela Bleymehl.

Im Männerrennen lief mit Thomas Ott vom Team Erdinger Alkoholfrei / ESV Gemünden ein in Nürnberg wohnhafter Athlet als Erster durch den Zielbogen. Den BM-Titel trug Julian Müller vom SV Würzburg 05 davon. Er hatte sich in packendem Finish hauchdünn gegen Kilian Bauer (SV Wacker Burghausen) durchgesetzt. Rang drei ging an Carl Sommer (SV Würzburg 05).

Foto: Lisa Heinrichs

Spannender Kampf um den BM-Titel

„Ich bin mehr als zufrieden mit meiner Leistung und dem Rennausgang“, freut sich Julian Müller. „Mein Ziel war ein Podiumsplatz bei der BM, aber mit dem Gesamttitel habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Mit leichten Problemen den Schwimmrhythmus zu finden, startete er in das Rennen. Auf dem Rad kämpfte er sich meist alleine über die selektive Strecke, bis es am Ende der Laufstrecke zum spannenden Showdown kam: „Auch beim Laufen war ich erst einmal komplett alleine. Vor und nach der Wende hatte man einen guten Überblick über das Feld und ich wusste, dass ich aktuell Führender bei der BM war.“ Doch der laufstarke Kilian Bauer hatte nur rund zwei Minuten Rückstand, die er knapp vier Kilometer vor dem Ziel abgearbeitet hatte. „Er ist dann direkt an mir vorbeigegangen“, berichtet Müller „Ich habe aber gemerkt, dass ich noch nicht komplett am Anschlag bin, konnte nach kurzer Zeit die Lücke wieder schließen und habe versucht gleich vorbei zu laufen.“ Kilian Bauer jedoch zog erneut vorbei. Eine weitere Attacke des Würzburgers rund einen Kilometer vor dem Ziel brachte dann den nötigen kleinen Vorsprung: „Das war ein großer Kampf und einer meiner härtesten Schlusskilometer,“ schüttelt Julian Müller den Kopf.

Kilian Bauer schildert den Kampf so: „Zum Ende der ersten Radrunde musste ich meine Gruppe fahren lassen und fand mich für die zweite Runde nahezu alleine wieder. Immer wieder kamen Athleten von hinten aufgefahren, bei denen ich mit schwindender Kraft jedoch nie erfolgreich mitfahren konnte, was natürlich stark an der Motivation zehrte. So stieg ich als 20. vom Rad und musste an der ersten Verpflegungsstelle erst einmal mit viel Iso und Cola meinen Salz- und Energiespeicher Auffüllen. Nach drei Kilometern fand ich wieder Motivation und Energie, um ins Renngeschehen einzugreifen. Mit einem relativ konstanten Lauf konnte ich bis zum Kuhsteig auf Julian auflaufen und ihn zuerst im Bergabstück distanzieren. Kurz danach konnte er die Lücke jedoch wieder schließen und es folgte ein Kopf an Kopf Rennen bis Kilometer 19, als ich Seitenstechen bekam und die finale Tempoverschärfung von Julian nicht mehr mitgehen konnte.“

Maria Paulig sammelt weiteren Titel

Maria Paulig; Foto: Tom Mayer

„Ich hatte mir für den Allgäu Triathlon vorgenommen, das erste Mal auf einer Mitteldistanz zu starten“, sagt die neue Bayerische Meisterin und analysiert: „Beim Schwimmen hat sich eine kleine, gute Gruppe gebildet und wir konnten solide mit 1,5 Minuten Rückstand zur Spitze aus dem Wasser steigen. Das Radfahren bin ich bewusst sehr defensiv angegangen und habe einige Mitstreiterinnen ziehen lassen, weil ich mein eigenes Rennen machen wollte. Gegen Ende der Radstrecke hatte ich eine Gruppe an Mädels wieder eingesammelt und einiges an Kraft für das Laufen als Reserve. Von Beginn der Laufstrecke an hatte ich richtig gute Beine und konnte völlig nach Plan laufen. Mein Ernährungsplan ging auf, bei einer unglaublich guten Stimmung an der Strecke und purer Freude über das schöne Rennen konnte ich vier Kilometer vor dem Ziel noch auf den dritten Gesamtrang vorlaufen.“ Nach dem letztjährigen bayerischen Elitemeistertitel über die olympische Distanz und dem selbigen über die Sprintdistanz dieses Jahr in Trebgast, durfte sich die Athletin des Team Icehouse e.V. jetzt auch über den bayerischen Meistertitel auf der Mitteldistanz freuen.

Sofia Ramsauer auf der Laufstrecke; Foto: Lasse Ibert

Vize-Meisterin Sofia Ramsauer beurteilt ihr Rennen so: „Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden. Das Schwimmen lief besonders gut und ich konnte zusammen mit Maria Paulig und Verena Walter als erste Verfolgergruppe nach den Profis Daniela Bleymehl und Els Visser auf die Radstrecke wechseln. Den anspruchsvollen Radkurs kannte ich bereits aus dem Vorjahr und bin besonders stolz auf meine Radzeit, die ich dieses Jahr um über zehn Minuten verbessern konnte. Auf der Laufstrecke musste ich noch ein paar starke Läuferinnen ziehen lassen, kam aber sehr zufrieden auf Platz 10 gesamt ins Ziel. Der Bayerischen Vizemeistertitel machte diesen Tag dann fast perfekt!“

Bayerische Athleten dominieren die Olympische Distanz

Ganz und gar bayerisch dominiert war die Olympische Distanz: Der Sieg hier ging an Fabian Kraft (Erlangen), der sich gegen Lukas Stengel (Göppersdorf) durchsetzte. Der für Ingolstadt startende Neilan Kempmann komplettierte das Podium. Alle drei Athleten sind auf den kurzen Strecken keine Unbekannten und duellieren sich sonst in der Triathlon Bundesliga.

