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Das italienische Pragelato war am vergangenen Wochenende Gastgeber der Weltmeisterschaft im Wintertriathlon und -duathlon. Neben Sebastian Neef und Lorena Erl in der Elite feierten auch Altersklassensportler und -sportlerinnen Erfolge und schafften den Sprung aufs Pudium. Wir haben uns mit Wolfgang Leonard unterhalten, der gleich zwei Medaillen mit nach Hause brachte.

Das volle Programm mit beiden Rennen gaben sich die Profis Sebastian Neef (TSG08 Roth) und Lorena Erl (TRISTAR Regensburg). Lorena Erl erreichte den achten Platz im Winterduathlon und wurde Neunte im Wintertriathlon. Sebastian Neef sicherte sich im Winterduathlon Rang fünf. Im Wintertriathlon belegte er Rang sechs. In der Mixed Relay, die die beiden zusätzlich bestritten, sprang eine weitere Top-Fünf-Platzierung heraus.

Mountainbiker mit Deutschland-Trikot

Altersklassensportler stellen sich internationaler Konkurrenz

Am Samstag nahmen 60 Männer und 25 Frauen die 6km lange Lauf- und 9km lange Ski-Strecke in Angriff, während am Sonntag der Triathlon über 5km Laufen, 10km Mountainbiken und 10km Langlaufen 96 Männer und 37 Frauen anzog.

Im Duathlon erreichte Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) den dritten Platz der AK 65-69. Georg Harbauer (LG Würzburg) wurde Fünfter der AK 50-54 und Claudia Bregulla-Linke verteidigte erneut ihren Titel in der AK 55-59. Gertrud Härer durfte sich über Silber in der AK 60-64 freuen.

Auch im Triathlon gab es Medaillen zu feiern. Wolfgang Leonhard legte noch eines drauf und holte Silber. Georg Harbauer wurde in dieser Wertung sechster und Bernd Wunderlich in der 50-54 15. Claudia Bregulla Linke musste sich dieses Mal der Tschechin Sarka Grabmullerova geschlagen geben. Für Gertrud Härer gab es hingegen noch eine Silbermedaille.

Wolfgang Leonhard: Insgesamt hatte ich mir Chancen ausgerechnet

Wir haben uns mit Wolfgang Leonhard über das Rennen unterhalten.

Hallo Wolfgang,
Hast Du Dir im Vorfeld Chancen auf eine Platzierung ausgerechnet?

Insgeheim schon, aber ich habe seit vier Monaten einen Fersensporn und konnte deshalb nur wenig trainieren. Aber ich hatte im Sommer wirklich eine Topform und gewann das erste Mal die Deutsche Meisterschaft im 10km Straßenlauf. Ich dachte, da muss doch ein bisschen was hängengeblieben sein…

Wie waren die Bedingungen und der Wettkampf?

Die Bedingungen waren OK. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass alle Disziplinen auf echtem Schnee durchgeführt werden aber dafür war halt doch zu wenig vorhanden. Es wurde auch am Vortag in der Nacht nochmal Kunstschnee produziert, aber nur für die Langlaufstrecke. Am Montag kam dann richtig viel Neuschnee – leider einen Tag zu spät.🙂
Meine Paradedisziplin Laufen konnte ich halt durch die Verletzung nicht ausspielen. Ich war aber dann doch noch glücklich, dass ich aufs Podium kam.

Wie bereitest du dich auf die Winter-Rennen vor? Gerade, wo bei uns ja nicht mehr viel und dauerhaft Schnee liegt?

Laufen und radeln ist ja kein Problem. Langlaufen ging ja dieses Jahr auch in einem begrenzten Zeitraum und den Rest mache ich auf Inlineskater mit Stöcken.

Langläufer

Was reizt dich an den Winter-Varianten?

Da ich ein schlechter Schwimmer bin, habe ich mich für diesen Sport entschieden. Und Skilanglauf ist ein toller Ausgleich für meine Laufaktivitäten.

Was sind deine nächsten Ziele?

Zunächst muss ich meine Verletzung auskurieren. Dann werde ich hauptsächlich wieder meine Laufambitionen weiter betreiben.

Gute Genesung und weiterhin viel Erfolg!

Fotos: privat

Mit 75 Jahren erlebte Konrad Puk in diesem Jahr eine Premiere: Beim Duathlon Zofingen holte er auf der Langdistanz seine erste WM-Goldmedaille. Der Holzkirchener hatte erst mit 53 Jahren zum Triathlon gefunden. Heute ist er immer noch mit vollem Einsatz dabei. Grund genug, ihn zu interviewen.

Hallo Konrad,
Du hast in der vergangenen Saison das erste Mal eine WM-Goldmedaille gewonnen. Wie war der Moment, in dem sie Dir um den Hals gelegt wurde?

Es war sehr bewegend und schön für mich. Noch schöner und bewegender war für mich allerdings der Moment, als ich die Finishline mit einem Bauchplatscher überqueren konnte. Das hat mich richtig gefreut.

