Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Fünf Monate Praktikum bei Trisport Erding. Vollzeit, und unter Coronabedingungen weitgehend virtuell vom Homeoffice aus. Das war der Arbeitsschwerpunkt von Luisa Peintner von März bis Ende Juli dieses Jahres. Zum Abschluss revanchiert sich der Verein mit einem Interview bei der angehenden Sportwissenschaftlerin für ihr Engagement. Und sie sagt, was für sie den Verein ausmacht: Herzblut und Zusammenhalt.
Luisa Peintner studiert im vierten Semester Sportwissenschaft an der TU München und absolvierte zwischen März und Juli ihr Vollzeitpraktikum bei Trisport Erding. Am 23.07.2021 war ihr letzter Praktikumstag. Mit ihr sprach der langjährige Vereinsvorstand Winfried Kretschmer über ihre Erfahrungen und Eindrücke der letzten Monate.

Luisa, deine letzte Praktikumswoche hat begonnen – fünf Monate bei Trisport Erding, wie hat‘s dir denn gefallen?

Richtig gut. Ich hatte gar nicht so viele Erwartungen am Anfang, aber ich habe viele neue Eindrücke bekommen und durfte viele verschiedene Sachen machen. Es war eine sehr schöne und erfahrungsreiche Zeit.

Wie hat man sich denn ein Praktikum bei Trisport vorzustellen? Der Verein hat ja keine Geschäftsstelle, wo man sich am ersten Tag meldet und einen Arbeitsplatz zugewiesen bekommt …

Wir hatten jede Woche am Montag um 20:30 Uhr einen Jour Fixe online über Zoom. Das war immer mein wöchentlicher Termin zur Abstimmung – als die meisten wahrscheinlich schon mit der Arbeit fertig waren, ging es bei mir nochmal weiter. Gleich am ersten Tag habe ich mich am Montag mit meinen Praktikumsbetreuern Martin Schönfelder und Sirko Papperitz online zusammengesetzt und die ersten Aufgaben besprochen, und das haben wir dann jede Woche so gemacht. Vor allem am Anfang habe ich auch mit der Geschäftsstelle telefoniert und mit dem Vorstand, um mal alle kennenzulernen.

Es gab ja auch eine Aufgabenbeschreibung für dein Praktikum. Was waren denn die Aufgaben, die du erfüllen solltest, so im groben Überblick?

Von Beginn ausgemacht war, dass ich die wissenschaftlichen Texte für den Fortbildungskongress, für die Verlängerung von Trainerlizenzen, im September verfasse und dass ich beim Training und beim Trainingswochenende für die TriKids unterstütze – da durfte ich dann sogar paarmal das Lauftraining übernehmen. Daneben habe ich eine Sponsorenübersicht erarbeitet und eine Liste mit neuen Ideen für den Verein zusammengestellt. Das waren die vorab festgelegten Aufgaben, dann kamen aber auch einige andere Sachen hinzu. Anders als geplant, weil es sich einfach so ergeben hat.
Zum Beispiel der virtuelle Lauf: Das war am Anfang eher eine Idee, und ich sollte schauen, ob sie durchführbar wäre, schließlich habe ich dann viel an Planung, Durchführung und Nachbereitung übernehmen dürfen. Am Anfang war das ein kleiner Punkt, am Ende hat es über einen Monat meines Praktikums in Anspruch genommen. Aber das war eine sehr interessante und spannende Sache, die Spaß gemacht hat! Außerdem konnte ich mich in die Webseiten-Gestaltung einarbeiten.

In der Aufgabenbeschreibung für dein Praktikum findet sich auch der Begriff „New Normal“. Gemeint ist damit die neue Normalität, die sich mit der Coronapandemie eingestellt hat. Welche Herausforderungen birgt diese neue Normalität für Sportvereine? Und wie gehen diese damit um?

Durch die Pandemie musste das Training in fast allen Vereinen umgestellt werden. Die meisten haben sich die notwendige Ausrüstung angeschafft und Training online angeboten. Auch als Training in Präsenz wieder erlaubt war, wurden Änderungen vorgenommen. Es musste zum Beispiel in kleineren Gruppen trainiert werden. Bei dieser Aufgabe habe ich nicht nur Neuheiten, die durch die Pandemie entstanden sind, recherchiert, sondern auch geschaut, was andere Vereine machen und ob es neue Ideen gibt, die Trisport auch einführen könnte.
Eine Idee ist zum Beispiel ein Trisport-Adventskalender, der auf der Webseite veröffentlicht wird. Hinter jedem Türchen verbirgt sich dann eine Sportaufgabe oder Challenge. Außerdem ist die Idee aufgekommen, dass Strecken aus der Umgebung zum Laufen oder Radfahren auf der Webseite gezeigt werden. Das Ziel dabei ist, dass die Mitglieder neue Motivation für ihr Training bekommen, wenn sich nicht immer die gleiche Strecke fahren oder laufen.

Was würdest du sagen: Was macht den Verein Trisport Erding aus?

Erst einmal fand ich es schade, dass ich leider nur einen kleinen Teil persönlich kennenlernen konnte. Aber ich hatte total viel Spaß mit allen, vor allem beim Aufbau für den Triathlon und im Training mit den TriKids. Deswegen ein großes Dankeschön an alle, da mich fast jeder mal in irgendeiner Weise unterstützt hat. Ich hoffe, ich sehe ein paar von euch mal wieder.

