Als Breiten-, Gesundheits- und Hobbysport ist Triathlon bestens geeignet, denn er vereint gesunde Ausdauersportart und variable, vielseitige Belastungen zu einem Sport, der sich sowohl alleine, als auch in Gemeinschaft perfekt gestalten lässt. Veranstaltungen und Wettkämpfe gibt es in Bayern für jedes Leistungsniveau.

Im Juni erschien das Buch „Reife Leistung: Mit Sport dem Alter trotzen. Inspirierende Geschichten von Menschen über 70“. Der Journalist Christoph Cöln zeigt am Beispiel von elf Seniorensportlerinnen und -sportlern, wie man noch im hohen Alter Unglaubliches aus sich herausholen kann. Unter den Portraitierten ist auch Gerhard Müller. Der Triathlet des TDM Franken gehört mit 74 Jahren zu den ältesten Sportlern in Bayern – und sicher auch zu den erfahrensten. 411 Triathlons stehen nach der Saison 2020 zu Buche. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Hallo Gerhard,
im Buch von Christoph Cöln findet sich Dein Porträt neben zehn weiteren inspirierenden Senioren-Sportlern. Was eint euch, obwohl ihr in verschiedensten Sportarten aktiv seid?

In welcher Sportart man sich betätigt ist nicht so wichtig, finde ich. Hauptsache man macht etwas und es bringt Freude und Spaß. Ich denke, das eint alle portraitierten Sportlerinnen und Sportler im Buch!
Christoph Cöln schrieb mich an – nicht wegen Triathlon – sondern weil er in der Zeitschrift „Hand-Woche“ gelesen hatte, dass ich seit 64 Jahren aktiv Handball spiele und mit 1.624 Spielen einen Rekord aufgestellt habe. Denn ich begann meine Sportleidenschaft mit Handballspielen und bin seit dem 11. Lebensjahr dabei. Freunde und Kameradschaft waren damals für mich wichtig und sind es auch heute noch. Erst mit 18 kam ich ja dann zum Laufsport. Das war 1964. Die Urkunde meines ersten Crosslaufs in Ansbach ist immer noch vorhanden.

Was macht für dich nach wie vor den Reiz des Sporttreibens aus?

Bewegung, frische Luft, Training der Muskeln, Schließen neuer Kontakte – all diese Punkte geben mir die Chance älter zu werden als andere Personen. Bis auf Stabhochsprung und Klettern kann man jede Sportart mit mir machen. Ich bin stolz darauf, dass ich beispielsweise auch 42 Mal das das bayerische und deutsche Sportabzeichen erreicht habe, dass ich immer noch mit Freunden Bowling,Tischtennis oder Tennis spiele. Dass ich alles mit der linken oder rechten Hand oder Fuß machen kann.

Du bist seit über 50 Jahren im Ausdauersport unterwegs. Dabei dürfte diese Saison die wohl Außergewöhnlichste gewesen sein. Doch auch eine Wettkampfabsage nach der anderen konnte dich nicht stoppen. Wo warst du am Start und hattest du dennoch Freude an den Rennen?

411 Wettkämpfe über 33 Jahre hinweg ergibt über 12 Rennen pro Jahr. Meist waren es olympische- oder Mitteldistanzen aber auch sieben Langdistanzen. Ich war an 114  verschiedenen Wettkampforten. In diesem Jahr bin ich über 600 Kilometer mit dem Auto für ein einziges Rennen über 200m Schwimmen, 9,5km Radfahren und 2,5km laufen gereist. Verrückt, normalerweise würde ich das nie machen. Aber wenigsten einen Wettkampf wollte ich 2020 absolvieren.
Danach habe ich in ganz Deutschland gesucht, ob vielleicht noch weitere Wettkämpfe stattfinden. Denn ich hatte 32 Jahre ununterbrochen das Goldene Sportabzeichen absolviert und wollte das auch dieses Jahr erreichen. So reiste ich noch nach Oettingen, Thiersee (Kufstein), München, Weiden, Schleusingen (Suhl) und Greifensee (Zürich) und machte zwei virtuelle Rennen „in“ Herzogenaurach und „am“ Schliersee. So erreichte ich 11 Wettkämpfe in neun Wochen.

