Im Bayerischen Triathlon-Verband und seinen Bezirken sind ca. 380 Vereine mit Triathlon-Sparten gemeldet. Sie bieten vielfältige Angebote für jedes Alter und jede Leistungsstufe. Der DTU-Startpass kann über Vereine bezogen werden.

1984 wurde der Bayerische Triathlon-Verband gegründet. In 36 Jahren wuchs die Zahl der angeschlossenen Vereine auf rund 380 an. In Vielen haben Triathlon-Abteilungen lange Tradition. In einigen Vereinen jedoch, haben sich erst in den letzten Jahren Triathlon- und Ausdauersportbegeisterte zusammengeschlossen. In unserem Advents-Spezial porträtieren wir die Triathlon-Abteilung des RC Wendelstein 1913 e.V., deren Anmeldung noch druckfrisch ist.

Eine Trainingsgruppe gründet eine neue Triathlon-Abteilung

“Die Grundidee unserer Gruppe ‘Team Optimum’ aus Wendelstein war und ist, dass man mit seinen Freunden zusammen trainieren und die Faszination des Triathlonsports zusammen erleben kann”, berichtet Abteilungsleiter Tim Feuerlein. “Am Anfang waren wir nur eine Hand voll Kumpels, die ihre Leidenschaft in diesem Sport gefunden haben und wollten unter einem gemeinsamen Namen an Veranstaltungen teilnehmen.” So entstand zunächst das “Team Optimum”, das kein offizieller Verein war, sondern nur eine Gruppe von Triathlon-Enthusiasten. Erst in diesem Jahr schloss sich die Gemeinschaft einem Verein an: “Letztendlich war es ein logischer Schritt. Die Hauptaspekte bei der Suche waren: ein regionaler Verein, der sehr familiär ist. So landeten wir beim RC Wendelstein 1913 e.V.,” sagt der Initiator, Tim Feuerlein.

Aktuell sind 17 Triathletinnen und Triathleten, 15 RennradfahrerInnen und zehn reine SchwimmerInnen gemeldet. Dass im RC Wendelstein Triathleten zu Hause sind, ist übrigens nicht neu. Bereits früher war das fränkische Triathlon-Urgestein Kurt Einsiedel Mitglied und Repräsentant. “Mit der Wiederbelebung der Triathlon-Abteilung bieten wir den Mitgliedern auch wieder neue Möglichkeiten,” freut sich Feuerlein.

Wo geht’s hin? Die neue Triathlon-Abteilung hat bereits Pläne für das kommende Jahr.

Wir fragten den Abteilungsleiter Tim Feuerlein:

Welche Vorteile erhofft ihr euch durch eine Vereinszugehörigkeit?

“Erhoffen ist vielleicht das falsche Wort, aber wir sehen es als Chance den Triathlonsport in der Marktgemeinde Wendelstein wieder zu etablieren und auszubauen. Da ist noch vieles möglich und der RC trägt als Verein diese Idee mit. Einer der wichtigsten Aspekte, der für uns ausschlaggebend war, ist die Sicherheit unserer Athleten bzw. Mitglieder: Durch eine Vereinszugehörigkeit ist man automatisch versichert. Und dann wollen wir Interessierten die Chance bieten, nicht alleine und einsam, sondern in einer Gemeinschaft seine persönlichen Ziele zu verfolgen.”

Was zeichnet gerade eure Triathlon-Abteilung aus?

“Frisch, motiviert und unbefangen’ passt wohl am besten zu uns. Vielleicht auch ein wenig ‘anders’ und für die etablierten Triathleten bzw. Vereine ungewohnt. Unser Team entstand durch die Freundschaft untereinander. Dieser Grundgedanke soll auch im Verein nicht verloren gehen. Jeder, der neu zu uns kommt, wird gut empfangen und behandelt wie ein guter Freund. Der Spaß am Triathlon Sport steht immer im Vordergrund und nicht die Leistung die erbracht wird.”

Tim Feuerlein

Welche Pläne habt ihr für euere erste Vereins-Saison?

“Eine, in der aktuellen Lage, schwere Frage. Momentan ist es das Ziel, den Vereinssport mit z.B. unseren Lauftreffs, schnellstmöglich wieder beginnen zu können. Grundsätzlich sind wir, was dies betrifft, durch unsere Strukturen flexibel und gut aufgestellt. Derzeit machen wir uns Gedanken, wie wir den Mitgliedern Ziele anbieten können. Wir denken im ersten Schritt über interne Wettkämpfe nach. Aber auch die großen Ziele bei etablierten Wettkämpfen stehen im Fokus. Ein paar Leute haben eine Langdistanz auf dem Plan stehen, andere gehen bei einer Mitteldistanz oder über die Kurzdistanz an den Start. Vielleicht können wir damit bei dem einen oder anderen Interesse wecken. Ihr könnt euch jederzeit gerne ‘unserem Haufen’ anschließen – schreibt einfach eine Mail an info@teamoptimum.de oder schaut auf unserer Homepage www.teamoptimum.de vorbei.”

© Text: Christine Waitz; [30.11.2020]; Foto: Team Optimum

Seit 1984 besteht die Triathlon-Abteilung des SV Würzburg 05. Der traditionsreiche unterfränkische Wassersport-Verein kann dank seiner starken Mitgliederbasis ein breites triathlon-spezifisches Angebot bereithalten. Neben Altersklassen-Sportlerinnen und -sportlern sind der Jugendbereich und der leistungsorientierte Sport gut vertreten. Mit Carolin Lehrieder (Siegerin Ironman Emilia-Romagna), Laura Zimmermann (Zweite Ironman Barcelona), Lukasz Wojt (Sieger Ironman 70.3 Luxemburg, Olympionike von Peking 2008) und Johannes Moldan starten aktuell auch vier Profis für den SVW05.

