Das Ressort Sportentwicklung kümmert sich um Belange des Breitensports.
Dabei geht es neben der Interessenvertretung für Vereine und den Paratriathlon auch darum, aktuelle Fragen von Prävention und Gesundheit, Gleichstellung, Folgen des demographischen Wandels und Herausforderungen der Integration und des Umweltschutzes zu beantworten.

Die Goldbach Werkstatt Nürnberg, als Werkstätte für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof, hat für den Bayerischen Triathlon-Verband e.V. ein Therapiebrett zur Aktivierung und Mobilisierung der Füße hergestellt. In Handarbeit und mit viel Liebe entstand aus Holz, Kork und Klettverschlüssen ein Tool, auf dessen Herstellung alle Beteiligten stolz sind.

Die Goldbach Werkstatt bietet Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, die wegen Art und Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, einen Arbeitsplatz an. In Zerzabelshof arbeiten etwa 50 Menschen in den handwerklichen Berufen der Töpferei, Schreinerei, Weberei und Schneiderei und produzieren Gebrauchsgegenstände als auch individuelle Auftragsarbeiten. Aus Naturmaterialien entstehen hier Holzobjekte, Teppiche, Geschirr, Taschen und vieles mehr – sogar eine Fahrradwerkstatt steht zur Verfügung. Die produzierten, stets mit einem individuellen Hauch gefertigten Produkte, können im Werkstattladen, der auch ein Café und ein Bistro beinhaltet, erworben werden.

Lange Vorarbeit notwendig

Olivier Jean Feit, der Leiter der Schreinerei, plante und fertigte mit dem Arzt und Sportwissenschaftler Thomas Voit über Monate von der ersten Idee, über verschiedene Rohlinge und Prototypen hinweg bis zum Endprodukt an dem Therapiebrett für die Sportler. Ziel war es, mit natürlichen Materialien ein Produkt zu entwerfen, das langlebig, funktional und in der Fertigung für die Schreinereimitarbeiter zu realisieren ist.

„Im März 2021 habe in der Goldbach Werkstatt das erste Mal von meiner Idee berichtet und war nach dem ersten Treffen mit Olivier Jean bereits fest entschlossen dieses Projekt mit den begeisterten und fröhlichen Menschen dort anzugreifen“, so Thomas Voit. Die Therapiebretter sollen die Sportler des Bayerischen Triathlon-Verbands in Nürnberg bei der Vor- und Nachbereitung von Trainingseinheiten unterstützen. „Ein weiterer Einsatzbereich ist die rehabilitative und präventive Nutzung. Unsere Sportler üben mit Schwimmen, Radfahren und Laufen zwar eine Sportart mit einem relativ ausgeglichenem Belastungsprofil aus, ihre Füße sind im Schul- und Trainingsalltag jedoch hohen Belastungen ausgesetzt und oftmals in enge Schuhe eingesperrt“ erzählt Thomas Voit, seines Zeichens zuständig für Verletzungen sowie deren Prävention und Rehabilitation am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg.

Mehr Informationen finden Sie unter www.goldbach-werkstatt.de

© Text: Thomas Voit; Foto: Thomas Voit [8.11.2021]

Triathletinnen und Triathleten des TV Burglengenfeld trumpfen bei den deutschen Crossduathlonmeisterschaften in Schleiden auf. Drei AK-Titel, erkämpft durch Junior Michi Fuchs, Emma Roidl (W20) und Pam Mittermeier (W40) gingen in die Oberpfalz. Nur Hannes Spahn vom RV 1889 Schweinfurt konnte sich als weiterer bayerischer Vertreter noch eine Goldmedaille erkämpfen. Mit großem Teamgeist holten sie sich die Burglengenfelder dann auch den zweiten Mannschaftstitel der Saison.

