Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Niclas Bock war Nachwuchssportler, Profi-Athlet und als Age Grouper unterwegs. Als Aktiver konnte er Titel, wie Altersklassen-Europameister oder Deutscher Meister in der U23 feiern. Heute hat er Triathlon zu seinem Beruf gemacht. Nicht als Athlet, dafür aber als Medienschaffender, als Berater und Influencer. Wer so lange dabei ist, hat sicher ein paar „erste Male“ erlebt. Ob es immer noch Neues für ihn gibt, das haben wir ihn gefragt.

Hallo Niclas,
wie bist Du eigentlich zum Triathlon gekommen und wie war Dein erstes Rennen?

Der Grund war eine Wette mit meinem Vater. Es ging darum, wer bei einem 10-Kilometer-Lauf schneller ist. Der Lauf hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern hat ohne große Vorbereitung auch überraschend gut geklappt. Ich wurde von einem lokalen Triathlontrainer angesprochen, ob ich nicht mal zum Training vorbeikommen möchte. Da die Fußball-Saison noch Winterpause hatte, habe ich dort einfach mal vorbeigeschaut. Es war toll, eine neue Sportart kennenzulernen, und so bin ich im Triathlon, über den Einstieg im lokalen Verein, kleben geblieben.

Als Jugendlicher und junger Erwachsener hast Du einige Erfolge gefeiert. Was macht das mit einem? Vor allem aber, wie geht es einem, wenn es mal nicht mehr so rund läuft?

In dem Moment war das natürlich toll und eine schöne Motivation, um am Ball zu bleiben. Wenn es gut läuft, willst Du ja normalerweise, dass es immer noch besser wird. Im Rückblick kann ich sagen, dass es eine richtig schöne und besondere Zeit war. Ich weiß zu schätzen, was ich erleben durfte. Außer den schönen Erinnerungen bleibt davon unter’m Strich aber nicht viel übrig.

Wann hast Du Dich dazu entschlossen, als Triathlon-Profi zu starten und wie kam die Entscheidung zustande?

Ich glaube, das hat sich in meinem Fall mehr oder weniger so ergeben. Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, in dem ich bereits viel Zeit fürs Training hatte und es keine weiteren Verpflichtungen gab. Im Anschluss hatte ich mich für ein Fernstudium entschieden, damit ich weiterhin möglichst viele Freiheiten genießen konnte, um mich flexibel auf den Triathlon konzentrieren zu können. Dadurch, dass es sich dann sportlich gut entwickelt hat, bin ich ins Profitum immer weiter hineingestolpert.

„Triathlon-Profi“ – das klingt für viele traumhaft. Den ganzen Tag trainieren und erholen, in der Welt herumreisen und so seinen Lebensunterhalt verdienen. Ist das wirklich so?

Je jünger man ist, desto eher ist das so. Vor allem, wenn man selbst noch kaum Verpflichtungen hat, denen man nachkommen muss oder in Sachen Familie und Kindern unabhängig ist. Wahrscheinlich ist es heute in den allermeisten Fällen noch genauso, wie es damals bei mir war: Man lebt in dieser Zeit von der Hand in den Mund. Das Geld, was durch kleine Sponsorings, Finanzspritzen der Eltern oder vielleicht sogar mal Siegprämien reinkommt, ist schnell wieder weg, um alle laufenden Kosten zu decken. Wie unbeschwert man das genießen kann, ist dann vermutlich Typsache.

Zwar nicht mehr als Triathlon-Profi, aber Du hast Triathlon dennoch zu Deinem Beruf gemacht. Gab es eine Situation, in der Du Dich dazu entschlossen hast, oder wuchs die Entscheidung langsamer heran?

So, wie ich in den Profisport reingestolpert bin, so bin ich auch wieder rausgestolpert. Als Sportler war ich ja nie einer der Besten, ich war immer nur einer von vielen. Mit Ende 20 und der Gewissheit, dass es sportlich keine großen Sprünge mehr zu erwarten geben würde, musste ich zwangsläufig an die Zukunft denken. Da ich parallel zum Sport immer schon ein großes Interesse für Medien hatte, gerne Texte schrieb oder von meinen Erlebnissen berichtete, entschloss ich mich dazu, die Seiten zu tauschen. Ich wollte nicht mehr Profi sein, sondern in unterschiedlichen Formen über Profis, Events und Szene berichten.

Nun bist Du in vielen Bereichen unterwegs und erfindest Dich und Deine Arbeit nicht selten neu. Dabei sind „Erste Male“ immer aufreibend, strapaziös, anstrengend. Wie behältst Du da einen kühlen Kopf?

Gute Frage. Mir hilft es, einen Plan zu schmieden, bevor ich etwas Neues beginne. Durch die Erfahrungen der letzten Jahre, Bauchgefühl und den Austausch mit Leuten, die mich und meine Arbeit gut kennen, bringe ich die Vorhaben dann meistens an einen Punkt, ab dem ich das Gefühl habe, zu wissen, was zu tun ist, um damit – auf gut Deutsch – nicht auf die Schnauze zu fallen. Gleichzeitig setze ich nie voraus, dass alles, was ausprobiert wird, auch funktionieren muss. Es ist immer wichtig, nicht zu stolz zu sein, um Ideen über Bord zu schmeißen. Ich bin froh, dass ich mit dieser Herangehensweise bisher gut gefahren bin. 

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Foto: Nancy Otto

Lisa Höcker ist in diesem Jahr Mama geworden. Trotzdem hat sie sich an den allerersten Triahtlon herangewagt – und das auch noch ziemlich spontan. Wie sie dazu kam und ob sie dabei bleibt, das haben wir sie gefragt.

Hallo Lisa,
2023 war Dein Rookie-Jahr und Du hast Dich an Deinen ersten Triathlon herangewagt. Wie kam es dazu?

Das war eine sehr spontane Entscheidung. Mein Bruder Andreas hat in den letzten Jahren seine Leidenschaft für Triathlon entdeckt und bereits an vielen verschiedenen Wettbewerben, wie Ingolstadt und Roth teilgenommen. Im letzten Jahr hat er in unserem Verein (SV Schalding-Heining e.V.) eine Triathlon-Abteilung gegründet, die zu Beginn nur aus ihm alleine bestand. Dass das Interesse an diesem Sport in unserer Gegend sehr groß ist, zeigte sich sehr schnell und die Abteilung wuchs innerhalb eines Jahres auf aktuell ca. 20 aktive Sportlerinnen und Sportler und viele tolle Supporter.

Erst schwanger und dann mit Baby war es mir leider kaum möglich die weiten Anreisen auf mich zu nehmen und als Zuschauerin bei den verschiedenen Wettkämpfen vor Ort dabei zu sein. Im Mai dieses Jahres fand dann aber zum ersten Mal der Triathlon in Pocking statt. Dort hat es mich dann nach all den Eindrücken, die ich aus der Ferne miterleben durfte, so richtig gepackt. Ich stand mit Gänsehaut und Tränen in den Augen am Zieleinlauf und bejubelte unsere Finisher. Ab dem Moment war für mich klar, irgendwann will ich auch mal an einem Triathlon teilnehmen. Dass ich mir drei Monate später diesen Wunsch bereits erfüllen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mitte August habe ich Andreas nach dem Termin für die nächste Sprintdistanz gefragt und die Antwort kam frontal: in zwei Wochen, an meinem Geburtstag 😄 kurz darauf war ich angemeldet.

