Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

12 Weltmeister- und acht Europameistertitel im Masters-Schwimmen, ein Vizeweltmeister und zwei Deutsche AK-Marathonmeistertitel, Duathlon Europameister, Vize-Europameister im Marathon, zahlreiche Extrem-Radrennen Finishs und Bergbesteigungen auf der ganzen Welt, Weltmeistertitel über 100km Laufen und zahlreiche AK-Rekorde auf Ultra-Laufstrecken. Die Titel- und Pokalsammlung, dreier Sportler, die sich hier versammelt, ist mehr als beeindruckend. Die drei Sportler tun sich nun zusammen, um beim Challenge Roth als Staffel an den Start zu gehen. Doch damit fängt die spannende Geschichte erst an…

In der Staffel versammeln sich nämlich nicht nur sportliche Erfahrung und Erfolge, sondern 246 Lebensjahre. Joachim Hintze, Paul Thelen und Werner Stöcker vom Team Hörluchs sind allesamt über 80 Jahre alt und sportlich immer noch höchst aktiv. „Wir wollen mit dem Start beim Challenge auch zeigen, dass man auch im höheren Alter noch gute Leistungen erbringen kann und somit anderen als Vorbild dienen, ein aktives Leben zu führen“, betont das Team. Wir haben noch etwas genauer nachgefragt.

Hallo Paul,
Du bist Team-Kapitän eurer Staffel und in dieser Position schon routiniert. Wie kamst du auf das Projekt und wie kamst Du zu Deinen Mitstreitern?

Triathlon ist eine der anspruchsvollsten Ausdauer-Sportarten überhaupt und der Challenge Roth ist ja die „Mutter aller Triathlons“. Was kann es Schöneres geben, für uns „Ultra-Ager“, als in Roth dabei zu sein? Wir drei verkörpern ja einen Lebensstil mit viel Bewegung und möchten bei diesem besonderen Event u.a. andere ermuntern, mit Sport einen eigenen Beitrag zur körperlichen und geistigen Fitness zu leisten. Eine besondere und zusätzliche Herausforderung ist es, dieses Projekt als Team-Hörluchs, also zu Dritt zu bewältigen. Jeder in der Staffel muß auch für die beiden anderen kämpfen. Meine beiden Kameraden waren schnell gefunden. Die jeweiligen Bestenlisten ihrer Verbände gaben Auskunft und die beiden waren gleich mit großer Begeisterung dabei.

Motorsport, Langstreckenlauf, Bergsteigen, Radfahren – Du warst schon vielfältig sportlich unterwegs. Zuletzt gewannst Du in Alsdorf Duathlon Europameister- und den Deutschen Meister-Titel in deiner Altersklasse. Was ist Deine Motivation und hat sie sich über die Jahre hinweg verändert?

Meine unterschiedlichen Sportarten waren immer getrieben von klar definierten Zielen und dazugehörigen Konzepten, wie diese zu erreichen sind. Haupt-Motivation dabei war und ist immer noch ein (möglichst hohes) Ziel zu erreichen, das letztlich eine Art „Kunstwerk“ ist, zusammengestellt aus vielen Einzelaspekten. Ich nutze dabei auch die Hilfe externer Trainer, die mich ins Ziel führen. Auf Roth bereite ich mich z.B. mit tagesaktuellen Trainingsplänen von Stephan Nüsser vor, basierend und überprüft mit Leistungsdiagnostiken von fokus-Diagnostik, einschließlich entsprechender Sport-Ernährung und einem sportgerechten Lebensstil. Meine Motivation, Sport-Ziele zu erreichen, hat sich über viele Jahrzehnte kaum verändert. Eine Rolle hat dabei gespielt, dass ich in unterschiedlichen Sportarten unterwegs war und so sehr viel Abwechslung hatte. Natürlich hat es Tiefs gegeben, aber bei jedem neuen Projekt ist das Feuer wieder entfacht.

Was sind eure persönlichen Ziele für den Challenge Roth? Was ist eure individuelle Motivation dahinter (an Joachim und Werner)?

Joachim: Ich habe keine persönlichen Ziele für das Rennen, aber meine Motivation ist, wie bei jedem Wettkampf, meine beste Leistung abzurufen. Die hängt natürlich immer vom Trainingszustand ab.

Werner: Für mich ist der Start beim Challenge Roth ein ganz neues Ziel. Nicht alleine unterwegs zu sein, sondern mit noch zwei Sportlern ein Team zu bilden, bei dem einer für den anderen da ist. Mein persönliches Ziel  ist eine Zeit von ca. 4:20:00 Stunden, also ein Schnitt von  6:07 Kilometern pro Stunde, zu erreichen.

Paul: Quantitativ: Für unser Team-Ergebnis meine bestmögliche Leistung einzubringen, d.h. die 180 km mit ca. 30 km/h zu fahren. Qualitativ: Die eigentlich unbeschreiblichen Emotionen, verursacht durch Wettkampf, Streckenführung und Zuschauer auf jedem Kilometer aufzunehmen und abzuspeichern.

80 Jahren nicht nur aktiv, sondern noch im Wettkampfsport unterwegs. Der Großteil der Menschen kann sich solche Leistungen in ganz anderem Alter schon nicht vorstellen. Wie schafft ihr das? Was hält euch fit?

Joachim: Das Training muss man im Alter natürlich immer dem körperlichen Zustand anpassen. Wichtig dabei ist für mich ein regelmäßiges Training aber auch ausreichende Ruhezeiten.

Werner: Bis ins hohe Alter fit und gesund zu bleiben ist ein Lebensstil. Dabei spielen Ernährung und sportliche Betätigung, aber auch die Gene, eine Rolle. Wer in jungen Jahren Ausdauersport treibt, profitiert bis ins alter davon. Dazu gehört auch, sich immer neue Ziele zu setzen, sei es im Beruf, in der Familie oder im Sport. Mit 15 Jahren habe ich Leichtathletik, Skilanglauf, Sportschießen, Biathlon und Bergsteigen begonnen. Ab  2014 war ich bei Ultraläufen am Start und bin auch jetzt  noch ein neugieriger Mensch. Immer etwas Neues auszuprobieren. Bei allen diesen Sportarten immer mit jüngeren und älteren Menschen zusammen, das  motiviert und hält jung und fit. Das alles ist kein Muss, aber ich will das!