Sportler liegt am Boden

Mit 75 Jahren noch im Triathlon auf allen Distanzen unterwegs zu sein – beeindruckend! Worauf schwörst Du, um fit und gesund zu bleiben?

Auf eine gesunde Lebensweise, etwas Training, eine passende mentale Einstellung (ich tue mir was Gutes). Wichtig für mich ist außerdem ganz viel Unterstützung und Anerkennung. Zudem baue ich mittlerweile einfach auf meine Erfahrung – also die Summe aller meiner Fehler – und auf meine Intuition.

Das Schöne am Triathlon ist, dass man in jedem Alter beginnen kann. Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du realisiert hast, dass Dich der Sport definitiv länger begleiten wird?

Genau weiß ich das nicht mehr. Mit nur etwas Radtraining zur Vorbereitung hat mir mein erster Triathlon im Jahr 2001 viel Spaß gemacht. Ich war überrascht, dass ich mich nicht quälen musste. Trotz vieler Fehler gewann ich meine Altersklasse auf Anhieb. Ich dachte mir, das geht noch besser. Leider hatte ich im selben Jahr einen Knöchelbruch, sodass ich erst im Jahr 2004 in Bad Tölz wieder starten konnte. Von da an waren es viele glückliche Zufälle und schöne Triathlonerlebnisse, die mich im Jahr 2014 zu meiner 1. Langdistanz in Roth brachten. Danach wurde ich mit 67 Jahren Mitglied in der Deutschen Triathlon Altersklassennationalmannschaft, was mir heute noch zusätzlichen Antrieb und Freude bereitet und mir neue internationale und nationale Freundschaften beschert hat.

Welche Sport-Momente sind Dir nach all den Jahren rückblickend am wertvollsten?

Die vielen Freundschaften und Begegnungen, die ich habe und die ich hatte. Wenn ich jemanden hervorheben will, dann ist das Sister Madonna Buder, die 2014 mit 83 Jahren mir gegenüber in der Wechselzone der Challenge Roth agierte und eine ganz tolle Ausstrahlung hatte. Daneben ist mir die leider tödlich verunglückte Julia Viellehner in Erinnerung, die im Jahr 2015 auch Vizeweltweltmeisterin bei der WM in Zofingen war. Aber es gibt noch ganz viele weitere Menschen, die mir geholfen haben und bei denen ich mich bedanke.

Was sind Deine Ziele für 2024?

Erst einmal gilt es gesund bleiben und vielleicht das gleiche Programm wie in 2023 anzugehen. In Roth und in Zofingen bin ich bereits angemeldet. Vielleicht gehen ja wieder zwei Langdistanzen in einer Saison.

Vielen Dank für das Interview!

Mehr “erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Foto: RHV, alphafoto.com

Das deutsche Team mit Simon Henseleit hat bei den World Triathlon Championships in Hamburg die Goldmedaille in der Mixed-Relay der Elite gewonnen. Die Mannschaft aus dem Gastgeberland setzte sich nach 1:22:08 Stunden vor Neuseeland (1:22:27) und der Schweiz (1:22:35) durch. Für Deutschland war es das erste Mixed-Relay-Edelmetall seit 2019 und der erste WM-Titel in dem spannenden und rasanten Staffelformat seit 2013.

Tim Hellwig, Annika Koch, Simon Henseleit und Laura Lindemann waren in dem rasanten Team-Wettbewerb am Start. „Wir hatten uns als Ziel gesetzt, hier zu gewinnen“, verriet Hellwig: „Aber man muss es auch schaffen, das dann umzusetzen. Da muss alles passen.“ Bei Hellwig jedenfalls passte viel: Deutschland war von Beginn des Rennens in der Spitzengruppe vertreten. „Es ist so krass, wenn man hier als Erste losläuft“, erklärte Koch. Und Henseleit fügte an: „Es ist geil, vor solch einer Kulisse solch einen Erfolg feiern zu dürfen. Ich war mir zur Hälfte des Radparts von Laura eigentlich sicher, dass wir gewinnen werden.“ Durch einen komfortablen Vorsprung von rund 20 Sekunden gerieten die letzten Minuten des Rennens zu einem Triumph-Lauf für Lindemann und das ganze Team. “Es ist solch eine Ehre, den WM-Titel nach zehn Jahren wieder nach Deutschland zurückbringen zu drüfen”, schreibt Simon Henseleit im Nachgang.

Henseleit und Knoll präsentieren sich auch im Einzelrennen stark

An den Vortagen wurden die Einzel-Wettbewerbe erstmalig im neuen Eliminator-Format über die Supersprintdistanz (300 Metern Schwimmen, 7,5 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen) ausgetragen. Hierbei folgen auf einen Vorlauf und einen Hoffnungslauf drei Finalrunden, wobei am Ende der ersten beiden Final-Durchgänge jeweils die zehn Langsamsten ausscheiden.

