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Der Bundeskader der Deutschen Triathlon Union (DTU) für die Saison 2023 umfasst 33 Athletinnen und Athleten, darunter vier Bayerische. Diese hat der Verband entsprechend den gültigen Nominierungskriterien und nach Rücksprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ernannt. Anabel Knoll und Simon Henseleit wurden in den Perspektivkader berufen, die Nachwuchshoffnungen Justus Oeckl und Jan Semmler schaffen den Sprung in den Nachwuchskader 1.

Dem Olympiakader gehören 2023 drei Athletinnen und Athleten an: Laura Lindemann, Lena Meißner und Lasse Lührs. Das Trio erkämpfte sich die Einstufung durch starke Ergebnisse 2022. Lindemann belegte bei der Heim-EM in München Rang zwei im Einzel und in der Mixed Relay. Meißner und Lührs schafften es jeweils bei einem Rennen der World Triathlon Serie (WTCS) auf Rang drei.

18 Athletinnen und Athleten haben 2023 den Status des Perspektivkaders inne: Jule Behrens, Julia Bröcker, Nina Eim, Marlene Gomez-Göggel, Selina Klamt, Anabel Knoll, Annika Koch, Tanja Neubert, Lisa Tertsch sowie Henry Graf, Tim Hellwig, Simon Henseleit, Lasse Priester, Jonas Schomburg, Fabian Schönke, Justus Töpper, Johannes Vogel und Valentin Wernz. Eric Diener und Chris Ziehmer werden im Ergänzungskader geführt – und anlog zum Perspektivkader durch die DTU gefördert.

Dem Nachwuchskader 1 der Deutschen Triathlon Union gehören dieses Jahr folgende Triathletinnen und Triathleten an: Finja Schierl, Jaspar Ortfeld, Aron Thimm (alle Nachwuchskader 1 U23), Marielle Boutchi, Charlotte Funk, Felipa Herrmann sowie Lukas Meckel, Justus Oeckl, Jan Semmler und O’nel Venter.

Blick auf Olympia

„In den vergangenen Jahren ist es gelungen, uns Schritt für Schritt an die Weltklasse heranzuarbeiten, nicht mehr nur in der Spitze, sondern mittlerweile auch in der Breite. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch in einer deutlich gestiegen Anzahl an Athletinnen und Athleten in den beiden höchsten Kaderstufen wider“, sagt Thomas Moeller.

Für den Chef-Bundestrainer der DTU gilt es nun, diese Entwicklung mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024 fortzusetzen: „Bis zu Olympia sind es zwar noch rund eineinhalb Jahre. Für den internen und den internationalen Qualifikationsprozess ist 2023 für die Athletinnen und Athleten aber ein enorm wichtiges Jahr. Wir würden gerne die maximal mögliche Anzahl von jeweils drei Athletinnen und Athleten nach Paris entsenden. Ich glaube und hoffe, dass wir nach dem Testevent in Paris im August sowie dem Finale der WTC-Serie in Pontevedra Ende September bereits einen klaren Stand – auch zur internen Qualifikation für Paris 2024 haben.“ Zudem warte auf die Sportlerinnen und Sportler im Juli mit der WM in Hamburg ein emotionaler Höhepunkt.

Vier Athletinnen und Athleten im Para-Kader

Neben dem zweimaligen Paralympics-Sieger Martin Schulz gehört 2023 auch Max Gelhaar dem Paralympics-Kader an. Wie bereits 2022 werden Elke van Engelen im Perspektivkader und Benjamin Lenatz im Ergänzungskader geführt.

„Unsere Kaderathletinnen und -athleten bereiten sich zielstrebig auf die Paralympics 2024 vor und versuchen sich in dem im Juli 2023 beginnenden Qualifikationsprozess unter den Top neun in ihrer Startklasse zu platzieren, um sich ihren Traum von einem Start in Paris zu erfüllen“, sagt Tom Kosmehl, Bundestrainer Para-Triathlon. 

Zu den einzelnen Kader-Profilen geht es hier.

