Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Zwei bayerische Meisterschafts-Entscheidungen stehen in dieser Saison noch aus. Am kommenden Wochenende gehen die Jugendlichen in Deining auf Medaillenjagd um den Titel im Cross-Duathlon. Am 09. Oktober werden im Rahmen der „Jag De Wuidsau“ powered by Zurich die Besten Cross-Duathleten aus den Altersklassen gesucht. Die Anmeldung für das BM-Finale in Burglengenfeld ist noch bis einschließlich 26. September möglich.

Zuschauer sind zugelassen

Dabei wird das Rennen in der Oberpfalz auch für Zuschauer ein Leckerbissen werden, denn das Orgateam des TV Burglengenfeld hat den Crossduathlon Jag de Wuidsau powered by Zurich völlig neu konzipiert. Besucher stehen erstmals mitten im Geschehen aus Radeln und Laufen am Lanzenanger. Angepasst wurde auch der Zeitplan: So startet der Ehrenreich-Massivhaus-Frischlingsrun über 1,5 km um 12.00 Uhr, der Hauptwettkampf über 5,2 km Laufen, 21 km Biken und 3,2 km Laufen mit den bayerischen Meisterschaften um 13.00 Uhr und die Einsteigerdistanz um 14.00 Uhr.

Alle Informationen finden Sie auf der Website unter www.jagdewuidsau.de

© Text: Jag de Wuidsau; Anpassungen: Christine Waitz; Fotos: Jag de Wuidsau [21.09.2021]

Gleich fünf bayerische Triathletinnen und ein Triathlet brachten Medaillen von den Weltmeisterschaften auf der ITU-Langdistanz und im Aquabike in Almere mit nach Hause. Felix Mitterbauer vom TSV Ottobrunn lief als Zweiter der M20 mit einer Zeit unter zehn Stunden über die Ziellinie. Anja Kobs (TSV Alling) holte in der AK45 den Weltmeistertitel auf der Langdistanz und Heike Uhl (CIS Amberg) wurde Vizeweltmeisterin. Neue Weltmeisterin im Aquabike ist Gabi Keck (CIS Amberg). In der gleichen Disziplin wurden Anja Kern (Team Twenty Six) Zweite und Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) Dritte. Wir haben uns mit einigen ambitionierten Altersklassenathletinnen unterhalten.

Endlich wieder internationale Meisterschaften – wie habt ihr euch auf die WM in Almere vorbereitet?

Gabi Keck: Da ich die WM in Almere als Saisonhöhepunkt 2021 anvisiert hatte, lag mein Trainingsschwerpunkt natürlich in den Sommermonaten. Durch eine Verletzung wurde ich bis März eh ausgebremst, so dass mir der späte Termin im September stark entgegen kam. Die EM am Walchsee im Juni diente schon zur ersten Orientierung. Mein Platz 2 deutete auf einen guten Formaufbau hin und ich freue mich, dass es wirklich geklappt hat!

Claudia Bregulla-Linke: Mit vielen Rad- und Schwimmkilometern natürlich. Außerdem war die EM am Walchsee im Aquabike die perfekte Vorbereitung. Dort war ich allerdings mit der Holzmedaille in meiner Gruppe nicht zufrieden. Außerdem bin ich mit meinem Sohn Tobias im August in vier Tagen mit dem Rennrad von Dresden nach Kössen in Österreich geradelt. Die langen Radfahrten trainieren die Sitz- und Haltemuskulatur natürlich sehr gut für die Langdistanz – das half sicher auch.

Für Heike Uhl war es die erste Langdistanz. „Ich kann mir vorstellen, dass es nicht die Einzige bleibt.“

Heike Uhl: Die Vorbereitung für die Langdistanz hat aufgrund von Corona ausschließlich zu Hause stattgefunden. Durch die langen Einheiten kenne ich meine Heimat samt Umland jetzt sehr genau 🙂 Dass ich in der WM-Wertung gestartet bin, war eher eine spontane Entscheidung. Ich war zunächst für die offene Wertung angemeldet, da es meine erste Langdistanz war.

Anja Kobs: Ich bereitete mich seit knapp 2 Jahren auf meine dritte Langdistanz vor, weil es ja Gut werden sollte ???? Als Vorbereitungswettkampf waren mir die EM am Walchsee (Vize-Titel) und der 70.3 in Graz (AK Sieg) perfekt gelungen.

