Kaum hatten die Lauinger Triathleten ihren virtuellen VR-Duathlon auch für Kinder und Jugendliche geöffnet, kam aus dem Donau-Ries Kreis eine Lawine. Die auch sonst emsigen Jung-Triathleten aus Harburg ergriffen umgehend die Möglichkeit und meldeten sich im Dutzend an. „Das ist kein Wunder“, betont Erich Gruber, „wenn man als Jugendlicher so lange quasi eingesperrt ist“. Nach den Worten des Triathlon-Abteilungsleiter vom TV Lauingen habe die Pandemie den Bewegungsdrang gerade bei Kindern und Jugendlichen massiv eingeschränkt. „Alle wollen raus, sich bewegen, Kräfte messen“, weiß der Lauinger Ober-Triathlet. Er sieht es sogar als „einmalige Chance, wenn sich Kinder und Eltern gemeinsam beteiligen würden“.

Regionalliga-Teams nutzen die Wettkampf-Möglichkeit

Aber auch die erwachsenen Ausdauersportler, die bislang keine Wettkampferfahrungen sammeln konnten, „scharren mit den Hufen“. Auch die Profis der Regionalliga Süd werden sich als Teams und als Einzelsportler am ersten virtuellen VR-Duathlon beteiligen. Am 20. März, exakt zum Frühlingsanfang, gehen Teilnehmende ab 10.35 Uhr auf die jeweils heimischen Strecken. Zu absolvieren sind 2,5km Laufen, 20km Radfahren und nochmals 5km Laufen auf der Sprintdistanz bzw. 5km, 40km und zehn Kilometer auf der Kurzdistanz. Für Kinder, Jahrgänge 2006-2011 gelten die Strecken 1/5/1 und für Jugendliche Jahrgänge 2004/2005 die Distanzen 2,5/20/5. Natürlich müssen auch beim individuellen Duathlon die dann aktuellen Corona-Regeln eingehalten werden. Die Veranstaltung geht bis Sonntag, 21. März, 20 Uhr.

Veranstalter setzen auf Fairplay

Wie bereits beim erfolgreich online durchgeführten Dreikönigslauf, gibt es auch beim Frühlings-Duathlon keinerlei Kontrolle, ob die Strecken zu Fuß oder auf dem Rad ordnungsgemäß absolviert werden. Deshalb steht Fairplay im Vordergrund, denn auch die Zeitmessung erfolgt in Eigenverantwortung. Die Daten von der Running-App oder der Stoppuhr müssen ohne Schummelei an die Service-Dienstleister von „zeitgemäß“ hochgeladen werden. Diese erstellen dann die Ranglisten.

Mehr Informationen finden Sie unter: https://triathlon.tvl.de/duathlon/ausschreibung/

© Text: TV Lauingen; Anpassungen: Christine Waitz; [05.03.2021]; Foto (Symbolbild): Hans Gusbeth

Sieben Triathlon-Bezirke finden sich im Verbandsgebiet des BTV. In vielen dieser Bezirke sind regionale Angebote zu finden, die nah an den Vereinen und Sporttreibenden sind: Kinder-Wettkampfserien, Bezirksmeisterschaften oder auch Bezirksligen, die einen idealen Einstieg in Mannschaftsformen bieten. Um die Arbeit in den Bezirken noch besser sichtbar zu machen, können diese sich nun auch auf der Website des BTV präsentieren.

Die Bezirks-Seite Oberbayern ist Vorreiter dieser Professionalisierung des Internetauftritts.

Auf der Seite finden sich die wichtigsten Informationen rund um die Organisation und die Angebote des Bezirks. Daneben informiert ein News-Feed über aktuelle regionale Nachrichten. Dieser wird entweder mit bezirksrelevanten Nachrichten des Bayerischen Triathlon-Verbands bespielt oder durch die Bezirke selbst auf aktuellem Stand gehalten.