Foto: Carla Nagel

„Überragend, dass mir das hier zu Hause gelingt“, sagte Simon Henseleit zu seinem Sieg beim Rennen der 1. Triathlon Bundesliga am Sonntag: „Das ist auf jeden Fall eines der bisherigen Top-drei-Ergebnisse meiner Karriere.“ Der seit acht Jahren in Nürnberg lebende U23-Europameister hatte sich bei dem aus einem Prolog (250 m Schwimmen, 6,1 km Radfahren, 1,5 km Laufen) und einem zwei Stunden später folgenden Verfolgungsrennen (500 m Schwimmen, 12,2 km Radfahren, 3,5 km Laufen) bestehenden Wettkampf schon im Prolog einen Vorsprung von 22 Sekunden herausgearbeitet. Den verteidigte der für sein starkes Radfahren bekannte Athlet in der Verfolgung und siegte vor Wernz und Vogel.

Für das hep Team SUN, für das Henseleit startet, sah es damit lange sogar nach dem ersten Sieg in der Geschichte der 1. Triathlon-Bundesliga aus. Am Ende gelang der Mannschaft mit Rang zwei das dritte Podium in diesem Jahr. Den Sieg trug erneut das EJOT Team TV Buschhütten davon, das nach drei Siegen aus vier Rennen nun mit 78 Punkten ganz oben steht. Auf Rang zwei folgt der Titelverteidiger Hylo Team Saar. Die Saarländer, die mit zwei Erfolgen in die Saison gestartet waren, erreichten nach Rang fünf vor drei Wochen am Schliersee nun Platz drei.

EJOT Team macht Meisterrennen spannend

Bei den Frauen gehen das EJOT Team TV Buschhütten und Triathlon Potsdam punktgleich (78 Zähler) in den fünften Saisonwettkampf am 3. September in Hannover. Allerdings hat Titelverteidiger Buschhütten die bessere Ausgangssituation aufgrund der etwas besseren Platzziffer (48 zu 58). 

Buschhütten siegte in Nürnberg durch einen „Sweep“ von Lena Meißner, Natalie Van Coevorden und Lisa Tertsch mit der Minimalplatzziffer sechs vor Potsdam (19). Rang drei in der Tageswertung ging an das Triathlon Team DSW Darmstadt und das TRO KTT 01 (jeweils 49). Beide Mannschaften erreichten damit das beste Ergebnis dieser Saison. Die Kölnerinnen machten damit in der Tabelle die drei Punkte Rückstand auf triathlon.one Witten wett. Somit ist auch im Kampf um Gesamtrang drei Spannung im Saisonfinale geboten.

Meißner war bereits im Prolog die Schnellste und konnte sich im Verfolger auf der Laufstrecke von Van Coevorden lösen. Tertsch platzierte sich als Beste der Verfolgergruppe. Für Meißner war es der zweite Bundesliga-Einzelsieg ihrer Karriere. „Ich freue mich, dass mir der Erfolg gelungen ist. Die vergangenen Wochen und Monate liefen, was die Wettkämpfe angeht, nicht immer gut für mich. Der Sieg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen.“

Knapp 550 Triathletinnen und Triathleten im Jedermann-Rennen

Nachdem im Vorjahr coronabedingt nur die beiden Rennen der Bundesliga in Nürnberg ausgetragen werden konnten, war diesen Sommer auch ein Start von Altersklassen-Athletinnen und –Athleten über Kurz- und Sprintdistanz möglich. Von den über 400 Amateuren gingen knapp 200 Frauen und Männer bei strahlend blauem Himmel auf der beliebten Kurzdistanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen) an den Start.

Am schnellsten meisterte diese Herausforderung Kilian Bauer. Der Triathlet des SV Wacker Burghausen/enduranceshop bewältigte die Kurzdistanz in 1:50:29 Stunden. Damit war der Zweitliga-erfahrene Athlet nur etwas mehr als eine Minute schneller als Mattia Weßling (1:51:33). Der Starter des SSF Bonn Triathlon, ebenfalls schon in der 2. Triathlon-Bundesliga in Erscheinung getreten, hatte noch nach dem Schwimmen in Front gelegen, ehe Bauer ihn auf der Radstrecke stellte und dann auf dem abschließenden 10km-Lauf davonzog. Rang drei ging an Niklas Ludwig vom TSV Jahn Freising 1861 (1:56:26), der damit ebenfalls noch unter der Zwei-Stunden-Schallmauer blieb.

