Dass ein Herz richtig funktioniert, ist die Grundvoraussetzung nicht nur für sportliche Aktivität, sondern für das gesamte Leben. Doch was passiert, wenn dieses zentrale Organ schwer erkrankt? In manchen Fällen kann nur noch eine Herztransplantation helfen. Eine solche Operation bedeutet medizinisch wie emotional einen tiefen Einschnitt in das Leben von Betroffenen. Aber sie kann auch der Beginn eines neuen Kapitels sein, geprägt von Lebensqualität, neuer Energie und sogar sportlichen Erfolgen. Regina Richtmann ist ein Beispiel dafür. Die Starnbergerin erhielt vor rund zwei Jahren nach langer Krankheitsgeschichte ein Spenderherz – und hat sich seitdem Schritt für Schritt zurück ins aktive Leben und in den Wettkampfsport gekämpft.
Schon als Neugeborene wurde bei ihr eine Verdickung des Herzmuskels diagnostiziert, es folgten Jahre voller medizinischer und körperlicher Einschränkungen. 2022 kam sie auf die Hochdringlichkeitsliste, wenig später wurde sie transplantiert. Nur ein Jahr später nahm sie bereits beim Organspendelauf teil. 2025 ging sie bei weiteren Wettbewerben an den Start, unter anderem der Organspendenlauf in München sowie dem Sprintdistanz Triathlon der World Transplant Games in Dresden über 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen.
Das ist eine immense persönliche Leistung. Die Geschichte zeigt aber auch, dass Leistungssport nicht nur Medaillen bedeutet: Er kann neue Energie schenken, Struktur geben und Perspektiven eröffnen, gerade nach einschneidenden Erlebnissen wie einer Organtransplantation. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
Regina, wie würdest du deinen Weg von der Diagnose bis zu deiner Rückkehr in den Sport zusammenfassen?

Regina Richtmann mit Felix Friedrich aus Starnberg, ein lebertranspantierter Triathlet, der bei den World Transplant Games in seiner Altersklasse Gold holen konnte.
Der Weg von der Diagnose bis zu meiner Rückkehr in den Sport war eine Gratwanderung zwischen Leben und Tod – begleitet von Angst, Unsicherheit und Momenten tiefer Verzweiflung. Immer wieder bin ich gestolpert, habe Kraft verloren und musste mich neu aufrichten. Doch dank meiner Familie, medizinischem Fachpersonal und meinen Freunden hatte ich Menschen an meiner Seite, die mich getragen und mir Mut gegeben haben, wenn ich selbst keinen mehr hatte.
Ohne diese Unterstützung hätte ich diesen Weg nicht bis ans Ziel geschafft. Heute, nach meiner Transplantation, blicke ich mit Dankbarkeit und Stolz zurück. Ich habe gelernt, dass wahre Stärke nicht bedeutet, alles allein zu schaffen, sondern weiterzugehen – trotz Rückschlägen.
Mit meinem Spenderherz lebe ich nicht nur für mich, sondern auch für meine*n Spender*in. Ich treibe Sport, um meine Gesundheit zu stärken, aber auch, um anderen zu zeigen: Es gibt immer Hoffnung – und es lohnt sich, niemals aufzugeben.
Was hat dich motiviert, so schnell wieder sportlich aktiv zu werden?
Als ich selbst keinen Sport machen konnte, habe ich immer die Menschen bewundert, die Sport treiben. Ich habe zu ihnen aufgeschaut und mir gesagt, dass ich eines Tages auch ohne Ängste und Sorgen in völliger Freiheit Sport machen kann. Jetzt, wo es so weit ist, möchte ich für die, die es selbst nicht mehr können, Schwimmen, Radeln und Laufen.
Plötzlich klingelt das Telefon. Jetzt geht es los. Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf, als du die Nachricht von der Transplantation erhalten hast?
Durch die Wartezeit von drei Jahren und vier Monaten dachte ich, dass ich mich gut auf den Zeitpunkt vorbereiten konnte. Doch als der Moment kam und mir nach vier Monaten auf Intensivstation in der Nacht um 3:30 gesagt wurde, dass ein Spenderherz für mich da ist, konnte ich nicht anders als in Tränen auszubrechen. Der Moment, auf den ich so viele Jahre hoffte, war greifbar nah. Plötzlich traute ich mich wieder darüber nachzudenken, wie es wohl sein wird, dank meines Spenderherzens zu laufen, Treppen zu steigen, ohne Pausen nach jeder Stufe einlegen zu müssen oder einfach mit meiner Familie im See zu schwimmen. Ich hatte viele Träume als es für mich in den OP ging, aber das größte war es, 10 Meter am Stück zu laufen, ohne Angst um mein Leben haben zu müssen. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich nur eineinhalb Jahre später meinen ersten Triathlon mache.
Triathlon mit Spenderherz – geht das überhaupt? Welche medizinischen Rahmenbedingungen musst du heute im Training besonders beachten?
Als ich meine Kardiologin aus der Transplantationsambulanz fragte, auf was ich beim Sport – insbesondere Leistungssport – achten sollte, lächelte sie mich verschmitzt an und sagte: „Wenn sie nicht mehr können, werden sie das schon merken.“ Nach dem Motto mache ich Sport – also eigentlich so wie jede*r andere auch.
In unserer Gesellschaft besteht leider nach wie vor der Irrglaube, dass man ein transplantiertes Organ schonen muss. Ganz im Gegenteil aber kann der Sport wie eine Art Medizin für Transplantierte angesehen werden. Jede Art von Bewegung – egal in welchem Ausmaß und Rhythmus – sind wichtig für unseren Körper und das Spenderorgan.
Im Fall der Herztransplantation werden die Nerven zum Herz gekappt, was bedeutet, dass die Kommunikation zwischen Hirn und Spenderherz nicht funktioniert. Erst durch Adrenalin, das der Körper zum Beispiel beim Sport ausschüttet, merkt das Herz, dass es schneller schlagen muss. Durch Sport werden also regelmäßig Impulse an das Spenderherz gegeben, was dazu führen kann, dass die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Spenderherz teilweise wiederhergestellt werden können. Sportmediziner und Kardiologen sind sich in meinem Fall einig, da mein Puls so schnell ansteigt, dass zumindest ein paar Nerven wiederhergestellt sein müssen, was wahrhaftig ein Wunder ist.

Regina Richtmann beim Tegernsee Triathlon © www.sportshot.de
Welche sportlichen Ziele hast du dir für die nächsten Jahre gesetzt?
Die meisten ambitionierten Sportler arbeiten auf eine Medaille oder eine neue Bestzeit hin und da möchte ich mich nicht ausschließen. Natürlich versuche auch ich meine Zeiten zu optimieren und eventuell die ein oder andere Medaille mit nach Hause zu nehmen. Aber selbst wenn ich das nicht schaffe, bin ich nicht enttäuscht, denn wenn ich ehrlich bin, trage ich die wertvollste Medaille schon eine Weile in meiner Brust.
Mein größtes Ziel für die nächsten Jahre ist es zu zeigen, dass wir Transplantierte nicht wie ein rohes Ei behandelt werden müssen, sondern auch ein ganz normales Leben führen können. Ich möchte eine Motivation für Wartepatienten oder bereits Transplantierte sein und den verbliebenen Angehörigen verschiedenster Spenderfamilien zu zeigen, dass ihre Entscheidung zur Organfreigabe nicht umsonst war. Deshalb steht für mich als nächstes eine Mitteldistanz an, auf die ich mich schon fleißig vorbereite.
Was bedeutet dir der Sport heute im Vergleich zu der Zeit vor deiner Transplantation?