„Wir freuen uns, dass dieses Projekt, das viel Vorarbeit und Abstimmung erforderte, nun Sportlerinnen und Sportlern zur Verfügung steht,“ sagt BTV-Präsident Gerd Rucker. Wolfgang Klinger, der Bezirksvorsitzende Oberbayern ist überzeugt: „Ein gemeinsamer professioneller Auftritt wird den Sporttreibenden, Vereinen und Veranstaltern in unserem Bezirk zu besserer Sichtbarkeit verhelfen.“

Hier finden Sie die Bezirksseite Oberbayern.

© Text: Christine Waitz; [23.02.2021]; Bild: BTV

Seit 2016 arbeitet Martin Wunderlich ehrenamtlich als Veranstaltervertreter. Wir haben uns mit ihm über die anstehende Saison unterhalten, über die Herausforderungen des Amts und über den anstehenden Personalwechsel.

Als Veranstaltervertreter vertritt er die Interessen der Veranstalter im Präsidium des BTV. In normalen Jahren geht es dabei überwiegend um Gebühren, Verwaltungsabläufe, Schwierigkeiten im Rahmen von Veranstaltungsorganisation und -durchführung und Kommunikation mit Dachverbänden. Nicht überraschend, dass die Arbeit im vergangenen Jahr deutlich anders aussah: Gemeinsam mit weiteren Gremien wurde an Empfehlungen und Konzepten zum Umgang mit der Corona-Pandemie gearbeitet, um so Veranstaltern zumindest eine kleine Hilfestellung für eine mögliche Durchführung geben zu können. Und auch in diesem Jahr wird die Arbeit Martin Wunderlichs noch einmal anders als gewohnt aussehen.

Hallo Martin,
das letzte Jahr war für Veranstalter ein Einschneidendes und auch 2021 wird noch einmal Flexibilität und gegenseitiges Verständnis in höchstem Maße erfordern. Was verlangt die Situation Dir als Veranstaltervertreter ab und wie reagierst Du darauf?

Als Veranstaltervertreter kommt mir überwiegend eine kommunikative Rolle zu. Ich leite einerseits die Informationen aus übergeordneten Gremien weiter und gebe andererseits das Feedback der Veranstalter zurück.
In diesem Jahr wird sicherlich die Saisonplanung eine große Herausforderung werden, denn es wird zu stärkeren Überschneidungen bei den Wettkampfterminen kommen. Viele Veranstalter haben ihre Termine auf vermeintlich durchführungssichere Termine verschoben. Obwohl bislang erst ca. ¾ der Veranstaltungen angemeldet sind, lässt sich das jetzt bereits erkennen: Alleine im Juni und Juli haben wir bereits 37 Veranstaltungen an 8 Wochenenden. Leider überschneiden sich derzeit auch die Bayerischen Meisterschaften der Altersklassen auf der Kurz- und Mitteldistanz.
Unsere Sorge ist, dass Athleten darauf mit Missmut reagieren, aber auch, dass nicht ausreichend Kampfrichter für die zeitgleich stattfindenden Veranstaltungen da sein könnten. Wir hoffen auf Verständnis der Athletinnen und Athleten. Wir haben auf die Terminwahl der Veranstalter keinen Einfluss und wissen auch, dass sich Organisatoren nach zahlreichen Vorgaben von behördlicher oder rein praktischer und organisatorischer Seite richten müssen. Damit ist die Auswahl des Termins oft sehr begrenzt.

Auch 2021 wird ein herausforderndes Jahr werden und ohne Hygienekonzepte wird es nicht gehen. Ich bin daher jedem Veranstalter und deren Teams dankbar, die sich den finanziellen, organisatorischen und gesundheitlichen Risiken aussetzen.

Trotz der erarbeiteten Leitfäden und Hilfestellungen wird die nahende Saison absehbare Herausforderungen mit sich bringen. Welche sind dies aus Deiner Sicht?