Bei den Damen setzte sich Sophia Ramsauer vom Team Wohlleben durch, die zwar hinter der späteren zweitplatzierten Belgierin Isabel Gillain vom Datagroup & Friends Endurance Team (2:21:10) aus dem Wasser kam, dann aber richtig in die Vollen ging. Vor allem auf der Radstrecke ließ Ramsauer der Konkurrenz keine Chance und feierte schlussendlich mit mehr als zehn Minuten Vorsprung ihren Sieg (2:11:06). Mit einer Zeit von 2:24:59 Stunden rundete Emma Roßdeutscher vom Team Optimum / RC Wendelstein das Frauenpodium als Dritte ab.

Die Hälfte der Distanz hatten die Athletinnen und Athleten auf der Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen) zu absolvieren. Hier setzten sich Daniel Reindl vom FC Sindlbach – Triathlon (58:35 Minuten) und Franziska Richartz vom Team Fitter TEC (1:06:55) durch.Rang zwei ging an den Franzosen Amaury Parrot von adidas (1:02:19) sowie Antje Ungewickell vom Team Berlin / TuS Neukölln Berlin (1:07:45). Platz drei sicherten sich Ivan Golenko (1:02:44) und Lokalmatadorin Michelle Rosenthal (1:08:37). 

Fotos: DTU/Marcel Hilger

Eine Weltpremiere lockte die Besten Triathletinnen und Triathleten sowie zahlreiche Zuschauer*innen in den Olympiapark München. Bei den „Arena Games, powered by Zwift“ kämpfen die Sportler*innen in einem spektakulären, packenden und absolut neuen Format um wertvolle Punkte im Rennen um die erste Triathlon-Esports-Weltmeisterschaft. Dabei bewies Anabel Knoll ihre Stärke in dem besonderen Wettkampfformat und wurde Dritte.

„Das Rennen war etwas komplett anderes und es war Anfangs nicht leicht sich reinzufinden. Außerdem war es durch die super kurzen Distanzen echt hart und man durfte sich wirklich keinen Fehler erlauben“ berichtet die Ingolstädterin.

In zwei Vorläufen mit je zwei Schwimm-, Rad- und Laufdurchgängen mussten sich die Sportler*innen beweisen. Dabei war Flexibilität und Perfektion gefragt. Denn die Reihenfolge der Disziplinen wurde jedes Mal neu ausgelost. Das Finale wurde als Verfolgungsrennen durchgeführt. Dabei spielte sich alles stationär im Olympiabecken, auf dem Radtrainer und Laufband ab.

Anabel Knoll

Im Damenrennen war die Britin Beth Potter unschlagbar und glänzte vor den Augen des Publikums mit beeindruckenden Leistungswerten. Im Finale setzte sich Lena Meisner vor Anabel Knoll durch. Die Olympiateilnehmerin war dennoch zufrieden: „Trotz ungewohntem Wettkampfformat war es unter dem Strich einfach eine coole Veranstaltung und hat mega Spaß gemacht. Ich hoffe, dass ich bei den nächsten beiden Super League-Rennen an meine Leistung anknüpfen kann!“

Simon Henseleit verpasst das Finale

Youngster Simon Henseleit schied im Vorlauf aus. „Vor allem der Teil auf dem Rad, ist auf Zwift einfach ganz anders, als in der realen Welt. Wenn man nach dem Schwimmen nicht in der Radgruppe dabei war, war es einfach unmöglich die Lücke zu schließen und Zeit gutzumachen. Im Gegenteil, man verlor immer mehr Zeit und war schon fast aus dem Rennen. Das wurde mir persönlich auch zum Verhängnis, aber es ging auch anderen Athleten so,“ berichtet er im Nachgang. In London möchte er jedoch wieder angreifen. 

