Leistungssport und Talentförderung ist ein wichtiger Teil der Arbeit im Bayerischen Triathlon-Verband e.V. Der BTV unterhält zudem in Nürnberg einen Bundesstützpunkt Triathlon.

Mit einem breiten Spektrum an Maßnahmen im Nachwuchs-Bereich verfolgt der BTV ein klares Ziel: die nachhaltige Sichtung, Förderung und Bindung junger Talente im Triathlon. Neben dem Bundesstützpunkt in Nürnberg als strukturellem Zentrum bilden die Eliteschule des Sports, das Internat und das „Haus der Triathleten“ die Grundlage für eine leistungsorientierte Ausbildung. Ab Herbst rückt zudem die U23-Gruppe wieder stärker in den Fokus.

Förderung im gesamten Verbandsgebiet

Darüber hinaus bietet der BTV dezentrale Förderstrukturen, die gezielt den Einstieg in den Triathlonsport erleichtern. Der BTV Memmert Nachwuchscup verzeichnet jährlich über 1.000 Teilnehmende und fungiert als niederschwelliger Zugang für Kinder und Jugendliche. Nachwuchscamps, offene Trainings, TriPoint-Tage und Schulprojekte sorgen bayernweit für Sichtbarkeit, Einstiegsmöglichkeiten und Talentsichtung vor Ort.

Flankierend stellt der Verband Heimtrainern strukturierte monatliche Trainingspläne, Videoinhalte und Fortbildungsangebote zur Verfügung, um auch außerhalb des Bundesstützpunkts eine hohe Trainingsqualität zu gewährleisten. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz gelingt es dem BTV, Talente frühzeitig zu identifizieren, systematisch zu entwickeln und langfristig in den Leistungssport zu überführen.

Frischer Wind im Trainer-Team

Verantwortlich für die umfangreichen Maßnahmen sind die Bundesstützpunkttrainer Johnny Zipf und Roland Knoll, Trainerin Teresa Knoll, Schul- und Vereinskoordinatorin Hanna Kraus und Jugendleiterin Sophie Rohr. Nun hat das Team prominente und kompetente Verstärkung erhalten: Spitzenathlet Simon Henseleit steigt als Trainer ein.

 

Wie sieht der typische Weg eines Nachwuchstalents beim BTV aus – vom Einstieg bis zur Kadernominierung?

Roland Knoll: Ob es einen typischen Weg gibt, darüber kann diskutiert werden. Häufig läuft es aber so: Die Kids kommen über die Eltern, Schule oder einen Verein zu den ersten Kinder- und Schülerwettbewerben im Bereich Triathlon – wobei es sich meist um Swim&Runs, Staffeln oder auch Duathlon (Lauf-Rad-Lauf) handelt und gar nicht so oft um einen reinen Triathlon aus den klassischen drei Disziplinen. Dadurch sammeln die Kinder und Menschen rund um die Kinder, von den Eltern über Lehrkräfte bis hin zu Vereinsverantwortlichen, erste Erfahrungen und haben (hoffentlich) Spaß. Dadurch animiert werden weitere Wettkämpfe oder bestenfalls Vereins- oder Landesverbands-Maßnahmen wie Sichtungen, Trainingstage oder Camps zu besucht.

Es hat sich gezeigt, dass der Weg über die Nachwuchs-Maßnahmen des Verbandes, wie Sichtungen (Herbst u. Frühjahr), Trainingstage (TriDays) oder Camps der BTV Jugend, als ein sehr guter und wirkungsvoller Weg für alle – also für Nachwuchsathleten und den Verband – darstellt. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: die Athleten-Seite bekommt einen Einblick in die Struktur und Arbeit des Landesverbandes, lernt andere Gleichgesinnte kennen (sehr wichtig!), vor allem aber auch neue Übungsanleitungen und Bewegungserfahrungen werden gesammelt. Somit verbessert sich Schritt für Schritt das Verständnis für eine umfassend notwendige allgemein sportliche Ausbildung weg vom klassischen Triathlon-Erwachsenentrainings („IRONMAN“).
Die Verbands-Seite bekommt durch Maßnahmen und  Wettkampfteilnahmen im BTV Memmert Nachwuchscup eine Übersicht über interessante, junge Kids und beginnt diese in der Altersstufe Schüler A (12-13 Jahre) gezielter mit Lehrgängen zu fördern, auszubilden und weiter zu sichten.

Diese Form der Nachwuchsrekrutierung und -ausbildung verstärkt sich im Jugend B Bereich (14-15 Jahre) massiv und führt dann zwangsläufig zu den ersten Landeskadernominierungen. Aber auch in den anschließenden Altersklassen, der Jugend A und den Junioren, ist über entsprechende Leistungen in entsprechenden Sichtungen im Herbst bzw. Frühjahr und Wettkampfleistungen eine Einladung zu Kadermaßnahmen möglich und bestenfalls erfolgt eine anschließende Kadernominierung bei entsprechender Entwicklung.

Für uns Trainer heißt es stets die Augen offenzuhalten, um talentierte und motivierte Kids zu entdecken.

