Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Die Oberitalienische Stadt Asiago war am Wochenende Gastgeber der ersten ITU-Meisterschaftsrennen des Jahres. Strahlend blauer Himmel und gut präparierte Loipen boten beste Voraussetzungen für die ITU Wintertriathlon-WM. Acht bayerische Sportler traten über die zu absolvierenden vier Kilometer Cross-Lauf, sechs Kilometer Mountainbiken und fünf Kilometer Langlauf an. Titelverteidigerin Helena Pretzl vom TV Burglengenfeld triumphierte erneut und nahm den Weltmeistertitel der AK 30 mit nach Hause.

„Ich liebe diese Wintervariante des Triathlons,“ begeistert sich die Prembergerin Helena Pretzl, die mit ehrgeizigen Ambitionen anreiste. Im vergangenen Jahr gewann sie an gleicher Stelle nicht nur ihre Altersklasse, sondern holte auch den Gesamtsieg. Nach dem Radfahren sah es ganz nach einer Wiederholung des Erfolgs für die 30-jährige aus. Von Rang fünf nach dem Auftaktlauf hatte sie sich bis an die Spitze vorgearbeitet. „Dabei habe ich leider einige Körner zu viel verschossen,“ resümiert sie im Nachgang. So musste sie auf den Loipen über das italienische Hochplateau zwei Konkurrentinnen ziehen lassen und finishte auf dem dritten Gesamtrang. „Über die Platzierung freue ich mich natürlich dennoch!“

Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) und Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) holten jeweils eine Silbermedaille in ihren Altersklassen. Mit dritten Plätzen glänzten Gertrud Härer (TV 1848 Erlangen) und Gabi Schmid (TSV Bad Endorf). Sie trugen mit ihren Leistungen dazu bei, dass das deutsche Team den zweiten Platz in der Nationenwertung belegte.

Ergebnisse bayerischer Athleten im Überblick

Helena Pretzl (TV Burglengenfeld) – 1. Platz AK 30 in 00:54:49
Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) – 2. Platz AK 50 in 01:02:13
Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) – 2. Platz AK 60 in 00:51:52
Gertrud Härer (TV 1848 Erlangen) – 3. Platz AK 55 in 01:05:38
Gabi Schmid (TSV Bad Endorf) – 3. Platz AK 45 in 00:59:07
Albert Hinterstoisser (SC Anger) – 4. Platz AK 50 in 00:50:16
Werner Nussbaumer (RSC Kempten)  – 14. Platz AK 60 in 00:58:03
Jürgen Pöpperl-Macht (TSV Bad Endorf)  – 20. Platz AK 55 in 01:03:06

Alle Ergebnisse des Wettkampfes finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [11.2.2020] Bilder: Franz Pretzl

Edith und Rainer Kotthaus betreiben Triathlon. Nun ist es nicht selten, dass Partner eine gemeinsame sportliche Leidenschaft pflegen. Die beiden Sportler des TV Planegg-Krailling nehmen im Bayerischen Triathlon-Verband jedoch einen besonderen Rang ein. Edith Kotthaus ist mit 75 Jahren älteste BTV-Startpassinhaberin, Rainer Kotthaus ist mit 78 Jahren der Viertälteste. Wir haben uns mit ihnen unterhalten.

Hallo Frau Kotthaus,
hallo Herr Kotthaus,

2019 hatten Sie Wettkampf-Pech: der Tegernseer Triathlon musste wegen eines Unwetters abgesagt werden und die Deutschen Meisterschaften in Beilngries mussten Sie krankheitsbedingt ausfallen lassen. Dennoch waren Sie aktiv. Beim Gröbenzeller Familienlauf über zehn Kilometer beispielsweise errangen Sie beide den Altersklassensieg in 1:04:03 (Frau Kotthaus) und 1:02:13 (Herr Kotthaus). Welche Ziele setzen Sie sich für das neue Jahr?

Als „Oldies“ planen wir nicht gerne weit voraus. Wir hoffen, dass wir gesund bleiben, und wenn das „Trainingslager“ (Urlaub hat man ja als Rentner nicht mehr) im Mai auf Korsika  wirksam ist, werde ich (Rainer) Ende Juni den Tölzer Triathlon mitmachen und wir gemeinsam später im Jahr den Tegernseer und eventuell den Alpentriathlon am Schliersee. Edith ist in die neue Altersklasse W75 gekommen. Da lockt die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft über die Kurzdistanz in Bremen.

