Theresa Baumgärtel: Im Epizentrum Triathlon-Bayerns

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Das Telefon klingelt, das E-Mail-Postfach wird minütlich voller, gleich beginnt eine Videokonferenz zum Austausch unter den Landesverbänden. Mittendrin im alltäglichen Wahnsinn steht Theresa Baumgärtel – mit kühlem Kopf. Die 31-jährige ist Geschäftsstellenleiterin des BTV und damit Ansprechpartnerin für Sportler*innen, Vereine, Kollegen aus dem Verband und aus Dachverbänden, sowie Leistungssportkoordinatorin des Stützpunktes in Nürnberg. Kurzum, sie ist viel beschäftigt. Die ehemalige Leistungssportlerinnen hat die Stelle 2019 übernommen und bereits viel mit bewegt.

Hallo Theresa, Geschäftsstellenleiterin, Trainerin und Leistungssportkoordinatorin im Bayerischen Triathlon-Verband – was umfasst deine Arbeit konkret?

Nachdem ich gleich drei verschiedene Bereiche bearbeite, sieht man schon, dass mein Job sehr vielseitig ist. Als Geschäftsstellenleitern kümmere ich mich unter anderem um die allgemeine Mitgliederverwaltung, Startpassmanagement und Lizenzverwaltung. Eine weitere umfangreiche Aufgabe ist die Unterstützung des Ehrenamts im BTV, damit wir hier in allen Bereichen vorankommen. Ein Kontakt zu Vereinen bzw. Sportler*innen kommt täglich vor.

Als Leistungssportkoordinatorin kümmere ich mich um den Bundesstützpunkt in Nürnberg bzw. den Landeskader in Bayern. Hier geht es hauptsächlich um Organisation und Planung verschiedener Förderprojekte, sowie die Beantragung von Fördermitteln.

Als Trainerin aktiv bin ich zum Beispiel in Trainingslagern des Landeskaders und bei Wettkämpfen, aber ich kann auch in Nürnberg aushelfen oder die ein oder andere Einheit gelegentlich unterstützen.

Du hast die Stelle 2019 übernommen, warst damals selbst noch im Leistungssport aktiv und betreibst auch heute noch Triathlon. Hast du dein Hobby zum Beruf gemacht, oder könntest du dir auch einen anderen Job vorstellen?

Meinen Ehrgeiz aus dem Leistungssport konnte ich direkt übernehmen und investierte viel Zeit in meine Ausbildung als Industriekauffrau und direkt im Anschluss in ein duales BWL-Studium.

Als der Landesstützpunkt in Nürnberg zum Bundesstützpunkt wurde, wurde auch die Geschäftsstelle von München nach Nürnberg verlagert. Ich wollte in meinen Beruf schon immer was mit Sport zu tun haben, allerdings sind die Stellen dann sehr begrenzt, sodass ich eher nach einer Stelle im Personalwesen gesucht habe. Als ich die Stellenanzeige des Bayerischen Triathlon-Verbandes gesehen habe, dachte ich mir, das ist ja genau mein Ding. ???? Seit vier Jahren bin ich nun dabei und ich kann wirklich sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.

Oft erledigst du mehr Aufgaben, als in deinem Arbeitsvertrag vorgesehen sind. Du organisierst, koordinierst, bist Austauschpartnerin für Überlegungen, bringst dich in übergeordneten Gremien ein. Wie schaffst du dir Ausgleich zum fordernden Job?

Der Sport ist mein Ausgleich zum Job. Ich trainiere sehr gerne und absolviere täglich eine Einheit. Die Einheit ist meist mit Familienmitgliedern oder Freundinnen. Man ist an der frischen Luft und kommt einfach mal raus. Nach einer sportlichen Aktivität kann man dann auf der Arbeit wieder richtig loslegen.

Die Geschäftsstelle wurde in den vergangenen Jahren zum Motor vieler Entwicklungen in Triathlon-Bayern. Welche Projekte liegen derzeit auf deinem Schreibtisch?

Im Moment beschäftige ich mich mit dem BTV Memmert Nachwuchscup, den wir im nächsten Jahr neu strukturieren. Angefangen von den Veranstaltern, Durchführungsbestimmungen, Punktesystem bis hin zu den Sponsoren.

Die 5×2 Fortbildungsreihe soll es in 2023 auch wieder geben, sodass ich hier gerade in der Abstimmung mit einigen Referenten bin.

Auch bin ich gerade dran für die sportlichen Damen in Bayern wieder ein „Woman Only“ Programm zu schnüren.

Stark eingesetzt habe ich mich auch für die Digitalisierung des Startpasses, was jetzt zum Glück schon abgeschlossen ist.

Welche Ziele verfolgst du noch?

Sportliche habe ich keine Ziele mehr. Meine Leistungssportkarriere ist beendet. Die letzten viere Jahre habe ich noch auf dem Podium mit der Family-Staffel bei der Challenge Roth gestanden – ich habe also alles erreicht ????

Privates kurzfristig Ziel ist, dass wir jetzt zügig unseren größeren Umbau beenden, sodass wir dann im Frühjahr in ein neues Zuhause ziehen können.

Beruflich will ich weiter viel Gas geben, wie die letzten Jahre, damit es im Triathlon weiter vorwärts geht. Leider gibt es im BTV keine Stelle mit 120%, sonst wäre sie perfekt für mich.

Welche Aufgaben machst du besonders gerne?

Wenn ich ehrlich bin, gibt es kaum eine Aufgabe die ich nicht gerne mache. Besonders gerne mache ich die Aufgaben zusammen mit meinem super Team. Hier können wir unsere Kräfte und Stärken bündeln und zügig voranschreiten.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Foto: Tom Mayer