Bei den Frauen ging der Titel an die Französin Cassandre Beaugrand (21:35). Die Zweite der WM des Vorjahres war vor allem im Laufen die mit Abstand stärkste Athletin und siegte vor der Britin Beth Potter (21:45). Laura Lindemann (21:47) setzte sich früh auf der Laufstrecke an Position drei – und gab diese bis zum Zielstrich nicht mehr ab. Ziemlich überraschend folgten auf die EM-Zweite von 2022 dann bereits Annika Koch (21:52) auf Rang vier und Marlene Gomez-Göggel (21:55) auf Platz fünf. Anabel Knoll schaffte es bis in die zweite Runde, schied dort allerdings als 15. aus.

Weltmeister wurde Hayden Wilde aus Neuseeland (19:26), der schon im Vorjahr in Hamburg triumphiert hatte. Hinter ihm liefen der Portugiese Vasco Vilaca und der britische Weltmeister von 2022, Alex Yee (beide 19:28), durch das Ziel. Simon Henseleit hatte das Finale der besten Zehn knapp verpasst, war dennoch sehr zufrieden mit seiner Leistung: “Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis und darauf, wie ich im moment Rennen gestalten kann.” Das starke Abschneiden im Individualrennen hatte ihm auch den Startplatz in der Mixed Team Relay am Tag darauf verschafft.

Youngsters schlagen sich wacker

Jan Pluta und Tim Semmler

Jan Pluta und Tim Semmler, die ihr erstes großes internationales Rennen bestritten, hatten sich bereits am Donnerstag gut geschlagen, auch wenn Jan Pluta nicht ganz glücklich nach Hause fährt: “Ich kann mit meinem Rennen leider nicht ganz zufrieden sein”, berichtet er. “Nachdem ich beim Schwimmen zunächst erfahren durfte, was mit ‘internationaler Härte’ gemeint ist, verpasste ich das Hauptfeld um wenige Sekunden. Dadurch musste ich in einer kleinen Gruppe die großen Radgruppen verfolgen, was mich viel Zeit und Energie kostete. Dementsprechend war das Laufen dann ehr ein Überlebenskampf anstatt einer Aufholjagd, die ich mit meiner Laufstärke sonst so gerne aufnehme.” 
Dennoch war der Start vor dem Heimpublikum eine einmalige Erfahrung, gibt er zu: “Die Stimmung am Streckenrand und die Unterstützung der Zuschauer war unfassbar, als deutscher Athlet wurde man hier natürlich nochmal besonders angefeuert. Unerwartet war auch die Nähe zu den Profis, die man als Juniorenathlet hatte. Man übernachtete im selben Hotel, sah die Profis beim Essen und konnte sich mit einzelnen Elite-Athleten sogar nach ihrem Rennen noch unterhalten. Für mich war die Woche in Hamburg ein unvergessliches Erlebnis, das ich trotz des Verlaufs des Rennens positiv in Erinnerung behalten werde.”

Glücklicher war Tim Semmler: “Mein Rennen war echt solide. Im Schwimmen musste ich ganz schön kämpfen, um nach vorne zu kommen, am Ende bin ich so um Platz 30 aus dem Wasser gekommen und lag damit im Hauptfeld. Auf dem Rad konnte ich mit der Gruppe ein gutes Stück nach vorne kommen. So sind wir dann in einem riesigen Pulk abgestiegen (47 Athleten) und hatten 45 Sekunden Rückstand auf eine 4er-Gruppe. Laufen war dann echt hart! Am Ende hat es für Platz 40 gereicht. Dafür, dass ich keine spezifische Vorbereitung, und mich eigentlich auf ein kürzeres und schnelleres Format für die Junioren-EM vorbereitet hatte, war das Rennen echt zufriedenstellend. Die Woche war auch echt cool und lehrreich. Ich konnte bei meinem eigenen Rennen einiges an Erfahrung dazugewinnen. Außerdem konnten wir uns die Rennen der Profis anschauen und auch dort einiges für die Zukunft mitnehmen. Allgemein war es eine wunderschöne Woche, an die man sich sicher noch oft erinnern wird.”

Über 250.000 Zuschauer feuern Aktive an

Die Atmosphäre auf dem Hamburger Rathausmarkt und den Strecken Mitten im Herzen der Hansestadt, war – wie so oft in den vergangenen Jahren – auch bei der 21. Auflage von „the world’s biggest tri“ wieder sensationell. Über 250.000 Zusehenden verfolgten an den vier Wettkampf-Tagen die Rennen – was nicht nur bei den knapp 10.000 Athletinnen und Athleten, die bei den Welt-Titelkämpfen der Elite, des Nachwuchses und der Altersklassen aber auch in den Open Races sowie den Deutschen Meisterschaften der Para-Aktiven am Start waren, für große Freude sorgte.

Darüber hinaus gab es 26 Medaillen für die Altersklassen-Nationalmannschaft im Einzelrennen und acht Mal Edelmetall in den Mixed-Relay-Wettbewerben zu feiern. 

Link zu den Ergebnissen der Rennen.