Alle fünf Jahre bereitest Du dich auf eine Langdistanz vor. Im nächsten Jahr bist Du für den Challenge Roth gemeldet. Auf was freust Du dich besonders?

Ich habe schon Langdistanzen in Frankfurt, Zürich, Kulmbach mitgemacht. Doch die Frage lässt sich leicht beantworten: Roth ist in allen Bereichen absolute Spitze.

Gibt es aus über 30 Jahren Triathlon und über 400 Wettkämpfen ein Ereignis, das heraussticht? Ein Rennen, an das Du dich besonders erinnerst?

Ach , es gibt viele schöne Erinnerungen und Anekdoten bei Wettkämpfen. Meine Urkunden, Ergebnislisten, Fotos und Zeitungsausschnitte erinnern mich daran. Dass ich in meinem Sportkeller alle T-shirts aufgehoben habe, wussten bisher die wenigsten. Aber es gibt schon einige “Lieblinge”. Da wären die des Schliersee-Triathlon. Zwischen der Premiere 1988 und 2018 war ich ununterbrochen dabei – 31 Mal! 2019 hatte ich leider eine Woche vor dem Wettkampf einen unverschuldeten Radunfall. 2020 ist er ausgefallen. Beide Male habe ich dieses Jahr “virtuell” nachgeholt.

2046 werde ich mit 100 Jahren meinen letzten Wettkampf bestreiten. Freue mich jetzt schon auf viele Athleten, die mich dann begleiten, damit nichts passiert.

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [17.10.2020]; Fotos: Gerhard Müller

Mit 53 Jahren fand Konrad Puk zum Triathlon. Heute, mit 72, ist er immer noch mit vollem Einsatz dabei. Was so schon größte Anerkennung und Beachtung findet, das dürfte durch seinen Kampfeswillen nur noch gesteigert werden. Denn im vergangenen Jahr stürzte der Athlet des SV GW Holzkirchen in der Vorbereitung auf die Duathlon WM in Zofingen schwer. Er zog sich mehrere Knochenbrüche, darunter an der Halswirbelsäule, Prellungen und Platzwunden zu – und schätzte sich dennoch glücklich, dass der Sturz in Anbetracht der Schwere glimpflich ausgegangen war. Nichtsdestotrotz musste er sich mehrerer Operationen unterziehen und eine lange Erholungszeit samt Reha-Maßnahmen in Kauf nehmen. Doch davon lässt sich der passionierte Ausdauersportler nicht aufhalten und hatte eigentlich sein Wettkampf-Comeback in diesem Jahr geplant. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten.

Hallo Konrad,
dass der erste Wettkampf nach deinem schweren Sturz noch warten muss, ist derzeit eher den Umständen zu schulden, als Deinem Trainingszustand. Was hat Dir dabei geholfen, so schnell wieder auf die Beine zu kommen?

Es gibt sehr viele Gründe für meinen guten Genesungsprozess. Der wichtigste ist wohl erst einmal das Glück, den Unfall überhaupt überlebt zu haben. Dann hatte ich Glück mit meinen Ersthelfern, Glück bei meinem schnellen Transport nach Murnau, Glück bei den Operationen. Ich hoffe, das Glück bleibt mir auch zukünftig gewogen.

Daneben unterstützt mich mein Umfeld in jeder Form: Vor allem meine Frau, meine Freunde und meine Ratgeber. Meine Physios, gemeinsam mit meinen regelmäßigen Übungen für Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht, sowie Spinning, Gymnastik im Sportverein und weitere Bewegungen, sorgen dafür, dass die Regeneration gezielt voran geht. Seit Mitte Januar gehe ich sogar schon wieder joggen. Mittlerweile kann ich schon wieder über 16 Kilometer in unter zwei Stunden laufen, Rennradtouren machen und sogar auf der Zeitfahrmaschine fahren.