Paul: Ein gesunder Lebensstil mit Sport und Bewegung, aber auch mit Teilhabe an sozialen und ehrenamtlichen Tätigkeiten außerhalb des Sports sowie Interesse an den Themen unserer Zeit gehören grundsätzlich zusammen und sind gute Voraussetzungen, fit und gesund älter zu werden. Mit diesem Lebensstil und nach Jahrzehnten des Sporttreibens empfindet man es als Altersathlet in der Innensicht „normal“, Wettkampfsport zu betreiben. Viele Ältere wissen gar nicht, was auch im Alter möglich ist, während es für uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist, im Sport Leistung zu bringen. Aus dem angehäuften Sport- und Lebens-Erfahrungsschatz im Umgang mit Herausforderungen entsteht eine enorme „Eigen-Motivation“. Die Sportwelt ist so groß und vielfältig, dass die Ziele niemals auszugehen scheinen und Motivation aus den Zielen selbst ist dazu im Überfluss vorhanden.

Paul: Im Rahmen eures Starts sammelt ihr auch Spenden. Für welches Projekt engagiert ihr euch?

Es geht um die Unterstützung gehörloser Kinder. Das Familienunternehmen Hörluchs, Hersbruck, Hersteller von kleinsten Im-Ohr-Hörsystemen und die Hubert und Renate Schwarz-Stiftung nehmen unsere Teilnahme zum Anlass, der Einrichtung Regens Wagner in Zell, die Menschen mit Hörbehinderung fördert, einen Förderbetrag in Höhe von 18.000 € zu spenden.

Welche Projekte und Ziele habt ihr für die Zukunft?

Joachim: Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin Gesundheit, damit ich weiter alle Wettkämpfe bestreiten kann.

Werner: Da gibt es einige: Meinen Urlaub in Südtirol, unter anderem gehe ich da auf Klettertouren mit meinem Enkel. Im August laufe ich die 100 km von Leipzig, mit dem Ziel deutschen Rekord in der M85 zu machen. Im September dann noch der Berlin Marathon und für 2025 steht schon die Deutsche Meisterschaft in Upstadt-Weiher auf dem Programm, mit dem Ziel Weltbestzeit in der M85 zu laufen.

Paul: Fest terminiert sind bei mir die Besteigung des Ararat (5.165m) noch in diesem Jahr und im nächsten Jahr die WM Duathlon Mitteldistanz WM in Alsdorf. Noch nicht ganz fest aber wahrscheinlich fahre ich das Radrennen „Rad am Ring“ im Juli 2025 und mache eine Peru-Tour mit dem Inka Trail im September 2025

Viel Erfolg für eure Projekte!

Spenden im Rahmen des Projekts und zugunsten gehörloser Kinder können an die Hubert und Renate Schwarz Stiftung ergehen.

VR-Bank Mittelfranken Mitte eG IBAN: DE85 7656 0060 0004 7395 58 BIC: GENODEF1ANS

Link zur Stiftung auf hubert-schwarz.com

Fotos: private Aufnahmen/ Michael Bohr

Bestes Wettkampf-Wetter und ein Teilnehmerfeld mit rund 350 Athletinnen und Athleten. So feierte der Duathlon Planegg-Krailling sein 30. Jubiläum. „Wir hatten einen rundum perfekten Tag mit so vielen Startern vie seit langem nicht“, freute sich Organisator Maximilian Wechner. Im Rahmen des Traditionsrennens wurden auch die Meistertitel über die Duathlon-Kurzdistanz vergeben. Bei den Frauen wurde lang um die Führung gerungen und am Ende entschied Nelly Rassman ihr Heimspiel für sich. Bei den Männern setzte sich Stefan Wiessner deutlich durch.

Spannender Rennverlauf bei den Damen

10,2 Kilometer Laufen, 39 Kilometer Radfahren und weitere 5,1 Kilometer Laufen waren auf der Kurzdistanz zu absolvieren. Im Damenrennen konnte sich zunächst keine Sportlerin so recht absetzen. Nach dem Radfahren waren noch vier Konkurrentinnen auf der Jagd nach dem Sieg. Erst beim abschließenden Lauf konnte sich Anja Kobs (TSV Alling) durchsetzen. Hauchdünne sechs Sekunden später lief die neue Bayerische Meisterin Nelly Rassmann (TV Planegg-Krailling) über die Ziellinie. Mit noch unter einer Minute Abstand folgte Vanessa Aberham von der TSG 08 Roth. „Mit dem bayerischen Meistertitel habe ich nicht gerechnet,“ berichtet Nelly Rassmann. „Es war ein echt hartes und spannendes Rennen, weil wir sehr viel um die Plätze rotiert sind. Bei dem Super Wetter, der Strecke u der 1-A Organisation war es auf jeden Fall ein mega Tag und hat super viel Spaß gemacht!. Das Rennen in Krailling habe ich auch in Vorbereitung auf die DM/EM in Arlsdorf gemacht und es hat mir noch einmal Sicherheit gegeben, was sich beim Pacing in den Läufen ausgezahlt hat.“

Deutlicher ging es da im Männerrennen zu. Schon auf der Radstrecke machte Stefan Wiessner die Sache klar. Die schnellste Radzeit von 52:27.21 Minuten brachte ihm ein komfortables Polster, das er auf dem zweiten Laufabschnitt noch ausbaute. So lief er rund eineinhalb Minuten vor Lukas Michels (Wasserfreunde Pullach) über die Ziellinie. Das Treppchen komplettierte Thomas Tietz (Vfl Kaufering Triathlon).

„In diesem Jahr hatten wir einmal darauf geschaut unseren Müll zu reduzieren und Müll zu trennen,“ berichtet Maximilian Wechner von einem Schauplatz am Rande. „Am Ende hatten wir eine halbe Tüte Restmüll zu verzeichnen, was natürlich schon ein Erfolg war.“

Mann läuft durch Zielbogen
Sandro Loy gewinnt die jüngste AK: „Das Rennen lief nach meinem ständigen Verletzungspech mehr als Positiv für mich.“

Ergebnisse

Gesamtwertung

1. Platz: Stefan Wiessner (MRRC München)
2. Platz: Lukas Michels (Wasserfreunde Pullach)
3. Platz: Thomas Tietz (VfL Kaufering Triathlon)

1. Platz: Nelly Rassmann (TV Planegg-Krailling)
2. Platz: Vanessa Aberham TSG 08 Roth e.V.
3. Platz: Helen Graf (TV Planegg Krailling)

Bayerische Meisterinnen und Meister

AK 25 RASSMANN Nelly (TV Planegg-Krailling)
AK 30 HEINRICHS Lisa (SV Würzburg 05)
AK 35 PONKOWSKY Lena (SV Solidarität Ismaning)
AK 40 ESEFELD Katrin (LG Mettenheim)
AK 45 NEUMANN Verena (TSV Grünwald)
AK 55 BREGULLA-LINKE (Claudia SC Riederau)
AK 60 KÖHLER Gabriele (Schwimmerbund BAYERN 07 e.V.)