Titelbild: © DTU/Henning Angerer

Fünf deutsche Athletinnen und zwei deutsche Elite-Athleten haben bei den World Triathlon Sprint & Relay Championships in Hamburg den direkten Einzug in die Finalläufe geschafft. Anabel Knoll und Simon Henseleit sind darunter und freuen sich nun auf das entscheidende Rennen. Das Finale wird am Samstag ab 16:20 Uhr (live auf sportschau.de, ab 18:20 Uhr auch in der ARD) mit 30 Athleten über drei Runden ausgetragen, wobei am Ende der ersten beiden Runden jeweils die zehn am schlechtesten platzierten Sportler ausscheiden, bevor im großen Finale zehn Athleten um den Titel kämpfen.

Neben den beiden bayerischen Atheten sind Laura Lindemann, Annika Koch, Marlene Gomez-Göggel und Lisa Tertsch sowie Tim Hellwig am Samstagnachmittag im Finale der im Eliminator-Format ausgetragenen Welt-Titelkämpfe im Supersprintformat sicher dabei.

Lindemann, Koch und Gomez-Göggel präsentierten sich im zweiten Frauen-Vorlauf über 300 Metern Schwimmen, 7,5 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen in starker Verfassung und belegten die Ränge drei, fünf und sechs. Für den Einzug in das Finale, war ein Platz unter den ersten zehn in einem der beiden Vorläufe nötig. Im ersten Vorlauf zeigte Lisa Tertsch, am vergangenen Sonntag Deutsche Meisterin geworden, erneut ein super Rennen und belegte Position vier.

Anabel Knoll auf der Laufstrecke WM Hamburg 2023
Anabel Knoll auf der Laufstrecke WM Hamburg 2023

Anabel Knoll gelang im selben Vorlauf mit Platz sieben ebenfalls der Finaleinzug. „Ich habe mein Ziel, unter die Top 30 zu kommen, damit erreicht. Mal schauen, was morgen noch möglich ist“, sagte die Olympia-Teilnehmerin von 2021.

Henseleit und Hellwig stark

Bei den Männern sicherte sich zuvor Simon Henseleit mit Rang sieben im ersten von zwei Qualifikationsrunden den Einzug in das Finale. „Ich bin mega happy, ich habe versucht, mich die ganze Zeit vorne zu platzieren, das hat sich ausgezahlt“, sagte der DM-Dritte mit Blick auf den extrem harten Positionskampf in allen drei Disziplinen.

Zwei Deutsche mit Chancen in den Hoffnungsläufen

Eine zweite Chance, sich für das Finale zu qualifizieren haben 40 Athletinnen heute Abend ab 19:00 Uhr in den beiden Hoffnungsläufen, darunter auch deutsche Athleten. Besonders bitter war das direkte Verpassen des Finals für Lasse Priester und Lasse Lührs als Elfter beziehungsweise 13ter des ersten Vorlaufs. Beide waren aussichtreich im Rennen um einen Top-Ten-Rang, bevor Lasse Lührs von einem anderen Athleten zu Fall gebracht und auch Lasse Priester dadurch ausgebremst wurde. 

Ebenfalls auf den Hoffnungslauf hoffen müssen Valentin Wernz, Jonas Schomburg und Johannes Vogel. Wernz und Vogel wurden Zwölfter beziehungsweise 16ter im zweiten Vorlauf, Schomburg 19ter im ersten Vorlauf.

Die bisherigen Ergebnisse sind hier zu finden.

Fotos: DTU/ Jan Papenfuss

Bei Simon Henseleit läuft es: Dritter Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf, ein siebter Platz bei den European Games in Krakau, ein erster Europacup Sieg in Polen. Drei Rennen in Folge konnte sich der 23-jährige über Spitzenergebnisse freuen. Da müsste die Reise zur WM nach Hamburg doch mit viel Selbstbewusstsein im Gepäck erfolgen, oder? Tatsächlich scheint die Form des gebürtigen Schongauers von Rennen zu Rennen besser geworden zu sein. Zunächst berichtet er selbst noch von möglichen Verbesserungen, während er im letzten Wettkampf schon “einen seiner besten Tage bis dato” hatte. Was, also, erwartet sich Simon Henseleit von der WM in Hamburg? Wir haben ihn gefragt.

Hallo Simon, Du hast aktuell einen vollen Rennkalender. Wie ist es für Dich, aus dem Koffer zu leben und von einem Rennort zum Nächsten zu reisen?

Um ehrlich zu sein, gefällt es mir gar nicht so gut, ständig unterwegs zu sein und von einem Rennen zum Nächsten zu reisen. Vor allem die Reisetagebücher sind meistens ziemlich nervig und auch wenn die Zeit an neuen Orten immer sehr cool ist, fällt natürlich auch viel Organisatorisches um einen Wettkampf herum an. Da es aber gerade so gut läuft, machen die Rennen an sich natürlich mega viel Spaß und der Reisestress rückt in den Hintergrund 😉

Wie funktioniert eigentlich das Training an immer neuen Orten?

