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Vor rund einem Monat war es endlich so weit: Mit einem achten Platz meldete sich Anabel Knoll beim Europacup-Rennen in Caorle zurück. Eine langwierige Verletzung hatte die Geduld der Olympia-Teilnehmerin ordentlich auf die Probe gestellt. Seit Ende letzten Jahres bereits hatte sich die Verletzung gezogen. Doch all das Warten, all die Maßnahmen zur Regeneration haben sich gelohnt. Zwei Wochen nach Caorle kam dann der endgültige Durchbruch: Die Ingolstädterin siegt im polnischen Kielce. Und dass das keine Eintagsfliege war, bewies sie auch am vergangenen Wochenende beim Europacup im österreichischen Kitzbühel, wo sie trotz Magen-Problemen im Vorfeld einen dritten Platz erreichte. Alles wieder beim Alten, also? Wir haben Anabel Knoll gefragt.

Hallo Anabel,

Herzlichen Glückwunsch zu den starken Ergebnissen der letzten Wochen. Wie groß ist die Erleichterung, dass es nun wieder läuft?

Sehr groß! Nach so langer Verletzungszeit, und vor allem nach so langer Zeit in der keine Besserung in Sicht war, bin ich inzwischen einfach nur froh wieder schmerzfrei laufen zu können. Auch, wenn noch in sehr vermindertem Umfang.

Wie gehst Du mit solchen Verletzungen um? Wie behält man währenddessen die Ruhe und auch danach die Bedenken in Schach? 

Ich habe versucht mich abzulenken. Ich habe im Winter meine Masterarbeit fertig geschrieben und das war auf jeden Fall eine gute Ablenkung. Daneben habe ich mich auf die Dinge fokussiert, die ich machen konnte: zum Beispiel mich im Schwimmen und Radfahren nochmals zu verbessern. Alternativ zum Laufen habe ich sehr viel Zeit auf dem Stepper und Crosstrainer verbracht. Das hilft dann schon. Oder zumindest gibt es einem das Gefühl, nicht untätig zu sein.

Welche Regenerations-Strategien haben Dir zur Genesung verholfen und was würdest Du Sportlern raten, die sich ebenfalls mit Verletzungen herumplagen?

Bei mir hat leider einfach nur Geduld geholfen. Und ich denke auch, das ist das Wichtigste. Es bringt nichts, es immer wieder zu versuchen. Man muss einfach auch mal abwarten und sich auf das fokussieren, was geht. Es ist, glaube ich, auch ganz wichtig, nicht zu verbissen zu sein, sondern ruhig zu bleiben.

Was sind Deine nächsten Ziele?

Meine nächsten Ziele sind wieder zurück ins internationale Wettkampfgeschehen zu finden. Ich möchte dieses Jahr wieder bei Weltcups und WTC-Rennen das Renngeschehen mitbestimmen. Für welche Platzierung es am Ende dann reicht, ist da erstmal zweitrangig.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Foto: Carla Nagel

Das deutsche Team mit Simon Henseleit hat bei den World Triathlon Championships in Hamburg die Goldmedaille in der Mixed-Relay der Elite gewonnen. Die Mannschaft aus dem Gastgeberland setzte sich nach 1:22:08 Stunden vor Neuseeland (1:22:27) und der Schweiz (1:22:35) durch. Für Deutschland war es das erste Mixed-Relay-Edelmetall seit 2019 und der erste WM-Titel in dem spannenden und rasanten Staffelformat seit 2013.

Tim Hellwig, Annika Koch, Simon Henseleit und Laura Lindemann waren in dem rasanten Team-Wettbewerb am Start. „Wir hatten uns als Ziel gesetzt, hier zu gewinnen“, verriet Hellwig: „Aber man muss es auch schaffen, das dann umzusetzen. Da muss alles passen.“ Bei Hellwig jedenfalls passte viel: Deutschland war von Beginn des Rennens in der Spitzengruppe vertreten. „Es ist so krass, wenn man hier als Erste losläuft“, erklärte Koch. Und Henseleit fügte an: „Es ist geil, vor solch einer Kulisse solch einen Erfolg feiern zu dürfen. Ich war mir zur Hälfte des Radparts von Laura eigentlich sicher, dass wir gewinnen werden.“ Durch einen komfortablen Vorsprung von rund 20 Sekunden gerieten die letzten Minuten des Rennens zu einem Triumph-Lauf für Lindemann und das ganze Team. „Es ist solch eine Ehre, den WM-Titel nach zehn Jahren wieder nach Deutschland zurückbringen zu drüfen“, schreibt Simon Henseleit im Nachgang.

