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Zum zehnten Mal sprangen am vergangenen Wochenende Kinder und Jugendliche im Rahmen des Swim&Run Würzburg in das Wasser des Wofgang-Adami-Bades. Wie schon in den vergangenen Jahren lief die Veranstaltung erneut hervorragend. „Man merkt dass das Team des SV Würzburg mittlerweile eine eingespielte Mannschaft ist“, sagt BTV-Koordinatorin Hanna Kraus. „Der ganze Wettkampf war super organisiert und kurzweilig, auch weil der Zeitplan eingehalten wurde.“

„Es hat richtig Spaß gemacht für die zahlreichen Athlet*innen eine Wettkampfbühne zu bieten um sportliche Bestleistungen zu erzielen“, freut sich Tobias May vom SV Würzburg 05. „Wir hoffen, dass die Starterinnen und Sportler, Betreuende und Eltern einen tollen Tag und Wettkampf hatten, es ihnen an nichts gefehlt hat und sie gut verpflegt wurden, so dass sie nächstes Jahr wieder zahlreich nach Würzburg kommen. Nachdem wir uns auch 2025 verbessern möchten, dürfen gerne über unsere Internetseite Verbesserungsvorschläge eingebracht werden.“

Wie schon in Coburg sicherte sich bei den ältesten Teilnehmern Manuel Lessing den Tagessieg. Bei seinem Heimspiel nahm er dem jüngeren Benedikt Müller (NawaRo Aquatics) fast eine Minute ab. Bei den Damen war die Siegerin aus Coburg, Charlotta Bülck, dieses Mal nicht am Start, sodass sich Franka Fleckenstein (ESV Gemünden) knapp gegen Julia Weiland (TSV Harburg) durchsetzen konnte.

Joseph Hof (TV 1848 Erlanen) war bei den B-Jugendlichen in Coburg noch Zweiter, dieses Mal schaffte er den Sprung auf das Siegertreppchen vor Jonas Seling (TSV Zirndorf). As Gast aus Baden-Württemberg holte sich Hellena Hugenberg vom TV Bad Mergentheim den Sieg bei den Mädchen vor Maja Zidek (Volllast-Tri-Team Schongau).

Auch Julius Doseth vom SV Würzburg 05 beflügelte das Heimspiel. Er erzielte mit 13:46 die Tagesbestzeit vor Finn Jasinski (TSG Roth) in der Schüler-Klasse. Anna-Lena Karasek vom 1. FC Nürnberg Schwimmen setzte sich bei den Mädchen gegen Josephine Kujala (La Carrera TriTeam Rothsee) durch.

In den jüngsten Jahrgängen sicherten sich Mika Fankel (SV Bayreuth) und Mathilda Kujala (La Carrera TriTeam Rothsee) die Tagessiege.

Profi motiviert

Als Highlight für den Nachwuchs war Profi-Athletin Laura Zimmermann vor Ort. Die Zweite des Ironman Irland 2022 war beim Laufstart und führte die Siegerehrung durch.

Link zu den Ergebnissen der Veranstaltung.

Fotos: Hanna Krauß

Zum ersten Mal war die Triathlon-Abteilung des SV Halle am Wochenende Ausrichter der Deutschen Meisterschaft Swim&Run. Auf zwei Distanzen gab es Titel zu holen: Über 800 m Schwimmen und 5 Kilometer Laufen und 400 m Schwimmen und 3 Kilometer Laufen. Alle bayerischen Teilnehmer*innen waren Doppelstarter in beiden Rennen und schafften es noch dazu jeweils den Sieg zu feiern. Monika Soder (Twin Neumarkt), Lara Tonak (TSV Brannenburg) und Oliver Rau (SC53 Landshut) kamen als Doppel-Deutsche Meister nach Hause.

Ohne große Vorbereitungen und ohne Erwartungen gingen die beiden Frauen ins Rennen: „Bei der Anmeldung hatte ich nicht damit gerechnet einen DM-Titel zu holen. Die Teilnahme war sehr kurzfristig geplant, da wir unseren Start bei der EM Aquabike aufgrund eines Radunfalls meines Manns storniert hatten. Gut vorbereitet war ich auch nicht, da Laufen momentan nicht gerade meine Paradedisziplin ist. Und dann hatte ich am Freitag noch einen Nachtdienst , den ich leider nicht tauschen konnte“, berichtet Monika Soder. Laura Tonak ging es ähnlich: „Der Ausflug nach Halle war eher familiär spontan geplant, da meine Eltern dort aufgewachsen sind. Somit gab es auch keine große Vorbereitung oder Erwartung. Bei mir steht zudem im Moment eher das Studium im Fokus und Sport ist mein Ausgleich.“