Für mich stechen zwei Punkte besonders hervor:

  1. Einerseits die nach wie vor unklare Lage, was ab wann erlaubt sein wird. Ebenso wie im vergangenen Jahr sind noch keine langfristigen Planungen möglich, da es keine konkreten Aussagen der Behörden gibt. Deshalb wird es wieder zu kurzfristigen Absagen oder Verschiebungen kommen. Flexibilität, Verständnis und Zusammenhalt wird gefragt sein.
  2. Für die Veranstalter stellt die Lenkung der Zuschauerströme ein großes Problem dar. Hier wird mit Unterstützung des DOSB/der DTU und großen Veranstaltern an Konzepten gearbeitet, um einen möglichst guten Schutz und eine Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten. Ein Großteil unserer Veranstaltungen finden nunmal im öffentlichen Raum statt und nicht in klar umrissenen Wettkampfstätten wie z.B. in Stadien.

Mit dem Blick auf hoffentlich bald wiederkehrende Normalität: Welche Initiativen oder Projekte sollen in Sachen Verband und Veranstaltungen mittelfristig auf den Weg gebracht und umgesetzt werden?

Der Ausblick auf ein Rennen; Foto: Martin Wunderlich

Die DTU erarbeitet derzeit ein Veranstalterhandbuch, zu dem wir Ideen und Anregungen beigetragen haben und an dem Stefan Pohl aktiv mitarbeitet.

Auch die über lange Zeit angestrebte Überarbeitung der Gebührenordnung soll bald abgeschlossen werden. Mit den Anpassungen möchten wir eine bessere Planungssicherheit und einfacheren Ablauf für Veranstalter erreichen.

Im Rahmen einer Initiative zur Kampfrichtereinsatzplanung soll ein Tool geschaffen werden, mit dem bezirksübergreifende Einsätze besser koordiniert werden können. Bisher kamen Kampfrichter überwiegend aus dem Veranstaltungsbezirk. Insbesondere bei grenznahen Bezirken wird das Tool Fahrtkilometer und -kosten reduzieren. Insgesamt soll im Rahmen von Veranstaltungen mehr auf Themen der Zeit wie Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit eingegangen werden.

Wagst du einen Ausblick in die Zukunft des Triathlon?

Ich denke, unser Sport wird vielseitiger werden. Es gibt bereits tolle Teamformate, die den Breitensport ansprechen (wie den 10 Freunde Triathlon), neue Staffelformate (wie die Team-Relay) und auch neue Wettkampfformen (wie Swim-Runs). Triathlon wird also mehr sein als nur individuell schwimmen, radfahren und laufen, wobei dies immer die Kernelemente bleiben werden.
Die Langdistanz wird sicher als große Herausforderung unverändert bleiben. Doch was passiert auf den kürzeren Strecken? Wird das Windschattenverbot der Standard bleiben oder die Ausnahme werden und so kürzere Radrunden und höhere Teilnehmerzahlen ermöglichen? Es wird schwieriger große Radrunden genehmigt zu bekommen, darauf werden wir reagieren müssen – nur ein Beispiel von vielen Faktoren, die den Sport beeinflussen.

Martin Wunderlich gibt das Amt des Veranstaltervertreters ab

All das wirst nicht mehr Du persönlich in Angriff nehmen. Du hast im Vergangenen Jahr erklärt, das du nicht mehr zu Wiederwahl antrittst. Auf welche Momente blickst Du zurück und was würdest Du Dir für die Zukunft erhoffen?

Einzelne Momente möchte ich gar nicht herausstellen – es ist das Gesamtpaket. Der Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungen und Verbandsbetrieb, die Gespräche mit neuen, engagierten Veranstaltern und dass ich meinem Freundes- und Bekanntenkreis wieder einige Personen hinzufügen konnte.

Für die Zukunft erhoffe ich mir mehr Gelassenheit, nicht nur für mich, sondern für alle. Von ca. 11.500 Mitgliedern in den Triathlonvereinen sind nur ein Bruchteil wirtschaftlich vom Sport abhängig . Warum also über neue Regeln, eine zu kleine Bademütze oder eine Verbandsabgabe im Wert eins Müsliriegels aufregen?

Ein abgewandeltes Zitat einer bekannten Sportpersönlichkeit trifft es ganz gut:

Geht’s raus und habt Spaß!