Der Sport bedeutet für mich Freiheit und lebendig sein. Vor meiner Transplantation wäre nicht ansatzweise an Sport – geschweige denn Leistungssport – zu denken gewesen. Jetzt kann ich, wann immer ich möchte, ohne Einschränkungen Sport treiben und diese Freiheit in vollen Zügen genießen, die mir meine ganze Kindheit und Jugend verwehrt blieb.
Früher war der Begriff Sport für mich etwas Unerreichbares, was ich immer nur bei anderen sehen konnte, aber nie selbst erleben durfte. Dank meines Spenders/ meiner Spenderin darf ich nicht nur mein zweites Leben genießen, sondern auch erfahren, wie sich der Körper anfühlt, wenn man an sein Limit geht und alles gibt.
Vor der Transplantation bedeutete ein Puls von über 120 Angst vor dem nächsten Kammerflimmern, Angst vor dem Tod, dem ich so viele Male nur knapp entkommen bin. Deshalb gibt es kein größeres Geschenk als das Spenderherz in meinem Kopf schlagen zu spüren, das mir zeigt: ich bin am Leben.

Regina Richtmann beim Tegernsee Triathlon 2025 © www.sportshot.de
Welche Botschaft möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben, die selbst gesundheitliche Herausforderungen meistern müssen?
Gesundheitliche Herausforderungen zwingen uns oft neu zu denken – über das Leben, über uns selbst und über das, was wirklich zählt. Ich wünsche jeder Person, die gerade kämpft, dass sie nicht den Mut verliert. Es ist okay, schwach zu sein, es ist okay, Hilfe anzunehmen und es ist völlig in Ordnung, neue Wege zu gehen. Es gibt immer Hoffnung und manchmal beginnt die Stärke genau dort, wo wir dachten, keine mehr zu haben.
Vielen Dank und weiterhin viel Freude am Sport!
Fotos: ©️WTG2025/YesVideography, ©www.sportshot.de und private Aufnahme
Einladung zum BTV Verbandstag mit Thementag am 09.11.2024 in Ingolstadt
Nachrichten des BTVAm 9. November 2024 findet der Verbandstag des Bayerischen Triathlon-Verbands e.V. in Ingolstadt statt. Eingeladen sind Delegierte der Bezirke, Vereine, Veranstalter, Kampfrichter, Triathleten und Interessierte. Wie im vergangenen Jahr ist der Verbandstag eingebettet in einen Thementag, der insbesondere Vereinsvertretern und Veranstaltern, aber auch allen Interessierten neue Impulse für ihre Arbeit geben soll. Die Veranstaltung findet statt in der Bezirkssportanlage Nord-Ost Ingolstadt (Wirffelstraße 25, 85055 Ingolstadt).
Parkplätze sind direkt an der Anlage kostenfrei verfügbar.
Anreise per ÖPNV: Mit dem Zug zum Nordbahnhof Ingolstadt, dann am Ausgang West die Buslinie 20 zur Gutenbergstraße. Von dort aus zu Fuß 1km.
Um Anmeldung wird gebeten (Link zur Anmeldung).
Zum PDF der Einladung
Rahmenprogramm
Bei Besuch von zwei Veranstaltungen ist das Mittagessen kostenfrei.
Gute Vereinsarbeit und hochwertige Sportevents kosten Geld. Aus diesem Grund ist Sponsoring für Vereine und Veranstalter ein wichtiges Mittel, um zusätzliche Einnahmen zu generieren und die Ausgaben zu decken. Doch Sponsoren zu finden, vor allem für kleine und lokale Vereine und Veranstaltungen, ist meist nicht so leicht. Wie Vereinsverantwortliche und Veranstalter das Thema Sponsoring professionell angehen können, um das Interesse von potenziellen Sponsoren zu erhöhen, erfahren Sie in diesem Impulsvortrag.
In dieser interaktiven Schulung möchten wir euch zeigen, wie ihr als Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter das digitale Planungstool des BTV noch besser für eure Einsätze nutzen könnt. Gemeinsam werden wir durch die verschiedenen Funktionen gehen – von der optimalen Planung über den Einsatz der Wartelisten bis hin zur effektiven Kommunikation und Abrechnung. Mit diesen Einblicken und dem gewonnen Verständnis für die Funktionsweise des Tools wird es euch noch leichter fallen, eure Prozesse zu optimieren und die Arbeit einfacher und schneller zu gestalten.
Nach einem Impulsvortrag über Konflikte und Lösungsmechanismen von Konflikten halte geht es voll in die Sport-Praxis. Wo gibt es typische Situationen, die in ihrer Vergangenheit zu Konflikten geführt haben? Welche Möglichkeiten gibt es, wie man diese Situationen im Eifer der Veranstaltung besser und konfliktfrei angeht?
Sponsoring ist eine wichtige Einnahmequelle für Sportvereine und Veranstaltungen. Trotz gutem Sponsoren-Konzept und ausgefeilter Sponsorenmappe gelingt es oftmals nicht, lokale Unternehmen auf Anhieb für eine Zusammenarbeit zu begeistern. Welche Fehler Sie bei der Erstellung Ihrer Sponsorenmappe vermeiden sollten, und wie Sie zukünftig das Interesse eines potenziellen Sponsors gewinnen, erfahren Sie im Workshop „Sponsorenmappe 2.0“
Verbandstag
Die vorläufige Tagesordnung beinhaltet alle satzungsgemäßen Punkte mit Berichten des Präsidiums und der Ressorts. Ergänzende Anträge zur nachstehenden Tagesordnung können bis 25. Oktober 2024 bei der Geschäftsstelle des BTV mit dem entsprechenden Formular (als Formular digital bearbeitbar nach Download) eingereicht werden. Das PDF mit der offiziellen Einladung können sie hier herunterladen.
Um Anmeldung wird gebeten (Link zur Anmeldung).
VORLÄUFIGE TAGESORDNUNG
Ausschreibung zur Vergabe der bayerischen Meisterschaften 2023
VeranstaltungenDie Wettkämpfe zur Vergabe der bayerischen Meisterschaften sind für Athleten aus dem gesamten Verbandsgebiet alljährlich ein Highlight im Wettkampfkalender. Der Bayerische Triathlon-Verband macht sich noch in der laufenden Saison Gedanken darüber, wo die Titel 2023 vergeben werden. Entscheidend für einen Zuschlag sind mehrere Kriterien: Unter anderem werden eine hohe sportliche und organisatorische Qualität der Veranstaltung und zuschauerfreundliche Wettkampfstrecken gefordert.
„Für uns nehmen die Wettkämpfe um die Meistertitel natürlich eine wichtige Position im bayerischen Wettkampfkalender ein“, sagt BTV-Präsident Gerd Rucker. „Wir freuen uns auf Bewerbungen aus dem gesamten Verbandsgebiet.“
Vergeben werden folgende BM-Rennen:
Vergeben werden folgende Liga-Formate:
Vergeben werden folgende BM-Rennen im Nachwuchs-Bereich:
Die Bewerbung erfolgt digital hier. Die Bewerbungsfrist endet am 01.10.2022.
Foto: Julian Rohn
Der BTV sucht Unterstützung
Nachrichten des BTVZwei offene Positionen bieten die Chance sich im Team des Bayerischen Triathlon-Verbandes einzubringen. Ab sofort sucht der BTV eine*n Mitarbeiter*in auf 450 Euro-Basis, die/der die zahlreichen laufenden Change-Prozesse im Verband begleitet. Daneben bietet der BTV engagierten Nachwuchssportler*innen die Chance im Rahmen einer Bundesfreiwilligenstelle von optimalen Trainingsbedingungen am Bundesstützpunkt Nürnberg zu profitieren.