Henseleit und Knoll präsentieren sich auch im Einzelrennen stark

An den Vortagen wurden die Einzel-Wettbewerbe erstmalig im neuen Eliminator-Format über die Supersprintdistanz (300 Metern Schwimmen, 7,5 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen) ausgetragen. Hierbei folgen auf einen Vorlauf und einen Hoffnungslauf drei Finalrunden, wobei am Ende der ersten beiden Final-Durchgänge jeweils die zehn Langsamsten ausscheiden.

Bei den Frauen ging der Titel an die Französin Cassandre Beaugrand (21:35). Die Zweite der WM des Vorjahres war vor allem im Laufen die mit Abstand stärkste Athletin und siegte vor der Britin Beth Potter (21:45). Laura Lindemann (21:47) setzte sich früh auf der Laufstrecke an Position drei – und gab diese bis zum Zielstrich nicht mehr ab. Ziemlich überraschend folgten auf die EM-Zweite von 2022 dann bereits Annika Koch (21:52) auf Rang vier und Marlene Gomez-Göggel (21:55) auf Platz fünf. Anabel Knoll schaffte es bis in die zweite Runde, schied dort allerdings als 15. aus.

Weltmeister wurde Hayden Wilde aus Neuseeland (19:26), der schon im Vorjahr in Hamburg triumphiert hatte. Hinter ihm liefen der Portugiese Vasco Vilaca und der britische Weltmeister von 2022, Alex Yee (beide 19:28), durch das Ziel. Simon Henseleit hatte das Finale der besten Zehn knapp verpasst, war dennoch sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis und darauf, wie ich im moment Rennen gestalten kann.“ Das starke Abschneiden im Individualrennen hatte ihm auch den Startplatz in der Mixed Team Relay am Tag darauf verschafft.

Youngsters schlagen sich wacker

Jan Pluta und Tim Semmler

Jan Pluta und Tim Semmler, die ihr erstes großes internationales Rennen bestritten, hatten sich bereits am Donnerstag gut geschlagen, auch wenn Jan Pluta nicht ganz glücklich nach Hause fährt: „Ich kann mit meinem Rennen leider nicht ganz zufrieden sein“, berichtet er. „Nachdem ich beim Schwimmen zunächst erfahren durfte, was mit ‚internationaler Härte‘ gemeint ist, verpasste ich das Hauptfeld um wenige Sekunden. Dadurch musste ich in einer kleinen Gruppe die großen Radgruppen verfolgen, was mich viel Zeit und Energie kostete. Dementsprechend war das Laufen dann ehr ein Überlebenskampf anstatt einer Aufholjagd, die ich mit meiner Laufstärke sonst so gerne aufnehme.“ 
Dennoch war der Start vor dem Heimpublikum eine einmalige Erfahrung, gibt er zu: „Die Stimmung am Streckenrand und die Unterstützung der Zuschauer war unfassbar, als deutscher Athlet wurde man hier natürlich nochmal besonders angefeuert. Unerwartet war auch die Nähe zu den Profis, die man als Juniorenathlet hatte. Man übernachtete im selben Hotel, sah die Profis beim Essen und konnte sich mit einzelnen Elite-Athleten sogar nach ihrem Rennen noch unterhalten. Für mich war die Woche in Hamburg ein unvergessliches Erlebnis, das ich trotz des Verlaufs des Rennens positiv in Erinnerung behalten werde.“

Glücklicher war Tim Semmler: „Mein Rennen war echt solide. Im Schwimmen musste ich ganz schön kämpfen, um nach vorne zu kommen, am Ende bin ich so um Platz 30 aus dem Wasser gekommen und lag damit im Hauptfeld. Auf dem Rad konnte ich mit der Gruppe ein gutes Stück nach vorne kommen. So sind wir dann in einem riesigen Pulk abgestiegen (47 Athleten) und hatten 45 Sekunden Rückstand auf eine 4er-Gruppe. Laufen war dann echt hart! Am Ende hat es für Platz 40 gereicht. Dafür, dass ich keine spezifische Vorbereitung, und mich eigentlich auf ein kürzeres und schnelleres Format für die Junioren-EM vorbereitet hatte, war das Rennen echt zufriedenstellend. Die Woche war auch echt cool und lehrreich. Ich konnte bei meinem eigenen Rennen einiges an Erfahrung dazugewinnen. Außerdem konnten wir uns die Rennen der Profis anschauen und auch dort einiges für die Zukunft mitnehmen. Allgemein war es eine wunderschöne Woche, an die man sich sicher noch oft erinnern wird.“

Über 250.000 Zuschauer feuern Aktive an

Die Atmosphäre auf dem Hamburger Rathausmarkt und den Strecken Mitten im Herzen der Hansestadt, war – wie so oft in den vergangenen Jahren – auch bei der 21. Auflage von „the world’s biggest tri“ wieder sensationell. Über 250.000 Zusehenden verfolgten an den vier Wettkampf-Tagen die Rennen – was nicht nur bei den knapp 10.000 Athletinnen und Athleten, die bei den Welt-Titelkämpfen der Elite, des Nachwuchses und der Altersklassen aber auch in den Open Races sowie den Deutschen Meisterschaften der Para-Aktiven am Start waren, für große Freude sorgte.