Frau auf Mountainbike

Dein Premieren-Rennen hast Du rund neun Monate nach der Geburt Deines ersten Sohnes geschafft. Als Mama hat man doch sicher ersteinmal andere Dinge zu tun und im Kopf, als sich einem neuen Sport zu widmen, oder?

Ohja, viele andere 😄 Wir leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und Haus und Hof wollen gepflegt werden. Dazu kommt, dass ich sowieso jemand bin, der viel beschäftigt ist und eigentlich kaum mal stillsitzt. Mein Glück ist, dass mein Sohn Maximilian ein Sonnenschein und sehr unkompliziert ist. Wir sind ein eingespieltes Team und auch das Unterstützungssystem funktioniert wunderbar. So ist es mir möglich, mich auch anderen und auch neuen Dingen zu widmen. Ich habe immer schon gerne und viel Sport gemacht. Und wenn man ein Baby hat, sind Sporteinheiten immer eine gute Gelegenheit, um mal wieder etwas für sich selbst zu tun und den Alltag mal beiseite zu schieben.

Triathlon ist neu – bisher warst Du als Abteilungsleiterin für Ski & Snowboard im SV Schalding-Heining e.V. unterwegs. Hat der Verein zum Wechsel beigetragen? 

Abteilungsleiterin der Ski & Snowboardabteilung bin ich nach wie vor. Durch die Entstehung der Sparte Triathlon hat sich das Angebot unseres Vereins nochmal erweitert. Andreas hat hier etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt. Es gibt gemeinsame Lauftreffs, Radeinheiten auf der Rolle oder im Freien und einmal wöchentlich eine für uns reservierte Schwimmbahn im Hallen- bzw. Freibad. 

Zurück zu Deinem ersten Rennen: Wie war es? Was waren die schwierigsten und was die tollsten Momente?

Es war gigantisch…bei dem Gedanken daran, kann ich es kaum erwarten, wieder an den Start zu gehen. Ich fange mal mit dem Schwierigsten an: RADFAHREN… ich bin seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr Radgefahren und hatte auch selber kein Rad. Vier Wochen vor dem Triathlon (als es noch nicht mal Thema war, dass ich teilnehmen werde) fand mit der Skiabteilung eine Radtour statt, für die ich mir das Mountainbike meiner Freundin ausgeliehen habe. Dieses Rad sollte mich dann auch in München von Wechselzone zu Wechselzone bringen. Es war für mich – wie zu erwarten war – die härteste Disziplin. Fürs erste Mal war es schon ausreichend, aber ein Rennrad nach dem anderen vorbeifahren zu sehen hat mich zwischenzeitlich auf den 20 Kilometern sehr deprimiert. Da für mich aber an oberster Stelle stand ins Ziel zu kommen, bin ich einfach mein eigenes Rennen gefahren und konnte es dann auch auf dem Rad genießen. Am wenigsten Sorgen machte ich mir im Vorfeld übers Laufen. Doch da hatte ich nicht im Kopf, dass ich vorher schon 20km auf dem Rad war… es ging also recht langsam los. Nach einem Kilometer lösten sich aber alle Blockaden und es war ein richtig tolles Gefühl sicher sein zu können, dass ich es ins Ziel schaffen werde. 

Für mich der tollste Moment war vor dem Start. Die Vorfreude darauf, endlich loszulegen, war gigantisch. Diesen Moment konnte ich glücklicherweise mit drei meiner Teamkolleginnen teilen, so war es natürlich gleich noch viel schöner. Als es dann losging, war ich sofort mittendrin und habe beim Schwimmen schon gemerkt, dass ich gut mithalten kann. Es hat so viel Spaß gemacht. Als krönender Abschluss kam dann der Zieleinlauf. Ich war glücklich und stolz es geschafft zu haben. 

Vielr Sportlerinnen mit Medaillen

Was denkt man sich als Quereinsteiger von den Triathleten? Wo liegen Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten zum Wintersport?

Ich weiß gar nicht, ob ich das so öffentlich sagen darf, aber wenn ich an unser Team denke, dann sind das für mich lauter Verrückte 😄. Natürlich im positiven Sinn. Der Zusammenhalt ist gigantisch und beflügelt. Man kann gar nicht anders, als mitzuziehen, weil es einfach unfassbar viel Spaß macht. Das fängt bei gemeinsamen Trainingseinheiten an und geht bis zu einer schlaflosen Nacht, um unsere Ella beim Ironman auf Hawaii anzufeuern. Ich möchte das alles nicht mehr missen und gehöre nun wohl auch zu den Verrückten 😉. 

Ich stehe seit meinem dritten Lebensjahr auf Skiern. Der Spruch „Bretter, die die Welt bedeuten“ trifft es sehr gut. Es ist eine Leidenschaft, bei der ich abschalten und einfach genießen kann. Mein erster Triathlon hat ein ähnliches Gefühl hervorgerufen. Der große Unterschied liegt darin, dass beim Skifahren keine Zeit mitläuft, da ich hier nicht im Rennsport aktiv bin. Beim Triathlon befindet man sich doch in einem Wettkampf und es geht am Ende immer darum, über die Ziellinie zu laufen. Gemeinsam haben beide Sportarten auf jeden Fall die Herausforderung und man hat immer die Möglichkeit über sich hinauszuwachsen. 

Wirst Du beim Triathlon bleiben und was sind vielleicht neue Ziele?

Auf jeden Fall werde ich beim Triathlon bleiben. Ich fange mal mit kleinen Zielen an: regelmäßiges Training und bei ein paar Veranstaltungen mit an den Start gehen, dann aber auf jeden Fall mit Rennrad. Ein größeres und für mich momentan realistisches Ziel ist die Teilnahme an einer Mitteldistanz… wobei eine Langdistanz natürlich auch sehr reizvoll wäre 😉 Das ist gerade das Schöne an Triathlon: es reißt mit und bietet unfassbar viele Möglichkeiten. Der innere Schweinehund hat hier keine Chance.  

Vielen Dank für das Interview!

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: privat

zwei Personen stehen auf der Bühne und lächeln in die Kamera

Gerhard Müller startet seit Jahrzehnten bei Ausdauerwettkämpfen. In der vergangenen Saison feierte er ein ganz besonderes Jubiläum: Er finishte seinen 500. Wettkampf mit Erfolg. Allein diese Zahlen sind beeindruckend. Auch in der nächsten Saison hat der 77-Jährige natürlich noch einige Ziele. Aber kann man sich nach so vielen Rennen noch an sein Rookie Race erinnern? Wir haben ihn gefragt.

Hallo Gerhard,
was hast Du im nächsten Jahr geplant?

Ich mache jetzt – ununterbrochen – seit 36 Jahren Wettkämpfe. Durchschnittlich habe ich 14 DTU-Wettkämpfe absolviert. Insgesamt waren es meistens 18 bis 21 Stück pro Jahr. Wenn man das zusammenzählt kommen fast 27.523 Wettkampf-Kilometer zusammen. Meine Trainings-Kilometer werden allerdings nicht bekannt gegeben. Deshalb habe ich meiner Frau versprochen die nächsten beiden Jahre ein „bisschen“ kürzerzutreten und höchstens zehn Triathlons bzw. Duathlons zu bestreiten.