© Text und Bild: Trisport Erding e.V.; [24.07.2021]

Am 4. Juli 2021 konnte Konrad Puk nach langer Zeit wieder einen Mehrkampf erfolgreich absolvieren. Zwei Jahre nach seinem letzten Erfolg beim Challenge Roth, ein Jahr und 11 Monate nach einem schweren Radunfall auf der Spitzingseestraße und neun Monate nach drei Bänderrissen am rechten Außenknöchel konnte der 73-jährige bei den Bayrischen Meisterschaften im Duathlon in Krailling rechtzeitig die Ziellinie erreichen.

Für die insgesamt 55,6 Kilometer zu Fuß und auf dem Rad benötigte der Oberbayer 2:57:28 Stunden. „Es war so schön mit Freunden wieder einen Wettkampf zu bestreiten“, berichtet er. „Nach anfänglichem Regen schien bald die Sonne und ich genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Haut beim Radeln und die vielen netten Gespräche vor und nach dem Wettkampf. Meine gewagte Hoffnung war, das Ziel in der vorgegebenen Zeit gesund und unfallfrei zu erreichen. Das habe ich super geschafft. Nach langer Reha-Zeit war das ein tolles Erlebnis für mich.“ An der Ziellinie war er zwar Letzter, aber überglücklich: „Dieser Platz war zwar für mich eine neue Erfahrung – ich war dennoch froh, so gut und so locker ins Ziel gekommen zu sein.“

Nächster Stopp: Roth

„Das alles hat mir Mut und Hoffnung gegeben, im September wieder beim Challenge Roth starten zu können. Dann will ich rechtzeitig ins Ziel kommen und mich freuen. Ich bin gespannt, ob ich es schaffe!“, sagt er voller Vorfreude. „Mein Motor läuft wieder einigermaßen, lediglich an einer etwas besseren Ausdauer und etwas höheren Umdrehungen muss ich noch feilen!“, meint der ambitionierte Altersklassenathlet zum Abschluss.

Der BTV wünscht viel Erfolg!

© Text: Christine Waitz/Konrad Puk; Foto: Robert Gerigk www.sportfoto.ws [20.07.2021]

Im rumänischen Târgu Mureș waren bayerische Starterinnen und Starter bei der Duathlon EM über die Sprint- und die Kurzdistanz erfolgreich. Besonders stark war Susanne Apfel vom SVG Ruhstorf, die auf der Kurzdistanz Gold und auf der Sprintdistanz Silber in der AK 60-64 holte. Ebenfalls siegreich war Astrid Zunner vom TRISTAR Regensburg. Christian Wolfarth (TRISTAR Regensburg) wurde in der AK 55 Dritter.

„Astrid Zunner hatte viel Konkurrenz“, berichtet Susanne Apfel von dem Rennen. „Sie schaffte es trotzdem, vor allem auf dem Rad, die starken Polinnen abzufangen. Mit ihr hatten sie wohl einfach nicht gerechnet. Bei mir war es ähnlich. Meine stärkste Konkurrentin, Angela Boczek, hatte ich vorher noch nie geschlagen und sie hatte mich  einfach nicht auf der Rechnung. Schon beim ersten Lauf ging ich in Führung, die ich beständig auf 6 Minuten ausbaute. So konnten wir uns über zwei Goldmedaillen freuen!“

Ergebnisse im Überblick

Susanne Apfel; Platz 1 in 02:32:38 AK 60 Kurzdistanz
Astrid Zunner; Platz 1 in 02:21:13 AK 45 Kurzdistanz
Christian Wolfarth; Platz 3 in 02:12:37 AK 55 Kurzdistanz

Susanne Apfel; Platz 2 in 01:26:55 AK 60 Sprintdistanz

Alle Ergebnisse.

© Text: Christine Waitz; Bilder: Susanne Apfel/Astrid Zunner privat [11.07.2021]

Knapp über 300 ambitionierte Sportlerinnen und Sportler standen am Wochenende an der Startlinie des traditionellen Duathlon in Krailling. Nach einem Jahr Pause wurden dort wieder bayerische Meister gesucht und gekürt. Auf der Duathlon-Kurzdistanz (10,4 km–40,5 km–5,2 km) siegten Julia Stern (Racing Aloha e.V.) und Armin Reif (TV Zwiesel). Auf der Sprintdistanz (5,2 km – 23,5 km – 3,8 km) gingen die Pokale an Maria Hivner (Ski-SC Königsbrunn) und René Höchenberger (RSC Kempten).

Dank an Veranstalter und Helfer

Der neue bayerische Meister, Armin Reif, zeigte sich nach dem Rennen überglücklich und vor allem dankbar: „Ich starte seit Jahren in Krailling, da es zum einen immer ein hervorragend besetztes Rennen ist. Zum anderen merkt man das Herzblut und den Einsatz, den die Veranstalter und die freiwilligen Helfer investieren. Insbesondere unter solchen Umständen bedeutet es für alle Beteiligten noch mehr Aufwand, um eine Veranstaltung überhaupt möglich zu machen. Das ausgearbeitete Konzept in Krailling wurde sehr gut durchdacht und umgesetzt, wodurch der komplette Ablauf reibungslos funktionierte. Für mich persönlich war es eine große Freude endlich wieder an der Startlinie zu stehen, und mit dem Gesamtsieg und dem bayerischen Meistertitel war es auch sportlich gesehen ein gelungener Start in die Saison. Ich möchte mich bei den Veranstaltern, allen freiwilligen Helfern und dem BTV bedanken, ohne die der tolle und faire Wettkampf nicht möglich gewesen wäre.“