AK 18-20 LOY Sandro (GEH-PUNKT Weißenburg)
AK 20 JETZT Lucas (Volllast TriTeam Schongau)
AK 25 STENGEL Jonas (Arriba Göppersdorf)
AK 30 MICHELS Lukas (Wasserfreunde Pullach)
AK 35 WIESSNER Stefan (MRRC München)
AK 40 LAUBEL Stefan
AK 45 STELZLE Florian (SC 53 Landshut/zweiradcenter Dingolfing)
AK 50 SCHMADERER Hermann (Schwimmverein Straubing)
AK 55 ALBRECHT Jürgen (Arriba Göppersdorf)
AK 60 BÜTTNER Andreas (TSV Ottobrunn)
AK 65 FENDT Werner (Radsport-Club Aichach 1977 e.V)
AK 70 MAYER Michael (TSV Gräfelfing)
AK 75 JOAS Reinhard Herrieder Aquathleten

Fotos: private Aufnahmen

Das nordrhein-westfälische Alsdorf war am Wochenende Gast der europäischen und deutschen Duathlon-Konkurrenz. Über die Duathlon-Mitteldistanz wurden Europa- und Deutsche Meister gesucht. In dem Rennen um gleich zwei Titel schlugen sich die bayerischen Athletinnen und Athleten gut. Marco Sahm (IfA nonstop Bamberg) wurde Deutscher Meister und Europa Vizemeister. Podiumsplatzierungen gab es zudem von Milena Oppelt (Böhnlein Sports Bamberg), Sandra Morawitz (ASK Muenchen Sued e.V.), Edi Kunz (TV Memmingen) und Sandra Herbst (Tristar Regensburg).

Portrait vor Zieltor
Marco Sahm

„Das Rennen war für mich in der Tat ein erster Saisonhöhepunkt“, berichtet Marco Sahm. „Nachdem ich 2023 an gleicher Stelle über dieselben Strecken bereits Deutscher Seniorenmeister der AK 50-54 geworden war, wollte ich heuer natürlich gerne meinen Titel verteidigen und gleichzeitig auch die Chance auf eine EM-Medaille ergreifen.

Der Bamberger freute sich über ein gut organisiertes Rennen, kurze Wege und gute Stimmung. „Wenngleich natürlich nicht vergleichbar mit den großen Triathlon-Rennen in Roth oder Frankfurt oder auch nur Ingolstadt oder Erlangen“, gibt er zu. Seinen Erfolg musste er sich jedoch hart erkämpfen. Denn das Rennen in der Altersklasse 50 war extrem eng und entschied sich erst auf der allerletzten Laufrunde. Zwischen Platz 1 und 4 lagen bei einer Gesamtzeit von rund 2:46 h am Ende nur 24 Sekunden. „Während ich mich bei der EM mit nur zwei Sekunden Rückstand auf den belgischen Sieger Michael Kirch und 13 Sekunden Vorsprung auf den drittplatzierten Briten Simon Brace mit Platz zwei zufrieden geben musste, konnte ich zum Trost die DM mit 22 Sekunden Vorsprung auf den Berliner Stephan Leuendorff für mich entscheiden.“

EM-Platzierungen

  • 2. Platz | AK 50 | Marco Sahm / IfA nonstop Bamberg
  • 3. Platz | AK 20 | Milena Oppelt / Böhnlein Sports Bamberg
  • 3. Platz | AK 45 | Sandra Morawitz / ASK Muenchen Sued e.V.
  • 3. Platz | AK 65 | Edi Kunz / TV Memmingen
  • 4. Platz | AK 50 | Sandra Herbst / Tristar Regensburg
  • 5. Platz | AK 65 | Josef Bäurle / Triathlon Günzburg
  • 8. Platz | Elite | Nelly Rassmann/ TV Planegg-Krailling
  • 15. Platz | AK 55 | Oliver Popp / MaliCrew e.V. Bayreuth
  • 18. Platz | AK 40 | Johannes Seidenspinner / TSG Kleinostheim

DM Platzierungen

  • 1. Platz | AK 50 | Marco Sahm / IfA nonstop Bamberg
  • 3. Platz | AK 20 | Milena Oppelt / Böhnlein Sports Bamberg
  • 2. Platz | AK 65 | Edi Kunz / TV Memmingen
  • 3. Platz | AK 45 | Sandra Morawitz / ASK Muenchen Sued e.V.
  • 3. Platz | AK 50 | Sandra Herbst / Tristar Regensburg
  • 4. Platz | AK 65 | Josef Bäurle / Triathlon Günzburg
  • 7. Platz | AK 40 | Sebastian Heinze / TV 1848 Coburg
  • 8. Platz | AK 65 | Ingo Spiegel / RC-Allgäu
  • 12. Platz | AK 55 | Oliver Popp / MaliCrew e.V. Bayreuth
  • 14. Platz | AK 40 | Johannes Seidenspinner / TSG Kleinostheim
  • 20. Platz | AK 55 | Martin Holler / Laufteam Fürth 2010

Zu den Ergebnissen.

Fotos: private Aufnahmen

Schlechtes Wetter mit Temperaturen von vier Grad, Regen und starkem Wind machten den Starterinnen und Startern der ersten Deutschen Meisterschaft des Jahres das Leben schwer. In Halle ging es über die Duathlon Sprint-Distanz. Trotz der widrigen Bedingungen schlugen sich die bayerischen Athleten gut. Drei Meister-Titel, vier Vize-Titel und zwei dritte Plätze gab es zum Saisonauftakt zu feiern.

Frau steht auf Siegertreppchen
Rita Steger auf dem Treppchen

Mit Goldmedaillen fuhren Rita Steger (SSV Forchheim), Moritz Kaunz (1. FC Deining) und Reinhard Joas (Herrieder Aquathleten) nach Hause. Für Elena Pluta (SSV Forchheim), Vanessa Sturm (TSG 08 Roth e.V.), Patricia Popp (MTV Pfaffenhofen) und Astrid Zunner (Twin Neumarkt) gab es Silber und den Sprung auf das letzte Treppchen schafften Lena Gömmel (SSV Forchheim) und Alexander Klimek (TG Viktoria Augsburg).

Für Rita Steger vom SSV Forchheim hat sich die Fahrt nach Halle gelohnt. Bei ihrem ersten Duathlon überhaupt triumphierte sie direkt und sicherte sich Gold: „Da ich schon wusste, dass ich aufgrund von muskulären Problemen nicht voll laufen kann und werde, habe ich mit dem Sieg gar nicht gerechnet“, zeigte sie sich erfreut. Dosiert ging die Forchheimerin in den ersten Laufabschnitt, der direkt mit Wind und Regen begann. „Wir waren alle komplett durchnässt“, berichtet sie, die daraufhin auf der anspruchsvollen Radstrecke mit den Bedingungen gut zurechtkam und trotz vor Kälte tauber Füße und Kampf auf dem abschließenden Laufabschnitt als Erste ins Ziel kam.