Weiterer Team-Erfolg

Eine immerhin rund 500 Kilometer weite Fahrt nahmen die Starterinnen und Starter in Kauf. Besonders die erfolgreichen Burglengenfelder Cross-Sportler reisten mit Ambitionen an. Nach dem Startschuss platzierte sich das TV-Quartett mit Michl Schaller, Felix Wagner, Michi Fuchs und Martin Reinstein in der rund 10-köpfigen Spitzengruppe. Philipp Filchner, Tobi Zeller und Sascha Kellner folgten. Der frisch gebackene Europameister Michl Schaller sprang als Fünfter mit der besten Wechselzeit auf das Mountainbike. Auf dem glitschigen, welligen und nicht ungefährlichen Parcours galt es die Konkurrenz in Schach zu halten und dennoch sicher zu fahren.
Felix Wagner kam nach 2.17.17 Stunden als Gesamtsechster und schnellster Burglengenfelder ins Ziel. Damit durfte er sich über die Vizemeisterschaft in der M20 freuen. „Ich fand einfach keinen Rhythmus“, lautete das Bike Fazit von Michl Schaller. Und doch stürmte er als Gesamtsiebter durchs Ziel, was ihm die Vizemeisterschaft in der M25 sicherte. 30 Sekunden dahinter finishte Martin Reinstein.

Mit diesen Ergebnissen war den Burglengenfeldern der Titel in der Teamwertung nicht zu nehmen. Mit satten 29 Minuten Vorsprung gehörte die zweite deutsche Mannschaftsmeisterschaft nach dem Triathlon-Titel im Sommer den Oberpfälzern.

Erfolgreiche Gold-Gewinner*innen

Michi Fuchs

„Endlich Rang 1, nach den zwei Vizetiteln im Vorfeld“, zeigt sich der 18-jährige Michi Fuchs erleichtert. Nach zwei starken Dritteln ließ er auch im dritten Teil nichts mehr anbrennen und gewann als Gesamtzehnter den Junioren-DM-Titel. Mit einer gesamtstarken Leistung holte Hannes Spahn vom Radverein 1889 Schweinfurt den DM-Titel der AK20: Mit der Spitze auf das Rad, dort eine der besten Leistungen liefern, und den Sieg dann nach Hause laufen.

Emma Roidl

„Ich habe alles gegeben“, berichtet die 21-jährige Studentin Emma Roidl. Nach dem 10km Trailrun überraschte sie in der Wechselzone und auf dem MTB, wo sie mit zwei Tagesbestzeiten auftrumpfte. Trotz Krämpfe und zweier Stürze lief sie als Gesamtsechste ins Ziel und sicherte sich den Titel in der W20. Auch Pam Mittermeier kämpfte hart auf dem MTB und lief „mega zufrieden“ zu ihrem ersten deutschen Meistertitel in der W40.

Alle Ergebnisse des Rennens.

© Text: Franz Pretzl und Christine Waitz; Foto: Franz Pretzl [3.11.2021]

Welche Herausforderungen, aber vor allem auch Vorteile haben Mädchen und Frauen im Triathlon? Wie gelingt der Einstieg in den Ausdauersport? Wie können wir den Frauenanteil in der Vereins-und Verbandsarbeit stärken? Wie behaupten sich Frauen im Triathlon-Business, wo liegen die Stärken von Mädchen und Frauen?

Diese und weitere Fragestellungen diskutiert die DTU mit Interessierten und geladenen Teilnehmerinnen. Die Veranstaltung findet hybrid statt. Wer nicht persönlich vor Ort ist, kann den Talk über einen Facebook-Livestream verfolgen. Geladen sind 

  • Annette Albers – Gründerin swimpower.de & Geschäftsführerin von Eventpower.info 
  • Julia Heckmann – Bundeskampfrichterin & Vizepräsidentin des BWTV 
  • Ann-Kathrin Ernst – Bloggerin triathlove.de 
  • Cosima Cawein – Trainerin Triathlon Verein Berlin 
  • Sowie eine Profi-Triathletin 

Termin

Samstag, 30.10.2021 LINDNER Hotel & Sports Academy; Otto-Fleck-Schneise 8; ab 18.00 Uhr
Live-Stream: 18.30-19.30 Uhr 60528 Frankfurt

Die Anmeldung erfolgt über die Website der DTU.

Oder online auf der Facebook-Präsenz der DTU.