Sandra Morawitz

Auch die Kommentare vieler weiterer Sportlerinnen und Sportler klangen ähnlich. So sagt die dritte Dame, Sandra Morawitz, „Ich fand es sehr schön, dass der Duathlon in der schweren Zeit stattfinden konnte. Die Organisation, auch mit den ganzen Bestimmungen, lief super. Alle Helfer waren sehr nett und hilfsbereit. Der Veranstalter hat sich hier ein großes Lob verdient.“

Fabian Schaffert sagt: „Vor allem ein gemeinsamer Start und ein direktes Rennen ist doch nochmal was anderes. Vor allem bei einer Meisterschaft gibt das richtig Wettkampffeeling, weil man jederzeit seine Postion kennt und im direkten Wettkampf steckt.“

Herzlichen Glückwunsch an die Bayerischen Meister*innen

Gerade in diesem Jahr stand ohne Zuschauer sicher der Wettkampf im Vordergrund. Die Bayerischen Vizemeister Duathlon Kurzdistanz sind Katrin Esefeld (LG Mettenheim) und Fabian Schaffert (TuS Fürstenfeldbruck), gefolgt von Sandra Morawitz (ASK München Süd e.V. und Lukas Michels (Wasserfreunde Pullach). Im Sprint belegten Andrea Becker-Pennrich (TuS Fürstenfeldbruck) und Hannes Spahn (RV 1889 Schweinfurt) Platz zwei, Annchristin Huonker vom RSC Kempten und Arne Steffen vom MRRC München Platz drei.

Die Bayerischen Meister aus den AKs (Kurzdistanz):

Fabian Schaffert

Julia Stern (Racing Aloha e.V.), Katrin Esefeld (LG Mettenheim), Sandra Morawitz (ASK München Süd e.V.), Angelika Dechant (TSV Eintracht Karsfeld), Antje Weinreich (RSC Auto-Brosch Kempten), Christine Schrenker (TV 1848 Coburg), Gabriele Heigl (TV Planegg-Krailling)
Johannes Denner (MRRC München), Fabian Schaffert (TuS Fürstenfeldbruck), Armin Reif (TV Zwiesel), Ulf Zimmermann (TSV Jahn Freising 1861), Christian Jais (TuS Fürstenfeldbruck), Frank Heckel (TSV Mitterfels), Hermann Schmaderer (FTSV 1922 Straubing), Thomas Blum (TV 1860 Immenstadt), Christian Motz (TV Memmingen 1859), Ingo Spiegel (TV Memmingen 1859), Reinhard Joas (Herrieder Aquathleten e.V.)

Die Bayerischen Meister aus den AKs (Sprintdistanz):

Carolin Einsiedler (TV Memmingen 1859), Julia Hübner (TV Memmingen 1859), Andrea Becker-Pennrich (TuS Fürstenfeldbruck), Maria Hivner(Ski-SC Königsbrunn), Sandra Sachs (Tristar Regensburg), Renate Röger (Laufteam Fürth 2010), Eva Ansmann (TSV UnterpfaffenhofenGermering), René Höchenberger (RSC Kempten), Leonhard Mandl (LC Buchendorf), Arne Steffen (MRRC München), Martin Brenner (Trifit Vallried), Jochen Thoma (1.FC Beilngries), Oliver Popp (MaliCrew e.V.), Andreas Lucke (ATSV Kirchseeon e.V.), Johann Auer (Ski-Club Schwandorf), Josef Meier (Triathlon Verein Günzburg)

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Ebenfalls wurde am Wochenende der triathlon.de Cup in Oberschleißheim erfolgreich durchgeführt.

© Text: Christine Waitz; Fotos (privat): Armin Reif, Fabian Schaffert, Sandra Morawitz [5.07.2021]

Die Triathlon-Europameisterschaft am Walchsee in Österreich bot Profis und Altersklassenathleten die Möglichkeit auf der Mitteldistanz, im Aquatlon und im Aquabike um Titel und Platzierungen zu kämpfen. Frederic Funk (Triathlon Grassau) siegte im Eliterennen. Bei den Damen musste sich Anne Haug (Bayreuth) nur der Schweizerin Nicola Spirig geschlagen geben. Auch neun bayerische Altersklassenathleten und –athletinnen schafften den Sprung auf das Podium.

Erfolg im dritten Anlauf

Nicht weit von seiner Heimat Grassau entfernt, war es für Frederic Funk in diesem Jahr endlich so weit: Während er sich 2018 und 2019 stets mit Platz zwei begnügen musste, lief er in diesem Jahr als Sieger vor dem Österreicher Thomas Steger und dem Belgier Bart Aernouts über die Ziellinie. Anne Haug sicherte sich mit der schnellsten Laufzeit den Vize-EM-Titel hinter der Schweizerin Nicola Spirig.

AK-Champions in allen Wettbewerben

Ebenfalls vergoldet wurde der Tag für Tom Hohenadl (Augsburg), der mit einer Zeit von 3:53:54 auf der Mitteldistanz das Rennen in der Altersklasse 25 gewann. Cindy Friebel vom TSV Fridolfing war mit 4:24:07 Stunden schnellste Dame der AK 30.

Silber holten Heike Uhl (CIS Amberg) in der AK25 nach 4:41:41 Stunden, Kristina Sendel (MaliCrew e.V.) aus Bayreuth in der AK30 mit einer Zeit von 4:42:29, Martin Müller (Triathlon Günzburg, AK40, 04:12:48) und Christiane Göttner aus Fürstenfeldbruck in der AK 65 nach 7:31:27.

