Die Bayerische Triathlonjugend ist für die Belange von Kindern und Jugendlichen verantwortlich. Ihre Ausrichtung ist breitensportlicher Natur und orientiert sich in ihrem Leitbild an den Vorgaben der Deutschen Sportjugend (dsj). Zu den Aufgaben zählt die Förderung der sportlichen Jugendarbeit, die Wahrnehmung überfachlicher Aufgaben der Jugendbildung, -erziehung und -hilfe, sowie die Vertretung gemeinsamer Interessen im Sinne der Satzung des BTV.

Teresa Knoll betreut den Landeskader 2 im Bayerischen Triathlon-Verband. Sie führt die Kinder und Jugendlichen an ambitioniertere Ziele heran und vermittelt dabei vor allem die Freude am Sport. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Teresa,
Du bist seit Jahren im Nachwuchssport aktiv. Was ist deine Aufgabe beim Bayerischen Triathlon-Verband und wie kamst du dazu?  

Ich bin als Landestrainerin für den Landeskader 2 zuständig. Das heißt, für die meist jüngeren Kids der Schüler A und Jugend B sowie ältere Quereinsteiger. Neben der Durchführung von regelmäßigen Lehrgängen mit dem Landekader 2, gehört die Sichtung von neuen Talenten zu meinen Hauptaufgaben.
Ich bin durch dazu gekommen, als klar wurde, dass es eine Gruppe zwischen dem LK1 und dem Jugendsport geben muss, um die jüngeren Kids etwas früher aber mit viel Spaß an den Leistungssport heranzuführen. Da ich zu dem Zeitpunkt gerade nach einer neuen Herausforderung als Triathlontrainerin im Nachwuchsbereich suchte – ohne mich dabei fix an einen Ort oder Verein zu binden – war das vor über sechs Jahren ein wirklich glücklicher Zufall.

Als Trainerin des LK2 bekommst du viel von den Kindern mit. Was ist besonders bei den Mädchen die Motivation zum Sport, warum steigen dennoch viele im Jugendalter aus? 

Ich glaube, dass es in der Motivation grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Jungs und Mädchen gibt. Beide Geschlechter haben einfach den Ehrgeiz sich sportlich zu vergleichen und sich durch Training soweit zu verbessern, dass sie eben der Beste/ die Beste werden. Diese intrinisische Motivation ist auch das Wichtigste, um langfristig dabei zu bleiben.

Allerdings ist es ebenso so, dass ab der Jugend A die Distanzen länger werden, und damit das Training deutlich gesteigert werden muss. Das trifft bei den Mädchen meist auf die Zeit, wo durch die Pubertät die meisten körperlichen Änderungen geschehen und das macht das Training komplexer und erfordert nochmal ein ganz anderes Maß an Durchhaltevermögen. Dieses Durchhaltevermögen macht dann am Ende meist den Unterschied zu denen, die diesen Aufwand (durchaus verständlicherweise) nicht mehr betreiben wollen oder können. Es gibt aber auch immer einige Jungs, die zu diesem Zeitpunkt andere Prioritäten setzten. Das heißt, so groß ist der Unterschied dann am Ende gar nicht.

Vor fünf Jahren war es z.B. so, dass im Juniorinnenbereich die nationalen Wettkämpfe sehr schwach mit 15 Starterinnen besetzt waren – wohingegen die Junioren Starterfelder von 40 oder mehr Athleten hatten. Im Jahr 2022 ist dieser Unterschied schon deutlich geringer: bis zu 30 Starterinnen zeichnen sich im Juniorinnen-Bereich ab. Es freut mich, dass also die Unterschiede deutlich abnehmen.

Trotzdem gebe ich den Jugendlichen immer mit auf den Weg, dass es eben nicht jede/r zum Leistungssportler schaffen kann, sondern es einfach wichtig ist, dass sie Spaß an Bewegung haben und dies ihr Leben lang behalten sollen. Und die Tür zum Leistungssport schließt sich ja vielleicht auch nicht für immer, sondern man kann ja später immer noch einen Versuch starten, ob man nicht einen Fuß in die Tür bekommt. Viele ermuntere ich auch, sich als Trainer auszuprobieren – hier hoffe ich, dass wir in den nächsten Jahren auch noch mehr weibliche Triathlontrainer in den Vereinen und im Verband bekommen.

Bist du selbst auch sportlich aktiv?  