„Die Sprintstrecke war für mich eine neue Herausforderung“, gibt Reinhard Joas zu, der lieber auf der Kurzdistanz unterwegs ist. Der Sportler der AK 75 war mit seiner Leistung trotz der schlechten Bedingungen zufrieden. „Ich kannte meine Altersklassengegner und habe schon mit dem Erfolg gerechnet.“ Der erste Lauf von fünf Kilometern in 26:19 min, gefolgt von einer 21-Kilometer Radzeit von 49.04 min und einem abschließenden drei Kilometer langem lauf in 15:25 min brachte dem Marktbergeler in der Gesamtzeit  von 1:32:29 Stunden den Sieg.


Läufer bei Regenwetter in Wettkampf

Nachwuchs souverän

Moritz Kaunz vom 1. FC Deining gab sich im Nachgang mit seinem Rennen zufrieden, schließlich holte er direkt einen DM-Titel in der Jugend A: „Mit einem guten ersten Lauf in der geplanten Pace kam ich aufs Rad und auch das Radfahren war sehr gut. Danach ging es in die zweite Wechselzone, wo leider Chaos herrschte. Jeder Athlet musste seine Wechselkiste suchen und kaum jemand fand diese auf Anhieb. Beim zweiten Lauf konnte ich dann aber kontrolliert meinen Vorsprung vor dem Zweiten meiner Altersklasse halten und den Sieg ins Ziel laufen.“

Ergebnisse Frauen

2. Platz AK 20: Elena Pluta | SSV Forchheim | 1:16:13,4

3. Platz AK 20: Lena Gömmel | SSV Forchheim | 1:17:32,6

2. Platz AK 25: Vanessa Sturm | TSG 08 Roth e.V. | 1:13:02,2

1. Platz AK 40: Rita Steger | SSV Forchheim | 1:20:03,2

2. Platz AK 40: Patricia Popp | MTV Pfaffenhofen | 1:25:04,8

2. Platz AK 50: Astrid Zunner | Twin Neumarkt | 1:23:36,0

Ergebnisse Männer

1. Platz Jugend A: Moritz Kaunz | 1. FC Deining | 1:07:01,7

3. Platz AK 35: Alexander Klimek | TG Viktoria Augsburg | 1:09:14,8

4. Platz AK 45: Christian Wolfarth | Twin Neumarkt | 1:19:28,4

4. Platz AK 60: Rainer Garbe | TSV 1861 Hof | 1:24:36,6

1. Platz AK 75: Reinhard Joas | Herrieder Aquathleten | 1:32:29,3

Link zu den Ergebnissen.

Fotos: private Aufnahmen der Sportler*innen

Die Abendzeitung und die Therme Erding suchen Münchens Lieblingscoach. Für die Aktion haben sich der MTV München von 1879 e.V und Trainer Stefan Duschek beworben und wurden glatt in die finale Auswahl aufgenommen. Fünf Coaches stehen nun noch zur Wahl. Traditionell finden sich darunter viele Trainer in Ballsportarten. Aber sind gute Coaches nicht auch im Individualsport wichtig? Wir meinen ja und haben uns mit Stefan Duschek unterhalten.

Helft Stefan, Lieblingscoach zu werden. Hier geht es zur Abstimmung: Link zur Abendzeitung. (Bitte bis zum Ende der Seite scrollen).

Portrait Stefan Duschek
Stefan Duschek

Hallo Stefan, wie kamsst du eigentlich dazu, dich als Trainer zu engagieren?

Das Engagement war in der Tat alles andere als geplant und zuerst kam mir das auch gar nicht in den Sinn. Beim MTV startete ich damals als Athlet und wurde eines Tages gefragt, ob ich mir auch ein Traineramt vorstellen kann. Nach anfänglichem Zögern habe ich dann aber zugestimmt und auch die Trainerausbildung gemacht.

Bist du nur im Triathlon ehrenamtlich aktiv, oder auch andernorts?

Aktuell nur im Triathlon, da ich auch selbst aktiver Athlet und berufstätiger, alleinerziehender Vater bin. Da reicht die Zeit leider nicht mehr für ein weiteres Engagement.

Was macht für dich das Trainersein aus?

Ich sehe mich als Trainer nicht nur in der sportlichen Verantwortung. Natürlich ist es meine primäre Aufgabe, für ein zielgerichtetes und gutes Training zu sorgen. Darüber hinaus ist mir aber auch der gesellschaftliche Teil sehr wichtig. Unsere Mitglieder schätzen den Teamgeist, den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung. Das klingt so selbstverständlich, ist es aber nicht. Dafür ein Klima und Umfeld zu schaffen, das diesen Teamgeist entstehen lässt und fördert, ist ebenfalls Aufgabe von uns Trainern.

Was ist dir in deinem Training und deiner Betreuung wichtig?

Mein Ziel ist es, jeden dort abholen, wo er steht – und dorthin zu führen, wo er hin will. Natürlich sind da die Wege und Ziele sehr unterschiedlich, folglich auch die Methoden. „One size fits all“ gibt es bei mir nicht. Meine Rolle dabei ist, über das Vereinstraining hinaus, ein offenes Ohr zu haben, die persönliche Situation zu verstehen und dann individuelle Ratschläge zu geben. Die Bandbreite an Themen ist dabei sehr groß – natürlich geht es um Trainingsinhalte, aber auch darum, Trost bei Rückschlägen zu geben, im Umgang mit Verletzungen zu unterstützen, um Trainingsorganisation und Ausrüstungsempfehlungen, um nur einige Beispiele zu nennen. 

Was war dein besonderstes Erlebnis als Trainer?

Da komme ich wieder auf unseren Teamgeist zurück. Das besondere Erlebnis ist weniger sportlicher, sondern eher gesellschaftlicher Natur. Für die spontane Teilnahme an einer Großveranstaltung brauchte ich 20 Helfer für unterschiedlichste Aufgaben – und startete einen Aufruf in unsere Gruppe. Was glaubst Du wie lange es dauerte, ein Projektteam beisammen zu haben? 2 Tage, 3 Tage, eine Woche?

Nein! Sage und schreibe 10 min, dann war das komplette Projekt gestafft. Und das war kein Einzelfall, das läuft bei uns immer so. Wenn es drauf ankommt, kann ich auf mein Team zählen. Das ist für mich jedes Mal aufs Neue immer wieder etwas Besonderes.