Darüber hinaus gab es 26 Medaillen für die Altersklassen-Nationalmannschaft im Einzelrennen und acht Mal Edelmetall in den Mixed-Relay-Wettbewerben zu feiern. 

Link zu den Ergebnissen der Rennen.

Titelbild: © DTU/Henning Angerer

Fünf deutsche Athletinnen und zwei deutsche Elite-Athleten haben bei den World Triathlon Sprint & Relay Championships in Hamburg den direkten Einzug in die Finalläufe geschafft. Anabel Knoll und Simon Henseleit sind darunter und freuen sich nun auf das entscheidende Rennen. Das Finale wird am Samstag ab 16:20 Uhr (live auf sportschau.de, ab 18:20 Uhr auch in der ARD) mit 30 Athleten über drei Runden ausgetragen, wobei am Ende der ersten beiden Runden jeweils die zehn am schlechtesten platzierten Sportler ausscheiden, bevor im großen Finale zehn Athleten um den Titel kämpfen.

Neben den beiden bayerischen Atheten sind Laura Lindemann, Annika Koch, Marlene Gomez-Göggel und Lisa Tertsch sowie Tim Hellwig am Samstagnachmittag im Finale der im Eliminator-Format ausgetragenen Welt-Titelkämpfe im Supersprintformat sicher dabei.

Lindemann, Koch und Gomez-Göggel präsentierten sich im zweiten Frauen-Vorlauf über 300 Metern Schwimmen, 7,5 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen in starker Verfassung und belegten die Ränge drei, fünf und sechs. Für den Einzug in das Finale, war ein Platz unter den ersten zehn in einem der beiden Vorläufe nötig. Im ersten Vorlauf zeigte Lisa Tertsch, am vergangenen Sonntag Deutsche Meisterin geworden, erneut ein super Rennen und belegte Position vier.

Anabel Knoll auf der Laufstrecke WM Hamburg 2023
Anabel Knoll auf der Laufstrecke WM Hamburg 2023

Anabel Knoll gelang im selben Vorlauf mit Platz sieben ebenfalls der Finaleinzug. „Ich habe mein Ziel, unter die Top 30 zu kommen, damit erreicht. Mal schauen, was morgen noch möglich ist“, sagte die Olympia-Teilnehmerin von 2021.

Henseleit und Hellwig stark

Bei den Männern sicherte sich zuvor Simon Henseleit mit Rang sieben im ersten von zwei Qualifikationsrunden den Einzug in das Finale. „Ich bin mega happy, ich habe versucht, mich die ganze Zeit vorne zu platzieren, das hat sich ausgezahlt“, sagte der DM-Dritte mit Blick auf den extrem harten Positionskampf in allen drei Disziplinen.

Zwei Deutsche mit Chancen in den Hoffnungsläufen

Eine zweite Chance, sich für das Finale zu qualifizieren haben 40 Athletinnen heute Abend ab 19:00 Uhr in den beiden Hoffnungsläufen, darunter auch deutsche Athleten. Besonders bitter war das direkte Verpassen des Finals für Lasse Priester und Lasse Lührs als Elfter beziehungsweise 13ter des ersten Vorlaufs. Beide waren aussichtreich im Rennen um einen Top-Ten-Rang, bevor Lasse Lührs von einem anderen Athleten zu Fall gebracht und auch Lasse Priester dadurch ausgebremst wurde. 

Ebenfalls auf den Hoffnungslauf hoffen müssen Valentin Wernz, Jonas Schomburg und Johannes Vogel. Wernz und Vogel wurden Zwölfter beziehungsweise 16ter im zweiten Vorlauf, Schomburg 19ter im ersten Vorlauf.

Die bisherigen Ergebnisse sind hier zu finden.

Fotos: DTU/ Jan Papenfuss

Mit der Hoffnung auf Top-Platzierungen startet das deutsche Triathlon-Nationalteam in die World Triathlon Sprint & Relay Championships vom 13. bis 16. Juli in Hamburg.

Die Einzelwettbewerbe der Elite werden über mehrere Runden im „Eliminator-Format“ ausgetragen. Das intensive Vollgas-Rennformat fordert die Athletinnen und Athleten über zwei Tage. Als Distanz-Grundlage dient eine Super-Sprint-Strecke, die aus 300 Metern Schwimmen, 7,2 Kilometern Radfahren und 1,6 Kilometern Laufen besteht.

