Leistungssport und Talentförderung ist ein wichtiger Teil der Arbeit im Bayerischen Triathlon-Verband e.V. Der BTV unterhält zudem in Nürnberg einen Bundesstützpunkt Triathlon.

Gemeinsam sporteln, neue Impulse für das Training bekommen, vor allem aber Spaß an der Bewegung haben. Der erste TriDay nach coronabedingter Pause war ein voller Erfolg. Über 70 Kinder und Jugendliche kamen aus vielen bayerischen Vereinen nach Nürnberg. Gemeinsam mit ihnen besuchten auch einige Trainer*innen das Angebot des BTV, um vom Erfahrungsaustausch zu profitieren.

Hauptsache Spaß an der Bewegung

Die große Halle des Langwasserbad bot ausreichend Platz für ein gemeinsames Aufwärmen. Der ehemalige Vize-Weltmeister und BTV Nachwuchstrainer Johnny Zipf sorgte dafür, dass die jungen Athlet*innen bereit für den sportlichen Tag waren. An verschiedenen Stationen wurde im Anschluss gruppenweise trainiert. Wobei das Training alles andere als eintönig war: Beim Turmspringen wurde vom Kopfsprung bis zum Salto alles ausprobiert, bei der Staffel wurden im Team Hindernisse überschwommen oder durchtaucht, beim Würfelspiel brauchte es neben sportlichem Geschick auch etwas Glück.

Auch am Nachmittag zeigte das Trainer-Team mit Stephen Bibow, Hanna Kraus, Johnny Zipf, Tom Voit, Theresa Baumgärtel und Andrea Runte, dass das spielerische Herangehen an Sport nicht nur Freude macht, sondern auch gute Trainingseffekte bringt. Auf dem Hindernis-Parcours wurden alle Elemente der Koordination geschult. Auf dem Sportplatz ging es in Spielen um Teamfähigkeit und Schnelligkeit, aber auch um Lauftechnik.

Während gerannt, gesprungen und balanciert wurde, erklärte Chris Gawens den Trainer*innen warum gerade das koordinativ anspruchsvolle und abwechslungsreiche Herangehen für den Nachwuchs wichtig ist und Spaß macht.

 

So zogen alle Beteiligte am Ende des Tages das Fazit: „Gut, dass gemeinsames Sporttreiben endlich wieder in Präsenz möglich ist.“

© Text: Christine Waitz; Fotos: Christine Waitz [4.10.2021]

Der Hamburg Wasser World Triathlon gilt als größte Triathlon-Bühne der Welt. Mitten am Rathausplatz kämpft in der Hansestadt schon traditionell die Triathlon-Elite um Siege. Auf dem blauen Teppich wird in spektakulärer Manier alles gegeben. In diesem Jahr war der Wettbewerb das Auftaktrennen der WM-Serie 2022. Mit dabei: Anabel Knoll und Simon Henseleit.

Gleich am ersten Tag der Veranstaltung gab es einen deutschen Doppelsieg zu feiern. Laura Lindemann und Tim Hellwig setzten sich in teils atemraubenden Finishs gegen die Konkurrenz durch.

Simon Henseleit

Aus bayerischer Sicht verlief das Rennen über die Sprintdistanz auch erfolgreich. Olympia-Starterin Anabel Knoll und Simon Henseleit gaben beide ihre Premiere in Hamburg und waren zufrieden: „Nach einigen körperlich wie mental harten Wochen war ich mit meiner Leistung heute zufrieden“, schreibt Anabel Knoll zu ihrem elften Platz. Für Simon Henseleit ging es vor allem darum bei seiner World Triathlon Series-Feuertaufe Erfahrung zu sammeln. „Als Fazit würde ich sagen, dass ich mich gut verkauft und vor allem keine Fehler gemacht habe. Für die Zukunft brauche ich im Laufen einfach noch ein höheres Niveau, um weiter vorne landen zu können“, resümiert er seinen Rang 24.

Am Tag darauf gab es noch eine Erfolgsmeldung: Die deutsche Mixed Relay-Mannschaft mit Laura Lindemann, Lasse Nygaard-Priester, Marlene Gomez-Islinger und Tim Hellwig setzte sich gegen die Teams aus Italien und Dänemark durch. Neben dem Elite-Sprintrennen am Samstag und der Mixed-Staffel am Sonntag waren auch rund 3.000 Jedermänner- und frauen am Start.