Ich mache noch alle drei Sportarten – also Schwimmen, Radfahren, aber v.a. eher Offroad mit dem Gravelbike sowie natürlich Laufen. Ich bin aber auch viel Outdoor unterwegs z.B. beim Langlaufen oder Wandern. Nur auf Wettkämpfe habe ich, zumindest derzeit, wenig Lust – auch weil ich dann das Ganze mit mehr Ernsthaftigkeit verfolgen müsste 🙂

Oft vermittelst du zwischen Breiten- und Leistungssport: Kinder kommen aus den Vereinen zu dir und wachsen in den Leistungssport hinein. Welche Unterstützung brauchen Kinder und Jugendliche dann?

Ich passe das Training individuell an die entsprechenden Fähigkeiten und/oder die erforderliche Wettkampfdistanz an – dadurch habe ich während des Trainings oftmals Geschlecht-gemischte Untergruppen. Auch zwischen Leistungs- und Breitensport sehe ich im Bereich der Schüler A und ersten Jugend Jahre noch einen großen fließenden Übergang. D.h. der Sprung vom Breitensport zum Leistungssport ist relativ klein – das ist ja auch im Vereinstraining gar nicht anders zu handhaben. Dort haben die Trainer ja selten eine so homogene Trainingsgruppe oder eben 3-4 Untergruppen wie ich bei meinen Lehrgängen.

Wichtig ist mir hier nochmal zu betonen, dass man keinesfalls das Erwachsenentraining auf Kinder- und Jugendtraining runter brechen kann, sondern vielseitiges, altersgerechtes Training mit einem hohen Spaßfaktor anbieten sollte – Ernst wird es früh genug ;). Dabei sollte v.a. das Schwimmen fokussiert werden, da das Schwimmen später einfach schwieriger zu erlernen ist, aber gleichzeitig die Grundvoraussetzung für eine solide Leistung im Triathlon ist.

Was macht dir an der Arbeit besonders Spaß?

Ich finde es einfach schön, die Kids am Anfang ihrer sportlichen Entwicklung zu begleiten und verfolge sie und ihre Entwicklung dann natürlich auch weiterhin. Das schönste ist für mich, wenn sich Sportler Jahre später an mich wenden und sich bedanken, dass ich sie eben auf ihrem Weg motiviert und unterstützt habe. 

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Foto: Carla Nagel

Sofia Warter Rubio Ist beim TV 1848 Erlangen als Nachwuchstrainerin stark engagiert. Die 23-jährige profitiert dabei von vielen eigenen Erfahrungen. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Sofia,
warum engagierst du dich neben deinem Alltag und dem eigenen Sport im Triathlon?

Als Athletin, die Triathlon seit Jugendzeiten betreibt, und Trainerin, konte ich verschiedene Perspektiven des Sports bereits kennenlernen. Als Jugendliche habe ich selber an Trainingscamps, Feriencamps und natürlich den BTV-Jugendcups teilgenommen. Das hilft, um zu verstehen, worauf es dabei ankommt. Als Trainerin beim TV Erlangen habe ich Kontakt zu vielen jungen Sportler*innen und mir macht es sehr viel Spaß den Nachwuchs auf seinem Weg zu begleiten

Du hast vorbildliche Vereins- und Verbandsarbeit selbst erfahren: Beim TV 1848 Erlangen wurde und wird seit jeher viel Engagement in die Ausbildung des Triathlon-Nachwuchs investiert. Später warst du Kaderathletin im Bayerischen Triathlon-Verband. Was hast Du aus dieser Zeit für dich an wertvollen Erfahrungen mitgenommen?

Ich denke die Eindrücke aus dem eigenen Training, sowohl von meinem ersten Trainer im Verein, wie dann auch von Roland Knoll und Ute Schäfer, und die Erfahrungen, die ich als Trainerin im Verein gemacht habe, haben mich auf jeden Fall geprägt. Vieles bekomme ich auch über meinen Vater mit, der als Jugendleiter der Jugendabteilung des TV Erlangen sehr viel Zeit in Organisation und Planung investiert. Man merkt aber auch direkt, dass gute Arbeit sich auszahlt. Wichtig ist ein strukturiertes Vorgehen, am besten, ohne dass es die jungen Triathleten merken. Für Sie sollen der Spaß und die Freude am Sport im Vordergrund stehen.

Du bist selbst noch sportlich aktiv. Welchen Stellenwert hat Sport heute noch für Dich?