Hier geht es zur Ausschreibung
„UNTERSTÜTZUNG IN DER UMSETZUNG VON CHANGE-PROZESSEN auf 450€ Basis“
Hier geht es zur Ausschreibung
„BUNDESFREIWILLIGENSTELLE„
Erstmals World Triathlon Para Cup in Bayern – Internationale Para-Elite kommt an den Tegernsee
ParatriathlonDer Para Triathlon wächst – weltweit, in Deutschland und ganz besonders in Bayern. Immer mehr Athletinnen und Athleten mit Behinderung entdecken die Faszination dieses Sports für sich. Mit verantwortlich dafür dürften auch Vorbilder wie Anja Renner oder Valentin Hanzer sein, die zeigen, was möglich ist. Im kommenden Jahr steht nun erstmals ein absolutes Highlight bevor, wenn ein World Triathlon Para Cup in Bayern ausgetragen wird.
Am 4. Juli 2026 verwandelt sich der Tegernsee in eine internationale Bühne für den Para Triathlon. Athletinnen und Athleten aus aller Welt werden erwartet, um auf der Strecke in Südbayern um wertvolle Weltcup-Punkte zu kämpfen. Hinter dieser Premiere steht großes Engagement: Michael und Anja Renner haben unterstützt durch die DTU und den Bayerischen Triathlon-Verband (BTV) daran gearbeitet, die Para Weltelite nach Bayern zu holen. „Der Tegernsee bietet mit seiner Kulisse und der Begeisterung der Region für den Sport ideale Voraussetzungen“, sagt Anja Renner. „Für viele Athletinnen und Athleten ist es etwas Besonderes, auf so einer Bühne starten zu dürfen – und für uns ist es eine Ehre, das möglich zu machen.“ Auch BTV-Vizepräsident Leistungssport, Thomas Burger, zeigt sich begeistert: „Der World Triathlon Para Cup am Tegernsee ist ein Meilenstein für den Para Sport in Bayern.“
Wir haben ihnen noch weitere Fragen gestellt:
Wie kam die Idee zustande, einen World Triathlon Para Cup nach Bayern – und speziell an den Tegernsee – zu holen?
[Thomas] Die Idee hatten Anja und Michael Renner. Sie wohnen in Gmund am Tegernsee und sie haben dieses Projekt bei der Gemeinde Gmund vorgestellt. Unterstützt durch die DTU und den BTV wurde dann eine Bewerbung an die ITU geschickt. Diese ist nun erfreulicherweise befürwortet worden.
[Anja] Die Idee entstand aus meinem persönlichen Anliegen, dem Para-Sport – insbesondere dem Para-Triathlon – mehr Sichtbarkeit in Deutschland und in meiner Heimat zu geben. Bislang wurde hier noch kein internationaler Para-Triathlon ausgerichtet, und das wollten wir ändern. Der Tegernsee bietet dafür ideale Voraussetzungen: eine wunderschöne Landschaft, hervorragende sportliche Bedingungen und eine nahezu barrierefreie Umgebung. All das macht ihn zu einem perfekten Austragungsort für dieses besondere Event.
Was bedeutet es euch persönlich, dass das Rennen jetzt Realität wird?
[Anja] Für mich ist es ein erster großer Teilerfolg – und gleichzeitig ein riesiger Vertrauensvorschuss. Die Zusage, dass der World Triathlon Para Cup tatsächlich am Tegernsee stattfinden darf, ist eine große Ehre, aber auch eine Verpflichtung. Jetzt gilt es, gemeinsam mit allen Partnern einen Wettkampf auf die Beine zu stellen, der für die Athletinnen und Athleten unvergesslich wird – sportlich, organisatorisch und emotional.
[Thomas] Als Vizepräsident Leistungssport freue ich mich persönlich sehr, einen internationalen Para-Wettkampf nach Bayern holen zu dürfen. In den letzten drei Jahren hat sich der BTV stark im Para-Triathlon engagiert. Mit Anja Renner und Valentin Hanzer haben wir zwei bayerische Athleten in der Weltspitze. Der Zuschlag für diesen Para Weltcup im Herzen Bayerns ist der Lohn für dieses Engagement.
Was macht den Tegernsee aus eurer Sicht zu einem idealen Austragungsort für den Para Cup?
[Michael & Anja] Der Tegernsee ist einfach eine tolle Location für einen Triathlon. Die Region vereint landschaftliche Schönheit, sportliche Begeisterung und eine sehr gute Infrastruktur. Besonders wichtig ist: Die geplanten Strecken sind weitgehend barrierefrei und ermöglichen damit faire und sichere Bedingungen für alle Teilnehmenden. Das Zusammenspiel von Natur, Organisation und Inklusion macht den Tegernsee zum idealen Austragungsort.
[Thomas] Der Tegernsee im Herzen Bayerns ist auch aus meiner Sicht der ideale Austragungsort, um die bayerischen Berge und Seen der Welt zu zeigen. Auf der Veranstaltung werden wir sicher auch Tradition und Lebensart authentisch präsentieren können.
Und zum Schluss: Worauf freut ihr euch am meisten, wenn im Juli der Startschuss fällt?
[Michael & Anja] Wir freuen uns am meisten darauf, dass aus einem Traum, einer Idee, Realität geworden ist. Zu sehen, wie Athletinnen und Athleten aus aller Welt am Tegernsee an den Start gehen – das wird ein bewegender Moment. Es zeigt, was möglich ist, wenn man an eine Vision glaubt und sie mit Leidenschaft verfolgt.
[Thomas] Ich freue mich darauf, möglichst viele Para-Athletinnen und Athleten aus der gesamten Welt begrüßen zu dürfen und bei weiß-blauem Himmel einen gut organisierten Wettkampf zu erleben.
Vielen Dank!
Foto: Simon Sturzaker
Junge Triathlon-Talente glänzen bei den Bayerischen Meisterschaften – spannende Entscheidungen im Nachwuchscup-Finale
NachwuchscupWas für ein Finale! Beim letzten Stopp des BTV Memmert Nachwuchscups ging es in Harburg noch einmal richtig heiß her – nicht nur wettertechnisch. Die Bayerischen Meisterschaften im Triathlon der Nachwuchsklassen Schüler A, Jugend B und Jugend A brachten spannende Rennen, eine ereignisreiche Saison und viel Sport-Begeisterung mit sich. „Nach einer langen Saison mit Bewerben von Anfang Februar bis Ende Juli stehen die Podiumsplatzierten der einzelnen Klassen fest – herzlichen Glückwunsch an alle Medalliengewinner. Aber auch an alle sonstigen Teilnehmer die den Cup in der Wertung beendet haben, denn sechs Monate konsequent durchzuhalten mit Training und Wettkämpfen im Schüler- und Jugendalter ist auf alle Fälle eine tolle und anerkennenswerte Leistung“, lobt Landestrainer Roland Knoll.
Meister wurden über Serienwertung ermittelt
In den vergangenen Monaten sammelten die jungen Athletinnen und Athleten bei bis zu sechs Wertungsrennen eifrig Punkte. Gewertet wurden die drei besten Ergebnisse aus maximal vier Teilnahmen – die mit der geringsten Punktzahl kürten schließlich die Bayerischen Meisterinnen und Meister. Und wie eng es dabei zuging, zeigte sich einmal mehr im Finalranking.
Bei den Schülern A setzte sich Lukas Mundt (LV Deggendorf) souverän an die Spitze. Der junge Deggendorfer zeigte über die Saison hinweg beeindruckende Konstanz. Hinter ihm folgten Ole Steinbuß (TV48 Erlangen) und Max Schedel (TV 1848 Coburg).
Bei den Mädchen feierte Mathilda Zapf (SV Bayreuth) einen eindeutigen Erfolg. Mit schnellen Beinen und cleverer Einteilung sicherte sie sich den Titel der Bayerischen Meisterin vor dem Geimersheimer Duo Jana Maas und Zoé Thoulouze.