Welche Rolle spielt der Bundesstützpunkt in Nürnberg in der langfristigen Entwicklung der Athletinnen und Athleten?

Roland Knoll: Ein Bundesstützpunkt (BSP) gilt als die höchste Stufe im Bereich der Förderstrukturen im Leistungssport. Er ist die zentrale Einrichtung, um Spitzensport auszuüben. Im Wesentlichen geht es um die Bereitstellung von geeigneten Trainingsstätten, qualifiziertes Trainer- und Betreuungspersonal und die Unterstützung des Athleten im Bereich Training, Regeneration und umfassender Förderung. 

Für uns als Landesverband Bayern (BTV) ist der BSP Nürnberg das wichtigste und größte Standbein im Leistungssport, um in der sehr trainings- und zeitintensiven Sportart Triathlon jungen Athleten den Weg in den Hochleistungssport  zu ermöglichen, zu unterstützen und weiter zu fördern. Es zeigt sich immer mehr, dass ein Weg außerhalb dieser Förderstruktur fast nicht mehr möglich ist, um das notwendige umfangreiche und strukturierte Training, die eigene Ausbildung und die Regenerationsmaßnahmen unter einen Hut zu bekommen. Auch die hochqualitative Betreuung durch das entsprechende Trainerpersonal und die Infrastruktur mit dem Ziel der kurzen Wege ist anderswo fast unmöglich zu erreichen. Dazu kommt noch die nicht zu unterschätzende Rolle der großen und starken Trainingsgruppe vor Ort in Nürnberg.

Rechts: BTV-Trainer Roland Knoll

Wie gelingt die Balance zwischen sportlichem Anspruch und schulischer Ausbildung?

Roland Knoll: Mit die wichtigsten Punkte sind die kurzen Wege zwischen Unterkunft, Schule, Trainingsstätten, aber auch medizinischen und physiotherapeutischen Angeboten. Alles muss in wenigen Minuten erreichbar sein, um wenig Zeit für die unbedingt erforderlichen regenerativen Maßnahmen und auch das Lernen und Arbeiten für die Schule zu verlieren.

Ein weiteres wichtiges Element ist das Vorhandensein einer Eliteschule des Sports (EdS), ohne die es nur schwer möglich wäre, den Anforderungen des Leistungssports gerecht zu werden. Zum Beispiel werden dort spezielle Trainingszeitfenster am frühen Vormittag ermöglicht, um die erste Trainingseinheit des Tages schon vor der Schule zu schaffen. Oder auf den Weg zum Abitur kann die Oberstufe von normal zwei, auf drei Jahre gestreckt werden, was die Anzahl der Schul-Wochenstunden deutlich reduziert und mehr Raum für Training, Erholung und Lernen lässt. Aber auch Befreiungen für notwendige Trainings- oder Wettkampfmaßnahmen sind sehr unkompliziert in Absprache mit den verantwortlichen Lehrkräften, der Sportkoordination und den Trainern zu realisieren.
Zusätzlich wird an den Tagen, an denen oft Lehrgangs- und Wettkampfmaßnahmen stattfinden, Montag und Freitag, versucht, diese überwiegend klausurenfrei zu halten. Auch ist es möglich bei Schwierigkeiten in bestimmten Fächern gezielt Nachhilfe durch die Schule zu bekommen.

 Foto: Foto Gold Simon Henseleit

Simon, du bist selbst ein erfolgreicher Triathlet – was hat dich motiviert, nun auch als Trainer aktiv zu werden?

Nachdem ich letzten Herbst aufgrund meiner Herzerkrankung die harte Entscheidung getroffen habe, meine Karriere zu beenden, musste ich mich erst einmal neu orientieren. Mir wurde aber ziemlich schnell klar, dass ich weiter im Sport aktiv sein will und dass mir der Triathlon weiterhin sehr viel bedeutet. In die Trainerschiene bin ich dann eher zufällig hineingewachsen. Wenn ich aber auf meine Karriere zurückblicke, haben mich doch schon sehr viele unterschiedliche Dinge in diese Richtung geführt und es ist vielleicht doch nicht ganz so zufällig, dass ich jetzt hier gelandet bin. Sei es meine eigene Erfahrung, die vielen Stunden als Schwimmtrainer für die verschiedensten Leistungsklassen, den ein- oder anderen Trainerschein, Vorträge für Sponsoren vor größeren Gruppen, viele Verletzungen und Wettkämpfe aus der Zuschauerperspektive und vieles mehr… Das alles macht mich sicher nicht direkt zum perfekten Trainer, aber ich merke tagtäglich, dass ich sehr viel Energie in den Job stecken kann, ohne dass es sich danach anfühlt. Gleichzeitig gibt es mir sehr viel zurück, wenn die Athlet*innen positives Feedback geben und sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich stetig weiterentwickeln.

Wie bringst du deine eigenen Erfahrungen aus dem Leistungssport in die Arbeit mit dem Nachwuchs ein?