Foto: Dominik Berchtold (Titelbild); Lisa Heinrichs, Tom Mayer, Lasse Ibert

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Ergebnisse Bayerische Meisterschaft

AK 20

  1. Platz: Kilian Bauer (SV Wacker Burghausen); 04:12:09
  2. Platz: Carl Sommer (SV Würzburg 05); 04:19:48
  3. Platz: Andreas Feldmayer (Post SV Weilheim); 04:52:17

AK 25

  1. Platz: Julian Müller (SV Würzburg 05); 04:12:06
  2. Platz: Lukas Michels (Wasserfreunde Pullach); 04:20:38
  3. Platz: Fabian Schaffert (TuS Fürstenfeldbruck e.V.); 04:22:32
  1. Platz: Maria Paulig (Team Icehouse e.V.); 04:37:55
  2. Platz: Sophia Ramsauer (Post SV Nürnberg); 04:52:12
  3. Platz: Lisa Heinrichs (SV Würzburg 05); 05:03:41

AK 30

  1. Platz: Sven Pollert (SG Poing); 04:20:20
  2. Platz: Andreas Sichert (Arriba Göppersdorf); 04:22:00
  3. Platz: Franz Vogel (SV Marienstein); 04:24:45
  1. Platz: Theresa Griesbach (La Carrera TriTeam Rothsee); 4:59:36

AK35

  1. Platz: Benedikt Bauer (VfL Kaufering); 04:46:13
  2. Platz: Dominik Stelzig (SV Marienstein); 04:46:16
  3. Platz: Benjamin Triebs (TSV 1909 Gersthofen); 04:47:33
  1. Platz: Elke Obermeier (Tri Famila); 5:33:38

AK40

  1. Platz: Darren Alcock (TV Memmingen); 04:35:31
  2. Platz: Michael Mayer (MRRC München); 04:41:33
  3. Platz: Dominik Renninger (TG 48 Schweinfurt); 04:46:33
  1. Platz: Katrin Esefeld (LG Mettenheim); 04:58:22
  2. Platz: Katja Schmiede (Team Icehouse e. V.); 05:47:36
  3. Platz: Doris Jambor (Triathlon Günzburg); 06:30:07

AK45

  1. Platz: Alfred Ledermann (RSC AUTO BROSCH Kempten); 04:35:28
  2. Platz: Roman Binner (TV 1848 Erlangen); 04:59:00
  3. Platz: Marco Gasparetto (Team Oberpfalz); 05:10:45
  1. Platz: Susi Reidl (TV Planegg-Krailling); 06:23:46
  2. Platz: Simone Rödel (IfL Hof); 06:35:54

AK50

  1. Platz: Dieter Asböck (TSV Eintracht Karlsfeld – Triathlon); 04:46:27
  2. Platz: Hermann Schmaderer (Schwimmverein Straubing); 04:56:47
  3. Platz: Theo Feneberg (ASV Hegge); 05:00:47

AK55

  1. Platz: Norbert Höschel (MTV 1862 Pfaffenhofen); 05:14:10
  2. Platz: Bernhard Rehle (TV Immenstadt); 05:15:03
  3. Platz: Detlef Engelhardt (Team Klinikum Nürnberg); 05:24:52
  1. Platz: Claudia Heindl (TV 1848 Erlangen); 5:18:10
  2. Platz: Sabine Höschel (MTV 1862 Pfaffenhofen); 06:14:16

AK60

  1. Platz: Willi Schweiger (TV Immenstadt); 04:46:30
  2. Platz: Lothar Slaby (Trisport Erding e. V.); 05:55:27
  3. Rudi Schädler (TSV Jahn Freising 1861 – Triathlon); 05:59:18
  1. Platz: Beate Uebel (TB Erlangen); 6:43:17

AK65

  1. Platz: Johannes Bergmann (TSV 1860 Rosenheim); 6:58:17

AK75

  1. Platz: Gerhard Müller (TDM-Franken); 7:57:17

Die Triathlon-Saison neigt sich dem Ende zu. Auf bayerische Altersklassensportler*innen wartet jedoch noch ein Highlight: Beim Allgäu Triathlon geht es um die Bayerischen Meistertitel auf der Mitteldistanz. „Wir freuen uns ganz besonders diese Wertung beim ältesten Rennen Deutschlands austragen zu dürfen“, sagt BTV-Präsident Gerd Rucker.

Das „Kult“-Rennen startet am Sonntag im Alpsee. Fast 200 Athletinnen und knapp 1.000 Athleten sind insgesamt gemeldet. Vorentschieden wird das Rennen sicherlich auf der selektiven Radstrecke durch das Voralpenvorland. 1.230 Höhenmeter, darunter zwei Mal der legendäre Kalvarienberg, sind zu überwinden. Ob der Vorsprung dann schon reicht, zeigt sich natürlich erst auf den 21 Laufkilometern am Alpsee. 

Allgäu Triathlon 2021 in Immenstadt. Fahrrad Gruppe Anstieg Kalvarienberg mit Publikum.
Der legendäre Anstieg Kalvarienberg

Cross Duathlon BM im Oktober

Mit dem Wettkampf findet die BM-Triathlon-Saison 2022 ihren Abschluss. Die Sieger auf der Sprint-Distanz wurden im Rahmen des Triathlon Erding im Juni ermittelt und heißen Margit Elfers und Fabian Schaffert. Auf der Kurzdistanz wurde beim Mainfrankentriathlon in Kitzingen um die Plätze gekämpft. Heike Uhl/Laura Zimmermann (Pro) und Lukas Stengel entschieden das Rennen für sich.

