Hier finden Sie die Nachrichten aus dem Präsidium, offizielle Informationen oder Nachrichten von Dach- und Partnerverbänden.

Die Deutsche Triathlon Union und ihre Landesverbände möchten die Attraktivität von Landesmeisterschaften im Triathlon erhöhen. Dafür ist uns die Meinung von Teilnehmenden und potenziell Startenden wichtig: Wir möchten gerne von dir wissen, wo deiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf besteht, was dich stört, welche Anpassungen du dir wünschst, wie Landemeisterschaften von Verbandsseite aus also noch attraktiver gemacht werden können.

Wir würden uns freuen, wenn du dir ein paar Minuten Zeit für diese Umfrage nimmst.

Zur Umfrage geht es hier.

Bezirkslogo Triathlon Oberbayern

Der Bezirkstag 2025 findet am 15. März ab 10:00 Uhr in der Sportschule Oberhaching statt. Eingeladen sind alle Vereinsvertreter, Athleten und Veranstalter des Bezirks.

In dieser Sitzung wird der Vorstand des Bezirks neu gewählt. Wer Freude an der Übernahme von Verantwortung im Bezirk Obberbayern für unseren Sport hat, kann sich gerne zu den Aufgaben der einzelnen Positionen bei uns informieren. Weiterhin wichtig bleibt für uns die Besetzung der Position Jugendwart im Bezirk. Anträge bitte per Formular bis 1. März 2025 an den Vorstand senden.

Unsere Gäste sind:

– Anja Renner – Olympia-Bronze-Gewinnerin von Paris
– Anthony Schwarz, Referent der NADA zum Thema Präventions-Maßnahmen in Vereinen

Wir besprechen die Veranstaltungs-Saison mit allen Terminen und Highlights. Für die KampfrichterInnen im Bezirk gibt es die Neuerungen aus der aktualisierten Sportordnung.

Der renommierte Sportartikel-Hersteller Orca und der Bayerische Triathlon-Verband (BTV) arbeiten in der Ausstattung von Nachwuchs-Athletinnen und Athleten schon länger zusammen. Ziel der Kooperation ist es, Triathletinnen und Triathleten in Bayern optimal zu unterstützen und den Zugang zu hochwertiger Ausrüstung zu erleichtern. Orca ist ein führender Hersteller von Triathlon-Bekleidung und -Ausrüstung, der für Innovation und höchsten Komfort steht.

Im Rahmen dieser Partnerschaft profitieren die Mitglieder des BTV von einer exklusiven Rabatt-Aktion auf das vielfältige Orca-Sortiment.

Mit dem Code OF_BTV20 erhalten alle Mitglieder des BTV einen Rabatt von 20% auf  www.orca.com/de-de.

Registrieren und gewinnen

Außerdem können sich alle Mitglieder unter folgendem Link registrieren und im Laufe der Saison an einer Verlosung unter allen registrierten Personen (über ALLE Orca & friends Partnerschaften) teilnehmen. Der Gewinner erhält einen Gutschein im Wert von 500 €, den er auf ORCA.com einlösen kann.

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Der Bayerische Triathlon-Verband e.V. (BTV) ist mit über 12.000 Mitgliedern in 380 aktiven Vereinen und sieben Sportbezirken der mitgliederstärkste Landesverband in der Deutschen Triathlon Union.

Der BTV betreibt aktive Talentförderung in Bayern und unterhält mehrere Kader über deren Zusammensetzung und Ausrichtung das Ressort Leistungssport entscheidet. Der Stützpunktbetrieb und Kooperationen mit den Partner- und Eliteschulen des Leistungssports sind weitere Zuständigkeiten.

Zudem arbeitet das Ressort Leistungssport aktiv mit ambitionierten Vereinen im Landesverband zusammen, um dezentrale Sportförderung zu unterstützen. Interne Zusammenarbeit und Abstimmung erfolgt mit der BTV-Jugend, den Ressorts Schulsport-, Anti-Doping-, den Regel- und Ligabeauftragten.

 

Der Bereich Leistungssport sucht ab sofort einen

LANDESTRAINER (M|W|D) in Vollzeit

Befristet bis 31.12.2026; mit Perspektive auf Verlängerung

Arbeitsort: Nürnberg

 

Die Stellenausschreibung als PDF.

Deine Aufgaben:

  • Strukturelle, organisatorische und trainingsmethodische Planung und Durchführung des Grundlagen- und Aufbautrainings der im Landesverband trainierenden Kaderathleten entsprechend des Nachwuchsleistungssportkonzepts des BTV und der DTU
  • Planung und Durchführung von Trainingslagern, Lehrgängen und Wettkämpfen
  • Durchführung von Trainingseinheiten am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg
  • Frühtraining im Rahmen der Eliteschule des Sports (Bertolt-Brecht-Schule)

Unsere Anforderungen an dich:

  • Vorzugsweise ein erfolgreich abgeschlossenes Studium im Bereich Sportwissenschaft
  • Eine gültige DOSB-B-Lizenz Olympischer Triathlon oder DOSB-A-Lizenz Olympischer Triathlon oder eine umfangreiche Erfahrung als Trainer im Triathlon-Bereich, vorzugsweise auf Landes- oder Bundesebene
  • Erfahrungen im Bereich der Talentförderung und Talententwicklung
  • Bereitschaft zur Weiterbildung über aktuelle trainingswissenschaftliche Entwicklungen in den Teildisziplinen des Triathlons und deren Einflussfaktoren auf die Leistung
  • Interesse an Mitarbeit der Entwicklung neuer Konzepte und Strukturen
  • Bereitschaft & Befähigung zur selbständigen Arbeit
  • hohe Motivation, Flexibilität und Teamfähigkeit
  • Offenheit und Loyalität sowie ein hohes Maß an Kommunikationsbereitschaft
  • Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten (z.B. Wochenende/Feiertage)
  • sichere Kenntnisse im Umgang mit PC
  • Führerschein Klasse B
  • Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses ohne Einträge

Wir bieten:

  • Eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit
  • Eine langfristige Perspektive in einem dynamischen Umfeld
  • Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung
  • 30 Tage Urlaub
  • Eine moderne Arbeitsumgebung und eine motivierende Arbeitsatmosphäre

Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Deine vollständigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Anhänge) inkl. Gehaltvorstellung bis 15. Februar 2025 ausschließlich per E-Mail an

Bayerischer Triathlon-Verband e.V.
Frau Theresa Zipf
E-Mail: geschaeftsstelle@triathlonbayern.de
Telefon: 0151 – 74106555

Die Stellenausschreibung als PDF.