Als Altersklassenathletinnen müsst Ihr den Sport immer auch in euren Alltag integrieren. Wie schafft ihr das? Besonders unter dem Hinblick, dass ihr mit Starts bei internationalen Meisterschaften ambitioniert unterwegs seid?

Claudia Bregulla-Linke

Claudia Bregulla-Linke: Als Vollzeitberufstätige am Staatsinstitut in Augsburg, wo ich angehende Sportlehrer ausbilde, bin ich immer in Bewegung und versuche so gut es geht, die Trainingseinheiten mit den Unterrichtszeiten zu vereinbaren. Sehr oft schaffe ich so auch eine Motivation für meine angehenden Lehrer einen Triathlon mal auszuprobieren. Einige Studierende konnte ich sogar langfristig für diesen Sport begeistern.
Als Staatsbeamtin muss aber auch jeder Sonderurlaub für die Wettkämpfe außerhalb der Ferien beantragt werden und das ist manchmal in Prüfungszeiten gar nicht möglich. Also müssen die Wettkämpfe sorgfältig ausgewählt und lange vorher beantragt werden.

Heike Uhl: Da ich Vollzeit als Physiotherapeutin arbeite, habe ich die langen Trainingseinheiten ausschließlich am Wochenende absolviert. Zudem habe ich große Unterstützung durch meinen Lebenspartner und meine Familie erhalten.

Anja Kobs: Das ist bei mir weniger das Problem. Ich arbeite 33 bis 35 Stunden in der Woche, habe aber als Hospizbegleiterin noch ein Ehrenamt. Allerdings keine Kinder und familiäre Verpflichtungen und kann daher „mein Ding“ machen.

Gabi Keck: Mein Mann und meine beiden Kinder ( 13 und 19 Jahre ) unterstützen mich seit Jahren. Viele Radeinheiten absolviere ich mit meinem Sohn Samuel. Besonders bei den harten Einheiten ist er ein großer Motivator! Die Schwimmeinheiten werden sogar mit der Tochter und dem Sohn praktiziert. Dazu kommt noch: Auf Wettkampfreisen begleiten sie mich meistens.

Was geht einem durch den Kopf, wenn man eine WM-Medaille überreicht bekommt?

Heike Uhl: Ich war in erster Linie glücklich darüber, dass ich meine erste Langdistanz so gut ins Ziel gebracht habe. Dass es in der WM-Wertung zu einem zweiten Platz gereicht hat, war für mich das I-Tüpfelchen. Die Medaille bekommt auf alle Fälle einen besonderen Platz 🙂

Anja Kobs

Anja Kobs: Für mich ging ein sehr, sehr langer Traum in Erfüllung: Mal bei einem großen Rennen den WM Titel zu erreichen! Dass das dann auch noch genau bei der Königsdisziplin gelang, dazu mit einer Fabelzeit und dem 6. Platz gesamt aller AGies, ist schon der absolute Wahnsinn.

Claudia Bregulla-Linke: Freude, Stolz, Respekt und eine tiefe Zufriedenheit, einen Wettkampf und die Distanz unfallfrei und erfolgreich bestanden zu haben.

Gabi Keck:  Stolz und Zufriedenheit! Denn die Mühen und Strapazen haben sich gelohnt. Jetzt erstmal die Füße hochlegen…und Motivation für die nächste Saison sammeln!

Was sind eure nächsten Ziele?

Anja Kobs: Für mich sind Meisterschaften nicht immer unbedingt das Ziel. Wenn es reinpasst super, wenn nicht, gibt es genug anderes. Das erste große Ziel für 2022 wird nochmal der Marathon unter drei Stunden mit Bestzeit sein (02.55-02.57) und dann der Ironman in Frankfurt. Im Herbst fliege ich nach USA zur  70.3 WM.

Gabi Keck: DM, EM oder WM auf jeden Fall. Meisterschaften geben mir besondere Anreize und Ziele…

Claudia Bregulla-Linke: Meine große Leidenschaft ist der Wintertriathlon 2022 und ich hoffe sehr meinen Weltmeistertitel verteidigen zu können. Dann in einer neuen Altersklasse ????.

Heike Uhl: Derzeit habe ich noch keine konkreten Ziele. Zunächst einmal lege ich die Beine etwas hoch und mache Saisonpause. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es nicht bei dieser einen Langdistanz bleibt, da es mir großen Spaß gemacht hat.