Seitdem ich 2013 vom Leistungsturnen zum Triathlon gewechselt bin, habe ich auch nicht mehr damit aufgehört. Sport steht also schon immer ziemlich weit oben auf meiner Liste. Vor allem die Coronapandemie, als ich auf einmal wieder mehr Zeit hatte, hat mich extrem motiviert, wieder strukturiert zu trainieren. Das hatte dann natürlich auch Auswirkungen auf die Wettkämpfe. Dieses Jahr habe ich mich einem spanischen Erstligateam angeschlossen und dort sehr schöne Wettkämpfe absolviert. Auch die Teilnahme bei den Finals in Berlin war ein Highlight mit dem tollen Starterfeld, auch wenn ich am Tag danach richtig krank war und daher wohl auch im Wettkampf nicht wirklich gut war.

Welche ist die schönste sportliche Erfahrung, an die Du Dich gerne zurückerinnerst?

Da gibt es Einige die ich nennen könnte… Meine Teilnahme am Junior Europacup in Kitzbühel 2016 fällt mir spontan ein, wo ich zum ersten Mal im Internationalen Feld an den Start gegangen bin, mit großen Namen wie zum Beispiel Taylor Knibb. Das Ligafinale in A Coruña mit dem Spanischen Team,  aber auch die eine Woche beim Bundesfinale in Berlin mit der Schulmannschaft des Ohmgymnasiums Erlangen, wo ich das Team begleiten und betreuen durfte. 

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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„The World’s Biggest Tri“. 2023 finden Weltmeisterschaften in Hamburg statt und die Deutsche Triathlonjugend will mit Euch diese verrückten Tage gemeinsam gestalten und erleben. Seid dabei, wenn neben den weltbesten Profi-Athletinnen mehrere tausende Triathletinnen die Stadt in ein riesiges Sportfest verwandeln. Auf Euch warten nicht nur die Profi-Wettkämpfe, sondern auch ein abwechslungsreiches Programm.

Eingeladen teilzunehmen sind Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren. Die Teilnahmegebühr enthält Unterkunfts- und Programmkosten sowie Halbpension. Die An- und Abreise erfolgt eigenständig. Die Teilnahme am Programm ist verpflichtend. Die Anmeldung endet am 28.04.2023 oder bei vorherigem Erreichen der Teilnehmendenplätze.

  • Ort: Jugendherberge „Am Stintfang“; Alfred-Wegener-Weg 5; 20459 Hamburg
  • Termin: Beginn: Freitag, 14.07. um 17 Uhr; Ende: Sonntag, 16.07. um 10 Uhr
  • Kosten: 98€ pro Person

Zur Ausschreibung der DTJ mit Anmeldeformular.

Foto: Mirco Beyer


Portrait von Sophie Rohr

Sophie Rohr hat im Sport schon viel erreicht: 2017 war sie Deutsche Meisterin, 2018 war sie Eliteschülerin des Sports in Nürnberg, bestritt national und international hochkarätige Rennen. Mittlerweile studiert sie in Grundschullehramt. Dem Sport ist sie treu geblieben und startet in der 1. Triathlon Bundesliga ebenso wie bei Rennen auf der ganzen Welt. Aber auch ihre sportlichen Wurzeln hat die Sportlerin des WSV Bad Tölz nicht vergessen. Im BTV ist sie als Trainerin bei Jugendcamps aktiv und zu ihrem Heimatverein hält sie immer noch Verbindung.

Hallo Sophie,
Du warst in diesem Jahr bei einigen Nachwuchsveranstaltungen im Verband als Trainerin aktiv. Was gefällt dir an dieser Arbeit?

Allgemein gefällt mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr gut und es macht mir Spaß ein vielseitiges und kreatives Trainingsprogramm für unterschiedliche Altersgruppen auf die Beine zu stellen. Ich selbst lasse mich auch gerne zum Mitspielen und Mitsporteln begeistern, was, glaube ich, für die Kinder auch ein besonderer Anreiz war, alles zu geben. Ich muss aber auch hervorheben, dass alle Kinder, die an den bisherigen Trainingslagern teilgenommen haben, mit Feuereifer bei der Sache „Sport“ waren, immer (über)pünktlich zu den Trainingseinheiten erschienen und uns Trainern das Leben echt unkompliziert gemacht haben.

Du warst selbst lange Jahre im Nachwuchskader. Was sind die schönsten Erinnerungen an diese Zeit und was hast du für dich mitgenommen, was dich heute noch begleitet?

