Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Die Triathlon-Europameisterschaft am Walchsee in Österreich bot Profis und Altersklassenathleten die Möglichkeit auf der Mitteldistanz, im Aquatlon und im Aquabike um Titel und Platzierungen zu kämpfen. Frederic Funk (Triathlon Grassau) siegte im Eliterennen. Bei den Damen musste sich Anne Haug (Bayreuth) nur der Schweizerin Nicola Spirig geschlagen geben. Auch neun bayerische Altersklassenathleten und –athletinnen schafften den Sprung auf das Podium.

Erfolg im dritten Anlauf

Nicht weit von seiner Heimat Grassau entfernt, war es für Frederic Funk in diesem Jahr endlich so weit: Während er sich 2018 und 2019 stets mit Platz zwei begnügen musste, lief er in diesem Jahr als Sieger vor dem Österreicher Thomas Steger und dem Belgier Bart Aernouts über die Ziellinie. Anne Haug sicherte sich mit der schnellsten Laufzeit den Vize-EM-Titel hinter der Schweizerin Nicola Spirig.

AK-Champions in allen Wettbewerben

Ebenfalls vergoldet wurde der Tag für Tom Hohenadl (Augsburg), der mit einer Zeit von 3:53:54 auf der Mitteldistanz das Rennen in der Altersklasse 25 gewann. Cindy Friebel vom TSV Fridolfing war mit 4:24:07 Stunden schnellste Dame der AK 30.

Silber holten Heike Uhl (CIS Amberg) in der AK25 nach 4:41:41 Stunden, Kristina Sendel (MaliCrew e.V.) aus Bayreuth in der AK30 mit einer Zeit von 4:42:29, Martin Müller (Triathlon Günzburg, AK40, 04:12:48) und Christiane Göttner aus Fürstenfeldbruck in der AK 65 nach 7:31:27.

Den Sprung auf den dritten Podiumsplatz schafften Nathalie Krause (Tri-Team Triftern, AK20, 4:53:32), Philipp Stadter (TV 1848 Erlangen, AK25, 3:58:49) und Dr. Harald Funk (Triathlon Grassau, AK50, 4:23:44).

Erfolgreich in den Aqua-Rennen

Im Aquathlon erreichten Christine Schrenker (TV 1848 Coburg, AK55), Gabriele Heigl (TV Planegg-Krailling, AK69) und Pierre Jander (Team Oberpfalz, AK40) jeweils Platz drei.

Im Aquabike gab es Gold für Oliver Rau (SC 53 Landshut, AK50) und Horst Seibel (SC 53 Landshut, AK70), Silber für Ulrike Lex (MaliCrew e.V., AK40), Alexander Wyrwoll (Triathlon PSV München, AK50), Georg Harbauer (LG Würzburg, AK50), Gabi Keck (CIS Amberg, AK50) und Josef Huber (Triathlon Grassau, AK56).

Weitere Ergebnisse bayerischer Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Sie in der Übersicht der DTU einsehen.

© Text: Christine Waitz; Foto: [30.06.2021]

Der Bezirk Oberfranken und die NADA bieten am Freitag, den 23. April 2021 ab 18:30 Uhr einen kostenfreien Info-Vortrag zum Thema Anti-Doping. Zu dem Online-Vortrag via Zoom sind alle interessierten Triathleten im Bezirk und auch darüber hinaus eingeladen.

„Am Bezirkstag kam der Wunsch nach einer Info-Veranstaltung auf,“ sagt Bezirksvorsitzender Stefan Leidenberger, „dem kamen wir natürlich gerne nach. Das Thema Doping-Prävention ist nicht nur für Liga-Starterinnen und Starter in unseren Vereinen interessant, sonder für alle Triathletinnen und Triathleten. Deshalb sind auch alle Interessierten eingeladen.“

Zur Teilnahme ist eine Registrierung bis spätestens Freitag, den 23. April, 9.00 Uhr erforderlich. Die Zoom Login-Daten werden am Freitag via E-Mail versandt.