 

© Text: Christine Waitz; [08.02.2021]; Fotos: Martin Wunderlich

Liebe(r) Vereinsvorsitzende, Veranstalter, Triathleten/innen,

hiermit laden wir zum Bezirksabend des BayerischenTriathlonVerband Bezirk Unterfranken ein. Aufgrund der Infektionslage und Vorschriften werden wir den Bezirksabend online veranstalten.

Alle Teilnehmer melden sich bitte bis spätestens 19. Februar per E-Mail unterfranken@btv-info.de damit wir vorab die Information zur Einwahl in das Online-Meeting verteilen können.

Die gesamte Vorstandschaft würde sich über eine rege Teilnahme sehr freuen.

© Text: Dieter Göpfert; [14.02.2021];

Mit 21 Jahren gehört Pauline Schweens zu den sicherlich Jüngsten in den Reihen der BTV Kampfrichter. Auch außergewöhnlich ist, dass sie selbst keine Triathletin ist, sondern vom Schwimmen kommt. Warum die Kulmbacherin dennoch Freude an der Arbeit hat und wie sie dazu kam, erzählt sie im Interview im Rahmen der Serie “Aus dem Leben eines Kampfrichters”.

Hallo Pauline, wie bist Du zum Triathlonsport gekommen?

Ich selbst mache keine Triathlonwettkämpfe. Ich bin Schwimmerin und starte ab und zu als Staffelschwimmerin bei Triathlonrennen. Mein persönliches Highlight war die Teilnahme mit der Bayern Drei Staffel am Challenge Roth 2019. Dort durfte ich mit den Profi Damen schwimmen und war nicht die Letzte. Zum Triathlonsport bin ich durch meine Mama gekommen – sie ist Triathletin und auch Kampfrichterin.

Was hat Dich bewogen, Kampfrichterin zu werden?

Meine Eltern haben beide die Kampfichterausbildung gemacht und hatten dabei große Freude. Da wir in meiner Heimat Kulmbach zwei Triathlonveranstaltungen haben, und dafür immer Kampfrichter benötigen, habe ich mir gedacht, es wäre doch ganz gut, wenn ich die Ausbildung auch machen würde. In dem Jahr, in dem ich 18 geworden bin, habe ich das dann auch direkt gemacht. Ich war vorher schon Kampfrichterin beim Schwimmen und auch die Arbeit im Triathlon bereitet mir viel Freude.

Welcher ist Dein Lieblingstriathlon? Und warum?

Mein Lieblingstriathlon ist der Triathlon in Trebgast, da ich hier schon seitdem ich acht Jahre alt bin als Helferin an der Strecke im Einsatz war. Ich habe die Entwicklung der Veranstaltung miterlebt. Was mir jetzt so gut an dem Wettkampf gefällt ist, dass dort viele verschiedene Leistungsklassen am Start sind. Von der 2. Bundesliga bis zum Sportler, der auf der Schnupperdistanz vielleicht seinen ersten Triathlon bestreitet. Ich bin auch selbst schon als Schwimmerin hier gestartet.

Worauf achtest Du, entsprechend dem Regelwerk, in Deinem Einsatzgebiet?

Ganz grundsätzlich ist natürlich wichtig, dass sich die Sportler an die Regeln halten. Mir ist aber auch wichtig, bei Veranstaltungen, bei denen viele neue Sportler am Start sind (wie bei unserem Volkstriathlon in Kulmbach), diesen die Regeln zu erklären. Denn das Ziel soll doch sein, dass sie diesen Fehler nicht nochmal machen.

Als Kampfrichter am Abstiegsbalken achte ich auf den korrekten Abstieg vom Rad vor dem Balken. Andernfalls gibt es eine Zeitstrafe. Weiter, in der Wechselzone, habe ich ein Auge darauf, dass Sportlerinnen und Sportler ihren Helm erst am Rad öffnen und ihre Sachen an den richtigen Platz legen.

Welches besondere Erlebnis kannst Du aus Deiner Kampfrichtertätigkeit berichten?

