Advents-Spezial: Vereine für den guten Zweck
Zum wiederholten Mal steht in diesem Jahr das Vereinsleben still. Diese Situation ist nicht nur für Sporttreibende schwierig, sondern auch für Vereine. Um weiterhin Angebote zu haben, wurden digitale Varianten zum gemeinsamen Training gefunden. Dennoch blieben den Vereinen nicht alle Mitglieder erhalten. Umso beeindruckender ist, dass Clubs und Abteilungen im vergangenen Jahr zahlreiche Initiativen zum Spendensammeln erfolgreich organisieren und durchführen konnten. Zwei davon möchten wir stellvertretend vorstellen.
Ski-Club Schwandorf unterstützt die Tafel
Die Verantwortlichen des Ski-Club Schwandorf rund um Melanie Henz, Dieter Vogl und Jens Frank hatten sich im Juni besondere Herausforderungen für die Mitglieder überlegt. Damit sollte die Motivation erhalten bleiben, sich trotz Kontaktbeschränkungen zu bewegen. Mit einer Startgebühr von mindestens zehn Euro sollten Sportlerinnen und Sportler einen individuellen Lauf über fünf Kilometer machen. Ein Bildnachweis sollte den Lauf belegen. Wer lieber mit dem Rad unterwegs war, konnte die höchsten Punkte der Oberpfalz erklimmen und sich mit den Höhenmetern in das Rad-Ranking einbringen. Insgesamt wurde durch die rege Beteiligung eine Summe von rund 900 Euro gesammelt, welche durch „Betzlbacher – die Laufwerkstatt“ als Sponsor der Spendenaktion, nochmals verdoppelt wurde. Die Schwandorfer Tafel, die aus mehreren Gründen schwer durch die Krise getroffen war, nahm die Spende mit großem Dank entgegen.
Trisharks der SV Solidarität Ismaning e.V. organisieren mehrere Spendenaktionen
In normalen Jahren werden beim SV Solidarität Ismanning Trainingslager, manche Startgebühren und der DTU-Startpass aus der Vereinskasse gezahlt. Nachdem viele dieser Ausgaben in diesem Jahr wegfielen erhielten Sportlerinnen und Sportler Gelder zurück. Im Zuge der Rückerstattungen riefen die Verantwortlichen zu einer Spendenaktion auf. „Was haltet ihr davon, wenn wir das Geld an jemand spenden, dem es nicht so gut geht wie uns?“, lautete die Frage in der E-Mail. Das Geld soll an die Tiertafel München e.V. gehen. „Mit unserer Spende könnten wir gleichermaßen Menschen und Tieren helfen, die in Not geraten sind,“ schrieb Initiator Horst Raber. Auf die Idee hatten ihn Christa Lorenz und Peter Kocher gebracht und bislang kamen 235 Euro zusammen.
Übrigens ist das nicht die erste Spendenaktion, die der aktive Triathlet in die Wege leitet. Bereits im Sommer sammelte er radelnd Spenden.Eigentlich wollte Horst Raber mit seiner Abteilung, den TRISHARKS der SV Solidarität Ismaning, ins Trainingslager fahren. Nach der Absage dessen fuhr er täglich mit dem Rad zur Arbeit und spendete für jeden gefahrenen Radkilometer einen Euro.
Interessierte konnten seine Leistung in den sozialen Medien verfolgen – das motivierte: Vereinskameraden schlossen sich spontan Horst Rabers Projekt an und stiegen vom Auto auf das Rad um. Familie, Freunde und Bekannte engagierten sich ebenso. Horst Rabers Frau und seine Mutter nähten Masken und ließen Erlös aus dem Verkauf in die Spendensumme einfließen.
Am Ende standen sensationelle 2.322,00 Euro auf der Spendenuhr, die an die Hubert und Renate Schwarz Stiftung gingen, die sich für notleidende Kinder in Afrika und Nepal einsetzt.
© Text: Christine Waitz; [07.12.2020]; Fotos: Skiclub Schwandorf e.V.