Wenn die Sprache auf das Rennen kommt, sind sich jedoch alle einig: „Location, Streckenauswahl und deren Sicherung, Wechselzone, Anmeldeprozedere, Bewirtung, Livestream und zu guter Letzt auch das schöne Wetter sorgten für eine hervorragende und professionelle Deutsche Meisterschaft. Der SV Halle Triathlon hat ein wunderschönes Event aufgezogen.“

Doch nun zu den Rennverläufen

Ein Mann im Trikot der Nationalmannschaft läuft bei einem Wettbewerb
Oliver Rau; Foto: Simon Drexl

Oliver Rau: Gestartet wurde zunächst die kürzere Distanz mit dem Schwimmen in der 19 Grad kalten Saale. Geschwommen wurde in der kürzeren Version flussabwärts, auf der längeren Distanz später einen Teil der Strecke auch flussaufwärts. Die Zeiten waren entsprechend sehr schnell.  Ich konnte das Wasser jeweils in der vorderen Gruppe verlassen. Der Wechsel mit nassen Füßen direkt in die Laufschuhe war dann etwas ungewohnt bzw. problembehaftet, was zum Glück nicht nur bei mir der Fall war. Im weiteren Verlauf wurde auf einer gut abgesperrten 1km Runde auf der Ziegelwiese die Laufdistanz absolviert. Auf der kürzeren Distanz kam ich in 16:36,0 als Gesamtsiebter und auf der längeren Distanz in 29:06,0 als Gesamtsechster ins Ziel. Die größte Herausforderung war die Ausbalancierung der beiden unmittelbar hintereinander stattfindenden Wettkämpfe, was mir im am Ende ganz gut gelungen ist.

Eine Sportlerin mit Medaille hält stolz ihre Urkunde
Monika Soder

Monika Soder: Beim ersten Wettkampf mit 400 m Schwimmen und 3 km Laufen wurden wir etwas spät ins Wasser gelassen, da die Wassertemperatur in der Saale nur 19,0 Grad betrug. Kaum waren alle im kühlen Nass, ertönte schon der Startschuss und es ging richtig schnell los. Als älteste Teilnehmerin in dieser Startgruppe konnte ich aber doch einigermaßen das Tempo mitgehen. Beim Laufen mussten drei Runden absolviert werden. Zum Teil verlief die Strecke auf einer Wiese und auf sehr beschädigtem Asphalt mit vielen Schlaglöchern. Aber ab der Rundenmitte war die Teerdecke sehr komfortabel zu bewältigen. Die Runden vergingen wie im Flug und schon war das Ziel erreicht. Nun hieß es für mich schnell umziehen und noch etwas Nahrung zu mir nehmen, da in 30 Minuten der 2. Start geplant war. Auf dem Weg zum Start bemerkte ich, dass ich den Zeitnahmechip nicht dabei hatte. Also bin ich schnell zurückgelaufen, hab den Chip geholt und als ich im Startbereich ankam, ging ich auch schon (außer Atem) ins Wasser. Jetzt musste ich beim Schwimmen erst mal einigermaßen zu Atem kommen und so glitt ich hinterher. Der Lauf über 5 Kilometer war um einiges langsamer als beim 1. Wettkampf. Mein Fazit trotz des Erfolges: Doppelstart wird’s für mich nicht mehr geben! 

Eine Sportlerin läuft
Lara Tonak

Lara Tonak: Ich wollte die Kurzstrecke zum Aufwärmen nutzen, da das Schwimmen ansonsten in der Saale verboten ist. Der Wassereinstieg war steinig und nachdem alle im trüben Wasser waren, ging es auch schon gleich mit fliegendem Start 400m flussabwärts, der Ausstieg war eine kleine Kletterpartie, der Wechselgarten über einen Teppich zu erreichen. Ohne Neoprenanzug war ich natürlich schnell auf der flachen Laufstrecke. Der Hauptbewerb 800m Schwimmen-5km Laufen startete 45min später und das Feld war überschaubar. Die Schwimmstrecke kannte ich bis dato aber eben nur zur Hälfte, jetzt hieß es 600m flussabwärts und nach der Wendeboje kräftezehrend 200m gegen den Strom, Wechsel in die Laufschuhe und die 5km in Angriff genommen. Da jeweils alle Altersklassen gemeinsam starteten war es spannend bis zum Schluss, es gab eben doch so einige Überholmanöver. Zur Siegerehrung war ich eher überrascht, dass es den deutschen Meistertitel über beide Strecken gab!