Daneben sind, denke ich, Geduld, Achtsamkeit und klare, machbare Ziele wichtig. Auch vertraue ich in meine Selbstheilungskräfte und unterstütze diese mit vielen kleinen Aktionen (viel Schlafen, kein Alkohol, der Konsum von rohem Ingwer und das Intervallfasten 1 bis 2 Mal pro Woche). Ich war jederzeit fest davon überzeugt, wieder einen Triathlon zu machen. Im Krankenhaus haben wir deshalb Bilder bzw. Zeitungsausschnitte von meinen größten sportlichen Erlebnissen aufgehängt. Das half mir!

Der Startplatz für den Challenge Roth im nächsten Jahr ist bereits gesichert. Was sind Deine Ziele für das Rennen?

Mein Ziel ist immer das gleiche: Gesund ankommen und viel Freude und Spaß dabei haben. Bei 60 Triathlon-Starts habe ich in all den Jahren nur drei Mal nicht gefinisht. Für Roth kommt noch speziell hinzu, dass ich die unglaublichen Anfeuerungen und die Atmosphäre genießen und Freunde treffen möchte.

Das Schöne am Triathlon ist eben auch, dass man in jedem Alter beginnen kann. Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du realisiert hast, dass Dich der Sport definitiv länger begleiten wird?

Genau weiß ich das nicht mehr. Mit nur etwas Radtraining zur Vorbereitung hat mir mein erster Triathlon im Jahr 2001 viel Spaß gemacht. Ich war überrascht, dass ich mich nicht quälen musste. Trotz vieler Fehler gewann ich meine Altersklasse auf Anhieb. Ich dachte mir, das geht noch besser. Leider hatte ich im gleichen Jahr einen Knöchelbruch, so dass ich erst im Jahr 2004 in Bad Tölz wieder starten konnte. Von da an waren es viele glückliche Zufälle und schöne Triathlonerlebnisse, die mich im Jahr 2014 zu meiner 1. Langdistanz in Roth brachten. Danach wurde ich mit 67 Jahren Mitglied in der Deutschen Triathlon Altersklassennationalmannschaft, was mir heute noch zusätzlichen Antrieb und Freude bereitet und mir neue internationale und nationale Freundschaften beschert hat.

Dauerhaft Sport betreiben bedeutet auch, dass man hin und wieder Rückschläge hinnehmen oder mit Schwierigkeiten umgehen muss. Auch bei Deiner Genesung verlief nicht alles reibungslos. Wie gehst Du mit solchen Durststrecken um?

Rückschläge sind für mich Enttäuschung und Ansporn zugleich. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, bzw. was mir mein Körper damit sagen will. Nach dem Rückschlag folgt meistens PECH (Pause – Eis – Compression – Hochlegen) und ein Erfahrungsaustausch mit „meinem“ Netzwerk. Doch dann geht es wieder vorsichtig weiter. Manchmal nutze ich das „Pausen-P“, um in den Urlaub zu fahren. Das wichtigste ist vielleicht: All meine Erlebnisse möchten ich nicht missen. Für mich gilt das Motto: Wer nicht anfängt, hat schon verloren!

Vielen Dank für das Interview!

© Text: Christine Waitz; [20.8.2020]; Foto: Robert Gerigk – www.sportfoto.ws

Susanne Apfel kann sich zum Saisonauftakt über den Vize-Europameistertitel der AK 60-64 auf der Duathlon-Kurzdistanz freuen. Sie feierte den Erfolg am vergangenen Wochenende im andalusischen Punta Umbria. Lediglich die Britin Teresa Willcox war schneller als die Sportlerin des SVG Ruhstorf. Mit dem Erfolg setzt sie eine lange Liste an Duathlon-Spitzenplatzierungen fort. 2015 war sie das erste Mal Europameisterin auf der Duathlon Langdistanz, 2017 Weltmeisterin, vier EM Vizetitel sammelte sie bisher.