© Text: Christine Waitz; [15.09.2021]; Fotos: privat

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) veranstaltet am Donnerstag, den 16. September um 18 Uhr einen Instagram-Live-Talk mit dem Paralympics-Sieger Martin Schulz. Unter anderem wird sich das Gespräch über seinen Erfolg in Tokio, seine Ziele für die Zukunft und den Stellenwert des Parasports drehen. Auch Zuschauer*innen haben die Gelegenheit, über die Chatfunktion Fragen an Martin zu richten.

Wie könnt ihr dabei sein?

Voraussetzung ist ein Konto bei Instagram. Wie man ein Konto bei Instagram eröffnet, erfährt man hier. Folgt der Deutschen Triathlon Union (@triathlondeutschland) auf Instagram und öffnet am Donnerstag um 18 Uhr Instagram. Dann könnt ihr oben in der Story-Leiste sehen, dass die Deutsche Triathlon Union ein Livevideo zeigt. Draufklicken – und schon ist man live dabei.

© Text: DTU/ Anpassungen: Christine Waitz; [15.09.2021]; Foto: World Triathlon

Der Oberpfälzer Seenland Triathlon war am Wochenende Schauplatz der Bayerischen Meisterschaften der Gehörlosen. Eingebettet in das Sprint-Rennen der Oberpfälzer Veranstaltung ging es über 750 Meter Schwimmen im Steinberger See, 24 Rad- und fünf Laufkilometer um die Titel.

„Der Triathlon war absolut gelungen und Dank unseres tollen Teams war es eine Freude, den Wettkampf veranstalten zu können!“ schwärmt Organisator Christian Betzlbacher. Insgesamt waren rund 400 Startende auf der Sprint- und Supersprint-Distanz unterwegs. Darunter acht Gehörlose und auch ein Paratriathlet. „Die Inklusion war traumhaft“, berichtet Alexandra Götz, Fachwartin Triathlon im Bayerischen Gehörlosen Sportverband. „Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Zum Beispiel war auf der Laufstrecke weniger „Verkehr“ und mehr Platz als bei unseren vorhergehenden Meisterschaften, was für Gehörlose ganz wichtig ist. Auch erklärte die Moderation, wie Klatschen für Gehörlose aussieht und die Leute machten begeistert mit!“

„Wir kommen gerne wieder“

Der Sieg auf der Sprintdistanz ging an Leo Kreuzer (run & bike Kelheim e.V.) vor Jonas Stengel (Arriba Göppersdorf) und Patrick Kilian (Tristar Regensburg). Den BM-Titel der Gehörlosen sicherte sich Volker Marks (GBF München / GSV Landshut), der noch in der Vorwoche die Langdistanz beim Triathlon Podersdorf gemacht hatte. „Auf der Langdistanz fühle ich mich zwar wohler“, sagte er, „aber vor allem beim Laufen war ich richtig gut drauf und freue mich über das Ergebnis.“

Verena Dormehl lief als erste Frau vor Ines Bradshaw (Tristar Regensburg) und Miriam Vetter über die Ziellinie. Claudia Platzeck (GSV Bayreuth), die sonst ebenfalls bevorzugt auf der Langdistanz unterwegs ist, wurde Bayerische Meisterin vor Barbara Brummer (GBF München) und Alexandra Götz (GSV Bayreuth/Team Oberpfalz).

Nicht nur für Alexandra Götz war die inklusive Veranstaltung ein Highlight „zu dem wir gerne wiederkommen“, sondern auch für die Veranstalter. „Es war toll, denn die gehörlosen Starterinnen und Starter haben sich sichtbar wohl gefühlt. Auch das Rennen des Para-Triathleten Chris Kolbeck lief richtig gut und das freut uns sehr!“

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Christine Waitz; [14.09.2021]; Fotos: Seenland Triathlon

Patrick Lange und Anne Haug heißen die Gewinner des diesjährigen Challenge Roth. Das Traditionsrennen wurde unter Corona-Einschränkungen mit verringertem Teilnehmerfeld, mit leicht kürzerer Strecke, aber bei perfektem Spätsommerwetter ausgetragen. In strahlendem Sonnenschein überraschte vor allem Einer: Der ehemalige Hürdenläufer Felix Hentschel aus Bamberg wurde nach 7:31:12 Stunden Dritter hinter Patrick Lange und Nils Frommhold.