Gerade lerne ich selbst viel dazu und versuche mich neben der objektiven Belastungssteuerung auch immer in die Athlet*Innen hineinzuversetzen. Nur weil eine bestimmte Trainingsmethode bei mir gut angeschlagen hat, heißt das noch lange nicht, dass das jetzt für die Athlet*Innen genauso funktionieren wird. Allerdings habe ich eine sehr gute Vorstellung davon, die tagtäglichen Einheiten auch noch mit der Schule und dem restlichen Leben zu vereinbaren. Auch wenn wir hier am Stützpunkt sehr gute Bedingungen haben, darf man nie vergessen, dass die Kids noch lange keine Vollprofis sind und es neben dem Sport einfach auch noch viele andere Belastungen gibt. Diese muss man in die Trainingsplanung mit einbeziehen.

Was war bisher dein persönliches Highlight als Trainer im BTV-Team?

Ich war als Athlet schon ein Wettkampftyp und das wird sich vermutlich auch als Trainer nicht verändern. Die wöchentliche Trainingsroutine ist die Basis, auf die man seine Leistungsfähigkeit aufbaut und ich finde es phasenweise sehr angenehm und auch spannend eine solche Routine zu entwickeln und zu festigen. Trotzdem werden die Highlights für mich immer die Rennen sein! Dieses Jahr waren das bis jetzt die zwei Jugendcups und das erste Bundesligarennen im Kraichgau. Ich habe es mir äußerlich zwar nicht anmerken lassen, aber ich war bei meinen letzten eigenen Starts entspannter, als jetzt kurz vor dem Start meiner Athlet*Innen. Das ist allerdings wie früher auch schon keine negative, sondern vielmehr eine positive Anspannung und freudige Erwartung auf den hoffentlich endlich fallenden Startschuss!

Welche Stärken siehst du im aktuellen Nachwuchs in Bayern?

Unsere Stärke hier ist in allererster Line die Gruppe an sich. Sicher gibt es hier und da mal etwas Uneinigkeit beim Pacing einer Intervalleinheit oder kleinere Spannungen in der Gruppe, aber insgesamt haben wir aus meiner Sicht nicht nur eine sehr starke Truppe im sportlichen Sinn, sondern auch im Zusammenhalt untereinander. Das zeigt sich auch an den vielen Neuanmeldungen für den Stützpunkt dieses Jahr. Neben der Gruppe haben wir inzwischen einfach auch sehr professionelle Strukturen, die über die letzten 11 Jahre – seit ich damals nach Nürnberg gezogen bin 😉 – gewachsen sind. Sei es das Trainer- und Verbandsteam um die Sportler*Innen herum, die Trainingsstätten oder die Schule, es gibt immer Optimierungsmöglichkeiten, aber wir sind hier inzwischen schon sehr gut aufgestellt.

Was möchtest du jungen Athletinnen und Athleten mit auf den Weg geben – sportlich wie menschlich?

Ich hatte ein sehr gutes Vorbild in meinem langjährigen Trainer Roland Knoll. Durch ihn habe ich nicht nur gelernt, was es bedeutet ein professioneller Athlet zu sein, sondern habe auch den Sport an sich verstanden und lieben gelernt. Die harte Wahrheit ist, dass nur ein Bruchteil alller jungen Athlet*Innen später einmal Profiathlet*Innen werden und natürlich ist es unser Ziel am Stützpunkt, allen die Erreichung dieses Ziels zu ermöglichen. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es auch viele andere spannende Berufe da draußen gibt und der Sport einem viel fürs Leben mitgeben kann. Wenn die Jungs und Mädels am Ende nur halb so positiv auf Ihre Zeit hier zurückblicken wie ich das heute tun kann, dann wäre ich schon sehr zufrieden mit unserer Arbeit.

Vielen Dank für euren Einsatz und viel Erfolg für die restliche Saison!

 

 

 

Die Qualifikation für die Europameisterschaft im spanischen Melilla war auch ein Ziel der BTV-Nachwuchsathletinnen und -athleten beim Rothsee Triathlon am Wochenende.Wie bekannt, krönte Carlotta Bülck ihren Auftritt dort mit dem Deutschen Meistertitel und unterstrich eindrucksvoll ihre aktuelle Topform. Die starke Leistung am Rothsee bedeutete nicht nur nationale Spitze, sondern sicherte ihr auch direkt das EM-Ticket. Große Freude gab es im gesamten Team nun im Nachgang, denn weitere Athletinnen und Athleten wurden für die EM nominiert.

Mit ihren Leistungen vom vergangenen Samstag haben sich Moritz Hägel und Kjara Reckmann ebenfalls für den internationalen Wettbewerb empfohlen und wurden nun nachnominiert. Noch hoffen darf Luis Rühl, der sich aktuell auf der Warteliste befindet und damit weiterhin realistische Chancen auf einen Start hat.

Die Europameisterschaften in Melilla werden Anfang Juli ausgetragen.

Foto: DTU/ Winni Penno

Heiß umkämpfte Plätze bei heißen Temperaturen: Deutschlands Triathlon-Nachwuchselite lieferte sich am Wochenende beim Rothsee Triathlon spannende Rennen. Die bayerischen Athletinnen und Athleten lieferten vor allem ein geschlossen starkes Mannschaftsergebnis ab, an das kein anderer Landesverband herankam. Drei aus vier Mannschaftsmeistertitel bleiben im Freistaat. Heraus stach an diesem Tag Carlotta Bülck, die sich den DM-Titel der Juniorinnen und damit das letzte verbliebene EM-Ticket sicherte.