© Text: DTU; Fotos: (Symbolbild) E. Möllers

Der Powerman Zofingen war am vergangenen Sonntag Austragungsort der Powerman Long Distance Duathlon World Championships. Der Duathlon im Schweizer Kanton Aargau steht traditionell für anspruchsvolle Rennen. In diesem Jahr jedoch, war es besonders hart: Dauerregen und kalte Temperaturen zwangen fast ein Drittel der Startenden über die 10 km Laufen, 150 km Radfahren und 30 km Laufen zur Aufgabe. Einige bayerische Athletinnen und Athleten kämpften sich durch und holten beachtenswerte Titel und Erfolge. Susanne Apfel und Achim Heukemes heißen die neuen Weltmeister auf der Duathlon Langdistanz in den AKs 60-64 und 70-74. Neben den Weltmeistertiteln gab es auch eine Vizeweltmeisterin aus Bayern zu feiern, sowie ein beachtenswertes Finish auf Platz vier.

Bestzeit für Heukemes, Bangen für Apfel

„Ja, die Bedingungen waren wirklich Extrem“, sagt Achim Heukemes, der mit dem Titelgewinn seine Zofingen-Medaillensammlung mit Gold komplettieren konnte. „Vor allem bin ich sehr glücklich, dass ich es in persönlicher neuer Bestzeit geschafft habe!“

Susanne Apfel berichtet von einem Rennen mit Höhen und Tiefen: „Ich war dieses Jahr sehr gut vorbereitet und hatte den Titel im Blick. Das Wetter war schlecht gemeldet- und es kam sogar noch schlechter. Als ich auf das Rad stieg war schon alles vollkommen durchnässt, auch meine bereitgelegten Wärmekleider. Die Konkurrenz konnte ich gut in Schach halten, bis mir ein Fehler passierte: Ein deutscher Sportskollege fuhr auf mich auf und ich ließ mich verleiten, mit ihm mit zu fahren – das brachte mir prompt eine Zeitstrafe ein. Immer noch konnte ich zwar die Konkurrenz auf Abstand halten aber das Frieren nahm zu. Am Ende der Radstrecke konnte ich gar nicht mehr aufstehen, da ich solche Krämpfe in den Beinen hatte. In der Wechselzone bekam ich zunächst einen Schreck: Ich dachte ich wäre in Führung und dann stand bereits das Rad einer Konkurrentin meiner Altersklasse dort. So ging ich zunächst sehr frustriert auf die mit Höhenmetern gespickte Laufstrecke. Erst auf dem letzten Kilometer realisierte ich, dass ich den Titel holen würde. Die Kollegin, die ich auf der Laufstrecke noch überholt hatte, hatte wohl versehentlich abgekürzt. Ich war froh, dass sich meine akribische Vorbereitung gelohnt hat!“

Rita Gottleuber Vizeweltmeisterin, Konrad Puk Vierter

Konrad Puk

Rita Gottleuber erzielte in der AK 35-39 den zweiten Platz. Konrad Puk in der AK 70-74 kämpfte sich nach dem Rennen in Roth auch hier ins Ziel. „Projekt 2.0“ nannte er es: Zwei Langdistanzen innerhalb von zwei Wochen. All das zwei Jahre nach einem schweren Unfall. „Als 73-jähriger habe ich es tatsächlich geschafft und dabei jeweils den vierten Platz belegt. Es war kein leichtes Unternehmen. Doch wer es nicht probiert, hat schon verloren. Die enge terminliche Situation ist durch die vielen zeitlichen Verschiebungen der beiden Veranstaltungen entstanden. Danke, Danke, Danke an alle diejenigen, die mir in den vergangenen Jahren insbesondere in den letzten beiden Jahren geholfen haben. Dazu gehören auch die beiden Holzkirchner Sportvereine RSLC und der SV. Es ist ein sehr schönes Gefühl, so stark unterstützt zu werden!