Bei unserem Heimtriathlon, dem Volkstriathlon in Kulmbach, gab es eine besondere Begebenheit. Als wir Kampfrichter um 8:00 Uhr zum Veranstaltungsort kamen, saß bei der Startnummernausgabe ein junger Eritreer. Er war schon seit 6:00 Uhr dort und fragte immer wieder nach einem der Organisatoren. Als der dann endlich ankam, stellte sich heraus, dass der junge Mann laufen wollte. Er dachte nämlich, hier wäre ein Laufwettkampf. Die 15 km von seiner Unterkunft zum Wettkampfort war er morgens vor 6:00 Uhr auch schon gelaufen. Nun, da es ja ein Triathlon war, war er schwer enttäuscht. Spontan entschlossen sich dann zwei Einzelstarter nach ihrem Wettkampf noch eine Staffel gemeinsam mit ihm zu machen. Er war tatsächlich ein exzellenter Läufer,  das Trio gewann die Staffelwertung und der Mann war glücklich – das war ein besonders schöner Moment für alle.

© Text: Pauline Schweens/Christine Waitz; [26.01.2021]; Bilder: Titelbild/ Symbolbild Klaus Pfister; privat

Am kommenden Wochenende würde in einer normalen Saison das erste Rennen des BTV Memmert Nachwuchscups anstehen. Doch auch in diesem Jahr ist noch einmal vieles anders. Auf Grund von geschlossenen Schwimmbädern, und somit einer unmöglichen Vorbereitung, wird es in diesem Jahr keine Swim & Run Serie im Rahmen des Nachwuchscups geben – zumindest im Frühjahr.

Aktuell warten wir ab, wie sich die Situation entwickelt. Ende März werden wir die Lage neu bewerten und dann hoffentlich genauere Aussagen machen können.

So bewertet der stellvertretende Jugendwart und Verantwortliche für den Nachwuchscup, Christoph Gawens, die Lage. Die Veranstaltungen stehen theoretisch fest. Eine absolute Sicherheit, dass sie auch stattfinden, kann keiner geben.

Geplant sind derzeit folgende Wettkämpfe als Teil des BTV Memmert Nachwuchscups:

  • Duathlon Hilpoltstein (Ende April, BM Duathlon Nachwuchs)
  • Triathlon Hof (16. 05., erneut 2XTri/3XTri)
  • Triathlon Erding (13.06.)
  • Triathlon Brannenburg ( 04.07., alternativ Crossduathlon im September/Oktober)
  • Triathlon Marktredwitz (Juli mit BM MTR)
  • Triathlon Harburg (Ende Juli)
  • Crossduathlon Deining (25.09. mit BM Crossduathlon Nachwuchs)
  • evtl. Swim & Run Amberg (Herbst)

(Stand: 01.02.21)

Sobald absehbar ist, welche Rennen stattfinden können, werden auch die Bestimmungen zum Nachwuchscup entsprechend angepasst und veröffentlicht.

© Text: Christoph Gawens; [06.02.2021]; Bilder: BTV

In unserer Serie “Aus dem Leben eines Kampfrichters” stellen wir euch die Menschen vor, die ihr sonst nur in den gelben Westen kennt. Als Kampfrichter bewirken sie weit mehr, als dass Athletinnen und Athleten Regeln befolgen oder dass Verstöße geahndet werden. Den Auftakt zu unserer Serie macht einer der wenigen Bundeskampfrichter in den Reihen des BTV: Oliver Schmidt. Wir haben uns mit dem Obmann aus Unterfranken über seinen sportlichen Werdegang und seine Arbeit unterhalten.

Hallo Oliver, wie bist Du zum Triathlonsport gekommen?

Ich habe mich 2007 mit dem Triathlonsport infizieren lassen weil es mich fasziniert hat drei verscheidene Sportarten in einen Wettkampf zu integrieren.

Was hat Dich dazu bewogen, Kampfrichter zu werden?

Die Faszination und die Begeisterung für diesen Sport. Ich finde es immer noch beeindruckend, wenn man sich in drei unterschiedlichen Sportarten beweisen muss.

Welcher ist Dein Lieblingstriathlon?