Allgemeine Hinweise:

Bewerbungen auf die ausgeschriebene Stelle müssen neben einem Anschreiben die üblichen Unterlagen wie Lebenslauf, Kopien oder Abschriften der Hochschulzeugnisse oder Lizenzen sowie detaillierte Nachweise über bisherige berufliche Tätigkeiten und über die in der Ausschreibung zusätzlich verlangten Anforderungen und Voraussetzungen umfassen. Die geforderten Unterlagen sind in einem pdf-Dokument einzureichen.

Achten Sie unbedingt auf Vollständigkeit Ihrer persönlichen Kontaktdaten (auch E-Mailadresse und Handynummer). Eingangsbestätigungen werden per E-Mail versandt.

Die Erfassung und Verarbeitung der personenbezogenen Daten zum Zwecke des Bewerbungsverfahrens erfolgt auf der Grundlage des Art.6  BayDSG.

Eine Kostenerstattung für Aufwendungen, die Ihnen im Rahmen des Bewerbungsverfahrens entstehen, kann nicht erfolgen.

 

Liebe Sportlerinnen und Sportler,
liebe Vereinsmitglieder, Bezirke und Ehrenamtliche,

wenn wir das Jahr 2024 Revue passieren lassen, dürfen wir auf ein bewegtes und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Gemeinsam haben wir viel geschafft, Herausforderungen gemeistert und uns in der großen Triathlon-Familie gegenseitig unterstützt.

Ein besonderes Highlight war zweifelsohne der Gewinn der Bronzemedaille durch Anja Renner und Maria Paulig bei den Paralympischen Spielen. Ihre außergewöhnliche Leistung ist weit mehr als ein sportlicher Erfolg. Sie ist ein kraftvolles Symbol für Inklusion, Teamgeist und die Stärke, die entsteht, wenn gemeinsam an einem Ziel gearbeitet wird. Anja und Maria haben uns gezeigt, was möglich ist, wenn wir Hindernisse nicht als Grenzen, sondern als Chancen begreifen.

Doch der Erfolg unserer bayerischen Athletinnen ist nur ein Teil dessen, was dieses Jahr ausgemacht hat. In den Vereinen, Bezirken und auf den Wettkampfstrecken hat sich gezeigt, was den Triathlon auszeichnet: Einsatz, Leidenschaft und Zusammenhalt. Ohne euch, die Ehrenamtlichen, Trainerinnen und Trainer, Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie all die Helferinnen und Helfer, wäre all das nicht möglich. Ihr seid das Fundament unseres Sports, und dafür danken wir euch von Herzen!

Die Weihnachtszeit ist eine Gelegenheit, innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen: die Freude am Sport, das Miteinander und die Inspiration, die wir aus unseren gemeinsamen Erlebnissen schöpfen. Lasst uns diesen Geist ins neue Jahr tragen und 2025 mit derselben Energie und Begeisterung angehen.

Wir wünschen euch und euren Familien ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Bleibt gesund, motiviert und voller Vorfreude auf die Herausforderungen, die vor uns liegen.

Gerd Rucker
mit dem gesamten Präsidium des Bayerischen Triathlon-Verbandes e.V.

Philipp Peter ist seit über zehn Jahren Trainer im Ausdauersport. Diese Leidenschaft gibt er als Lehrbeauftragter im Bayerischen Triathlon-Verband auch an andere weiter und bildet alljährlich zahlreiche Trainerinnen und Trainer aus und fort. Als Coach erlebt man den Sport noch einmal anders: Plötzlich hat man nicht nur sich selbst gegenüber eine Verantwortung, sondern auch für andere. Warum es sich dennoch lohnt, aktiv zu sein, das haben wir Philipp gefragt.

Hallo Philipp,
als Trainer tätig zu sein, gibt noch einmal einen ganz anderen Einblick in den Sport. Was gefällt Dir daran?

Mir macht es Spaß mit Sportlern individuell zu arbeiten und meine Erfahrungen und mein Wissen im Ausdauersport weiterzugeben. Besonders spannend finde dich dabei das jeder anders ist. Auch interessant ist die Frage, wie man sich als Coach sich darauf individuell einstellt und die Trainingsplanung etc. individuell anpasst.

Hast Du selbst Triathlon gemacht oder machst Du noch Wettkämpfe?

Ja, besonders von 2006 bis 2016 war ich mit Starts in verschiedenen Liga-Teams und über die Mitteldistanz im Triathlon aktiv. Aktuell fokussiere ich mich auf das Laufen, mache Trail- und Berglauf und im Winter Skimarathons.

Wann und wo war Deine Coaching-Premiere und wie lief es?

2009 habe ich neben dem Sportstudium angefangen die ersten Sportler zu coachen. Das lief soweit gut, aber in den ersten Jahren hab ich, denke ich, sehr viel gelernt. Besonders war die Erfahrung, dass nicht nur die Planung des Trainings, sondern auch die soziale und kommunikative Komponente enorm wichtig sind für das Coaching. Das ist etwas, was man im Studium und in der Theorie nicht lernt, sondern erst durch die Arbeit mit Sportlern.

Du bildest im BTV alljährlich Trainerinnen und Trainer aus und viele weitere Trainer fort. Was ist Deine Motivation?

Ich mag es, mein Wissen aus der Praxis als Trainer und Coach weiterzugeben und freue mich, wenn viele Trainer dies dann in den Vereinen, insbesondere für die Kinder- und Jugendarbeit, einsetzen.

Welcher ist der Erfahrungswert, den Du Trainerinnen und Trainern auf jeden Fall mit in ihre Arbeit geben würdest?