17 Sekunden Vorsprung bedeuteten am Ende für Carlotta Bülck einen souveränen Sieg. Sie setzte sich nach einem starken Wettkampf über die 750 Meter Schwimmen, 18,1 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen in 58:00 Minuten gegen Julia Bodenschatz aus NRW durch. Mit ihrem Erfolg sicherte sich die Athletin aus Bayern nicht nur den Deutschen Meistertitel, sondern auch die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft, die am 20. Juli im spanischen Melilla stattfindet. Für zusätzliche Freude sorgte Kjara Reckmann, die mit einer starken Leistung auf Platz drei das Podium komplettierte. Gemeinsam mit Sarah Walter (Platz 5) und Chiara Göttler (Platz 6) gewannen die bayerischen Juniorinnen den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters.

Starkes Junioren-Team – Platz 3 für Moritz Hägel und Mannschaftsgold

Auch im Rennen der Junioren gab es einen Podiumserfolg zu feiern. Moritz Hägel sicherte sich mit einer Zeit von 51:53 Minuten den dritten Platz. Erst vor einer Woche hatte der Hofer Triathlet beim Europacup in Wels einen Sieg errungen. Knapp dahinter folgte Teamkollege Luis Rühl auf Platz vier, während Moritz Hartmann als Siebter das sehr gute Mannschaftsergebnis abrundete. Diese geschlossene Teamleistung wurde mit einem weiteren Deutschen Mannschaftsmeistertitel belohnt.

Bei der Jugend A weiblich zeigten die BTV-Athletinnen ihr Können und schafften es unter die besten Zehn. Giulia Göttler belegte Rang fünf, Annika Bernhuber folgte auf Platz sieben und Matylda Jozwiak auf Platz neun. Das Trio sicherte sich ebenfalls den Deutschen Mannschaftsmeistertitel. Nina Mayer komplettierte das bayerische Team mit einem soliden 16. Platz.

In der Jugend A männlich erreichte Jonas Seeling Platz 13. Lennart Walter und Tom Kaebel teilten sich Rang 18 in einem stark besetzten Teilnehmerfeld.

Abschalten und Energietanken

BTV-Landestrainer Johnny Zipf zog ein positives Fazit: „Die Ergebnisse sprechen für sich. Wir sind stolz auf die Leistungen unserer Athletinnen und Athleten. Nach den intensiven Wettkämpfen ist es nun wichtig, kurz abzuschalten, neue Energie zu tanken und den Körper regenerieren zu lassen.“ Für die Juniorinnen und Junioren steht in den kommenden Wochen bereits die Vorbereitung auf die nächsten internationalen Rennen auf dem Programm.

Die vollständigen Ergebnisse des Rennens gibt es hier (Link).

Fotos: DTU/ Winni Penno

Der Nachwuchskader im Bayerischen Triathlon-Verband arbeitet seit Wochen auf dieses Ereignis hin: die Deutschen Meisterschaften für die Altersklassen der Jugend A und der Junioren beim Rothsee Triathlon – ein Heimspiel! Am Samstag, dem 21. Juni ist es nun endlich so weit und der Deutsche Nachwuchs trifft sich bei dem Traditionsrennen.

„Wir haben gut trainiert, die Athletinnen und Athleten kennen den Kurs und jetzt geht es nur noch darum, die Trainingsleistungen auf die Straße zu bekommen“, fasst Landestrainer Johnny Zipf die Situation zusammen. Am Samstag geht es ab 12.30 Uhr um die Plätze und für die Juniorinnen und Junioren auch um ein begehrtes EM-Ticket.
Alle Triathlon-Fans können im Rahmen des Community-Events anfeuern und mitfiebern. Mehr Informationen dazu gibt es hier (Link).

 

Kinder feuern Sportler an

22.06.2024 — Rothsee Triathlon 2024 — 35. Memmert Rothsee Triathlon — Foto: Sport-/Foto-Gold / OGo —

Länderparade am Freitag zur Einstimmung

Schon am Freitag, dem 20. Juni 2025, wartet ein ganz besonderes Highlight am Segelzentrum Rothsee. In feierlichem Rahmen findet eine Länderparade statt, bei der sich die Nachwuchselite aus allen Bundesländern dem Publikum, der Fachwelt und den Medien präsentiert. Von 18.00 bis 19.00 Uhr stehen die jungen Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland im Rampenlicht. Die Teams treten mit ihren Landesfarben auf die Bühne, stellen sich vor und geben einen spannenden Ausblick auf die kommenden Meisterschaftsrennen: Welche Bundesländer schicken die Favoriten ins Rennen? Wer bringt bereits Titel und Erfolge mit? Welche neuen Gesichter sollte man im Blick behalten?

Moderiert wird die Veranstaltung von Frank Heimerdinger, Bundestrainer Nachwuchs der Deutschen Triathlon Union, und Christine Waitz, Beauftragte für Presse- und Medienarbeit des Bayerischen Triathlon-Verbandes e.V. Mit ihrer Expertise und Begeisterung für den Sport sorgen sie für einen informativen wie unterhaltsamen Auftakt des Meisterschaftswochenendes.