Die deutsche Frauen-Mannschaft wird angeführt von der frischgekürten Deutschen Meisterin Lisa Tertsch sowie von Laura Lindemann, EM-Zweite auf der Kurzdistanz im Vorjahr. Gute Chancen, das Finale der besten 30 Athletinnen am Samstag zu erreichen, haben auch Lena Meißner, Annika Koch, die DM-Dritte Marlene Gomez-Göggel und BTV-Athletin Anabel Knoll.

Bei den Männern dürften Lasse Lührs, im Vorjahr der beste Deutsche in den internationalen Rennen, sowie Lasse Priester und Tim Hellwig, der Deutsche Meister und der Deutsche Vize-Meister vom vergangenen Wochenende, die besten Chancen auf eine Spitzenplatzierung haben. Zudem starten Jonas Schomburg, in diesem Jahr bereits Sechster beim WTCS-Wettbewerb in Cagliari, Johannes Vogel, Valentin Wernz und der DM-Dritte Simon Henseleit in den Elite-Einzelwettbewerben.

Nachwuchs mit fünf Talenten am Start

In den Nachwuchs-Rennen über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) stehen zwei bayerische Sportler auf den Startlisten. und geben ihre Premiere bei einer internationalen Meisterschaft. Im Junioren-Wettbewerb starten Jan Pluta und der kurzfristig nachnominierte Tim Semmler. „Für unsere Junioren ist das Rennen eine internationale Standortbestimmung mit Blick auf die EM. Es geht also vor allem darum, internationale Erfahrung für die kommenden Jahre zu sammeln“, so Nachwuchs-Bundestrainer Frank Heimerdinger.

Starke Mixed-Relay-Teams
Am Sonntag steht mit der Sprint-Staffel der Elite ein weiteres Highlight auf dem Programm, bei dem sich das deutsche Team Chancen auf ein Top-Ergebnis ausrechnet. Wer die deutschen Farben vertritt, entscheidet sich nach den Einzelrennen.

In der Mixed Relay der Altersklassen U23/Junioren am Samstag starten für Deutschland Tanja Neubert, Julia Bröcker, Henry Graf und Eric Diener. Das Quartett sicherte sich seine Startberechtigung für Hamburg, wo die deutsche Staffel mit Medaillen-Ambitionen an der Start gehen wird, durch starke Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften der Elite am vergangenen Wochenende.

„Mit Blick auf die zuletzt im internationalen Vergleich gezeigten Leistungen sind wir zuversichtlich, bei der Heim-WM einen leistungsstarken Kader aufzubieten, der nicht nur in den Einzelrennen ein gewichtiges Wort im Kampf um die Top-Platzierungen mitreden kann, sondern auch in der Mixed Relay Chancen auf Edelmetall hat“, sagt Chef-Bundestrainer Thomas Moeller. 

Die Startlisten für alle Wettbewerbe sind hier zu finden. Die ARD überträgt und streamt auf Sportschau.de umfangreich. So laufen die Einzelentscheide der Elite am Samstag ab 18:20 Uhr live im Fernsehen, die Mixed Relay am Sonntag ab 14:10 Uhr. Eine genaue Übersicht aller weiteren Streaming-Zeiten zur JWM oder den Elite-Qualifikationen steht online zur Verfügung. 

Text: DTU; Überarbeitung: Christine Waitz; Foto: DTU/Steffen Hoffmann

Der Bundeskader der Deutschen Triathlon Union (DTU) für die Saison 2023 umfasst 33 Athletinnen und Athleten, darunter vier Bayerische. Diese hat der Verband entsprechend den gültigen Nominierungskriterien und nach Rücksprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ernannt. Anabel Knoll und Simon Henseleit wurden in den Perspektivkader berufen, die Nachwuchshoffnungen Justus Oeckl und Jan Semmler schaffen den Sprung in den Nachwuchskader 1.

Dem Olympiakader gehören 2023 drei Athletinnen und Athleten an: Laura Lindemann, Lena Meißner und Lasse Lührs. Das Trio erkämpfte sich die Einstufung durch starke Ergebnisse 2022. Lindemann belegte bei der Heim-EM in München Rang zwei im Einzel und in der Mixed Relay. Meißner und Lührs schafften es jeweils bei einem Rennen der World Triathlon Serie (WTCS) auf Rang drei.