Meistens reist man ein bis zwei Tage vor einem Wettkampf an. Das meiste Training ist dann schon erledigt und es stehen eigentlich nur noch die Streckenbesichtigungen oder kleinere Vorbelastungen an. Laufen und Radfahren ist hier meistens kein Problem, da man das ja eigentlich überall machen kann. Fürs Schwimmen organisieren die Rennveranstalter auch häufig einen Pool oder man springt für die letzte Vorbereitung einfach in den See/ Fluss oder das Meer.

Schon vor der Saison hast Du in Deinem Blog die eigenen Leistungen analysiert und festgestellt, dass die Form gut zu sein scheint. Was war aus Deiner Sicht die Grundlage dafür?

Ich habe einfach gesehen, dass ich durch die letzten Jahre kontinuierliches Training immer weitere Fortschritte gemacht habe. Ich habe auch immer ein ganz gutes Gefühl dafür, wie ich mich aktuell einzuschätzen habe und weiß daher relativ genau, was ich von meinem Körper erwarten kann.

Trainingsform und Rennen sind dann doch noch zwei verschiedene Paar Schuhe. Wie würdest Du Deine Leistung bei den letzten Rennen zusammenfassen? Wo ist noch Potenzial?

Ich bin definitiv ein Wettkampftyp und kann an wichtigen Tagen auch mal über mich hinauswachsen und andere überraschen. In letzter Zeit habe ich aber einfach auch ein so hohes Niveau, dass ein „normaler“ Tag ausreicht, um eine gute Platzierung zu erreichen. Vielleicht schaffe ich es ja am Wochenende in Hamburg ja, noch einmal einen draufzusetzen.

Die WM im eigenen Land dürfte für jeden Sportler das extra-bisschen Motivation mit sich bringen. Was erwartest Du Dir? Worauf freust Du Dich? Hast Du Bedenken?

Ich freue mich schon ziemlich auf das Wochenende und egal ob WM oder nicht, alleine schon das WTCS in Hamburg ist etwas ganz Besonderes. Es ist aber definitiv das stärkste Feld, in dem ich bisher am Start gestanden bin und die erste große Aufgabe wird es, sich für das Finale am Samstag zu qualifizieren. Wenn ich das geschafft habe, traue ich mir auch eine Platzierung unter den besten 20 zu. Aber es kann auch gut sein, dass im Halbfinale Endstation ist.

Vielen Dank und viel Erfolg!

Foto: BTV/ Theresa Baumgärtel

Am Samstag kam die Nachricht, die die neue Woche gänzlich durcheinanderbrachte: Tim Semmler wird zur WM in Hamburg nachnominiert. Möglich machte dies sein dritter Platz beim DTU Nachwuchs Cup in Jena. Die ersten Zwei wurden direkt nominiert, darunter auch Teamkollege Jan Pluta. Der Zweite, Henning Scholl, ist nun verletzt und kann nicht starten. “Wir haben sofort gesprochen, dass wir das auf jeden Fall machen und die Chance wahrnehmen”, freut sich auch der leitende Stützpunkttrainer Stephen Bibow. Es folgte eine kurzfristige Umstellung des Trainings. Ersteinmal Ruhe statt Trainingsblock. “Er hat sich schon stark verbessert”, schätzt der Trainer die Leistung ein, “wird sich aber beim Schwimmen eine gute Position erkämpfen müssen, bevor er auf der Radstrecke seine Stärke ausspielt.”

Den Erfolg des Athleten sieht er besonders in seinem Fokus begründet: “Tim kann sehr hart arbeiten. Er holt im Training alles raus und hat Spaß daran. Bei ihm steht Triathlon einfach absolut im Vordergrund. Er brennt richtig dafür.”

Und der Sportler selbst? Der kann es noch kaum glauben und ist voller Vorfreude:

Hallo Tim, nur noch wenige Tage bis zur WM. Worauf achtest Du gerade besonders? Wo liegt der Fokus?

Jetzt gilt erst einmal: Beine hoch! Da ich ja erst kurzfristig von der Nachnominierung erfahren habe, und noch voll im Training war, muss ich mich bis zum Rennen noch erholen. 

Du wusstest bis zuletzt nicht, ob du starten darfst. Wie war der Moment, in dem du davon erfuhrst?

Komisch! Ich war gerade alleine Radfahren, als der Bundestrainer Nachwuchs mich anrief. Zeitgleich hatte mir mein Trainer Stephen auch einige Nachrichten geschickt. Da hab ich mich natürlich erst einmal gewundert, was los ist. 

Im Grunde sind große Wettkämpfe ja nichts Neues für dich. Ist es dieses Mal dennoch anders?

Dieses Mal ist auf jeden Fall ganz Besonders! Nicht nur, dass das die Weltmeisterschaft ist – da war ich noch nie dabei -, sondern gleichzeitig noch eine Heim-WM in Hamburg. Vor vielen Jahren habe ich noch in Hamburg am Streckrand zugeschaut und fand die Stimmung einfach krass. Ist schon cool, dass ich nun selbst dabei sein kann.