Vielen Dank für dein Engagement. Wir drücken dir die Daumen für die Abstimmung!

Helft Stefan, Lieblingscoach zu werden. Hier geht es zur Abstimmung: Link zur Abendzeitung. (Bitte bis zum Ende der Seite scrollen).

Trainingsreiche Osterfeiertage sind vorüber und endlich naht nun der Saisonstart: Im Bayerischen Triathlon-Verband geht es am dritten April-Wochenende mit den ersten Duathlon-Rennen los. Auch sonst ist im Verbandsgebiet im April einiges geboten.

Auftakt in Sachen Duathlon macht der 13. Süwag Energie Cross Duathlon am 20. April im unterfränkischen Kleinostheim. Kinder und Jugendliche messen sich dort auf altersgerechten Distanzen. Bereits am Tag darauf startet der 3. MainDuathlon Miltenberg (wir berichteten), an dem auch die Erwachsenen auf Einsteiger- oder Sprintdistanz erste Wettkampfluft schnuppern können. Am 28. April geht es schon um den ersten Bayerischen Meister-Titel über die Duathlon-Kurzdistanz beim Traditionsrennen in Krailling (Link zur Website).

Abschluss der Swim&Run Serie im BTV Memmert Nachwuchscup

Das abschließende Rennen der Swim&Run-Serie im BTV Memmert Nachwuchscup findet am 21. April in Neusitz statt. Darüber gibt es für Kinder und Jugendliche einige Angebote im April: Den TriPointDay in Hof/ Saale zum Beispiel (Link zum Beitrag) oder das Triathlon, Spaß & Spiel-Angebot immer samstags in Nürnberg (Link zum Beitrag).

Ein Fortbildungs-Angebot des Bezirks Oberfranken bietet am 14. April in Bad Berneck ein spannendes und breites Themenspektrum für Interessierte (Link zum Beitrag) und am 21. April laden der BTV und der TV 1848 Erlangen zum ersten Community-Event mit einem entspannten Laufstrecken-Check des Erlangener Triathlons ein (Link zum Beitrag).

Foto: MainDuathlon Miltenberg

Das italienische Pragelato war am vergangenen Wochenende Gastgeber der Weltmeisterschaft im Wintertriathlon und -duathlon. Neben Sebastian Neef und Lorena Erl in der Elite feierten auch Altersklassensportler und -sportlerinnen Erfolge und schafften den Sprung aufs Pudium. Wir haben uns mit Wolfgang Leonard unterhalten, der gleich zwei Medaillen mit nach Hause brachte.

Das volle Programm mit beiden Rennen gaben sich die Profis Sebastian Neef (TSG08 Roth) und Lorena Erl (TRISTAR Regensburg). Lorena Erl erreichte den achten Platz im Winterduathlon und wurde Neunte im Wintertriathlon. Sebastian Neef sicherte sich im Winterduathlon Rang fünf. Im Wintertriathlon belegte er Rang sechs. In der Mixed Relay, die die beiden zusätzlich bestritten, sprang eine weitere Top-Fünf-Platzierung heraus.

Mountainbiker mit Deutschland-Trikot

Altersklassensportler stellen sich internationaler Konkurrenz

Am Samstag nahmen 60 Männer und 25 Frauen die 6km lange Lauf- und 9km lange Ski-Strecke in Angriff, während am Sonntag der Triathlon über 5km Laufen, 10km Mountainbiken und 10km Langlaufen 96 Männer und 37 Frauen anzog.

Im Duathlon erreichte Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) den dritten Platz der AK 65-69. Georg Harbauer (LG Würzburg) wurde Fünfter der AK 50-54 und Claudia Bregulla-Linke verteidigte erneut ihren Titel in der AK 55-59. Gertrud Härer durfte sich über Silber in der AK 60-64 freuen.

Auch im Triathlon gab es Medaillen zu feiern. Wolfgang Leonhard legte noch eines drauf und holte Silber. Georg Harbauer wurde in dieser Wertung sechster und Bernd Wunderlich in der 50-54 15. Claudia Bregulla Linke musste sich dieses Mal der Tschechin Sarka Grabmullerova geschlagen geben. Für Gertrud Härer gab es hingegen noch eine Silbermedaille.

Wolfgang Leonhard: Insgesamt hatte ich mir Chancen ausgerechnet

Wir haben uns mit Wolfgang Leonhard über das Rennen unterhalten.

Hallo Wolfgang,
Hast Du Dir im Vorfeld Chancen auf eine Platzierung ausgerechnet?

Insgeheim schon, aber ich habe seit vier Monaten einen Fersensporn und konnte deshalb nur wenig trainieren. Aber ich hatte im Sommer wirklich eine Topform und gewann das erste Mal die Deutsche Meisterschaft im 10km Straßenlauf. Ich dachte, da muss doch ein bisschen was hängengeblieben sein…

Wie waren die Bedingungen und der Wettkampf?

Die Bedingungen waren OK. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass alle Disziplinen auf echtem Schnee durchgeführt werden aber dafür war halt doch zu wenig vorhanden. Es wurde auch am Vortag in der Nacht nochmal Kunstschnee produziert, aber nur für die Langlaufstrecke. Am Montag kam dann richtig viel Neuschnee – leider einen Tag zu spät.🙂
Meine Paradedisziplin Laufen konnte ich halt durch die Verletzung nicht ausspielen. Ich war aber dann doch noch glücklich, dass ich aufs Podium kam.

Wie bereitest du dich auf die Winter-Rennen vor? Gerade, wo bei uns ja nicht mehr viel und dauerhaft Schnee liegt?

Laufen und radeln ist ja kein Problem. Langlaufen ging ja dieses Jahr auch in einem begrenzten Zeitraum und den Rest mache ich auf Inlineskater mit Stöcken.

Langläufer

Was reizt dich an den Winter-Varianten?

Da ich ein schlechter Schwimmer bin, habe ich mich für diesen Sport entschieden. Und Skilanglauf ist ein toller Ausgleich für meine Laufaktivitäten.

Was sind deine nächsten Ziele?

Zunächst muss ich meine Verletzung auskurieren. Dann werde ich hauptsächlich wieder meine Laufambitionen weiter betreiben.

Gute Genesung und weiterhin viel Erfolg!

Fotos: privat

Niclas Bock war Nachwuchssportler, Profi-Athlet und als Age Grouper unterwegs. Als Aktiver konnte er Titel, wie Altersklassen-Europameister oder Deutscher Meister in der U23 feiern. Heute hat er Triathlon zu seinem Beruf gemacht. Nicht als Athlet, dafür aber als Medienschaffender, als Berater und Influencer. Wer so lange dabei ist, hat sicher ein paar „erste Male“ erlebt. Ob es immer noch Neues für ihn gibt, das haben wir ihn gefragt.