18 Athletinnen und Athleten haben 2023 den Status des Perspektivkaders inne: Jule Behrens, Julia Bröcker, Nina Eim, Marlene Gomez-Göggel, Selina Klamt, Anabel Knoll, Annika Koch, Tanja Neubert, Lisa Tertsch sowie Henry Graf, Tim Hellwig, Simon Henseleit, Lasse Priester, Jonas Schomburg, Fabian Schönke, Justus Töpper, Johannes Vogel und Valentin Wernz. Eric Diener und Chris Ziehmer werden im Ergänzungskader geführt – und anlog zum Perspektivkader durch die DTU gefördert.

Dem Nachwuchskader 1 der Deutschen Triathlon Union gehören dieses Jahr folgende Triathletinnen und Triathleten an: Finja Schierl, Jaspar Ortfeld, Aron Thimm (alle Nachwuchskader 1 U23), Marielle Boutchi, Charlotte Funk, Felipa Herrmann sowie Lukas Meckel, Justus Oeckl, Jan Semmler und O’nel Venter.

Blick auf Olympia

„In den vergangenen Jahren ist es gelungen, uns Schritt für Schritt an die Weltklasse heranzuarbeiten, nicht mehr nur in der Spitze, sondern mittlerweile auch in der Breite. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch in einer deutlich gestiegen Anzahl an Athletinnen und Athleten in den beiden höchsten Kaderstufen wider“, sagt Thomas Moeller.

Für den Chef-Bundestrainer der DTU gilt es nun, diese Entwicklung mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024 fortzusetzen: „Bis zu Olympia sind es zwar noch rund eineinhalb Jahre. Für den internen und den internationalen Qualifikationsprozess ist 2023 für die Athletinnen und Athleten aber ein enorm wichtiges Jahr. Wir würden gerne die maximal mögliche Anzahl von jeweils drei Athletinnen und Athleten nach Paris entsenden. Ich glaube und hoffe, dass wir nach dem Testevent in Paris im August sowie dem Finale der WTC-Serie in Pontevedra Ende September bereits einen klaren Stand – auch zur internen Qualifikation für Paris 2024 haben.“ Zudem warte auf die Sportlerinnen und Sportler im Juli mit der WM in Hamburg ein emotionaler Höhepunkt.

Vier Athletinnen und Athleten im Para-Kader

Neben dem zweimaligen Paralympics-Sieger Martin Schulz gehört 2023 auch Max Gelhaar dem Paralympics-Kader an. Wie bereits 2022 werden Elke van Engelen im Perspektivkader und Benjamin Lenatz im Ergänzungskader geführt.

„Unsere Kaderathletinnen und -athleten bereiten sich zielstrebig auf die Paralympics 2024 vor und versuchen sich in dem im Juli 2023 beginnenden Qualifikationsprozess unter den Top neun in ihrer Startklasse zu platzieren, um sich ihren Traum von einem Start in Paris zu erfüllen“, sagt Tom Kosmehl, Bundestrainer Para-Triathlon. 

Zu den einzelnen Kader-Profilen geht es hier.

Foto: Carla Nagel

Deutsche Athletinnen und Athleten fiebern dem Heimspiel entgegen

Es hätte ein Heimspiel-Highlight werden sollen. Stattdessen musste sie Ingolstädterin Anabel Knoll gestern eine herbe Niederlage verkraften – nicht im Rennen, sondern bereits im Vorfeld. Die Olympiastarterin von Tokio 2021 hatte auf der Hinfahrt zum Eventgelände einen Hubbel übersehen und war, nachdem es ihr den Lenker aus der Hand geschlagen hatte, zu Fall gekommen. Beim Sturz verletzte sich die 26-Jährige am rechten Knie, biss aber auf die Zähne und fightete vor der lautstarken Kulisse unermüdlich. 

Nach starker Schwimm- und Radperformance musste die Ingolstädterin dann aber ihrer schmerzhaften Verletzung Tribut zollen und stieg aus: „Ich bin losgelaufen, auch wenn es auf dem Rad schon sehr weh tat. Ich wollte es einfach versuchen, obwohl ich wusste, dass es eigentlich keinen Sinn macht. Es hat leider überhaupt nicht funktioniert. Ich hätte vielleicht zehn Kilometer durchhumpeln können, aber da stellt sich dann auch die Frage, ob es das wert ist.“

Lindemann sorgt für Medaille

Im ersten Triathlon-Wettbewerb der Europameisterschaft 2022 in München sorgte stattdessen Laura Lindemann für die erste deutsche Medaille. Im Frauen-Einzelrennen über die Olympische Distanz belohnte sich die 26-Jährige für einen imposanten Auftritt mit Silber. Lindemann, die vom Schwimmstart weg das Rennen an der Spitze eindrucksvoll mitbestimmt hatte, musste sich nach aufopferungsvollen Kampf nur der Britin Non Stanford geschlagen geben (1:52:10), die in Runde drei im Anstieg zum Olympiaberg den Turbo zündete und ein Loch reißen konnte. Am Ende fehlten der Potsdamerin neun Sekunden zu Gold (1:52:19). Rang drei ging an die Französin Emma Lombardi (1:52:22), die Lindemann im Zielsprint hatte abschütteln können.