Tim Semmler und Jan Pluta beim DTU Nachwuchs Cup in Jena

Du trainierst mit einer Trainingsgruppe am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg. Wie wirst Du dort unterstützt und ist Dir die Unterstützung wichtig?

Diese Unterstützung ist wahrscheinlich das Wichtigste, um in den Wettkämpfen Leistung bringen zu können. Ich bin froh, in einer so starken Trainingsgruppe unter einem so guten und kompetenten Trainerteam die Möglichkeit zu haben, trainieren zu dürfen. Aber mein größter Antrieb ist mein Zwillingsbruder Jan, mit dem ich mich jeden Tag messen kann und fast nie alleine trainieren muss. 

Worauf freust Du Dich in Bezug auf das Rennen?

Auf die Mega-Stimmung bei einer Heim-WM und aud den Vergleich mit den internationalen Athleten.  

Erfolg ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil – als Sportler muss man immer wieder mit Rückschlägen umgehen. Welche Hindernisse musstest Du überwinden und wie hat es geklappt?

Letztes Jahr hatte ich mit Verletzungen zu kämpfen, die mich in der entscheidenden Phase der Saison stark zurückgeworfen haben. Aber nach Rückschlägen ist man motiviert wie nie zu vor, um allen zeigen zu können, was man eigentlich drauf hat. Außerdem macht mir Training immer Spaß – da ist man froh, wenn man nach der Schule endlich wieder trainieren kann. 

Was ist Dein Ausgleich zum Sport?

Triathlon ist meine Leidenschaft. Ich brauche keinen Ausgleich. Neben Schule und Training bleibt ehrlich gesagt auch nicht mehr allzu viel Zeit. Am besten abschalten kann ich bei langen Radfahrten mit meinem Bruder. 

Danke und viel Erfolg für das Rennen!

Fotos: DTU, Januz Pluta

Das Rennen der Junioren beim Deutschland Cup in Jena war für Jan Pluta (SSV Forchheim) schon ein Höhepunkt. Mit dem zweiten Platz setzte er sich gegen sehr starke Konkurrenz, teils seiner eigenen Teamkameraden, durch. Der Europe Junior Cup in Caorledann der erste internationale Start – ein echter Meilenstein. Doch für den 19-Jährigen steht mit diesem Erfolg das größte Rennen des Jahres erst bevor. Er wurde für die Weltmeisterschaft nominiert. Sein erster großer internationaler Wettkampf – dann auch noch im eigenen Land, in Hamburg.
Der Erfolg ist hart und mit viel Geduld erarbeitet. Es ist noch nicht lange her, da plagte sich der Forchheimer mit Verletzungen herum, konnte nicht trainieren und stand sogar vor dem sportlichen Aus. “An diesen Erfolg war vor nicht allzu langer Zeit nicht zu denken”, zollt der leitende Stützpunkttrainer, Stephen Bibow, der Durchsetzungskraft seines Athleten Respekt. “Er hat sich da wirklich ganz stark zurückgekämpft, hat sehr strukturiert gearbeitet und viel Vertrauen in das Team gelegt!” Trainer Johnny Zipf ist überzeugt: “Aktuell hat er die maximale Fitness die er für sich, in Verbindung mit dem diesjährigen Abitur rausholen konnte, erreicht.”

Für Pluta wird es im Rennen, so die Trainer, darum gehen, eine möglichst gute Ausgangslage im Schwimmen zu erarbeiten. “Von da an wird er sich im Rennen gut positionieren können,” ist Stephen Bibow zuversichtlich.

Wir haben uns mit Jan Pluta über das anstehende Rennen, Rückschläge, Vorfreude unterhalten.

Hallo Jan, nur noch wenige Tage bis zur WM. Worauf achtest Du gerade besonders? Wo liegt der Fokus?

Nachdem ich am Freitag den letzten Belastungsblock abgeschlossen habe, liegt mein voller Fokus nun auf der Regeneration vor dem Rennen. In den unmittelbaren Tagen vor dem Start werde ich mich dann mit etwas Vorbelastung wieder in die drei Disziplinen einarbeiten.

Im Grunde sind große Wettkämpfe ja nichts Neues für Dich. Ist es dieses Mal dennoch anders?

Dadurch, dass ich die letzten Jahre am Bundesstützpunkt in Nürnberg trainiert habe, hatte ich die Möglichkeit, auf der Jugendebene bei den größten Triathlons Deutschlands dabeizusein. Die internationalen Starts hingegen sind für mich dieses Jahr Neuland. Sich mit den besten der Welt dann auch noch vor dem Heimpublikum präsentieren zu dürfen, ist natürlich etwas ganz Besonderes. 

Du trainierst mit einer Trainingsgruppe am Bundesstützpunkt Triathlon (BSP) in Nürnberg. Wie wirst Du dort unterstützt und ist Dir die Unterstützung wichtig?