Als Trainer lernt man nie aus! Bleibt dran Euch weiterzubilden und seid offen für andere Ansichten und Ansätze ohne dabei die bewährten Grundlagen mit jedem neuen Trend gleich über den Haufen zu werfen.

Über welches Trainer-Erlebnis lachst Du heute noch?

Na ja, beim einbeinig am Beckenrand den Kraul-Beinschlag vormachen sollte man halt ein gutes Gleichgewicht haben… 😉

Danke für das Interview!

Alles rund um Triathlon und „erste Male” gibt es in der Übersicht unseres Adventskalenders.

Link zur Adventskalender-Übersicht.

Fotos: BTV

 

Sportler rennt ins Wasser

„Eine Gemeinschaft für Kinder, Jugendliche und Breitensportler schaffen.“ Mit diesem Gedanken wurde Ende 1987 nicht nur die Triathlonabteilung des damaligen SC Roth 1952 gegründet, sondern auch die Idee zum Rothsee-Triathlon geboren.

Knapp eineinhalb Jahre arbeiteten die sechs Gründungsmitglieder daraufhin mit Abteilungsleiter Dietmar Schuster daran, den ersten Triathlon umzusetzen. „Dabei war unser Anspruch, wie die Veranstaltung abzulaufen hatte, und was sie den Teilnehmern bieten solle, hoch“, erinnert sich Dietmar Schuster heute.

Premiere mit 300 Teilnehmenden

Während Dietmar Schuster selbst bereits einige Triathlonrennen absolviert hatte, wussten sowohl Mitorganisatoren, als auch Helfer noch nicht im Detail, was ‚Triathlon‘ eigentlich bedeutet. „Vielleicht bekamen die Meisten noch hin, welche Sportarten zu absolvieren sind. Spätestens jedoch, bei der Frage nach der Reihenfolge, hätten viele keine Antwort mehr gehabt.“

Entsprechend gefordert war der Orga-Leiter als einziger Ansprechpartner vor der Premiere: Am Main-Donau-Kanal, der Schwimmstätte, die zu der Zeit noch im Bau war, gab es weder Trinkwasser-, noch Stromversorgung. Das benötigte Material, wie Radständer, war im Vorfeld selbst ausgeklügelt und gemeinsam gebaut worden. Das Team musste angelernt werden.

Sportliche Herausforderung und Neugierde zogen im Sommer 1989 schließlich 330 Mutige an. Sogar internationale Beteiligung aus Amerika, den Niederlanden, der DDR und Polen gab es. Über die Leistung der Teilnehmer war ebenfalls wenig bekannt – Favoriten gab es nicht. So siegte der junge Stephan Bormann aus der zweiten Startgruppe vor SC Mitglied Thomas Bernreuther. Bei den Damen gewann Claudia Hiereth (heute Dorr).

Die Auswertung lief übrigens auch damals bereits digital ab: mit einer Commodore 64 Spielekonsole und 64KB Arbeitsspeicher. „Wir sahen häufiger die Sanduhr, als die Ergebnisse auf dem Bildschirm“, kann Dietmar Schuster heute über die Schwierigkeiten im Premierenjahr lachen. Urkunden gab es für jeden Finisher handgeschrieben. Am Ende saß der Orga-Leiter „fix und fertig“ im Ziel. Doch das Niveau der Veranstaltung sprach sich schnell herum. So war der Grundstein für den Rothsee-Triathlon erfolgreich gelegt.

Als ob ein Rennen nicht genug Aufregung bedeutet hätte: Neben dem Rothsee-Triathlon wagte sich das Team direkt bei der Erstauflage auch an einen Schüler- und Schnupper-Triathlon heran, der mit 125 Startenden als gleich zu deutschlands größter Nachwuchsveranstaltung aufstieg.

Rothsee-Triathlon ohne Rothsee

Obwohl der Rothsee-Triathlon von Beginn an diesen Namen für sich beanspruchte, wurde das Rennen in den ersten acht Jahren im Main-Donau-Kanal gestartet. Der Rothsee war zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt: Erstmals voll geflutet war das Gewässer, das als  Zwischenspeicher der Donau-Main-Überleitung künstlich angelegt wurde, im Herbst 1993. Das Orga-Team des SC Roth jedoch, hatte den Umzug in den Rothsee von Beginn an im Blick.

Ein besonderes Jahr in Sachen Schwimmen war 1991, erinnert sich Orga-Leiter Dietmar Schuster. Im Kanal, der damals noch nicht für den Schiffsverkehr freigegeben war, hatten sich Algen ausgebreitet, die bis an die Wasseroberfläche wuchsen. Während sich die Schwimmerinnen und Schwimmer des „Ironman Europe“ zwei Wochen zuvor noch durch das Wassergewächs wühlten und mit grünem Behang aus dem Wasser kletterten, wurde das Team des SC Roth 1952 kreativ. Kurzerhand organisierte ein Mitglied zwei Traktoren. Diese fuhren auf beiden Seiten der Wasserstraße und „mähten“ die Algen mit einem langen Stahlseil. Ein weiterer Trupp fischte das Gewächs aus dem Wasser und transportierte es mit einem Schlauchboot an das Ufer. Die Teilnehmer schätzten den Einsatz. Nicht so begeistert war hingegen das Wasserwirtschaftsamt, das im Nachgang den Abtransport und die Entsorgung der Algenmassen forderte.

Jaques Cousteau gibt Startschuss

Fast schon wie eine Belohnung wirkt da der Besuch des berühmten Meeresbiologen Jaques-Yves Cousteau im gleichen Jahr. Der Franzose war mit seinem Forschungsschiff „Calypso“ auf dem Weg zum Schwarzen Meer. Als er von dem bevorstehenden Triathlonrennen erfuhr, unterbrach er diese Reise und besucht den Schüler- und Schnupper-Triathlon. Bereitwillig gibt er nicht nur den Startschuss von einem kleinen Motorboot aus, sondern gibt auch Autogramme und Interviews, während er von seinem Begleitteam gefilmt wird.