© Text: Christine Waitz; Fotos: Carla Nagel

Eine spektakuläre Kulisse im Olympiapark, rasante Rennen und zwei bayerische Starter. Die deutsche Premiere der Super League mit internationaler Topbesetzung war ein echtes Highlight im Triathlonkalender – auch, wenn nicht viele Zuschauer vor Ort sein konnten. Dafür übertrug das Bayerische Fernsehen das Spektakel mit den ungewöhnlichen und spannenden Formaten live.

Nachwuchs erleben Stars hautnah

Zu den wenigen, die vor Ort sein konnten, gehörte auch eine Gruppe bayerischer Jugendlicher, die ein Nachwuchs-Camp der BTV-Triathlon-Jugend besuchten. Neben gemeinsamen Trainingseinheiten und Freizeitangeboten war der Besuch des Profirennens das Highlight des Wochenendes. Die jungen Triathletinnen und Triathleten aus den Vereinen des Verbandsgebiets konnten sogar zwei Vorbilder aus den eigenen Reihen bewundern. Denn Olympiateilnehmerin Anabel Knoll und Nationalkaderathlet Simon Henseleit waren unter den Profis aus aller Welt. „Die Jugendlichen haben ein vollgepacktes Wochenende in München mit Fahrrad-Sightseeing-Tour, Burgeressen, Besuch der Mobilitäsmesse IAA und weiteren sportlichen Aktivitäten erlebt. In den Räumlichkeiten des TV Planegg-Krailling waren wir dabei super untergebacht. Die Rennen der Super League hautnah zu erleben und die bayerischen Athleten, sowie die Weltelite anzufeuern, war für die Kinder aber auch uns Betreuer ein krönender Abschluss für ein gelungenes Wochenende“, resümiert Initiator des Camps Christoph Gawens.

Jede Sekunde zählt

„Eaqualizer“ nennen die Macher das Zeitfahren, das den Auftakt der knallharten Wettkämpfe bedeutete. 2,4 Kilometer wurden im zehnsekündigen Abstand unter die Räder genommen. Im Anschluss wurde der erste Triathlon von 300 Metern Schwimmen, 2,4 Kilometern Radfahren und 1,8 Kilometer laufen auf Grundlage der zuvor erzielten Platzierung und Rückstandes gestartet. Im abschließenden dritten Rennen ging es dann über die selbse Triathlon-Distanz um den Sieg und lohnende Preisgelder. Jessica Learmonth (Großbritannien) und Vincent Luis (Frankreich) räumten die Siege an diesem Tag ab.

Für die bayerischen Starter*innen hieß es am Ende Platz 9 (Anabel Knoll) und Platz 12 (Simon Henseleit). „Over and out – ich denke, das war das härteste Rennen, das ich je gemacht habe.“, schrieb die Ingolstädterin Anabel Knoll am Abend. Der Schongauer Nachwuchsstar kommentierte: „Die Superleague-Rennen enttäuschen nie – ich konnte mir heute wieder richtig tolle Rangkämpfe mit den Jungs liefern und bin zufrieden mit dem 12. Rang.“

© Text: Christine Waitz; [13.09.2021]; Fotos: Christoph Gawens

In den Landeskadern des Bayerischen Triathlon-Verbands werden talentierte Jugendliche ab 13 Jahren versammelt und unter professioneller Anleitung gefördert. Nachwuchssportler können sich beim alljährlichen Kadertest für die Aufnahme empfehlen.

Förderung in zwei Stufen

Der Bayerische Triathlon Verband führt zwei Kader. Der LK2-Kader richtet sich an die Athleten im Alter von 13 bis 16 Jahren. Voraussetzungen für die Aufnahme sind einerseits technische und leistungsmäßige Fähigkeiten der Aspiranten und andererseits normalerweise die Teilnahme an Veranstaltungen des BTV Nachwuchscups und des DTU-Jugendcups. Im LK1-Kader versammeln sich etwas ältere Athleten zwischen 15 und 19 Jahren. Sie erfüllen die Voraussetzungen, um mit großer Wahrscheinlichkeit in höhere Kader aufzusteigen und eine internationale Wettkampfkarriere beginnen zu können.

Am 10. Oktober findet der diesjährige Herbsttest des BTV am Bundesleistungsstützpunkt in Nürnberg statt. Ab 8:45 Uhr beginnen die Schwimm-Tests. Nachmittag geht es voraussichtlich am Sportplatz mit den Laufentscheidungen weiter.

Anmeldung bis 4. Oktober

Die Veranstaltungen finden unter Beachtung aller Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen statt. Eltern und Betreuer werden deshalb gebeten den Wettbewerben soweit wie möglich fern zu bleiben! Der detaillierte Zeitplan wird eine Woche vor der Veranstaltung veröffentlicht werden.