Du bist seit über 55 Jahren Ausdauersportler mit Leib und Seele. Wie kamst Du dazu und kannst Du Dich noch an Dein erstes Rennen erinnern?

Natürlich kann ich mich erinnern. Das war 1965. Ich habe mit 19 Jahren einen 2.000m Crosslauf in Ansbach gemacht. In 7:07 Minuten und habe den Lauf gewonnen. Nachdem ich aber seit 1957 auch Handball spiele, war mir die Ausdauer wichtiger. Nach einigen Halbmarathons und 30-35 Kilometer-Läufen habe ich in Nürnberg 1969 in 2:44:46 Std. mein bestes Rennen an 3. Stelle gefinisht. Es kamen dann noch über 50 Marathons dazu – auch Marathon–Athen. Da gab’s natürlich auch Siege und gute Platzierungen in den jeweiligen Altersklassen.

Bei über 500 Rennen kann man sich sicher nicht an jedes einzelne erinnern. Bestimmt aber an einige Highlights. Was war das Besonderste, was das kurioseste und was das schlimmste Rennen?

Fangen wir mit dem schlimmsten an: die Mitteldistanz in Ingolstadt 2022. Um 08:00 Uhr war es warm, sonnig, 19 Grad im Baggersee. Erst für 12:00 Uhr war Regen gemeldet. Aber am Ende des Schwimmens gab es einen Wetterumsturz mit Regen und einem Temperatursturz auf 8 Grad. Trotzdem ging es in die nassen Strümpfe und Schuhe und aufs Rad. Niemand hatte Regensachen oder warme Kleidung parat. Viele Athleten haben gleich oder nach einigen Kilometern mit Unterkühlung aufgegeben. THW und Feuerwehr gaben ihre Mäntel an die Teilnehmer und Einwohner der Dörfer ließen Athleten ins Haus, um sich aufzuwärmen und gaben heiße Getränke. Ich fuhr nach 40 von 80 Kilometern in die Wechselzone und gab auf, da ich nicht mehr schalten und bremsen konnte. Meine erste Aufgabe im 34. Jahr. Selbst in der warmen Kleidung habe ich dann noch eine halbe Stunde gezittert.

Die besonderen Rennen: Seit 1988 war ich am Schliersee dabei. Klares Wasser, eine traumhafte Rad- und Laufstrecke und der legendäre Kaiserschmarrn im Ziel. Auf gleicher Ebene ordne ich den Allgäu Triathlon in Immenstadt ein. Die Versorgung vor und nach dem Wettkampf sind unbeschreiblich super. Und natürlich sind alle meine 17 Langdistanzen etwas Besonderes. Ich war u.a. in Roth, Zofingen, Frankfurt, Köln…

Der Kurioseste: Das war die DM Duathlon 2002, glaube ich, in Neustadt a.d.A. Beim Radfahren mussten zehn (!) Runden mit je vier Kilometern absolviert werden. Seitdem weiß ich, dass außer mir und einigen wenigen Athleten, viele nicht bis zehn zählen können. Sie sind nur acht oder neun Runden und einer sogar elf Runden gefahren. Da es keine elektronische Rundenzählung gab, gab es im Anschluss Proteste der Teilnehmer: „Der war dauernd vor mir – und ist schon in der achten oder neunten Runde ins Ziel gefahren!“ Einige gaben das dann auch zu, andere nicht. Die Siegerehrung musste wegen der Tumulte abgebrochen werden. Auch nach zwei Stunden sah sich die Orga nicht imstande eine Siegerehrung durchzuführen.

Gut, Du musst Dich ja auch nicht an jedes Rennen erinnern, denn Du hast in Deinem Keller die wohl umfangreichste Dokumentation, die man finden kann. Urkunden, Ergebnislisten, T-Shirts, Medaillen… wie viel Platz brauchen 45 Jahre individuelle Sportgeschichte?

Die Hängeregister (142 Stück) in den Schränken aneinander gereiht, nehmen 3,15 Meter ein. Der dickste ist Schliersee. Im Arbeitszimmer stehen nur die Pokale der ersten Plätze. Die Pokale der anderen Plätze werden für unseren „Weiherlauf“ umgestaltet. Die T-Shirts sind im Sportkeller in den Schränken verstaut. Für jedes Jahr gibt es ein eigenes Fach – es sind mittlerweile also 36 Fächer. Ich war aber auch qualitativ erfolgreich: Ich habe 46 Medaillen bei WMs, EMs, DMs und BMs mit nach Hause gebracht. Auch aus Italien, der Schweiz (5x), Österreich (4x) und Holland.

T-Shirts im Schrank

Wird der Sport nicht irgendwann langweilig? Wie hast Du für Dich immer wieder neue Ziele gefunden?

Seit 65 Jahren spiele ich im Tor Handball. Früher höherklassig und auch jetzt nicht in der „AH“, sondern „BK“ oder „BL“. Das bedeutet, dass ich auch trainieren muss. Dann gehe ich regelmäßig zu „Kieser-Training“, um körperlich fit zu bleiben. 45 Mal habe ich das bayerische und deutsche  Sportabzeichen gemacht. 2017 habe ich den Möhrendorfer Karpfenweiherlauf ins Leben gerufen – ein wunderschöner Landschaftlauf von 7 bis 21,1 km. Ein bisschen Zeit brauche ich noch für meine anderen Ehrenämter. Ich bin 1. Vorstand im Verein, Schriftführer im Bezirk Mittelfranken und auch ein bisschen bei der DTU aktiv. Langweilig wird das auf jeden Fll nicht. Ich freue mich schon auf 2026! Warum? Dann komme ich in die neue Altersklasse!

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

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Fotos: privat

Beim ersten Rennen gleich ein Meister-Titel: Dieses Kunststück gelang Julian Winter und seinem Tandem-Piloten Christian Schinkel dieses Jahr bei den D-A-CH-Meisterschaften Para-Triathlon in Altenkunstadt. Dabei war das Duo das erste Mal gemeinsam bei einem Rennen unterwegs und auch der Umgang mit dem geliehenen Tandem war noch ungewohnt.

1:21 Stunden brauchten die beiden Athleten für das gemeinsame Rennen über die Sprintdistanz. Am Ende liefen sie als Deutsche Meister der Klasse PTVI B2/B3 über die Ziellinie. PTVI B2/B3, das bedeutet, dass eine Sehbehinderung mit nicht vollständiger Erblindung vorliegt. Der gebürtige Laufer Julian Winter hat seit Geburt ein eingeschränktes Sehvermögen. Sportlich war er dennoch schon immer. Seit seiner Jugend schwimmt er im Verein und unternahm mehrtägige Radreisen mit seiner Familie. Das erste Mal in Kontakt mit Triathlon kam er in der Schule als Wahlfach.

Die Premiere im Dreisport verlief auf jeden Fall schon aussichtsreich und das, obwohl der Start durchaus kurzfristig erfolgte. Nur einen Tag vor dem Rennen konnte er gemeinsam mit Christian Schinkel das Tandem ausprobieren. Wie es war, haben wir die beiden gefragt.