Es gibt viele schöne Momente, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Besondere Highlights waren erfolgreiche Wettkämpfe international und national. Aber auch die Trainingslager mit dem/n Kader(n) machten mir immer viel Spaß. Unser „Klassiker“ als Bayernkader war ja zu den deutschen Meisterschaften mit Dirndl und in, Lederhose zu erscheinen. Da war schon unser „Auftritt“ ein tolles Erlebnis. Darüber hinaus bleiben mir noch die unzählig schönen Momente in meiner Internatszeit sowie in der anschließenden Triathlon WG in Nürnberg positiv in Erinnerung. Gemeinsam den Sportalltag zu meistern, erzeugte doch eine große Verbundenheit und führte in vielen Fällen zu guten Freundschaften. Dafür bin ich sehr dankbar.

Mittlerweile wohnst und studierst du in Regensburg, ursprünglich kommst du jedoch aus Bad Tölz. Wie sind ist deine Verbindungen nach Hause und auch zu deinem Heimatverein noch?

Studientechnisch bedingt – alles an einem Standort – wechselte ich in meinem Studium Sport Lehramt von Nürnberg/Erlangen nach Regensburg und habe dort auch eine kleine Trainingsgruppe, mit der ich ab und zu trainiere. Meinem Heimatverein dem WSV Bad Tölz habe ich die gute Förderung in meinen ersten jungen Sportlerjahren zu verdanken. So werde ich auch nächste Saison meinen Verein, der neu in der Bayernliga antritt, gerne unterstützen und für ihn an den Start gehen.

Podiumserfolg von Sophie Rohr: Die Sektdusche
Podiumserfolg von Sophie Rohr

Triathlon bietet dir die Chance viel in der Welt herumzureisen. Was war dein besonderstes Erlebnis?

Ganz besondere Ereignisse waren die beiden Starts bei den Europameisterschaften in Tartu und in Weert. Bei internationalen Wettkämpfen an den Start zu gehen ist ein unbeschreibliches Gefühl und dann 2018 in Tartu auch noch mit dem Mixed Really Team auf dem Podium zu stehen, und die erste Sekt-Dusche für „Silber“ zu feiern, war der Hammer.

Würde dich eine deiner Schülerinnen fragen, warum sich Engagement im Sport – sei es als Athletin oder als Trainerin – lohnt, was würdest du antworten? Schließlich hat man in Kinder- und Jugendjahren, doch auch anderes im Kopf, oder?

Ich würde allen meinen Schüler*innen immer empfehlen viele verschiedene Sportarten auszuprobieren, egal ob Mannschaftssportarten oder Individualsportarten. Meistens entwickeln Kinder selbst ein gutes Gefühl für ihre „richtige Sportart“ und zeigen großen Ehrgeiz und hohe Motivation, sobald sie merken, dass sie in dieser Sportart Erfolg haben. Dass Sport dabei hilft persönliche Ziele zu definieren und zu verfolgen, und insbesondere auch dazu beitragen kann gut mit Erfolgen wie Misserfolgen umzugehen, sind wichtige Punkte im Leben. Darüber hinaus entwickeln Kinder und Jugendliche so nebenbei mit und durch den Sport ein gutes Maß an Fairness sowie ein gesundes Selbstbewusstsein. Natürlich muss bei Kindern und Jugendlichen auch immer der Spaß im Vordergrund stehen und damit auch die Gelegenheit gegeben sein neue Teamkollegen und letztlich auch Freunde kennenzulernen. Dieser spielerischen Herangehensweise an den (Leistungs-)Sport ist einer meiner Schwerpunkte und gilt meine besondere Aufmerksamkeit.

Danke, Sophie!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Fotos: Sportograf/ Neubert

Gemeinsam starten wir direkt im neuen Jahr durch! Der Bayerische Triathlon-Verband e.V. bietet für maximal 20 Jugendliche und drei Betreuer*innen ein Camp in der Sportschule Oberhaching an. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf gemeinsamem Trainieren und vor allem viel Spiel & Spaß. Teilnehmen können Jugendliche oder Trainingsgruppen im Alter von 10-14 Jahren.

  • Wann? 20.01. bis 22.01.2023; Anreise ab 16.00 Uhr – Abreise: 13.00 Uhr
  • Wo? Sportschule Oberhaching; Im Loh 2, 82041 Oberhaching
  • Wer? max. 20 Jugendliche zwischen 10-14 Jahren und 3 Betreuende
  • Kosten: 75€ pro Teilnehmer; Inbegriffen: Unterkunft, alle Mahlzeiten inkl. Getränke und Snacks

Zur Ausschreibung des Camps.