Hier geht es zur Registrierung.

© Text: Christine Waitz; Bild: BTV [19.04.2021]

 

Sechs Teilnehmende aus Bayern traten am vergangenen Wochenende in Andorra, dem kleinen Fürstentum in den Pyrenäen, zur Wintertriathlon-WM an. Mit Erfolg: Altersklassen-Goldmedaillen eroberten Thomas Kerner (AK 30, TV Burglengenfeld), Lorena Erl (AK 30, TRISTAR Regensburg), Claudia Bregulla-Linke (AK 50, SC Riederau) und Wolfgang Leonhard (AK 65, TSV Stötten). Eine Silbermedaille gab es für Helena Pretzl (AK 30, TV Burglengenfeld). Sebastian Neef (Tristar Regensburg), im Februar bereits Zweiter beim Wintertriathlon-Weltcup in Asagio (Italien), startete in der Elite-Wertung und erreichte einen Platz unter den besten Zehn.

Gute Bedingungen und sichere Wettkämpfe

Hart war der Kurs, im Naturzentrum Naturlandia hoch über Andorra. 3,2 km Crosslauf, 6,4 km Mountainbiken und 4,3 km Skating waren zu absolvieren. Profi-Starter Sebastian Neef musste die doppelte Distanz bezwingen. Als zusätzlicher, und nicht zu unterschätzender Leistungsfaktor, erwies sich die ungewohnte Höhe von über 2000m ü.N.
Dass alle Startenden gesund waren, musste im Vorfeld mit aktuellen Tests belegt werden.

Sonnig, aber frostig und sehr windig war es beim Start von Sebastian Neef, der bereits am Samstag an der Startlinie stand. Er setzte sich zunächst an die Spitze. Nach der ersten Runde musste er jedoch abreißen lassen – die ungewohnte Höhe machte ihm zu schaffen. Erst beim Skating konnte er nochmals Boden gut machen, sammelte noch ein paar Gegner ein, und finishte auf Rang 10.

Amateurrennen am Sonntagvormittag

Thomas Kerner begann sein erstes Rennen nach Hawaii 2019 kontrolliert. Das machte sich bezahlt. Mit nur geringem Abstand von einer Minute auf die Spitze nach dem Mountainbiken schnallte er sich die Skatingskier an. Den bis dahin führenden Franzosen überholte er nach rund 2 Kilometern auf der Loipe und überquerte freudestrahlend als Erster der AK 30 das Ziel.

Lorena Erl holte ihr erstes WM-Gold

Titelverteidigerin Helena Pretzl startete fast zeitgleich mit Konkurrentin Lorena Erl. Nach dem Rolling Start im Abstand von 30 Sekunden spielte Erl ihre Laufstärke aus und wechselte mit gut einer Minute Vorsprung auf das Rad. Hier ließ Pretzl auf der steilen Bergabpiste ihrem MTB freien Lauf. Schon etwas an Boden gut gemacht, bog sie an einer schlecht gekennzeichneten Abzweigung in die falsche Richtung ab. Zwar bemerkte die Oberpfälzerin nach rund 200 Metern ihren Fehler, doch Lorena Erl baute ihren Vorsprung aus. Auch auf dem Langlaufkurs ließ Erl nichts mehr anbrennen und hielt ihren Abstand zur Titelverteidigerin. Am Ende stürmte Lorena Erl als schnellste Amateurin zu ihrem ersten WM-Titel. Pretzl, mit der zweibesten Amateurzeit, finishte als dahinter als Vizeweltmeisterin in der AK 30.

Gut in Form zeigte sich auch Claudia Bregulla-Linke, die sich auf der fordernden Strecke das Rennen gut einteilte. Nach einem schnellen Split mit den Skatingskiern finishte als schnellste Dame der AK 50.