Im Feld der Frauen konnte die Bayreutherin Anne Haug ihre Konkurrenz regelrecht deklassieren: Die Zweitplatzierte Britin Laura Siddall hatte im Ziel einen Rückstand von mehr als 31 Minuten. Haug kommentierte die Nachfrage des Kommentators auf den großen Abstand trocken: „Langsamer Laufen bringt auch nichts – dann dauert es schließlich noch länger.“ Fenella Langridge, ebenfalls Britin, lief als Drittplatzierte ins Ziel.

„Es war einfach nur noch herrlich“

Felix Hentschel neben Nils Frommhold und Sieger Patrick Lange

„Ich habe sicherlich davon geträumt so ein Rennen hinzubekommen und die Trainingsleistungen in der letzten Zeit haben mir auch immer wieder gezeigt, dass der Traum nicht unrealistisch ist. Aber natürlich ist es dann noch einmal etwas anderes, wenn man den Tag dann genau so erwischt und die Leistung abrufen kann“, berichtet Felix Hentschel nach dem Rennen.

Den Rennverlauf schildert er so: „Für mich als eher schwachen Schwimmer, hatte ich gleich zu Beginn ein positives Erlebnis, als ich sah, dass ich mit Sebi Kienle und Franz Löschke in der Gruppe war. Entsprechend gut war die Ausgangssituation für das Radfahren.“
Etwas mehr als eine Runde konnte er so in der großen Verfolgergruppe verbringen, bevor er sich gemeinsam mit Franz Löschke daraus lösen konnte. „Ich hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass ich viele Stunden auf dem Rad alleine sein muss. Trotz der regelkonformen Abstände konnte ich mir so natürlich wichtige Energie für meinen Lauf sparen. In dem Moment, als ich den ersten Fuß auf den Boden gesetzt hatte, habe ich schon gemerkt, dass die Beine nicht schlecht sind.“ Bis Kilometer 38 arbeitete sich der Bamberger mit starker Laufleistung zum Podiumsrang vor. „Ab dem Moment, an dem ich auf Platz drei lag, war es dann einfach nur noch herrlich. Der Weg ins Stadion hat sich zwar auch noch etwas gezogen, aber es waren definitiv die genussvollsten letzten Kilometer, die ich seit langem gelaufen bin.“

Bayerische Starter erfolgreich

Für bayerische Altersklassenathletinnen und -athleten war das Rennen trotz der ungewöhnlich spärlichen Zuschauerbeteiligung ein schönes Heimspiel, bei dem sechs Deutsche Meistertitel heraussprangen: Tim Freitag triumphierte in der AK20 und holte sich zudem den Titel des Europameisters. DM-Goldmedaillen gingen an Amelie Dornberger in der AK25, Marco Sahm (AK45) und Marion Sünkel (AK50). Beate Uebel (AK60) und Gerhard Müller feierten jeweils DM/EM Doppelerfolge. Übrigens liefen mit Konrad Puk (SVGW Holzkirchen) in der AK70 und Gerhard Müller in der AK75 mit die ältesten Teilnehmenden aus Bayern über die Ziellinie.

Deutsche Meister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK25: Amelie Dornberger (SV ALTENSCHÖNBACH);
AK45: Marco Sahm (IFA NONSTOP BAMBERG)
AK50: Marion Sünkel (TEAM KLINIKUM NÜRNBERG)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

ETU Europameister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

© Text: Christine Waitz; [05.09.2021]; Fotos: DATEV Challenge Roth/Christoph Raithel

Der 36-jährige Benjamin Lenatz weiß, wie es ist am Boden zu sein und sich zurück ins Leben zu kämpfen. Seit einem Quadunfall im Alter von gerade einmal 18 Jahren ist der gebürtige Radevormwalder querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er hat gelernt, mit dem Rollstuhl zu leben und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Paratriathleten des Landes. Die Paralympischen Spiele in Tokio waren sein großer Traum, auf den er lange hingearbeitet hat. Doch bevor er sich dafür qualifizieren konnte, ist er an Blutkrebs erkrankt.