Gleich drei Liga-Teams bringen die Würzburger an den Start. Wir sprachen mit Pressewart und Trainer Marcus Wieser darüber, wie durch Motivation und Durchhaltevermögen das starke Gemeinschaftsgefühl hoch gehalten wird.

Hallo Marcus,
statt Bundesliga-Nervosität fiebern auch die Würzburger Damen- und Herren-Mannschaften derzeit auf virtuelle Events in den eigenen vier Wänden hin. Wie schafft ihr es, den Gemeinschaftsgedanken dennoch zu pflegen?

Das war während des Lockdowns natürlich sehr schwierig, insbesondere als man nur alleine Laufen oder Radfahren durfte. Zunächst hatten wir – es blieb uns ja nichts anders übrig – über unsere Social-Media-Kanäle Gruppenausfahrten auf Zwift organisiert. Mit den Lockerungen wurde es dann nach und nach leichter. Im Mai sollte eigentlich der 20. iWelt Würzburg Marathon stattfinden, zu dem Claudia Ernst angemeldet war und ihre persönliche Bestzeit verbessern wollte. Wir haben dann zwei Autos mit Verpflegung an die Strecke gestellt und ich bin als Tempomacher den Marathon mit ihr gelaufen – immerhin in 3:29 h. Wir spielten immer wieder Live-Streams ins Internet, wo wir besonders von Vereinsmitgliedern angefeuert wurden. Ein Mitglied kam spontan mit dem Rad an die Strecke und hat uns Wasser gebracht.

Vor kurzem gab es dann auch eine gemeinsame Triathlon-Aktion. Unser stellvertretender Abteilungsleiter Andreas Mergler hat den sogenannten WTT (Würzburger Triathlon Test) konzipiert und es ging nach 1,8 km Schwimmen im Main, 73 km Radfahren mit 1.000 Höhenmetern abschließend auf eine 12 km Laufrunde zu allen Hügeln und Sehenswürdigkeiten rund um Würzburg. Da ging es natürlich nicht um Platzierungen – Finisher-Radler und Urkunde gab es aber trotzdem im Ziel.

Besonders das angeleitete Training der Kinder und Jugendlichen hat in den vergangenen Wochen Lücken hinterlassen. Wie plant ihr den Wiedereinstieg?

Da ich selbst die Jugendabteilung trainiere, habe ich immer wieder Anfragen von den Eltern bekommen, wann es denn endlich wieder losgeht. Während der Beschränkungen waren uns allerdings die Hände gebunden. Ich habe mich dann umso mehr gefreut, als mir Eltern Fotos von gemeinsamen Trainingseinheiten mit ihren Kindern geschickt haben. Unser Schwimmtraining läuft inzwischen wieder. Nach den Sommerferien wollen wir dann auch wieder Laufen anbieten.

Neben erfolgreicher Arbeit im Nachwuchs- und im ambitionierten Sport feiern auch Würzburger Altersklassenathleten regelmäßig Erfolge. Was zeichnet eure Gemeinschaft in Training und Freizeit besonders aus? 

Unser gemeinsames Highlight ist unser alljährlicher Swim&Run, den wir im Rahmen des Memmert-BTV-Jugendcups ausrichten. Da ist die gesamte Abteilung von frühmorgens bis spätabends auf den Beinen und stellt ein schönes Nachwuchs-Event auf die Beine. Ich denke darauf können wir sehr stolz sein.

Als Triathlon-Abteilung in einem klassischen Schwimmverein wird bei uns traditionell viel geschwommen – nämlich drei Mal pro Woche. Mit Lukasz Wojt und Markus Klinder haben wir dort Trainer am Start, die sich in ihrer Materie extrem gut auskennen und deren Trainingseinheiten deshalb auch stets gut besucht sind. Hinzu kommen vereinzelt gemeinsame Radausfahrten oder der bereits genannte WTT.

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [13.07.2020]; Foto: Jan Diekow 2019

Über 100 BTV-Mitgliedsvereine finden sich im Bezirk Oberbayern. Zahlreiche Angebote sind dabei verständlicherweise in und um München beheimatet. Wir stellen euch heute mit der Triathlon Abteilung des MTV München von 1879 ein ganz junges Team aus dem Ballungsraum vor.

2017 begann Martina Wayand die Gründung einer Triathlonabteilung beim MTV voranzutreiben. Über mehrere Jahre hinweg kämpfte sie um Aufbau, Konzeptumsetzung und Fortbestand der Sparte. Heute steht sie gemeinsam mit ihren zwei Sportskolleginnen Heike Bubenzer und Anna Furmaniak der Abteilung vor. Ein kleiner, feiner Trainerstab kümmert sich neben Martina Wayand als sportlicher Leiterin um den Trainingsbetrieb: Munira Abdulrahman, Stefan Duschek, Tim Seeberg und Martin Klotz stellen ein alles andere als gewöhnliches Programm auf die Beine. Vom Crossover-Lauf, über gemeinsame Rennradausfahrten, Trail Running, Rad-Technik Training mit dem MTB oder Rennrad, bis hin zum Early Morning Run. Das regelmäßige Training ergänzen zahlreiche Aktionen, wie Wochenend-Specials oder Tri-Camps. Wie die 36 Mitglieder den Neustart in das Training meistern, haben wir Martina Wayand gefragt.