Freundinnen und Freunde des Multisports kommen am 9. Oktober noch beim Crossduathlon im oberpfälzer  Burglengenfeld auf ihre Kosten. Gehörlose Sportler*innen finden ihre Meister*innen am Steinberger See am 4. September

Fotos: ueberall.eu / Allgäu Triathlon/ Dominik Berchtold

Über 200 deutsche Triathletinnen und Triathleten konnten im Rahmen der Altersklassen-Sprint-Europameisterschaft in München EM-Luft schnuppern. Mit insgesamt 27 von 90 möglichen Medaillen, darunter elf Goldene, überzeugte das Team der Deutschen Triathlon Union nicht nur mit der größten deutschen Mannschaft, die jemals bei internationalen Altersklassen-Wettkämpfen teilgenommen hat, sondern auch mit entsprechenden Resultaten. Auch BTV-Athletinnen und Athleten stachen mit ihren Leistungen heraus.

Die Europameisterschaft auf der Triathlon-Sprintdistanz der Altersklassen fand über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen statt. Geschwommen wurde im Karlsfelder See im Nordwesten von München. Von dort ging es mit dem Rad Richtung Olympiapark, wo der abschließende Lauf rund um das olympische Areal von 1972 führte.

Renate Forstner (Mitte) bei den Europameisterschaften in München im Rahmen der European Championships 2022

Renate Forstner siegt in ihrer AK

Die Rosenheimerin Renate Forstner, seit Jahrzehnten im Triathlon so aktiv wie erfolgreich, ließ sich das Fast-Heimspiel nicht nehmen. In der AK 45 bis 49 siegte sie in 1:11:03 Stunden. „Das Rennen lief super, vom Start weg gab es keine Probleme“, berichtet sie. „Nach dem Ausstieg aus dem Wasser war ich Erste und hatte dann ab Kilometer fünf mit Sione und Lena eine gute Radgruppe, bei der auch alle gut arbeiteten. Ich kenne Sione als spitzen Radlerin aus meiner Elitezeit und dachte mir schon vorher, dass sie auf mich aufschließen würde. Beim Laufen konnte ich sie dann aber bei Kilometer drei überholen und den knappen Vorsprung bis ins Ziel halten. Die selektive Laufstrecke fand ich sehr gut und fair für alle. Ich hatte den Wunsch unter die besten Drei zu kommen, da ich München und den Olympiapark durch mein Sportstudium dort gut kenne. Deshalb wollte ich mein Bestes geben – aber einen Sieg zu planen geht nie. Die Atmosphäre war grandios und die Zuschauer an der Strecke gaben eine riesige Motivation.“

Jannik Hoffmann

Jannik Hoffmann – von der 2. Bundesliga auf’s EM-Treppchen

Jannik Hoffmann (TV 1848 Erlangen) gelang im Gesamttableau der Männer mit einer Zeit von 59:59 Minuten der Sprung auf das Treppchen. Er wurde hinter dem Tschechen Lukáš Juránek (AK 20-24; 59:31) und dem Belgier Pieter Vanderhenst (AK 20-24; 59:56) Dritter.

„Es war meine erste Teilnahme bei einem internationalen Rennen,“ berichtet der Sportler. „Sonst starte ich eigentlich nur 2. Bundesliga Süd für das Team Erlangen. Ich hatte keine Ahnung wie das Niveau bei einer Age-Group-EM sein würde. Mit meinem Trainer Thomas Voit habe ich mich deshalb sehr gut auf das Rennen vorbereitet. In der aktuellen Saison konnte ich auch schon gute Resultate einfahren und somit liebäugelte ich mit einem Podiumsplatz. Von Anfang an lief es dann solide. Ich kam weit vorne aus dem Wasser. und da ich einer der Wenigen war, der keinen Neoprenanzug anhatte, konnte ich sehr schnell wechseln. So konnte ich mit einem Tschechen noch die Lücke auf den Ersten zufahren. Zu dritt bildeten wir dann eine Radgruppe. Leider hat das Radfahren in der Gruppe nicht so gut harmoniert, sodass ich sehr viel Führungsarbeit gemacht habe. Dementsprechend waren meine Beine dann beim Laufen erschöpft. Erst auf dem letzten Drittel musste ich meine Kontrahenten ziehen lassen. Mit dem 3. Platz in der AK und in der Gesamtwertung bin ich dennoch zufrieden. – Mal schauen, ob ich in Hamburg bei der Age Group WM an den Start gehe.“

Auf die Frage, wie er die Atmosphäre des Rennens empfand, antwortet er: „Am Beeindruckendsten fand ich auf jeden Fall den Zieleinlauf auf dem Blauen-Teppich, wie bei der Elite. Und die anspruchsvolle Laufstrecke mit der ‚Besteigung‘ des Olympiaberges, die mit einem tollen Ausblick belohnt wurde, den ich aber leider nicht so lange genießen konnte. Eine besondere Atmosphäre entstand auch durch die Teilnahme vieler Nationen.“

„Eine gelungene Veranstaltung“

„Allgemein finde ich die European Championships eine rundum gelungene Veranstaltung, mit den verschiedenen Hotspots in München verteilt“, meint Jannik Hoffmann. Natürlich ist das Eventgelände im Olympiapark ein Highlight. Hier habe ich ein Teil des Frauen Elite Triathlon-Rennen verfolgen können. Dadurch, dass die Rundkursstrecken sehr kurzgehalten sind, kommen die Athletinnen öfter vorbei, was das ganze sehr Zuschauerfreundlich macht. Sehr gut gefiel mir auch, dass die Strecken von Schwimmen, Radfahren und Laufen so eng beieinander lagen, dass man als Zuschauer fast nicht sein Platz wechseln musste und so alle drei Disziplinen von einem Ort beobachten konnte.“

Hier finden Sie alle Ergebnisse.

Fotos: DTU/ Oliver Kraus

Einmal fühlen wie die Weltklassesportler*innen bei der Triathlon Europameisterschaft – das durften gestern einige Athletinnen und Athleten auf dem EC2022-Kurs in München. Um der Elite in den folgenden Tagen ein perfektes Rennen bieten zu können, wurde auf den Original-Strecken rund um das Olympiastadion ein Testrennen veranstaltet. Die Starter*innen, die sich im Vorfeld beworben hatten, waren begeistert.