Wolfgang Leonhard baut seine Titelsammlung weiter aus

Seine umfangreiche WM-Titelsammlung vergrößerte Wolfgang Leonhard in der AK 65. Er ließ von Anfang an nichts anbrennen und wechselte bereits nach dem Lauf auf Rang 1 liegend auf sein Rad. Nach einem tollen Finish auf den schmalen Brettern holte er sich einen weiteren WM Titel.

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Franz Pretzl; Anpassungen Christine Waitz; Bilder: Franz Pretzl [23.03.2021]

Am 4. März bietet die DTU ein Online-Seminar an, bei dem es um den Einstieg in den Para Triathlon geht. Die Veranstaltung richtet sich an Sportlerinnen und Sportler, aber auch an Trainerinnen und Trainer oder generell Interessierte. Von 18 bis 19.30 Uhr beantwortet unter anderem Tom Kosmehl, der DTU Bundestrainer Para Triathlon, Fragen. Darüber hinaus gibt es Informationen, wie insbesondere Kinder und Jugendliche mit Behinderung unterstützt werden können.

Eine Anmeldung ist per E-Mail unter neumair@brsnw.de  erforderlich.

© Text: DTU/Christine Waitz; [3.02.2021]; Bild: DTU

Rund 380 Vereine und um 130 Triathlonrennen über Einsteiger- und Sprintdistanzen bringen jedes Jahr Triathlon-Neulinge dazu, in den Dreisport hineinzuschnuppern. Im Rahmen unseres Advents-Spezials haben wir uns mit dem Organisator des Zehn Freunde Triathlon, Henning Müller, und dem Breitensport-Beauftragten des BTV, Stefan Pohl, unterhalten. Wir klären, was die Faszination Triathlon ausmacht und wie Interessierte die ersten Schritte hin zu einer neuen Herausforderung machen können.

2017 brachte Henning Müller sein besonderes Triathlon-Format erstmals nach Nürnberg. Beim Zehn Freunde Triathlon teilen sich zehn Teilnehmende die Strecke von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42 Kilometern laufen. So wird die unter Triathleten als Langdistanz bekannte Strecke plötzlich für Jedermann und -frau machbar. Jeder macht für sich einen Triathlon und dennoch hat man Freude im Team. Genau diese Kombination hält Henning Müller als perfekt für Einsteiger. „380 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radeln und 4,2 Kilometer Laufen sind Triathlon-Distanzen, die wirklich jeder schaffen kann!

Stefan Pohl betreut seit 2019 das Ressort Breitensport im BTV. Einsteiger liegen ihm allerdings schon seit vielen Jahren am Herzen. Als Trainer B gibt er sein reichhaltiges Wissen an motivierte Neugierige in genau dafür ausgerichteten Workshops weiter.

Wir haben Henning Müller und Stefan Pohl zu den drei wichtigsten Aspekten gefragt, die man am Anfang einer Triathlon-Leidenschaft beachten sollte.

1) Die beste Triathletin ist die, die den meisten Spaß hat!

Henning Müller: Das gilt natürlich auch für Männer 🙂 Lass dich von den ganzen Experten mit ihrem teuren Equipment und ihren abgedrehten Geschichten und Helmen nicht einschüchtern. Radhelm und Rad – mehr brauchst du für deinen ersten Triathlon eigentlich nicht. Wenn du dann Blut geleckt hast, und dir ein bisschen Komfort leisten möchtest, dann kannst du über eine Schwimmbrille, bequeme Laufschuhe oder eine schnell trocknende Triathlon Hose nachdenken.

Stefan Pohl: Das sind ganz wichtige Hinweise für Einsteiger! Wir erleben es in unseren Workshops immer wieder, dass anfängliche Skepsis zu echter Begeisterung wird, wenn die ersten Wechseltrainings durchgespielt wurden und jede/r auch mit dem Haushaltsrad bestens mitgekommen ist.