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Christine Waitz; Fotos: alphafoto

Zwei bayerische Meisterschafts-Entscheidungen stehen in dieser Saison noch aus. Am kommenden Wochenende gehen die Jugendlichen in Deining auf Medaillenjagd um den Titel im Cross-Duathlon. Am 09. Oktober werden im Rahmen der „Jag De Wuidsau“ powered by Zurich die Besten Cross-Duathleten aus den Altersklassen gesucht. Die Anmeldung für das BM-Finale in Burglengenfeld ist noch bis einschließlich 26. September möglich.

Zuschauer sind zugelassen

Dabei wird das Rennen in der Oberpfalz auch für Zuschauer ein Leckerbissen werden, denn das Orgateam des TV Burglengenfeld hat den Crossduathlon Jag de Wuidsau powered by Zurich völlig neu konzipiert. Besucher stehen erstmals mitten im Geschehen aus Radeln und Laufen am Lanzenanger. Angepasst wurde auch der Zeitplan: So startet der Ehrenreich-Massivhaus-Frischlingsrun über 1,5 km um 12.00 Uhr, der Hauptwettkampf über 5,2 km Laufen, 21 km Biken und 3,2 km Laufen mit den bayerischen Meisterschaften um 13.00 Uhr und die Einsteigerdistanz um 14.00 Uhr.

Alle Informationen finden Sie auf der Website unter www.jagdewuidsau.de

© Text: Jag de Wuidsau; Anpassungen: Christine Waitz; Fotos: Jag de Wuidsau [21.09.2021]

Gleich fünf bayerische Triathletinnen und ein Triathlet brachten Medaillen von den Weltmeisterschaften auf der ITU-Langdistanz und im Aquabike in Almere mit nach Hause. Felix Mitterbauer vom TSV Ottobrunn lief als Zweiter der M20 mit einer Zeit unter zehn Stunden über die Ziellinie. Anja Kobs (TSV Alling) holte in der AK45 den Weltmeistertitel auf der Langdistanz und Heike Uhl (CIS Amberg) wurde Vizeweltmeisterin. Neue Weltmeisterin im Aquabike ist Gabi Keck (CIS Amberg). In der gleichen Disziplin wurden Anja Kern (Team Twenty Six) Zweite und Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) Dritte. Wir haben uns mit einigen ambitionierten Altersklassenathletinnen unterhalten.

Endlich wieder internationale Meisterschaften – wie habt ihr euch auf die WM in Almere vorbereitet?

Gabi Keck: Da ich die WM in Almere als Saisonhöhepunkt 2021 anvisiert hatte, lag mein Trainingsschwerpunkt natürlich in den Sommermonaten. Durch eine Verletzung wurde ich bis März eh ausgebremst, so dass mir der späte Termin im September stark entgegen kam. Die EM am Walchsee im Juni diente schon zur ersten Orientierung. Mein Platz 2 deutete auf einen guten Formaufbau hin und ich freue mich, dass es wirklich geklappt hat!

Claudia Bregulla-Linke: Mit vielen Rad- und Schwimmkilometern natürlich. Außerdem war die EM am Walchsee im Aquabike die perfekte Vorbereitung. Dort war ich allerdings mit der Holzmedaille in meiner Gruppe nicht zufrieden. Außerdem bin ich mit meinem Sohn Tobias im August in vier Tagen mit dem Rennrad von Dresden nach Kössen in Österreich geradelt. Die langen Radfahrten trainieren die Sitz- und Haltemuskulatur natürlich sehr gut für die Langdistanz – das half sicher auch.

Für Heike Uhl war es die erste Langdistanz. „Ich kann mir vorstellen, dass es nicht die Einzige bleibt.“

Heike Uhl: Die Vorbereitung für die Langdistanz hat aufgrund von Corona ausschließlich zu Hause stattgefunden. Durch die langen Einheiten kenne ich meine Heimat samt Umland jetzt sehr genau 🙂 Dass ich in der WM-Wertung gestartet bin, war eher eine spontane Entscheidung. Ich war zunächst für die offene Wertung angemeldet, da es meine erste Langdistanz war.