Den Sprung auf den dritten Podiumsplatz schafften Nathalie Krause (Tri-Team Triftern, AK20, 4:53:32), Philipp Stadter (TV 1848 Erlangen, AK25, 3:58:49) und Dr. Harald Funk (Triathlon Grassau, AK50, 4:23:44).

Erfolgreich in den Aqua-Rennen

Im Aquathlon erreichten Christine Schrenker (TV 1848 Coburg, AK55), Gabriele Heigl (TV Planegg-Krailling, AK69) und Pierre Jander (Team Oberpfalz, AK40) jeweils Platz drei.

Im Aquabike gab es Gold für Oliver Rau (SC 53 Landshut, AK50) und Horst Seibel (SC 53 Landshut, AK70), Silber für Ulrike Lex (MaliCrew e.V., AK40), Alexander Wyrwoll (Triathlon PSV München, AK50), Georg Harbauer (LG Würzburg, AK50), Gabi Keck (CIS Amberg, AK50) und Josef Huber (Triathlon Grassau, AK56).

Weitere Ergebnisse bayerischer Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Sie in der Übersicht der DTU einsehen.

© Text: Christine Waitz; Foto: [30.06.2021]

Sechs Teilnehmende aus Bayern traten am vergangenen Wochenende in Andorra, dem kleinen Fürstentum in den Pyrenäen, zur Wintertriathlon-WM an. Mit Erfolg: Altersklassen-Goldmedaillen eroberten Thomas Kerner (AK 30, TV Burglengenfeld), Lorena Erl (AK 30, TRISTAR Regensburg), Claudia Bregulla-Linke (AK 50, SC Riederau) und Wolfgang Leonhard (AK 65, TSV Stötten). Eine Silbermedaille gab es für Helena Pretzl (AK 30, TV Burglengenfeld). Sebastian Neef (Tristar Regensburg), im Februar bereits Zweiter beim Wintertriathlon-Weltcup in Asagio (Italien), startete in der Elite-Wertung und erreichte einen Platz unter den besten Zehn.

Gute Bedingungen und sichere Wettkämpfe

Hart war der Kurs, im Naturzentrum Naturlandia hoch über Andorra. 3,2 km Crosslauf, 6,4 km Mountainbiken und 4,3 km Skating waren zu absolvieren. Profi-Starter Sebastian Neef musste die doppelte Distanz bezwingen. Als zusätzlicher, und nicht zu unterschätzender Leistungsfaktor, erwies sich die ungewohnte Höhe von über 2000m ü.N.
Dass alle Startenden gesund waren, musste im Vorfeld mit aktuellen Tests belegt werden.

Sonnig, aber frostig und sehr windig war es beim Start von Sebastian Neef, der bereits am Samstag an der Startlinie stand. Er setzte sich zunächst an die Spitze. Nach der ersten Runde musste er jedoch abreißen lassen – die ungewohnte Höhe machte ihm zu schaffen. Erst beim Skating konnte er nochmals Boden gut machen, sammelte noch ein paar Gegner ein, und finishte auf Rang 10.

Amateurrennen am Sonntagvormittag

Thomas Kerner begann sein erstes Rennen nach Hawaii 2019 kontrolliert. Das machte sich bezahlt. Mit nur geringem Abstand von einer Minute auf die Spitze nach dem Mountainbiken schnallte er sich die Skatingskier an. Den bis dahin führenden Franzosen überholte er nach rund 2 Kilometern auf der Loipe und überquerte freudestrahlend als Erster der AK 30 das Ziel.

Lorena Erl holte ihr erstes WM-Gold

Titelverteidigerin Helena Pretzl startete fast zeitgleich mit Konkurrentin Lorena Erl. Nach dem Rolling Start im Abstand von 30 Sekunden spielte Erl ihre Laufstärke aus und wechselte mit gut einer Minute Vorsprung auf das Rad. Hier ließ Pretzl auf der steilen Bergabpiste ihrem MTB freien Lauf. Schon etwas an Boden gut gemacht, bog sie an einer schlecht gekennzeichneten Abzweigung in die falsche Richtung ab. Zwar bemerkte die Oberpfälzerin nach rund 200 Metern ihren Fehler, doch Lorena Erl baute ihren Vorsprung aus. Auch auf dem Langlaufkurs ließ Erl nichts mehr anbrennen und hielt ihren Abstand zur Titelverteidigerin. Am Ende stürmte Lorena Erl als schnellste Amateurin zu ihrem ersten WM-Titel. Pretzl, mit der zweibesten Amateurzeit, finishte als dahinter als Vizeweltmeisterin in der AK 30.

Gut in Form zeigte sich auch Claudia Bregulla-Linke, die sich auf der fordernden Strecke das Rennen gut einteilte. Nach einem schnellen Split mit den Skatingskiern finishte als schnellste Dame der AK 50.

Wolfgang Leonhard baut seine Titelsammlung weiter aus

Seine umfangreiche WM-Titelsammlung vergrößerte Wolfgang Leonhard in der AK 65. Er ließ von Anfang an nichts anbrennen und wechselte bereits nach dem Lauf auf Rang 1 liegend auf sein Rad. Nach einem tollen Finish auf den schmalen Brettern holte er sich einen weiteren WM Titel.