Hallo Martina,
die vergangenen Wochen dürften gerade für eure sehr junge Trainingsgruppe eine echte Herausforderung gewesen sein. Schließlich trainiert ihr noch nicht lange gemeinsam. Wie habt ihr es dennoch geschafft, in Kontakt zu bleiben?

Nun ja, wir Ausdauersportler hatten ja das Glück, dass wir wenigstens alle unseren Sport weiter betreiben konnten, wenn auch alleine. Und als es dann die ersten Öffnungen gab, konnten wir im Rahmen der Hygiene- und Abstandsvorschriften zumindest mal wieder zu zweit laufen oder radeln gehen. Die Hallen- oder Teamsportler hatten es also sicherlich schwerer als wir.

Außerdem haben wir eine WhatsApp-Gruppe, über die auch mal kurzfristig Lauftreffs ausgemacht oder Radausfahrten organisiert werden. So ist man immer auf dem Laufenden (…im wahrsten Sinne des Wortes!) und kann sich auch mal privat zum Sport verabreden.

Trailrunning-Impressionen

Wir haben noch einen weiteren Vorteil: Da wir eine recht kleine Abteilung mit vielen Angeboten sind, konnten die Lauf- und Radeinheiten sofort nach den ersten Lockerungen mit vier Personen plus Trainer starten und alle Interessierten konnten sich auf die verschiedenen Angebote verteilen und haben einen Platz bekommen. Um das Ganze zu steuern und nachvollziehen zu können, wer teilnimmt, müssen die Sportler sich aber im Vorfeld online anmelden. Das klappt sehr gut und gibt den TrainerInnen Planungssicherheit. Ich muss sagen, dass wir seit den Lockerungen viele Interessierte haben und einige Neu-Mitglieder gewinnen konnten, was uns natürlich sehr freut. Die Quarantäne scheint viele Personen motiviert zu haben, mit Ausdauersport anzufangen bzw. diesen dann in einem Verein mit anderen Gleichgesinnten und unter trainingswissenschaftlicher Anleitung auszuüben.

Euer sportliches Angebot sticht aus dem vieler Triathlon-Abteilungen heraus. Neben klassischem Schwimm- Rad- und Lauftraining organisiert ihr regelmäßig alternative Bewegungsangebote, die beispielsweise Ski, Inlinescates, Walkingstöcke umfassen. Wie hilft euch diese Flexibilität gerade beim Neustart?

Da wir keine Triathlonabteilung im klassischen Sinne sind, sondern unseren Fokus darauf legen, den Spaß am Ausdauersport zu wecken, sprechen unsere Angebote unterschiedlich Interessierte an. Zudem haben wir festgestellt, dass ein Fokus auf Triathlon bei vielen Personen zu ehrfürchtiger Schnappatmung führt und manchmal eher abschreckend wirkt: Leider verbinden viele Menschen mit Triathlon nur die außergewöhnlichen Leistungen im Rahmen des Ironmans auf Hawaii und sie trauen sich nicht zu, sportlich einzusteigen.

Durch unser Angebot wollen wir Berührungsängste nehmen und zeigen, dass Ausdauersport,  und vor allem Triathlon, breitensportorientiert betrieben werden kann und optimale Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Inzwischen haben schon einige unserer Mitglieder den Spaß an der Kombi aus drei Sportarten entdeckt und sich mit Rennrad und Neo eingedeckt… obwohl sie zu Beginn eigentlich nur laufen wollten!

Worauf legst Du als Sportwissenschaftlerin in der sportlichen Leitung der Abteilung Wert?

Mir ist es besonders wichtig, den Sportlerinnen und Sportlern ein abwechslungsreiches Angebot und damit ein vielseitiges Training zu bieten.  Triathlon ist per se schon ein Multisport, aber auch hier kann man mit alternativen Bewegungsmustern noch enorme koordinative und technische Verbesserungen der Ausdauerkapazität erreichen. Ganz zu schweigen von der Verletzungsprophylaxe durch unterschiedliche Belastungsreize und Ergänzung des Trainings mit Athletik- bzw. Koordinationseinheiten. Nicht zuletzt bringt Abwechslung mehr Spaß ins Training und gerade im Breitensport sollte darauf das Hauptaugenmerk liegen.

Trailrunning entlang der Isar.

Neben regelmäßigem Training bietet ihr normalerweise Workshops, einen Stammtisch, Wochenendaktionen, bei denen auch der Gemeinschaftsgedanke und der Austausch im Vordergrund stehen. Welche Aktionen plant ihr diesen Sommer?

Da Ausdauersportler eher als Einzelkämpfer gelten (und dies sehr oft auf Grund des individuellen Trainingsplans auch sein müssen), sehen wir unsere Aktionen und Workshops als ideale Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, auch oder gerade wenn man sich auf unterschiedlichen Leistungsniveaus befindet. Und seit wieder der Besuch von Biergärten möglich ist, werden wir wohl unseren Stammtisch wiederbeleben und nach draußen in die schönen Münchner Biergärten verlegen. Natürlich nicht, ohne vorher ordentlich trainiert zu haben!

Bitte ergänze: Das besondere an unserem Verein ist ….

…dass wir eine kleine, aber feine Abteilung in einem der größten Breitensportvereine Münchens, dem MTV München von 1879 e.V. sind. Wir genießen das Training im kleinen Kreis, können aber auch von den tollen Angeboten des Hauptvereins profitieren. Wo sonst kann man zusätzlich zum Ausdauertraining auf ein großes Fitnessstudio mit qualifizierten Trainern zurückgreifen oder mit Yoga oder Boxen die eigene Fitness pushen?