2) Schließe dich einem Team oder einem Verein an!

Stefan Pohl: Im Landesverband wird der Breitensport mit verschiedenen, insbesondere niedrigschwelligen Angeboten für Einsteiger unterstützt. Dazu zählen beispielsweise Trainingsangebote in den Vereinen wie etwa Kraulkurse für Erwachsene sowohl im Schwimmbad wie auch im Freiwasser. Der BTV sieht sich mit seinen Workshops für Einsteiger und Frauen als Multiplikator, um entsprechende Impulse in die Vereine zu geben.

Henning Müller: Gemeinsam macht doch alles gleich viel mehr Spaß – das ist im Triathlon nicht anders! Ein Trainings-Team oder ein Verein helfen dir dabei, dich auf deinen ersten Triathlon vorzubereiten. Es gibt auch dort oft passende Einsteiger Angebote!

3) Wo du bist, ist vorne!

Henning Müller: Das Schöne am Triathlon ist der Wettstreit mit sich selbst. Es geht auch darum die eigenen Grenzen immer weiter zu verschieben. Gerade am Anfang ist der Fortschritt dabei riesengroß und das Gefühl, sich ein sportliches Ziel zu setzen, und dies dann mit der richtigen Strategie und Disziplin zu erreichen, ist etwas ganz Besonderes! „Zuerst ist es undenkbar, dann ist denkbar und dann ist es auf einmal machbar“, so, oder so ähnlich, hat es Ironman Weltmeister Sebastian Kienle einmal formuliert.

Stefan Pohl: Dieser Satz könnte auch von unseren strahlenden Einsteigern und Einsteigerinnen kommen, die sich nach fast ungläubigem Finish in unserem Trainings-Triathlon einen ersten „Echten“ aus dem Veranstaltungskalender raussuchen. Gerade Bayern ist reich an kleineren familiären Veranstaltungen, die es leicht machen, den ersten eigenen Zieleinlauf in fröhlichem Ambiente zu erleben.

Workshops für Einsteiger

Stefan Pohl betont nochmals das BTV-Anliegen: „Triathlon muss weder kompliziert noch aufwändig sein. Auch, wenn man auf den ersten Blick alleine sein Rennen bestreitet, ist die Gemeinschaft ein wichtiges Element. Wir möchten das und vieles mehr im nächsten Jahr wieder in unseren Einsteiger- und Aufbau-Workshops vermitteln.“ Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Lust auf Deinen ersten Triathlon bekommen? Hier geht es zum Zehn Freunde Triathlon

Weitere Events, die speziell für Einsteiger geeignet sind, stellen sowohl die Frauenbeauftragte des BTV Sabine Kaspar-Gawens wie auch der Breitensportbeauftragte des BTV Stefan Pohl auf der BTV-Seite vor. Wer eine Empfehlung für einen Triathlonverein wünscht, kann jederzeit Stefan Pohl fragen.

Zur Themen-Übersicht des Advents-Spezial.

© Text: Christine Waitz; [24.11.2020]; Bild- und Videomaterial: Zehn Freunde Triathlon

Wer den Einstieg in den Triathlon-Sport wagen möchte, erfährt beim Grundlagen-Workshop für Einsteigerinnen und Einsteiger am 17. und 18. April 2020 in Oberhaching das nötige Wissen in Theorie und Praxis. An zwei Tagen wird das Basis-Knowhow rund um den allerersten Triathlon vermittelt. Dieses Angebot wendet sich speziell an erwachsene Einsteigerinnen und Einsteiger, die in jede der Disziplinen bereits eigenständig hineingeschnuppert, aber noch nie einen Triathlon gemacht haben.

Damit auch bestimmt alle Fragen gestellt und beantwortet werden, gibt es nur 12 Plätze.


