„Überragend, dass mir das hier zu Hause gelingt“, sagte Simon Henseleit zu seinem Sieg beim Rennen der 1. Triathlon Bundesliga am Sonntag: „Das ist auf jeden Fall eines der bisherigen Top-drei-Ergebnisse meiner Karriere.“ Der seit acht Jahren in Nürnberg lebende U23-Europameister hatte sich bei dem aus einem Prolog (250 m Schwimmen, 6,1 km Radfahren, 1,5 km Laufen) und einem zwei Stunden später folgenden Verfolgungsrennen (500 m Schwimmen, 12,2 km Radfahren, 3,5 km Laufen) bestehenden Wettkampf schon im Prolog einen Vorsprung von 22 Sekunden herausgearbeitet. Den verteidigte der für sein starkes Radfahren bekannte Athlet in der Verfolgung und siegte vor Wernz und Vogel.
Für das hep Team SUN, für das Henseleit startet, sah es damit lange sogar nach dem ersten Sieg in der Geschichte der 1. Triathlon-Bundesliga aus. Am Ende gelang der Mannschaft mit Rang zwei das dritte Podium in diesem Jahr. Den Sieg trug erneut das EJOT Team TV Buschhütten davon, das nach drei Siegen aus vier Rennen nun mit 78 Punkten ganz oben steht. Auf Rang zwei folgt der Titelverteidiger Hylo Team Saar. Die Saarländer, die mit zwei Erfolgen in die Saison gestartet waren, erreichten nach Rang fünf vor drei Wochen am Schliersee nun Platz drei.
EJOT Team macht Meisterrennen spannend
Bei den Frauen gehen das EJOT Team TV Buschhütten und Triathlon Potsdam punktgleich (78 Zähler) in den fünften Saisonwettkampf am 3. September in Hannover. Allerdings hat Titelverteidiger Buschhütten die bessere Ausgangssituation aufgrund der etwas besseren Platzziffer (48 zu 58).
Buschhütten siegte in Nürnberg durch einen „Sweep“ von Lena Meißner, Natalie Van Coevorden und Lisa Tertsch mit der Minimalplatzziffer sechs vor Potsdam (19). Rang drei in der Tageswertung ging an das Triathlon Team DSW Darmstadt und das TRO KTT 01 (jeweils 49). Beide Mannschaften erreichten damit das beste Ergebnis dieser Saison. Die Kölnerinnen machten damit in der Tabelle die drei Punkte Rückstand auf triathlon.one Witten wett. Somit ist auch im Kampf um Gesamtrang drei Spannung im Saisonfinale geboten.
Meißner war bereits im Prolog die Schnellste und konnte sich im Verfolger auf der Laufstrecke von Van Coevorden lösen. Tertsch platzierte sich als Beste der Verfolgergruppe. Für Meißner war es der zweite Bundesliga-Einzelsieg ihrer Karriere. „Ich freue mich, dass mir der Erfolg gelungen ist. Die vergangenen Wochen und Monate liefen, was die Wettkämpfe angeht, nicht immer gut für mich. Der Sieg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen.“
Knapp 550 Triathletinnen und Triathleten im Jedermann-Rennen
Nachdem im Vorjahr coronabedingt nur die beiden Rennen der Bundesliga in Nürnberg ausgetragen werden konnten, war diesen Sommer auch ein Start von Altersklassen-Athletinnen und –Athleten über Kurz- und Sprintdistanz möglich. Von den über 400 Amateuren gingen knapp 200 Frauen und Männer bei strahlend blauem Himmel auf der beliebten Kurzdistanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen) an den Start.
Am schnellsten meisterte diese Herausforderung Kilian Bauer. Der Triathlet des SV Wacker Burghausen/enduranceshop bewältigte die Kurzdistanz in 1:50:29 Stunden. Damit war der Zweitliga-erfahrene Athlet nur etwas mehr als eine Minute schneller als Mattia Weßling (1:51:33). Der Starter des SSF Bonn Triathlon, ebenfalls schon in der 2. Triathlon-Bundesliga in Erscheinung getreten, hatte noch nach dem Schwimmen in Front gelegen, ehe Bauer ihn auf der Radstrecke stellte und dann auf dem abschließenden 10km-Lauf davonzog. Rang drei ging an Niklas Ludwig vom TSV Jahn Freising 1861 (1:56:26), der damit ebenfalls noch unter der Zwei-Stunden-Schallmauer blieb.
Bei den Damen setzte sich Sophia Ramsauer vom Team Wohlleben durch, die zwar hinter der späteren zweitplatzierten Belgierin Isabel Gillain vom Datagroup & Friends Endurance Team (2:21:10) aus dem Wasser kam, dann aber richtig in die Vollen ging. Vor allem auf der Radstrecke ließ Ramsauer der Konkurrenz keine Chance und feierte schlussendlich mit mehr als zehn Minuten Vorsprung ihren Sieg (2:11:06). Mit einer Zeit von 2:24:59 Stunden rundete Emma Roßdeutscher vom Team Optimum / RC Wendelstein das Frauenpodium als Dritte ab.
Die Hälfte der Distanz hatten die Athletinnen und Athleten auf der Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen) zu absolvieren. Hier setzten sich Daniel Reindl vom FC Sindlbach – Triathlon (58:35 Minuten) und Franziska Richartz vom Team Fitter TEC (1:06:55) durch.Rang zwei ging an den Franzosen Amaury Parrot von adidas (1:02:19) sowie Antje Ungewickell vom Team Berlin / TuS Neukölln Berlin (1:07:45). Platz drei sicherten sich Ivan Golenko (1:02:44) und Lokalmatadorin Michelle Rosenthal (1:08:37).
Fotos: DTU/Marcel Hilger