Foto: Oliver Gold

Am 24. Mai 2025 gingen vier Nachwuchsathletinnen und -athleten des Bayerischen Triathlon-Verbands beim Europe Triathlon Junior Cup im polnischen Olsztyn an den Start. Die Veranstaltung bot eine anspruchsvolle Bühne: Bei kühlen Außentemperaturen und kaltem Wasser war insbesondere das Schwimmen eine mentale und körperliche Herausforderung.

Das Männerrennen gewann um Haaresbreite der Schweizer Thibault Rivier. Doch schon eine Sekunde dahinter folgte BTV-Sportler Luis Rühl. Hinter ihm komplettierte der Pole Jakub Suchan das Podium.

„Ich bin ohne große Erwartungen angereist“, gibt Luis Rühl zu. „Für mich war es vor allem ein weiterer Wettkampf zur Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft und eine gute Gelegenheit, internationale Erfahrung zu sammeln. Aber die Location war richtig cool: Schwimmen im eiskalten See mit nur 14,4 Grad, eine anspruchsvolle Radstrecke mit einem Berg und einem technischen Abschnitt durch die Wechselzone, und auch beim Laufen ging’s nochmal den Berg rauf. Ich kam als Achter aus dem Wasser, konnte durch einen schnellen Wechsel in die erste Radgruppe springen und dort viel Tempoarbeit machen. Nach einem guten zweiten Wechsel bin ich als Erster auf die Laufstrecke gegangen und konnte bis zum Ziel vorne mitlaufen. Am Ende wurde es Platz zwei – damit bin ich super zufrieden, vor allem weil ich ohne Erwartungen ins Rennen gegangen bin.“

Das Ergebnis des Frauenrennens ließt sich ähnlich: Die Schweizerin Anouk Danna siegt dort eindeutig vor Carlotta Bülck und der Polin Hanna Foltyniewicz.

Sportlerin mit BEademütze und Schwimmbrille

Charlotta Bülck

Carlotta Bülck berichtet zufrieden von ihrem anspruchsvollen Rennen: „Ich denke, wir sind alle mit der Erwartung angereist, dass wir internationale Rennerfahrung sammeln. Das war auch mit dem Bundestrainer so abgesprochen. Dass es dann so gut wurde, ist aber natürlich umso schöner! Die Location war toll, die Strecke fand ich persönlich ganz cool. Der See war aber mit 13 Grad sehr, sehr kalt. Trotzdem: Mit meinem Rennen bin sehr zufrieden, es verlief sehr gut, auch, wenn ich mir das ein oder andere anders gewünscht hätte. Zum Beispiel waren wir eine relativ große Radgruppe und haben versucht, ein bisschen wegzufahren, aber das hat nicht ganz geklappt. Am Ende lief es dann auf eine Laufentscheidung hinaus. Aber das hat ja dann gut geklappt.“

Auch Sarah Walter zeigte mit Platz vier eine beeindruckende Leistung. Trotz einer späten Startplatz-Zuteilung gelang es ihr, sich in die erste Radgruppe einzureihen. Beim abschließenden Lauf musste sie lediglich die spätere Drittplatzierte aus Polen ziehen lassen. Sarah resümiert: „Ich habe mich sehr auf das Wochenende gefreut, da es für mich schon großartig war, überhaupt dabei sein zu dürfen. Die Location war sehr schön. Ich war sehr aufgeregt, da ich seit zwei Jahren kein internationales Rennen mehr gestartet bin. Obwohl ich als drittletzte aufgerufen wurde und somit keine große Startplatz-Auswahl mehr hatte, bin ich trotzdem gut weggekommen und habe es in die erste Radgruppe geschafft. Das Laufen hat sich sehr gut angefühlt, auch wenn ich die halb so große Drittplatzierte aus Polen am Berg ziehen lassen musste. Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und freue mich auf die kommenden!“

Alle Ergebnisse des Rennens sind hier zu finden (Link).

Fotos: private Aufnahme/ DTU; Winnie Penno

Am vergangenen Wochenende machte der DTU Jugend Cup Station im badischen Forst und der bayerische Triathlon-Nachwuchs zeigte sich von seiner besten Seite. Auch wenn das große Ziel, ein Ticket zur Jugend-Europameisterschaft, diesmal (noch) nicht erreicht wurde, konnten die Athletinnen und Athleten des Bayerischen Triathlon-Verbands mit starken Leistungen überzeugen. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, resümiert Landestrainer Johnny Zipf. „Natürlich wollten wir in Forst schon eines der beiden EM-Tickets holen, aber wir bleiben positiv – der Rothsee Triathlon kommt!“

Bayerns Juniorinnen glänzen mit Podiumsplätzen, Solide Platzierungen in der Jugend A

In der Juniorinnen-Klasse lieferten die bayerischen Athletinnen eine gute Team-Leistung: Kjara Reckmann stürmte auf Platz 2, Sarah Walter komplettierte das Podium mit Rang 3. Dicht dahinter finishte Carlotta Bülck auf dem vierten Platz. Auch Chiara Göttler überzeugte mit Rang 7.