Laura Lindemann mit Medaille
Laura Lindemann mit Medaille

„Es war ein megagutes Rennen für mich. Von vorne bis hinten ist alles gut gelaufen. Ich habe mich gut gefühlt und bin jetzt einfach glücklich, den Vizemeistertitel geholt zu haben. Mein Ziel war eine Medaille, von daher Ziel erreicht, auch wenn ich natürlich mit Gold noch zufriedener wäre, aber Non Stanford war einfach stärker“, sagte Lindemann, die nicht nur lobende Worte für die Titelträgerin, sondern auch für das frenetisch unterstützende Publikum fand:

„Es waren sehr viele Menschen da. Vor allem auf dem Olympiaberg oben; es war unglaublich, wie laut es dort war. Es hat Spaß gemacht, das Rennen hier zu machen.“ Und das, obwohl der Kurs mit den zähen Anstiegen auf der vier Mal zu absolvierenden Laufrunde äußerst fordernd war.

„Es war natürlich nicht einfach, aber durch die ganzen Zuschauer wurde es uns einfacher gemacht. Wenn am Sonntag beim Mixed-Rennen mindestens genauso viele Zuschauer sind, dann wird es Spaß machen. Ich denke, dass die deutsche Staffel richtig gute Chancen hat, hier gut abzuschneiden.“

Eim mit grandioser Aufholjagd zu Rang vier

Etwas weniger als 30 Sekunden nach dem Spitzen-Trio des Tages überquerte Nina Eim als Vierte die Ziellinie (1:52:51). Die 24-Jährige war nach dem Schwimmen auf dem acht Mal zu umfahrenden Rad-Rundkurs maßgeblich an der Führungsarbeit der Verfolgergruppe beteiligt gewesen war und hatte dann auf der Laufstrecke ihre Qualitäten voll ausspielen können.

Radrennen der Europameisterschaften in München im Rahmen der European Championships 2022

„Ich bin wirklich sehr glücklich über die Platzierung“, freute sich Eim über ihre geglückte Aufholjagd. „Ich denke, dass ich für meine Verhältnisse ganz gut aus dem Wasser gekommen bin. Auf dem Rad haben wir dann ganz gut zusammengearbeitet und hatten sie dann ganz zum Schluss fast. Beim Laufen habe ich die ersten beiden Runden versucht, meinen eigenen Rhythmus zu laufen. Das hat sich sehr gut angefühlt. Ich habe immer versucht, den Abstand zu den ersten dreien zu minimieren, aber auf der letzten Runde habe ich gesehen, dass der Abstand wächst. Ich habe dann versucht, einfach so schnell es geht zu laufen und den vierten Platz ins Ziel zu bringen.“

Annika Koch als Zehnte (1:53:44) und Lisa Tertsch als 13te (1:54:03) trugen ebenfalls zum starken deutschen Mannschaftsergebnis bei, das Marlene Gomez-Göggel, die auf der letzten Radrunde weggerutscht und gestürzt war und zudem noch die Kette verloren hatte, als 19te (1:56:13) komplettierte.

Die deutschen Ergebnisse:

Platz 2 – Laura Lindemann
Platz 4 – Nina Eim
Platz 10 – Annika Koch
Platz 13 – Lisa Tertsch
Platz 19 – Marlene Gomez-Göggel
DNF – Anabel Knoll

Die komplette Ergebnisübersicht steht hier zur Verfügung.

Fünf deutsche Männer gegen starke internationale Konkurrenz

Die deutschen Männer kämpfen am heutigen Samstag ab 16:00 Uhr (live auf ZDF) um Top-Platzierungen. Neben Lasse Lührs, dieses Jahr zweimal in den Top-Ten bei Rennen der WTC-Serie, sind dies Lasse Priester, im vergangenen Jahr Sieger des Weltcups in Karlsbad über die Olympische Distanz, Tim Hellwig, U23-Vize-Weltmeister über die Olympische Distanz 2021, Olympia-Starter Jonas Schomburg sowie Jannik Schaufler.

Große Chance Mixed Relay

Im die Europameisterschaften abschließenden Mixed-Relay-Wettbewerb holte Deutschland bei den vergangenen beiden Europameisterschaften jeweils die Silbermedaille. Top-Favorit auf den Titel ist Weltmeister Frankreich. Das deutsche Team gewann das Mixed-Relay-Rennen in diesem Jahr in Leeds und belegte in Hamburg – trotz zweier Zeitstrafen – Rang drei.