Die Anmeldung zum Kadertest muss bis 4. Oktober ausschließlich unter diesem Formular erfolgen.

Die Ausschreibung zum Kadertest finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [14.9.2020] Bild: BTV

Moritz Göttler holte bei den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften am Sonntag in Jena den Vizemeister-Titel. In der „Saisonverlängerung“ erkämpfte sich der Sportler, der seit knapp zwei Jahren in Nürnberg lebt und trainiert, den Platz in der Laufentscheidung. Die Wettkämpfe in Jena waren kurzfristig, nach wetterbedingter Absage der DM Rennen in Schongau im Juli, auf Anfang September verschoben worden. Auch die Trainingskameraden des 17-jährigen lieferten gute Ergebnisse ab: Ben Kaufmann (Gealan TriTeam Hof) wurde Sechster, Justus Oeckl (CIS Amberg) wurde Achter, Jan Semmler (TV 1848 Erlangen) folgte ihm auf Platz neun. Für die A-Jugendlichen bedeuteten die Leistungen den Sieg in der Teamwertung.

„Die Vorbereitung war ziemlich kurz“

Das Feld ging fast gemeinsam auf die Laufstrecke.

„Nach der Verlegung der DM in den September, habe ich in Absprache mit meinen Coaches wie geplant drei Wochen Saisonpause gemacht, bevor das Training Mitte August mit einer Bikepacking-Tour mit Freunden wieder los ging“, berichtet Moritz Göttler. „Danach habe ich mich noch zwei Wochen etwas spezifischer in meiner Heimat Heidelberg vorbereitet und den Trainingsblock mit einem Testwettkampf in Saarbrücken abgeschlossen. Ich habe die Saison also eigentlich gar nicht verlängert, sondern kurzfristig wieder neu aufgebaut.“

Der Rennverlauf war, so erzählt er, ziemlich chaotisch. „Es sah erst einmal nicht so gut für mich aus.“ Nach einer guten ersten Schwimmrunde, verlor der Heidelberger beim Landgang den Anschluss und kam mit etwa zehn Sekunden Rückstand an Position vier aus dem Wasser. Auch der Wechsel verlief holprig, sodass er sich in der Verfolgergruppe wiederfand. Im Laufe des Rennens fuhren dann etwa 25 Athleten zu einer großen Spitzengruppe zusammen und eine Laufentscheidung stand an. Dort konnte er sich im Zielsprint den zweiten Platz sichern. „Damit kann ich sehr zufrieden sein“, zog er Bilanz, „vor allem, da ich mich mit dem Ergebnis für den NK1 qualifiziert habe. Das war von Anfang an mein Saison-Hauptziel.“

Weitere Plätze unter den besten Zehn ihrer Altersklasse sicherten sich Franca Henseleit (Tri-Team Schongau) bei den Junioren mit Platz acht und Isabel Altendorfer mit Platz neun in der Jugend A.

Team-Bild nach dem Rennen mit Juliane Möllers, , Jule Resselberger und Isabel Altendorfer.

Jugend B

Platz 26; Chiara Göttler
Platz 32; Alba Warter Rubio

Platz 29; Benedikt Müller

Jugend A

Platz 9; Isabel Altendorfer
Platz 12; Jule Resselberger
Platz 16; Juliane Möllers

Platz 2; Moritz Göttler
Platz 6; Ben Kaufmann
Platz 8; Justus Oeckl
Platz 9; Jan Semmler
Platz 11; Manuel Lessing
Platz 25; Tim Semmler
Platz 40; Sebastian Marx
Platz 56; Ludwig Sigl

Junior*innenen

Platz 8; Franca Henseleit
Platz 20; Amelie Hanf
Platz23; Cosima Rau

Platz 15; Valentin Hofmann
Platz 20; Leo Kreuzer
Platz 22; Valentin Krems
Platz 37; Maximilian Filipp

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [02.09.2021]; Fotos: Eberhard Möllers

Ein Mal bei den Olympischen Spielen dabei sein – der Traum vieler Sportlerinnen und Sportler. Für die Ingolstädterin Anabel Knoll wurde dieses Ziel Wirklichkeit. Nach den Rennen in Tokio berichtet die Athletin, die am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg trainiert, von ihrer ungewöhnlichen Reise.

Hallo Anabel,
die Eindrücke aus Tokio sind sicher noch frisch. Welche Momente haben dich am meisten bewegt?