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Franz Pretzl; Anpassungen Christine Waitz; Bilder: Franz Pretzl [23.03.2021]

Rund 380 Vereine und um 130 Triathlonrennen über Einsteiger- und Sprintdistanzen bringen jedes Jahr Triathlon-Neulinge dazu, in den Dreisport hineinzuschnuppern. Im Rahmen unseres Advents-Spezials haben wir uns mit dem Organisator des Zehn Freunde Triathlon, Henning Müller, und dem Breitensport-Beauftragten des BTV, Stefan Pohl, unterhalten. Wir klären, was die Faszination Triathlon ausmacht und wie Interessierte die ersten Schritte hin zu einer neuen Herausforderung machen können.

2017 brachte Henning Müller sein besonderes Triathlon-Format erstmals nach Nürnberg. Beim Zehn Freunde Triathlon teilen sich zehn Teilnehmende die Strecke von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42 Kilometern laufen. So wird die unter Triathleten als Langdistanz bekannte Strecke plötzlich für Jedermann und -frau machbar. Jeder macht für sich einen Triathlon und dennoch hat man Freude im Team. Genau diese Kombination hält Henning Müller als perfekt für Einsteiger. „380 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radeln und 4,2 Kilometer Laufen sind Triathlon-Distanzen, die wirklich jeder schaffen kann!

Stefan Pohl betreut seit 2019 das Ressort Breitensport im BTV. Einsteiger liegen ihm allerdings schon seit vielen Jahren am Herzen. Als Trainer B gibt er sein reichhaltiges Wissen an motivierte Neugierige in genau dafür ausgerichteten Workshops weiter.

Wir haben Henning Müller und Stefan Pohl zu den drei wichtigsten Aspekten gefragt, die man am Anfang einer Triathlon-Leidenschaft beachten sollte.

1) Die beste Triathletin ist die, die den meisten Spaß hat!

Henning Müller: Das gilt natürlich auch für Männer 🙂 Lass dich von den ganzen Experten mit ihrem teuren Equipment und ihren abgedrehten Geschichten und Helmen nicht einschüchtern. Radhelm und Rad – mehr brauchst du für deinen ersten Triathlon eigentlich nicht. Wenn du dann Blut geleckt hast, und dir ein bisschen Komfort leisten möchtest, dann kannst du über eine Schwimmbrille, bequeme Laufschuhe oder eine schnell trocknende Triathlon Hose nachdenken.

Stefan Pohl: Das sind ganz wichtige Hinweise für Einsteiger! Wir erleben es in unseren Workshops immer wieder, dass anfängliche Skepsis zu echter Begeisterung wird, wenn die ersten Wechseltrainings durchgespielt wurden und jede/r auch mit dem Haushaltsrad bestens mitgekommen ist.

2) Schließe dich einem Team oder einem Verein an!

Stefan Pohl: Im Landesverband wird der Breitensport mit verschiedenen, insbesondere niedrigschwelligen Angeboten für Einsteiger unterstützt. Dazu zählen beispielsweise Trainingsangebote in den Vereinen wie etwa Kraulkurse für Erwachsene sowohl im Schwimmbad wie auch im Freiwasser. Der BTV sieht sich mit seinen Workshops für Einsteiger und Frauen als Multiplikator, um entsprechende Impulse in die Vereine zu geben.

Henning Müller: Gemeinsam macht doch alles gleich viel mehr Spaß – das ist im Triathlon nicht anders! Ein Trainings-Team oder ein Verein helfen dir dabei, dich auf deinen ersten Triathlon vorzubereiten. Es gibt auch dort oft passende Einsteiger Angebote!

3) Wo du bist, ist vorne!

Henning Müller: Das Schöne am Triathlon ist der Wettstreit mit sich selbst. Es geht auch darum die eigenen Grenzen immer weiter zu verschieben. Gerade am Anfang ist der Fortschritt dabei riesengroß und das Gefühl, sich ein sportliches Ziel zu setzen, und dies dann mit der richtigen Strategie und Disziplin zu erreichen, ist etwas ganz Besonderes! „Zuerst ist es undenkbar, dann ist denkbar und dann ist es auf einmal machbar“, so, oder so ähnlich, hat es Ironman Weltmeister Sebastian Kienle einmal formuliert.

Stefan Pohl: Dieser Satz könnte auch von unseren strahlenden Einsteigern und Einsteigerinnen kommen, die sich nach fast ungläubigem Finish in unserem Trainings-Triathlon einen ersten „Echten“ aus dem Veranstaltungskalender raussuchen. Gerade Bayern ist reich an kleineren familiären Veranstaltungen, die es leicht machen, den ersten eigenen Zieleinlauf in fröhlichem Ambiente zu erleben.

Workshops für Einsteiger

Stefan Pohl betont nochmals das BTV-Anliegen: „Triathlon muss weder kompliziert noch aufwändig sein. Auch, wenn man auf den ersten Blick alleine sein Rennen bestreitet, ist die Gemeinschaft ein wichtiges Element. Wir möchten das und vieles mehr im nächsten Jahr wieder in unseren Einsteiger- und Aufbau-Workshops vermitteln.“ Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Lust auf Deinen ersten Triathlon bekommen? Hier geht es zum Zehn Freunde Triathlon

Weitere Events, die speziell für Einsteiger geeignet sind, stellen sowohl die Frauenbeauftragte des BTV Sabine Kaspar-Gawens wie auch der Breitensportbeauftragte des BTV Stefan Pohl auf der BTV-Seite vor. Wer eine Empfehlung für einen Triathlonverein wünscht, kann jederzeit Stefan Pohl fragen.