© Text: Christine Waitz; [09.07.2020]; Fotos: Martin Klotz

Ein Ersatz für den Erdinger Stadttriathlon sollte der vereinsinterne Triathlon des Trisport Erding e.V. für Klein und Groß ursprünglich sein – und dann wurde deutlich mehr daraus. Gelungen ist dem Trisport-Team ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem einer der Sieger die gute Laune war. Nebel, Wind und kühle Temperaturen konnten die 42 Teilnehmenden (16 Kinder, 15 Jugendliche und 11 Erwachsene) nicht abhalten. “Der Trainingswettkampftag 2020 – ein ganz besonderes Event, das zum ersten, aber vermutlich nicht zum letzten Mal stattgefunden hat,” schreibt Caroline Cornfine im Bericht auf der Website.

Mitorganisator Dr. Martin Schönfelder und Christian Schmidtner stellten einen zwölfminütigen Film über die Premiere zusammen. Der ausführliche Bericht beschreibt auf der Website des Vereins die sportlich-mutige Aktion.

© Text: Christine Waitz; [15.07.2020]; Foto: Harald Bronold 2020; Video: Dr. Martin Schönfelder & Christian Schmidtner 2020

Die Triathlon-Abteilung des TSV Harburg, mit rund 120 Mitgliedern, hat für jede Ambition etwas zu bieten. Die Nachwuchsarbeit findet dort jedoch besondere Beachtung. Neben einem Schüler- und Jugend-Triathlon werden hier auch regelmäßig Tri-Point-Veranstaltungen ausgerichtet. In normalen Jahren gingen die Organisationsvorbereitungen für den Schüler- und Jugendtriathlon in diesen Tagen in den Endspurt. Doch statt die Absage des Wettkampf-Highlights ersatzlos hinzunehmen, beweist man in Harburg gemeinsam Kreativität. Herausgekommen ist ein Projekt, das die gesamte Abteilung in einem Ziel zusammenbringen soll: 3000 Radkilometer für den guten Zweck.

Ergebnis übertraf alle Erwartungen

Insgesamt 80 Radfahrerinnen und Radfahrer aus der Triathlonabteilung des TSV Harburg nahmen an der Veranstaltung teil. Sie sorgten über 24 Stunden hinweg für viel Bewegung auf der Strecke zwischen Harburg und Brünsee und auch dafür, dass mit jedem gefahrenen Kilometer der Spendenstand stieg. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Verantwortlichen mit ihren Erwartungen vor dem Event kräftig daneben gelegen hatten. So zeigte der Liveticker nach Ablauf der Zeit 3.916 geradelte Kilometer an. Die Distanz entspricht einer Strecke von Harburg nach Moskau und zurück und lag damit fast 1.000 Kilometer über dem geplanten Ziel. Insgesamt wurde die 5,2 Kilometer lange Wendepunktstrecke 753 Mal bewältigt.

Die jüngsten Vereinsmitglieder wurden oft noch von einem Elternteil begleitet. Die erfahrenen Jungtriathleten und aktiven Sportler versuchten die Strecke in ambitioniertem Tempo zu absolvieren. Eine besondere Herausforderung war für alle die Nacht, in der die Kilometer mit Warnweste und Beleuchtung bewältigt wurden. Einige Minuten vor Ende versammelte Abteilungsleiter Helmut König alle Aktiven und absolvierten mit ihnen zusammen die letzte Runde.

Märker unterstützte die Aktion als Sponsor und gab für jeden gefahrenen Kilometer 25 Cent. Der Erlös von 978,90 Euro ergeht an die heimischen Diakonie.

 


Im Folgenden lesen Sie, was Initiator Jochen Rühl vor der Veranstaltung sagte (Interview vom 25.6.2020).

Hallo Jochen,
“Hoffnungstour” habt ihr eure abteilungsinterne Marathon-Radfahrt genannt. Wie kamt ihr auf die Idee und auf das Motto?

“Hoffnungstour” mag vielleicht etwas theatralisch klingen, drückt aber genau den Grundgedanken aus, den wir mit der Veranstaltung bezwecken wollen. Entstanden ist die Idee Mitte April, nachdem sich abzeichnete, dass wir unsern geplanten Triathlon nicht durchführen können. In vielen Gesprächen mit Sportlern konnte ich die Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme des Trainings- und Wettkampfbetriebes heraushören. Da es aber auch in Harburg einige tragische Krankheitsfälle gab, herrschte gleichzeitig eine große Verunsicherung in der Bevölkerung mit der Hoffnung auf eine rasche Besserung.

Der Nachwuchs des TSV Harburg in Nicht-Corona-Zeiten. Auch die Jüngeren werden sich an der Spendenaktion beteiligen.

Das Konzept habt ihr perfekt auf derzeitige Vorgaben abgestimmt. Wie sieht euer Plan für die 24 Stunden aus?

Unsere Triathlonabteilung wird sich in drei Teams aufteilen. Von jedem Team werden am Samstag, den 4. Juli ab 12 Uhr, immer zwei Radfahrer auf der Strecke sein. Nach einer Stunde wird jeweils gewechselt. Damit befinden sich stets sechs Radfahrer gleichzeitig auf dem Kurs.
Diese Organisationsform hat gleich mehrere Vorteile: Man kann gemeinsam unterwegs sein, kommt sich aber nicht in die Quere. Bei einer Stunde Fahrdauer kann praktisch jeder mitmachen, ohne sich zu überfordern. Und selbst wenn man gerade nicht radelt, fiebert man mit. Bis Sonntag Mittag wollen wir schließlich ein Spendenziel erreichen, je mehr umso besser. Rund 60 Teilnehmende werden sich im Verlauf der 24 Stunden dauernden Aktion einbringen.