Direkt zur Anmeldung.

Foto: Andreas Müller

Seit einiger Zeit ergänzt Hanna Krauß das Trainer-Team des Bayerischen Triathlon-Verbands. Ihre Aufgabe ist eine ganz Besondere. Die 28-jährige Sportwissenschaftlerin arbeitet nicht nur als Coach, sondern insbesondere als Netzwerkerin. Die Bambergerin stellt ausgehend von Nürnberg Verknüpfungen zwischen bayerischen Vereinen, der Verbandsjugend und dem Bundesstützpunkt Triathlon her. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Hanna,

Du kommst aus dem Leistungssport Schwimmen. Wann und wie hat es Dich zum Triathlon gezogen?

Das Schwimmen hat mich immer sehr erfüllt. Auch als ich wusste, dass mir nicht die große Karriere bevorsteht, hat es mir einfach Spaß gemacht zu trainieren. Mit der Zeit hatte ich dann das Bedürfnis nach einer neuen Herausforderung. Gelaufen bin ich schon immer gerne, was für Schwimmer ja eher untypisch ist. Durch einen Triathleten bei uns im Schwimmverein bin ich dann 2016 zum SSV Forchheim gekommen und  direkt bei meinem ersten Rennen in der Bayernliga gestartet. Das war ziemlich schwierig, da ich noch nie Windschatten gefahren bin. Aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht und so bin ich dabei geblieben und habe angefangen triathlonspezifisch zu trainieren.

Seine Leidenschaft zum Beruf machen zu können, ist etwas Besonderes. Wann wusstest Du, dass Du im Sport arbeiten willst, und wie war Dein beruflicher Werdegang?

Direkt nach dem Abi hatte ich im Kopf Sportwissenschaften zu studieren. Das habe ich mir jedoch ausreden lassen, da von allen Seiten gesagt wurde, dass man damit schwer einen Job finden würde. Dann bin ich in eine ganz andere Richtung gegangen und habe Medizintechnik studiert. Währenddessen habe ich 2014 begonnen als Übungsleiterin bei der SG Bamberg im Schwimm- und Athletikbereich zu arbeiten. Dabei habe ich gemerkt, dass der Sportbereich wohl doch genau das Richtige für mich ist. Dann habe ich mein Studium abgebrochen und Sportwissenschaften studiert. Nebenbei war ich dauerhaft als Trainerin aktiv und war in verschiedene Projekte involviert.

Seit über einem Jahr gibst Du in Zusammenarbeit mit dem Leistungssport-Team und der Jugend des BTV Vollgas. Was ist das Ziel Deiner Arbeit?

Ich unterstütze die Vereine in ihrer Nachwuchsarbeit und öffne durch die Zusammenarbeit allen Athlet*innen und Trainer*innen in Bayern auch die Türen zum Bundesstützpunkt. Von einem regelmäßigen Austausch können beide Seiten profitieren. Ich bin regelmäßig im Training am Stützpunkt in Nürnberg dabei und sehe die gute Arbeit, die dort vom Trainerteam geleistet wird. Diese Erfahrungen und das Wissen an andere Athleten und Trainer weiter zu geben, und einen gemeinsamen Weg im Nachwuchssport zu gehen, ist, denke ich, ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Du hast schon im Vorfeld mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Was nimmst Du besonders mit in die Vereine, mit denen Du zusammenarbeitest?

Ich denke, das Wichtigste ist, den Kindern Spaß an der Bewegung zu vermitteln und ihnen zu zeigen, wie vielseitig man das Triathlontraining gestalten kann.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Der Bezirk Oberfranken des Bayrischen Triathlon-Verbands veranstaltete in Kooperation mit dem SV Bayreuth und dessen Triathlon-Abteilung einen Trainingstag mit inklusivem Angebot. Die Maßnahme war offen für alle Kinder und Jugendlichen mit oder ohne Behinderung, die sicher schwimmen können und Spaß am Sport haben. 20 Kinder und Jugendliche aus dem Raum Oberfranken nahmen teil.

Die Aktion wurde von der Deutschen Triathlonjugend  e.V. gefördert als Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“. Das Trainerteam mit Rainer Skutschik, Julia Skutschik und Julia Fankel, welche schon fast zum festen Trainerstamm gehören, waren schon zum dritten Mal an solch einer Maßnahme beteiligt. Ziel der Maßnahme war es, Berührungsängste der Kinder und Jugendlichen untereinander in spielerischer Form auf einem sportlich aktiven Niveau abzubauen.