Hallo Julian, hallo Christian,

der erste gemeinsame Triathlon: Welche Situation wird euch beiden in Erinnerung bleiben?

Julian: So einiges. Auf der Radstrecke auf jeden Fall der Berg direkt nach dem Kreisverkehr am Beginn der Radrunde und der U-turn auf schmaler Straße, den wir zweimal mit dem Tandem nicht geschafft haben und kurz absteigen mussten.

Christian: Da kann ich mich nur anschließen. Aber auch, dass es ein lustiger Tag war.

Im Tandem schwimmen, Rad fahren und laufen – was sind die Herausforderungen?

Die größte Herausforderung für uns war das Tandemfahren. Das ist schon etwas anders, als auf dem normalen Rad. Man muss viel früher bremsen, Auf- und Absteigen sowie das Einklicken der Schuhe in die Pedale muss man gemeinsam koordinieren. Der Wendekreis ist viel größer, was uns ja zum Verhängnis wurde, und es ist allgemein ein bisschen wackeliger. Aus dem Sattel gehen, z.B. an Anstiegen, geht nicht, alles in allem ist ein Tandem träger zu fahren als ein normales Rad – man muss die Kurven richtig sauber anfahren und das erwähnte Auf-und Absteigen muss man auch mehr durchdenken.

Aber auch für’s Schwimmen, Laufen und Wechseln nehmen wir ein paar Sachen mit, die wir beim nächsten Mal anders machen. Z.B. sind wir nach dem Schwimmen falschherum in die Wechselzone gekommen. Christian war links und Julian war rechts. Wir hatten unsere Sachen zum Wechseln aber auf der jeweils anderen Seite bereitgelegt.

Wie habt ihr euch kennen gelernt und was ist deine Motivation, Christian, Julian als Partner zu unterstützen?

Christian: Julian ist ja relativ neu im Post SV Nürnberg. Dort haben wir uns beim Schwimmtraining kennengelernt.

Julian: Am Post SV Stammtisch, ca. zwei Wochen vor dem Wettkampf, hat Christian dann erfahren, dass ich einen Guide für die deutsche Meisterschaft im Paratriathlon suche und sich spontan bereiterklärt.

Christian: Der Stammtisch war nach dem Post-SV-Triathlon-Lauftraining in der Vereinsgaststätte, ein Grieche. Meine Motivation: ich bin noch nie Tandem gefahren und fand es interessant, das mal auszuprobieren. Julian ist ein netter Kerl und bevor er nicht starten kann, dachte ich – komm, versuch das mal. Und der Wettkampf, in Altenkunstadt, ist ja auch keine Weltreise weg.

Julian, Du warst zuvor im Schwimmen aktiv. Was hat Dich dazu bewogen, auf Triathlon umzusteigen? Was bedeutet dir der Sport?

Am Triathlon gefallen mir ganz viele Sachen. Zunächst einmal ist da die klare Ausdauerfokussierung. Das Sprinten über 50 oder 100 Meter beim Schwimmen lag mir noch nie so. Dann, dass man beim Radfahren und Laufen super viel in der Natur ist. Beim Schwimmen spult man ja doch 80% seiner Einheiten in einer chlorigen Halle ab (was auch ab und zu auch ganz schön ist). Und zuletzt einfach die Abwechslung. Triathlon wird einfach nie monoton oder langweilig und selbst, wenn man mal keine Lust auf eine der drei Sportarten hat, gibt es immer noch zwei weitere Alternativen.

Danke für das Interview und viel Erfolg für Euere neuen Ziele.

Alles rund um Triathlon und „erste Male“ gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Fotos: Oliver Kraus

Dominik Löhlein ist routinierter Triathlet. Seit 2019 widmet er sich in seiner Freizeit dem Ausdauersport, war schon auf allen Distanzen unterwegs. In diesem Jahr gab es aber auch für den Wendelsteiner eine Premiere: Er hatte in der Lotterie einen der begehrten Startplätze für den Norseman ergattert. Eines der wohl anspruchsvollsten Langdistanzrennen überhaupt. Los geht es noch in Dunkelheit mit einem Sprung von einer Fähre in den Atlantil an der südwestlichen Küste Norwegens. Auf dem Rad wartet bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen der Ansttieg auf das Hardangervidda Bergplateau. Die abschließenden 42 Kilometer führen auf den Gipfel des Gaustatoppen in 1850 Metern Höhe.

Hallo Dominik,
Du hast ja schon ein paar Triathlons erlebt – was war Dein bisheriges Highlight?

Nach Beginn meiner Triathlonlaufbahn hatte sich relativ schnell herauskristallisiert, dass ich mich einmal einer Langdistanz stellen möchte. Diesen Traum habe ich mir in meinem dritten Triathlon-Jahr mit dem Challenge Roth dann auch erfüllt. Während meines Wintertrainings auf der Rolle, habe ich mir viele Berichte und Videos über internationale Events angesehen. Am meisten fasziniert war ich von diesem einen, knallharten Triathlon in Norwegen, bei dem es nicht um Bestzeiten geht, sondern vielmehr darum, sich selbst an die Grenze zu bringen und anzukommen. Der Reiz einer der Auserwählten zu sein, die dabei sein dürfen. Von daher muss ich sagen, mein absolutes Highlight war selbstredend der Norseman in Eidfjord Norwegen.Vor allem auch, weil ich schon immer einmal Norwegen bereisen wollte. Auch, um das Land und die Leute kennenzulernen.

Der Norseman gilt als eines der extremsten Rennen der Welt. Wie kamst Du dazu, Dich für die raren Startplätze, die in einer Tombola vergeben werden, zu bewerben?

Ich wusste, dass die Startplätze sehr rar sind. Es bewerben sich ca. 8.000 Menschen auf 250 Startplätze. Von diesen ist die Hälfte Norwegern vorenthalten, sowie ein weiterer Teil den Besten Finishern von Triathlons der Extrem-Triathlon-Serie. Blieben also noch etwa 100 Startplätze übrig. Beworben habe ich mich aus verschiedenen Gründen. Nach meiner ersten Langdistanz und dem unterschreiten meiner Zielzeit bin ich in ein Motivationsloch gefallen. Ich hatte die mir selbst gesteckten Ziele erreicht: eine Langdistanz finishen und die 10 Stunden Marke knacken. Das hatte ich 2021 geschafft. Nach der Euphorie und dem Zieleinlauf kam schnell die Ernüchterung, „Ziel erreicht, was jetzt?“. Ich hatte danach keinen Plan und kein klares Ziel vor Augen. So dachte ich mir, „versuchen wir es doch einfach mal.“ Ich hatte in dem Moment gar nicht daran geglaubt, gezogen zu werden.

Läufer nimmt etwas zu sich

Eine „normale“ Langdistanz erfordert schon viel Vorbereitung. Was war im Vorfeld Deines ersten Extrem-Rennens noch besonders?