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© Text: Christine Waitz; [24.11.2020]; Bild- und Videomaterial: Zehn Freunde Triathlon

Im Juni erschien das Buch „Reife Leistung: Mit Sport dem Alter trotzen. Inspirierende Geschichten von Menschen über 70“. Der Journalist Christoph Cöln zeigt am Beispiel von elf Seniorensportlerinnen und -sportlern, wie man noch im hohen Alter Unglaubliches aus sich herausholen kann. Unter den Portraitierten ist auch Gerhard Müller. Der Triathlet des TDM Franken gehört mit 74 Jahren zu den ältesten Sportlern in Bayern – und sicher auch zu den erfahrensten. 411 Triathlons stehen nach der Saison 2020 zu Buche. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Hallo Gerhard,
im Buch von Christoph Cöln findet sich Dein Porträt neben zehn weiteren inspirierenden Senioren-Sportlern. Was eint euch, obwohl ihr in verschiedensten Sportarten aktiv seid?

In welcher Sportart man sich betätigt ist nicht so wichtig, finde ich. Hauptsache man macht etwas und es bringt Freude und Spaß. Ich denke, das eint alle portraitierten Sportlerinnen und Sportler im Buch!
Christoph Cöln schrieb mich an – nicht wegen Triathlon – sondern weil er in der Zeitschrift „Hand-Woche“ gelesen hatte, dass ich seit 64 Jahren aktiv Handball spiele und mit 1.624 Spielen einen Rekord aufgestellt habe. Denn ich begann meine Sportleidenschaft mit Handballspielen und bin seit dem 11. Lebensjahr dabei. Freunde und Kameradschaft waren damals für mich wichtig und sind es auch heute noch. Erst mit 18 kam ich ja dann zum Laufsport. Das war 1964. Die Urkunde meines ersten Crosslaufs in Ansbach ist immer noch vorhanden.

Was macht für dich nach wie vor den Reiz des Sporttreibens aus?

Bewegung, frische Luft, Training der Muskeln, Schließen neuer Kontakte – all diese Punkte geben mir die Chance älter zu werden als andere Personen. Bis auf Stabhochsprung und Klettern kann man jede Sportart mit mir machen. Ich bin stolz darauf, dass ich beispielsweise auch 42 Mal das das bayerische und deutsche Sportabzeichen erreicht habe, dass ich immer noch mit Freunden Bowling,Tischtennis oder Tennis spiele. Dass ich alles mit der linken oder rechten Hand oder Fuß machen kann.

Du bist seit über 50 Jahren im Ausdauersport unterwegs. Dabei dürfte diese Saison die wohl Außergewöhnlichste gewesen sein. Doch auch eine Wettkampfabsage nach der anderen konnte dich nicht stoppen. Wo warst du am Start und hattest du dennoch Freude an den Rennen?

411 Wettkämpfe über 33 Jahre hinweg ergibt über 12 Rennen pro Jahr. Meist waren es olympische- oder Mitteldistanzen aber auch sieben Langdistanzen. Ich war an 114  verschiedenen Wettkampforten. In diesem Jahr bin ich über 600 Kilometer mit dem Auto für ein einziges Rennen über 200m Schwimmen, 9,5km Radfahren und 2,5km laufen gereist. Verrückt, normalerweise würde ich das nie machen. Aber wenigsten einen Wettkampf wollte ich 2020 absolvieren.
Danach habe ich in ganz Deutschland gesucht, ob vielleicht noch weitere Wettkämpfe stattfinden. Denn ich hatte 32 Jahre ununterbrochen das Goldene Sportabzeichen absolviert und wollte das auch dieses Jahr erreichen. So reiste ich noch nach Oettingen, Thiersee (Kufstein), München, Weiden, Schleusingen (Suhl) und Greifensee (Zürich) und machte zwei virtuelle Rennen „in“ Herzogenaurach und „am“ Schliersee. So erreichte ich 11 Wettkämpfe in neun Wochen.

Alle fünf Jahre bereitest Du dich auf eine Langdistanz vor. Im nächsten Jahr bist Du für den Challenge Roth gemeldet. Auf was freust Du dich besonders?

Ich habe schon Langdistanzen in Frankfurt, Zürich, Kulmbach mitgemacht. Doch die Frage lässt sich leicht beantworten: Roth ist in allen Bereichen absolute Spitze.

Gibt es aus über 30 Jahren Triathlon und über 400 Wettkämpfen ein Ereignis, das heraussticht? Ein Rennen, an das Du dich besonders erinnerst?

Ach , es gibt viele schöne Erinnerungen und Anekdoten bei Wettkämpfen. Meine Urkunden, Ergebnislisten, Fotos und Zeitungsausschnitte erinnern mich daran. Dass ich in meinem Sportkeller alle T-shirts aufgehoben habe, wussten bisher die wenigsten. Aber es gibt schon einige “Lieblinge”. Da wären die des Schliersee-Triathlon. Zwischen der Premiere 1988 und 2018 war ich ununterbrochen dabei – 31 Mal! 2019 hatte ich leider eine Woche vor dem Wettkampf einen unverschuldeten Radunfall. 2020 ist er ausgefallen. Beide Male habe ich dieses Jahr “virtuell” nachgeholt.

2046 werde ich mit 100 Jahren meinen letzten Wettkampf bestreiten. Freue mich jetzt schon auf viele Athleten, die mich dann begleiten, damit nichts passiert.