 

Am 30. April lockt in Rothenburg für Kinder und Jugendliche ein Wochenende der Superlative. Gemeinsam mit den Veranstaltern des Swim&Run Rothenburg wurde ein Programm voller Sport, Gemeinsamsein, Spaß und Spiel auf die Beine gestellt. Während für der Nachwuchs bei TriCamp, TriDay und dem letzten Swim&Run des BTV Memmert Nachwuchscup aktiv ist, gibt’s für Trainer*innen die Möglichkeit der Fortbildung und für Eltern eine Stadtführung. Bei dem Angebot fiebern also alle dem Startschuss entgegen. Den übrigens, wird Profi-Triathletin Carolin Lehrieder geben. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Carolin,

Du bist seit neun Jahren als Profi-Triathletin auf den Rennen dieser Welt unterwegs. Wie findet man da überhaupt Zeit für solch eine Aktion, wie am Sonntag, den 30. April in Rothenburg?

Tatsächlich ist es manchmal nicht ganz leicht, solche Aktionen in den hektischen Trainings- und Wettkampfalltag zu integrieren. Wenn es allerdings passt, und ich gerade in der Heimat bin, nehme ich mir gerne Zeit. Ich finde es super, wenn ich die nächste Triathlon-Generation motivieren kann und vielleicht sogar ein Vorbild für diese bin – und auch für mich selbst ist es inspirierend, die Begeisterung in den Augen der Kids beim Sport zu sehen. 

Als Jugendliche spieltest du Basketball. Wie kommt man vom Team-Sport zum Individualsport und dann auch noch im Ausdauerbereich?

Wie bei so vielen – durch den Papa! Er war (eigentlich ist 😉 begeisterter Läufer und Triathlet und irgendwann habe ich neben dem Basketball-Training begonnen etwas zu laufen und spontan beim Halbmarathon in Würzburg teilgenommen. Ich brachte mir selbst das Schwimmen bei und zu meinem 18. Geburtstag bekam ich mein erstes Rennrad. So kam eines zum anderen und zwei Wochen später stand ich am Start meines ersten Triathlons in Gemünden. Wohin das alles mal führen würde, konnte man damals aber wirklich noch nicht ahnen… 😉

Während man als Triathlon-Profi die Welt bereist, kann es sicher auch einmal einsam werden. Was machen für dich das Team und die Freunde im Hintergrund aus? Wie hältst Du Kontakt zu Ihnen und was bedeuten sie Dir?

Der (Leistungs-)Sport gibt einem schon häufig das Gefühl, egoistisch seine Ziele zu verfolgen. Meine Familie und Freunde geben mir aber den nötigen Rückhalt und die Unterstützung, dass ich mich voll auf den Sport konzentrieren und meinen Traum leben kann. Glücklicherweise ist es heutzutage recht leicht, auch am anderen Ende der Welt Kontakt zu halten und im besten Fall habe ich Begleitung zu den mir wichtigsten Reisen. 

Im Wettkampf ist man natürlich komplett auf sich alleine gestellt, aber im Training bin ich der Überzeugung, dass Triathlon sehr gut als Team funktioniert. Ich habe einige Trainingspartner, meine Teamkollegen aus dem Team Erdinger Alkoholfrei und Vereinskameraden des SV Würzburg 05, um so wenig Einsamkeit wie möglich bei den vielen Trainingsstunden aufkommen zu lassen und gemeinsam besser zu werden.

Viele Kinder und Jugendliche haben große Vorbilder. Hattest Du auch Eines? Was würdest Du Deinem Jüngeren Ich aus heutiger Sicht dazu sagen?

Ein richtiges Vorbild hatte ich nie, weil ich das wenig greifbar finde und ich auch niemandem nacheifern möchte. Bewunderung habe ich aber für jeden, der seinen Weg geht, für seine Träume kämpft und sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt!

Danke für das Interview!

Fotos: David Williams


Am 30. April 2023 findet der nächste TriDay statt. Junge Sportler*innen im Alter von zehn bis 16 Jahren aus bayerischen Vereinen werden an diesem Tag von erfahrenen Trainern des BTV gecoacht und begleitet. Der Tag dient auch dem Erfahrungsaustausch und der Planung zukünftiger Aktivitäten für Trainer*innen, Eltern und Betreuende.

Im Rahmen der Lizenzverlängerung und C-Trainer Fortbildung können auch mehrere Vereinstrainer*innen aktiv in den Ablauf des TriDays eingebunden werden.

Inhalte der Hospitation

  • Vormittags: Gemeinsame Ausarbeitung und Vorbereitung für den TriDay am Nachmittag
  • Nachmittags: Leitung und Unterstützung Triday 
  • Dauer: Treffpunkt 8 Uhr; Ende ca. 17 Uhr.

Der detaillierte Ablauf sowie die Aufgabenbereiche der einzelnen Trainer*innen an den Übungs- und Trainingsstationen werden im Vorfeld bekanntgegeben und abstimmt.

Link zur Anmeldung auf dem Phoenix-Portal.

Foto: Guntram Rudolph