Für jeden gefahrenen Kilometer wird euer Partner Märker 25ct spenden. Am Ende sollen so 750 Euro zusammenkommen, die für die Diakonie Harburg bestimmt sind. Kann man sich als Fan am Samstag, den 4. Juli auch einbringen? 

Zuschauer, Gönner und Freunde der Harburger Triathleten dürfen leider nicht vor Ort mitmachen. Wir haben jedoch einen Spendenstand-Tracker eingerichtet, auf dem man in Echtzeit mitverfolgen kann, was unsere Abteilung leistet.

© Text: Christine Waitz; [25.06.2020]; Foto: Karin Haupt

Gewalt hat viele Gesichter und sie betrifft Mädchen und Frauen in besonderem Maße. In der Corona-Krise sind soziale Kontakte eingeschränkt, Konflikte und häusliche Gewalt nehmen zu. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ruft deshalb Vereine dazu auf, Initiativen gegen Gewalt zu schaffen. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schreibt er zum fünften Mal den Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ aus. Gewürdigt werden Beispiele besonders gut gelungener Zusammenarbeit im Kampf gegen Gewalt auf lokaler und regionaler Ebene. Bis zu 5.000 Euro können aktive Vereine bei erfolgreicher Bewerbung gewinnen.

Zu erfolgreichen Initiativen können Kooperationen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zählen (z.B. gemeinsam erstelltes Informationsmaterial, gemeinsame Pressearbeit etc.), langfristige Konzeptionen, die sich für die Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas einsetzen (z.B. Mitarbeit an „Runden Tischen gegen Gewalt“) oder auch Aktionen, die auf Präventions- und Beratungsangebote vor Ort hinweisen (z.B. ein gemeinsamer Aktionstag).

Im Sport Präventionsarbeit leisten

DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe betont, dass der Sport in besonderer Weise geeignet ist, Schutz vor Gewalt zu bieten : “Mit sportlicher Aktivität können Ängste abgebaut und die Gewissheit der eigenen Fähigkeiten gestärkt werden. Sport im Verein kann Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Selbstvertrauen geben und ebenso Vertrauen zu anderen ermöglichen. Fundamental dafür ist ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung sowie eine Kultur des Hinsehens.“

BTV unterstützt bei Bewerbungen

“Der Triathlon lebt ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander. Im Training ebenso, wie im Wettkampf. Wenn es um die Sichtbarkeit unserer Werte geht, unterstützt der Bayerische Triathlon-Verband Vereine bei ihrer Bewerbung im Rahmen der Initiative ‘Starke Netze gegen Gewalt 2020’,” sagt die Vizepräsidentin des BTV, Ulla Chwalisz.

Die detaillierte Ausschreibung finden Sie hier (PDF).
Das Bewerbungsformular hier (PDF).

© Text: DOSB; [24.06.2020]; Bild: DOSB

Für Kinder und Jugendliche, wie für Erwachsene. Für Wettkampf-Schnupperer, für Breitensportler, für Ambitionierte. Der SSV Forchheim bietet seit Jahren ein breites Angebot. In den letzten Monaten war jedoch auch hier alles etwas anders: Statt Stadt-Triathlon gab es in diesem Jahr einen Video-Gruß von Challenge Roth-Sieger Andreas Dreitz. Statt Bundesligarennen in ganz Deutschland, wurden die Höchstleistungen auf dem Heimtrainer abgerufen.
Wie andernorts startet man nun auch in Oberfranken tastend in den Trainingsbetrieb. Wir haben uns dazu mit dem Leiter der Triathlon-Abteilung Michael Stirnweiß unterhalten.

Hallo Michael,
der SSV Forchheim leistet seit Jahren in vielen Bereichen erfolgreiche Arbeit: Ihr organisiert mit dem Swim&Run und dem Stadttriathlon zwei Veranstaltungen, eure Nachwuchsarbeit bringt erfolgreiche Sportler hervor, eure Liga-Teams sind bis in die zweite Bundesliga vertreten, die Breitensportler können aus zahlreiche Angeboten auswählen. Welche Ideen oder Aktionen wurden besonders in den vergangenen Monaten ersonnen und umgesetzt?

Das Home-Workout des SSV Forchheim kam gut an.

In Zeiten eingeschränkter Möglichkeiten ist das Abdecken gerade unseres breiten Angebotsspektrums eine besondere Herausforderung. Es ging uns deshalb während der Beschränkungen zunächst darum, überhaupt den Kontakt zu den Sportlerinnen und Sportlern aufrecht zu erhalten. Wir haben ein virtuelles Trainingsangebot erstellt und uns jeden Dienstag um 20:15 Uhr zum SSV Homeworkout via Skype getroffen. Obwohl es in den letzten Wochen unzählige konkurrierende Trainingsvideos von bekannten Coaches und Profis gab, hatten wir beim virtuellen Training meist mehr Teilnehmer als beim regulären Athletiktraining. Das hat uns gezeigt, wie wichtig der Austausch untereinander ist und wie hochwertig unser Vereinstraining ist, das sich sogar gegenüber prominenten Konkurrenzangeboten behaupten konnte.