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [17.10.2020]; Fotos: Gerhard Müller

Mit 53 Jahren fand Konrad Puk zum Triathlon. Heute, mit 72, ist er immer noch mit vollem Einsatz dabei. Was so schon größte Anerkennung und Beachtung findet, das dürfte durch seinen Kampfeswillen nur noch gesteigert werden. Denn im vergangenen Jahr stürzte der Athlet des SV GW Holzkirchen in der Vorbereitung auf die Duathlon WM in Zofingen schwer. Er zog sich mehrere Knochenbrüche, darunter an der Halswirbelsäule, Prellungen und Platzwunden zu – und schätzte sich dennoch glücklich, dass der Sturz in Anbetracht der Schwere glimpflich ausgegangen war. Nichtsdestotrotz musste er sich mehrerer Operationen unterziehen und eine lange Erholungszeit samt Reha-Maßnahmen in Kauf nehmen. Doch davon lässt sich der passionierte Ausdauersportler nicht aufhalten und hatte eigentlich sein Wettkampf-Comeback in diesem Jahr geplant. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten.

Hallo Konrad,
dass der erste Wettkampf nach deinem schweren Sturz noch warten muss, ist derzeit eher den Umständen zu schulden, als Deinem Trainingszustand. Was hat Dir dabei geholfen, so schnell wieder auf die Beine zu kommen?

Es gibt sehr viele Gründe für meinen guten Genesungsprozess. Der wichtigste ist wohl erst einmal das Glück, den Unfall überhaupt überlebt zu haben. Dann hatte ich Glück mit meinen Ersthelfern, Glück bei meinem schnellen Transport nach Murnau, Glück bei den Operationen. Ich hoffe, das Glück bleibt mir auch zukünftig gewogen.

Daneben unterstützt mich mein Umfeld in jeder Form: Vor allem meine Frau, meine Freunde und meine Ratgeber. Meine Physios, gemeinsam mit meinen regelmäßigen Übungen für Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht, sowie Spinning, Gymnastik im Sportverein und weitere Bewegungen, sorgen dafür, dass die Regeneration gezielt voran geht. Seit Mitte Januar gehe ich sogar schon wieder joggen. Mittlerweile kann ich schon wieder über 16 Kilometer in unter zwei Stunden laufen, Rennradtouren machen und sogar auf der Zeitfahrmaschine fahren.

Daneben sind, denke ich, Geduld, Achtsamkeit und klare, machbare Ziele wichtig. Auch vertraue ich in meine Selbstheilungskräfte und unterstütze diese mit vielen kleinen Aktionen (viel Schlafen, kein Alkohol, der Konsum von rohem Ingwer und das Intervallfasten 1 bis 2 Mal pro Woche). Ich war jederzeit fest davon überzeugt, wieder einen Triathlon zu machen. Im Krankenhaus haben wir deshalb Bilder bzw. Zeitungsausschnitte von meinen größten sportlichen Erlebnissen aufgehängt. Das half mir!

Der Startplatz für den Challenge Roth im nächsten Jahr ist bereits gesichert. Was sind Deine Ziele für das Rennen?

Mein Ziel ist immer das gleiche: Gesund ankommen und viel Freude und Spaß dabei haben. Bei 60 Triathlon-Starts habe ich in all den Jahren nur drei Mal nicht gefinisht. Für Roth kommt noch speziell hinzu, dass ich die unglaublichen Anfeuerungen und die Atmosphäre genießen und Freunde treffen möchte.

Das Schöne am Triathlon ist eben auch, dass man in jedem Alter beginnen kann. Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du realisiert hast, dass Dich der Sport definitiv länger begleiten wird?

Genau weiß ich das nicht mehr. Mit nur etwas Radtraining zur Vorbereitung hat mir mein erster Triathlon im Jahr 2001 viel Spaß gemacht. Ich war überrascht, dass ich mich nicht quälen musste. Trotz vieler Fehler gewann ich meine Altersklasse auf Anhieb. Ich dachte mir, das geht noch besser. Leider hatte ich im gleichen Jahr einen Knöchelbruch, so dass ich erst im Jahr 2004 in Bad Tölz wieder starten konnte. Von da an waren es viele glückliche Zufälle und schöne Triathlonerlebnisse, die mich im Jahr 2014 zu meiner 1. Langdistanz in Roth brachten. Danach wurde ich mit 67 Jahren Mitglied in der Deutschen Triathlon Altersklassennationalmannschaft, was mir heute noch zusätzlichen Antrieb und Freude bereitet und mir neue internationale und nationale Freundschaften beschert hat.

Dauerhaft Sport betreiben bedeutet auch, dass man hin und wieder Rückschläge hinnehmen oder mit Schwierigkeiten umgehen muss. Auch bei Deiner Genesung verlief nicht alles reibungslos. Wie gehst Du mit solchen Durststrecken um?

Rückschläge sind für mich Enttäuschung und Ansporn zugleich. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, bzw. was mir mein Körper damit sagen will. Nach dem Rückschlag folgt meistens PECH (Pause – Eis – Compression – Hochlegen) und ein Erfahrungsaustausch mit „meinem“ Netzwerk. Doch dann geht es wieder vorsichtig weiter. Manchmal nutze ich das „Pausen-P“, um in den Urlaub zu fahren. Das wichtigste ist vielleicht: All meine Erlebnisse möchten ich nicht missen. Für mich gilt das Motto: Wer nicht anfängt, hat schon verloren!