Es waren natürlich total viele neue Eindrücke: Ein neues Land und vor allem eben das größte Sportereignis der Welt, das mein erstes großes Internationales Rennen war. Ich glaube, am meisten Bewegt haben mich die Momente nach dem Wettkampf, der Zusammenhalt unter den Athleten und die Unterstützung Anderer. Als wir im Ziel angekommen waren, haben wir uns nicht in die Athleten-Lounge verzogen, sondern sind an er Ziellinie stehen geblieben und haben auf die nachfolgenden Athleten gewartet, sie angefeuert und ihnen gratuliert. Ich glaube, so einen Zusammenhalt, dass man seinen größten Traum als Sportler wahr werden lassen kann, und das mit anderen zusammen, gibt es nur bei Olympia. Jeder hat zwar für sich gekämpft aber trotzdem haben wir uns alle gegenseitig unterstützt.

An der olympischen Startlinie zu stehen ist für viele unerreichbar. Wie lautet dein sportliches Fazit aus Deinem Einzelrennen und aus dem Rennen der Mixed-Relay?

Ich habe im Einzelrennen nicht ganz das erreicht was ich mir vorgenommen habe. Ich denke im Nachhinein ist das sowohl meiner fehlenden Erfahrung, der schlechten Startposition als Letzte qualifizierte, als auch der Nervosität geschuldet.
Ich denke in der Mixed Team Relay haben wir Vier alles gegeben und das beste aus der Situation gemacht. Wir hätten natürlich gerne eine Medaille mit nach Hause gebracht, aber dafür hätten die Franzosen einen Fehler machen müssen. Ich denke, wir können mit einem sechsten Platz in der ersten Olympischen Staffel zufrieden sein.

Auch die Olympischen Spiele mussten sich auf die besonderen Gegebenheiten einstellen. Kaum Begleitpersonen, keine Zuschauende – wie würdest Du die Stimmung vor Ort beschreiben?

Ich kann es natürlich nicht vergleichen, da ich ja noch keine „normalen“ Spiele erlebt habe. Im Olympischen Dorf merkte man natürlich schon, dass es weniger Kontakt zu anderen Sportlern gab, da man ja versuchte Abstand zu halten. Im Wettkampf selbst war ich dann doch sehr überrascht wie viele Zuschauer an der Strecke standen. Bestimmt wären es unter anderen Umständen mehr gewesen, aber es war trotzdem schön zu sehen, dass das Interesse an den Spielen bei einigen Japanern da war.

Was geht einem durch den Kopf, wenn man an der Startlinie steht?

Ich habe versucht ruhig zu bleiben, aber natürlich lässt sich etwas Nervosität nicht verhindern. Dadurch, dass wir Frauen ja das Pech mit dem Sturm hatten, habe ich vor Start nur versucht, daran zu denken, mich warm zu halten und mir nicht allzu viele Gedanken über das Wetter zu machen. Kurz bevor der Startschuss dann fällt, hat es sich für mich so angefühlt, als wäre mein Kopf leer. Ich habe an nichts gedacht, mich voll konzentriert und alles andere ausgeblendet.

Als Zuschauer sieht man häufig nur die Glanzmomente der Sportlerinnen und Sportler. Doch in Wirklichkeit ist der Weg zu sportlichen Erfolgen stets steinig. Wie gehst Du mit schwierigen Situationen um? Was motiviert Dich dennoch dranzubleiben?

Ich glaube, der Sport besteht mehr aus Tiefen, als aus Höhen. Aber jeder Misserfolg macht dich stärker. Ich hatte sehr viel Pech mit Verletzungen die letzten Jahre und habe in dieser Zeit doch manchmal Zweifel bekommen. Aber der Gedanke, was man erreichen kann, wenn man dafür arbeitet, und die liebe zum Sport haben mich immer weiter kämpfen lassen. Ich denke es ist wichtig, dass man sich nicht zu viel Stress macht und aus jedem Problem etwas Positives zieht. Das mag manchmal schwer sein, aber der Gedanke, dass alles einen Sinn hat, und für etwas gut ist, hat mich schon manches Mal aus einem Loch geholt.

Was kommt nach Olympia? Welche Ziele möchtest Du als nächstes angehen?

Ich dachte eigentlich erstmal an Urlaub, aber nachdem ich Zuhause angekommen war, fühlte ich mich noch nicht nach Pause. Ich beschloss für mich, dass ich noch einmal versuchen will, mich für die Olympischen Spiele in Paris 2024 zu qualifizieren. Da ich hierfür aber sowohl noch einiges an Punkten, als auch an Erfahrung sammeln muss, beschloss ich, mit zu den WTCS Rennen nach Kanada zu kommen und dort mein WTCS Debüt zu geben. Nach zwei Wochen Quarantäne und Rennen, steht jetzt noch ein Trainingblock an, bevor es dann in München zur Super League und dann nach Hamburg geht.