Wann:

Samstag, 17. April 2021 – 13:00 Uhr bis 20:00 Uhr
und
Sonntag, 18. April 2021 – 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Wo:

Sportschule Oberhaching, Im Loh 2, 82041 Oberhaching 

Mitzubringen:

Gute Laune – Schwimmzeug (Badeanzug, oder -hose, Schwimmbrille), fahrtaugliches Rad (egal wie es aussieht), Laufschuhe. Freude am Outdoorsport.

Kosten: 175,00 € pro TeilnehmerIn. Bei Interesse Mail an workshop@btv-info.de

Alle Informationen finden Sie kompakt im Flyer.

© Text: Ulla Chwalisz; [13.12.2020] Bild: Christine Waitz

Mit dem Wissen aus dem Grundlagen-Workshop haben Sie die Weichen gestellt, Triathlon alleine, in Gruppe, im Training oder bei Veranstaltungen auszuprobieren. Vielleicht hatten Sie sogar schon die Möglichkeit hineinzuschnuppern, wie sich „echter“ Triathlon anfühlt und haben bemerkt, dass noch etwas Routine fehlt. Der Aufbau-Workshop am 12./13. Juni 2021 in Oberhaching behandelt jene Themen praxisnah, die sowohl im Training wie auch im Event die kleinen Routine- und Wissenslücken füllen sollen.


Wann:

Samstag, 12. Juni 2021 – 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr
und
Sonntag, 13. Juni 2021 – 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Wo:

Sportschule Oberhaching, Im Loh 2, 82041 Oberhaching
Wenn Übernachtungen benötigt werden, sind wir gerne behilflich.

Inhalt und Ablauf:

  • Samstag 12. Juni, 13 Uhr bis 19 Uhr
    • Gesunde Energie laden
    • Materialkunde, Pflege
      • Rund ums Schwimmen: Einteiler/Zweiteiler, Brille, Neo & Co.
    • Praxis: Freiwasserschwimmen
  • Sonntag 13. Juni, 10 Uhr bis 17 Uhr
    • Materialkunde, Pflege, Praxis
      • Rund ums Rad: Werkzeug für Pannen, Radtransport
    • Trainingssteuerung, Regeneration
    • Praxis: Fahrtechnik; Stabilität ist Trumpf

Wir begrenzen die Teilnehmerzahl auf 12 Personen, um eine möglichst individuelle Beratung anbieten zu können. Der Referent ist selbst B-Trainer Triathlon und aktiv in diversen Ausdauersportarten mit jahrelanger Erfahrung.

Die Kursgebühr beträgt 175,- € für den gesamten Workshop. Darin enthalten sind neben den beschriebenen Inhalten, die Nutzung von Seminarraum, Umkleide & Duschen, Schwimmbad, Snack sowie die Getränke.


Anfragen nehmen wir per Email entgegen. Beschreiben Sie darin kurz, wer Sie sind und welche sportlichen Ziele Sie aktuell haben. Das Anmeldeformular erhalten Sie per Mail. Etwa 2 Wochen vor dem Kurs gehen Ihnen der detaillierte Ablauf sowie die Rechnung zu.

HospitantIn willkommen! Wir bieten diesen Workshop zur Verlängerung der C-Trainerlizenz an. Es werden 16 Unterrichtseinheiten anerkannt. Bewerben Sie sich unter workshop@btv-info.de

Alle Informationen finden Sie kompakt im Flyer.

© Text: Ulla Chwalisz; [24.11.2020] Bild: Christine Waitz

Im Juni erschien das Buch „Reife Leistung: Mit Sport dem Alter trotzen. Inspirierende Geschichten von Menschen über 70“. Der Journalist Christoph Cöln zeigt am Beispiel von elf Seniorensportlerinnen und -sportlern, wie man noch im hohen Alter Unglaubliches aus sich herausholen kann. Unter den Portraitierten ist auch Gerhard Müller. Der Triathlet des TDM Franken gehört mit 74 Jahren zu den ältesten Sportlern in Bayern – und sicher auch zu den erfahrensten. 411 Triathlons stehen nach der Saison 2020 zu Buche. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Hallo Gerhard,
im Buch von Christoph Cöln findet sich Dein Porträt neben zehn weiteren inspirierenden Senioren-Sportlern. Was eint euch, obwohl ihr in verschiedensten Sportarten aktiv seid?