Edith und Rainer Kotthaus bei der Siegerehrung Tölzer Triathlon 2017

Seit wann machen Sie Triathlon und wie fanden Sie zum Sport?

Zum Triathlon kamen wir Anfang der 1990er Jahre durch Freunde in Norddeutschland. Rainers erster Wettkampf war 1992 ein Sprint-Duathlon in Otterndorf bei Cuxhaven. Gemeinsam nahmen wir ab 1993 an verschiedenen Jedermann-Veranstaltungen im bayerischen Raum teil. Dabei fiel Ediths Talent dem damaligen Leiter Peter Caspari der Triathlonabteilung des TV Planegg-Krailling auf, der eine dritte Frau für  die Damenmannschaft suchte, die an der Deutschen Meisterschaft in Trier teilnehmen sollte. So kamen wir 1997 zum TV Planegg-Krailling, und Edith wurde gleich im ersten Jahr der Vereinszugehörigkeit Deutsche Meisterin.

 

Im Triathlon können Athletinnen und Athleten jeden Alters gemeinsam trainieren und Wettkämpfe absolvieren. Wie sieht Ihr Trainings-Alltag aus? 

Leider trainieren wir kaum gemeinsam mit den übrigen Triathleten unseres Vereins TV Planegg Krailing. Wir wohnen im Münchner Nordwesten. Da bietet es sich an, zum Radtraining ins Dachauer Hinterland zu fahren. Laufen können wir vor der Haustür oder in der Aubinger Lohe bei Lochhausen. Zum Schwimmen gehen wir ins nahegelegene Dantebad.

Frau Kotthaus, 2009 finishten Sie den Ironman Hawaii. Herr Kotthaus, 2012 wurden Sie bei den ETU Europameisterschaften im Rahmen des Challenge Roth Europameister. Nicht selten standen Sie gemeinsam auf dem Podium ganz oben. An welche Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Natürlich ist es immer schön, gemeinsam auf dem Stockerl zu stehen. Die nachhaltigsten Momente aber waren unsere Zieleinläufe 2007 von Rainer und 2009 von Edith beim IRONMAN auf Hawaii. Selbst, wenn man dort als Frau mit „You are an IRONMAN“ begrüßt wird.

Vielen Dank für das Interview! 

© Text: Christine Waitz; [10.12.2019]; Fotos: privat

1,5 km Schwimmen, 31 km Mountainbiken und 10,5 km Laufen galt es bei den Xterra Weltmeisterschaften auf Maui zu überwinden. Die Titel gingen an den Südafrikaner Bradley Weiss und Seriensiegerin Flora Duffy. Schnellster Deutscher war Tom Kerner vom TV Burglengenfeld in 2:52:27 Stunden.

„Nach einem für mich zufriedenstellenden Schwimmen hatte ich leider nicht den nötigen Druck bergauf auf dem Rad – es galt immerhin 1.000hm zu überwinden. Die Downhills hingegen konnte ich schön mitnehmen, da die rutschigen Trails – kurz vor den Start hatte es geregnet – mit ihren Wurzeln schon fast an heimatliche Verhältnisse grenzten. Mein Lauf war eine mittelmäßige Leistung, so dass es am Schluss leider um 20 Sekunden nicht zur erhofften TOP20 Platzierung reichte. Alles in allem bin ich dennoch sehr zufrieden,“ berichtet der Mitorganisator des „Jag de Wuidsau“ Crossduathlons.

Zwischenzeitlich hatte es nach einem weiteren hervorragenden Ergebnis für einen bayerischen Starter ausgesehen. Denn Sebastian Neef (TRISTAR Regensburg) war bis unter die besten Zehn nach vorne gefahren. Dann jedoch zwang ihn ein technischer Defekt zum Aussteigen.

