Mehrere WM-Erfolge in Zofingen

Der Powerman Zofingen war am vergangenen Sonntag Austragungsort der Powerman Long Distance Duathlon World Championships. Der Duathlon im Schweizer Kanton Aargau steht traditionell für anspruchsvolle Rennen: Auf den ersten zehn Lauf-Kilometern gilt es 219 Höhenmeter, auf der darauffolgenden Radstrecke knapp 1800 Höhenmeter zu absolvieren. Als Höhepunkt folgt zum Abschluss eine Laufstrecke über 30 Kilometer mit extremen Anstiegen und insgesamt 600 Höhenmetern auf überwiegend schottrigem Untergrund. Das Wetter passte perfekt am Wettkampftag: trocken, sonnig, Temperaturen um die zwanzig Grad Celsius – anders als im Vorjahr, als bei Dauerregen und Temperaturen unter der zweistelligen Marke 40 Prozent der Teilnehmer den Wettkampf aufgeben mussten.

Über die 9,2 km Laufen, 144 km Radfahren und 30 km Laufen verpassten Anja Kobs (TSV Alling) und Katrin Esefeld (LG Mettenheim) das Podium der Elite-Wertung nur knapp. Medaillen gab es für zahlreiche Altestklassensportler: Werner Fendt (Radsport-Club Aichach 1977 e.V.) siegte in der AK 65, Oliver Popp (AK55; MaliCrew e.V.) und Konrad Puk (AK70; SV Grün-Weiß Holzkirchen) holten Bronze.

Oliver Popp kämpft sich zurück aufs Podium

Exakt um 9.02 Uhr fiel der Startschuss der Duathlon-Weltmeisterschaft über die Langdistanz für die Altersklassenathleten. In der Schweiz geschieht dies traditionell durch drei Alphornbläser. Es folgte der erste Lauf mit einem langen Anstieg hoch in den Wald, von dort aus geht es auf Schotterwegen hinab in die Zofinger Arena. Der Kurs ist zweimal zu durchlaufen. Oliver Popp absolvierte die erste Laufdisziplin in 35:02,2 Minuten. Er ging damit als Führender seiner Altersklasse auf die Radstrecke, und nahm einen Vorsprung von knapp 50 Sekunden auf den Zweitplatzierten Luxemburger mit auf die Strecke. Für die 150 Kilometer benötigte er dann 4:59:15,4 Stunden, verlor jedoch seine Führungsposition und rutschte auf den vierten Rang. Eine halbe Stunde Rückstand auf den nun führenden Briten summierte sich. Doch bereits kurz nach Beginn der zweiten Laufdisziplin kämpfte sich Popp zurück und schob sich hinter dem Luxemburger Konkurrenten auf die dritte Position, die er bis ins Ziel beibehält. Der Zieleinlauf in der Zofinger Arena wurde zum Triumph. „Mit dem Gewinn der Bronzemedaille, hätte ich zuvor niemals gerechnet. Das war einer der härtesten Wettkämpfe, die ich je absolviert habe!,“ kommentiert er den Erfolg.

Konrad Puk beim Zieleinlauf

Mit 74 Jahren beim 100. Rennen

Der 74-jährige Konrad Puk war zum fünften Mal in Zofingen am Start. Es feierte sein persönliches Jubiläum mit 100 Starts in sportlichen Wettbewerben. Nach einem guten ersten Lauf ging es auch für ihn auf das Rad. „Die 1. Runde lief ganz gut, die Zuschauer am Streckenrand sorgten für den nötigen Ansporn. In der 2. und 3. Runde konnte ich nicht mehr so kraftvoll treten“, berichtet er. Auch beim Laufen war es nicht leicht: „Nach dem Radfahren fiel mir der steile Anstieg so schwer, dass ich gehen musste, um meine Herzfrequenz in einem tolerablen Bereich zu halten. Mir hat da sehr geholfen, dass mir bekannte und unbekannte Athleten entgegen gekommen sind. Sie haben mich angefeuert, haben meine bisherige Leistung gelobt. Das und das Lachen der Zuschauer gab mir immer wieder Impulse weiter zu machen.“ Dennoch: Nach 11:36:38 erreichte er glücklich und gesund das Ziel und sicherte sich den Bronze-Rang. „Bei der sich anschließenden Siegerehrung im Stadtsaal von Zofingen konnte ich ohne Probleme auf das Podest steigen“, lacht der Holzkirchener.

Foto: alphafoto/ Oliver Popp; privat