In welcher Sportart man sich betätigt ist nicht so wichtig, finde ich. Hauptsache man macht etwas und es bringt Freude und Spaß. Ich denke, das eint alle portraitierten Sportlerinnen und Sportler im Buch!
Christoph Cöln schrieb mich an – nicht wegen Triathlon – sondern weil er in der Zeitschrift „Hand-Woche“ gelesen hatte, dass ich seit 64 Jahren aktiv Handball spiele und mit 1.624 Spielen einen Rekord aufgestellt habe. Denn ich begann meine Sportleidenschaft mit Handballspielen und bin seit dem 11. Lebensjahr dabei. Freunde und Kameradschaft waren damals für mich wichtig und sind es auch heute noch. Erst mit 18 kam ich ja dann zum Laufsport. Das war 1964. Die Urkunde meines ersten Crosslaufs in Ansbach ist immer noch vorhanden.

Was macht für dich nach wie vor den Reiz des Sporttreibens aus?

Bewegung, frische Luft, Training der Muskeln, Schließen neuer Kontakte – all diese Punkte geben mir die Chance älter zu werden als andere Personen. Bis auf Stabhochsprung und Klettern kann man jede Sportart mit mir machen. Ich bin stolz darauf, dass ich beispielsweise auch 42 Mal das das bayerische und deutsche Sportabzeichen erreicht habe, dass ich immer noch mit Freunden Bowling,Tischtennis oder Tennis spiele. Dass ich alles mit der linken oder rechten Hand oder Fuß machen kann.

Du bist seit über 50 Jahren im Ausdauersport unterwegs. Dabei dürfte diese Saison die wohl Außergewöhnlichste gewesen sein. Doch auch eine Wettkampfabsage nach der anderen konnte dich nicht stoppen. Wo warst du am Start und hattest du dennoch Freude an den Rennen?

411 Wettkämpfe über 33 Jahre hinweg ergibt über 12 Rennen pro Jahr. Meist waren es olympische- oder Mitteldistanzen aber auch sieben Langdistanzen. Ich war an 114  verschiedenen Wettkampforten. In diesem Jahr bin ich über 600 Kilometer mit dem Auto für ein einziges Rennen über 200m Schwimmen, 9,5km Radfahren und 2,5km laufen gereist. Verrückt, normalerweise würde ich das nie machen. Aber wenigsten einen Wettkampf wollte ich 2020 absolvieren.
Danach habe ich in ganz Deutschland gesucht, ob vielleicht noch weitere Wettkämpfe stattfinden. Denn ich hatte 32 Jahre ununterbrochen das Goldene Sportabzeichen absolviert und wollte das auch dieses Jahr erreichen. So reiste ich noch nach Oettingen, Thiersee (Kufstein), München, Weiden, Schleusingen (Suhl) und Greifensee (Zürich) und machte zwei virtuelle Rennen „in“ Herzogenaurach und „am“ Schliersee. So erreichte ich 11 Wettkämpfe in neun Wochen.

Alle fünf Jahre bereitest Du dich auf eine Langdistanz vor. Im nächsten Jahr bist Du für den Challenge Roth gemeldet. Auf was freust Du dich besonders?

Ich habe schon Langdistanzen in Frankfurt, Zürich, Kulmbach mitgemacht. Doch die Frage lässt sich leicht beantworten: Roth ist in allen Bereichen absolute Spitze.

Gibt es aus über 30 Jahren Triathlon und über 400 Wettkämpfen ein Ereignis, das heraussticht? Ein Rennen, an das Du dich besonders erinnerst?