Hallo Niclas,
wie bist Du eigentlich zum Triathlon gekommen und wie war Dein erstes Rennen?

Der Grund war eine Wette mit meinem Vater. Es ging darum, wer bei einem 10-Kilometer-Lauf schneller ist. Der Lauf hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern hat ohne große Vorbereitung auch überraschend gut geklappt. Ich wurde von einem lokalen Triathlontrainer angesprochen, ob ich nicht mal zum Training vorbeikommen möchte. Da die Fußball-Saison noch Winterpause hatte, habe ich dort einfach mal vorbeigeschaut. Es war toll, eine neue Sportart kennenzulernen, und so bin ich im Triathlon, über den Einstieg im lokalen Verein, kleben geblieben.

Als Jugendlicher und junger Erwachsener hast Du einige Erfolge gefeiert. Was macht das mit einem? Vor allem aber, wie geht es einem, wenn es mal nicht mehr so rund läuft?

In dem Moment war das natürlich toll und eine schöne Motivation, um am Ball zu bleiben. Wenn es gut läuft, willst Du ja normalerweise, dass es immer noch besser wird. Im Rückblick kann ich sagen, dass es eine richtig schöne und besondere Zeit war. Ich weiß zu schätzen, was ich erleben durfte. Außer den schönen Erinnerungen bleibt davon unter’m Strich aber nicht viel übrig.

Wann hast Du Dich dazu entschlossen, als Triathlon-Profi zu starten und wie kam die Entscheidung zustande?

Ich glaube, das hat sich in meinem Fall mehr oder weniger so ergeben. Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, in dem ich bereits viel Zeit fürs Training hatte und es keine weiteren Verpflichtungen gab. Im Anschluss hatte ich mich für ein Fernstudium entschieden, damit ich weiterhin möglichst viele Freiheiten genießen konnte, um mich flexibel auf den Triathlon konzentrieren zu können. Dadurch, dass es sich dann sportlich gut entwickelt hat, bin ich ins Profitum immer weiter hineingestolpert.

„Triathlon-Profi“ – das klingt für viele traumhaft. Den ganzen Tag trainieren und erholen, in der Welt herumreisen und so seinen Lebensunterhalt verdienen. Ist das wirklich so?

Je jünger man ist, desto eher ist das so. Vor allem, wenn man selbst noch kaum Verpflichtungen hat, denen man nachkommen muss oder in Sachen Familie und Kindern unabhängig ist. Wahrscheinlich ist es heute in den allermeisten Fällen noch genauso, wie es damals bei mir war: Man lebt in dieser Zeit von der Hand in den Mund. Das Geld, was durch kleine Sponsorings, Finanzspritzen der Eltern oder vielleicht sogar mal Siegprämien reinkommt, ist schnell wieder weg, um alle laufenden Kosten zu decken. Wie unbeschwert man das genießen kann, ist dann vermutlich Typsache.

Zwar nicht mehr als Triathlon-Profi, aber Du hast Triathlon dennoch zu Deinem Beruf gemacht. Gab es eine Situation, in der Du Dich dazu entschlossen hast, oder wuchs die Entscheidung langsamer heran?

So, wie ich in den Profisport reingestolpert bin, so bin ich auch wieder rausgestolpert. Als Sportler war ich ja nie einer der Besten, ich war immer nur einer von vielen. Mit Ende 20 und der Gewissheit, dass es sportlich keine großen Sprünge mehr zu erwarten geben würde, musste ich zwangsläufig an die Zukunft denken. Da ich parallel zum Sport immer schon ein großes Interesse für Medien hatte, gerne Texte schrieb oder von meinen Erlebnissen berichtete, entschloss ich mich dazu, die Seiten zu tauschen. Ich wollte nicht mehr Profi sein, sondern in unterschiedlichen Formen über Profis, Events und Szene berichten.

Nun bist Du in vielen Bereichen unterwegs und erfindest Dich und Deine Arbeit nicht selten neu. Dabei sind „Erste Male“ immer aufreibend, strapaziös, anstrengend. Wie behältst Du da einen kühlen Kopf?

Gute Frage. Mir hilft es, einen Plan zu schmieden, bevor ich etwas Neues beginne. Durch die Erfahrungen der letzten Jahre, Bauchgefühl und den Austausch mit Leuten, die mich und meine Arbeit gut kennen, bringe ich die Vorhaben dann meistens an einen Punkt, ab dem ich das Gefühl habe, zu wissen, was zu tun ist, um damit – auf gut Deutsch – nicht auf die Schnauze zu fallen. Gleichzeitig setze ich nie voraus, dass alles, was ausprobiert wird, auch funktionieren muss. Es ist immer wichtig, nicht zu stolz zu sein, um Ideen über Bord zu schmeißen. Ich bin froh, dass ich mit dieser Herangehensweise bisher gut gefahren bin. 

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Foto: Nancy Otto

Lisa Höcker ist in diesem Jahr Mama geworden. Trotzdem hat sie sich an den allerersten Triahtlon herangewagt – und das auch noch ziemlich spontan. Wie sie dazu kam und ob sie dabei bleibt, das haben wir sie gefragt.

Hallo Lisa,
2023 war Dein Rookie-Jahr und Du hast Dich an Deinen ersten Triathlon herangewagt. Wie kam es dazu?

Das war eine sehr spontane Entscheidung. Mein Bruder Andreas hat in den letzten Jahren seine Leidenschaft für Triathlon entdeckt und bereits an vielen verschiedenen Wettbewerben, wie Ingolstadt und Roth teilgenommen. Im letzten Jahr hat er in unserem Verein (SV Schalding-Heining e.V.) eine Triathlon-Abteilung gegründet, die zu Beginn nur aus ihm alleine bestand. Dass das Interesse an diesem Sport in unserer Gegend sehr groß ist, zeigte sich sehr schnell und die Abteilung wuchs innerhalb eines Jahres auf aktuell ca. 20 aktive Sportlerinnen und Sportler und viele tolle Supporter.

Erst schwanger und dann mit Baby war es mir leider kaum möglich die weiten Anreisen auf mich zu nehmen und als Zuschauerin bei den verschiedenen Wettkämpfen vor Ort dabei zu sein. Im Mai dieses Jahres fand dann aber zum ersten Mal der Triathlon in Pocking statt. Dort hat es mich dann nach all den Eindrücken, die ich aus der Ferne miterleben durfte, so richtig gepackt. Ich stand mit Gänsehaut und Tränen in den Augen am Zieleinlauf und bejubelte unsere Finisher. Ab dem Moment war für mich klar, irgendwann will ich auch mal an einem Triathlon teilnehmen. Dass ich mir drei Monate später diesen Wunsch bereits erfüllen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mitte August habe ich Andreas nach dem Termin für die nächste Sprintdistanz gefragt und die Antwort kam frontal: in zwei Wochen, an meinem Geburtstag 😄 kurz darauf war ich angemeldet.