Besonders war der geänderte Fokus des Trainings. Weniger Intervalle, noch mehr Grundlage und Höhenmeter sammeln, wo ich nur konnte. Ich hatte zu meinem jährlich geplanten Radtrainingslager in Riccione eine weitere Woche am Gardasee geplant, um dort Berge zu fahren. Die Woche war wahrscheinlich ausschlaggebend, mich auch mental auf das Rennen noch besser vorzubereiten: Ich war alleine, bin bei schlechtem Wetter jeden Berg gefahren, den ich finden konnte. In Summe waren es 400km und 14.000 Höhenmeter in sechs Tagen. Wichtig war auch das Alleinesein. Bei dem Wettkampf sollte man dann größtenteils mit dir selbst beschäftigt sein.

Dazu kam noch das zu erwartende kalte Wasser des Fjords. Ich war regelmäßig Freiwasserschwimmen. Egal bei welchem Wetter. Teilweise bin ich bei 6 Grad Wassertemperatur im Brombachsee schwimmen gewesen, um mich an die Bedingungen in Norwegen zu gewöhnen.

Wie schaffst Du es das nötige Training in Deinen Alltag zu integrieren?

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, das war eine Kombination aus mehreren Dingen: Selbstdisziplin, wie zum Beispiel auch einmal morgens um drei aufzustehen, um Radfahren zu gehen. Verständnis, Rückhalt und Unterstützung durch die Familie. Aber auch mein Trainer Tim Feuerlein, der mich zur richtig Zeit, mit den richtigen Worten motivieren konnte und mir meine Einheiten rund um den Alltag als Vater, Führungskraft und Freund zu planen.

Du hast Erfahrung auf den langen Distanzen. Gab es dennoch Momente in der Vorbereitung oder auch während des Rennens, in denen Du an Deinem Ziel gezweifelt hast?

Ja, definitiv. Ich hatte während der Vorbereitung mit einer Corona Infektion zu kämpfen und direkt nach der Genesung habe ich mir bei einem Traillauf die Aussenbänder gerissen. Ich dachte einen Moment, es wäre aus und das wäre es jetzt gewesen. Allerdings war auch hier wieder meine Familie, mein Trainer und mein Physio Gold wert. Die haben mich von dem Selbstzweifel befreit.

Während des Rennens gab es einen kurzen Moment, wo ich mir dachte, „ich kann nicht mehr“. Das war am letzten großen Anstieg auf dem Rad. Mir war kalt, ich war nass und hatte einfach keine Kraft mehr. Nach 3.200 Höhenmetern und 150 Kilometern war ich kurzzeitig leer. Gerettet hat mich ein Norweger, der am Strassenrand stand und mir auf Englisch zugerufen hat, „auf geht’s du bist gleich oben“. Das hat geholfen. Auch wenn er mich nur motivieren wollte, und ich später gemerkt habe, dass es immer noch knapp sechs Kilometer Bergauf bei 12% Steigung waren.

Sportler lächelt im Ziel

Gibt es noch eine Steigerung zum Norseman? Was ist Dein neues Ziel?

Für 2024 ist erst einmal „weniger“ geplant. Ein Ultra-Traillauf mit knapp 70km, ein bis zwei Mitteldistanzen, sowie ein Marathon. Bewerben werde ich mich auch um einen Platz beim Ötztaler Radmarathon. Aber ich möchte im nächsten Jahr auf jeden Fall mehr Zeit mit der Familie und meinem Sohn verbringen. Die haben in der Vorbereitungszeit zum Norseman schon sehr auf mich verzichten müssen.

Für 2025 habe ich wieder größere Pläne. Evtl. ein weiterer Extrem-Triathlon, eine doppelte Langdistanz, eine Teilnahme beim Transkontinental Race, vielleicht sogar mehr als eins der aufgezählten Events – wir werden sehen.

Vielen Dank für das Interview!

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Foto: privat

Sport gehörte für Sophia Ibert schon immer dazu – auch wenn es lange Zeit Tanzsport und nicht Triathlon war. Kein Wunder, sie stammt aus einer sportbegeisterten Familie. Seit einigen Jahren macht sie Kurz- und Mitteldistanzen auf hohem Niveau, ebenso wie erfolgreiche Staffel-Starts beim Challenge Roth. In diesem Jahr war es so weit: Die erste vollständige Langdistanz, die zum großen Erfolg wurde. Aber lest selbst

Hallo Sophia,
Du kommst aus Allersberg im Landkreis Roth. Da gehört Triathlon irgendwie dazu – oder wie bist Du ursprünglich zu dem Sport gekommen?

Ja, das stimmt. Wenn man im Landkreis Roth aufwächst, kommt man natürlich schon sehr früh mit Triathlon in Kontakt. Meine ganze Familie ist sehr sportlich. Mein Vater hat sehr oft beim Challenge Roth teilgenommen und meine Mutter ist ambitionierte Marathonläuferin.

Radfahrerin mit Aerohelm lacht

Wann hast Du Deinen ersten Triathlon gemacht und wann war für Dich klar, dass Du auch einmal auf die Langdistanz möchtest?

Meinen ersten Triathlon habe ich tatsächlich in Roth gemacht im Rahmen des Challenge. Ich schätze, ich war damals sieben Jahre alt. Danach habe ich den Triathlon allerdings aus den Augen verloren und war im Tanzsport aktiv. Erst mit 20 Jahren stand ich wieder an der Startlinie eines Triathlons. Mir war immer klar, wenn ich einmal Langdistanz mache, dann in Roth.

Du warst bereits siebenmal als Staffelstarterin dabei. Bereiten einen solche Erlebnisse darauf vor, was einen dann im ganzen Rennen erwartet?

Mir haben meine sieben Staffelstarts, davon dreimal schwimmen und viermal Radfahren, sehr geholfen. Zum einen gibt es einem viel Selbstvertrauen, wenn man weiß, dass man 3,8 km schwimmen oder 180 km Radfahren kann und zum anderen bekommt man ein Gefühl für diese langen Distanzen. Beim Staffel-Radfahren habe ich oft den Fehler gemacht, dass ich zu schnell losgefahren bin und auf der zweiten Runde Zeit und Kraft verloren habe. Diesen Fehler wollte ich bei meinem Einzelstart unbedingt vermeiden und von Beginn an ein gleichmäßiges Tempo fahren.

Wie schaffst Du es, Training für eine Langdistanz und Deinen Beruf unter einen Hut zu bekommen?

Ich trainiere seit vielen Jahren nach einem vorgegebenen Trainingsplan – das hilft schon mal ungemein. Zudem habe ich das Glück auch mal eine Trainingseinheit in der Mittagspause absolvieren zu können. Geschwommen wird meistens spät am Abend von 20-22 Uhr. So klappt es eigentlich ganz gut.

Sportlerin sitzt im Ziel auf dem Boden

Nun aber zur wirklich wichtigen Frage: Wie war er, Dein erster Challenge Roth?

Es war einfach der Wahnsinn 😊 Ich habe einen wirklich perfekten Tag erwischt. Das Schwimmen und Radfahren vergingen wie im Flug und ich hatte unheimlich viel Spaß auf der Strecke. Das Laufen ist immer meine Wackeldisziplin, aber auch hier lief es bis km 25 fast wie von alleine. Die letzten 15 Kilometer waren schon extrem hart, aber man kämpft sich von Verpflegung zu Verpflegung. Im Ziel standen 09:38 Std. auf der Uhr. Ich konnte es überhaupt nicht glauben. Ich habe während des Wettkampfs gar nicht realisiert, was für eine Zeit am Ende rauskommen könnte und rechnen konnte ich irgendwann auch nicht mehr 😊

Was hat Dich im Rennen überrascht, was war besonders und was würdest Du beim nächsten Mal – vorausgesetzt es gibt eines – anders machen?

