Trisport Erding e.V. feiert 30-jähriges Bestehen

30 Jahre ist es her, dass aus einer Idee einer Handvoll Sportverrückter etwas ganz Großes wurde: der Trisport Erding e.V. wurde geboren. Ganz korrekt ist das nicht, denn die Vision eines Triathlonvereins in Erding, startete zu Beginn als Triathlonabteilung unter dem Dach des TSV Erding. Sieben Jahre später, auch, weil die Gründungsmitglieder der Abteilung langwierigen Absprachen mit dem Hauptverein und endlose Versammlungen im verrauchten Vereinsheim vermeiden wollten, wurde der Trisport Erding als eigenständiger Verein gegründet.

Ausdauersport im Fokus

Dabei war der Triathlonsport nicht ausschließlich das Hauptaugenmerk des Vereins, sondern der Ausdauersport an sich. Es gab schlichtweg noch gar nicht so viele Tritahlonwettkämpfe, sodass das Laufen primär im Fokus stand. „Unsere langen Osterläufe werde ich nie vergessen“, erinnert sich Ilka Rathje-Kübler, die 1992 mit ihrem Mann neu nach Erding kam und über die Suche nach einer Laufgruppe auf Winfried Kretschmer und Alfred Dünhuber stieß. „Die Läufe gingen in mehreren Runden um unser Haus, dort stand auch die Verpflegung mit Tee. An den Wochenenden fuhren wir zum Trainieren gerne in die Jachenau zur Hütte von Winfried und Otti. Er war von Anfang an der Visionär – ohne ihn gäbe es den Verein nicht“, erzählt Ilka.

Ein eigener Triathlon als Meilenstein

Winfried Kretschmer ist neben Ilka-Rathje-Kübler, Ottilie Freund, Bernd Grimm, Günther Emmer, Robert Wimmer, Matthias Neumayr und Karl Pfeiffer Trisportler der ersten Stunde.
Irgendwann kam auch die Idee auf, einen eigenen Triathlon zu veranstalten. „Die Anmeldungen kamen per Post zu mir. Irgendwann hat mich mein Postbote gefragt, ob ich Kettenbriefe verschicke, das wäre nämlich illegal“, erzählt Ilka lachend. Die erste Veranstaltung fand damals noch am Wörther Weiher statt. Sponsoren gab es kaum welche, „nur Dellermilch aus München“, erinnert sich Günther Emmer. Also kam es im Ziel für die Teilnehmer hauptsächlich Milchprodukte wie Frischmilch, Joghurt oder Buttermilch. „Und für die Siegerehrung mussten wir erfinderisch werden. Wir wollten unbedingt etwas „vorweisen“, deshalb haben Winfried und ich die Schilder von Pokalen, die wir selbst mal gewonnen hatten, abgemacht und neue darauf angebracht.“

Mit den Jahren wurde die Veranstaltung immer größer und zog irgendwann vom Wörther an den Kronthaler Weiher und damit in die Erdinger Innenstadt. Und je größer ein Event wird, desto wahrscheinlicher werden Pleiten, Pech und Pannen. „Einmal, das war noch in den Anfangsjahren in Erding, hatten wir am Freitagvormittag vor der Veranstaltung noch keine Genehmigung vorliegen, die aber nach einigen hektischen Telefonaten dann doch noch rechtzeitig eintraf, bevor die Verwaltung in das Wochenende ging.
Das zweite war ein Starkregen kurz vor dem Start am Kronthaler Weiher. Der Niederschlag war so heftig, dass sich über der Wasseroberfläche ein Nebel fein verteilter Wassertröpfchen bildete und die Wasserwacht sagte: Start unmöglich! Da hat sich ad-hoc ein kleines Krisenteam gebildet, das versucht hat, die Situation in den Griff zu bekommen. Ein Anruf von Jürgen bei den Fluglotsen am Flughafen hat dann ergeben, dass die Wetterfront bald durch sein würde. So war es dann auch, und bald konnte regulär gestartet werden“, erzählt Winfried Kretschmer. Und auch die beliebte Zielverpflegung sollte nicht immer vor höherer Gewalt verschont bleiben. „Ein Gewitter zog am frühen Nachmittag auf, Triathleten der Olympischen kamen ins Ziel, eine Böe riss die Pavillons samt Tischen um – Kuchen und Obst fielen zu Boden. Gott sei Dank passierte weiter nichts, keine Verletzung von Sportlern, nur etliche Pavillons waren beschädigt. Und: unser Kuchen reichte gerade noch für die letzten Sportler, die ins Ziel kamen“, erinnert sich Ottilie Freund.

Breites Vereins-Angebot und Sinn für das Miteinander

Doch die großen Sportveranstaltung, dem Stadttriathlon im Juni mit bis zu 1500 Athleten und der Stadtlauf im September, sind nur ein Teil dessen, was den Verein ausmacht. Neben einem aktiven Vereinsleben mit zahlreichen Trainingsangeboten, Workshops, Winterschwimmen, offenen Lauftreffs und Laufeinsteigerkursen (auch für Nichtmitglieder), gemeinsamen Wettkämpfen und Feierlichkeiten, steht der Trisport Erding e.V. für sein soziales Engagement. Wo immer es geht, versucht der Verein zu unterstützen und Menschen, die es weniger gut haben, Freude zu bereiten. Von Spendenläufen für die Tafel und Ukraine-Hilfe, die maßgeblich die TriKids des Vereins organisieren, über Weihnachtspackerl für den Fendsbacher Hof, Christbaumversteigerungen oder die Aktion „Aufrunden“, bei der über die Startgelder beim Triathlon Spenden u.a. für die Brücke Erding gesammelt werden.

„Sport, Soziales und Kultur – das ist die DNA des Vereins“, so Winfried Kretschmer – und das hoffentlich auch über die nächsten 30 Jahre hinaus!

Text: Trisport Erding e.V.