Für Deutschland starten Stand jetzt Laura Lindemann, Nina Eim, Simon Henseleit und Valentin Wernz.

Zeitplan

Männer, Samstag, 13. August, 16:00 Uhr, ab ca. 16 Uhr im ZDF
Mixed Relay, Sonntag, 14. August, 18:00 Uhr, ab ca. 17.45 Uhr in der ARD

Text: DTU; Fotos: DTU/Petko Beier

Die Deutsche Triathlon Union nominierte in dieser Woche je fünf Athletinnen und Athleten für die Europameisterschaften im Triathlon auf der Olympischen Distanz, die im Rahmen der European Championships vom 11. bis 21. August in München stattfinden.

Neben Olympia-Starterin Anabel Knoll vertreten die deutschen Farben auch die Olympia-Achte und aktuelle Deutsche Meisterin auf der Sprintdistanz, Laura Lindemann, Lisa Tertsch, Annika Koch und Marlene Gomez-Göggel. Bei den Männern hoffen Lasse Lührs, Lasse Priester, Olympia-Starter Jonas Schomburg sowie Jannik Schaufler im Kampf um die Medaillen mitmischen zu können.

„Ich bin super happy, dass die Nominierung am Ende geklappt hat und freue mich wahnsinnig bei meinem Heimrennen an den Start zu gehen. Ich glaube die Stimmung vor Ort wird richtig cool und ich hoffe, dass auch einige bekannte Gesichter vor Ort sein werden!“, reagiert die Ingolstädterin, die in Nürnberg trainiert, auf die Nachricht.

Anabel Knoll bei den Olympischen Spielen in Tokyo

„Wir sind froh, dass wir nach einer leistungssportlichen Durststrecke nun bei unserem Heimspiel in München eine leistungsstarke Mannschaft entsenden können“, sagt DTU-Sportdirektor Jörg Bügner und fügt an: „Unsere Athletinnen und Athleten werden selbstbewusst an den Start gehen, denn sie haben in den vergangenen Wochen und Monaten starke Ergebnisse in Rennen gegen die Besten der Welt erzielt. Dies stimmt uns zuversichtlich für die Europameisterschaften und lässt uns auf starke Auftritte hoffen.“

Das Rennen der Frauen findet am Freitag, 12. August, um 17:15 Uhr statt. Die Männer sind einen Tag später um 16:00 Uhr dran. Am Sonntag, 14. August, folgt dann noch das Rennen im Mixed Relay (18:00 Uhr) mit zwei deutschen Athletinnen und zwei deutschen Athleten. Im Mixed Relay gewann Deutschland bei den vergangenen beiden Europameisterschaften jeweils die Silbermedaille.

Fotos: Carla Nagel, privat

Eine Weltpremiere lockte die Besten Triathletinnen und Triathleten sowie zahlreiche Zuschauer*innen in den Olympiapark München. Bei den „Arena Games, powered by Zwift“ kämpfen die Sportler*innen in einem spektakulären, packenden und absolut neuen Format um wertvolle Punkte im Rennen um die erste Triathlon-Esports-Weltmeisterschaft. Dabei bewies Anabel Knoll ihre Stärke in dem besonderen Wettkampfformat und wurde Dritte.

„Das Rennen war etwas komplett anderes und es war Anfangs nicht leicht sich reinzufinden. Außerdem war es durch die super kurzen Distanzen echt hart und man durfte sich wirklich keinen Fehler erlauben“ berichtet die Ingolstädterin.

In zwei Vorläufen mit je zwei Schwimm-, Rad- und Laufdurchgängen mussten sich die Sportler*innen beweisen. Dabei war Flexibilität und Perfektion gefragt. Denn die Reihenfolge der Disziplinen wurde jedes Mal neu ausgelost. Das Finale wurde als Verfolgungsrennen durchgeführt. Dabei spielte sich alles stationär im Olympiabecken, auf dem Radtrainer und Laufband ab.

Anabel Knoll

Im Damenrennen war die Britin Beth Potter unschlagbar und glänzte vor den Augen des Publikums mit beeindruckenden Leistungswerten. Im Finale setzte sich Lena Meisner vor Anabel Knoll durch. Die Olympiateilnehmerin war dennoch zufrieden: „Trotz ungewohntem Wettkampfformat war es unter dem Strich einfach eine coole Veranstaltung und hat mega Spaß gemacht. Ich hoffe, dass ich bei den nächsten beiden Super League-Rennen an meine Leistung anknüpfen kann!“

Simon Henseleit verpasst das Finale

Youngster Simon Henseleit schied im Vorlauf aus. „Vor allem der Teil auf dem Rad, ist auf Zwift einfach ganz anders, als in der realen Welt. Wenn man nach dem Schwimmen nicht in der Radgruppe dabei war, war es einfach unmöglich die Lücke zu schließen und Zeit gutzumachen. Im Gegenteil, man verlor immer mehr Zeit und war schon fast aus dem Rennen. Das wurde mir persönlich auch zum Verhängnis, aber es ging auch anderen Athleten so,“ berichtet er im Nachgang. In London möchte er jedoch wieder angreifen. 