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [20.8.2020]; Foto: Robert Gerigk – www.sportfoto.ws

Susanne Apfel kann sich zum Saisonauftakt über den Vize-Europameistertitel der AK 60-64 auf der Duathlon-Kurzdistanz freuen. Sie feierte den Erfolg am vergangenen Wochenende im andalusischen Punta Umbria. Lediglich die Britin Teresa Willcox war schneller als die Sportlerin des SVG Ruhstorf. Mit dem Erfolg setzt sie eine lange Liste an Duathlon-Spitzenplatzierungen fort. 2015 war sie das erste Mal Europameisterin auf der Duathlon Langdistanz, 2017 Weltmeisterin, vier EM Vizetitel sammelte sie bisher.

Wir haben uns mit der Duathlon-Spezialistin über das Rennen und ihre weiteren Saisonziele unterhalten.

Hallo Susanne,
herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg! Du warst in Punta Umbria über gleich zwei Distanzen am Start. Am Samstag bei der windschattenfreien Sprintdistanz und am Sonntag bei der Duathlon-Kurzdistanz. Wie haben Dir die Rennen in Andalusien gefallen?

Susanne Apfel auf der Laufstrecke

Die Veranstaltung war perfekt organisiert, die Strecken nur mit wenigen Höhenmetern, aber trotzdem nicht ganz einfach durch die vielen Wenden.
Auf der Sprintdistanz hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht, da es doch etwas Glückssache ist, ob man eine passende Gruppe auf der Radstrecke findet. Das war dann auch das Problem. Nach ein paar Kilometern alleine habe ich zunächst auf eine Britin aufgeschlossen. Zusammen haben wir weiter aufgeholt, aber die Arbeit war recht ungleich auf mich verteilt. Einige Kilometer zu Viert, bald nur noch zu Dritt, konnte ich mich etwas erholen, aber eigentlich war es mir zu langsam. Alleine wegfahren wollte ich aber auch nicht, ich hatte ja noch Programm vor mir. So blieben wir bis zur Wechselzone zusammen. Mit meinen Laufleistungen war ich sehr zufrieden, obwohl ich beim zweiten Lauf nicht mehr alles gegeben habe. Mehr als Platz vier wäre sowieso nicht drin gewesen.
Mein Hauptaugenmerk galt von vorne herein der Kurzdistanz. Etwas überraschend war ich von Anfang an auf Platz zwei. Nach dem Radfahren war aber der Vorsprung auf Sekunden zusammengeschmolzen. Ich hatte unterwegs ganz bewusst „Spaß“ und fast zu spät festgestellt, dass ich noch gar nichts gewonnen hatte. Durch einen guten Wechsel und einer nochmal ordentlichen Laufleistung konnte ich dann doch Silber retten.

Cross, Sprint-, Kurz-, Langdistanz – Hauptsache Duathlon. Was fasziniert Dich an der Kombination aus Laufen, Radfahren und Laufen besonders?

Duathlon ist ganz schön hart. Es ist ein ständiges Lernen: Wo liegen die Grenzen? Wie teile ich es mir richtig ein? Wie gehe ich mit Niederlagen um? Was mache ich, wenn ich ans Aufgeben denke? Was kann ich besser machen? Bei einem Einzelwettkampf Laufen oder Radfahren finde ich das wesentlich einfacher.

Du startest seit Jahren in der Altersklassennationalmannschaft und holst regelmäßig Podiumsplätze. Wie kamst du zum Sport und wie viel Zeit und Energie investierst Du heute?

Ich kam mit fast 30 Jahren zum Laufsport, um etwas für die Figur zu tun. Zunächst war ich nur beim Lauftreff. Bald wurde es mehr. 1989, im Geburtsjahr meiner zweiten Tochter, machte ich meinen ersten Volkslauf. Ab dann war ich „angefixt“. Mein drittes Kind kam, gleichzeitig war ich immer berufstätig. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit zu Laufen. Doch es tat mir gut für Körper und Geist. So wurde ich eine gute Mittelstreckenläuferin. Mit fast 50 habe ich verletzungsbedingt dann das Radfahren für mich entdeckt. Mehr aus Jux habe ich 2012 bei den Bayerischen Duathlon-Meisterschaften teilgenommen und gleich gewonnen. Im gleichen Jahr startete ich dann bei der Cross-DM.

Regelmäßig auf dem Podium: Susanne Apfel

Der Virus „Duathlon“ hatte mich gepackt. 2013 folgte die erste EM, 2014 gab es erstes EM-Bronze. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich auch beim zweiten Lauf eine ordentliche Leistung bringen konnte. Seit Mitte 2016 trainiere ich nach professionellen Trainingsplänen. Seitdem verbessere ich meine Leistungen kontinuierlich, aber durchaus auch mit Rückschlägen. Meine Freizeit und Urlaube sind dem Sport gewidmet, abhängig von der Trainingsphase investiere ich fünf (im Winter) bis zwölf Stunden wöchentlich fürs Training, Ausreißer nach oben und unten inbegriffen.

Bei uns steht die Saison gerade erst in den Startlöchern. Welche Ziele verfolgst du noch?

Dieses Jahr sind die EM/DM in Alsdorf und WM in Viborg über die Mitteldistanz fest geplant. Ebenso die Bayerische Meisterschaft (Sprint) und vielleicht Zofingen. Möglicherweise auch wieder ein Cross in Rumänien (dann auch Tri). Und für’s Training Volks- und auch Meisterschaftsläufe und ein paar Radrennen. Eigentlich sage ich schon seit Jahren: nächstes Jahr mache ich weniger. Aber ich habe zu viel Spaß und ich bin doch recht ehrgeizig.

Vielen Dank für das Interview, weiterhin erfolgreiches Training und eine gute Saison!

© Text: Christine Waitz; [11.03.2020]; Fotos: privat/Siedlitzki