Mit Jan Pluta holte im vergangenen Jahr einer eurer Jugend-Sportler den Deutschen Meister-Titel und zeichnete damit auch eure Nachwuchsarbeit aus. Wie konnten die Trainer vor Ort die Jüngsten in den letzten Wochen motivieren?

Wir hatten den Eindruck, dass gerade die Jüngeren gar nicht so viel zusätzliche Motivation brauchten, weil sie sich schnell auf die neue Situation eingestellt hatten. Videotelefonie, online-Kurse oder Tutorials und teilweise auch virtuelle Radausfahrten auf dem Hometrainer – das ist insbesondere für die Jüngeren kein Neuland mehr und wurde in den letzten Wochen natürlich noch viel intensiver genutzt als vorher.

Der Nachwuchs traf sich online zum Radfahren.

Auf was freuen sich eure Mitglieder nach der vorsichtigen Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs besonders und was hat sich möglicherweise verändert?

Sich wieder treffen zu können, wieder persönlichen Kontakt zu haben. Vor und nach dem Training über Familie oder die neuesten Gadgets am Rennrad zu plaudern. Diese Dinge machen das Vereins-Training wirklich zu dem, was es ist und immer war. Auch wenn wir das vor Corona nicht so wahrgenommen haben. Natürlich ist es aber auch toll, sich wieder untereinander zu messen , den Trainingsstand zu überprüfen und Serien, die alleine unendlich erschienen, zusammen durchzustehen.

Es gibt durchaus auch Positives, was wir aus der Krise mitnehmen: Zum Beispiel Teilnehmer- bzw. Anmeldelisten für Trainings. Mit diesen könnte etwa ein Athletiktraining auch einmal online und ggf. verkürzt stattfinden, wenn die Beteiligung an dem konkreten Tag sehr schwach wäre. Oder das Schwimmtraining kann im Vorfeld noch besser geplant und auf die Teilnehmerbedürfnisse abgestimmt werden. Da das jedoch nur erste Eindrücke sind, wird man noch sehen, was sich in Zukunft entwickeltn und umsetzen lässt.

© Text: Christine Waitz; [24.06.2020]; Fotos: SSV Forchheim

Wenn ganz alltägliche Dinge plötzlich nicht mehr möglich sind, bemerken wir oft erst, was uns an ihnen liegt. Vereinstraining und Beisammensein war in den vergangenen Monaten nicht möglich. So langsam jedoch finden die bayerischen Vereine zurück in den Trainingsbetrieb. Der BTV nimmt die positive Entwicklung zum Anlass und stellt Vereine mit ihren Angeboten und Trainingsideen vor.

30 Vereine sind in der Oberpfalz Mitglied des Bayerischen Triathlon-Verbands. Beispielhaft für viele interessante Angebote im Bezirk lassen wir heute den Ski-Club Schwandorf zu Wort kommen. Wie der Name schon verrät,hat er seine Wurzeln nicht im Dreisport. Seit 2015 wird in der  Abteilung Ausdauersport viel geleistet. Regelmäßige Trainingsangebote für Kinder und Erwachsene gibt es ebenso, wie Sommercamps für den Nachwuchs und durch den Verein organisierte Wettkämpfe. Christian Betzlbacher ist Erster Vorsitzender. Er verrät uns im Interview, wie der Verein auch während der Beschränkungen in den vergangenen Monaten Zusammenhalt bewiesen hat.

Hallo Christian,
auch die rund 90 Mitglieder der Ausdauersportabteilung des Ski-Club Schwandorf freuen sich sicherlich, dass gemeinsames Training mit gegebener Vorsicht wieder möglich ist. Welche Angebote könnt Ihr zum Start in den Trainingsbetrieb machen? 

Seit dem 16. Juni nehmen wir unter Hygiene-Vorgaben in unserem städtischen Stadion das Lauftraining wieder auf. Dort ist der Lauftreff mit seinem abwechslungsreichen Programm wieder anzutreffen. Unsere Triathlon-Trainer bieten zusätzlich unter der Leitung von Dieter Vogl ein Lauftraining zur Verbesserung der Laufökonomie an. Und das wöchentliche Freiwasserschwimmen im Steinberger See startet wieder.

Normalerweise hätten wir jeweils ein zusätzliches Schwimmtraining für Erwachsene und für die seit diesem Winter neue Jugendgruppe. Bisher warten wir noch auf die Öffnung unseres Freibades – aber da soll sich die nächsten Tage etwas tun… Auch in Sachen Radfahren setzen unsere Mitglieder derzeit noch auf private Ausfahrten in Kleingruppen.

Während der Wochen des eingeschränkten Trainingsbetriebs blieben eure Mitglieder vernetzt und haben in einer Aktion Spenden für die Tafeln Schwandorf gesammelt. Wie kam die Idee zustande und wie wurde sie angenommen?

Unsere Abteilungsleitung hatte die Idee, die „eingesparten“ Startgelder – es mussten ja bekanntlich sehr viele Wettkämpfe abgesagt werden – für einen guten Zweck zu verwenden. Daraus ist unsere Spenden-Challenge entstanden. Als Startgeld wurde ein kleiner Betrag erhoben. Die Ergebnisse und Fotos der individuellen Trainings wurden dann in unserer WhatsApp Gruppe veröffentlicht – so blieben wir in Kontakt. Die Idee kam hervorragend an und es konnten rund 900 Euro gesammelt werden. Durch unseren Spendenpartner, die „Laufwerkstatt Betzlbacher“, konnte der Betrag dann sogar noch verdoppelt werden!

Haben sich in den vergangenen Wochen Ideen für neue, möglicherweise wiederholungswerte Angebote entwickelt?