In der Jugend B ließ Alexander Tresselt (Volllast Tri-Team Schongau) nichts anbrennen. Der Allgäuer dominierte bei allen angetretenen Cup-Rennen und krönte sich zum Landesmeister vor Lando Spielberger (DAV Triathlon Hersbruck) und Joel Westphal (TSV Harburg).
Bei den Mädels zeigte Frederike Bülck (TV 1884 Erlangen), dass an ihr kein Weg vorbei geht – sie gewann mit einer starken Vorstellung den Titel der Bayerischen Meisterin. Das Treppchen ergänzten Luisa Zenk (SG Reisensburg-Leinheim) und Nora Nora vom TSV Brannenburg e.V.
Bei den ältesten Nachwuchstriathleten triumphierte Max Schweinberger (TSV Eintracht Karlsfeld). Die Krone der Jugend A weiblich sicherte sich Julia Weiland (TSV Harburg). Sie setzte sich gegen die Konkurrenz Raija Pollermann vom SV Postbauer und Elisabeth Haupt (TSV Harburg) durch.
Übersicht der Cup-Gewinnerinnen und Gewinner
Planungen für 2026 laufen bereits
Roland Knoll und das gesamte Team im Hintergrund haben bereits eine Analyse der vergangenen Saison durchgeführt und planen die neue Runde: „Insgesamt hatten wir eine gute Aufteilung der Wettkämpfe des Nachwuchscups. Es gab die Swim&Run-Bewerbe im Winter und Frühjahr, den Cross-Duathlon zum Übergang in die Freiluftsaison mit seinen fahrtechnischen Herausforderungen und die anschließende Triathlonsaison. Es gab einen stimmungsvollen Abschlüss und Höhepunkte mit der Mixed Team Relay und der Single Mixed Relay im Juli. Noch einmal einen herzlichen Dank an die Veranstalter, ohne die es nicht möglich wäre eine solche Verbandsserie anzubieten.“
Doch auch Entwicklungspotenzial sieht Roland Knoll: „Insgesamt würde ich mir noch mehr Teilnehmer in allen Klassen wünschen. Wichtig ist zu sagen, dass man nicht alle Wettbewerbe machen muss, um in die Wertung zum Memmert BTV Nachwuchscup zu kommen. Auch gilt es mehr Kids von den jetzt zahlreichen Schultriathlons durch aktive Nachwuchsarbeit in den Triathlonvereinen in den Nachwuchscup überzuführen.“
„Ein weiteres unserer Ziele ist, die Radstrecken der Triathlonveranstaltungen technisch anspruchsvoller zu gestalten – hier sind wir bereits in einem guten Kontakt mit den Veranstaltern. Zusätzlich versuchen wir im kommenden Jahr die Termine möglichst sinnvoll zwischen den einzelnen Trainingsangeboten des BTV in den Jugendcamps, den Leistungssportmassnahmen und in den älteren Jahrgängen auch unter Berücksichtigung der DTU Jugendcuptermine zu intergrieren. Gewisse Überschneidungen speziell mit letzterem lassen sich allerdings nicht vermeiden.“
Fotos: Theresa Zipf
Anja Renner und Maria Paulig schaffen Sprung aufs WM-Podium
ParatriathlonBei den Para Triathlon Weltmeisterschaften im australischen Wollongong haben die deutschen Athletinnen und Athleten starke Leistungen gezeigt. Martin Schulz (PTS5) sowie das bayerische Tandem Anja Renner (PTVI) mit Guide Maria Paulig sicherten sich jeweils die Bronzemedaille in ihren Startklassen. Valentin Hanzer und Max Gelhaar belegten in der PTS3-Klasse die Plätze fünf beziehungsweise sechs.
Anja Renner und ihr Guide Maria Paulig zeigten in der Startklasse PTVI ebenfalls ein starkes Rennen. Nach einem soliden Schwimmen kam das Duo auf Rang sechs aus dem Wasser und arbeitete sich auf dem Rad konzentriert nach vorne. Auf der Laufstrecke erhöhten beide das Tempo, überholten zunächst die brasilianischen und US-amerikanischen Konkurrentinnen und erkämpften sich zur Mitte der zweiten Laufrunde Platz drei. Mit einer Endzeit von 1:08:09 Stunden sicherten sie sich Bronze und wiederholten damit ihre Platzierung von den Paralympischen Spielen 2024 in Paris. Der Sieg ging an die Topfavoritin Susana Rodriguez (ESP, 1:04:43), Silber an Francesca Tarantello (ITA, 1:06:57).
In der Startklasse PTS3 feierte Newcomer Valentin Hanzer sein WM-Debüt. Er und Konkurrent Max Gelhaar mussten sich jedoch starker Konkurrenz stellen. Am Ende verpasste das deutsche Duo den Sprung auf das Podium. Nach gutem Schwimmen verlief das Radfahren für beide nicht optimal, sodass sie mit Rückstand auf die Spitze auf die Laufstrecke gingen. Der erfahrene Leipziger Gelhaar überquerte die Ziellinie als Fünfter (1:10:30) knapp vor WM-Debütant Hanzer (1:10:40). Den Titel holte sich Henry Urand (GBR, 1:06:14) vor Ryan Taylor (GBR, 1:08:36) und Daniel Molina (ESP, 1:09:19).
Bundestrainer Tom Kosmehl zeigte sich zufrieden: „Wir wollten zwei Medaillen – und die sind in der Sonne Australiens herausgesprungen. Für das Jahr nach den Paralympischen Spielen sind wir super zufrieden, nächstes Jahr greifen wir wieder richtig an.“
Foto: World Triathlon
Junioren-Weltmeisterschaft Wollongong: Bülck und Reckmann in den Top Ten
LeistungssportBei der Triathlon-Junioren-Weltmeisterschaft 2025 in Wollongong (Australien) haben die bayerischen Nachwuchsathletinnen Carlotta Bülck und Kjara Reckmann mit starken Leistungen über die Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) überzeugt. Beim World Triathlon Championship Final belegten sie die Plätze fünf und sechs und sorgten damit für zwei deutsche Top-Ten-Ergebnisse.
Nach dem Schwimmen, das aufgrund des anhaltend starken Wellengangs vollständig in das geschützte Hafenbecken verlegt worden war, hatte sich Reckmann in der fünfköpfigen Führungsgruppe festsetzen können, während sich Bülck mit etwas Abstand im vorderen Mittelfeld einsortieren musste. Die 17-Jährige engagierte sich jedoch in der Verfolgung und konnte sich so eine bessere Ausgangsposition für das finale Laufen sichern.
Während Reckmann auf der 5-Kilometer-Strecke das Tempo an der Spitze nicht ganz mitgehen konnte und den Anschluss verlor, gelang es Bülck beständig Boden gutzumachen und noch an ihrer Teamkollegin vorbeizuziehen. Am Ende reichte es für Bülck zu Platz fünf (1:05:15), für Reckmann zu Rang sechs (1:05:23). „Was für ein verrücktes Rennen. Nach der ersten Boje dachte ich, das Rennen wäre gelaufen“, sagt Carlotta Bülck – sichtlich erleichtert im Ziel und zufrieden mit ihrem Ergebnis.
Jara Banka, die ihre gute Ausgangsposition nach dem Schwimmen nicht in ein entsprechendes Ergebnis umsetzen konnte, belegte nach 1:09:54 Stunden Rang 40. Den Weltmeistertitel gewann die Französin Léa Houart in 1:03:41 Stunden vor der Ungarin Fanni Szalai (1:04:17) und der Slowakin Diana Dunajska (1:04:54).