Spielerische Bewegung, Schwimmen und Kuchenessen

Nach der Begrüßung im Hallenbad des SV Bayreuth ging es zuerst in die Turnhalle/Oberfrankenhalle. Hier wartete eine Mischung aus Aufwärmspielen, Stabilisierungsübungen und Geräteturnen auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Kinder wurden in zwei Gruppen geteilt, nach einer Zeit wurde gewechselt, sodass jeder einmal alle Stationen machen konnte.

Nach dem Mittagessen ging es zum Schwimmtraining. Bei dem „Fliegerlied“ als Aufwärmspiel hatten alle viel Spaß und gingen mit Freude ins Wasser zum. Je nach Leistungsvermögen wurde ein einstündiges Training durchgeführt mit anschließendem Springen vom Sprungturm, bei dem viel gelacht wurde. Mit abschließenden Kuchenessen endete die Maßnahme. Und das Fazit war einstimmig: das muss wiederholt werden.

Text und Fotos: Julia Skutschik

Der 1. FC Deining und der Bayerische Triathlon-Verband veranstaltete am vergangenen Sonntag ein TriPoint Training in Deining. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Ehrungen zur oberpfälzer Triathlon-Meisterschaft für Schüler*innen und Jugendliche, sowie die Ehrung zur Landkreis-Meisterschaft Neumarkt in der Labertalhalle in Deining abgehalten.

Seit 2019 ist der 1.FC Deining TriPoint-Stützpunkt im Bayerischen Triathlon-Verband. Leider hatte Corona bisher gemeinsame landkreisübergreifende Trainings unmöglich gemacht. Am vergangenen Wochenende war es nun endlich so weit. Die über 29 teilnehmenden Schüler*innen und Jugendlichen hatten sichtlich ihren Spaß beim abwechslungsreichen Training.

Im Anschluss wurden die Meister*innen der Rennen im Sommer durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Triathlon Bezirk Oberpfalz und Präsident des Bayerischen Triathlon-Verbandes, Gerd Rucker, Bürgermeister Peter Meier und dem Jugendwart des Triathlon Bezirk Oberpfalz, Harald Kaunz, geehrt. Die stärksten Oberpfälzer*innen wurden 2022 bei drei Veranstaltungen, dem Duathlon Deining, dem Triathlon Waldershof und Velburg gesucht. Zwei der Rennen flossen in die Endwertung ein. 

Oberpfalzmeister in der Klasse der Schüler C wurde Leon Lehmeyer von den SVP Kettenritter; Bei den Schüler*innen B feierten Marie Grünleitner vom 1. FC Deining und Lambert Sigl vom TV Burglengenfeld die Siege; Die stärksten Schüler*innen A sind Emma Leupold (TV Burglengenfeld) und Tizian Träger (SVP Kettenritter); In der Jugend B gewannen Hanna Hagerer (CIS Amberg) und Moritz Kaunz (1.FC Deining), in der Jugend A Theresa Beraus (1. FC Deining) und Ludwig Sigl (TV Burglengenfeld). Die Oberpfalz-Team Meisterschaft ging an den 1.FC Deining.

Für die Saison 2023 sind die ersten Termine bereits fest geplant: Am 13. Mai findet der Cross Duathlon mit Bayerischer Meisterschaft 2023 in Deining und am 15. Juli der Triathlon in Velburg statt. Die weiteren Oberpfalz-Termine sind im Moment in der Abstimmung und Planung.

Foto: Gemeinde Deining/1.FC Deining

Bericht: Harald Kaunz

Bike-Action, Natur, viel Spaß und ein Topstar. Beim Nachwuchs-Camp des Bezirks Oberfanken war allerlei geboten. Sicherlich besonders motivierend aber war der Besuch von Profi-Triathlet Andreas Dreitz. Im Interview berichtet Jugendwart Patrick Pirhala, warum solche Begegnungen lange nachhalten.

Hallo Patrick,

du bist selbst aktiver Triathlet. Erinnerst Du Dich an deinen ersten Kontakt mit Triathlon?

Meinen ersten Kontakt mit Triathlon hatte ich als kleiner Junge 2003 beim Mönchshof Triathlon in Kulmbach als Norman Stadler an mir vorbeigelaufen ist. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis ich bei unserem kleinen familiären Volkstriathlon im Freibad einfach mal mitgemacht habe. Damals wusste ich aber noch nicht, dass Triathlon so sehr mein Leben bestimmen wird. 

