Konrad Puk: Ich genieße die vielen Freundschaften und Begegnungen

Mit 75 Jahren erlebte Konrad Puk in diesem Jahr eine Premiere: Beim Duathlon Zofingen holte er auf der Langdistanz seine erste WM-Goldmedaille. Der Holzkirchener hatte erst mit 53 Jahren zum Triathlon gefunden. Heute ist er immer noch mit vollem Einsatz dabei. Grund genug, ihn zu interviewen.

Hallo Konrad,
Du hast in der vergangenen Saison das erste Mal eine WM-Goldmedaille gewonnen. Wie war der Moment, in dem sie Dir um den Hals gelegt wurde?

Es war sehr bewegend und schön für mich. Noch schöner und bewegender war für mich allerdings der Moment, als ich die Finishline mit einem Bauchplatscher überqueren konnte. Das hat mich richtig gefreut.

Sportler liegt am Boden

Mit 75 Jahren noch im Triathlon auf allen Distanzen unterwegs zu sein – beeindruckend! Worauf schwörst Du, um fit und gesund zu bleiben?

Auf eine gesunde Lebensweise, etwas Training, eine passende mentale Einstellung (ich tue mir was Gutes). Wichtig für mich ist außerdem ganz viel Unterstützung und Anerkennung. Zudem baue ich mittlerweile einfach auf meine Erfahrung – also die Summe aller meiner Fehler – und auf meine Intuition.

Das Schöne am Triathlon ist, dass man in jedem Alter beginnen kann. Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du realisiert hast, dass Dich der Sport definitiv länger begleiten wird?

Genau weiß ich das nicht mehr. Mit nur etwas Radtraining zur Vorbereitung hat mir mein erster Triathlon im Jahr 2001 viel Spaß gemacht. Ich war überrascht, dass ich mich nicht quälen musste. Trotz vieler Fehler gewann ich meine Altersklasse auf Anhieb. Ich dachte mir, das geht noch besser. Leider hatte ich im selben Jahr einen Knöchelbruch, sodass ich erst im Jahr 2004 in Bad Tölz wieder starten konnte. Von da an waren es viele glückliche Zufälle und schöne Triathlonerlebnisse, die mich im Jahr 2014 zu meiner 1. Langdistanz in Roth brachten. Danach wurde ich mit 67 Jahren Mitglied in der Deutschen Triathlon Altersklassennationalmannschaft, was mir heute noch zusätzlichen Antrieb und Freude bereitet und mir neue internationale und nationale Freundschaften beschert hat.

Welche Sport-Momente sind Dir nach all den Jahren rückblickend am wertvollsten?

Die vielen Freundschaften und Begegnungen, die ich habe und die ich hatte. Wenn ich jemanden hervorheben will, dann ist das Sister Madonna Buder, die 2014 mit 83 Jahren mir gegenüber in der Wechselzone der Challenge Roth agierte und eine ganz tolle Ausstrahlung hatte. Daneben ist mir die leider tödlich verunglückte Julia Viellehner in Erinnerung, die im Jahr 2015 auch Vizeweltweltmeisterin bei der WM in Zofingen war. Aber es gibt noch ganz viele weitere Menschen, die mir geholfen haben und bei denen ich mich bedanke.

Was sind Deine Ziele für 2024?

Erst einmal gilt es gesund bleiben und vielleicht das gleiche Programm wie in 2023 anzugehen. In Roth und in Zofingen bin ich bereits angemeldet. Vielleicht gehen ja wieder zwei Langdistanzen in einer Saison.

Vielen Dank für das Interview!

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Foto: RHV, alphafoto.com