Beiträge

Triathlon in der Schule – das macht besonders dann Spaß, wenn viele mitmachen. Vor kurzem fand in Bayreuth deshalb ein gemeinsames Wechseltraining mit den Gymnasien WWG Bayreuth und GMG Bayreuth statt. Das Ziel: Eine Vorbereitung auf die anstehenden Qualifikationsveranstaltungen für “Jugend trainiert für Olympia”.

Die Trainer und Betreuer Julia Skutschik und Bernd Biermann waren federführend für das gemeinsame Training verantwortlich und hatten sich nach der Schule des am Sportplatz Graf Münster Gymnasiums verabredet. Beide Gymnasien sind für den Schüler-Triathlon in Weiden am 12. Juni gemeldet und die Schülerinnen und Schüler, von denen einige das erste Mal einen Triathlon absolvieren wollen, sollten insbesondere die Wechselabläufe im Triathlon üben.

Das Schwimmen wurde simuliert, bevor es auf die Radrunde und zum abschließenden Lauf ging. Der kleine Einblick in die Abläufe war eine gute Vorbereitung auf das anstehende Event und heizte die Vorfreude an. Die Schülerinnen und Schüler werden gemeinsam mit einem gemieteten Bus nach Weiden fahren und bei der Fahrt und hoffentlich auch beim Wettkampf viel Spaß haben. Jeweils acht Kinder des WWG Bayreuth und sechs Kinder des GMG Bayreuth werden in der Mixed Staffel starten.

Die letzten Schulwochen bieten die Möglichkeit auch einmal etwas Anderes in der Schule zu tun, als zu lernen. Viele Schulen in Bayern nutzen diese Chance, um Kindern und Jugendlichen auch sportliche Abwechslung zu bieten – mit einem Schultriathlon zum Beispiel. Manchmal wurde schon das gesamte Schuljahr über darauf hingearbeitet, manchmal kommen Schüler*innen das erste Mal mit dem Sport in Kontakt. Hanna Krauss besuchte in den vergangenen Wochen einige Schulen und war auch beim Schulfinale des JtfO (Jugend trainiert für Olympia) zu Gast. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Über 100 Kinder wuseln aufgeregt auf dem weitläufigen Sportgelände in Ingolstadt herum. Manchen von ihnen merkt man schon etwas Routine an. Manchen jedoch, sieht man an, dass der Trubel noch neu ist. Mitten unter ihnen: Hanna Krauss. Die Koordinatorin für Nachwuchsarbeit im BTV ist besonders in Vereinen und Schulen aktiv. Ist Ansprechpartnerin, ist aber auch aktiv vor Ort. Zuletzt war sie viel in Schulen zu Gast.

Hallo Hanna, Schule und Triathlon – klappt das, oder ist das schwer umzusetzen?

Ganz einfach ist es leider nicht. Letztes Jahr haben wir mit den Projekttagen begonnen und in diesem Jahr uns vor allem auf Schulen konzentriert, die bei den Schulwettbewerben gestartet sind. Damit sind wir, denke ich, auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Um das Ganze nachhaltig zu gestalten sind zwei Dinge besonders wichtig bzw. sogar Voraussetzung für das Gelingen: ein engagierter Lehrer mit Bezug zum Triathlon und ein Vereinstrainer mit Kontakt zur Schule.

Wenn diese beiden Personen gut zusammenarbeiten, können wir als BTV mit einem Projekttag einen guten Start initiieren. Die Hauptarbeit kann dann nur vor Ort über eine SAG oder andere regelmäßige Angebote gemacht werden. Wir als BTV versuchen dann vor allem bei Problemen und Hindernissen zu unterstützen.

Du warst in mehreren Schulen zu Gast. Was ist Dein Eindruck – haben die Schülerinnen und Schüler Lust auf Triathlon?

Egal inwelcher Schule wir waren, welches Alter die Kinder hatten und wie sportlich sie waren – es hat immer dem größten Teil der Gruppe sehr viel Spaß gemacht! Besonders das Radfahren – hier bauen wir einen Geschicklichkeitsparcours auf – ist für die Meisten das Highlight. Ob jemand dann langfristig Lust hat Triathlon im Verein zu machen, ist dann nochmal eine andere Sache und hier spielen viele andere Faktoren eine Rolle.

Was ist das Besondere am Schultriathlon?