Die größte Überraschung für mich war, dass ich als erste Amateurin vom Rad gestiegen bin. Auch wenn Radfahren meine größte Stärke ist – damit hatte ich nicht gerechnet.

Besonders sind in Roth natürlich die Stimmung und die tausende Zuschauer an der Strecke. Da es für mich ja ein Heimrennen war, kannten mich extrem viele Leute. Es war wirklich verrückt, wie oft ich an diesem Tag meinen Namen gehört habe. Meine Familie und viele Freunde waren als Supporter den ganzen Tag unterwegs. Ohne diese tolle Unterstützung hätte ich es nicht geschafft.

Sportlerin und Sportler auf einem Podium
Die landkreisschnellsten des Challenge Roth: Sophia Ibert und Felix Weiß

Was ich beim nächsten Mal anders machen würde… das ist eine sehr gute Frage, die ich mir auch schon selbst oft gestellt habe, denn auch nächstes Jahr werde ich wieder beim Challenge an der Startlinie stehen. Während des Rennens ist mir kein größerer Fehler unterlaufen, deswegen hoffe ich einfach darauf, dass ich einen annähernd guten Tag erwische wie dieses Jahr.

In der Vorbereitung möchte ich versuchen, noch ein paar längere Läufe einzubauen, damit der Mann mit dem Hammer nächstes Jahr erst ein wenig später auf mich wartet 😉

Vielen Dank für das Interview!

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Fotos: Lasse Ibert

Wie muss ein Rennen aussehen, damit sich ein Einsteiger herantraut? In Triathlon-Bayern gibt es viele gute Beispiele. Einsteigerprogramme in Vereinen oder Wettkämpfe, in denen vor allem Rookies angesprochen werden, bei denen nicht die alten Hasen mit Aero-Boliden neben Stadträdern und MTBs einchecken. Nur eines dieser Beispiele ist der „Zehn Freunde Triathlon“. Bei dem Rennen in Nürnberg hat sich auch Ute Nientiedt vom Triathlon-Virus infizieren lassen und trainiert nun fleißig auf neue Ziele.

Hallo Ute,
Du bist 2023 durch einen extra ausgeschriebenen „Einsteiger-Kurs“ des RC Wendelstein zum Triathlon gekommen. Was hat Dich bei dem Angebot angesprochen und wie hast Du es gefunden?

Ich bin dem Team Optimum schon länger bei Instagram gefolgt, da ich immer mal mit dem Gedanken gespielt habe, mich an einen Triathlon zu wagen. Allerdings konnte ich nicht kraulen. Deswegen hatte ich es noch nicht versucht. Als ich dann das Angebot zum 10 Freunde Triathlon gesehen habe, habe ich mich direkt angesprochen gefühlt, und mich gleich angemeldet. Ich dachte mir – jetzt oder nie.

Warst Du vorher schon sportlich aktiv?

Früher habe ich Fußball gespielt. Leider ließ sich das nicht mehr mit meinem Studium vereinbaren. So habe das Joggen für mich entdeckt und mich dann schnell an den ersten Marathon gewagt. Nach drei weiteren Marathons folgte eine längere Pause, in der ich mich auf meine Kinder konzentriert habe. Jetzt möchte ich gerne wieder aktiver in den Sport einsteigen.

Kraul-Schwimmerin im Schwimmbad

Gemeinsam mit einer Gruppe von Rookies hast Du Dich auf den 10 Freunde Triathlon in Nürnberg vorbereitet. Wie lief das Training? Was war einfacher als gedacht, wo gab es Hürden?

Zusammen in der Gruppe hat das Training großen Spaß gemacht. Es war schön, sich gemeinsam auf ein Ziel vorzubereiten und auszutauschen. Gerade vor dem Schwimmen hatte ich Respekt. In der Gruppe haben wir das Kraulen gemeinsam gelernt und es hat mir die Angst genommen, beim Wettkampf unterzugehen. Es war auch hilfreich, von erfahrenen Sportlern Tricks für die Wechselzone zu bekommen und dies im Vorfeld zu üben.

Wie war Dein erstes Rennen?

Es war eine super Erfahrung. Es hat riesig Spaß gemacht und der Teamspirit war einfach nur toll. Durch die kurzen Distanzen der jeweiligen Disziplinen war es gut machbar und für den ersten Triathlon perfekt.

Du bist heute im Verein immer noch aktiv. Was hat Dich bewogen, dabei zu bleiben?

Ich fand mich super aufgehoben bei den Coaches und habe den Spirit geliebt. Es ist ein tolles Gefühl unter Gleichgesinnten zu sein und sich jederzeit mit der gleichen Begeisterung austauschen zu können. Gerade nicht so geliebte Trainingseinheiten machen in der Gruppe viel mehr Spaß, oder auch gemeinsam andere Vereinsmitglieder beim Wettkampf anzufeuern. Außerdem möchte ich meine Techniken weiter verbessern und noch an weiteren Wettkämpfen in der Zukunft teilnehmen.

Gibt’s neue Ziele?

Nachdem ich 2023 meine erste Kurzdistanz absolviert habe, möchte ich mich als Nächstes an eine Mitteldistanz wagen oder wieder mal einen Marathon laufen. Der letzte ist immerhin zehn Jahre her 🙂 .

Danke für das Interview und viel Erfolg für Deine neuen Ziele.

Alles rund um den ersten Triathlon gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: privat

Mit 75 Jahren erlebte Konrad Puk in diesem Jahr eine Premiere: Beim Duathlon Zofingen holte er auf der Langdistanz seine erste WM-Goldmedaille. Der Holzkirchener hatte erst mit 53 Jahren zum Triathlon gefunden. Heute ist er immer noch mit vollem Einsatz dabei. Grund genug, ihn zu interviewen.

Hallo Konrad,
Du hast in der vergangenen Saison das erste Mal eine WM-Goldmedaille gewonnen. Wie war der Moment, in dem sie Dir um den Hals gelegt wurde?

Es war sehr bewegend und schön für mich. Noch schöner und bewegender war für mich allerdings der Moment, als ich die Finishline mit einem Bauchplatscher überqueren konnte. Das hat mich richtig gefreut.

Sportler liegt am Boden

Mit 75 Jahren noch im Triathlon auf allen Distanzen unterwegs zu sein – beeindruckend! Worauf schwörst Du, um fit und gesund zu bleiben?

Auf eine gesunde Lebensweise, etwas Training, eine passende mentale Einstellung (ich tue mir was Gutes). Wichtig für mich ist außerdem ganz viel Unterstützung und Anerkennung. Zudem baue ich mittlerweile einfach auf meine Erfahrung – also die Summe aller meiner Fehler – und auf meine Intuition.

Das Schöne am Triathlon ist, dass man in jedem Alter beginnen kann. Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du realisiert hast, dass Dich der Sport definitiv länger begleiten wird?