Frau auf Mountainbike

Dein Premieren-Rennen hast Du rund neun Monate nach der Geburt Deines ersten Sohnes geschafft. Als Mama hat man doch sicher ersteinmal andere Dinge zu tun und im Kopf, als sich einem neuen Sport zu widmen, oder?

Ohja, viele andere 😄 Wir leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und Haus und Hof wollen gepflegt werden. Dazu kommt, dass ich sowieso jemand bin, der viel beschäftigt ist und eigentlich kaum mal stillsitzt. Mein Glück ist, dass mein Sohn Maximilian ein Sonnenschein und sehr unkompliziert ist. Wir sind ein eingespieltes Team und auch das Unterstützungssystem funktioniert wunderbar. So ist es mir möglich, mich auch anderen und auch neuen Dingen zu widmen. Ich habe immer schon gerne und viel Sport gemacht. Und wenn man ein Baby hat, sind Sporteinheiten immer eine gute Gelegenheit, um mal wieder etwas für sich selbst zu tun und den Alltag mal beiseite zu schieben.

Triathlon ist neu – bisher warst Du als Abteilungsleiterin für Ski & Snowboard im SV Schalding-Heining e.V. unterwegs. Hat der Verein zum Wechsel beigetragen? 

Abteilungsleiterin der Ski & Snowboardabteilung bin ich nach wie vor. Durch die Entstehung der Sparte Triathlon hat sich das Angebot unseres Vereins nochmal erweitert. Andreas hat hier etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt. Es gibt gemeinsame Lauftreffs, Radeinheiten auf der Rolle oder im Freien und einmal wöchentlich eine für uns reservierte Schwimmbahn im Hallen- bzw. Freibad. 

Zurück zu Deinem ersten Rennen: Wie war es? Was waren die schwierigsten und was die tollsten Momente?

Es war gigantisch…bei dem Gedanken daran, kann ich es kaum erwarten, wieder an den Start zu gehen. Ich fange mal mit dem Schwierigsten an: RADFAHREN… ich bin seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr Radgefahren und hatte auch selber kein Rad. Vier Wochen vor dem Triathlon (als es noch nicht mal Thema war, dass ich teilnehmen werde) fand mit der Skiabteilung eine Radtour statt, für die ich mir das Mountainbike meiner Freundin ausgeliehen habe. Dieses Rad sollte mich dann auch in München von Wechselzone zu Wechselzone bringen. Es war für mich – wie zu erwarten war – die härteste Disziplin. Fürs erste Mal war es schon ausreichend, aber ein Rennrad nach dem anderen vorbeifahren zu sehen hat mich zwischenzeitlich auf den 20 Kilometern sehr deprimiert. Da für mich aber an oberster Stelle stand ins Ziel zu kommen, bin ich einfach mein eigenes Rennen gefahren und konnte es dann auch auf dem Rad genießen. Am wenigsten Sorgen machte ich mir im Vorfeld übers Laufen. Doch da hatte ich nicht im Kopf, dass ich vorher schon 20km auf dem Rad war… es ging also recht langsam los. Nach einem Kilometer lösten sich aber alle Blockaden und es war ein richtig tolles Gefühl sicher sein zu können, dass ich es ins Ziel schaffen werde. 

Für mich der tollste Moment war vor dem Start. Die Vorfreude darauf, endlich loszulegen, war gigantisch. Diesen Moment konnte ich glücklicherweise mit drei meiner Teamkolleginnen teilen, so war es natürlich gleich noch viel schöner. Als es dann losging, war ich sofort mittendrin und habe beim Schwimmen schon gemerkt, dass ich gut mithalten kann. Es hat so viel Spaß gemacht. Als krönender Abschluss kam dann der Zieleinlauf. Ich war glücklich und stolz es geschafft zu haben. 

Vielr Sportlerinnen mit Medaillen

Was denkt man sich als Quereinsteiger von den Triathleten? Wo liegen Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten zum Wintersport?

Ich weiß gar nicht, ob ich das so öffentlich sagen darf, aber wenn ich an unser Team denke, dann sind das für mich lauter Verrückte 😄. Natürlich im positiven Sinn. Der Zusammenhalt ist gigantisch und beflügelt. Man kann gar nicht anders, als mitzuziehen, weil es einfach unfassbar viel Spaß macht. Das fängt bei gemeinsamen Trainingseinheiten an und geht bis zu einer schlaflosen Nacht, um unsere Ella beim Ironman auf Hawaii anzufeuern. Ich möchte das alles nicht mehr missen und gehöre nun wohl auch zu den Verrückten 😉. 

Ich stehe seit meinem dritten Lebensjahr auf Skiern. Der Spruch „Bretter, die die Welt bedeuten“ trifft es sehr gut. Es ist eine Leidenschaft, bei der ich abschalten und einfach genießen kann. Mein erster Triathlon hat ein ähnliches Gefühl hervorgerufen. Der große Unterschied liegt darin, dass beim Skifahren keine Zeit mitläuft, da ich hier nicht im Rennsport aktiv bin. Beim Triathlon befindet man sich doch in einem Wettkampf und es geht am Ende immer darum, über die Ziellinie zu laufen. Gemeinsam haben beide Sportarten auf jeden Fall die Herausforderung und man hat immer die Möglichkeit über sich hinauszuwachsen. 

Wirst Du beim Triathlon bleiben und was sind vielleicht neue Ziele?

Auf jeden Fall werde ich beim Triathlon bleiben. Ich fange mal mit kleinen Zielen an: regelmäßiges Training und bei ein paar Veranstaltungen mit an den Start gehen, dann aber auf jeden Fall mit Rennrad. Ein größeres und für mich momentan realistisches Ziel ist die Teilnahme an einer Mitteldistanz… wobei eine Langdistanz natürlich auch sehr reizvoll wäre 😉 Das ist gerade das Schöne an Triathlon: es reißt mit und bietet unfassbar viele Möglichkeiten. Der innere Schweinehund hat hier keine Chance.  

Vielen Dank für das Interview!