Bei den weiblichen Jugend A-Starterinnen platzierte sich Giulia Göttler auf Rang 4 und schrammte nur knapp am Podiumsplatz vorbei. Annika Bernhuber und Nina Mayer komplettierten das solide Ergebnis auf den Plätzen 9 und 10.

Athletin auf Fahrrad fährt um Wende

Starker Auftritt bei den Junioren

Auch die bayerischen Junioren zeigten sich in aussichtsreicher Form für die anstehenden Rennen: Luis Rühl verpasste mit Platz 4 knapp das Podium. Dahinter kamen Moritz Nägel (Platz 6) und Moritz Hartmann (Platz 12) ins Ziel. In der Jugend B konnte Alexander Tresselt mit Platz 10 ein weiteres Top-10-Ergebnis für Bayern sichern, Lando Spielberger wurde 14.

Bei den männlichen Athleten der Jugend A landete Vincent Weiß mit einem starken Rennen auf Platz 4, Lasse Reusch wurde Neunter, Lennart Walter Zehnter und Jonas Selig kam auf Rang 11 ins Ziel.

Blick voraus auf das Heimrennen am Rothsee

Trotz der verpassten EM-Nominierungen zeigt sich das Team optimistisch. Der nächste Halt im Rennkalender ist das Heimspiel am Rothsee, bei dem gleichzeitig auch die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden. Dort wird es eine weitere Chance auf die heiß begehrten EM-Tickets geben. „Wir nehmen das Positive aus Forst mit und freuen uns auf das Heimrennen“, so Zipf weiter. „Die Mädels und Jungs haben gezeigt, dass sie das Potenzial haben – jetzt gilt es, in Roth nochmal einen draufzusetzen.“

Alle Ergebnisse des Rennens findest Du hier (Link).

Fotos: DTU/Winni Penno

Ein äußerst erfolgreiches Wochenende liegt hinter den Nachwuchsathletinnen und -athleten des Bayerischen Triathlon-Verbandes. Beim DTU Jugendcup in Halle glänzten die Juniorinnen mit einem herausragenden Dreifachsieg: Carlotta Bülck sicherte sich den ersten Platz, gefolgt von Kjara Reckmann auf Rang zwei und Sarah Walter auf dem dritten Podiumsplatz. Bei den Junioren dominierte Luis Rühl das Rennen und sicherte sich souverän den Tagessieg.

Neben den beeindruckenden Einzelplatzierungen zeigte sich die Mannschaft als geschlossene Einheit mit einer starken Teamleistung, die den hervorragenden Auftritt des gesamten Landesverbandes unterstrich. „Ein sehr erfolgreiches Wochenende in Halle liegt hinter uns – es waren nicht nur Top-Einzelplatzierungen, sondern eine beachtliche Teamleistung. Darauf können wir echt sehr stolz sein“, resümierte Bundesstützpunkttrainer Johnny Zipf.

Sportler auf Rennrad

Auch in den weiteren Altersklassen konnten die Athletinnen und Athleten überzeugen. In der Jugend A weiblich erreichte Giulia Göttler mit Platz drei einen Podiumsplatz, während Josefine Doseth (Platz fünf) und Nina Mayer (Platz sieben) starke Leistungen zeigten. Bei den männlichen Teilnehmern der Jugend A konnte Lasse Reusch mit Rang sieben die beste Platzierung für das Team erzielen, dicht gefolgt von Luca Schreitmüller auf Platz zehn und Tom Kaebel auf Platz elf.

In der Jugend B weiblich erreichte Frederike Bülck Rang 14, während Eva-Maria Rauscher auf Platz 19 ins Ziel kam. In der Jugend B männlich zeigte Alexander Tresselt mit einem starken vierten Platz sein Potenzial, während Konstantin Koop als 13. das Rennen beendete.

Bundesstützpunkttrainer Johnny Zipf lobte nicht nur die sportlichen Leistungen, sondern auch den Teamgeist und das Auftreten der Athletinnen und Athleten: „Der DTU Cup in Halle ist durch das spezielle Format und die grenzwertigen Bedingungen alles andere als einfach. Als Landesverband haben wir uns aus meiner Sicht hervorragend präsentiert – sowohl durch unser Auftreten als auch durch den gelebten Teamspirit. Fast alle konnten ihre bestmögliche Performance abrufen, und auch jene, die nicht ganz zufrieden waren, sollten bedenken, dass ihre Leistungen trotzdem stark waren. Wir werden in den kommenden Wochen weiter an Verbesserungen arbeiten.“

Junge Athletin läuft

Nach diesem erfolgreichen Wettkampf steht für das Team zunächst ein Trainingslager in der Toskana an, bevor der nächste DTU Jugendcup in Forst folgt. Die Mannschaft geht mit viel Selbstbewusstsein und Motivation in die kommenden Herausforderungen – mit dem klaren Ziel, die starke Form weiter auszubauen und erneut Spitzenplatzierungen zu erreichen.

Alle Ergebnisse des Rennens gibt es hier (Link).