Alle kämpfen bis zum Schluss und für ihr Team, auch die, die keine große Erfahrung im Triathlon haben. Hier treffen ja teilweise Kaderathlet*innen auf Kinder, die noch nie die drei Disziplinen hintereinander gemacht haben und auch nicht regelmäßig dafür trainieren. Das ist aber egal, denn ich bin mir sicher, jedes Kind kann durch so einen Wettkampf Motivation schöpfen, das eigene Selbstbewusstsein stärken oder einfach stolz sein.

Das sind die Gefühle, die durch Sport herbeigeführt werden und wenn ein Kind durch verschiedene Bedingungen/Voraussetzungen keinen Sport macht, ist es toll, wenn das durch den Schultriathlon möglich wird.

Das Landesfinale in Ingolstadt bot am Ende ein Bild, das mittlerweile schon Gewohnheit ist: Das Team rund um Manfred Reinhard vom Ohm-Gymnasium Erlangen holte sich zum wiederholten Mal den Titel und darf damit zum Bundesfinale nach Berlin fahren. Aber auch die Ingolstädter und Münchener Schulen zeigten sich stark.
Das Team Ohm-Gymnasium Erlangen siegte vor dem Team des Isar-Gymnasiums München und dem Comenius-Gymnasium Deggendorf bei den Mädchen.
Bei den Jungen hatte das Apian-Gymnasium Ingolstadt mit Heimspiel die Nase vor den Startern des Isar-Gymnasiums München und dem Gymnasium München Moosach.
Die Mixed-Wertung entschied wiederum das Ohm-Gymnasium Erlangen vor dem Johann-Michael-Fischer-Gymnasium und dem Isar-Gymnasium München.

Hanna, für wie wichtig hältst Du die Nachwuchsarbeit in Schulen?

Sehr wichtig und es ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit neue Kinder zu erreichen, die nicht gerade triathlonbegeisterte Eltern haben. In der Schule kann man alle erreichen und nicht nur die, die sich aktiv zu einer Triathlonveranstaltung anmelden. 

Wie könnte man noch mehr Kinder für den Sport begeistern und was bräuchte es dafür?

Ich denke, der Weg über die Schulen ist bereits ein sehr Guter. Außerdem sind Angebote wichtig, die für alle zugänglich sind. (Triathlon-)Trainingstage, die sehr vielseitig aufgebaut sind, so wie zum Beispiel unser Triday. Also eher ein „vielseitiges Sportangebot“, in das Triathlon mit einfließt. Wenn man keinen Bezug zum Triathlon hat, wird man sein Kind nicht unbedingt dort anmelden. Bei einem Sporttag aber vielleicht viel eher. Dort kann dann Schwimmen, Radfahren Laufen integriert und einfach mal geschaut werden, welches Kind Lust darauf hat. 

So ist auf jeden Fall unsere Einschätzung beim BTV und wir versuchen genau das umzusetzen und an die Vereine heranzutragen.

Danke, Hanna!

Die Kooperation zwischen dem Team des Erlanger Schülertriathlons und dem Team des Erlanger Triathlons bewärte sich bereits im vierten Jahr. „Miteinander gestalten – voneinander profitieren – gemeinsam Sport treiben“. Unter diesem Motto standen die Sportgroßveranstaltungen auch in diesem Jahr und wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis für Triathletinnen und Triathleten aller Altersgruppen.

Am Freitag, den 21. Juli 2023 waren mehr als 1.000 Starterinnen und Schüler aus den Erlanger Grund- und Mittelschulen, den Realschulen, der Erlanger Wirtschaftsschule und der Gymnasien im Westbad am Start. Sie fuhren am Kanal Rad und liefen und schließlich auf dem Gelände des TV 48 durch den Zielbogen. An jeder Erlanger Schule hatten die jungen Triathletinnen und Triathleten die Möglichkeit, sich über die jeweiligen Schülertriathlon-Kontaktlehrkräfte der Schule per Sammelanmeldung anzumelden.

Überblick über das Schwimmbad beim Schülertriathlon Erlangen

In diesem Jahr war der TV 1848 Erlangen erstmals Co-Veranstalter. Die Triathlonabteilung veranstaltete zudem extra für den Schülertriathlon an verschiedenen Tagen ein Vorbereitungstraining.

Der erste Start der Wettkampfklasse A der Grundschulen erfolgte um 09.00 Uhr im Westbad, der letzte Start um 13.09 Uhr. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 2014 und jünger schwammen 50m, fuhren 2 km Rad und liefen 0,5 km. Die Wettkampfklasse B (Jahrgänge 2012 und 2013) brachten 100m Schwimmen, 4 km Radfahren und 1 km Laufen hinter sich. 200m Schwimmen, 8 km Radfahren, 2 km Laufen war das Programm für die Jahrgänge 2010 und 2011. Die Wettkampfklasse C (Jahrgänge 2007 bis 2009) war mit 300m Schwimmen, 12 km Radfahren und 3 km Laufen beschäftigt.