Oliver Schmidt (links) beim Mainfranken Triathlon. Foto: privat

Da gibt es mehrere: in Unterfranken den Triathlon in Niedernberg , aber auch Frankfurt am Main und in Roth gehören zu meinen Favoriten.
Sie alle haben gemeinsam, dass die Abwicklung und Organisation des Wettkampfes kaum Verbesserungspotential aus Sicht eines Kampfrichters haben.

Was ist dir in Deiner Arbeit als Kampfrichter, in der Ausübung Deines Einsatzgebiets besonders wichtig?

Es sind viele kleine Dinge, die ein faires und umweltverträgliches Rennen ausmachen. Beispielsweise ist mir auf allen Strecken wichtig, dass das Müllentsorgen nur an den ausgewiesenen Stellen geschieht und „wildes“ Wegwerfen zur sofortigen Disqualifikation führt. Insbesondere auf der Laufstrecke achte ich darauf, dass Sportlerinnen und Sportler keine Unterstützung von außen durch Trainer und Betreuende erhalten und auf die Einhaltung der Kleiderordnung: Der Oberkörper muss bekleidet und die Startnummer muss von vorne sicht- und lesbar sein.

Welches besondere Erlebnis kannst Du aus Deiner Kampfrichtertätigkeit berichten?

In Wiesbaden beim 70.3 saß ich auf der Laufstrecke auf einer Parkbank. Von dort aus konnte ich beobachten, wie Athletinnen und Athleten reihenweise versuchten abzukürzen. Nachdem sie mich dann gesehen haben, liefen sie teils erschrocken und teils frustriert wieder zurück und machten die Strecke nochmals auf dem richtigen Weg.

© Text: Oliver Schmidt/Christine Waitz; [26.01.2021]; Bilder: privat/DTU

Am 4. März bietet die DTU ein Online-Seminar an, bei dem es um den Einstieg in den Para Triathlon geht. Die Veranstaltung richtet sich an Sportlerinnen und Sportler, aber auch an Trainerinnen und Trainer oder generell Interessierte. Von 18 bis 19.30 Uhr beantwortet unter anderem Tom Kosmehl, der DTU Bundestrainer Para Triathlon, Fragen. Darüber hinaus gibt es Informationen, wie insbesondere Kinder und Jugendliche mit Behinderung unterstützt werden können.

Eine Anmeldung ist per E-Mail unter neumair@brsnw.de  erforderlich.

© Text: DTU/Christine Waitz; [3.02.2021]; Bild: DTU

Sie gehören zum Wettkampf, wie die freiwilligen Helfer: Kampfrichter sind ein unabdingbarer Teil eines jeden Rennens. In ihrer Arbeit kümmern Sie sich um weit mehr als die Einhaltung von Regeln. Bereits im Vorfeld achten Sie darauf, dass die Bedingungen ortsgerecht möglichst ideal sind, dass größtmögliche Sicherheit am und um das Wettkampfgelände herrscht und stehen allzeit für Fragen und Hilfe zur Verfügung. Unsere Serie „Aus dem Leben eines Kampfrichters“ stellt BTV-Kampfrichter aus den Bezirken vor, soll motivieren mitzumachen und für Verständnis für Entscheidungen und Vorgehen in dem nicht immer leichten Ehrenamt werben.

Wie wird man Kampfrichter?

Bereits seit 1988 bildet die DTU Kampfrichterinnen und Kampfrichter aus. Mittlerweile gibt es fünf Level der Kampfrichterlaufbahn. Der Start erfolgt stets als Landeskampfrichter. Der BTV bietet dazu alljährlich Neuausbildungen für Interessierte an und sorgt in der Folge auch für Weiterbildungen. Im nächsten Schritt auf Landesebene kann eine Qualifikation zum Technischen Delegierten und Einsatzleiter erfolgen. Weiter geht es dann auf Bundesebene mit der Ausbildung zum Bundeskampfrichter durch die DTU. Zwei weitere Ausbildungsstufen finden auf ITU-Ebene statt und berechtigen zu Einsätzen auf internationalen Rennstrecken.