Fotos: DTU/Winni Penno

Seit Freitag befindet sich der Bayerische Landeskader im Trainingslager im sonnigen Colònia de Sant Jordi auf Mallorca. Insgesamt 19 Kaderathletinnen und -athleten bereiten sich hier intensiv auf die kommende Saison vor. Begleitet werden sie von Landestrainer Johnny Zipf und Trainerin Theresa Zipf sowie dem ehemaligen Kaderathleten Neilan Kempmann, der als Betreuer insbesondere im Bereich Radtraining mitwirkt.

Am 7. Juli 2024 hat sich Anne Haug erneut – ganz ohne großem Aufhebens vorweg – in die Triathlon-Geschichtsbücher eingetragen. Mit einer Zeit von 8:02:38 Stunden unterbot sie die bestehende Weltbestzeit der Schweizerin Daniela Ryf um fast sechs Minuten. Die geborene Bayreutherin ist nicht erst damit eine der erfolgreichsten Triathletinnen und eine herausragende Persönlichkeit im internationalen Ausdauersport.

Aus einer sportlichen Familie kommend, kam Anne Haug mit vielen verschiedenen Sportarten in Kontakt. Zum Triathlon fand sie allerdings erst spät: Erst im Studium lernte sie das Kraulschwimmen. Durch einen Freund, der Triathlon machte, ließ sie sich zum Triathlon motivieren.
Ganz leicht war das allerdings nicht. „Das Schwimmen war gar nicht meins“, gab sie einmal in einem Interview zu. Doch schon da zeigte sich: Anne Haug kämpft sich mit Hartnäckigkeit, Fokus und viel Willenskraft durch. Zunächst war es ihr Ziel, in der Deutschen Triathlon Bundesliga zu starten. Bald schon war diese erste Wegmarke erreicht. Schritt für Schritt kämpfte sie sich in die Elite, hatte als Späteinsteigerin, die nicht aus einem Nachwuchs-Fördersystem entwuchs, zahlreiche Hürden zu überwinden.

Frau in Sport-Top mit Cap

Anne Haug

Ihr Ziel, Olympia, verfolgte sie dennoch mit größtem Fokus. 2012 qualifizierte sie sich dann für die Olympischen Spiele in London, wo sie als beste Deutsche den elften Platz belegte. Darüber hinaus konnte sie einen Vize-Weltmeister-Titel auf der Kurzdistanz feiern. Vier weitere Jahre feierte sie Erfolge, hatte aber auch Durststrecken zu überwinden, bevor sie 2016 erneut bei Olympia starten konnte.

Nach Jahren auf der Kurzdistanz wagte Anne Haug danach den Wechsel zur Langdistanz – ein Schritt, der sich als überaus erfolgreich herausstellte. Ihr bis dahin größter Erfolg war der Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft 2019 in Kailua-Kona, Hawaii. Mit ihrer starken Laufleistung setzte sie sich gegen die Weltklasse-Konkurrenz durch und schrieb als erste deutsche Weltmeisterin auf Hawaii Triathlon-Geschichte. 2023 erreichte sie einen Vize-Weltmeister-Titel und legte eine neue Rekordzeit für die anspruchsvolle Marathondistanz entlang des Highways fest. 2024 setzte sie mit der Verbesserung der Weltbestzeit einen weiteren Karriere-Meilenstein.

Hallo Anne,

du bist bekannt für deine akribische Vorbereitung und dein unermüdliches Streben nach Perfektion. Du arbeitest eng mit Experten in den Bereichen Ernährung, Physiotherapie und Trainingswissenschaft zusammen. Was sind rückblickend  Schlüssel-Erkenntnisse, die für deine Entwicklung wichtig waren?

Ich denke, dass ich großes Glück hatte, immer zum richtigen Moment, die richtigen Menschen kennengelernt zu haben. Triathlon ist zwar eine Einzelsportart, aber ohne ein professionelles Team um dich herum, wird es nicht funktionieren. Ein Team, dass in guten, wie in schlechten Zeiten zusammenhält, gemeinsam nach Perfektion strebt und jeder sich in seiner Rolle gewertschätzt fühlt. Solche Menschen zu finden, ist ein Privileg und hat mich zu der Athletin gemacht, die ich heute bin. 

Neben deiner sportlichen Karriere engagierst du dich auch als „Bayerische Botschafterin des Sports“. Was ist dir wichtig, in der Vermittlung an Sportler und Nicht-Sportler?

Ich denke, dass Sport die Fähigkeit besitzt, Menschen zusammenzubringen, Grenzen zu überwinden, positive Werte zu vermitteln und sich einfach gut in seiner Haut zu fühlen. Der Sport hat mir in meinem Leben so viel gegeben und ich freue mich darauf, das mit anderen zu teilen.

Im Sport macht man zahlreiche Erinnerungen. Glorreiche Tage, manchmal aber auch ganz kleine und vermeintlich unscheinbare Momente. Was ist deine liebste Erinnerung?