Neben dem Rummel um den interessierten Wissenschaftler zogen zwei weitere prominente Gäste die Aufmerksamkeit auf sich: Roths Bürgermeister Hans Weiß und der Showmaster Harry Wijnvoord lösten ein Versprechen ein und gingen selbst an den Start.

Schwimmer im Freiwasser

Der Rothsee-Triathlon macht seinem Namen alle Ehre

1994 war es dann erstmalig so weit: Der Rothsee-Triathlon machte seinem Namen alle Ehre. 763 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stürzten sich das erste Mal in das Wasser des Großem Rothsees. Obwohl der Start nur wenige hundert Meter vom angestammten Ort entfernt lag, war der Umzug nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie man meinen mag. „Die Behörden waren vor der ersten Auflage am Rothsee sehr vorsichtig. Genaue Lagepläne bis ins Detail mussten erstellt werden“, berichtet Dietmar Schuster und meint weiter, „Dabei hat man bei der Ortsbegehung immer erst einmal eine grobe Vorstellung und muss sich diese während des Aufbaus erarbeiten.“

Mit Tennisschläger zur Aeroposition

In den Anfangsjahren des Triathlon gab es noch kein passendes Material. Aus den einzelnen Disziplinen wurden Badehosen, Rennräder und Laufschuhe mitgebracht. Stück für Stück überlegten sich findige Sportler jedoch spezifische Verbesserungen der „normalen“ Sportgeräte. Wie das dann aussah, beweist Dietmar Schuster, der den Rothsee-Triathlon zwischen 1989 und 2008 federführend plante und durchführte, mit einem Foto. Auf der vergilbten Aufnahme sieht man das Rad des Triathlon-Urgesteins Kurt Einsiedel neben dem einiger Konkurrenten stehen. Während bei den anderen Rädern bereits weit ausladende Lenker mit Bogen nach vorne zu sehen sind, hat sich der Wendelsteiner Kurt Einsiedel mit einem hölzernen Tennisschläger beholfen. Sehnen wurden entfernt, der Griff abgesägt und das Rund kurzerhand auf dem normalen Rennlenker fixiert. Fertig war der Aerolenker.

Am Triathlon-Limit

Neben solchen Ereignissen gibt es zahlreiche Anekdoten.
In einer alten Ergebnisliste, erinnert sich Dietmar Schuster, findet sich beispielsweise „Max Mustermann“. Selbstverständlich hieß der Sportler, der sich dahinter verbarg, anders. „Damals kam der Athlet nach dem Rennen zum Ergebnisdienst und bat darum, aus der Ergebnisliste gestrichen zuwerden“, berichtet der Orga-Leiter. „Als man ihm erklärte, dass das nicht so einfach wäre, erzählte er, dass sein ‚Triathlon-Limit‘ von fünf Rennen pro Saison bereits überschritten wäre und seine Frau auf keinen Fall von seinem Start erfahren dürfe. Dann haben wir eben nach einer Lösung gesucht.“

Fahrräder auf Wiese

Mikro gegen Neo getauscht

Ebenfalls unerkannt wäre 1996 gerne Musiker Joey Kelly geblieben. Der Teenie-Schwarm absolvierte damals seinen ersten Triathlon – nicht ohne Hindernisse. Spätestens jedoch, als Kelly sich des viel zu großen Neoprenanzugs entledigen musste, und er daraufhin die bereits begonnene Schwimmstrecke mit Verzögerung nochmals in Angriff nahm, lag die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf dem Star. Bis zum Schluss fieberten sie mit ihm mit. Das abschließende Stück der Laufstrecke wurde er dann sogar von einer Helferin und Fan begleitet. Sie holte sich direkt im Ziel ein Autogramm ab

„Die ursprüngliche Idee bei der Gründung der Triathlonabteilung, eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu schaffen, ist an vielen Stellen noch spürbar, auch, wenn sich der Sport stark weiterentwickelt hat.
„Wir sind Unterstützern, unseren Helferinnen und Helfern und den Teilnehmern unglaublich dankbar. Für viele Situationen, die wir nur in Schlaglichtern darstellen können, die wir jedoch Jahr für Jahr erleben. Wir freuen uns auf 2025“, sagt Matthias Fritsch als einer der Orga-Leiter des Rothsee Triathlon Festivals.

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: Memmert Rothsee Triathlon

Mit dem Junior-TO Programm der DTU wird Jugendlichen ein früher Einstieg in das Kampfrichter-Amt ermöglicht. Schon ab 14 Jahren können sie Schritt für Schritt die Abläufe und Situationen der Arbeit kennenlernen, erste Erfahrungen machen, Sicherheit und Routine gewinnen. Das Besondere: Während des Programms werden Teilnehmer von einem Mentor begleitet. Auch im Bayerischen Triathlon-Verband gibt es Junior-TO-Tandems. Beispielsweise arbeiten Vince Varga-Bujak und Ulla Chwalisz zusammen. Der 17-jährige Vince Varga-Bujak hat das Interesse an dem Amt vielleicht auch von seinem Vater vererbt bekommen. Schließlich ist Bela Varga der ranghöchste bayerische Kampfrichter, ist in der Technischen Kommission der DTU und auch in Gremien der World Triathlon vertreten.

Wir haben mit Vince Varga-Bujak, Bela Varga und Ulla Chwalisz über den Kampfrichter-Job und das Programm gesprochen.

Hallo Vince,
das Junior-TO-Programm gibt es noch gar nicht so lange und du bist einer von nur wenigen Teilnehmern im Bayerischen Triathlon-Verband. Warum interessiert dich das Kampfrichter-Amt und wie kamst du zu dem Programm?