Zum zweiten Mal aus dem Leben gerissen

Vor etwas mehr als einem Jahr haben die Ärzte bei Benjamin Lenatz eine Chronische Myeloische Leukämie (CML) diagnostiziert – Blutkrebs.  Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in seiner sportlichen Hochphase und war mitten in den Vorbereitungen für die Paralympischen Spiele in Tokio. „Die Diagnose war wie eine endlose Aufzugfahrt nach unten, ein freier Fall. Als Profisportler ist das ganze Leben auf dieses eine Ziel ausgerichtet und alles darum genauso. Meine Frau, meine Trainer und alle anderen – wir alle hatten unseren Fokus auf Tokio“, sagt das Ausnahmetalent. „Bei meinem ersten Schicksalsschlag, der Querschnittslähmung, habe ich gelernt mit problematischen Situationen umzugehen. Doch eine Krebserkrankung ist noch einmal etwas ganz anderes. Das hier ist schwieriger.“

Profiparatriathlet Benjamin Lenatz ruft zur Registrierung auf

Glücklicherweise kann Benjamin seine CML-Erkrankung mit Medikamenten behandeln. Eine Stammzelltransplantation ist nicht nötig, sofern die vorhandenen Medikamente einschlagen. Die Nebenwirkungen machen ihm jedoch zu schaffen, sodass er seine Medikamente schon das zweite Mal wechseln musste. „Das erste Medikament ging stark auf die Schilddrüse und bei der Belastungsprobe sind Herzprobleme aufgetreten. Als Sportler ist das ein großes Problem“, sagt er. „Das zweite Medikament ging mit relativ starken Kopfschmerzen einher und ich musste Kortison nehmen – auch das ist kein Dauerzustand. Jetzt bin ich beim dritten Medikament und hoffe, dass die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten und mit meinem Leistungssport vereinbaren lassen.“

In der Zwischenzeit will sich Lenatz aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen. Unter dkms.de/TEAMBenny kann jede:r gesunde Erwachsene seinem Aufruf folgen und sich ein Registrierungsset nach Hause bestellen – und so vielleicht ein Leben retten.

Nicht aufgeben

Die Spiele in Tokio muss er von daheim aus verfolgen. Sein aktueller Gesundheits- und Trainingszustand lässt eine Teilnahme nicht zu. Was nicht ist, soll aber bis zu den nächsten Spielen 2024 in Paris werden. „Mein Ziel ist es, an den nächsten Paralympischen Spielen teilzunehmen. Ich setze mein Bestmöglichstes daran, mein Comeback dieses Jahr feiern zu können. Das hängt aber stark von meiner gesundheitlichen Situation und Corona ab.“

Bis es soweit ist, möchte er sich aber aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen.

Hier geht es zur Registrierung.

© Text: DKMS; [30.08.2021]; Foto: DKMS

Mitten in der historischen Altstadt jubeln normalerweise beim Triathlon Lauingen die Finisherinnen und Finisher. In diesem Jahr zieht das Traditionsrennen, das zum 15. Mal stattfindet, jedoch vollständig an den Auwaldsee am grünen Stadtrand. Den Sportler*innen, die auch um die Titel der Bayerischen und Schwäbischen Meisterschaft auf der Kurzdistanz kämpfen, wird dennoch ein tolles Rennen geboten werden: „Wir freuen uns, dass der Wettkampf stattfindet“, betont BTV-Präsident Gerd Rucker.

Knapp über 600 Teilnehmende auf den drei Distanzen von der Mittel-, über die Olympische, bis hin zur Jugend- und Volksdistanz, werden am kommenden Sonntag an den Start gehen. Die seit 2019 amtierenden Titelhalter, Astrid Werner und Frederik Funk, sind nicht gemeldet, sodass die Titel neu vergeben werden.

© Text: Christine Waitz; [26.08.2021]; Foto: Hans Gusbeth

Die deutschen Altersklassenathletinnen und -athleten trafen sich in Bremen, um ihre Meister über die Kurzdistanz zu finden. Bei dem flachen und windigen Rennen über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen feierten zwei Teilnehmende des SV Würzburg 05 besondere Erfolge: Lisa Heinrichs und Julian Müller erkämpften sich im Gesamtklassement jeweils Platz drei.