Was danach kommt wird sich zeigen, aber irgendwann muss ich dann doch mal eine Pause einlegen, um mich nicht nur körperlich, sondern auch mental von den großen Ereignissen der letzten Wochen/ Monate zu erholen.

Viel Erfolg für die anstehenden Rennen, Anabel!

© Text: Christine Waitz; [30.08.2021]; Fotos: privat

Simon Henseleit konnte in diesem Jahr einen großen Schritt machen. Denn in den Jugend- und Juniorenklassen Erfolge zu feiern ist eine Sache, diese starken Leistungen in den Elite-Klassen fortzusetzen, eine ganz andere. Am vergangenen Wochenende bewies der 21-jährige, dass mit ihm auch auf der Kurzdistanz zu rechnen ist. Bei der U23-Weltmeisterschaft im kanadischen Edmonton schaffte er bei seinem ITU-Premierenrennen über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen den Sprung unter die besten Zehn. Wir haben uns mit dem Athleten des Tri Team Schongau unterhalten.

Hallo Simon,

wie fühlst Du Dich nach deiner ersten Olympischen Distanz im obersten internationalen Rennzirkus?

Ziemlich erledigt! Unmittelbar nach dem Wettkampf konnte ich kaum gehen, weil meine Waden bei jedem Schritt gekrampft haben. Dazu kam dann noch die lange Rückreise, die mich ganz schön geschlaucht hat. Aber es überwiegt natürlich das gute Gefühl, denn mit meinem zehnten Platz bin ich sehr zufrieden!

Sich in Zeiten von Corona auf solch einen Übergang von Jugend- und Juniorenrennen rein in die U23 und Elite vorbereiten –  hat das Vor- oder eher Nachteile?

Die Vorbereitung an sich bringt aktuell sicherlich keine Nachteile mit sich. Mein Trainingsumfeld hat sich durch die Pandemie kaum verändert und auch die Wettkämpfe im Elitebereich finden wie gewohnt statt. Problematischer ist das im Nachwuchsbereich. Hier sind durch Corona, vor allem letztes Jahr, fast alle Nachwuchsrennen ausgefallen und gerade in diesen Jahren entscheidet es sich, ob man den Sprung in den Elitebereich schafft oder nicht. Wenn ich 2019 nicht die Möglichkeit gehabt hätte, internationale Meisterschaften zu starten, würde ich jetzt vielleicht meinen Fokus auf das Studium legen. Ich kann mich also sehr glücklich schätzen noch ein gutes letztes Juniorenjahr gehabt zu haben.

Hattest Du im Vorfeld Bedenken? Was geht einem vor dem Rennen durch den Kopf?

Ich war schon ein bisschen nervöser als vor den letzten Wettkämpfen. Zum einen ist es eine Weltmeisterschaft, da ist man immer etwas angespannter, und zum anderen war es meine erste richtige olympische Distanz. Ich habe dann versucht an meine guten letzten Einheiten im Training zu denken und mich nicht verrückt zu machen.

Wenn Du an Deinen ersten Triathlon zurück denkst –  welche Ratschläge würdest Du Dir selbst aus heutiger Sicht mit auf den Weg geben?

Da würde ich mich der Standardantwort auf eine solche Frage anschließen. Als Kind oder Jugendlicher sollte immer der Spaß am Training und dem Wettkampf im Vordergrund stehen. Natürlich war ich schon immer ehrgeizig und ich denke das ist auch in jeder Hinsicht förderlich. Man sollte aber nie zu verbissen an die ganze Sache rangehen und vor allem geduldig mit sich selbst sein. Um im Triathlon langfristig erfolgreich zu sein ist das meiner Meinung nach der richtige Weg.

Was sind deine Ziele nach dem erfolgreichen Auftakt in der U23 Klasse?

Aktuell steht bei mir einfach die weitere Entwicklung im Vordergrund. Natürlich will ich auch bei den letzten Wettkämpfen in dieser Saison gut performen, aber danach stehen dann auch relativ schnell der Winter und die neue Saisonvorbereitung vor der Tür. Wenn man hier eine gute Grundlage für die nächste Saison legen kann, sollte diese dann im Normalfall auch gut laufen. Hier ist es dann mein Ziel, bei Europa – und Weltcups vorne mitzukämpfen und vielleicht auch mein erstes WTCS Rennen zu machen.

Ebenfalls in Edmonton am Start war Anabel Knoll, die 23. wurde.

Zu den Ergebnissen.