Ach , es gibt viele schöne Erinnerungen und Anekdoten bei Wettkämpfen. Meine Urkunden, Ergebnislisten, Fotos und Zeitungsausschnitte erinnern mich daran. Dass ich in meinem Sportkeller alle T-shirts aufgehoben habe, wussten bisher die wenigsten. Aber es gibt schon einige “Lieblinge”. Da wären die des Schliersee-Triathlon. Zwischen der Premiere 1988 und 2018 war ich ununterbrochen dabei – 31 Mal! 2019 hatte ich leider eine Woche vor dem Wettkampf einen unverschuldeten Radunfall. 2020 ist er ausgefallen. Beide Male habe ich dieses Jahr “virtuell” nachgeholt.

2046 werde ich mit 100 Jahren meinen letzten Wettkampf bestreiten. Freue mich jetzt schon auf viele Athleten, die mich dann begleiten, damit nichts passiert.

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [17.10.2020]; Fotos: Gerhard Müller

Mit vollkommen unterschiedlichen Zielen gingen bayerische Sportlerinnen und Sportler am Wochenende in ihre Rennen: Während Marlene Gomez-Islinger bei der ITU World Triathlon Series in Hamburg im Einzelrennen an den Start ging, machte sich eine Staffel aus Para-Sportlerinnen und Sportlern in Roth auf den Weg, einen besonderen Streckenrekord aufzustellen.

Platz 22 unter den besten Athletinnen der Welt

Voller Vorfreude ging Marlene Gomez-Islinger in das WM-Rennen. Auf die Nominierung hatte die 27-jährige zwar beständig hingearbeitet, fest damit gerechnet hatte sie jedoch nicht. Entsprechend lauteten ihre Ziele: „Das Beste aus jeder Situation rausholen und mich keinen Moment lang zurücknehmen.“ (Das gesamte Vorab-Interview lesen sie hier) Im Weltklasse-Feld erreichte die Athletin des DJK Weiden am Ende Platz 22 und war mehr als zufrieden: „Meine Schwimmleistung war wirklich gut, auf dem Rad konnte ich mehr Präsenz zeigen als je zuvor und dann konnte ich sogar die achtschnellste Laufzeit erzielen.“

An der Spitze des Damenrennens setzte sich Georgia Taylor-Brown (GBR, 54:16) vor Flora Duffy (BER, 54:25) und der Deutschen Laura Lindemann (54:39) durch. Das Rennen der Herren gewann Vincent Luis (FRA, 49:13) vor Vasco Vilaca (49:15) aus Portugal und Léo Bergere (FRA, 49:18). Schnellster Deutscher war Lasse Lührs auf Rang 12.

Bei der Mixed Team Relay WM, die am Sonntag statt fand, belegte die deutsche Mannschaft in der Besetzung Lisa Tertsch (Darmstadt), Jonas Schomburg (Langenhagen), Laura Lindemann (Potsdam) und Lasse Lührs (Alicante) Rang acht. Es siegte die Mannschaft aus Frankreich mit acht Sekunden Vorsprung vor dem Team aus den USA und 34 Sekunden Vorsprung vor Großbritannien.

Para-Staffel unter sieben Stunden

Schneller als Projektpate Andreas Dreitz zu sein, das war das große Ziel der Para-Staffel mit Christiane Reppe, Tim Kleinwächter und Peter Renner und Thomas Frühwirt (den Vorbericht lesen Sie hier). Ganz leise war im Vorfeld bereits die Ambition durchgeklungen, es sogar unter sieben Stunden zu schaffen. Dass am Ende dann eine 6:49 und damit ein neuer Staffel-Rekord auf der Strecke des Challenge Roth stehen würde, das hätte das Team nicht erwartet.