Gemeinsam mit Deinem Orga-Team hast Du am Trainings-Wochenende rund 40 Kinder und Jugendliche betreut. Was nehmen die Kids mit nach Hause, was nehmt ihr als Trainer mit nach Hause?

Die Kinder haben neue Freundschaften, viel Motivation und ein paar sportliche Hausaufgaben mit nach Hause genommen, aus denen sie viel Kraft und Energie gezogen haben. Als größte Motivation und gleichzeitig auch Reflexion sind wohl die Worte von Andreas Dreitz zu sehen, dass es vor allem an der persönlichen Einstellung zum Sport oder Triathlon liegt, wie „erfolgreich“, ganz individuell betrachtet, man werden kann. Diese Aussage greifen wir Trainer als Auftrag für unser Nachwuchstraining natürlich auf, indem wir durch kind- und jugendgerechtes Training auch die psycho-sozialen Fähigkeiten bestärken und nicht nur das konditionell-koordinative System trainieren. 

Sport-Vorbilder können eine große Motivation darstellen. Welche Fragen prasselten auf den Star ein?

Das waren ganz unterschiedliche Fragen (lach). Zum Beispiel wurde er gefragt, was seine größten Erfolge waren, der lustigste Moment in einem Triathlon, wie man seine Ausdauer noch besser trainieren kann, wie viele Liegestütze Andi schafft, was man ernährungstechnisch beachten sollte, ob er schon mal aufgegeben hat und wie er damit umgegangen ist oder auch und was er vom Konzept der Norweger hält. All diese Fragen haben uns Trainern gezeigt, wie intensiv sich die Jugendlichen jetzt schon mit Triathlon und der Szene beschäftigen und auch identifizieren.

Gruppe von Kindern um Andreas Dreitz
Die Gruppe scharte sich um Andreas Dreitz

Welche Aktionen habt ihr neben dem Trainingsprogramm durchgeführt und gibt es eine Wiederholung des Wochenendes?

Neben dem Besuch von Andi Dreitz im Sportcamp Nordbayern und dem wirklich vollen Trainingsprogramm von Parkourspielen, Klettern, Mountainbiken und Laufen haben wir keine weiteren Aktionen planen wollen, da man den Jugendlichen auch mal Zeit zum Durchschnaufen, zur Nachbereitung, zum Kennenlernen und Essen geben muss. Beim Mittagessen am Sonntag haben wir schon in ziemlich müde, aber lächelnde Gesichter blicken dürfen und selbstverständlich wird es eine Wiederholung geben, das wurde uns Trainern von Seiten der jungen Athleten sehr deutlich gemacht in der Abschlussbesprechung. 

Was würdest Du Dir im Bereich der Nachwuchsarbeit für noch besseres Gelingen wünschen?

Ich finde, dass wir im Verband gute Strukturen aufgebaut haben, gerade nach Corona mit der Wiederbelebung des Tri-Point Konzeptes. In Oberfranken haben wir ein sehr gutes Netzwerk und einen konstruktiven Austausch zwischen den Jugendabteilungen der Vereine entwickelt. Allerdings sehe ich das nicht in ganz Bayern und bekomme in Gesprächen mit Trainern aus anderen Bezirken den Eindruck, dass noch mehr an der Wertschätzung für ehrenamtliche Jugendarbeit getan werden kann. Es benötigt intensivere und transparentere Kommunikation nicht nur zwischen den Vereinen sondern auch zwischen Nachwuchs und Leistungssport, zum Beispiel über wiederkehrende Meetings, gern online, in denen wir Ziele für den Nachwuchs in Bayern definieren und gemeinsame Projekte als BTJ entwickeln können. 

Vielen Dank!

Über 40 Kinder und Jugendliche toben durch die Sporthalle. Springen über Hindernisse, klettern, balancieren, schwingen an Seilen. Am Rande des bunten Sport-Parcours steht Hanna Kraus. Die Bambergerin ist seit einem Jahr für die Nachwuchsarbeit in der Breite zuständig. Sie geht in Vereine und Schulen und bietet dort niedrigschwellige Sportangebote für jeden Leistungsstand an. 

Wir haben uns mit ihr unterhalten. Was macht ein gutes Nachwuchstraining aus? Warum macht es Freude seine Energie dort zu investieren und was erhofft man sich?

Hallo Hanna,

Du bereist vom BTV aus Vereine und Schulen. Wie kamst Du zu dieser Arbeit?