Medaillen beim Schülertriathlon Erlangen

Dank der Max- und Justine-Elsner-Stiftung erhielten alle Finisher beim Zieleinlauf auf dem TV-Gelände eine Finishermedaille. Zusätzlich wurden die ersten drei Sieger der Jahrgänge 2007 bis 2011 je Jahrgang (m/w) vor Ort mit Urkunden ausgezeichnet. Der schnellste Finisher dieser Jahrgänge wurde prämiert. Zudem verlieh die Max und Justine Elsner-Stiftung der Schule mit den meisten Schülerinnen und Schülern im Ziel (im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl) zwei Sonderpreise. Diese konnten in diesem Jahr die Hermann-Hedenus-GS und die GS Dechsendorf entgegennehmen.

Text und Fotos: Anja Ritter 

“Miteinander gestalten – voneinander profitieren – gemeinsam Sport treiben!”, unter diesem Motto stand die Großveranstaltung des Erlanger Triathlon im Juni. Dass dabei wirklich alle gemeint waren, das zeigte sich schon an den Tagen vor dem “großen” Rennen. Denn bereits am Freitag nahmen über 1.000 Schüler*innen aus Erlanger Grund- und Mittelschulen, Realschulen,  der Erlanger Wirtschaftsschule und der Gymnasien am 32. Erlanger Schüler-Triathlon teil. Wir haben uns mit den Verantwortlichen aus Schulen, Verein und des Triathlons unterhalten.

Lehrerin Anja Ritter vertritt die Schulen in dem Event, Trainer Constantin Warter ist beim TV 1884 Erlangen für die Nachwuchsarbeit zuständig und Stefanie Guillon hat in diesem Jahr erstmalig federführend den Erlanger Triathlon organisiert.

Schultriathlon Erlangen Schwimmen

Stellt man sich eine Schulklasse mit 30 Kindern und Jugendlichen vor, ist das schon eine Herausforderung. Wie klappt ein Event mit fast 1.000 Schülerinnen und Schülern, Frau Guillon?

Das Event ist aus unserer Sicht sehr gut verlaufen die Zusammenarbeit des Orga-Teams Schüler-Triathlon mit dem Orga-Team Erlanger Triathlon hat bestens funktioniert. Zudem werden wir unterstützt von vielen ehrenamtlichen Helfern Eltern Lehrern und älteren Schülern, die z.B. die Einweisung in der Wechselzone übernehmen oder die Verpflegungsstellen managen. Insgesamt waren 260 Helfer beim Schüler-Triathlon im Einsatz. Unsere 1000 Schüler verteilen sich auf insgesamt 18 Startgruppen so dass in jeder Startgruppe ca. 40 bis 60 Kids starten, so bleibt das Ganze überschaubar. Besonders wichtig ist uns, dass beim Einchecken die Räder und Helme aller Schüler genau kontrolliert werden. Hierbei werden wir von einem der Fahrradecke Erlangen unterstützt: alle Räder die den Check zufriedenstellend durchlaufen haben werden mit einem Aufkleber markiert bevor sie in die Wechselzone rollen.

Gerade Corona scheint den Nachwuchs oft noch etwas weiter vom eigenen Sport und vom aktiven Sporttreiben entfernt zu haben. Was ist Ihr Eindruck, Frau Ritter? Beweist der Schülertriathlon in Erlangen das Gegenteil?

Die Coronasituation war für alle eine sehr schwierige Situation. Wir Lehrkräfte haben versucht, die Kinder durch diverse Sportangebote auch unter schwierigen Bedingungen, weiterhin zum Sporttreiben zu motivieren. Die hohen Anmeldezahlen beim Schülertriathlon zeigen, dass die Freude am Sport immer noch da ist. Die positive Atmosphäre am Schülertriathlontag, das Feedback vieler Starterinnen und Starter, die Mails von Kolleginnen und Kollegen und auch der Eltern zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler (und auch die Eltern) sich gefreut haben, dass es endlich wieder losgeht. Einen weiteren positiven Aspekt des Schülertriathlons sehe ich im Bereich Schwimmen. Da man für die Teilnahme am Schülertriathlon mindestens 50m schwimmen können muss, ergibt sich eine hohe intrinsische Motivation der Grundschüler*innen, im Unterricht das Schwimmen zu erlernen und erfolgreich das Seepferdchen abzulegen.