Das Rennen der Männer wurde mit hauchdünnem Vorsprung von Aurelien Raphael entschieden, der sich gegen Max Stapley und Justus Nieschlag durchsetzte.

2022 wird die Arena Games Triathlon-Meisterschaftsserie über drei Veranstaltungen in München, London und Singapur ausgetragen. Beim großen Finale in Singapur werden die Gesamtsieger der Serie zu Esports-Triathlon-Weltmeistern gekürt.

Fotos: Super League Triathlon

Weltklasseleistungen im Sport verlangen Athletinnen und Athleten alles ab. Nicht nur im Wettkampf gilt es mit 100 Prozent bei der Sache zu sein, sondern auch im Alltag. Das bedeutet, dass der Fokus die meiste Zeit im Jahr auf Training und sportlichen Themen liegt. Andere Aktivitäten, wie Freizeit, Urlaub, aber auch Arbeit neben dem Sport, sind praktisch nicht möglich. Dass sich Sportler*innen in Nürnberg diesen Fokus überhaupt leisten können, dazu trägt der GOLDENE RING bei. Der Verein unterstützt auch Anabel Knoll und Simon Henseleit.

Anabel Knoll

„Durch Unterstützer wie den GOLDENEN RING ist es für mich viel einfacher geworden meinen Sport auf Weltniveau auszuüben. So kann ich mich voll auf meinen Beruf konzentrieren und auf das, was ich gut kann: Triathlon“, sagt Anabel Knoll, die sich im vergangenen Jahr mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen einen Traum erfüllte. Die 25-jährige hat auch nach Tokyo noch Ziele: „Natürlich liegt der Fokus jetzt schon auf der Qualifikation für die Spiele in Paris 2024. Aber auch davor gibt es kleine Zwischenziele wie die European Championships 2022 in München“.

Franca und Simon Henseleit

Simon Henseleit meisterte mit 22 Jahren im vergangenen Sommer mit einem ersten Europacup-Treppchen erfolgreich den Sprung von der Nachwuchs- in die Erwachsenenklasse. Auch er ist über die Unterstützung durch den GOLDENEN RING froh: „Vereine wie der GOLDENE RING sind enorm wichtig. Neben der Förderung von Athleten steht der GOLDENE RING für die sportliche Vielfalt in Nürnberg und zeigt, dass es neben Fußball viele andere tolle Sportarten gibt. Sport ist Teil der Kultur und ihn zu fördern und seine Vielfältigkeit zu erhalten, ist meiner Meinung nach immer gut!“

Talente in Nürnberg halten

Auf der Liste der Sportler*innen, die der GOLDENE RING bereits unterstützte oder aktuell unterstützt, finden sich viele hochdekorierte Sportler*innen aus der Region: Hockey-Olympiasieger Christopher Wesley, Taekwondo-Weltmeister Tahir Gülec oder der Paraympics-Goldmedaillengewinnerim Schwimmen, Taliso Engel. Dem Verein und seinem 1. Vorstand, Max Müller ist es wichtig , Talente als Botschafter in der Region zu halten und nicht an finanzkräftigere Vereine und Clubs andernorts zu verlieren. Der Doppelolympia-Sieger im Hockey  bringt seine Erfahrungen heute aktiv für die kulturelle Entwicklung Nürnbergs ein. Denn der Projektentwickler ist Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU und Sprecher für Verkehr, für Sport und der Konzerthauskommission. „Mein politisches Engagement beruht vor allem auf meiner Liebe zu Nürnberg“, sagt er.

Unterstützer*innen gesucht

Beispiele wie die Erfolgsgeschichten von Anabel Knoll, Simon Henseleit oder Taliso Engel zeigen: Von Sportförderung profitiert die Region in vielerlei Hinsicht. Damit Talente weiterhin in der Region gehalten werden können, freut sich der GOLDENE RING über Unterstützer*innen. Dabei sein kann man als privates Fördermitglied schon ab 50 EUR pro Jahr oder als Pate mit seinem Unternehmen.

Mehr Informationen gibt es unter https://der-goldene-ring.com/foerderer-werden/

© Text: Christine Waitz; Fotos: (c)BTV; Carla Nagel [02.03.2022]