© Text: Christine Waitz; [27.08.2021]; Fotos: Baumgärtel, Carla Nagel

Der Leistungssportnachwuchs des Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg kann dank der Unterstützung der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg nun noch professioneller trainieren. Möglich macht dies die Anschaffung eines AlterG Anti-Schwerkraft-Laufbands, mit dem unter anderem Verletzungen vermieden werden können. Nun wurde das Trainingsgerät, das Sportlerinnen und Sportlern im Rehazentrum Valznerweiher zur Verfügung steht, offiziell übergeben.

Verletzungen vermeiden

Spitzentriathletin Anabel Knoll, gerade eben aus Tokio zurück, und Nachwuchstalent Simon Henseleit stehen im Rehazentrum Valznerweiher um ein imposantes Gerät. Ausnahmsweise haben nicht die beiden Sportler, die durch das Förderprogramm des Goldenen Rings der Sparkasse Nürnberg gefördert werden, Sportschuhe an. Dafür hat Mathias Bauer, Direktor Stiftungen bei der Sparkasse Nürnberg, den Anzug gegen die Trainingshose getauscht.

Unter Anleitung von Axel Fischlein, dem Chef des Rehazentrums, steigt er nun in die spezielle Konstruktion des AlterG-Laufbandes. Ein klein bisschen Skepsis meint man zu spüren, als das Gerät lautstark beginnt zu arbeiten. Diese jedoch wird von Jung-Star Simon Henseleit direkt ausgeräumt. Er erklärt die Funktionsweise: „Nun wird der Luftdruck in dem dichten Gehäuse des Laufbands verändert. So kann das eigene Körpergewicht schrittweise reduziert werden.“ Bald schon schwebt Mathias Bauer leichtfüßig über das Band und läuft noch dazu ganz entspannt ein hohes Tempo. „Uns Athleten dient das Anti-Schwerkraft-Laufband vor allem dazu, im Falle einer Verletzung einen schonenden Wiedereinstieg zu schaffen“, erzählt Anabel Knoll.

Auch Axel Fischlein ist froh um das Gerät in seinen Räumen: „Wir sind schon länger Teil des ‚Back-to-Competition‘-Programms, das Leistungssportlern nach Verletzungen den Weg zurück ebnet. Gerade dort ist das Gerät natürlich hilfreich. Aber auch präventiv lässt es sich gut einsetzen, um Überlastungen zu vermeiden. Bei uns findet es außerdem in der Rehabilitation nach operativen Eingriffen an den unteren Extremitäten Anwendung.“

„Nachwuchs motivieren“

Mathias Bauer indes, läuft und läuft. Nach knapp 15 Minuten steigt er von dem Gerät und ist überzeugt: „Das Laufband passt sehr gut in die Förderphilosophie der Zukunftsstiftung, weil es ein Gewinn für den Leistungssport in Nürnberg ist und die Trainingsmethoden verbessert. Durch Erfolge von Spitzensportlern wie Anabel Knoll und Simon Henseleit werden Kinder und Jugendliche dazu motiviert, ebenfalls Sport zu treiben.“

Für Anabel Knoll und Simon Henseleit geht es schon in der nächsten Woche weiter in das kanadische Edmonton zur Triathlon Weltmeisterschaft. Gut vorbereitet sind die beiden, das ist sicher. „Da bleibt uns eigentlich nur das Daumendrücken“, sagen Mathias Bauer und ebenso Benjamin Jung, als 2. Vorstand des Goldenen Rings.

Zur Website des Rehazentrums Valznerweiher.

© Text: Christine Waitz; [08.08.2021]; Foto: Christine Waitz

 


Informationen zur Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg
Die Zukunftsstiftung der Stadtsparkasse Nürnberg hat das Gemeinwohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger im Blick. Als Stifter schafft sie in nachhaltiger und vielfältiger Weise Lebensqualität. Vergangene Projekte unterstützten Sport, kulturelle Einrichtungen, Umweltinitiativen und Heimatpflege.

Zur Website.

Informationen zum GOLDENEN RING e. V.
Der GOLDENE RING unterstützt Nürnbergs Topathlet*innen aus olympischen und paralympischen Sportarten finanziell und in der Kommunikation. So will der Verein die Sportstars von Morgen in der Region halten. Denn erfolgreiche Sportler stiften regionale Identifikation und sind wichtige Botschafter für die Metropolregion.

Zur Website.

Die Mannschaften des EJOT Teams TV Buschhütten gewannen heute das dritte Rennen der Saison der 1. Triathlon-Bundesliga in Nürnberg. Das Meisterschaftsrennen bleibt drei Wochen vor dem Saisonfinale in Saarbrücken allerdings offen.