Anja Kobs: Ich bereitete mich seit knapp 2 Jahren auf meine dritte Langdistanz vor, weil es ja Gut werden sollte ???? Als Vorbereitungswettkampf waren mir die EM am Walchsee (Vize-Titel) und der 70.3 in Graz (AK Sieg) perfekt gelungen.

Als Altersklassenathletinnen müsst Ihr den Sport immer auch in euren Alltag integrieren. Wie schafft ihr das? Besonders unter dem Hinblick, dass ihr mit Starts bei internationalen Meisterschaften ambitioniert unterwegs seid?

Claudia Bregulla-Linke

Claudia Bregulla-Linke: Als Vollzeitberufstätige am Staatsinstitut in Augsburg, wo ich angehende Sportlehrer ausbilde, bin ich immer in Bewegung und versuche so gut es geht, die Trainingseinheiten mit den Unterrichtszeiten zu vereinbaren. Sehr oft schaffe ich so auch eine Motivation für meine angehenden Lehrer einen Triathlon mal auszuprobieren. Einige Studierende konnte ich sogar langfristig für diesen Sport begeistern.
Als Staatsbeamtin muss aber auch jeder Sonderurlaub für die Wettkämpfe außerhalb der Ferien beantragt werden und das ist manchmal in Prüfungszeiten gar nicht möglich. Also müssen die Wettkämpfe sorgfältig ausgewählt und lange vorher beantragt werden.

Heike Uhl: Da ich Vollzeit als Physiotherapeutin arbeite, habe ich die langen Trainingseinheiten ausschließlich am Wochenende absolviert. Zudem habe ich große Unterstützung durch meinen Lebenspartner und meine Familie erhalten.

Anja Kobs: Das ist bei mir weniger das Problem. Ich arbeite 33 bis 35 Stunden in der Woche, habe aber als Hospizbegleiterin noch ein Ehrenamt. Allerdings keine Kinder und familiäre Verpflichtungen und kann daher „mein Ding“ machen.

Gabi Keck: Mein Mann und meine beiden Kinder ( 13 und 19 Jahre ) unterstützen mich seit Jahren. Viele Radeinheiten absolviere ich mit meinem Sohn Samuel. Besonders bei den harten Einheiten ist er ein großer Motivator! Die Schwimmeinheiten werden sogar mit der Tochter und dem Sohn praktiziert. Dazu kommt noch: Auf Wettkampfreisen begleiten sie mich meistens.

Was geht einem durch den Kopf, wenn man eine WM-Medaille überreicht bekommt?

Heike Uhl: Ich war in erster Linie glücklich darüber, dass ich meine erste Langdistanz so gut ins Ziel gebracht habe. Dass es in der WM-Wertung zu einem zweiten Platz gereicht hat, war für mich das I-Tüpfelchen. Die Medaille bekommt auf alle Fälle einen besonderen Platz 🙂

Anja Kobs

Anja Kobs: Für mich ging ein sehr, sehr langer Traum in Erfüllung: Mal bei einem großen Rennen den WM Titel zu erreichen! Dass das dann auch noch genau bei der Königsdisziplin gelang, dazu mit einer Fabelzeit und dem 6. Platz gesamt aller AGies, ist schon der absolute Wahnsinn.

Claudia Bregulla-Linke: Freude, Stolz, Respekt und eine tiefe Zufriedenheit, einen Wettkampf und die Distanz unfallfrei und erfolgreich bestanden zu haben.

Gabi Keck:  Stolz und Zufriedenheit! Denn die Mühen und Strapazen haben sich gelohnt. Jetzt erstmal die Füße hochlegen…und Motivation für die nächste Saison sammeln!

Was sind eure nächsten Ziele?

Anja Kobs: Für mich sind Meisterschaften nicht immer unbedingt das Ziel. Wenn es reinpasst super, wenn nicht, gibt es genug anderes. Das erste große Ziel für 2022 wird nochmal der Marathon unter drei Stunden mit Bestzeit sein (02.55-02.57) und dann der Ironman in Frankfurt. Im Herbst fliege ich nach USA zur  70.3 WM.