Ja, so ist es. Meine einfache Antwort darauf ist natürlich, dass mein Vater ebenfalls Kampfrichter ist. Ich selbst habe nicht viel mit Triathlon zu tun gehabt, aber im Allgemeinen bin ich durchaus ein sehr sportbegeisterter Mensch. Von klein auf war ich schon bei größeren Triathlon-Veranstaltungen dabei und fand die Arbeit meines Vaters faszinierend. Es kam auch öfter dazu, dass ich mithelfen konnte, mal bei der „Aid Station“, mal beim Athleten-Briefing. So kam es, dass die Einführung des Junior TO Programms mein Interesse geweckt hat und ich direkt im ersten Jahr dabei sein konnte.

zwei Menschen betrachten Fahrräder
Vince Varga als Junior TO beim Rothsee Triathlon

Hallo Ulla,
nun kann der Kampfrichter-Job auch so schon einigen Raum in der knappen Freizeit einnehmen. Warum hast du dich zudem entschlossen für das Programm als Mentorin zu arbeiten?

Für das Junior-TO Programm habe ich mich sofort begeistert, als ich zum ersten Mal erleben konnte, dass gerade junge Sportlerinnen und Sportler in Bewerben sehr aufmerksam auf Fairplay und Gleichbehandlung schauen. Dass das Programm bayern- und deutschlandweit Anklang findet, freut mich vor allem als Referentin für Sportentwicklung der DTU. Als Mentorin möchte ich die Begeisterung der Jugend für unseren Sport in allen Bereichen fördern. Das können wir Erfahrenen am besten durch die Vermittlung unserer Erfahrungen und Werte, in dem wir sie die Jugendlichen im Wettkampfgeschehen miterleben lassen und ihnen mit unserem Rat und unserem Wissen zur Seite stehen. Dieser Austausch gibt Erlebtes aus der Praxis an uns zurück, durch das sich alle Kampfrichterinnen und Kampfrichter weiterentwickeln können. 

Ich freue mich schon sehr auf meine Einsätze mit Vince!

Hallo Bela,
du bist einer der ranghöchsten Kampfrichter Deutschlands und warst schon bei den größten internationalen Rennen als Referee unterwegs. Wie kamst du ursprünglich zu dem Amt und was hat dich motiviert, dich dort immer weiterzuentwickeln?

Als ich 1988 als Sportler in Ungarn den Triathlon kennenlernte, steckte dieser Sport bei uns noch in den Kinderschuhen. Die Regeln verbreiteten sich fast mündlich sowohl unter den Athleten als auch unter den Organisatoren. In dieser Zeit nahm ich regelmäßig an verschiedenen Nachwuchswettbewerben teil, und als ich älter wurde, half ich immer öfter auch auf der Organisationsseite, denn es gab nie genug helfende Hände. Schon damals sah ich, dass für eine fachgerechte und faire Durchführung der Wettbewerbe auch die Kampfrichter unverzichtbar sind, aber es gab einen Mangel an ihnen, und auch ihr Fachwissen war lückenhaft. Als Athlet war ich mehrmals selbst Opfer dieser Mängel. Ich dachte, dass meine Mitstreiter und ich mehr und Besseres verdienen, und wenn ich selbst Kampfrichter wäre, könnte ich zeigen, wie man diese Aufgabe gut, oder mindestens besser, erfüllen kann. So legte ich, als ich volljährig wurde, bei der ersten Gelegenheit die Prüfung zum Kampfrichter ab.

Meinen Drang zur ständigen Weiterentwicklung und Selbstverbesserung habe ich aus meinem Elternhaus mitgebracht. Dies trieb mich dazu, mich auch als Triathlon-Kampfrichter weiterzuentwickeln und das derzeit erreichbare höchste Niveau (World Triathlon Level 3B) zu erreichen und so viel wie möglich und so fachgerecht wie möglich an diesen Sport zurückzugeben. Weitere Motivation zur Selbstverbesserung gab mir der Triathlon – wenn ich auf die letzten mehr als 35 Jahre zurückblicke, seit ich diesen Sport kennengelernt habe – hat er eine enorme Entwicklung durchgemacht, und diese Dynamik ist nach wie vor charakteristisch für den Sport. Daher war es selbstverständlich, dass ich Schritt halten muss mit den Neuerungen, um fachlich auf einem angemessenen Niveau bestehen zu können.

 

Bela Varga beim 35. Memmert Rothsee Triathlon; Foto: Sport-/Foto-Gold

Bela, du kannst auf jahrzehntelange Erfahrung im Triathlonsport zurückblicken. Was würdest du jungen Kampfrichtern unbedingt mitgeben wollen? Welche Geschichte eines Einsatzes oder Rennens würdest du in jeder Ausbildung einmal erzählen?

Wenn ein junger Kampfrichter mich um Rat bitten würde, würde ich ihm sagen, dass er an vielen Triathlon-Wettbewerben teilnehmen sollte, um die Situation der “Kunden” des Kampfrichter-“Dienstes” besser zu verstehen und nachzuvollziehen.

Ich habe viele interessante und lehrreiche Geschichten 😊, aber eine erzähle ich fast immer. Sie bezieht sich auf den Frauenwettbewerb bei den Olympischen Spielen 2012 in London, als ich als Head Referee (Einsatzleiter) aufgrund eines Zielfotos über die Goldmedaille entscheiden musste (Link: This Epic Olympic Photo Finish Happened Four Years Ago – Triathlete).

Vince, im letzten Jahr hast du in Hamburg deinen ersten Einsatz gemacht. Wie war das für dich?

Wie bereits erwähnt, habe ich bereits bei anderen Wettkämpfen ausgeholfen, daher war der Ablauf nicht unbekannt. Allerdings gab es Einblicke, die ich bis dahin nicht bekommen konnte. Hauptsächlich basierten diese auf der selbständigen Arbeit der Junior TOs, sodass man beispielsweise beim „Check In“ selbst die Fahrräder überprüfen und darüber urteilen konnte, ob diese die Vorschriften erfüllen. Im Allgemeinen war Hamburg eine gelungene Veranstaltung und hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Vince, würdest du anderen Jugendlichen ein Ehrenamt ans Herz legen?