Als weitere Idee steht unsere sogenannte Team-Challenge an, bei der privat von zwei Personen ein Mini-Triathlon absolviert werden kann. Unser Lauftreff initiiert eine Bike&Run-Aktion, die individuell mit der gebotenen Vorsicht durchgeführt wird.
Mit diesen Aktionen versuchen wir, unsere Mitglieder zu Bewegung zu motivieren.

Auch sonst gibt es in eurer Abteilung tolle Ideen, um das Vereinsangebot aufzuwerten. Seit Jahren veranstaltet ihr beispielsweise ein Sommercamp für den Nachwuchs. Wie bewertest Du die Aussichten?

Seit dem vergangenen Herbst haben wir erstmals eine kleine Landkreis-Jugendgruppe, die gemeinsam schwimmt. Die passende Strukturen für den Nachwuchsbereich aufzubauen, erfordert noch viel Arbeit. Deshalb arbeiten wir derzeit an einem guten Netzwerk im Interesse des Nachwuchs.
Wir pflegen Kontakte nach Amberg und Burglengenfeld, wo seit Jahren eine gute Jugendarbeit besteht. Daneben engagiere ich mich mit Harry Kaunz aus Deining in der oberpfälzer Jugendarbeit, um interessierte Kindern und Jugendliche „zusammenzubringen“. So können bestehende Vereinsangebote übergreifend genutzt und die Nachwuchsarbeit gestärkt werden.

Im Rahmen dieses Engagements hätte es dieses Jahr gemeinsame Oberpfalz-Trainingstage und verschiedene Trainingslager geben sollen. Für die Jüngeren im Bayerischen Wald, für die Älteren gemeinsam mit dem CIS Amberg in Kroatien. Wir hoffen momentan, dass Anfang August unser Triathlon-Kids-Camp am Steinberger See stattfinden kann, das eigentlich als Saisonabschluss gedacht war.

In normalen Jahren veranstaltet ihr einen Charity Stadtlauf, einen Firmen- und Familienlauf, sowie den Seenland Triathlon. Letzterer ist einer der wenigen bayerischen Termine, die aufgrund des späten Datums am 13. September derzeit noch Bestand haben. Was ist das besondere an eurem Vereins-Event?

Wir bringen uns seit über zehn Jahren maßgeblich beim Schwandorfer Charity Stadtlauf ein, der perfekt zu unserem Motto „Sporteln & Gutes tun“ passt. Vor einiger Zeit bekamen wir die Chance den bestehenden Firmenlauf bei BMW in Wackersdorf in abgeänderter Weise fortzuführen. Auch dort initiieren wir immer wieder Spendenaktionen, sichern mit dem Erlös aber auch unser Vereinsleben. Bereits zur Gründung unserer Ausdauersparte wurde der Wunsch an mich herangetragen, am tollen Steinberger See den Triathlon wieder aufleben zu lassen. Hier haben wir klein angefangen und konnten mittlerweile weit über 400 Starter begrüßen.
Heuer werden wir alles dafür tun, dass dieser Wettkampf – auch unter Hygienevorgaben – stattfinden kann.

Das besondere an unseren Vereins-Events ist sicherlich das tolle und herzliche Team dahinter – von Sportlern für Sportler…!

© Text: Christine Waitz; [16.06.2020]; Foto: Christian Betzlbacher

Die „Sterne des Sports“ sind Deutschlands wichtigster Vereinswettbewerb im Breitensport. Der Deutsche Olympische Sportbund und die Volksbanken Raiffeisenbanken zeichnen Sportvereine aus, die sich über ihr sportliches Angebot hinaus besonders gesellschaftlich engagieren.

Mit dem Wettbewerb wird das gesellschaftspolitisch wirksame Leistungsspektrum von Sportvereinen und deren besonderes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Er zeichnet Tätigkeiten und Projekte aus, die unter anderem in den Bereichen Ehrenamtsförderung, Familien, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- und Umweltschutz aktiv sind.

Am Wettbewerb teilnehmen können alle unter dem Dach des DOSB organisierten Sportvereine. Entscheidend ist nicht die Größe des Vereins, sondern die Qualität des Engagements. Zur Bewerbung muss ein Schriftstück mit Bilddokumentation eingereicht werden.

Mehr Informationen und den Leitfaden zur Bewerbung finden Sie hier.

© Text: DOSB/ Christine Waitz; [30.4.2020]; Bild: DOSB

Wenn Athletinnen und Athleten ihren Sport in Vereinen oder bei Veranstaltungen ausüben, dann ist es immer da: Das Fangnetz, das alle Beteiligten im Fall der Fälle schützt. Denn auch wenn Organisatoren mit größter Sorgfalt Angebote vorbereiten – vor Unfällen, außergewöhnlichen Ereignissen oder Streitigkeiten ist keiner gefeit. Glücklicherweise kommen die Fangnetze in Form von Versicherungen für Vereine oder Veranstalter nur selten zum Einsatz. Dann jedoch ist wichtig, dass alle Eventualitäten zuverlässig abgedeckt sind und dass ein kompetenter Ansprechpartner schnell und unkompliziert weiterhilft.

Bereits beim Verbandstag des Bayerischen Triathlon-Verbands im Oktober letzten Jahres gab Jörg Eichhorn den Vereinsvertretern Tipps und Anregungen rund um mögliche Versicherungsfälle. Der Versicherungsberater hat sich auf Themen des Sportbetriebs und die individuelle Beratung von Sportlern spezialisiert. Die Mitgliedsvereine des BTV können Jörg Eichhorn in Versicherungsfragen jederzeit ansprechen.

