Marco Sommer spricht seit über zehn Jahren über Triathlon

Seit über zehn Jahren spricht Marco Sommer mit Menschen über Triathlon. „Triathlon Podcast“ heißt das Format treffenderweise. 2013 begann der Münchener bereits Interviews zu führen und zu veröffentlichen. Vor dem Mikro hatte er schon Stars wie Sebastian Kienle oder Timo Bracht, aber auch Einsteiger oder Engagierte. Das erste Interview führte er übrigens mit Sailfish-Macher Jan Sibbersen im Vorfeld der Sailfish Night of the Year 2012. Die Persönlichkeit des Interviewpartners herauszuarbeiten, ist seit jeher eines der Ziele von Marco Sommer. Natürlich ist er selbst Triathlon-begeistert. Seit 2007 betreibt er den Sport. Wie viele Athleten beschäftigte er sich mit Training, den Stars der Szene, versuchte Informationen, Details und Internas zu bekommen. Mit dem Format war Marco Sommer einer der Ersten in Deutschland. Auch über die Jahre hinweg entwickelte er nicht nur das Podcast Format, sondern präsentierte Triathlon und seine vielfältigen Akteure immer in einem besonderen, detailreichen, persönlichen Licht.

Portrait

Marco Sommer

Hallo Marco, wann und wie entstand die Idee einen Podcast zu machen?

Die Idee zum Podcast entstand 2012, als ich mich auf einer längeren Autofahrt fragte, wie man den Triathlonsport und seine Menschen authentisch und nahbar präsentieren könnte. Podcasts waren damals in Deutschland noch ein ziemlich neues Medium, aber ich sah auf Anhieb das Potenzial, spannende Geschichten direkt und ungefiltert an die HörerInnen zu bringen. Gesagt getan, also habe ich mich in die technischen Themen des Podcastings reingearbeitet, teilweise mit Hilfe von Podcaster Kollegen in den USA, weil es in Deutschland zu der Zeit noch nicht so viele Ressourcen gab, die sich damit auskannten. Das erste Interview mit Jan Sibbersen von Sailfish im November 2012 war dann der Startschuss meiner Podcast Reise. 

Warum ausgerechnet zum Thema Triathlon?

Schon als Kind war ich sehr sportbegeistert und wenn ich morgens vor der Schule die Zeitung gelesen habe, war der Sportteil meine erste Anlaufstelle. Seit 2007 betreibe ich den Triathlonsport selbst und war immer fasziniert von den Persönlichkeiten, den Geschichten und den Herausforderungen, die mit Triathlon verbunden sind. Ich finde das Triathlon eine unglaublich vielfältige Sportart ist, nicht nur körperlich, sondern insbesondere auch was mental zwischen den Ohren passiert. Man kann dabei sehr viel über sich selbst lernen. Triathlon hat auch das Potenzial Menschen zu inspirieren und das wollte und will ich mit meinem Podcast transportieren. Kurz gesagt ist Triathlon zu einer Leidenschaft von mir geworden.

Gerade gibt es auf der Website triathlonbayern.de eine Reihe an Portraits und Interviews. Die Erstellung ist ganz schön aufwändig. Es fließt viel Zeit in die Vorbereitung, braucht viel Abstimmung und Musße, bis schlussendlich ein Interview veröffentlicht werden kann. Wie viel Zeit hast du bisher in dein Projekt investiert und wie schaffst du dir die nötigen Ressourcen?

Gute Frage, ich denke da sind wirklich viele, unzählige Stunden reingeflossen – von der Recherche über die Vorbereitung bis hin zur Nachbearbeitung und dem Marketing der jeweiligen Podcastfolge. Da kommen sehr viele Stunden, bzw. Tage zusammen, da die Playtime aller bislang veröffentlichten Folgen mehr als zwei Wochen non-stop abspielen umfasst.

Gerade am Anfang war es sehr zeitintensiv, da ich mir ja alles selbst beigebracht habe. Heute hilft mir eine gut strukturierte Planung und die Erfahrung aus den vielen Folgen. Natürlich gibt es im Zuge der Zeit hier und da auch mal Hängerchen im Leben eines Podcasters, aber die Leidenschaft für das Triathlon Thema ist meine größte Ressource – sie treibt mich immer wieder an und lässt mich auch mal durch solche Phasen gehen.

Über 570 Folgen findet man in der triathlon Podcast Mediathek. Hast du persönlich Lieblings-Folgen? Welche Begegnungen waren besonders?

Mir sind „alle“ Interview Folgen besonders in Erinnerung geblieben und es fällt mir ehrlich gesagt schwer die eine Lieblingsfolge zu benennen. Alle Gespräche, sei es mit bekannten Profis, als auch mit interessanten Hobbysportlern und Neulingen im Sport haben mich berührt, weil sie oft unerwartet emotionale und inspirierende Geschichten erzählen. Kurz gesagt – jede Folge hat etwas Einzigartiges (diplomatische Antwort, gell 😉).

Im Vergleich zu schriftlichen Interviews braucht es für ein gutes Podcast-Gespräch Vertrauen zwischen den Gesprächspartnern und Einfühlungsvermögen. Hattest du die Fähigkeiten, eine gute Atmosphäre zu schaffen, schon immer, oder hast du sie in deiner Arbeit erst entwickelt?

Ich denke, gut Zuhören konnte ich schon immer und aufrichtiges Interesse an Menschen war ebenfalls schon immer bei mir vorhanden. Und was das Thema Interviewführung angeht, ich habe es mir einfach zugetraut und gemacht (auch ohne eine journalistische Ausbildung).

Einen klassischen Fehler habe ich gleich am Anfang gemacht, denn in mein erstes Interview bin ich mit einem detaillierten 3-seitigen Fragenskript aufgetaucht, um bestens vorbereitet zu sein. Im Nachhinein betrachtet absoluter Nonsens und Jan Sibbersen hat mir schnell den Ratschlag gegeben, das Gespräch einfach mal laufen zu lassen und nicht mich an vorgefertigten Fragen entlangzuhangeln. Den Ratschlag von Jan habe ich danach weiter beherzigt.

Ich denke, die Basis war sicherlich immer mein echtes Interesse an den Menschen und ihren Geschichten.  

Wie findest du heute, nach so vielen Folgen, noch neue Themen? Haben sich deine Ziele mit der Zeit verändert?

Der Triathlonsport entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Technologien, neue Akteure im Sport, neue Entwicklungen und Trends im Sport. Das bietet immer wieder neue Ansätze für interessante Gespräche. Der Kern bleibt aber: Menschen und ihre Begeisterung für den Sport in den Mittelpunkt zu stellen.

Vielen Dank, Marco, für dein Engagement!

Vielen Dank für die interessanten Fragen und die Möglichkeit, über meine Arbeit und Leidenschaft zu sprechen!

Der Beitrag erschien im Rahmen der Serie „40 Jahre Triathlon in Bayern“. Alle Beiträge finden Sie hier.

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Fotos: private Aufnahmen