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Foto: privat

zwei Personen stehen auf der Bühne und lächeln in die Kamera

Gerhard Müller startet seit Jahrzehnten bei Ausdauerwettkämpfen. In der vergangenen Saison feierte er ein ganz besonderes Jubiläum: Er finishte seinen 500. Wettkampf mit Erfolg. Allein diese Zahlen sind beeindruckend. Auch in der nächsten Saison hat der 77-Jährige natürlich noch einige Ziele. Aber kann man sich nach so vielen Rennen noch an sein Rookie Race erinnern? Wir haben ihn gefragt.

Hallo Gerhard,
was hast Du im nächsten Jahr geplant?

Ich mache jetzt – ununterbrochen – seit 36 Jahren Wettkämpfe. Durchschnittlich habe ich 14 DTU-Wettkämpfe absolviert. Insgesamt waren es meistens 18 bis 21 Stück pro Jahr. Wenn man das zusammenzählt kommen fast 27.523 Wettkampf-Kilometer zusammen. Meine Trainings-Kilometer werden allerdings nicht bekannt gegeben. Deshalb habe ich meiner Frau versprochen die nächsten beiden Jahre ein „bisschen“ kürzerzutreten und höchstens zehn Triathlons bzw. Duathlons zu bestreiten.

Du bist seit über 55 Jahren Ausdauersportler mit Leib und Seele. Wie kamst Du dazu und kannst Du Dich noch an Dein erstes Rennen erinnern?

Natürlich kann ich mich erinnern. Das war 1965. Ich habe mit 19 Jahren einen 2.000m Crosslauf in Ansbach gemacht. In 7:07 Minuten und habe den Lauf gewonnen. Nachdem ich aber seit 1957 auch Handball spiele, war mir die Ausdauer wichtiger. Nach einigen Halbmarathons und 30-35 Kilometer-Läufen habe ich in Nürnberg 1969 in 2:44:46 Std. mein bestes Rennen an 3. Stelle gefinisht. Es kamen dann noch über 50 Marathons dazu – auch Marathon–Athen. Da gab’s natürlich auch Siege und gute Platzierungen in den jeweiligen Altersklassen.

Bei über 500 Rennen kann man sich sicher nicht an jedes einzelne erinnern. Bestimmt aber an einige Highlights. Was war das Besonderste, was das kurioseste und was das schlimmste Rennen?

Fangen wir mit dem schlimmsten an: die Mitteldistanz in Ingolstadt 2022. Um 08:00 Uhr war es warm, sonnig, 19 Grad im Baggersee. Erst für 12:00 Uhr war Regen gemeldet. Aber am Ende des Schwimmens gab es einen Wetterumsturz mit Regen und einem Temperatursturz auf 8 Grad. Trotzdem ging es in die nassen Strümpfe und Schuhe und aufs Rad. Niemand hatte Regensachen oder warme Kleidung parat. Viele Athleten haben gleich oder nach einigen Kilometern mit Unterkühlung aufgegeben. THW und Feuerwehr gaben ihre Mäntel an die Teilnehmer und Einwohner der Dörfer ließen Athleten ins Haus, um sich aufzuwärmen und gaben heiße Getränke. Ich fuhr nach 40 von 80 Kilometern in die Wechselzone und gab auf, da ich nicht mehr schalten und bremsen konnte. Meine erste Aufgabe im 34. Jahr. Selbst in der warmen Kleidung habe ich dann noch eine halbe Stunde gezittert.

Die besonderen Rennen: Seit 1988 war ich am Schliersee dabei. Klares Wasser, eine traumhafte Rad- und Laufstrecke und der legendäre Kaiserschmarrn im Ziel. Auf gleicher Ebene ordne ich den Allgäu Triathlon in Immenstadt ein. Die Versorgung vor und nach dem Wettkampf sind unbeschreiblich super. Und natürlich sind alle meine 17 Langdistanzen etwas Besonderes. Ich war u.a. in Roth, Zofingen, Frankfurt, Köln…

Der Kurioseste: Das war die DM Duathlon 2002, glaube ich, in Neustadt a.d.A. Beim Radfahren mussten zehn (!) Runden mit je vier Kilometern absolviert werden. Seitdem weiß ich, dass außer mir und einigen wenigen Athleten, viele nicht bis zehn zählen können. Sie sind nur acht oder neun Runden und einer sogar elf Runden gefahren. Da es keine elektronische Rundenzählung gab, gab es im Anschluss Proteste der Teilnehmer: „Der war dauernd vor mir – und ist schon in der achten oder neunten Runde ins Ziel gefahren!“ Einige gaben das dann auch zu, andere nicht. Die Siegerehrung musste wegen der Tumulte abgebrochen werden. Auch nach zwei Stunden sah sich die Orga nicht imstande eine Siegerehrung durchzuführen.

Gut, Du musst Dich ja auch nicht an jedes Rennen erinnern, denn Du hast in Deinem Keller die wohl umfangreichste Dokumentation, die man finden kann. Urkunden, Ergebnislisten, T-Shirts, Medaillen… wie viel Platz brauchen 45 Jahre individuelle Sportgeschichte?

Die Hängeregister (142 Stück) in den Schränken aneinander gereiht, nehmen 3,15 Meter ein. Der dickste ist Schliersee. Im Arbeitszimmer stehen nur die Pokale der ersten Plätze. Die Pokale der anderen Plätze werden für unseren „Weiherlauf“ umgestaltet. Die T-Shirts sind im Sportkeller in den Schränken verstaut. Für jedes Jahr gibt es ein eigenes Fach – es sind mittlerweile also 36 Fächer. Ich war aber auch qualitativ erfolgreich: Ich habe 46 Medaillen bei WMs, EMs, DMs und BMs mit nach Hause gebracht. Auch aus Italien, der Schweiz (5x), Österreich (4x) und Holland.

T-Shirts im Schrank

Wird der Sport nicht irgendwann langweilig? Wie hast Du für Dich immer wieder neue Ziele gefunden?

Seit 65 Jahren spiele ich im Tor Handball. Früher höherklassig und auch jetzt nicht in der „AH“, sondern „BK“ oder „BL“. Das bedeutet, dass ich auch trainieren muss. Dann gehe ich regelmäßig zu „Kieser-Training“, um körperlich fit zu bleiben. 45 Mal habe ich das bayerische und deutsche  Sportabzeichen gemacht. 2017 habe ich den Möhrendorfer Karpfenweiherlauf ins Leben gerufen – ein wunderschöner Landschaftlauf von 7 bis 21,1 km. Ein bisschen Zeit brauche ich noch für meine anderen Ehrenämter. Ich bin 1. Vorstand im Verein, Schriftführer im Bezirk Mittelfranken und auch ein bisschen bei der DTU aktiv. Langweilig wird das auf jeden Fll nicht. Ich freue mich schon auf 2026! Warum? Dann komme ich in die neue Altersklasse!

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Fotos: privat