„Es war ein super Erlebnis“, schwärmt Patrick Göll. „Wir waren vier Athleten der SG Poing und haben die Veranstaltung sehr genossen. Schließlich bekommt man so eine Chance nicht alle Tage, so nah bei den Profis zu sein und dieses super schöne Drumherum zu erleben. – Einfach super!“

„Manche fanden die Wassertemperatur recht warm, aber ich fand, alles war super organisiert. Damit ist wirklich alles bereit für das große EM-Rennen!“, meldet Leon Pfeiffer.

Besonderes Rennen zum 100. Triathlon

„Es war auf jeden Fall eine große Ehre und Freude, das Rennen mit komplettem Profi-Setup von Anfang bis Ende selbst als Teilnehmer miterleben zu können“, berichtet Niki Abel vom TSV Altenfurt. „Ich bin mit dem Zug und Rad angereist und schon vorher kurz auf der abgesperrten Radstrecke zum Olympiapark gefahren. Spätestens, wenn man dann die Brücke über den See, den blauen Teppich, die Zuschauertribüne und die ganzen Schilder mit European Championships Munich 2022 sieht, beginnt es zu kribbeln und die Vorfreude steigt ins Unermessliche. Die Strecken sind toll und machen Spaß, und dass es dann auch noch ein richtiges Rennen wurde und ich nicht jeder aufgrund zu großer Leistungsunterschiede alleine unterwegs war, tat noch sein Übriges. Für mich war es sowieso ein besonderes Rennen da es mein 100. Triathlon war. Einen besseren Rahmen hätte ich mir nicht vorstellen können und das wird ewig in Erinnerung bleiben.“

Martin Müller (Triathlon Günzburg e.V.) stimmt dem nur zu: „Es war natürlich etwas Besonderes, die Wettkampfstrecken der Elite testen zu dürfen. Der Kurs ist auch sehr beeindruckend und toll: Die Schwimmstrecke im Olympiasee lässt sich gut schwimmen. Die Radstrecke auf breiten Straßen ist ein schneller Kurs und das Laufen über den Olympiaberg ist das anstrengende Highlight, wo sich das Rennen der Profis möglicherweise entscheiden wird. Zum Zieleinlauf vor der Tribüne kann ich nur sagen: spektakulär! Insgesamt also ein tolles Rennen – dennoch gut, dass wir noch ein Testrennen gemacht haben, denn die Orga hatte noch einiges zu klären – einen Fehlstart zum Beispiel.

Fotos: privat

„Mega Stimmung“, jubelt Dieter Göpfert, Organisator des Mainfranken Triathlon. Am Wochenende begaben sich bei besten Bedingungen knapp 500 Teilnehmende auf die Strecken rund um Kitzingen. Neben Sprintdistanz und Landesliga lockte vor allem die Kurzdistanz mit den Bayerischen Meisterschaften. Die Krone holten sich dort Laura Zimmermann als erste Profi-Dame und Heike Uhl (CIS Amberg) als erste Altersklassenathletin, sowie Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf).

„Aufgrund der Starterliste habe ich nach dem dritten Platz im vergangenen Jahr schon mit dem Sieg geliebäugelt“, gibt der spätere Sieger, Lukas Stengel, zu. Der 22-jährige ließ im Rennen dann auch keinen Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen. Als Führender ging er auf die Radstrecke, wo er als einziger Athlet unter der Marke von einer Stunde blieb und auch beim Laufen legte er die schnellste Zeit hin. „Das Streckenprofil der Rad- und Laufstrecke entspricht mit den vielen kurven und ein kleinen Anstiegen genau meinen Vorstellungen“, meint er und freut sich über den Erfolg: „Dass es mit dem Sieg dann auch geklappt hat und ich das Rennen mit größerem Vorsprung gewinnen konnte, freut mich natürlich umso mehr. Mir hat der Wettkampf in Kitzingen wie die letzten Jahre gut gefallen, die Atmosphäre am Main und die vielen Zuschauer haben das nochmal unterstrichen.“ 
Hinter ihm blieb Carl Sommer vom SV Würzburg 05 noch unter der Zwei-Stunden-Marke. Auf Platz drei der BM-Wertung folgte Frank Heckel vom TSV Mitterfels.

Man muss in der Ergebnisliste nicht weit schauen, um die erste Frau zu finden – schon auf dem sechsten Rang der BM-Gesamtwertung steht die Würzburger Profi-Athletin Laura Zimmermann. Als erste AK-lerin feierte Heike Uhl nur wenig später ihren Zieldurchlauf. Die weiteren Plätze gingen an die starken Frauen vom SV Würzburg 05 Sarah Karollus und Eleisa Haag.

Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.

Fotos: Dieter Göpfert

Der Einstieg in den Triathlonsport scheint gar nicht so leicht – während Radeln und Laufen oft kein Problem sind, sind der Auftakt im Wasser und die ungewohnte Kombination der drei Sportarten durchaus respekteinflößend. Die gute Nachricht ist: Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Rennformat zum Beginn, ist das Erlebnis für Jederman und Jederfrau machbar. Das bewiesen vergangenen Wochenende auch wieder zahlreiche Rookies – das sind die „Erstlinge“ in Rennen – beim Zehn Freunde Triathlon in Nürnberg.

Trotz der warmen Temperaturen scheinen einige der Teilnehmer*innen zu zittern. Am Rand des Stadionbads hat sich die Menge an (angehenden) Triathletinnen und Triathleten gesammelt. Noch ist der Respekt groß. Doch sobald sie an der Reihe sind, kann man die Freude in allen Gesichtern festhalten.