Das Rennen der Männer wurde mit hauchdünnem Vorsprung von Aurelien Raphael entschieden, der sich gegen Max Stapley und Justus Nieschlag durchsetzte.

2022 wird die Arena Games Triathlon-Meisterschaftsserie über drei Veranstaltungen in München, London und Singapur ausgetragen. Beim großen Finale in Singapur werden die Gesamtsieger der Serie zu Esports-Triathlon-Weltmeistern gekürt.

Fotos: Super League Triathlon

Weltklasseleistungen im Sport verlangen Athletinnen und Athleten alles ab. Nicht nur im Wettkampf gilt es mit 100 Prozent bei der Sache zu sein, sondern auch im Alltag. Das bedeutet, dass der Fokus die meiste Zeit im Jahr auf Training und sportlichen Themen liegt. Andere Aktivitäten, wie Freizeit, Urlaub, aber auch Arbeit neben dem Sport, sind praktisch nicht möglich. Dass sich Sportler*innen in Nürnberg diesen Fokus überhaupt leisten können, dazu trägt der GOLDENE RING bei. Der Verein unterstützt auch Anabel Knoll und Simon Henseleit.

Anabel Knoll

„Durch Unterstützer wie den GOLDENEN RING ist es für mich viel einfacher geworden meinen Sport auf Weltniveau auszuüben. So kann ich mich voll auf meinen Beruf konzentrieren und auf das, was ich gut kann: Triathlon“, sagt Anabel Knoll, die sich im vergangenen Jahr mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen einen Traum erfüllte. Die 25-jährige hat auch nach Tokyo noch Ziele: „Natürlich liegt der Fokus jetzt schon auf der Qualifikation für die Spiele in Paris 2024. Aber auch davor gibt es kleine Zwischenziele wie die European Championships 2022 in München“.

Franca und Simon Henseleit

Simon Henseleit meisterte mit 22 Jahren im vergangenen Sommer mit einem ersten Europacup-Treppchen erfolgreich den Sprung von der Nachwuchs- in die Erwachsenenklasse. Auch er ist über die Unterstützung durch den GOLDENEN RING froh: „Vereine wie der GOLDENE RING sind enorm wichtig. Neben der Förderung von Athleten steht der GOLDENE RING für die sportliche Vielfalt in Nürnberg und zeigt, dass es neben Fußball viele andere tolle Sportarten gibt. Sport ist Teil der Kultur und ihn zu fördern und seine Vielfältigkeit zu erhalten, ist meiner Meinung nach immer gut!“

Talente in Nürnberg halten

Auf der Liste der Sportler*innen, die der GOLDENE RING bereits unterstützte oder aktuell unterstützt, finden sich viele hochdekorierte Sportler*innen aus der Region: Hockey-Olympiasieger Christopher Wesley, Taekwondo-Weltmeister Tahir Gülec oder der Paraympics-Goldmedaillengewinnerim Schwimmen, Taliso Engel. Dem Verein und seinem 1. Vorstand, Max Müller ist es wichtig , Talente als Botschafter in der Region zu halten und nicht an finanzkräftigere Vereine und Clubs andernorts zu verlieren. Der Doppelolympia-Sieger im Hockey  bringt seine Erfahrungen heute aktiv für die kulturelle Entwicklung Nürnbergs ein. Denn der Projektentwickler ist Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU und Sprecher für Verkehr, für Sport und der Konzerthauskommission. „Mein politisches Engagement beruht vor allem auf meiner Liebe zu Nürnberg“, sagt er.

Unterstützer*innen gesucht

Beispiele wie die Erfolgsgeschichten von Anabel Knoll, Simon Henseleit oder Taliso Engel zeigen: Von Sportförderung profitiert die Region in vielerlei Hinsicht. Damit Talente weiterhin in der Region gehalten werden können, freut sich der GOLDENE RING über Unterstützer*innen. Dabei sein kann man als privates Fördermitglied schon ab 50 EUR pro Jahr oder als Pate mit seinem Unternehmen.

Mehr Informationen gibt es unter https://der-goldene-ring.com/foerderer-werden/

© Text: Christine Waitz; Fotos: (c)BTV; Carla Nagel [02.03.2022]