Genau weiß ich das nicht mehr. Mit nur etwas Radtraining zur Vorbereitung hat mir mein erster Triathlon im Jahr 2001 viel Spaß gemacht. Ich war überrascht, dass ich mich nicht quälen musste. Trotz vieler Fehler gewann ich meine Altersklasse auf Anhieb. Ich dachte mir, das geht noch besser. Leider hatte ich im selben Jahr einen Knöchelbruch, sodass ich erst im Jahr 2004 in Bad Tölz wieder starten konnte. Von da an waren es viele glückliche Zufälle und schöne Triathlonerlebnisse, die mich im Jahr 2014 zu meiner 1. Langdistanz in Roth brachten. Danach wurde ich mit 67 Jahren Mitglied in der Deutschen Triathlon Altersklassennationalmannschaft, was mir heute noch zusätzlichen Antrieb und Freude bereitet und mir neue internationale und nationale Freundschaften beschert hat.

Welche Sport-Momente sind Dir nach all den Jahren rückblickend am wertvollsten?

Die vielen Freundschaften und Begegnungen, die ich habe und die ich hatte. Wenn ich jemanden hervorheben will, dann ist das Sister Madonna Buder, die 2014 mit 83 Jahren mir gegenüber in der Wechselzone der Challenge Roth agierte und eine ganz tolle Ausstrahlung hatte. Daneben ist mir die leider tödlich verunglückte Julia Viellehner in Erinnerung, die im Jahr 2015 auch Vizeweltweltmeisterin bei der WM in Zofingen war. Aber es gibt noch ganz viele weitere Menschen, die mir geholfen haben und bei denen ich mich bedanke.

Was sind Deine Ziele für 2024?

Erst einmal gilt es gesund bleiben und vielleicht das gleiche Programm wie in 2023 anzugehen. In Roth und in Zofingen bin ich bereits angemeldet. Vielleicht gehen ja wieder zwei Langdistanzen in einer Saison.

Vielen Dank für das Interview!

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

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Foto: RHV, alphafoto.com

Beim MainCityTriathlon der TG48 Schweinfurt gab es in diesem Sommer das erste Mal eine Para und eine Inklusionswertung. Eine tolle Initiative, die mit dem Zielschluss des Rennens nicht ihr Ende fand. Im Herbst wurden die entstandenen Kontakte genutzt. So kamen fast zwanzig Sportler und Organisatoren aus Würzburg, Kitzingen, Ochsenfurt, Regensburg und Schweinfurt zusammen, um einen Aktionstag an der Franziskus-Schule Schweinfurt durchzuführen.

Franziskus-Schule bereitet sich auf den MainCityTriathlon 2024 vor

Die Initiative für den Aktionstag Triathlon ging vom Verband Special Olympics in Bayern aus. Der Impuls wurde von Michael Lindt aufgenommen, der als stellvertretender Schulleiter der Franziskus-Schule Schweinfurt die Infrastruktur der Schule für ein Training zur Verfügung stellen konnte. 

Der Aktionstag begann im Schwimmbad der Franziskus-Schule, wo einige Teilnehmer ihre Vorliebe für die erste Disziplin im Triathlon Wettkampf zeigten. Das gemeinsame Mittagessen wurde für ein besseres Kennenlernen und den Austausch von Plänen und Ideen genutzt. Danach ging es auf unterschiedlich lange Laufstrecken, bevor sich alle zu einer intensiveren Einheit mit Ball- und Laufspielen und einem Zirkeltraining in der Sporthalle trafen.

Unterstützung für die sportlichen Aktivitäten gab es von der Firma Fahrzeugteile Wütschner, die anlässlich des MainCityTriathlons den Organisationen eine großzügige Spende zukommen ließ, die über die Abteilung Laufen-Triathlon der TG48 Schweinfurt sehr gerne vermittelt wurde.

Bayerische Meisterschaft Para Triathlon 2024 erstmals in Schweinfurt

Norbert Huhn, von der Abteilung Laufen-Triathlon der TG48 Schweinfurt, freute sich im Rahmen des Aktionstags verkünden zu dürfen, dass die Bewerbung des MainCityTriathlon für die Ausrichtung der Bayerischen Meisterschaft im Para Triathlon für 2024 erfolgreich war. Grundlage dafür waren sehr gute Rückmeldungen vieler Sportler des MainCityTriathlon 2023 zu den abgesicherten Strecken und die positive Aufnahme der Inklusion durch den Verein und im gesamten Umfeld, wie Stadt, Landkreis und den Medien.

Wir hatten noch einige Fragen an die Organisatoren und haben uns mit Norbert unterhalten.

Hallo Norbert,
wann und wie seid ihr mit dem Thema Para Triathlon und Special Olympics Triathlon das erste Mal in Kontakt gekommen?

Ganz zu Beginn gab es einmal einen Workshop im BTV. Als es darum ging, wie sich Veranstaltungen organisieren lassen, und was alles die großen und kleinen Herausforderungen sind, hatte ich alles auf meine „Wunschkonzert“ Karten geschrieben, was eigentlich schwer zu erreichen ist: gesperrte Radstrecke, Handbikes auf der Strecke, Inklusion.

Nach unserer ersten Triathlon-Veranstaltung in Schweinfurt hatten uns die Genehmigungsbehörden eine gesperrte Strecke nahegelegt und wir hatten diese in der Folge in die Kalkulation aufgenommen. Im Winter kam dann die Anfrage von Special Olympics (SO) Bayern, ob wir unsere Veranstaltung nicht für Special Olympics Teilnehmende öffnen können. Ich kümmerte mich dann um die Fragen, die damit zusammenhingen. Zum einen musste die Entscheidung in unserem Orga-Team fallen. Dort gab es einstimmig Zustimmung. Zum anderen mussten dann weitere Kontakte mit Special Olympics und Para Triathlon im Verband hergestellt werden.

Fast nebenbei ist so dann eine SO-Wertung in unsere Laufveranstaltung für den Schülerlauf der Klassen 1-4 etabliert worden. Schließlich nimmt die Schweinfurter Förderschule seit Jahren teil, bekam aber bisher nach unserer gemeinsamen Meinung zu wenig Sichtbarkeit und Anerkennung. Wir hatten also längst Erfahrung! Es war Zeit, mehr daraus zu machen.

Heute sind wir uns einig, dass wir den Umgang mit Menschen mit Einschränkungen normaler machen wollen. Wir wollen uns bewusst mit Handicaps beschäftigen und dadurch nochmals genau hinsehen, was wir leichter für jeden machen können, und was wir extra beachten müssen bzw. wollen.

Sich dem Thema Inklusion anzunehmen ist ja oft gar nicht so leicht. Gerade auch, wenn es um beide Bereiche geht, also Menschen mit körperlichen Einschränkungen im einen und mit geistigen Einschränkungen auf der anderen Seite. Wie und wo habt ihr euch informiert? Was habt ihr beachtet?

Wir haben engeren Kontakt zu den Verbänden und Teilnehmern gesucht, damit wir Hilfen so vorbereiten, wie sie erforderlich sind. Zum Beispiel muss die Laufstrecke für die Grundschüler an jeder Ecke mit Helfern besetzt sein, die wissen, dass sie aktiv eingreifen, sobald ein Kind zögert, auf der Strecke zu bleiben. Und wir haben einen etwas längeren Zeitraum eingeplant, bis jeder im Ziel ist. Am Ende soll so jedes Kind durch den Zielkanal laufen.