Gabi Keck: DM, EM oder WM auf jeden Fall. Meisterschaften geben mir besondere Anreize und Ziele…

Claudia Bregulla-Linke: Meine große Leidenschaft ist der Wintertriathlon 2022 und ich hoffe sehr meinen Weltmeistertitel verteidigen zu können. Dann in einer neuen Altersklasse ????.

Heike Uhl: Derzeit habe ich noch keine konkreten Ziele. Zunächst einmal lege ich die Beine etwas hoch und mache Saisonpause. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es nicht bei dieser einen Langdistanz bleibt, da es mir großen Spaß gemacht hat.

© Text: Christine Waitz; [15.09.2021]; Fotos: privat

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) veranstaltet am Donnerstag, den 16. September um 18 Uhr einen Instagram-Live-Talk mit dem Paralympics-Sieger Martin Schulz. Unter anderem wird sich das Gespräch über seinen Erfolg in Tokio, seine Ziele für die Zukunft und den Stellenwert des Parasports drehen. Auch Zuschauer*innen haben die Gelegenheit, über die Chatfunktion Fragen an Martin zu richten.

Wie könnt ihr dabei sein?

Voraussetzung ist ein Konto bei Instagram. Wie man ein Konto bei Instagram eröffnet, erfährt man hier. Folgt der Deutschen Triathlon Union (@triathlondeutschland) auf Instagram und öffnet am Donnerstag um 18 Uhr Instagram. Dann könnt ihr oben in der Story-Leiste sehen, dass die Deutsche Triathlon Union ein Livevideo zeigt. Draufklicken – und schon ist man live dabei.

© Text: DTU/ Anpassungen: Christine Waitz; [15.09.2021]; Foto: World Triathlon

Der Oberpfälzer Seenland Triathlon war am Wochenende Schauplatz der Bayerischen Meisterschaften der Gehörlosen. Eingebettet in das Sprint-Rennen der Oberpfälzer Veranstaltung ging es über 750 Meter Schwimmen im Steinberger See, 24 Rad- und fünf Laufkilometer um die Titel.

„Der Triathlon war absolut gelungen und Dank unseres tollen Teams war es eine Freude, den Wettkampf veranstalten zu können!“ schwärmt Organisator Christian Betzlbacher. Insgesamt waren rund 400 Startende auf der Sprint- und Supersprint-Distanz unterwegs. Darunter acht Gehörlose und auch ein Paratriathlet. „Die Inklusion war traumhaft“, berichtet Alexandra Götz, Fachwartin Triathlon im Bayerischen Gehörlosen Sportverband. „Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Zum Beispiel war auf der Laufstrecke weniger „Verkehr“ und mehr Platz als bei unseren vorhergehenden Meisterschaften, was für Gehörlose ganz wichtig ist. Auch erklärte die Moderation, wie Klatschen für Gehörlose aussieht und die Leute machten begeistert mit!“

„Wir kommen gerne wieder“

Der Sieg auf der Sprintdistanz ging an Leo Kreuzer (run & bike Kelheim e.V.) vor Jonas Stengel (Arriba Göppersdorf) und Patrick Kilian (Tristar Regensburg). Den BM-Titel der Gehörlosen sicherte sich Volker Marks (GBF München / GSV Landshut), der noch in der Vorwoche die Langdistanz beim Triathlon Podersdorf gemacht hatte. „Auf der Langdistanz fühle ich mich zwar wohler“, sagte er, „aber vor allem beim Laufen war ich richtig gut drauf und freue mich über das Ergebnis.“

Verena Dormehl lief als erste Frau vor Ines Bradshaw (Tristar Regensburg) und Miriam Vetter über die Ziellinie. Claudia Platzeck (GSV Bayreuth), die sonst ebenfalls bevorzugt auf der Langdistanz unterwegs ist, wurde Bayerische Meisterin vor Barbara Brummer (GBF München) und Alexandra Götz (GSV Bayreuth/Team Oberpfalz).