„Bremen war bereits 2019 ein gutes Pflaster für uns Würzburger bei der Deutschen Altersklassenmeisterschaft über die Sprintdistanz“, berichtet Lisa Heinrichs. „Auch das Wochenende dort und der Wettkampf haben uns vor zwei Jahren schon sehr gut gefallen. Als wir gesehen haben, dass in Bremen die Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz ausgetragen werden, kam in der alten WhatsApp Gruppe gleich die Frage auf, wer denn wieder mitkommt; mit dem Ziel ähnlich gute Ergebnisse abliefern zu können, was uns auch gelungen ist.“

„Könnte ein knappes Ding werden“

Julian Müller

Julian Müller berichtet von seinem engen Rennen: „Mein Ziel war es, eine Medaille in meiner Altersklasse zu holen. Die Konkurrenz war vergleichbar mit der vor zwei Jahren bei der Deutschen Altersklassenmeisterschaft über die Sprintdistanz. Daher wusste ich ziemlich gut einzuschätzen, was die anderen Jungs drauf haben, und dass es ein knappes Ding werden könnte.
Nach dem Schwimmen hatte ich eine perfekte Ausgangssituation. Beim Radfahren konnte ich meine Kontrahenten auf Distanz halten. Am Ende des Radfahrens hatte ich eine Minute Vorsprung in meiner Altersklasse auf Marc Günther vom VfL Wolfsburg. Daher bin ich den Lauf kontrolliert angegangen. Am Wendepunkt nach 2,5 Kilometer war der Abstand jedoch nur noch sehr gering. Das war eine sehr schwierige Situation, da ich wusste, dass Marc schneller laufen kann als ich. Daher musste ich auf der zweiten Hälfte deutlich schneller werden, um noch eine Chance auf die Goldmedaille zu haben. Dies gelang mir sehr gut und ich konnte auf den letzten fünf Kilometern mein Tempo noch einmal deutlich erhöhen. Am Ende trennten uns lediglich fünf Sekunden. Dass es zum dritten Gesamtplatz gereicht hat, ist für mich ein sehr großer Erfolg. Während des Laufs konnte man ganz gut sehen, dass wir bei der Teamwertung mit meinen Kumpels Yannis und Carl auch die Goldmedaille holen werden und die Wolfsburger auf den Silberrang verdrängen können. Das hat uns zusätzlich gepusht und war unser großes Ziel.“

Für Julian Müller bedeutete das starke Finish nach 1:58:24 Stunden auch den Deutschen Meister-Titel der Altersklasse 25.

Mit Konstanz zum Sieg

Lisa Heinrichs

In der gleichen Altersklasse feierte Lisa Heinrichs nach 2:217:02 den Sieg und damit die Meisterschaft.

„Ich konnte in allen drei Disziplinen eine solide Leistung abrufen und hatte im Vergleich zu den anderen Frauen keine Schwäche, was dann zu dem guten Ergebnis führte. Mein Ziel war es, eine Medaille in meiner Altersklasse zu holen und mich im Gesamtfeld möglichst gut zu platzieren. Dass es zu Rang drei im gesamten Damenfeld gereicht hat, ist für mich der größere Erfolg, als der Titel in meiner Altersklasse, da es auf der Kurzdistanz nur diese eine Meisterschaft gibt. Mit einem Podiumsplatz im Gesamtfeld habe ich nicht gerechnet und freue mich sehr, dass sich das Training ausgezahlt hat und so ein Ergebnis rausgekommen ist.“

Bei den Frauen der Altersklasse 40 schaffte Daniela Unger (TV Lauingen Triathlon) einen mit über drei Minuten Vorsprung überlegenen Sieg. Beate Pointner (SC53 Landshut) wurde in der TW45 Dritte, Ingrid Patzak vom MRRC München wurde deutsche Vize-Meisterin der Altersklasse 60. Einen weiteren Deutschen Meister-Titel gab es für Manfred Theis (RSG Vilstal; TM70).

Mannschafts-Titel für den SV Würzburg 05

Das erfolgreiche Wochenende rundete für die Würzburger Athleten der Gewinn des Mannschafts-Titels ab. Julian Müller, Yannis Hippe und Carl Sommer setzten sich hier gegen den VFL Wolfsburg klar durch. „Wenn man zusammen auf einen Wettkampf fährt und dann auch noch gemeinsam erfolgreich ist, macht es noch mehr Spaß,“ schwärmt Lisa Heinrichs vom Team-Erfolg.“

Zu den Ergebnissen.