Schultriathlon Erlangen Rad
Blick auf die Radstrecke des Schultriathlon Erlangen am Kanal

Seit Jahren ist die Nachwuchsarbeit in Erlangen erfolgreich: Das zeigt sich bei den starken Platzierungen bei Jugend trainiert für Olympia ebenso, wie bei Kadernominierungen und Ergebnislisten von bayerischen, deutschen und internationalen Rennen. Herr Warter, was denken sie, hat Schulsport einen Anteil am Erfolg?

Der Schulsport ist enorm wichtig als Grundlage für eine erfolgreiche Hinführung zum Leistungssport. Wir haben in Erlangen den Glücksfall, dass gleich mehrere Lehrer sich für Triathlon engagieren. Ganz besonders hervorzuheben sind Anja Ritter als treibende Kraft für den Schülertriathlon und Manfred Reinhart als Leiter der Schulsport-AG Triathlon am Ohm-Gymnasium. Wenn der Schülertriathlon nicht stattfinden kann, wie in den zwei Coronajahren, merken wir einen deutlichen Rückgang unserer Neumitglieder. Die tollen Erfahrungen der Kids beim Schülertriathlon machen einfach oft Lust auf mehr und die schöne Einbettung in unsere Triathlonveranstaltung hat natürlich gleich ein professionelles Flair. Der Schulsport schafft so eine breite Basis von Athleten, aus denen sich regelmäßig tolle Talente entwickeln. Als bestes Beispiel sei Tanja Neubert genannt, die tatsächlich durch den Schultriathlon in unseren Verein gekommen ist.

Schule, Veranstaltung und Verein in Kooperation – wer profitiert in welcher Weise?

Anja Ritter: “Das Erlanger Triathlon Wochenende ist eine gelungene Kooperation zwischen Schule und Verein. Von schulischer Seite aus profitieren wir vom Austausch mit dem TV 1848 Erlangen, von den Sportstätten des Vereins und dem Material, welches uns der TV 48 zur Verfügung stellt. Vorab sind viele Absprachen und Treffen nötig, doch die Zusammenarbeit ist zielführend und erleichternd. Wir haben zum Beispiel den Zielaufbau des Schülertriathlons an den Zielaufbau des M-Net-Triathlons angepasst, damit die Helfer*innen beider Veranstaltungen gemeinsam aufbauen können. Für die Starter*innen bietet sich durch die Kooperation mit dem TV 48 die Möglichkeit, in eine neue Sportart hineinzuschnuppern und direkt vor Ort Kontakt zum Verein zu knüpfen. Der eine oder andere Starter bzw. die eine oder andere Starterin war mit Sicherheit auch beim Triathlon am Sonntag als Zuschauer*in vor Ort und kann vielleicht die Eltern im nächsten Jahr motivieren, beim „großen Triathlon“ zu starten. Dies ist natürlich auch umgekehrt möglich. Neu war in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit Constantin Warter, der  erstmals ein auf den Schülertriathlon abgestimmtes Schwimmtraining anbieten konnte.”

Warum lohnt es sich, solch eine Kooperation – trotz der Arbeit, die damit verbunden ist, einzugehen?

Anja Ritter: “Durch die konstruktive Zusammenarbeit ergeben sich immer wieder neue Projekte, wie zum Beispiel in diesem Jahr das auf den Schülertriathlon abgestimmte Schwimmtraining vom TV 48. Wir haben neue Ideen, die sich nur durch diese Zusammenarbeit verwirklichen lassen und die beiden Veranstaltungen immer weiter zusammenwachsen lassen.”

Constantin Warter: “Wie schon oben erwähnt profitiert der Verein von vielen neuen Kids, die beim Schülertriathlon Blut geleckt haben. Aber wir unterstützen als Verein natürlich auch die Schule. So hat unsere Trainerin für alle Starter beim Bundesfinale JTFO Trainingspläne geschrieben, egal ob es Vereinstriathleten waren oder nicht. Und alle Schüler, die in der Schulsport- Arbeitsgemeinschaft Triathlon sind, können jederzeit beim Vereinstraining mittrainieren. Die Zusammenarbeit mit den Lehrern klappt hier wirklich vorbildlich.”

Danke für euer Engagement!

Fotos: Triathlon Erlangen/ Krista Mikk