Wie habt ihr euer erstes Para Rennen und euere ersten Special Olympics Teilnahmen empfunden? Was macht aktive Inklusion mit einem Rennen?

Wir waren gut vorbereitet mit abgesperrter Strecke, extra Platz in der Wechselzone, vorbereiteten Helfern an der Schwimmstrecke und so weiter. Am Renntag mussten wir uns dann aber schnell darauf einstellen, einem Para Athleten aus dem Wasser zu helfen, da er keinen eigenen Helfer dabei hatte. Wir haben ihm auch auf der Laufstrecke an der Bordsteinkante herunter und auf dem Rückweg wieder hinauf geholfen. Im kommenden Jahr wollen wir dort eine Bordsteinrampe in Gummi oder Ähnliches vorsehen.

Der Wettbewerb selber ist also gar nicht so anders. Eines jedoch schon: es gibt wieder deutlicher sichtbar den Anlass, nicht nur die ersten Plätze zu bejubeln, sondern für jeden, der sich anstrengt, zu klatschen.

Was hat den Schülerinnen und Schülern am Schnuppertag besonders viel Spaß gemacht?

Die Aktion mit der Schule soll dazu führen, dass, statt bisher drei Staffeln, im nächsten Jahr vielleicht zwei- bis dreimal so viele plus ein paar Einzelstarter zusammenkommen. Aber das ist alles noch in Vorbereitung. Ich denke, dass es den Meisten besonders wichtig war, in der Gruppe etwas zu unternehmen, mal wieder mit anderen ehemaligen Schülern und Lehrern und weiteren Interessierten zusammenzukommen. Für mich war der gut gelaunte, offene, interessierte und motivierte Umgang in der gesamten Gruppe das wichtigste Erlebnis.

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Foto: Carsten Schenk 

Pia hat in diesem Jahr ihren ersten Triathlon bestritten. Eine tolle Leistung, die noch beachtlicher ist, wenn man sie etwas näher kennt. Beim MTV München von 1879 e.V hat sie sich auf ihr „Rookie Race“ vorbereitet. Doch ganz einfach war das nicht, wie der sportliche Leiter, Stefan Duschek, berichtet. „Leider kann Pia an den meisten unserer Trainings nicht teilnehmen“, berichtet er. Das liegt daran, dass Sie als Kinderärztin auf der Kinderintensivstation arbeitet. Ein Job, der mit Schichtdienst, unberechenbaren Arbeitszeiten und hohen körperlichen Belastungen verbunden ist. „Alles andere als optimale Voraussetzungen für ein strukturiertes Triathlon Training“, gibt Duschek zu, „aber wir haben ein Modell gefunden, eine Art Remote Betreuung, in der sie über unsere Trainings online erfährt, und sie für sich selbst, unter möglichst präziser Anleitung, trainieren kann.“ So hat es dann auch geklappt mit dem ersten Triathlon. Nächstes Jahr will sie ihre erste olympische Distanz in Angriff nehmen.

Hallo Pia,
Deine Vorbereitung auf den ersten Triathlon war ziemlich ungewöhnlich. Wie sah dein „Remote“-Vereinstraining aus und wie ging es dir damit?

Ich habe versucht mich an der Struktur der Vereinstrainings zu orientieren, sodass ich, wenn der der Dienstplan es zugelassen hat, auch mal zum gemeinsamen Training gehen konnte. Und sonst habe ich versucht die Einheiten so gut es geht in den Alltag zu integrieren. Das war dann manchmal zu ganz unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, oder auch mal intensiv im Block vor dem Wettkampf in meinem Urlaub in Südtirol. Das Hotel hat netterweise den Pool morgens extra früher für mich geöffnet. Zum Glück haben wir eine ganz aktive Signal- Chatgruppe. Da konnte ich einiges an Motivation und Freude beim Training aus den Gesprächen mitnehmen. 

Drei Sportler machen Gruppenbild

Du hast einen aufreibenden und stressigen Beruf. Warum hast du dich dennoch für Triathlon entschieden, bei dem ja gleich drei Sportarten vorzubereiten sind?

Entscheidend für mich war grundsätzlich die Triade aus Spaß an den Sportarten, ausgeglichener Belastung für den Bewegungsapparat und viel Zeit an der frischen Luft. Das Triathlontraining dient mir als Energiequelle und Ausgleich zum Arbeitsalltag. Beim Ausdauertraining kann ich oft den Tag und die vielen Interaktionen viel besser reflektieren, als Abends müde auf der Couch. Das tut mir sehr gut. Und als ich dann bei den ersten Trainings vom MTV war, hab ich mich sehr wohlgefühlt und gewusst, dass ich da meine Freizeit in entspannter Atmosphäre beim Training verbringen kann. 

Wie hast du dein Training alleine geschafft, auch wenn es mal schwer war? Wie empfandest du das Training alleine im Vergleich zu Einheiten im Verein?

Zum Glück konnte ich mit unserer Lauftrainerin Munira auch mal außerhalb der offiziellen Trainings laufen gehen. Mein Trainer Stefan Duschek hat sich oft mit mir ausgetauscht, mich mit Tipps unterstützt, sich meine Wehwehchen angehört und mich motiviert. 
Ansonsten gibt es in meinem Umfeld glücklicherweise einige sportbegeisterte Freund*innen und Kolleg*innen, die ab und zu mit mir trainiert haben. Mein Bruder hat sich während der Zeit auf seinen ersten Marathon vorbereitet. Wir haben uns gegenseitig am Telefon unterstützt, wenn man mal einsam bei Trainingseinheiten alleine war.

Grundsätzlich macht es viel mehr Spaß bei den Vereinseinheiten mitzumachen. Da fällt einem das Training alleine schon mal schwer. Eine Mischung aus Ehrgeiz und Dankbarkeit für die eigene Gesundheit helfen mir in den Situationen meine Möglichkeit zu trainieren wertzuschätzen und das Training zu genießen. 

Jetzt aber zu deinem ersten Rennen: Wie war es?

Klasse! Ich hatte wirklich Spaß und habe jede Minute genossen. Es war super schön, dass so viele aus unserem Verein dabei waren, als Fans und Mitstreitende. Kurz vor dem Ziel konnte ich eine andere Athletin, die aufgeben wollte, motivieren weiterzumachen. Wir sind die letzten Kilometer bis ins Ziel gemeinsam gelaufen. Das war noch ein besonders schöner Abschluss meinen Enthusiasmus zu teilen, nachdem ich in der Vorbereitung so viel Motivation durch Andere erhalten habe. 

Was waren die wertvollsten Tipps auf dem Weg zu deinem Ziel, die du aus dem Verein mitnehmen konntest?

Für mich waren das drei Punkte:

– Üben des Massenschwimmstarts

– strategische Krafteinteilung nach persönlichen Stärken in der jeweiligen Disziplin

– das gemeinsame Abfahren der Rennstrecke vor dem Wettkampf 

Vielen Dank für das Interview!

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