Josef Diepold holt AK-Podium

Josef Diepold Xterra Maui

Josef Diepold beim Xterra Maui

Neben Platzierungen unter den besten Zehn ihrer Altersklassen durch Helena Pretzl, Gabi Schmid, Beate Kleindienst, Michael Schaller und Winfried Forster, sticht das Ergebnis des Köschingers Josef Diepold heraus. Er erreichte bei seiner dritten WM-Teilnahme in diesem Jahr in der Altersklasse von 55 bis 59 Jahren den dritten Platz. „Der Wettkampf war bis Kilometer fünf beim Laufen ein perfektes Rennen, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich lag sicher in Führung. Nach einem schmerzhaften Fehltritt in einer Wurzelpassage war der Traum vom WM Titel durch die starke Schwellung und Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk leider bald beendet. Kurz vor dem Ziel musste ich zwei Verfolger ziehen lassen. Ich bin aber dennoch sehr zufrieden, das Rennen unter diesen Umständen noch mit einem Podiumsplatz ins Ziel gebracht zu haben,“ erzählt der Sportler des SC Delphin Ingolstadt.

Alle Ergebnisse in der Übersicht

5. F30-34; Helena Pretzl (TV Burglengenfeld) in 3:39:17
7. F45-49; Gabi Schmid in 3:56:52
4. F50-54: Beate Kleindienst (SC Riederau) in 4:12:06
15. F30-34; Nadine Ruhl in 4:15:00

23. MPro; Thomas Kerner (TV Burglengenfeld) in 2:52:27
5. M20-24; Michael Schaller (TV Burglengenfeld) in 3:06:32
10. M20-24; Thomas Käser (TV Landau) in 3:19:03
3. M55-59; Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt) in 3:20:38
15. M25-29; Matthias Müller (Tri-Team Frankenalb) in 3:25:55
7. M55-59; Winfried Forster (SC Delphin Ingolstadt) in 3:38:19
20. M55-59; Gregor Höfelmaier (SC Riederau) in 4:00:42

© Text: Christine Waitz; [29.10.2019] Foto: Josef Diepold privat, Franz Pretzl

Über 30 bayerische Athleten standen bei den Ironman Weltmeisterschaften auf Hawaii am Start. Der Erfolg der gebürtigen Bayreutherin Anne Haug begeisterte. Darüber hinaus glänzten zahlreiche weitere Sportler in ihren Kategorien und Altersklassen. Mit Kristin Liepold, geborene Möller, war beispielsweise eine Erlangener Profi-Dame am Start und sicherte sich den 18. Platz. Christopher Dels (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) aus Bamberg siegte in seiner Altersklasse und ist neuer Amateurweltmeister. Katrin Esefeld von der LG Mettenheim ist seit vielen Jahren Erfolgsgarantin und wurde Dritte ihrer Altersklasse. Unter den besten Zehn platzierten sich jeweils Stefan Haubner (Team twenty.six e.V. Roth, Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt), Frank Stiller (Team Baier Landshut e.V.), Birgit Bachmann-Goetzer (Tri-Team Schongau) und Brigitte Thea Beil (TSV Katzwang 05).

Wir haben zehn Starter aus ganz Bayern gefragt, wie sie Kona erlebt haben.

„Die größte Herausforderung in meinem Leben“

Judit Andrassy

Judit Andrassy

Judit Andrassy vom TRISTAR Regensburg erzählt: „Mein Kona Erlebnis war auf jeden Fall bis jetzt der schwierigste aber auch der aufregendste Wettkampf und die größte Herausforderung  in meinem Leben! Die schwierigste Teil war für mich das Laufen, da ich auf dem Rad schon einen ganz schlimmen Sonnenbrand bekommen habe. Die Stimmung, die schon die ganze Woche in Kona herrschte, und die speziell am Wettkampftag, werde ich nie vergessen. Es war eine Ehre für mich an diesen Wettkampf teilzunehmen und unfassbar auf dem magischen Teppich ins Ziel zu laufen.“

 

Holger Wilmsmann

Holger Wilmsmann

Holger Wilmsmann war bereits 2017 einmal auf Hawaii und dennoch ist die Woche für den Sportler des SV Grün-Weiß Holzkirchen ein Erlebnis: „Für mich ist das schönste am Ironman Hawaii die Rennwoche mit dem morgendlichen Schwimmen am Pier und der täglichen bis zum Renntag zu beobachtenden Wandlung vom „normalen“ Kona hin zum Mekka des Triathlonsports. Das Rennen selbst war dann ein toller Abschluss einer außergewöhnlichen Woche.“

 