Ich finde zwei Sachen sehr wichtig für den Sport. Erstens, dass man eine gute Atmosphäre schafft, und zweitens, dass man ein sportliches Verhalten an den Tag legt. Kampfrichter sind sehr bedeutsam für einen fairen Ablauf des Rennens und haben nicht nur im Triathlon, sondern auch in jeder Sportart mehr Respekt verdient. Wegen dieses fehlenden Ansehens ist das Kampfrichten nicht attraktiv. Deswegen sollte man durch ähnliche Programme die Wichtigkeit von Kampfrichtern betonen, und es ist schön zu sehen, wenn sich junge Leute engagieren. Es besteht generell ein Mangel an Kampfrichtern, und wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, um seine Sportart auch von der anderen Seite zu stärken, wird diese in Zukunft besser dastehen.

Vielen Dank für das Interview!

Mehr Informationen zum Junior-TO-Programm gibt es auf der Website der DTU (Link).

Fotos: Rothsee Triathlon/ Guntram Rudolph; Sport-/Foto-Gold

Forscht man nach Fred Over, findet man zahlreiche Hinweise auf einen engagierten Menschen, der sich mit Leidenschaft für die Gesellschaft engagiert. Der pensionierte Polizist aus Ingolstadt ist nicht nur aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit bekannt und geschätzt. Er engagiert sich heute vor allem politisch in der Stadt, sitzt für die ÖDP im Stadtrat, setzt sich für Mensch und Natur ein.
„Ich bin schon umtriebig und sehr aktiv“, gibt er im Telefongespräch zu. Dass der 69-Jährige auch im Triathlon viel gewirkt und bewirkt hat, findet man in der Online-Recherche hingegen nicht. „Das war ja auch noch vor der Zeit, inder es Internet gab“, lacht er. Dass ihm das Engagement von damals immer noch mit Freude erfüllt, merkt man jedoch sofort.  „Da kommen sofort viele Geschichten und Erlebnisse hoch! Wenn dich der Sport Triathlon einmal gepackt hat, bist du mit Haut und Haaren verloren“, scherzt er und direkt sprudeln die ersten Erinnerungen hervor.

Hallo Herr Over,
wann und wie kamen Sie zum Triathlon?

Beim ersten Eichstätter Triathlon – veranstaltet vom SV Marienstein im Jahre 1984 – war ich noch Zuschauer. Ich fühlte sofort Bewunderung für die Sportlerinnen und Sportler. Besonders auffällig für mich, war das Motto „Finishen!“. Es ging in der Breite nicht darum, aufs Podium zu kommen, sondern den Wettkampf zu absolvieren, durchzustehen und eben nicht aufzugeben. Zudem kam ich damals aus dem Straßenlauf und bin Marathons gelaufen. Diese Belastung war mir dann doch auf die Dauer zu einseitig. Mit Triathlon war diese eher ganzheitlich.
Ein Jahr später nahm ich dann mit einem geliehenen Rennrad in Eichstätt teil und fasste den Entschluss, dabei zu bleiben. Es wurden bis zum Ende meiner aktiven Zeit etwa 60 Triathlons und Duathlons, gekrönt von der Teilnahme am IRONMAN im Jahr 1990 in Roth bei dem mein Freund und Mitstreiters Detlef Kühnel, Rennchef war. Davor und danach war ich dort Chefkampfrichter und habe die Dopingkontrollen organisiert. (Ein gewissser Joey Kelly hat mir damals mal mit seinem Fan-Auflauf ziemliche Probleme gemacht….).

Plakat 1. Triathlon Ingolstadt

Plakat 1. Triathlon Ingolstadt

Gemeinsam mit Walter Knoll haben sie im Juli 1986 einen Triathlon in Ingolstadt initiiert und durchgeführt. Wie kam es zu der Idee?

Einen Triathlon in Ingolstadt auszurichten war unumgänglich! Mit Walter Knoll – Roland Knolls Vater – und drei ortsansässigen Vereinen musste das berühmte Wohnzimmer als Orga-Zentrale herhalten.
Ich erinnere mich, dass wir bei einem Ortstermin am Irgertsheimer See den schlechten Zustand der geplanten Wechselzone 1 beklagten. Eine Woche später stellten wir fest, dass die Stadt Ingolstadt das Stück zwischen Schwimmaussteig und Straße einfach für uns geteert hatte!
Die Idee des 1. Ingolstädter Triathlon kam insgesamt recht gut an. Eine Veranstaltung mit drei Sportarten war bis dato eben nicht bekannt. Auch die Kollegen der Polizei haben sich rasch eingestellt und für die folgenden drei Wettkämpfe, darunter auch eine Bayerische Meisterschaft, bekamen wir ausreichende amtliche Hilfe.
Aus meiner Sicht halten sich die Zuschauerzahlen auch heute nach wie vor in Grenzen, wenn die Strecken nicht durch die Innenstädte geführt werden; wir werden wohl immer eine Schubladensportart bleiben.

Heute gehört der Triathlon Ingolstadt, der durch Gerhard Budy organisiert wird, zu einer der größten bayerischen Veranstaltungen. Fast wären Sie einmal in das Orga-Team gerutscht. Wie kam das und warum hat es am Ende nicht geklappt? 

Gerhard Budy sprach mich auf der Straße, während ich auf Streife war, an und bat mich, die Organisation der Radstrecke zur Neuauflage des Ingolstädter Triathlons zu übernehmen. Ich war einen Augenblick lang nicht abgeneigt. Aber dann wurde mir die zeitliche Belastung bewusst, ich sagte ab und bat ihn um Verständnis.

 

Mann mit Motorradhelm

Fred Over im Kampfrichtereinsatz

In den Anfängen des Triathlons waren Sie federführend für den Aufbau des Kampfrichterwesens zuständig. Vor welchen Herausforderungen standen Sie in der Sportart, in der ja noch kein festes Reglement vorhanden war?

Als Abteilungsleiter Triathlon im SC Delphin hat mich Walter Knoll nach Pfofeld/Mfr. zu einem der ersten Verbandstage des BTV mitgenommen. Der damalige Präsident, Walter Pöhlmann aus Cham, suchte einen Lehrwart für die Kampfrichter- und Übungsleiterausbildung. Ich weiß nicht, wer damals durchgestochen hat, dass ich Aktiver und Polizeibeamter war – auf alle Fälle hatte ich plötzlich den Job und stellte Kampfrichterlehrgänge und eine Trainerausbildung mit dem BLSV auf die Beine.