Ich komme selbst aus dem Schwimmsport und habe dann ab 2014 neben meinem eigenen Sport als Trainerin gearbeitet. 2016 bin ich dann selbst zum Triathlon gewechselt und habe auch Triathleten trainiert – vor allem im Erwachsenenbereich. Zusätzlich habe ich ein Sportwissenschaftsstudium absolviert. Durch die unterschiedlichen Erfahrungen habe ich gemerkt, dass mich die Arbeit mit Kindern erfüllt. Als der BTV 2021 die Stelle für das Projekt Coach the Coach ausgeschrieben hat, dachte ich mir, dass das etwas für mich sein könnte, und habe mich beworben. Mittlerweile bin ich gut in meiner Stelle angekommen und ich denke für haben bereits gute Fortschritte in der Nachwuchsarbeit im Triathlon in Bayern gemacht und können auch weiterhin viel bewirken. 

Was macht Dir an der Arbeit besonders Freude?

Mir macht es vor allem Freude, den Kids die schönen Seiten des Sports zu zeigen und auch den ehrenamtlichen Trainern und Vereinsvertretern unter die Arme greifen zu können. Denn diese leisten alle tolle Arbeit aber oft fehlt eben die Zeit, um neben einem Vollzeitjob und Familie, alles umsetzen zu können. Genau hier können wir mit unserem Projekt „Coach the Coach“ helfen.

„Kinder bewegen sich nicht mehr“, hört man oft. Was ist Deine Einschätzung? Wie bringt man Kinder und Jugendliche zum Spaß an der Bewegung?

Leider sehe ich genau diese Entwicklung auch! Als Verband und Verein kann man vieles anbieten und ich denke in Triathlon-Bayern fehlt es nicht an tollen Veranstaltungen für Kids. Erste Anlaufstelle sind natürlich die Eltern. Wenn Bewegung zuhause kein Thema ist, dann können viele Angebote geschaffen werden, diese werden aber nicht genutzt werden. Deshalb müsste, meiner Meinung nach, Sport in den Schulen ein noch größeres Thema sein. In den Grundschulen könnten viele Dinge zum Beispiel in Verbindung mit Bewegung gelehrt werden. Hier müsste ganz oben an den Lehrplänen bzw dem Schulsystem in Deutschland angesetzt werden. Das ist aber ein langes Thema, das hier den Rahmen sprengen würde. 

Schulkinder beim Triathlon-Training

Was sind die Ziele Deiner Arbeit?

Förderung von engagierten Triathlon Vereinen in Bayern, die Nachwuchsarbeit betreiben. Schaffung einer Art Gemeinschaft in Bayern bereits bei den Kindern ab 10 Jahren. Außerdem bildet meine Arbeit auch sowas wie die Schnittstelle zwischen Breiten- und Leistungssport.

Was ist Dein schönstes Erlebnis im Rahmen Deines Engagements?

Ich habe keine bestimmte Situation im Kopf, aber das Schönste ist eigentlich zu sehen, wie sich die Kinder zwischen den einzelnen Trainingsangeboten weiterentwickeln und auch von den Eltern zu hören, dass die BTV-Trainingstage für die Kids einen großen Motivationsbooster darstellen. Das ist super, denn das ist auch unser Ziel. 

Nachwuchs-Training muss Spaß machen.

Wenn es nach Dir ginge, wie müsste gezielte Nachwuchsförderung aussehen?

Gezielte Nachwuchsförderung müsste meiner Meinung nach in der Schule ansetzen, also eine Zusammenarbeit aus Schule und Verein. So kann am besten Nachwuchs gewonnen werden. Im Verein selbst wäre dann die Zusammenarbeit mit Schwimm- und Leichtathletikvereinen perfekt, denn eine Spezialisierung auf Triathlon im Kindesalter macht keinen Sinn. Gute  Grundausbildungen  im Schwimmen und Laufen sind die perfekte Grundlage für den Triathlon. Zusätzlich können auf dem Mountainbike die Sicherheit und Technik trainiert werden. Ballsportarten können als Ergänzung auch super sein, um die koordinative Fähigkeiten und Schnelligkeit gut zu entwickeln. Alles sollte im Kinderbereich spielerisch gestaltet werden und niemals anhand von Stunden/Strecke oder Ähnliches gemessen werden. Spiel, Spaß und Technik sollten im Nachwuchsbereich absolut im Vordergrund stehen. 

Vielen Dank!

Fotos: Hanna Kraus, Andreas Müller