© Text: Christine Waitz; [19.08.2021]; Foto: Horst Heinrichs

Beim Ironman Frankfurt holte Christian Schwab den Europameister-Titel. Eine Leistung, die umso höher zu bewerten ist, nachdem sich die Vorbereitung auf das wichtige Rennen so lange hinzog. Am Ende blickt der Sportler des SC 1997 Memmelsdorf, der im Ligabetrieb für Böhnlein Sports Bamberg unterwegs ist, zufrieden auf das Event zurück. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Schon in normalen Jahren ist eine Langdistanz-Vorbereitung lang und zehrend. Wie konntest du dich gerade auch in der Zeit motivieren, in der eine Durchführung deines Rennens gar nicht sicher war?

Die Vorbereitung war allerdings sehr zehrend, viel zu lange (denn ich wollte ja schon 2020 teilnehmen) und mit einigen Wehwehchen, um die man in der AK50 scheinbar nicht herum kommt. Trotzdem haben mein Coach Swen Sundberg und ich den Fokus nicht verloren, denn das durchaus realistische Ziel war von Anfang an ein Podestplatz in der AK. Aber es macht natürlich einen großen Unterschied, ob man sich zwölf oder 24 Monate auf einen Wettkampf vorbereitet. Da geht natürlich auch mal der Spaß verloren. Daher bin ich umso dankbarer, dass das Rennen nun stattfinden konnte und ich auf den Punkt fit war.

In deinem Verein fieberte man bei deinem Rennen mit. Wie wichtig ist für dich der Zusammenhalt im Verein und hat sich das während der letzten eineinhalb Jahre verändert?

Mein Heimverein, der SC 1997 Memmelsdorf, hat eigentlich keine Triathlonabteilung. Daher habe ich ein Zweitstartrecht (Landesliga) bei Böhnlein Sports Bamberg und das Vereinstraining findet auch hier statt. Als Einzelsportler ist es natürlich super auch einmal in der Gruppe zu trainieren, was bei mir auf Grund der Trainingszeiten in Abstimmung mit meinen Arbeitszeiten nur selten der Fall war. Der Zusammenhalt bei BSB ist sensationell und auch das Engagement des Vereins zusammen mit unserem Sponsor Böhnlein ist absolut beispielhaft.

Wie lief Dein Rennen in Frankfurt?

Um es kurz zu fassen: nahezu perfekt. Es klingt wahrscheinlich überheblich, aber ich konnte den Wettkampf fast durchgehend im Wohlfühlbereich absolvieren. Als ehemaliger Schwimmer musste ich mich für die knapp 54 Minuten kaum verausgaben und auch auf dem Rad, meiner schlechtesten Disziplin, hatte ich diesmal richtig gute Beine. Dadurch kam ich schadlos durch, sodass ich mich ganz auf meine Paradedisziplin das Laufen konzentrieren konnte. Nach Ende der ersten Runde deutete sich an, dass mir keiner der Konkurrenten folgen würde können und nach Runde zwei war der Vorsprung schon so groß (6min), dass ich den ersten Platz nur noch absichern musste. So konnte ich relativ entspannt ins Ziel laufen.

Erst als ich mich dann gesetzt habe, und kaum mehr aufstehen konnte, merkte ich, dass ich doch energetisch ziemlich am Ende war. Meine Splits waren 53:59/5:06/3:19.

Es gab allerdings während des Rennes doch einen kleinen Schockmoment, denn mich musste erst mein Coach in Laufrunde 1 darauf hinweisen, dass ich keinen Transponder mehr habe. Aber ich bin ruhig geblieben, habe mir vor Runde 2 einen neuen Transponder geholt und hab die Situation dann sofort geklärt (durch meine Garmin Daten), als ich ins Ziel kam.

Als routinierter Langstrecken-Triathlet kennst Du Höhen und Tiefen. Wie meisterst Du schwierige Situationen?

Dass man nicht 365 Tage im Jahr hochmotiviert ist, ist normal. Aber mit einem konkreten Ziel geht es dann schon, wenn auch, wie bei mir, die Familie mitspielt. Und davon abgesehen, dass ich die Bewegung brauche, macht es mir grundsätzlich auch meistens Spaß. Zudem liebe ich den Zustand fit zu sein, auch wenn man mit zunehmenden Alter nicht mehr an seine besten Zeiten rankommt.

Was sind deine nächsten Ziele?