Volle Konzentration war nötig, um die Rekordzeit zu erreichen. Foto: Romina Siebentritt

58 Minuten schwamm Para-Schwimmerin Christiane Reppe im Rothsee. 4 Stunden und 12 Minuten benötigte das Renntandem mit Tim Kleinwächter und Peter Renner – und das im regulären Straßenverkehr mit aller Vorsicht. In einer Stunde und 38 Minuten absolvierte Handbiker Thomas Frühwirt den Marathon. „Auf der Radstrecke war es aufgrund des Verkehrs schon sehr stressig,“ sagt Tim Kleinwächter nach dem Rekord. „Umso stolzer sind wir auf die Leistung.“

Darüber hinaus sammelt die neue Rekord-Staffel auch spenden. Bisher sind fast 2.000 Euro für verschiedene Charity Projekte zusammengekommen. Auf der Spendenplattform kann das Team weiterhin unterstützt werden.

© Text: Christine Waitz; [8.9.2020]; Fotos: ITU/Petko Beier, Romina Siebentritt

Auch für Para-Sportler Tim Kleinwächter und seinen Rad-Partner Peter Renner galt es sich in diesem Jahr unerwartet auf neue Ziele einzustellen. Statt dem erhofften Kampf um die Paralymics-Qualifikation und weitere hochkarätige internationale Rennen haben sich die beiden gemeinsam mit weiteren SportkameradInnen nun ein Ziel ganz nah ausgesucht. Das Para-Trio möchte gemeinsam mit Steuermann Peter Renner als Staffel die Strecke des Challenge Roth in Rekordzeit überwinden. Am Ende soll eine Zeit knapp über sieben Stunden stehen.

Hochkarätige Besetzung

Dass das Ziel nicht aus der Luft gegriffen ist, macht die Besetzung der Staffel deutlich: Staffel-Schwimmerin Christiane Reppe konnte in dieser Disziplin bereis WM-Medaillen sammeln und war bei den Paralympics in London 2012 am Start. Seither hat sich die Athletin, die im Alter von fünf Jahren das rechte Bein aufgrund eines Nerventumors verlor, mehr auf das Radfahren und zuletzt auf Triathlon konzentriert. Dass sie die 3,8 Kilometer im Rothsee in einer Stunde überwinden kann, davon ist sie überzeugt.
Dann werden der fast blinde Radspezialist Tim Kleinwächter und sein Pilot Peter Renner auf dem Renntandem die Jagd übernehmen. 2018 legten Kleinwächter und Partner bereits eine Staffel-Radzeit von 4:07:35 Stunden vor. In diesem Jahr soll es eine neue Bestzeit werden.
Den Tag komplettieren wird der Österreicher Thomas Frühwirth. Auch der 39-jährige feierte seine größten Siege im Para-Radsport, ist jedoch ebenso im Triathlon erfolgreich und aktiv. Der querschnittsgelähmte Handbiker muss seine Bestzeit über den Marathon realisieren, um den Teamerfolg zu sichern.
Bleibt die Uhr bei unter 7:59:02 Stunden stehen, wäre das erste Ziel erreicht: Die Siegerzeit des Projektpaten Andreas Dreitz  zu schlagen. Eigentlich jedoch, soll es noch schneller werden.

Charity-Projekte im Gepäck

Die ehrgeizigen Athletinnen und Athleten nutzen das Projekt auch, um Spenden zu sammeln. Als Charity-Projekte haben sich die Vier einerseits die Stiftung „Deutschland schwimmt“, andererseits die lokale Initiative „Fürth drückt“ und ein Nachwuchsprojekt des Herrmann Radteam aus Baiersdorf, um Kinder und Jugendliche an den Radsport heranzuführen, ausgesucht. Auch hier hat sich das Team ein großes Ziel gesetzt und sammelt auf der Spendenplattform Better Place für den guten Zweck.

© Text: Christine Waitz; [1.9.2020]; Fotos: Tim Feuerlein