Nicht nur für Alexandra Götz war die inklusive Veranstaltung ein Highlight „zu dem wir gerne wiederkommen“, sondern auch für die Veranstalter. „Es war toll, denn die gehörlosen Starterinnen und Starter haben sich sichtbar wohl gefühlt. Auch das Rennen des Para-Triathleten Chris Kolbeck lief richtig gut und das freut uns sehr!“

Zu den Ergebnissen des Rennens.

© Text: Christine Waitz; [14.09.2021]; Fotos: Seenland Triathlon

Patrick Lange und Anne Haug heißen die Gewinner des diesjährigen Challenge Roth. Das Traditionsrennen wurde unter Corona-Einschränkungen mit verringertem Teilnehmerfeld, mit leicht kürzerer Strecke, aber bei perfektem Spätsommerwetter ausgetragen. In strahlendem Sonnenschein überraschte vor allem Einer: Der ehemalige Hürdenläufer Felix Hentschel aus Bamberg wurde nach 7:31:12 Stunden Dritter hinter Patrick Lange und Nils Frommhold.

Im Feld der Frauen konnte die Bayreutherin Anne Haug ihre Konkurrenz regelrecht deklassieren: Die Zweitplatzierte Britin Laura Siddall hatte im Ziel einen Rückstand von mehr als 31 Minuten. Haug kommentierte die Nachfrage des Kommentators auf den großen Abstand trocken: „Langsamer Laufen bringt auch nichts – dann dauert es schließlich noch länger.“ Fenella Langridge, ebenfalls Britin, lief als Drittplatzierte ins Ziel.

„Es war einfach nur noch herrlich“

Felix Hentschel neben Nils Frommhold und Sieger Patrick Lange

„Ich habe sicherlich davon geträumt so ein Rennen hinzubekommen und die Trainingsleistungen in der letzten Zeit haben mir auch immer wieder gezeigt, dass der Traum nicht unrealistisch ist. Aber natürlich ist es dann noch einmal etwas anderes, wenn man den Tag dann genau so erwischt und die Leistung abrufen kann“, berichtet Felix Hentschel nach dem Rennen.

Den Rennverlauf schildert er so: „Für mich als eher schwachen Schwimmer, hatte ich gleich zu Beginn ein positives Erlebnis, als ich sah, dass ich mit Sebi Kienle und Franz Löschke in der Gruppe war. Entsprechend gut war die Ausgangssituation für das Radfahren.“
Etwas mehr als eine Runde konnte er so in der großen Verfolgergruppe verbringen, bevor er sich gemeinsam mit Franz Löschke daraus lösen konnte. „Ich hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass ich viele Stunden auf dem Rad alleine sein muss. Trotz der regelkonformen Abstände konnte ich mir so natürlich wichtige Energie für meinen Lauf sparen. In dem Moment, als ich den ersten Fuß auf den Boden gesetzt hatte, habe ich schon gemerkt, dass die Beine nicht schlecht sind.“ Bis Kilometer 38 arbeitete sich der Bamberger mit starker Laufleistung zum Podiumsrang vor. „Ab dem Moment, an dem ich auf Platz drei lag, war es dann einfach nur noch herrlich. Der Weg ins Stadion hat sich zwar auch noch etwas gezogen, aber es waren definitiv die genussvollsten letzten Kilometer, die ich seit langem gelaufen bin.“

Bayerische Starter erfolgreich

Für bayerische Altersklassenathletinnen und -athleten war das Rennen trotz der ungewöhnlich spärlichen Zuschauerbeteiligung ein schönes Heimspiel, bei dem sechs Deutsche Meistertitel heraussprangen: Tim Freitag triumphierte in der AK20 und holte sich zudem den Titel des Europameisters. DM-Goldmedaillen gingen an Amelie Dornberger in der AK25, Marco Sahm (AK45) und Marion Sünkel (AK50). Beate Uebel (AK60) und Gerhard Müller feierten jeweils DM/EM Doppelerfolge. Übrigens liefen mit Konrad Puk (SVGW Holzkirchen) in der AK70 und Gerhard Müller in der AK75 mit die ältesten Teilnehmenden aus Bayern über die Ziellinie.