Da Bayern schon damals in Deutschland mit Triathlon die Nase vorne hatte, galt es, diesen Ruf nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen.

Später bildete ich Bundeskampfrichter für die DTU und internationale Kampfrichter für die ETU aus und stieß dabei oft an Grenzen. Deutsche Bürokraten haben eben manchmal besondere Ansichten.

Der Sprung zur Technischen Kommission (TK) der DTU war eine Folge der oben erwähnten Ausbildung von Bundeskampfrichtern. Dazu kamen unter anderem die Einführung der Übersetzungs-Ablauflängen für Jugendliche und die Angleichung der temperaturabhängigen Neo-Regeln für Senioren.
Uns in der TK hat immer gestört, dass der Verbandstag der DTU unsere Regeländerungen meist en bloc abgestimmt hat, weil die Diskussionen darüber zu zeitraubend schienen.

Sie waren in der Folge als Wettkampfrichter national und international unterwegs. Welche Erlebnisse sind ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

1994, bei der EM in Eichstätt, muss ich Verantwortlicher der ETU gewesen sein, weil ich einen ausländischen ETU-Kampfrichter nach meines Erachtens übermäßigem Alkoholgenuss von der Tätigkeit ausschloss. Ob das zu einem internationalen Zwischenfall geführt hat, weiß ich nicht mehr. – Das hat man davon, wenn man als ETU einen Polizeibeamten internationale Kampfrichter ausbilden und einsetzen lässt (lacht).

1995, in Stockholm, verunglückte ein Teilnehmer der Junioren tödlich. Das hat uns ETU-Kampfrichter schockiert und sprachlos gemacht. Die Stadt hat nicht nur 1.000 Brücken, sondern gefühlt auch Hunderte von Kreisverkehren. Das TC der ETU, dem ich damals angehörte, hatte alles getan, um für Absicherung zu sorgen. Aber eine Unachtsamkeit bei den Absperrungen, ein unverständiger Autofahrer oder anderes reichten wohl aus. Eine tragische Erfahrung.

1996, in Szombathely, wollte man die Mariensteiner Junioren – angereist aus Eichstätt (!) – nicht starten lassen. Gemeinsam mit Sepp Vogel gelang es dann, die Startfreigabe durchzusetzen.

Bei einer Duathlon-EM in Slowenien, in Novo Mesto, bemerkte ich als Technical Delegate der ETU die vielen landwirtschaftlichen Zufahrten zur Radstrecke als Sicherheitsrisiko. Daraufhin fragte man mich, ob ich 200 oder 300 Soldaten zur Absicherung benötigte. Das Präsidium der ETU hatte uns TDs grundsätzlich zu Zurückhaltung bei Eingriffen in landesübliche Formalien angehalten und so „begnügte“ ich mich mit 100 Uniformierten – die Mindestzahl zum sicheren Ablauf. Zur Dopingkontrolle traf ich dann sechs Fotomodelle als Chaperons an.

Die schönste Location bei einer ETU-Veranstaltung erlebte ich in Mafra, Portugal, vor einem riesigen historischen Gebäude. Einem Barockpalast, der als Wettkampfzentrale und Zieleinlauf diente.

Ebenfalls 1994 durfte ich die Nationalmannschaft der DTU nach Wellington in Neuseeland als Kampfrichter zur dortigen WM begleiten. Zum ersten und letzten Mal erlebte ich auch einen Kongress der ITU mit dem damaligen Präsidenten Les McDonald. Dort fiel auch, wenn ich mich recht erinnere, die Erlaubnis, bei internationalen Wettkämpfen über 21 Grad Wassertemperatur einen Neoprenanzug zu nutzen. Das wurde dann auch auf die Regionen und Länder ausgeweitet.

Portrait

Fred Over

Was denken Sie, hat sich zwischen damals und heute im Bereich Wettkampf und Kampfrichterwesen verändert? Wi schätzen Sie diese Veränderungen ein? 

Ich kann nicht beurteilen, welche größeren oder kleineren Probleme das Kampfrichter-Wesen heute hat. Wir bewegten uns damals in der Übergangszeit zwischen dem Verbot des Windschattenfahrens und der schleichenden Freigabe, die letztendlich von der ITU mit Präsident Les McDonald den Medien zuliebe kam. Solange die TK der DTU mit mir arbeitete – oder ich mit ihr – verweigerten wir uns der Neutralität wegen sogar der Finanzierung der KR-Kleidung durch Sponsoren. Natürlich waren wir Kampfrichter nur Menschen, versuchten stets proaktiv zu entscheiden. Aber so manche dieser Entscheidungen musste aufgrund von Regelverstößen gefällt werden. Das ist heute sicher genauso. Unter Umständen macht die Verkehrsdichte heute auch die Planung von Radstrecken schwieriger. Die Beschwerden von Menschen, die sich am Veranstaltungstag ihrer gewohnten Wegstrecken beraubt sehen, sind heute die gleichen wie damals. Da hilft auch keine noch so detaillierte Vorabinformation.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich keine Minute meiner Funktionärstätigkeit wirklich bereue. BTV, DTU und die ETU hatten in mir einen altruistisch angehauchten Bürokraten gefunden, der zu vielen Dingen einfach ja gesagt hat, und sie gemacht hat.

Vielen Dank, Herr Over!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

Fotos: private Aufnahmen

Seit über zehn Jahren spricht Marco Sommer mit Menschen über Triathlon. „Triathlon Podcast“ heißt das Format treffenderweise. 2013 begann der Münchener bereits Interviews zu führen und zu veröffentlichen. Vor dem Mikro hatte er schon Stars wie Sebastian Kienle oder Timo Bracht, aber auch Einsteiger oder Engagierte. Das erste Interview führte er übrigens mit Sailfish-Macher Jan Sibbersen im Vorfeld der Sailfish Night of the Year 2012. Die Persönlichkeit des Interviewpartners herauszuarbeiten, ist seit jeher eines der Ziele von Marco Sommer. Natürlich ist er selbst Triathlon-begeistert. Seit 2007 betreibt er den Sport. Wie viele Athleten beschäftigte er sich mit Training, den Stars der Szene, versuchte Informationen, Details und Internas zu bekommen. Mit dem Format war Marco Sommer einer der Ersten in Deutschland. Auch über die Jahre hinweg entwickelte er nicht nur das Podcast Format, sondern präsentierte Triathlon und seine vielfältigen Akteure immer in einem besonderen, detailreichen, persönlichen Licht.