Wir haben uns mit ihm unterhalten, warum es Sinn macht, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und auch das individuelle Fangnetz zu verstärken.

Hallo Jörg,

Jörg Eichhorn berät Verbände, Vereine, Profi- und Hobbysportler

Versicherungsschutz begleitet uns tagtäglich in fast allen Lebensbereichen. So sind Startpassinhaber beispielsweise durch den inkludierten Versicherungsschutz abgesichert. Warum lohnt es sich dennoch, den individuellen Versicherungsstatus zu überprüfen und gegebenenfalls zu verstärken?

Der im Startpass enthaltene Schutz kann bestenfalls als Basisschutz bezeichnet werden. Mehr ist in solch einem Rahmen auch nicht möglich. Schließlich hat jeder Sportler eine unterschiedliche Ausgangsposition von der man im Versicherungfall den Schutz individuell anpasst. Freizeitsportler, Amateure bis hin zu Profisportlern sollten sich deshalb durchaus eingehend beraten lassen. So kann man sicher gehen, dass Versicherungs-Wünsche und -Ziele erfüllt sind und vor allem die Absicherungsleistungen ausreichend sind.

Wir bekommen nahezu täglich mit, dass akribisch an der eigenen Leistungsfähigkeit gearbeitet und das Material optimiert wird, nur der dazugehörige Versicherungsschutz wird oftmals über viele Jahre hinweg nicht angepasst. Dabei lässt sich das in einem vernünftigen Kostenrahmen durchaus bewerkstelligen!

Beim Verbandstag des BTV im Oktober konntest Du Deine Erfahrungen den anwesenden Vereinsvertretern schildern. Im Nachgang kamen einige Mitglieder mit Fragen auf dich zu. Was beschäftigt Triathlon-Bayern?

Hier ging es vor allem um die Absicherung der Mitglieder selbst, sowie um das teure und oftmals exklusive Equipment der Athleten. Zusätzlich wurde angeregt, mehr Aufklärungsarbeit in den Vereinen zu betreiben.

Vereine und Veranstalter tragen Mitgliedern und Teilnehmern gegenüber eine große Verantwortung. Besonders dann sollten im Fangnetz keine Lücken sein. Wo entdeckst Du als Berater dennoch oft Defizite im Schutz und wie kann man diese schließen?

An das Thema “Absicherung” will eigentlich keiner ran. Das gilt genauso für die Sportlerinnen und Sportler. Für mein Team und mich ist die große Herausforderung, im Vorfeld das Thema transparent und interessant aufzubereiten. In der Beratung treffen wir dann auf die aerodynamische Zeitfahrmaschine mit allen Raffinessen, die für den Preis eines 3-Gang-Hollandrades versichert ist. Dramatisch. Von selbst kommt wohl auch kaum jemand auf die Idee, seine neuen Laufräder mit in eine Versicherung aufnehmen zu lassen – obwohl das kostenfrei möglich ist.
Schlimmer ist es oft noch im Bereich der persönlichen Vorsorge. Hier sind viele gar nicht versichert. In der heutigen Zeit würde ich das schon als grob fahrlässig sich selbst und seiner Familie gegenüber bezeichnen.

“Nicht nur Material sollte gut versichert sein. Vor allem der persönliche Schutz ist wichtig,” betont Jörg Eichhorn.

Wenn eine Trainingsrunde auf dem Rad gefahren wird, ist klar, dass vorher der Pulsmesser aktiviert wird, die Smartwatch die ganze Einheit trackt und danach alles noch einmal in einer Trainingsgruppe geteilt wird. So weit so gut.
Was aber wenn ein Sturz passiert? Wie sind der Helm, die Uhr, das Rad versichert? Bekomme ich das ganze Material wieder ersetzt? Und noch wichtiger, wie bin ich als Athlet abgesichert? Kann ich mich von einem ausgewiesenen Spezialisten behandeln lassen? Bin ich im Krankenhaus beim Chefarzt? Bekomme ich zusätzlich finanzielle Unterstützung?

All das sollte im Vorfeld geklärt werden. Wer denkt, so eine Versicherung kostet ein Vermögen, der täuscht sich.

Deine besondere Expertise ist die Beratung von Sportlern, besonders auch Leistungs- und Profisportlern. Wie läuft das ab?

Gemeinsam mit der Sportlerin oder dem Sportler analysiere ich die Ist-Situation. Im Vorfeld überprüfe ich welche Leistungen und Möglichkeiten in bestehenden Verträgen integrierbar sind und wo Geld eingespart werden kann. Davon ausgehend besprechen wir, wo es hin gehen soll. Dazu wird ein Plan, ähnlich einem Trainingsplan, erstellt und in der Folge Punkt für Punkt umgesetzt. Damit sich die Athletin oder der Athlet auf seinen Sport konzentrieren kann, übernehmen wir die fachliche Begleitung des ganzen und die Einarbeitung in bestehende Unterlagen und Verträge.

Welcher Fall einer Beratung ist dir in besonderer Erinnerung?

Da gibt es vor allem viele negative Beispiele, die immer dann auftauchen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Insofern kann ich jedem raten, sich rechtzeitig um eine professionelle Überprüfung seiner Unterlagen zu kümmern.

Wie erreichen Dich interessierte Vereine, Veranstalter oder Sportler?

Unter Joerg@eichhorn-team.de beantworte ich gerne Fragen!

© Text: Christine Waitz; [28.01.2020] Fotos: privat; inalpinus Design