Ohne die kontinuierliche Unterstützung durch den Bundesstützpunkt und vor allem meinen Trainern dort wäre das alles natürlich nicht mal vorstellbar gewesen. Am BSP kann ich unter optimalen Bedingungen trainieren, da hier nicht nur die Trainer das erforderliche Know-how besitzen, sondern auch die Schule auf den Leistungssport abgestimmt wird. So habe ich beispielsweise meine Oberstufe in drei Jahren abgelegt, was es mir erlaubt hat, nebenbei meinen Sport auf diesem Niveau weiterzubetreiben. 

Außerdem ist die Trainingsgruppe natürlich auch etwas ganz Besonderes: Neben der guten Stimmung im Training bringt das hohe Niveau der Gruppe uns alle weiter. 

Jan Pluta (Mitte) beim DTU Nachwuchs Cup in Jena

Worauf freust Du Dich in Bezug auf das Rennen?

Am meisten freue ich mich auf die Stimmung am Streckenrand, die bei dem Event ganz besonders sein soll und darauf, mich mit den Besten der Welt messen zu dürfen. 

Erfolg ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil – als Sportler muss man immer wieder mit Rückschlägen umgehen. Welche Hindernisse musstest Du überwinden und wie hat es geklappt?

Rückschläge gibt es natürlich in jeder Sportlerkarriere. In meinem Fall hatte ich zwei Jahre lang mit einer Knieverletzung zu kämpfen, die mich zwischenzeitlich dazu zwang, mein Training komplett einzustellen. Hier konnte ich mich zum Glück immer auf meinen Trainer Stephen Bibow verlassen, der viel Geduld mitbrachte und stets an mich geglaubt hat, wofür ich sehr dankbar bin. Danach war es natürlich erst mal schwierig, das verpasste Training nachzuholen. Diese Saison ist somit die erste, auf die ich mich wieder ohne große Beeinträchtigungen vorbereiten konnte. 

Was ist Dein Ausgleich zum Sport?

Ich sehe Sport eher als Ausgleich zum restlichen Leben: Bei einer guten Trainingseinheit kann man einfach mal den ganzen Stress außen herum vergessen und sich voll auf sich selbst konzentrieren. Das hat mir in den stressigen Klausurenphasen und der Abizeit immer sehr geholfen. 

Vielen Dank und alles Gute für Dein Rennen in Hamburg!

Foto: DTU

Mit der Hoffnung auf Top-Platzierungen startet das deutsche Triathlon-Nationalteam in die World Triathlon Sprint & Relay Championships vom 13. bis 16. Juli in Hamburg.

Die Einzelwettbewerbe der Elite werden über mehrere Runden im “Eliminator-Format” ausgetragen. Das intensive Vollgas-Rennformat fordert die Athletinnen und Athleten über zwei Tage. Als Distanz-Grundlage dient eine Super-Sprint-Strecke, die aus 300 Metern Schwimmen, 7,2 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen besteht.

Die deutsche Frauen-Mannschaft wird angeführt von der frischgekürten Deutschen Meisterin Lisa Tertsch sowie von Laura Lindemann, EM-Zweite auf der Kurzdistanz im Vorjahr. Gute Chancen, das Finale der besten 30 Athletinnen am Samstag zu erreichen, haben auch Lena Meißner, Annika Koch, die DM-Dritte Marlene Gomez-Göggel und BTV-Athletin Anabel Knoll.

Bei den Männern dürften Lasse Lührs, im Vorjahr der beste Deutsche in den internationalen Rennen, sowie Lasse Priester und Tim Hellwig, der Deutsche Meister und der Deutsche Vize-Meister vom vergangenen Wochenende, die besten Chancen auf eine Spitzenplatzierung haben. Zudem starten Jonas Schomburg, in diesem Jahr bereits Sechster beim WTCS-Wettbewerb in Cagliari, Johannes Vogel, Valentin Wernz und der DM-Dritte Simon Henseleit in den Elite-Einzelwettbewerben.

Nachwuchs mit fünf Talenten am Start

In den Nachwuchs-Rennen über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) stehen zwei bayerische Sportler auf den Startlisten. und geben ihre Premiere bei einer internationalen Meisterschaft. Im Junioren-Wettbewerb starten Jan Pluta und der kurzfristig nachnominierte Tim Semmler. „Für unsere Junioren ist das Rennen eine internationale Standortbestimmung mit Blick auf die EM. Es geht also vor allem darum, internationale Erfahrung für die kommenden Jahre zu sammeln“, so Nachwuchs-Bundestrainer Frank Heimerdinger.

Starke Mixed-Relay-Teams
Am Sonntag steht mit der Sprint-Staffel der Elite ein weiteres Highlight auf dem Programm, bei dem sich das deutsche Team Chancen auf ein Top-Ergebnis ausrechnet. Wer die deutschen Farben vertritt, entscheidet sich nach den Einzelrennen.

In der Mixed Relay der Altersklassen U23/Junioren am Samstag starten für Deutschland Tanja Neubert, Julia Bröcker, Henry Graf und Eric Diener. Das Quartett sicherte sich seine Startberechtigung für Hamburg, wo die deutsche Staffel mit Medaillen-Ambitionen an der Start gehen wird, durch starke Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften der Elite am vergangenen Wochenende.