Portrait

Marco Sommer

Hallo Marco, wann und wie entstand die Idee einen Podcast zu machen?

Die Idee zum Podcast entstand 2012, als ich mich auf einer längeren Autofahrt fragte, wie man den Triathlonsport und seine Menschen authentisch und nahbar präsentieren könnte. Podcasts waren damals in Deutschland noch ein ziemlich neues Medium, aber ich sah auf Anhieb das Potenzial, spannende Geschichten direkt und ungefiltert an die HörerInnen zu bringen. Gesagt getan, also habe ich mich in die technischen Themen des Podcastings reingearbeitet, teilweise mit Hilfe von Podcaster Kollegen in den USA, weil es in Deutschland zu der Zeit noch nicht so viele Ressourcen gab, die sich damit auskannten. Das erste Interview mit Jan Sibbersen von Sailfish im November 2012 war dann der Startschuss meiner Podcast Reise. 

Warum ausgerechnet zum Thema Triathlon?

Schon als Kind war ich sehr sportbegeistert und wenn ich morgens vor der Schule die Zeitung gelesen habe, war der Sportteil meine erste Anlaufstelle. Seit 2007 betreibe ich den Triathlonsport selbst und war immer fasziniert von den Persönlichkeiten, den Geschichten und den Herausforderungen, die mit Triathlon verbunden sind. Ich finde das Triathlon eine unglaublich vielfältige Sportart ist, nicht nur körperlich, sondern insbesondere auch was mental zwischen den Ohren passiert. Man kann dabei sehr viel über sich selbst lernen. Triathlon hat auch das Potenzial Menschen zu inspirieren und das wollte und will ich mit meinem Podcast transportieren. Kurz gesagt ist Triathlon zu einer Leidenschaft von mir geworden.

Gerade gibt es auf der Website triathlonbayern.de eine Reihe an Portraits und Interviews. Die Erstellung ist ganz schön aufwändig. Es fließt viel Zeit in die Vorbereitung, braucht viel Abstimmung und Musße, bis schlussendlich ein Interview veröffentlicht werden kann. Wie viel Zeit hast du bisher in dein Projekt investiert und wie schaffst du dir die nötigen Ressourcen?

Gute Frage, ich denke da sind wirklich viele, unzählige Stunden reingeflossen – von der Recherche über die Vorbereitung bis hin zur Nachbearbeitung und dem Marketing der jeweiligen Podcastfolge. Da kommen sehr viele Stunden, bzw. Tage zusammen, da die Playtime aller bislang veröffentlichten Folgen mehr als zwei Wochen non-stop abspielen umfasst.

Gerade am Anfang war es sehr zeitintensiv, da ich mir ja alles selbst beigebracht habe. Heute hilft mir eine gut strukturierte Planung und die Erfahrung aus den vielen Folgen. Natürlich gibt es im Zuge der Zeit hier und da auch mal Hängerchen im Leben eines Podcasters, aber die Leidenschaft für das Triathlon Thema ist meine größte Ressource – sie treibt mich immer wieder an und lässt mich auch mal durch solche Phasen gehen.

Über 570 Folgen findet man in der triathlon Podcast Mediathek. Hast du persönlich Lieblings-Folgen? Welche Begegnungen waren besonders?

Mir sind „alle“ Interview Folgen besonders in Erinnerung geblieben und es fällt mir ehrlich gesagt schwer die eine Lieblingsfolge zu benennen. Alle Gespräche, sei es mit bekannten Profis, als auch mit interessanten Hobbysportlern und Neulingen im Sport haben mich berührt, weil sie oft unerwartet emotionale und inspirierende Geschichten erzählen. Kurz gesagt – jede Folge hat etwas Einzigartiges (diplomatische Antwort, gell 😉).

Im Vergleich zu schriftlichen Interviews braucht es für ein gutes Podcast-Gespräch Vertrauen zwischen den Gesprächspartnern und Einfühlungsvermögen. Hattest du die Fähigkeiten, eine gute Atmosphäre zu schaffen, schon immer, oder hast du sie in deiner Arbeit erst entwickelt?

Ich denke, gut Zuhören konnte ich schon immer und aufrichtiges Interesse an Menschen war ebenfalls schon immer bei mir vorhanden. Und was das Thema Interviewführung angeht, ich habe es mir einfach zugetraut und gemacht (auch ohne eine journalistische Ausbildung).

Einen klassischen Fehler habe ich gleich am Anfang gemacht, denn in mein erstes Interview bin ich mit einem detaillierten 3-seitigen Fragenskript aufgetaucht, um bestens vorbereitet zu sein. Im Nachhinein betrachtet absoluter Nonsens und Jan Sibbersen hat mir schnell den Ratschlag gegeben, das Gespräch einfach mal laufen zu lassen und nicht mich an vorgefertigten Fragen entlangzuhangeln. Den Ratschlag von Jan habe ich danach weiter beherzigt.

Ich denke, die Basis war sicherlich immer mein echtes Interesse an den Menschen und ihren Geschichten.  

Wie findest du heute, nach so vielen Folgen, noch neue Themen? Haben sich deine Ziele mit der Zeit verändert?

Der Triathlonsport entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Technologien, neue Akteure im Sport, neue Entwicklungen und Trends im Sport. Das bietet immer wieder neue Ansätze für interessante Gespräche. Der Kern bleibt aber: Menschen und ihre Begeisterung für den Sport in den Mittelpunkt zu stellen.

Vielen Dank, Marco, für dein Engagement!

Vielen Dank für die interessanten Fragen und die Möglichkeit, über meine Arbeit und Leidenschaft zu sprechen!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

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Fotos: private Aufnahmen