Wegen der unsicheren Situation und der absolut miserablen Kommunikation von Ironman, habe ich den Kona Slot nicht genommen, obwohl ich nach 2018 wieder gerne teilgenommen hätte. Aber nicht 2021. Vor allem der voraussichtliche neue Termin im Februar geht gar nicht, da ich nach zwei Jahren Training jetzt eine längere Pause brauche. So werde ich 2022 nur kürzere Distanzen bis zur Mitteldistanz machen und für das Ligateam von Böhnlein Sport an den Start gehen. 2023 könnte ich mir vorstellen noch einmal den Challenge Roth zu machen, wo ich 2015 meinen ersten Triathlon überhaupt gemacht habe.

Im September werde ich noch in Ingolstadt, und eine Woche später in Hof am Start sein. Mal sehen, wie das aus der Regeneration heraus funktioniert ????!

© Text: Christine Waitz; [20.08.2021]; Fotos: Christian Schwab/privat

Optimales Wetter herrschte beim Jahreshöchstpunkt Crosstriathleten bei den deutschen Meisterschaften in Schalkenmehren. Dennoch mussten sich die Dreikämpfer*innen auf dem kräftezerrenden Kurs um die Vulkanmaare ganz schön anstrengen. So verlangten ihnen die 1,5 km Schwimmen im kühlen, 20 Grad kalten See, die 32 km Mountainbiken mit 800 Höhenmetern und ein neun Kilometer langer Crosslauf mit steilen 300 Höhemetern alles ab.

Insbesondere der TV Burglengenfeld präsentierte sich mit einer großen und starken Mannschaft bei dem Rennen. Alle sieben TV-Starter begannen starke Rennen nach dem Schwimmen auf dem Mountainbike. Nach starkem Radpart wechselte Tom Kerner als Elfter zum bergigen Trailrun und verteidigte den Platz (AK Platz 5). Dahinter kämpfte Felix Wagner um die Plätze und finishte ausgelaugt nur einen Rang hinter Kerner. Sein Kampfgeist zahlte sich aus, denn der junge Athlet durfte sich in der AK 20 über den deutschen Vizetitel freuen.

Dahinter formierten sich nach und nach die anderen TV-ler auf dem kraftraubenden Bikekurs. Martin Reinstein und Michael Schaller machten gemeinsame Sache und rollten das Feld von hinten auf. Nach der ersten Schleife nahmen sie auch ihren Kameraden Peter Gresser mit ihr Gespann auf. Als Trio rauschten sie in die Wechselzone. Mit dem schnellsten TV-Laufsplit wehrte sich Schaller tapfer gegen die Konkurrenz und verteidigte bis ins Ziel Rang 4 in der Altersklasse. Peter Gresser hatte angesichts vieler Oberschenkelkrämpfe Mühe durchzukommen, doch auch er schaffte es und wurde in der AK 35 mit dem deutschen Meistertitel belohnt. Junior Michi Fuchs gewann nach überstandenem Infekt den Vizetitel.

Mit einem eindeutigen Sieg in der Altersklasse 50 lief auch Georg Haarbauer von der LG Würzburg über die Ziellinie – er nahm seinem nächsten Konkurrenten gleich acht Minuten ab.

Team des TV Burglengenfeld bei der Siegerehrung.

Das vorrangige Ziel das Coach Franz Pretzl ausgegeben hatte hieß: „Kämpfen für die Teamwertung“. Das spürte man während des Rennens, wenn man ihn die Gesichter der TV-ler blickte, denn keiner gab nur einen Zentimeter nach. So strahlten nach dem Einlauf aller Teilnehmer alle, denn das Team 1 holte sich den deutschen Meistertitel und das Team 2 die deutsche Vizemeisterschaft. Da staunten alle als die Burglengenfelder feiernd voller Stolz auf die Bühne marschierten.

Die Ergebnisse der bayerischen Altersklassensportler

1. Platz M35: Peter Gresser (TV Burglengenfeld)
1. Platz M50: Georg Harbauer (LG Würzburg)

2. Platz Junioren:  Michi Fuchs (TV Burglengenfeld)
2. Platz AK 20: Felix Wagner (TV Burglengenfeld)
2. Platz AK 30 Silvia Hackner (TSV Katzwang 05)
2. Platz AK 30 Martin Gebhard (TSV Altenfurt)

3. Platz AK 55 David Lembrich (TSV Bad Endorf)

Alle Ergebnisse.

© Text: Franz Pretzl/ Christine Waitz; [18.08.2021]; Foto: Franz Pretzl