Luis Rühl bei der Junioren-WM in Wollongong
Koslick als 16. bester Deutscher
Bei den Junioren verpasste das deutsche Trio ein Top-Ten-Resultat. Bester Deutscher wurde Jayden Scott Koslick (56:30 Minuten), der auf der Laufstrecke lange den Anschluss an die vorderen Plätze gehalten hatte, am Ende aber abreißen lassen musste. Die bayerischen Sportler Luis Rühl und Moritz Hägel belegten die Plätze 26 (57:18) beziehungsweise 30 (57:46).
Den Titel des Junioren-Weltmeisters sicherte sich der Franzose Tristan Douche in 55:42 Minuten, vor Alex Robin (GBR; 55:47) und Ignacio Flores Arana (CHI; 55:50).
Frank Heimerdinger, Bundestrainer Nachwuchs der Deutschen Triathlon Union (DTU), blickt zufrieden auf das Rennen der Juniorinnen: „Kjara Reckmann belohnte sich mit Platz sechs nach aktiver Radleistung, Carlotta Bülck verbesserte sich deutlich auf Platz 5, und Jara Banka sammelte wertvolle Erfahrungen für ihr nächstes und letztes Juniorenjahr 2026.“ Zum Rennen der Junioren sagt er: „Bei den Junioren lief das Rennen schnell auf eine Laufentscheidung hinaus, in der wir nicht konkurrenzfähig waren – mit erwartbaren Ergebnissen für Jayden Koslick und Moritz Hägel. Luis Rühl, als fünfter der JEM, konnte mit Platz 26 nicht ganz an sein Ergebnis bei den Junioren-Europameisterschaften anknüpfen. Das zeigt, wie hoch das Leistungsvermögen insbesondere an der Spitze ist.“
Fotos: © World Triathlon
Triathlon mit Spenderherz: Wie Regina Richtmann zurück zum Sport fand und heute anderen Mut macht
BreitensportDass ein Herz richtig funktioniert, ist die Grundvoraussetzung nicht nur für sportliche Aktivität, sondern für das gesamte Leben. Doch was passiert, wenn dieses zentrale Organ schwer erkrankt? In manchen Fällen kann nur noch eine Herztransplantation helfen. Eine solche Operation bedeutet medizinisch wie emotional einen tiefen Einschnitt in das Leben von Betroffenen. Aber sie kann auch der Beginn eines neuen Kapitels sein, geprägt von Lebensqualität, neuer Energie und sogar sportlichen Erfolgen. Regina Richtmann ist ein Beispiel dafür. Die Starnbergerin erhielt vor rund zwei Jahren nach langer Krankheitsgeschichte ein Spenderherz – und hat sich seitdem Schritt für Schritt zurück ins aktive Leben und in den Wettkampfsport gekämpft.
Schon als Neugeborene wurde bei ihr eine Verdickung des Herzmuskels diagnostiziert, es folgten Jahre voller medizinischer und körperlicher Einschränkungen. 2022 kam sie auf die Hochdringlichkeitsliste, wenig später wurde sie transplantiert. Nur ein Jahr später nahm sie bereits beim Organspendelauf teil. 2025 ging sie bei weiteren Wettbewerben an den Start, unter anderem der Organspendenlauf in München sowie dem Sprintdistanz Triathlon der World Transplant Games in Dresden über 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen.
Das ist eine immense persönliche Leistung. Die Geschichte zeigt aber auch, dass Leistungssport nicht nur Medaillen bedeutet: Er kann neue Energie schenken, Struktur geben und Perspektiven eröffnen, gerade nach einschneidenden Erlebnissen wie einer Organtransplantation. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
Regina, wie würdest du deinen Weg von der Diagnose bis zu deiner Rückkehr in den Sport zusammenfassen?
Regina Richtmann mit Felix Friedrich aus Starnberg, ein lebertranspantierter Triathlet, der bei den World Transplant Games in seiner Altersklasse Gold holen konnte.
Der Weg von der Diagnose bis zu meiner Rückkehr in den Sport war eine Gratwanderung zwischen Leben und Tod – begleitet von Angst, Unsicherheit und Momenten tiefer Verzweiflung. Immer wieder bin ich gestolpert, habe Kraft verloren und musste mich neu aufrichten. Doch dank meiner Familie, medizinischem Fachpersonal und meinen Freunden hatte ich Menschen an meiner Seite, die mich getragen und mir Mut gegeben haben, wenn ich selbst keinen mehr hatte.
Ohne diese Unterstützung hätte ich diesen Weg nicht bis ans Ziel geschafft. Heute, nach meiner Transplantation, blicke ich mit Dankbarkeit und Stolz zurück. Ich habe gelernt, dass wahre Stärke nicht bedeutet, alles allein zu schaffen, sondern weiterzugehen – trotz Rückschlägen.
Mit meinem Spenderherz lebe ich nicht nur für mich, sondern auch für meine*n Spender*in. Ich treibe Sport, um meine Gesundheit zu stärken, aber auch, um anderen zu zeigen: Es gibt immer Hoffnung – und es lohnt sich, niemals aufzugeben.
Was hat dich motiviert, so schnell wieder sportlich aktiv zu werden?
Als ich selbst keinen Sport machen konnte, habe ich immer die Menschen bewundert, die Sport treiben. Ich habe zu ihnen aufgeschaut und mir gesagt, dass ich eines Tages auch ohne Ängste und Sorgen in völliger Freiheit Sport machen kann. Jetzt, wo es so weit ist, möchte ich für die, die es selbst nicht mehr können, Schwimmen, Radeln und Laufen.
Plötzlich klingelt das Telefon. Jetzt geht es los. Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf, als du die Nachricht von der Transplantation erhalten hast?
Durch die Wartezeit von drei Jahren und vier Monaten dachte ich, dass ich mich gut auf den Zeitpunkt vorbereiten konnte. Doch als der Moment kam und mir nach vier Monaten auf Intensivstation in der Nacht um 3:30 gesagt wurde, dass ein Spenderherz für mich da ist, konnte ich nicht anders als in Tränen auszubrechen. Der Moment, auf den ich so viele Jahre hoffte, war greifbar nah. Plötzlich traute ich mich wieder darüber nachzudenken, wie es wohl sein wird, dank meines Spenderherzens zu laufen, Treppen zu steigen, ohne Pausen nach jeder Stufe einlegen zu müssen oder einfach mit meiner Familie im See zu schwimmen. Ich hatte viele Träume als es für mich in den OP ging, aber das größte war es, 10 Meter am Stück zu laufen, ohne Angst um mein Leben haben zu müssen. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich nur eineinhalb Jahre später meinen ersten Triathlon mache.
Triathlon mit Spenderherz – geht das überhaupt? Welche medizinischen Rahmenbedingungen musst du heute im Training besonders beachten?
Als ich meine Kardiologin aus der Transplantationsambulanz fragte, auf was ich beim Sport – insbesondere Leistungssport – achten sollte, lächelte sie mich verschmitzt an und sagte: „Wenn sie nicht mehr können, werden sie das schon merken.“ Nach dem Motto mache ich Sport – also eigentlich so wie jede*r andere auch.
In unserer Gesellschaft besteht leider nach wie vor der Irrglaube, dass man ein transplantiertes Organ schonen muss. Ganz im Gegenteil aber kann der Sport wie eine Art Medizin für Transplantierte angesehen werden. Jede Art von Bewegung – egal in welchem Ausmaß und Rhythmus – sind wichtig für unseren Körper und das Spenderorgan.