Die Frauen des EJOT-Teams gewannen vor Triathlon Potsdam und der SG Triathlon one Witten. Die Männer aus dem Siegerland setzten sich vor dem Hylo Team Saar und dem Triathlon Team DSW Darmstadt durch.

Hart umkämpfter Titel

Die Buschhüttenerinnen Lisa Tertsch, Zsanett Bragmeyer und Annika Koch erreichten als Zweite, Dritte und Fünfte das Ziel und waren mit Platzziffer zehn, also der Addition der Einzelergebnisse, relativ nahe dran am Optimalergebnis von Platzziffer sechs. Potsdam stellte zwar die Einzelsiegerin Jolanda Annen und die Viertplatzierte Selina Klamt, hatte mit Platzziffer 22 jedoch einen deutlichen Rückstand auf die Buschhüttenerinnen.

In der Gesamtwertung liegt Buschhütten nun einen Zähler vor Potsdam und hat zudem die deutlich bessere Platzziffer (36 zu 62). „Es geht mega eng im Rennen um den Titel zu. Wir wussten, dass Nürnberg ein ganz entscheidendes Rennen wird. Das Ziel war zu gewinnen, das haben die Athletinnen gut umgesetzt“, sagte Rainer Jung, Sportdirektor Triathlon beim EJOT Team TV Buschhütten.

Die SG Triathlon Witten verteidigte durch Rang drei in Nürnberg den dritten Platz im Gesamtklassement, den auch der Vierte von Nürnberg, das Triathlon Team DSW Darmstadt, und der Fünfte, das ProAthletes KTT 01, noch erreichen können.

Einzelsieg an Jolanda Annen

Jolanda Annen (Triathlon Potsdam) gehörte auf der Radstrecke der Spitzengruppe an, konnte sich beim Laufen von Tertsch absetzen und sicherte sich so den Einzelsieg. Da sich hinter ihr mit Tertsch und Bragmayer zwei Buschhüttenerinnen platzierten, legte der Serienmeister somit die Grundlage für den Teamerfolg.

Einzelsieg geht nach Frankreich

Bei den Männern stellte Buschhütten auch den Einzelsieger. Der Franzose Anthony Pujades setzte sich in einem spannenden Finish gegen Lasse Priester (Hylo Team Saar) durch, die beide nach dem Radfahren zur ersten Gruppe gehört hatten, und sicherte den vierten Bundesliga-Einzelerfolg seiner Karriere. Dritter wurde Mika Noodt aus Darmstadt, der das mit Abstand beste Resultat seiner Karriere in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga erzielte und „vergoldete“ so seinen Tag mit Podestplatzierungen im Einzel und mit dem Team.

Durch die Einzelergebnisse von Pujades, Mark Devay (Fünfter), Stefan Zachäus (Sechster) und Simon Westermann (Siebter) erzielte Buschhütten deutlich mehr Spitzenergebnisse als das Hylo Team Saar und setzte sich so mit Platzziffer 19 vor den Saarländern (38) durch, bei denen neben Priester auch Jannik Schaufler als Vierter und Chris Ziehmer als Zehnter Top-Ten-Ergebnisse erzielten.

Buschhütten hat in der Gesamtwertung nun einer Zähler mehr als das Hylo Team Saar bei gleicher Platzziffer, sodass die Mannschaft, die sich in Saarbrücken vor dem Konkurrenten im Meisterschaftsrennen platziert, der neue Titelträger sein wird. „Es wird erst in Saarbrücken abgerechnet, auch wenn es gut aussieht“, sagte Rainer Jung: „Aber uns reicht ein zweiter Platz in Saarbrücken vermutlich nicht.“

Spannend bleibt auch der Kampf um Rang drei, wo Darmstadt nun eine Top-Ausgangssituation hat. Auf Rang vier und fünf folgen die Mannschaften aus Berlin und Süßen.

© Text: Thorsten Eisenhofer; [08.08.2021]; Foto: DTU/Marcel Hilger

Spannend wie selten geht es in der 1. Triathlon-Bundesliga vor dem dritten Rennen der Saison, das am Sonntag (8. August) in Nürnberg über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) stattfindet, zu. Nicht nur im Kampf um die Meisterschaft ist es bei Männern und Frauen so eng wie nur möglich. Im Kampf um Rang drei mischen jeweils noch vier Mannschaften mit. Das Rennen der Frauen beginnt um 10.15 Uhr, das der Männer um 12 Uhr. Viel spannender kann es im Rennen um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters nicht zugehen: bei Männern und Frauen liegen jeweils zwei Mannschaften nach zwei Rennen punktgleich mit 39 Zählern auf Rang eins und zwei, getrennt nur durch die Platzziffer, also die Addition der Einzelergebnisse der jeweiligen Rennen.