In 20 Jahren Leistungssport schafft man sehr viele unvergessliche Momente und Erinnerungen. Sicherlich waren die zwei Teilnahmen an den Olympischen Spielen, der Sieg in Hawaii und die Weltbestzeit in Roth Meilensteine in meiner Karriere.
Aber auch die kleinen Siege, wie der Moment als ich das erste Mal die 10 km unter 40 Minuten gelaufen bin, werde ich nie vergessen. Das hat mir die Kraft und den Glauben gegeben, dass Grenzen nur im Kopf existieren.

Vielen Dank!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: Frank Übelhack – Management Anne Haug 

Mit sieben Jahren begann Simon Henseleit bereits mit dem Triathlonsport. Zuvor war der gebürtige Steingadener schon als Junior-Skifahrer erfolgreich. Sport gehört für den heute 24-jährigen also schon immer dazu. Mit 13 Jahren entschied er sich dann für den Triathlonsport. Als Kadermitglied des Bayerischen Triathlon-Verbandes entwickelte er sich rasant. Bald schon konnte er erste große Erfolge feiern.

2019 schaffte er dann gleich mehrere große Würfe: ein 1. Platz bei der Europameisterschaft in der Mixed Relay der Junioren und ein Deutscher Meister-Titel. Schritt für Schritt arbeitete sich der zielstrebige Sportler weiter voran. 2022 wurde er U23-Europameister. 2023 folgte sein erfolgreistes Jahr mit einem U23-Weltmeister-Titel und dem Team WM-Titel in der Mixed Relay.
Zahlreiche weitere Erfolge könnte man hier zusammenstellen. Fest steht: Simon Henseleit gehört zu den erfolgreichsten bayerischen Nachwuchs-Athleten.

Vor kurzem nahm der Wahl-Nürnberger gemeinsam mit Roland Knoll zahlreiche Trainings-Videos auf, um sie nachfolgenden Sportlern und Trainern zur Verfügung zu stellen. Ein neues Betätigungsfeld?

Männer mein KuchenessenHallo Simon,
seit Neuestem findet man dich in zahlreichen Trainingsvideos gemeinsam mit Roland Knoll, die Sportlern und Trainern methodische Impulse und sinnvolle Übungen an die Hand geben sollen. Wie kam es zu der Idee?

Roland hat sich diesen Herbst dazu entschieden, den Schritt von der Elite-Gruppe in die Nachwuchsarbeit zu gehen. Auf dieser Ebene ist es nicht ganz einfach allen jungen Sportler*innen, die über ganz Bayern verteilt sind, gerecht zu werden. Er fertigt ja bereits sehr detaillierte Trainingspläne inkl. Übungsanleitungen für Lauf- und Schwimmtechnik an, aber eine Bebilderung zum besseren Bewegungsverständnis hat ihm noch gefehlt. Da ich aktuell es mehr Zeit für solche Projekte habe, helfe ich ihm gerne dabei. 

Möchtest du auch in der Zukunft im Triathlonsport arbeiten?

Gerade ist bei mir vieles unklar und ich bin mir noch nicht sicher, wo ich einmal landen werde. Sicher ist aber, das ich immer dem Triathlonsport verbunden bleiben werde, da ich durch den Sport selbst enorm viel mitgenommen und gelernt habe. Diese Erfahrung wünsche ich allen Kindern und Jugendlichen und wenn ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann, würde mich das ein bisschen glücklicher machen.

Sportler jubelt

Welche Wichtigkeit hatten für dich Trainer und vielleicht auch die Kader-Gemeinschaften in deiner Entwicklung als Sportler und als Mensch?

Ich habe in meiner Zeit im Sport viel lernen dürfen. Eine zentrale Rolle hat dabei sicher mein Trainer Roland gespielt. Aber auch der soziale Umgang in einer Gruppe und mit einzelnen Menschen gehört im täglichen Training dazu. Das Jugendalter kann da seine Herausforderungen mit sich bringen und ich müsste lügen, wenn ich mich im Internat mit jedem immer blendend verstanden hätte. Am Ende kommt es aber, denke ich, darauf an, was man aus den Konfliktsituationen mitnimmt und dass man die richtigen Menschen auf seinem persönlichen Weg findet.

So viel Erfahrung im Sport lässt oft die Liste an Erkenntnissen wachsen. Manchmal führt das dazu, dass man auf seine Anfängerfehler kopfschüttelnd, schmunzelnd, oder auch einigermaßen entsetzt zurückblickt. Was sind Dinge, die Du retroperspektiv anders machen würdest, oder über die Du Dich heute amüsieren kannst?

Definitiv eine schwierige Frage! Ich würde ehrlich gesagt alles wieder genauso machen, da mich alle Fehler auch immer ein Stück weiter gebracht haben. Trotzdem gebe ich immer gerne den Rat, nichts zu überstürzen, langsam und kontinuierlich aufzubauen und im Zweifel lieber mal eine Einheit etwas lockerer anzugehen oder wegzulassen. Ich war immer sehr hart zu mir und enorm ehrgeizig, aber manchmal kommt man schneller voran, wenn man an der richtigen Stelle etwas ruhiger macht und einen guten Trainer hat, dem man auch wirklich vertraut.

Vielen Dank, Simon!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: Marcel Hilger