Brigitte Beil

Brigitte Beil

Die Katzwangerin Brigitte Beil war bereits zum achten Mal in Kona am Start. Neben Ziel-Glück gab es für sie jedoch auch Kritik am Start-Prozedere: „Ich bin sehr glücklich, dass ich unter den schwierigen Bedingungen noch in den Top Ten meiner AK finishen konnte. Ich musste leider feststellen, dass sich die Bedingungen für die AK-Athletinnen, aufgrund der späten Startzeit (eine Stunde nach den Profi Männern), drastisch verschlechtert haben.“

 

Petra Paule

Petra Paule

Auch Petra Paule vom TV 1858 Kaufbeuren war nicht als Rookie am Start. Sie konnte das Rennen bereits 2017 finishen und zog nach ihrem zweiten Start zufrieden Bilanz: „Ich kam nach 10.58h über eine Stunde schneller als bei meinen ersten Start ins Ziel und verbesserte gleichzeitig meine persönliche Bestzeit auf der Langdistanz um 20 Minuten. Diesen Wettkampf kann man nicht mit anderen Rennen in Europa vergleichen. Man wird von der Insel regelrecht verzaubert! Die Atmosphäre vor dem Rennen ist unbeschreiblich, genauso wie die Vegetation.“

 

Diese tollen Ergebnisse zeigen, wie erfolgreich die Trainingsarbeit in den Vereinen des Landesverbands ist.

© Text: Christine Waitz; [17.10.2019] Fotos: Privat

 

Alle bayerischen Ergebnisse

  • Christopher Dels (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) 1. in der M35-39 08:44:12
  • Tobias Heining (Post SV Nürnberg) 14. der M30-34 09:09:55
  • Kristin Liepold (TV 1848 Erlangen) 18. der FPRO 09:23:13
  • Christian Roth (Post SV Nürnberg) 39. in der M30-34 09:23:55
  • Christian Birke (DJK Teutonia Gaustadt) 41. in der M35-39 09:25:50
  • Stefan Haubner (Team twenty.six e.V. Roth) 10. in der M18-24 09:44:48
  • Bernd Hagen (Team twenty.six e.V. Roth) 21. in der M45-49 09:44:49
  • Thomas Fedinger (TuS Fürstenfeldbruck) 82. in der M35-39 09:46:27
  • Martin Falk (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) 107. in der M35-39 09:56:31
  • Hans Peter Schulz (LuT Aschaffenburg) 18. in der M50-54 09:59:49
  • Leonhard Lukoschek (SV Würzburg 05) 64. in der M25-29 10:01:11
  • Katrin Esefeld (LG Mettenheim) 3. in der F35-39 10:04:25
  • Michael Weber (TV Burglengenfeld) 98. in der M40-44 10:04:44
  • Niklas Kellerer (RSC Kelheim) 66. in der M25-29 10:05:44
  • Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt) 7. in der M55-59 10:15:13
  • Frank Stiller (Team Baier Landshut e.V.) 8. in der M55-59 10:18:53
  • Wolfgang Geissler (Post SV Nürnberg) 41. in der M50-54 10:20:54
  • Holger Wilmsmann (SV Grün-Weiß Holzkirchen) 27. in der M55-59 10:49:27
  • Oliver Michel (TSV Katzwang 05) 84. in der M50-54 10:51:14
  • Petra Paule (TV 1858 Kaufbeuren) 21. in der F40-44 10:58:37
  • Torsten Holz (ESV Ingolstadt-Ringsee) 142. in der M30-34 10:59:06
  • Carsten Koenig (Triathlon Günzburg) 101. in der M50-54 11:01:13
  • Tobias May (SV Würzburg 05) 175. in der M35-39 11:03:17
  • Judit Andrassy (TRISTAR Regensburg) 29. in der F25-29 11:12:54
  • Lothar Karl Richthammer (Laface-Team Weiden) 11. in der M60-64 11:13:04
  • Frank Weber (La Carrera TriTeam Rothsee) 121. in der M50-54 11:15:04
  • Kia Hsu (TRISTAR Regensburg) 213. in der M40-44 11:15:14
  • Birgit Bachmann-Goetzer (Tri-Team Schongau) 10. in der F50-54 11:44:08
  • Stephanie Huber (TSV Ottobrunn) 11. in der F18-24 11:47:41
  • Thomas Fox (HVB Club München) 164. in der M50-54 12:00:00
  • Brigitte Thea Beil (TSV Katzwang 05) 9. in der F60-64 13:02:40