Der Zehn Freunde Triathlon ist eines der Formate, die sich ideal für ein erstes Mal eignen. Denn mit etwas Training und kleinem Materialfundus kann man hier gemeinsam mit seinen Freunden oder Kollegen über 380m Schwimmen, 18 Kilometer Radfahren und 4,1km Laufen in den Triathlon hineinschnuppern. Es geht natürlich auch darum gemeinsam die Herausforderung zu meistern. Vor allem aber geht es um den Spaß am Sport. „Jeder Teilnehmer ist ein Gewinner. Wir möchten die Einstiegshürde in wunderbare Sportart Triathlon so niedrig wie möglich halten. Erfahrene Triathleten können Neueinsteiger dabei an die Hand nehmen und auf den ersten Schritten in einer neuen Sportart unterstützen,“ erklärt Organisator Henning Müller.

Ein Team des lokalen Vereins RC Wendelstein war auch am Start. Schon Wochen zuvor begannen die Zehn, die sich zu dem eigens konzipierten Einsteiger-Kurs trafen, ihre Vorbereitungen. Kraulen konnten damals nur Wenige. Die Räder galt es ersteinmal fit zu machen und auch die Radfähigkeiten aufzubauen. Beim Laufen wurde vor allem an der Kondition gearbeitet.

„Haben zehn neue Mitglieder gewonnen“

Tim Feuerlein, Vorstand der Abteilung und Beauftragter für Sportentwicklung im BTV erklärt sein Konzept, Neulinge zum Triathlonsport zu bringen, so: „Ich finde das Format und den Wettkampf beim Zehn Freunde Triathlon sehr spannend. 2018, bei der ersten Auflage, war ich mit meinen Freunden aus dem Team als Helfer dabei. Wir konnten konnten hautnah die Freude der Teilnehmer*innen spüren. Über 90% der Starter sind „Rookies“ und die meisten absolvieren dieses Event komplett im Team – das gibt einen ganz anderen Spirit.

Für mich als Veranstwortlicher für Breitensport im Bereich des Bauftragten für Sportentwicklung ist diese Art von Event sehr wichtig. Die Hemmschwelle ist sehr niedrig und im Mannschafts-Format hat der Sport auch eine andere Dynamik.
Auf genau diese Dynamik haben wir bei uns im Verein gesetzt: Mit einem Konzept zum Einstieg in den Triathlonsport über insgesamt vier Monate haben wir zehn Teilnehmer*innen an das Event herangeführt. Ziel war es, alle für den Sport zu begeistern und bestenfalls neue Mitglieder für unseren Verein zu gewinnen. Am Ende konnten alle Erwartungen erfüllt werden und wir haben acht neue Mitglieder gewonnen. Alle haben die Distanzen am Wettkampftag sehr gut gemeistert und noch viel wichtiger, aus Zehn Teilnehmer*innen wurden am Ende zehn Freunde.“

Und was sagen die Sportler*innen nach überstandener Triathlon-Premiere?

„Verrückt hin oder her – Ich mach das jetzt!“

Im Team herrscht ein anderer Spirit

Andrea Ringer schreibt: „Bis zur letzten Minute vor dem Wettkampf habe ich mich nahezu täglich gefragt, ob ich eigentlich größenwahnsinnig bin. Mich, mit einer zwar regelmäßigen Lauferfahrung, aber nur von maximal sechs Kilometern am Stück, eher im Schneckentempo zurückgelegt, mit einer Radfahrerfahrung, die sich in den letzten Jahren aufs E-Bike-Fahren beschränkte und mit stolzen 47 Jahren auf dem Buckel, zu einem Triathlon anzumelden. Aber nachdem ich im Juli letzten Jahres über das Schwimmtraining zum RC Wendelstein kam, wollte ich das einfach mal versuchen! – Verrückt hin oder her!
Und es war eine super Entscheidung!
Ich hatte wirklich das Gefühl, in allen Disziplinen genau dort abgeholt worden zu sein, wo ich eben gerade so stand. Dank der Schwimmtrainerin konnte ich meine Kraultechnik deutlich verbessern, dank Flo und der Laufgruppe konnte ich mein Lauftempo erhöhen und Heiko hat es sogar geschafft, mir – geboren mit zwei linken Händen – beizubringen, wie man einen Fahrradschlauch wechselt. Auch die Vorbereitung auf das Thema Triathlon und die Förderung des Teamspirits durch Tim waren super. Und unser Team ist das beste Team aller Zeiten!

Und so bin ich, trotz aller Bedenken und trotz der kurvenreichen Radstrecke (das Kuvenfahren hatte ich zuvor leider nicht geübt), sicher und glücklich ins Ziel gekommen! Gerne jederzeit wieder! Vielen Dank an alle Beteiligten!“

„Keiner war Einzelkämpfer“

Ralf Katzer berichtet: „Ich konnte bereits relativ gut kraulen – habe es bereits im Schulsport gut gelernt. Dennoch haben die Tipps von der Schwimmtrainerin meinen Kraulstil verbessert, denn über die Jahre gewöhnt man sich ja doch Eigenheiten an, die nicht effektiv zum ermüdungsfreien bzw. schnellen Schwimmen beitragen. Gut fand ich, dass sich alle Teammitglieder verbessern konnten bzw. sich sicherer fühlten nach den Einheiten – und der Spaß kam auch nie zu kurz.

Das Erreichen des Zieles „erster Triathlon“ war der schönste Aspekt für mich – ALLE haben sich gegenseitig unterstützt, beraten und geholfen – keiner war ein Einzelkämpfer, trotz individueller Stärken. Heiko, Flo und Tim vom Team Optimum haben sich viel Mühe mit uns gegeben.“

„Das Highlight war der Zieleinlauf Hand in Hand“

Doris Kratzer hat trotz Skepsis auch die Schwimmstrecke überwunden.

Doris Katzer gibt folgendes Feedback: „Tage später bin ich immer noch stolz dabei gewesen zu sein – mich trotz dem verhassten Schwimmen angemeldet zu haben. Leider habe ich auch hier das Kraulen nicht erlernen können, aber das Brustschwimmen in 11 Minuten ist absolut zufriedenstellend für mich in diesem Wettbewerb – gerade auch weil ich nie das Gefühl hatte in unserer Gruppe jemanden „aufgehalten“ zu haben. die Schwimmtrainerin hatte volles Verständnis für alle meine Ängste und Bedenken gehabt, mich angenommen und meinen Wunsch sofort respektiert die Technik des Brustschwimmens zu verbessern.