Im Fall der Herztransplantation werden die Nerven zum Herz gekappt, was bedeutet, dass die Kommunikation zwischen Hirn und Spenderherz nicht funktioniert. Erst durch Adrenalin, das der Körper zum Beispiel beim Sport ausschüttet, merkt das Herz, dass es schneller schlagen muss. Durch Sport werden also regelmäßig Impulse an das Spenderherz gegeben, was dazu führen kann, dass die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Spenderherz teilweise wiederhergestellt werden können. Sportmediziner und Kardiologen sind sich in meinem Fall einig, da mein Puls so schnell ansteigt, dass zumindest ein paar Nerven wiederhergestellt sein müssen, was wahrhaftig ein Wunder ist.
Regina Richtmann beim Tegernsee Triathlon © www.sportshot.de
Welche sportlichen Ziele hast du dir für die nächsten Jahre gesetzt?
Die meisten ambitionierten Sportler arbeiten auf eine Medaille oder eine neue Bestzeit hin und da möchte ich mich nicht ausschließen. Natürlich versuche auch ich meine Zeiten zu optimieren und eventuell die ein oder andere Medaille mit nach Hause zu nehmen. Aber selbst wenn ich das nicht schaffe, bin ich nicht enttäuscht, denn wenn ich ehrlich bin, trage ich die wertvollste Medaille schon eine Weile in meiner Brust.
Mein größtes Ziel für die nächsten Jahre ist es zu zeigen, dass wir Transplantierte nicht wie ein rohes Ei behandelt werden müssen, sondern auch ein ganz normales Leben führen können. Ich möchte eine Motivation für Wartepatienten oder bereits Transplantierte sein und den verbliebenen Angehörigen verschiedenster Spenderfamilien zu zeigen, dass ihre Entscheidung zur Organfreigabe nicht umsonst war. Deshalb steht für mich als nächstes eine Mitteldistanz an, auf die ich mich schon fleißig vorbereite.
Was bedeutet dir der Sport heute im Vergleich zu der Zeit vor deiner Transplantation?
Der Sport bedeutet für mich Freiheit und lebendig sein. Vor meiner Transplantation wäre nicht ansatzweise an Sport – geschweige denn Leistungssport – zu denken gewesen. Jetzt kann ich, wann immer ich möchte, ohne Einschränkungen Sport treiben und diese Freiheit in vollen Zügen genießen, die mir meine ganze Kindheit und Jugend verwehrt blieb.
Früher war der Begriff Sport für mich etwas Unerreichbares, was ich immer nur bei anderen sehen konnte, aber nie selbst erleben durfte. Dank meines Spenders/ meiner Spenderin darf ich nicht nur mein zweites Leben genießen, sondern auch erfahren, wie sich der Körper anfühlt, wenn man an sein Limit geht und alles gibt.
Vor der Transplantation bedeutete ein Puls von über 120 Angst vor dem nächsten Kammerflimmern, Angst vor dem Tod, dem ich so viele Male nur knapp entkommen bin. Deshalb gibt es kein größeres Geschenk als das Spenderherz in meinem Kopf schlagen zu spüren, das mir zeigt: ich bin am Leben.
Regina Richtmann beim Tegernsee Triathlon 2025 © www.sportshot.de
Welche Botschaft möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben, die selbst gesundheitliche Herausforderungen meistern müssen?
Gesundheitliche Herausforderungen zwingen uns oft neu zu denken – über das Leben, über uns selbst und über das, was wirklich zählt. Ich wünsche jeder Person, die gerade kämpft, dass sie nicht den Mut verliert. Es ist okay, schwach zu sein, es ist okay, Hilfe anzunehmen und es ist völlig in Ordnung, neue Wege zu gehen. Es gibt immer Hoffnung und manchmal beginnt die Stärke genau dort, wo wir dachten, keine mehr zu haben.
Vielen Dank und weiterhin viel Freude am Sport!
Fotos: ©️WTG2025/YesVideography, ©www.sportshot.de und private Aufnahme
Über 100 Talente beim Kadertest: Starke Leistungen und perfekte Organisation
Leistungssport, ParatriathlonMehr als 100 junge Triathletinnen und Triathleten aus ganz Bayern stellten sich am vergangenen Wochenende beim Kadertest des Bayerischen Triathlon-Verbands den sportlichen Herausforderungen. Auf dem Programm standen Schwimm- und Laufdisziplinen, bei denen die Nachwuchsathletinnen und -athleten ihre Form unter Beweis stellen konnten.
Von den jüngsten Schülern bis hin zur Jugend B wurden sowohl im Wasser als auch auf der Laufbahn gute Leistungen erzielt. Besonders stark präsentierten sich unter anderem Lotte Fankel (Schüler B; SV Bayreuth), Enzo Thoulouze (Schüler B; TSV Gaimersheim), Zoé Thoulouze (Schüler A; TSV Gaimersheim), Mika Fankel (Schüler A; SV Bayreuth), Josephine Kujala (Jugend B; La Carrera Tri Team Rothsee) und Konstantin Koop (Jugend B; TV Eintracht Karlsfeld), die in ihren Altersklassen ganz vorne lagen. Auch in den Jugend A-Wertungen zeigten etwa Tom Kaebel (TV 1848 Coburg) und Magdalena Mayer (TG Viktoria Augsburg) hervorragende Ergebnisse.
Ideale Bedingungen
Die Bedingungen für den Test waren nahezu ideal: angenehme Temperaturen, gute Stimmung und eine reibungslose Organisation. Dank der akribischen Vorbereitung von Roland und Teresa Knoll, die die schwerpunktmäßig die Schüler- und Jugendklassen betreuen, lief der Kadertest rundum perfekt ab. Unterstützt von zahlreichen Helferinnen und Helfern funktionierte das Zusammenspiel zwischen Zeitnahme, Material, Aufwärmorganisation und Testdurchführung reibungslos – beste Voraussetzungen für aussagekräftige Leistungen. Auch für Verpflegung war gesorgt, dank des Engagements des Partyservice Caterina.
Inklusion im Fokus: Para-Triathleten am Start
Auch die bayerischen Para-Triathletinnen und -Triathleten absolvierten ihre Tests mit großem Engagement und Erfolg. Für den sehbehinderten Florian Ramer fand sich sogar spontan noch kurz vor dem Start ein Guide: Florian Loos, dessen Tochter bei den Schülern B antrat, sprang zehn Minuten vor Testbeginn ein und unterstützte ihn hervorragend. Eltern und Sportler halfen zudem spontan beim sogenannten „Tapping“ – einer Technik, mit der blinde Athleten beim Schwimmen sicher geführt werden.
Die Para Triathletinnen und Triathleten beim Kadertest mit BTV-Maskottchen Sepp
Mit Hilfe des Guide-blinden-Netzwerks konnte Lasse Hasselbrink an den Start gehen. Stefan Marshall begleitete ihn über die drei Kilometer Laufstrecke. Lunel van der Merwe war gemeinsam mit Michelle Wagner unterwegs. Die beiden konnten sich über eine neue Bestzeit freuen, ebenso wie Sarah Steinke. Auch Julian Winter, der den Kadertest inmitten seines regulären Trainings absolvierte, zeigte sich mit seinen Leistungen sehr zufrieden. Besonders erfreulich: Lars Konek war erstmals beim Kadertest mit dabei und überzeugte gleich mit einem gelungenen Einstand.
Fotos: Julia Fankel, Guntram Rudolph
BM im Crossduathlon in Burglengenfeld: König und Griesche erneut die Wuidsaukönige
Breitensport, VeranstaltungenBayerns Crossduathlon- und Triathlon-Elite gab sich auf dem Burglengenfelder Lanzenanger ein Stelldichein. In einem wie immer anspruchsvollen und spannenden Rennen durch Gelände und über Hindernisse sicherten sich Tobias König (MSC Miesenbach) und Cornelia Griesche (TSV Gaimersheim) wie bereits im Vorjahr den Titel und dürfen sich erneut „Wuidsaukönige“ nennen.