Bei den Männern ist das Hylo Team Saar Spitzenreiter. Die Mannschaft aus dem Saarland hat diese Saison erstmals die Chance, den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters zu gewinnen, kann aber in Nürnberg nicht in Bestbesetzung antreten, da einige Athleten schon auf dem Weg zum Rennen der World Triathlon Championship Series in Montreal am Wochenende darauf sind. Auch der Titelverteidiger, das EJOT Team TV Buschhütten, muss auf seine deutschen Topstars um den Olympiastarter Justus Nieschlag verzichten. Für den Serienmeister starten unter anderem der Olympiateilnehmer Stefan Zachäus (Luxemburg) und der Franzose Anthony Pujades, der bereits drei Bundesligarennen gewinnen konnte.

Bei den Frauen hat sich die Mannschaft aus Buschhütten durch den Sieg im zweiten Saisonrennen in Potsdam knapp am Auftaktsieger Triathlon Potsdam vorbeigeschoben, nun also die etwas bessere Ausgangssituation im Titelrennen und auch die – vom Papier her – etwas stärke Aufstellung für Nürnberg gewählt. Unter anderem sind die Deutsche Meisterin Lisa Tertsch, die Olympiazwölfte Zsannett Bragmayer (Ungarn) und Annika Koch dabei. Potsdam hat die Olympiateilnehmerin Jolanda Annen (Schweiz) sowie die starken deutschen Nachwuchsathletinnen Julia Bröcker und Selina Klamt gemeldet.

Spannung auch im Kampf um Rang drei

Nicht nur der Kampf um Rang eins ist spannend. Auch Rang drei ist heiß umkämpft. Bei den Männern sind das hep Team Neckarsulm, das Triathlon Team DSW Darmstadt und das Team Berlin mit jeweils 33 Zählern punktgleich. Das WMF BKK-Team AST Süßen als Sechster ist mit 30 Punkten noch in Lauerstellung zum Podium.

Nicht weniger knapp geht es bei den Frauen zu. Auch hier haben noch vier Mannschaften gute Chancen, die Saison auf dem Podium abzuschließen: die SG Triathlon one Witten (34 Punkte), das Triathlon Team DSW Darmstadt (33), das ProAthletes KTT 01 und das SSF Bonn Triathlon Team (jeweils 32). Es wird spannend zu verfolgen, ob sich eine Mannschaft im Kampf um Rang drei in Nürnberg schon einen entscheidenden Vorteil erarbeiten kann.

Fünf Tokio-Teilnehmer*innen am Start

Gerecht wird die 1. Triathlon-Bundesliga in Nürnberg wieder ihrem Ruf als eine der stärksten Triathlonligen der Welt, in der sich hoffnungsvolle deutsche Nachwuchsathlet*innen mit Weltklassesportler*innen messen können. Mit Jolanda Annen, Jorik van Egdom (beide Triathlon Potsdam), Zsannet Bragmayer, Stefan Zachäus (beide EJOT Team TV Buschhütten) und Petra Kurikova (Triathlon one Witten) sind fünf Athlet*innen in Nürnberg dabei, die eine Woche zuvor noch bei den Olympischen Spielen in Tokio gestartet sind.

Mit ihnen messen sich unter anderem drei der vier deutschen Teilnehmer*innen der U23-WM im kanadischen Edmonton am 21. August (Lisa Tertsch, Annika Koch, Simon Henseleit) und neun der zehn deutschen Starter*innen der Junioren-Europameisterschaften in Kitzbühel im Juni, unter anderem die zweifache Europameisterin Jule Behrens.

Der Meister bei Männern beziehungsweise Frauen darf sich am Ende der Saison in einer der stärksten Triathlon-Ligen der Welt mit dem Titel Deutscher Mannschaftsmeister 2021 schmücken. Die Auf- und Abstiegsregelungen wurden für diese Saison aufgrund der ungleichen Trainingsbedingungen infolge der Corona-Pandemie außer Kraft gesetzt.

Die Rennen der Frauen und Männer sind auf dem Instagram-Live-Kanal der 1. Triathlon-Bundesliga ab dem Line up vor dem Rennen live zu verfolgen. Die Übertragung des Rennens der Frauen beginnt gegen 10 Uhr, die Übertragung des Wettbewerbs der Männer gegen 12 Uhr. Es wird Livebilder von allen drei Disziplinen geben, mitkommentiert von aktuellen Bundesligaathlet*innen sowie Zielinterviews.

© Text: 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga; Foto: Jörg Schüler [5.08.2021]