Von Anfang an war es eine Teamleistung und für mich das Highlight der Zieleinlauf Hand in Hand. Es hat Spaß gemacht – ich mag auch die 4. Disziplin die Wechselzone 😉 und jeder der Trainer hat sich Zeit genommen für unsere Fragen und auch individuellen Anliegen oder Wehwehchen. So wie es gefinisht wurde, haben einige Andere jetzt schon Bock 2023 mitzumachen – ganz sicher – also weiter so!“

Höchstleistungen im Triathlon können auf unterschiedlichste Art und Weise erbracht werden – dazu muss man längst kein Profi sein. Seit vielen Jahren wächst auch die Zahl an begeisterten Triathletinnen und Triathleten mit körperlicher und geistiger Behinderung. Gemeinsam mit den Beauftragten für Para-Triathlon und Special Olympics in Deutschland lädt der Bayerische Triathlon-Verband am 25. September 2022 deshalb Interessierte zu einem Schnupper- und Talent-Tag nach Nürnberg ein.

Triathlon für alle

„Triathlon ist mit jeglichen Voraussetzungen machbar“, betont Thomas Burger, Vizepräsident im Bayerischen Triathlon-Verband. „In den Wettbewerben für Para-Triathlon und in Special Olympics-Formaten wird auf die jeweiligen Gegebenheiten der Teilnehmenden eingegangen. Zum Beispiel wird der Triathlon je nach Art der Behinderung angepasst: Rollstuhlfahrer nutzen ein Handbike für das Radfahren und einen Rennrollstuhl für das Laufen, sehbehinderte Athletinnen oder Athleten haben einen Guide. Um die Vergleichbarkeit der Leistungen zu gewährleisten, gibt es verschiedene Leistungsklassen in der die Para Sportler*innen gegeneinander antreten. Für Sportler*innen mit geistiger Behinderung gibt zum Beispiel Unified-Sports-Wettbewerbe, in denen Athlet*innen und Partner*innen gemeinsam einen Triathlon absolvieren können.“

Talent-Tag am 25. September in Nürnberg

Am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg sind am Sonntag, den 25. September Interessierte eingeladen in den Triathlonsport hineinzuschnuppern, sich über bereits gewonnene Erfahrungen auszutauschen oder einen gemeinsamen Trainingstag zu erleben. Ab 10.00 Uhr wird im Hallenbad Langwasser geschwommen, bevor es zu einem gemeinsamen Mittagessen geht. Nachmittags wird ein Triathlon-Programm am Sportplatz des Neuen Gymnasium angeboten, das für Jede*n geeignet ist. 

„Wir freuen uns auf absolute Neulinge, Interessierte und Begleiter*innen ebenso wie über Athlet*innen, die bereits Erfahrung haben“, sagt der Bundestrainer Para-Triathlon, Tom Kosmehl. Mit ihm stehen Schwimmcoach Christian Balaun und der Leiter Sport von Special Olympics, Carsten Schenk, als erfahrene Trainer zur Verfügung. 

Um Anmeldung hier wird gebeten.

Für Fragen steht ihnen die Beauftragte für Presse- und Medienarbeit des Bayerischen Triathlon-Verbands e.V. unter presse@triathlonbayern.de zur Verfügung.

Heiße Kämpfe um den Titel – die gab es bei den Bayerischen Meisterschaften über die Sprintdistanz im wahrsten Sinne des Wortes. Mitte Juni fanden die Wettkämpfe bei dem Traditionsrennen statt. Heute unterhalten wir uns mit dem neuen Bayerischen Meister und der neuen Bayerischen Meisterin. Ein Nachbericht aus Sicht der Sportler*innen.

Das Rennen in Erding ist seit vielen Jahren ein Magnet für Athletinnen und Athleten und Zuschauer*innen gleichermaßen. Mit Schwimmpart am Naherholungsgebiet Kronthaler Weiher, einer rasanten Radstrecke und einer Laufstrecke in die Stadt hinein mit geselligem Zieleinlauf. Die Organisatoren hatten für die Austragung der Bayerischen Meisterschaft extra das Schwimmen von 400 auf 750 Meter erweitert, das aufgrund der warmen Temperaturen dann auch ohne Neoprenanzug statt fand. Wie es war, berichten Fabian Schaffert von der TuS Fürstenfeldbruck e.V. und Margit Elfers (Böhnlein Sports Bamberg).

Hallo Fabian, mit welchen Ambitionen gingst Du in das BM-Rennen und wie verlief der Auftakt für dich?

Ehrlich gesagt war Erding für mich ein spontanes Vorbereitungsrennen. Meine Freundin wollte dort starten und ich habe gute Erfahrungen gemacht, eine Woche vor einer Langdistanz nochmal einen Sprint zu absolvieren. Perfektes Tapertraining eben ;). Ich hatte auch gehofft Punkte für München zu sammeln, habe aber leider erst nach dem Rennen gesehen, dass die Bewerbungsfrist kurz vorher abgelaufen war. Das Rennen ging für mich etwas wild los, ich verlor direkt beim Start die Brille, konnte mich am Rand des Feldes aber schnell wieder einsortieren und kam gut mit bis zum Schwimmausstieg.“ 

Auch Margit Elfers stand nicht mit Fokus auf dem Titel am Start und meint: „Ich hatte eigentlich keinerlei Ambitionen, sondern war einfach nur froh, wieder einen Wettkampf machen zu können, da ich aufgrund eines gebrochenen Fußes aus acht Wochen Pause kam. Wir (Böhnlein Sports Bamberg) haben seit diesem Jahr eine Ligamannschaft und es war toll, zusammen mit dem Team an der Startlinie zu stehen. Das Schwimmen lief dann für meine Verhältnisse sogar richtig gut.“

Margit, die Radstrecke in Erding ist flach und schnell – deine perfekten Bedingungen? Oder wie ging es dir beim Radfahren?