Die Grundausbildung des BTV findet im Frühjahr sowohl in Nord- und in Südbayern statt. Sie dauert einen Tag und endet mit einem schriftlichen Test. Als angehender Kampfrichter sollte man einen Zeitaufwand von rund 10 Stunden bis zum ersten Einsatz einrechnen. Pro Saison können beliebig viele Wettkampfeinsätze angenommen werden. Im Idealfall sind es zwei bis drei. Die Einsatzdauer entspricht der Wettkampfdauer mit Vor- und Nachbereitung. Fortbildungen und Auffrischkurse, die ab dem zweiten Jahr zur Lizenzverlängerung benötigt werden, dauern jeweils einen halben Tag.

Kampfrichterin Anni Lange, Stefan Pohl beim Einsatz in Waldershof auf E-Bikes für die Windschattenkontrolle; Fotograf: Klaus Pfister, frei

Was macht ein Kampfrichter?

Kampfrichterinnen und Kampfrichter sorgen dafür, dass jeder Wettkampf für Athletinnen, Athleten und Veranstalter zu einem positiven Erlebnis wird. Dabei sind die Hauptaufgaben die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten, den fairen Umgang im Wettkampf zu überwachen, die Qualität von Rennen gemeinsam mit den Ausrichtern zu verbessern. Mitnichten geht es also nur darum, Sanktionen bei Regelverstößen auszusprechen. Vom Messen der Wassertemperatur, über Kommunikation mit Sicherheitskräften und Behörden, bis hin zum kompetenten Ansprechpartner für Sportlerinnen, Sportler oder auch Zuschauende ist die Arbeit als Kampfrichter vielfältig und konstruktiv.

Warum sollte ausgerechnet ich Kampfrichter werden?

Die Arbeit macht Spaß – das sollen die Interviews dieser Beitragsserie vermitteln.
Daneben hat Dein Verein Vorteile, wenn Du als Kampfrichter aktiv bist: Einen Regelkundigen direkt vor Ort zu haben, kann besonders für Einsteiger ein echter Gewinn sein. Die wichtigsten Fragen in aller Ruhe zu besprechen, macht vor dem ersten Wettkampf Sinn. Bei durch den Verein ausgerichteten Rennen können die eigenen Kampfrichter eingesetzt werden, ohne dass Kosten anfallen.

BTV-Kampfrichter im Interview

Weitere folgen.

© Text: Christine Waitz; [26.01.2021]; Bilder: Klaus Pfister, Helmut Dorsch

Das „Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ ist der bedeutendste Förderpreis im deutschen Nachwuchsleistungssport, den die Commerzbank und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) seit 35 Jahren gemeinsam vergeben. Auch 2020 werden insgesamt 50 Vereine für ihre exzellente Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Vereine oder Vereinsabteilungen können sich bis zum 31. März 2021 über ihren Spitzenverband bewerben.

Kontinuierliche Talentförderung zahlt sich aus

Die Auszeichnung belohnt Vereine, die sich für kontinuierliche Talentförderung einsetzen und diese fördern. „Gerade jetzt kommt es darauf an, die vielfältigen Angebote der Vereine im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich sowie das vielerorts unermüdliche Engagement für den Nachwuchs zu erhalten. Damit leisten die Vereine einen zentralen Beitrag für das soziale Miteinander und für die persönliche Entwicklung, ganz besonders von Kindern und Jugendlichen. Wir sind daher sehr glücklich und dankbar, auch in dieser Situation 2021 wieder mit der Commerzbank ´Das Grüne Band` an 50 Sportvereine vergeben und so den unermüdlichen Einsatz von Trainer*innen, Betreuer*innen, Eltern und der Sportler*innen für den Nachwuchs in Sportdeutschland würdigen zu können“, sagt die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker.

Bewerbungen bis 31. März 2021 möglich

Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31. März 2021. Alle Vereine, die sich in der Nachwuchsarbeit engagieren, sind aufgerufen, das Online-Bewerbungsformular auszufüllen und sich zu bewerben.

Die Bewerbungsunterlagen stehen, zusammen mit den für die Ausschreibung 2021 relevanten Informationen, hier zum Download bereit.

Das „Grüne Band“ im Internet: www.dasgrueneband.com

© Text: DOSB; [22.01.2021] Foto: Markus Goetzke/DOSB