„Mit Blick auf die zuletzt im internationalen Vergleich gezeigten Leistungen sind wir zuversichtlich, bei der Heim-WM einen leistungsstarken Kader aufzubieten, der nicht nur in den Einzelrennen ein gewichtiges Wort im Kampf um die Top-Platzierungen mitreden kann, sondern auch in der Mixed Relay Chancen auf Edelmetall hat“, sagt Chef-Bundestrainer Thomas Moeller. 

Die Startlisten für alle Wettbewerbe sind hier zu finden. Die ARD überträgt und streamt auf Sportschau.de umfangreich. So laufen die Einzelentscheide der Elite am Samstag ab 18:20 Uhr live im Fernsehen, die Mixed Relay am Sonntag ab 14:10 Uhr. Eine genaue Übersicht aller weiteren Streaming-Zeiten zur JWM oder den Elite-Qualifikationen steht online zur Verfügung. 

Text: DTU; Überarbeitung: Christine Waitz; Foto: DTU/Steffen Hoffmann

Im slowakischen Samorin fanden die ITU-Weltmeisterschaften über die Triathlon-Langdistanz, im Aquathlon und auf der Aquabike-Langdistanz statt. Drei Gold-, zwei Silber- und eine Bronze-Medaille gingen dabei an Athletinnen und Athleten aus Bayern.

Thomas Geiger auf der Laufstrecke
Thomas Geiger

In der AK 60 gelang Thomas Geiger der Sprung auf das höchste Treppchen. “Zur Einstimmung war es klasse am Vortag die gesamte Triathlon-Weltelite zu sehen”, sagt Goldmedaillengewinner Thomas Geiger. “Wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Es war für das komplette Wochenende Regen und Sturm vorhergesagt, am Samstag stand sogar eine Absage des Schwimmens im Raum. Es blieb zu unserem Glück trocken. Lediglich hoher Wellengang beim Schwimmen und extremer Wind beim Radfahren machte uns das Leben schwer. In Samorin werden Startnummern nach Altersklassen vergeben und zeitgleich gestartet, so kann man schon nach dem Schwimmen sehen, wo man liegt. Ich wusste damit, dass mein Hauptkonkurrent Miro Kregar aus Slowenien bereits auf der Radstrecke war. Nach 13 Minuten konnte ich ihn stellen. Ich wusste um seine Laufstärke und fuhr so schnell es ging. Nach 2:09:41 wechselte ich zum Laufen. In meiner Umgebung war noch kein Rad eingehängt, so wusste ich, dass ich in Führung lag. Den abschließenden Lauf über die 18 Kilometer in 1:27:04 Std. brachte ich kontrolliert zu Ende und gewann somit meine AK mit zwei Minuten Vorsprung.”

Familienprojekt mit Gold veredelt

Für Gabi und Samuel Keck sollte der Aquabike-Wettkampf über 2 km Schwimmen und 80 km Radfahren der gemeinsame Saisonhöhepunkt sein. Für die Sulzbach-Rosenbergerin war das große Ziel die Titelverteidigung des WM-Titels aus dem Jahr 2021 in Almere. Ohne große Vorerwartungen ging Sohn Samuel an sein erstes längeres internationales Rennen heran.

Das Familienprojekt begann bereits im Frühjahr auf Mallorca, wo beide im Trainingslager den Grundstock für die Saison legten. “Längere Radeinheiten und das Schwimmtraining im Freiwasser konnten wir gut zusammen absolvieren,” berichtet Gabi Keck. Der Einsatz wurde belohnt: “Als etwas besonderes empfanden wir beide, als Mutter und Sohn den WM-Titel nach Bayern gebracht zu haben! Uns beiden hat dieses Familienprojekt zudem sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen auf weitere gemeinsame Rennen. Der Rest der Familie unterstützt uns dabei perfekt!” Während Samuel Keck nun in die Saisonpause geht, wird Mutter Gabi im September nochmals in Bilbao bei der Aquabike-EM an den Start gehen. “Im Jahr 2023 steht sicherlich die WM auf Ibiza als Höhepunkt auf dem Plan,” schaut die Sportlerin jetzt schon voraus.

Ebenfalls mit Gold krönte Thomas Geiger (ASC Kronach) sein Rennen auf der ITU-Langdistanz. Im gleichen Wettbewerb erreichte Frederic Funk im Profiklassement einen starken dritten Rang. Zwei Silbermedaillen im Aquathlon durch Christian Dürr und Oliver Rau komplettierten das gute Abschneiden.

Ergebnisse im Überblick

Langdistanz

  • Gold
    • Thomas Geiger; AK60; 04:20:12
  • Bronze
    • Frederic Funk; Elite; 03:15:40

Aquabike

  • Gold
    • Samuel Keck; AK20; 02:47:35
    • Gabriele Keck; AK 50; 1 03:00:09
  • Silber
    • Christian Dürr; AK35; 02:39:27
    • Oliver Rau; AK50; 02:43:44