„Leider haben mein Lenkerschrauben geklemmt, sodass ich keine Aeroposition fahren konnte. Auch musste ich bei der Wende kurz absteigen, was die hinter mir fahrenden Jungs mit Humor genommen haben. Jedenfalls war ich heilfroh, als ich das Radfahren überlebt hatte.“

Derweil legte Fabian Schaffert den schnellsten Radsplit hin und ist selbst begeistert: „Flach und Schnell liegt mir! Ein bisschen Überraschung war für mich selber dabei weil ich mich spontan entschlossen hatte mein Rad zu wechseln. Normalerweise wollte ich bis nach meinem Ironman in Frankfurt warten, aber wie es so ist… wenn man was Neues hat, will man es eben gleich nutzen ;). Beim Wechsel aufs Rad habe ich bereits ein paar Plätze gut gemacht und als wir dann aus dem Ort raus fuhren, sah ich auch in Ferne das Führungsmotorrad. Ab da wusste ich, dass ich nicht zu viel Zeit beim Schwimmen liegen gelassen habe. Bis zum Ende der Radstrecke konnte ich dann bis auf Platz zwei vorfahren.“

Wie lief es auf der Laufstrecke?

Margit: „Beim Laufen hatte ich dann einen super-netten Führungssradler. Das hilft mir immer sehr, wenn er mich beruhigt. Ich war auch ziemlich froh, dass die Laufstrecke wirklich schattig war, weil es doch sehr heiß war. Natürlich bin ich nach so einer langen Laufpause nicht in Bestform, umso mehr habe ich mich dann darueber gefreut, dass mich keiner mehr eingeholt hat.“

Fabian: „Beim Wechsel zum Laufen habe ich den Führenden bereits weglaufen sehen. Ich wollte schnell auflaufen und mich dann erstmal dahinter hängen, bemerkte aber direkt, dass mein Tempo deutlich höher war. Somit ging ich nach dem ersten Kilometer vorbei und lief mein eigenes Tempo. Bei der Wende in der Stadt nach drei Kilometern sah ich die Abstände nach hinten und dachte mir, da kommen aber einige sehr schnell an. Es reichte aber dann mein Tempo zu halten und ich konnte ohne Schlusssprint den Zielkanal genießen 🙂

„Ich habe mich in Erding sehr wohl gefühlt, alles war gut organisiert. Die Atmosphäre war sehr familiär und ich hatte einen tollen Tag mit meinem Team“, meint Margit Elfers.

mberDas Team Böhnlein Sports Bamberg mit Margit Elfers

Die Stimmung in Erding ist super“, berichtet auch der neue Bayerische Meister. „Und alles drum rum passt auch. Man kann einfach hinfahren, einchecken und racen. Den ganzen Tag wird etwas geboten und man kommt schnell und umkompliziert überall hin. 
Eine Bayerische Meisterschaft zieht mich immer an, wenn möglich. Also kam nur diese Wertung in Frage und nicht die Volksdistanz. Mich spornt Konkurrenz an und da hat sich das Rennen mit der Landes- und Bayernliga perfekt angeboten, da ich selber auch in der Regionalliga starte und einige bekannte Gesichter dabei waren.“ 

Dass das Rennen genau richtig war, bewies sich eine Woche später, wie Fabian Schaffert verrät: „Mit der Hawaii-Quali beim Ironman in Frankfurt hat es dann übrigens auch geklappt, mit einem 2. Platz in meiner Altersklasse.“

Der BTV wünscht viel Erfolg! 

Bayerische Meister*innen

AK20
Freia Wagner (TV Planegg Krailing)
Luis Steiert (TV Planegg Krailing)

AK25
Margrit Elfers (Böhnlein Sports Bamberg e. V.)
Fabian Schaffert (TuS Fürstenfeldbruck e.V.)

AK30
Lisa-Marie Ott (IfL Hof)
Thomas Tietz (VfL Kaufering)

AK35
Sabrina Plontasch (Böhnlein Sports Bamberg e. V.)
Anton C. Jell (Sportgemeinschaft Poing e.V.)

AK40
Daniela Unger (TRI TV Lauingen)
Marco Benz (TWin Neumarkt)

AK45
Elke Neuner (Ifa nonstop Bamberg)
Thomas Landes (Tri-Team Schongau)

AK50
Birgit Nixdorf (ifePark Max Ingolstadt e.V.)
Oliver Dr. Rau (Sc53 Landshut)

AK55
Simone Lechner (TSV Oettingen)
Stephan Pollert (DJK Pressath)

AK60
Ingrid Patzak (MRRC München)
Josef Bäurle (Triathlon Günzburg)

AK65
Hubert Rauch (SV Grün-Weiß Holzkirchen)

AK70
Manfred Theis (RSC Vilstal)

AK75
Rainer Schlipfinger (WSV Otterskirchen)

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Der Däne Magnus Ditlev überraschte alle beim Challenge Roth. Mit einer Zeit von 7:35:48 Stunden verpasste er Jan Frodenos Streckenrekord aus dem Jahr 2016 um gerade neun Sekunden. Frodeno selbst musste zu Beginn des Marathons verletzungsbedingt aussteigen. Zweiter wurde Titelverteidiger Patrick Lange in 7:44:52 Stunden, Rainaldo Colucci aus Brasilien blieb als Dritter mit 7:52:36 Stunden ebenfalls noch deutlich unter der Acht-Stunden-Marke. Das Frauenrennen konnte Weltmeisterin Anne Haug nach einer ambitionierten Aufholjagd für sich entscheiden, ihre Zeit: sensationelle 8:22:42 Stunden. Die über lange Zeit führende Britin Fenella Langridge wird am Ende verdiente Zweite, als Drittplatzierte überquert Judith Corachàn aus Spanien die Ziellinie im Rother Triathlon-Stadion.