Nach der Austragung der Deutschen Meisterschaften 2022 und 2023 erhielt der TV Burglengenfeld in diesem Jahr den Zuschlag für die Bayerischen Titelkämpfe. Der dritte Bürgermeister Sebastian Bösl, der in Vertretung des Schirmherrn Thomas Gesche anwesend war, zeigte sich beeindruckt vom Event auf dem heimischen Lanzenanger. BTV-Präsident Gerd Rucker lobte in seinem Grußwort die langjährige, hervorragende Arbeit der TV-Triathlongruppe. Immerhin sorgten wieder über 100 Ehrenamtliche gemeinsam mit der Stadt Burglengenfeld, der BRK-Bereitschaft, den Feuerwehren und den Abteilungen Triathlon, Radsport und Leichtathletik des TV Burglengenfeld für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.
Die Bayerischen Meisterinnen und Meister im Crossduathlon 2025
Spannende Rennen auf anspruchsvoller Strecke
Um 12:15 Uhr fiel der Startschuss zur „Fischer Fußfit Wuidsaujagd“ – der Bayerischen Meisterschaft über 6,0 km Laufen, 22,8 km Mountainbiken und abschließend 3,6 km Laufen. Dreh- und Angelpunkt war der Lanzenanger, wo Zuschauer Start, Ziel, den Hindernisparcours „Fuchsbau“ und die spektakuläre Röhrendurchfahrt hautnah miterleben konnten. Besonders der neue Rollenhindernis-Parcours sorgte für Stimmung und begeisterte Fans und Familien gleichermaßen.
Bei den Herren legte Marathonprofi Erik Hille (TV Burglengenfeld) ein hohes Anfangstempo vor. Doch der amtierende Weltcup-Dritte im Crosstriathlon, Sebastian Neef (TSG Roth), erreichte bereits mit 30 Sekunden Vorsprung die Wechselzone und übernahm in der ersten MTB-Runde die Führung. Dann zeigte Tobias König, Gesamtsieger der MTB-Bundesliga 2025, seine Klasse: Mit einem starken Auftritt auf dem Bike setzte er sich ab und verteidigte den Vorsprung bis ins Ziel – erneut mit der Wuidsaumaske als Trophäe. Als erster bayerischer Athlet lief Sebastian Neef auf Gesamtrang zwei über die Ziellinie. Michi Fuchs beeindruckte mit einer starken Radleistung und sicherte sich nach hartem Kampf auf dem Schlusslauf den dritten Gesamtrang und BM-Vize-Titel vor seinem Vereinskollegen Erik Hille.
Auch das Damenrennen bot Hochspannung: Cornelia Griesche kam mit rund zwei Minuten Vorsprung vor Paula Leupold (TV Burglengenfeld) in die Wechselzone. Trotz Krämpfen zeigte Leupold auf dem Mountainbike eine beeindruckende Leistung und startete mit 1:30 Minuten Vorsprung auf den letzten Laufabschnitt. Auf den letzten 400 Metern lief Griesche jedoch wieder auf und hatte im Zielsprint die besseren Reserven – mit neun Sekunden Vorsprung verteidigte sie ihren Titel. Vanessa Baumeister (TG Augsburg) komplettierte mit der zweitschnellsten Laufzeit das Podium.
Ergebnisse
Männer:
1. Platz: Tobias König (MSC Wiesenbach) 1.34.21
2. Platz: Sebastian Neef (TSG Roth) 1.35.01 (1. Platz BM),
3. Platz: Michael Fuchs (TV Burglengenfeld) 1.37.10 (2. Platz BM)
4. Platz: Erik Hille (TV Burglengenfeld) 1.41.26
5. Platz: Sven Zurawask (TV Erlangen) 1.41.43 (3. Platz BM)
Frauen:
1. Platz: Cornelia Griesche (TSV Gaimersheim) 1.53.40 (1. Platz BM)
2. Platz: Paula Leupold (TV Burglengenfeld) 1.53.49 (2. Platz BM)
3. Platz: Vanessa Baumeister (TG Augsburg) 1.1.56.21,
4. Platz: Laetitia Birner (Team Oberpfalz) 2.07.16 (3. Platz BM)
5. Platz: Magdalena Lechner (Twin Neumarkt) 2.15.58
Link zu den Ergebnissen.
Fotos: Franz Pretzl
Vom Stützpunkt aufs Siegerpodest: Leistungssport-Saison 2025 mit tollen Erfolgen
Bundesstützpunkt, LeistungssportDas Sportjahr 2025 brachte für den Bundesstützpunkt Nürnberg und den Bayerischen Triathlon-Verband eine Reihe beachtlicher Ergebnisse auf nationaler und internationaler Ebene. Besonders auf der Welt- und Europabühne zeigte sich, dass die Athletinnen und Athleten aus Nürnberg zu den stärksten im deutschen Triathlon gehören. Bei der Weltmeisterschaft stellten sie vier der insgesamt sechs deutschen Starterinnen und Starter: Am Start waren Charlotta Bülck, Kjara Reckmann, Luis Rühl und Moritz Hägel. Auch auf europäischer Ebene setzte sich dieser Trend fort: Bei der EM kamen vier der acht deutschen Starter vom BSP Nürnberg. Das Mixed-Relay-Team erreichte dort den zweiten Platz, hinzu kamen zwei Top-5- und eine Top-10-Platzierung in den Einzelrennen.
Im Junioren-Europacup konnten die Nachwuchsathletinnen und -athleten ebenfalls überzeugen. Moritz Hägel und Chiara Göttler feierten jeweils einen Sieg, Charlotta Bülck, Luis Rühl und Sarah Walter standen drei weitere Male auf dem Podium. Auch abseits der Medaillenränge gab es zahlreiche starke Auftritte und solide Top-Platzierungen, die das Leistungsniveau des Teams unterstrichen. Bei der Jugend-Europameisterschaft in Kitzbühel belegte Josefine Doseth im Finale Platz 21 und erreichte gemeinsam mit dem Team im Mixed Relay Rang zehn. Nina Mayer kämpfte sich im B-Finale auf Platz 26.
Carlotta Bülck bei der DM Junioren 2025
National gesehen war die Bilanz nach Trainerwechsel und einigen Athleten-Abgängen ebenfalls gut. Drei der vier möglichen Deutschen Mannschaftsmeistertitel gingen an den BTV beziehungsweise den Bundesstützpunkt – in den Kategorien Jugend A weiblich, Junioren und Juniorinnen. In den Einzelwertungen sicherte sich Charlotta Bülck einen Sieg, Kjara Reckmann und Moritz Hägel standen zudem auf dem Podium. Luis Rühl, Moritz Hartmann, Chiara und Giulia Göttler, Annika Bernhuber, Josefine Jozwiak und Sarah Walter schafften den Sprung in die Top 10.
Die Neuzugänge im Kader für die Saison 2025/26 konnten sich in den Vergangenen Wochen bereits etwas einleben. Begrüßt wurden Frederike Bülck, Eva Rauscher, Joel Westphal, Alexander Tresselt, Leon Jóźwiak, Lando Spielberger und Konstantin Koop.
Foto: DTU/ Winni Penno
Sportlich, motiviert, mittendrin – Chiara Göttler bringt frischen Wind in den BTV
LeistungssportMit Beginn des neuen Schuljahres darf der Bayerische Triathlon-Verband ein neues Gesicht begrüßen: Chiara Göttler verstärkt das Team im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in der Geschäftsstelle. Die 18-Jährige bringt nicht nur frischen Wind und tatkräftige Unterstützung in die tägliche Verbandsarbeit, sondern verfolgt parallel auch ihre sportliche Laufbahn als Triathletin am Bundesstützpunkt Nürnberg.