Deutsche Meister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK25: Amelie Dornberger (SV ALTENSCHÖNBACH);
AK45: Marco Sahm (IFA NONSTOP BAMBERG)
AK50: Marion Sünkel (TEAM KLINIKUM NÜRNBERG)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

ETU Europameister aus Bayern

AK20: Tim Freitag (TEAM TWENTY.SIX E.V.)
AK60: Beate Uebel (TB ERLANGEN)
AK75: Gerhard Müller (TDM-FRANKEN)

© Text: Christine Waitz; [05.09.2021]; Fotos: DATEV Challenge Roth/Christoph Raithel

Der 36-jährige Benjamin Lenatz weiß, wie es ist am Boden zu sein und sich zurück ins Leben zu kämpfen. Seit einem Quadunfall im Alter von gerade einmal 18 Jahren ist der gebürtige Radevormwalder querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er hat gelernt, mit dem Rollstuhl zu leben und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Paratriathleten des Landes. Die Paralympischen Spiele in Tokio waren sein großer Traum, auf den er lange hingearbeitet hat. Doch bevor er sich dafür qualifizieren konnte, ist er an Blutkrebs erkrankt.

Zum zweiten Mal aus dem Leben gerissen

Vor etwas mehr als einem Jahr haben die Ärzte bei Benjamin Lenatz eine Chronische Myeloische Leukämie (CML) diagnostiziert – Blutkrebs.  Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in seiner sportlichen Hochphase und war mitten in den Vorbereitungen für die Paralympischen Spiele in Tokio. „Die Diagnose war wie eine endlose Aufzugfahrt nach unten, ein freier Fall. Als Profisportler ist das ganze Leben auf dieses eine Ziel ausgerichtet und alles darum genauso. Meine Frau, meine Trainer und alle anderen – wir alle hatten unseren Fokus auf Tokio“, sagt das Ausnahmetalent. „Bei meinem ersten Schicksalsschlag, der Querschnittslähmung, habe ich gelernt mit problematischen Situationen umzugehen. Doch eine Krebserkrankung ist noch einmal etwas ganz anderes. Das hier ist schwieriger.“

Profiparatriathlet Benjamin Lenatz ruft zur Registrierung auf

Glücklicherweise kann Benjamin seine CML-Erkrankung mit Medikamenten behandeln. Eine Stammzelltransplantation ist nicht nötig, sofern die vorhandenen Medikamente einschlagen. Die Nebenwirkungen machen ihm jedoch zu schaffen, sodass er seine Medikamente schon das zweite Mal wechseln musste. „Das erste Medikament ging stark auf die Schilddrüse und bei der Belastungsprobe sind Herzprobleme aufgetreten. Als Sportler ist das ein großes Problem“, sagt er. „Das zweite Medikament ging mit relativ starken Kopfschmerzen einher und ich musste Kortison nehmen – auch das ist kein Dauerzustand. Jetzt bin ich beim dritten Medikament und hoffe, dass die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten und mit meinem Leistungssport vereinbaren lassen.“

In der Zwischenzeit will sich Lenatz aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen. Unter dkms.de/TEAMBenny kann jede:r gesunde Erwachsene seinem Aufruf folgen und sich ein Registrierungsset nach Hause bestellen – und so vielleicht ein Leben retten.

Nicht aufgeben

Die Spiele in Tokio muss er von daheim aus verfolgen. Sein aktueller Gesundheits- und Trainingszustand lässt eine Teilnahme nicht zu. Was nicht ist, soll aber bis zu den nächsten Spielen 2024 in Paris werden. „Mein Ziel ist es, an den nächsten Paralympischen Spielen teilzunehmen. Ich setze mein Bestmöglichstes daran, mein Comeback dieses Jahr feiern zu können. Das hängt aber stark von meiner gesundheitlichen Situation und Corona ab.“

Bis es soweit ist, möchte er sich aber aktiv im Kampf gegen Blutkrebs engagieren und Erkrankten, die zum Überleben eine Stammzellspende benötigen bei der Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin helfen.

Hier geht es zur Registrierung.

© Text: DKMS; [30.08.2021]; Foto: DKMS