Während an der Spitze um Rekordzeiten und Platzierungen gekämpft wurde, ging es im Feld oft um das erfolgreiche Finish. Rund 3.000 Einzelstarter*innen und 650 Staffeln probierten es zusammen mit 7.000 Helferinnen und Helfern. Zahlreiche bayerische Athletinnen und Athleten trotzten den warmen Temperaturen und konnten persönliche Erfolge feiern. Einer von ihnen: Konrad Puk (RSLC Holzkirchen, SV Grün-Weiß Holzkirchen). Mit 73 Jahren erreichte der Holzkirchener als zweitältester Teilnehmer nach 16:00:31 Stunden die Ziellinie.

Konrad Puk im Ziel (Foto: Marathonfoto)

„Es ist nie zu spät zu beginnen“

Glücklich, gesund und zufrieden stand Puk im Ziel und meinte: „Ich habe jeden Kilometer genossen!“ Im vollbesetzten Stadion bat man ihn auf das Podium, wo er motivierte: „Leute fangt an euch zu bewegen. Ich war mit 66 Jahren zum ersten Mal in Roth, heute habe ich zum sechsten Mal die Ziellinie hier erreicht. Es ist nie zu spät etwas zu tun und wer nicht anfängt, der hat schon verloren“.

Körperlich und mental war der Tag für den oberbayerischen Athleten natürlich trotz des glücklichen Finishs sehr anstrengend: „Ich hatte meine Höhen und Tiefen“, berichtet er. „Das Schwimmen lief ganz gut, bis die nächste Startwelle von hinten kam, derer noch viele folgen sollten. Immer wieder habe ich mir ruhigere Gewässer gesucht, um dem Getümmel zu entkommen. So war ich heil froh, als ich mit nur kleineren Blessuren wieder festen Boden unter den meinen Füßen hatte und nicht zu viel Kanalwasser verkostet hatte. Beim Radfahren habe ich mich nach Plan versorgt, mein Gel aus der Flasche und Wasser zur Kühlung des Körpers und zum Trinken. An jeder Station habe ich mir von den Helfern Flaschen reichen lassen. Damit kein Körperteil in der Aeroposition verkrampft, waren ein paar Lockerungsübungen sehr hilfreich. Richtig anstrengend waren die Berge, Gredinger Berg, Kränzleinsberg, Solarer Berg, wo mich immer ein phantastisches Publikum mit viel Begeisterung nach oben ‚gebrüllt‘ hat. Für mich war das Gänsehaut pur.“

Besondere Motivation am Streckenrand

Ein ganz besonderer (stiller) Motivator war Michel – einer von tausenden Zuschauern für Konrad Puk. „Er verkleidet sich als Clown mit einer Perücke in den französischen Farben. Jedes Jahr steht er an den gleichen Stellen in Roth und sorgt für Unterstützung und Stimmung. Zufällig hatte ich Michel zuvor bei der „Challenge Woman“ getroffen und mich bei ihm für die Unterstützung in den Vorjahren bedankt. Da erzählte er mir, dass er Marathonläufer war und jetzt 83 Jahre alt ist. Inzwischen weiß ich, dass „Michel on tour“ als „Spaßpräsident“ unterwegs ist und für soziale Projekte Spenden einsammelt. Ein toller Mensch, ein toller Franzose und es war mir eine sehr große Freude so einen Menschen und seine Energie zu spüren.“

Foto: Marathonfoto

Auf der Marathonstrecke ging es für Puk gut voran. „Die Veranstalter haben das alles mit den vielen freundlichen Helfern hervorragend aufbereitet,“ lobt er. „Ab und zu gab es auch ein kleines Schwätzchen, um mich bei den Helfern zu bedanken. Das hat meinen Puls beruhigt und mir neue Energie gegeben. Nach den ersten zehn Kilometern beim Laufen wusste ich, dass ich rechtzeitig ins Ziel kommen kann.“

Am Ende sprang sogar der Sieg in der AK 70 heraus. „Das erste und das letzte Mal“, sagt Puk und fügt schmunzelnd hinzu: „Ach ja, nächstes Jahr komme ich wieder nach Roth, dann in der Altersklasse 75.“

Fotos: Marathonfoto; Privat

Gerade erst konnte Para-Triathlet Martin Schulz seinen zehnten EM Titel in Folge feiern, nun kündigt sich der 32-jährige zweifache Olympiasieger zum Memmert Rothsee Triathlon an. 

Para-Triathlon ist der Teil des Triathlons, in dem Menschen mit Behinderung in verschiedenen Wertungsklassen teilnehmen. Im Fall von Martin Schulz nennt sich die Klasse „PT4 – moderate Beeinträchtigung“. Das bedeutet, dass er eine unterstützende Vorrichtung am Rad nutzen kann, ansonsten aber keine weiteren Hilfsmittel. Martin Schulz fehlt seit Geburt der linke Unterarm. Schon mit sechs kam er zum Schwimmsport, später entwickelte er sich im Triathlon zum Ausnahmesportler und sammelt seither Welt- und Europameistertitel ebenso wie Olympia und zahlreiche weitere Medaillen.

Zu erwarten ist, dass der Sport- und Fitnesskaufmann unter den schnellsten Sportlern der Kurzdistanz aus dem Wasser kommt und auch in der Folge ganz vorne mitmischt. „Ich wollte unbedingt an diesem Wochenende ein Rennen machen. Der Triathlon am Rothsee ist ja sehr bekannt und meistens ist die Konkurrenz dort auch sehr gut, was mir wichtig war. Ich finde die Gegend und den Rothsee sehr schön und die Anreise aus Leipzig ist nicht zu weit!,“ begründet er die Entscheidung. 

Foto: Pitch This GmbH