2025 war schon jetzt ein besonderes Jahr: Die Harburgerin sicherte sich beim Europe Triathlon Junior Cup in Tabor souverän den Sieg und lieferte auch sonst starke Ergebnisse im nationalen Wettkampfzirkus.
Schon früh entdeckte sie ihre Begeisterung für den Triathlon und konnte sich über regionale und bayerische Erfolge stetig weiterentwickeln. Zu ihren bisherigen Highlights zählen Podiumsplätze bei bayerischen Meisterschaften sowie Starts auf nationaler Ebene, bei denen sie sich regelmäßig in der Spitze behauptete. Durch ihr Training am Bundesstützpunkt Nürnberg arbeitet Chiara gezielt an ihrem nächsten Karriereschritt und bringt die Leidenschaft für den Sport auch abseits der Wettkampfstätten mit in ihre Arbeit beim Verband ein. Wir haben nochmal nachgehakt.
Chiara, willkommen im Team! Warum hast du dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden – und warum gerade beim BTV?
Danke! Ich habe mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden, weil ich gerne etwas Praktisches machen wollte, bevor ich ein Studium anfange. Ich wollte Erfahrungen sammeln und einfach mal sehen, wie der Alltag im Sportbereich aussieht – vor allem hinter den Kulissen. Beim BTV hat mich besonders angesprochen, dass ich meine Leidenschaft für den Triathlon mit der Arbeit verbinden kann. Ich finde es cool, Teil eines Teams zu sein, das den Sport fördert und organisiert, und gleichzeitig selbst aktiv bleiben zu können.
Kannst du uns kurz erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist?
Ich komme aus der Nähe von Harburg, wo jedes Jahr der allbekannte Dorflauf stattfindet. Schon ein paar Wochen vor dem Lauf traf sich dort immer eine große Gruppe von Kindern in meinem Alter – die Triakids vom TSV Harburg. Sie haben sich gemeinsam aufgewärmt, gespielt und die Strecke abgelaufen. Das hat mich begeistert, und ich wollte unbedingt auch mitmachen. Aber unsere Mama meinte, ohne Training wird das nichts. Also sind wir zu den Triakids gegangen und haben beim Vorbereitungstraining mitgemacht und sind danach immer mal wieder zum Triathlontraining, was mir dann nach einer Zeit richtig viel Spaß gemacht hat.
Chiara Göttler beim Rothsee Triathlon 2025
Welche deiner bisherigen sportlichen Erfolge sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Einer meiner schönsten Erfolge war dieses Jahr der Sieg beim Europacup – vor allem, weil ich völlig ohne Erwartungen an den Start gegangen bin. Dann so ein Ergebnis zu erzielen, war einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl, besonders gegen internationale Athleten. Auch der Sieg mit der Mixed Team Relay letztes Jahr war etwas ganz Besonderes. Die Stimmung und Atmosphäre waren genial, und das ganze Team hat einen angefeuert und unterstützt – das hat richtig motiviert und stark gemacht.
Du trainierst am Bundesstützpunkt Nürnberg – wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
Jeder Tag läuft ein bisschen anders ab, aber meistens startet er schon früh – gegen 7:30 Uhr – mit der ersten Trainingseinheit, entweder Schwimmen oder Laufen. Danach gibt’s erst mal ein ordentliches Frühstück, bevor es später Mittagessen gibt. Am Nachmittag steht dann die zweite Einheit des Tages an, und manchmal kommt sogar noch eine weitere dazu.
Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesteckt?
Ich möchte vor allem an meiner Schwimmform arbeiten, damit ich mich bei internationalen Rennen schon zu Beginn im vorderen Feld positionieren kann. Außerdem will ich meine Stärken weiter ausbauen und mit noch mehr Kraft und Leistungsfähigkeit an den Start gehen, um gute Ergebnisse bei internationalen Wettkämpfen und in der 1. Triathlon-Bundesliga zu erreichen.
Wie schaffst du es, die Doppelbelastung aus Arbeit und Training unter einen Hut zu bringen?
Wichtig ist für mich, dass ich meine Aufgaben gut organisiere und erledige, wenn gerade Zeit ist – und sie nicht bis zur letzten Minute aufschiebe. So vermeide ich eine Menge Stress. Außerdem versuche ich, mich immer auf eine Sache zu konzentrieren. Dadurch kann ich sie schneller und besser erledigen, ohne ständig abgelenkt zu sein. Oft ist das Training für mich aber auch eine Art Pause zwischen der Arbeit – eine willkommene Ablenkung, um den Kopf freizubekommen.
Wo siehst du dich sportlich und beruflich in ein paar Jahren?
Sportlich sehe ich mich auf jeden Fall weiterhin im Leistungssport. Eines meiner größten Ziele ist es natürlich, es in den Perspektivkader der Deutschen Triathlon Union zu schaffen und ganz vorne mit dabei zu sein. Beruflich sehe ich mich im Studium – oder vielleicht sogar schon kurz vor dem Abschluss. In welche Richtung es genau gehen soll, weiß ich allerdings noch nicht so ganz.
Foto: Malte Kreibich
Valentin Hanzer bloggt: Auf nach Australien – meine letzte Vorbereitung vor der Weltmeisterschaft
ParatriathlonAls ich von Bundestrainer Tom Kosmehl erfahren habe, dass ich mich für die Weltmeisterschaften in Wollongong (Australien) qualifiziert habe – und dass auch von seiner Seite die Nominierung erfolgen würde – konnte ich es kaum fassen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich bereits in meiner ersten Saison als Elite-Athlet zur WM fahren würde. Ein unglaubliches Gefühl und gleichzeitig das Startsignal, den Fokus nochmal komplett auf dieses neue, große Ziel zu richten.
Vorbereitung in Kienbaum
Somit ging es nur eine Woche nach dem Wettkampf in Alhandra für mich ins Trainingslager nach Kienbaum, wo sich das deutsche Paratriathlon-Team gemeinsam mit den Junior:innen auf die Weltmeisterschaften vorbereitete. Auf dem Plan standen viele spezifische Einheiten: Multikoppel-Training, Open-Water-Sessions und Wechseltraining. Der Fokus lag klar auf Qualität statt Quantität – jede Einheit sollte sitzen, damit wir in Australien top vorbereitet an der Startlinie stehen.
Valentin Hanzer im Trainingslager in Kienbaum
Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Para-Kader zu trainieren. Wir haben uns gegenseitig gepusht, voneinander gelernt und dabei echt gute Stimmung im Team gehabt. Trotzdem blieb genug Raum um sich auszuruhen – denn nur wer gut regeneriert, kann in den wichtigen Einheiten alles geben.
Ein absolutes Highlight in Kienbaum war für mich die Kältekammer. Nach den härtesten Einheiten ging es dort direkt hinein – bei minus 110 Grad! Die ersten 30 Sekunden merkt man die Kälte kaum, weil sie sehr trocken ist, aber nach 1:30 Minuten ist man dann trotzdem sehr froh, wenn die Tür wieder aufgeht. Der Effekt ist echt beeindruckend: Man fühlt sich gleich danach viel entspannter – perfekt, um am nächsten Tag wieder Gas zu geben.
Letzte Vorbereitungen
Nach zwei intensiven Wochen im Trainingslager ging es nochmal zurück nach Hause, um die letzten Vorbereitungen zu treffen: Koffer packen, Material checken, das Fahrrad für den Flug vorbereiten. Jetzt steigt langsam die Vorfreude – und auch ein bisschen die Aufregung.
Nächste Woche geht es dann endlich los nach Australien! Ich bin gespannt auf die vielen neuen Eindrücke, das Klima, die Strecke – und natürlich auf den Wettkampftag selbst. Am 19. Oktober heißt es dann: alles geben und versuchen das abzurufen, wofür ich die letzten Monate gearbeitet habe.