Wir haben uns mit der Duathlon-Spezialistin über das Rennen und ihre weiteren Saisonziele unterhalten.

Hallo Susanne,
herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg! Du warst in Punta Umbria über gleich zwei Distanzen am Start. Am Samstag bei der windschattenfreien Sprintdistanz und am Sonntag bei der Duathlon-Kurzdistanz. Wie haben Dir die Rennen in Andalusien gefallen?

Susanne Apfel auf der Laufstrecke

Die Veranstaltung war perfekt organisiert, die Strecken nur mit wenigen Höhenmetern, aber trotzdem nicht ganz einfach durch die vielen Wenden.
Auf der Sprintdistanz hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht, da es doch etwas Glückssache ist, ob man eine passende Gruppe auf der Radstrecke findet. Das war dann auch das Problem. Nach ein paar Kilometern alleine habe ich zunächst auf eine Britin aufgeschlossen. Zusammen haben wir weiter aufgeholt, aber die Arbeit war recht ungleich auf mich verteilt. Einige Kilometer zu Viert, bald nur noch zu Dritt, konnte ich mich etwas erholen, aber eigentlich war es mir zu langsam. Alleine wegfahren wollte ich aber auch nicht, ich hatte ja noch Programm vor mir. So blieben wir bis zur Wechselzone zusammen. Mit meinen Laufleistungen war ich sehr zufrieden, obwohl ich beim zweiten Lauf nicht mehr alles gegeben habe. Mehr als Platz vier wäre sowieso nicht drin gewesen.
Mein Hauptaugenmerk galt von vorne herein der Kurzdistanz. Etwas überraschend war ich von Anfang an auf Platz zwei. Nach dem Radfahren war aber der Vorsprung auf Sekunden zusammengeschmolzen. Ich hatte unterwegs ganz bewusst „Spaß“ und fast zu spät festgestellt, dass ich noch gar nichts gewonnen hatte. Durch einen guten Wechsel und einer nochmal ordentlichen Laufleistung konnte ich dann doch Silber retten.

Cross, Sprint-, Kurz-, Langdistanz – Hauptsache Duathlon. Was fasziniert Dich an der Kombination aus Laufen, Radfahren und Laufen besonders?

Duathlon ist ganz schön hart. Es ist ein ständiges Lernen: Wo liegen die Grenzen? Wie teile ich es mir richtig ein? Wie gehe ich mit Niederlagen um? Was mache ich, wenn ich ans Aufgeben denke? Was kann ich besser machen? Bei einem Einzelwettkampf Laufen oder Radfahren finde ich das wesentlich einfacher.

Du startest seit Jahren in der Altersklassennationalmannschaft und holst regelmäßig Podiumsplätze. Wie kamst du zum Sport und wie viel Zeit und Energie investierst Du heute?

Ich kam mit fast 30 Jahren zum Laufsport, um etwas für die Figur zu tun. Zunächst war ich nur beim Lauftreff. Bald wurde es mehr. 1989, im Geburtsjahr meiner zweiten Tochter, machte ich meinen ersten Volkslauf. Ab dann war ich „angefixt“. Mein drittes Kind kam, gleichzeitig war ich immer berufstätig. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit zu Laufen. Doch es tat mir gut für Körper und Geist. So wurde ich eine gute Mittelstreckenläuferin. Mit fast 50 habe ich verletzungsbedingt dann das Radfahren für mich entdeckt. Mehr aus Jux habe ich 2012 bei den Bayerischen Duathlon-Meisterschaften teilgenommen und gleich gewonnen. Im gleichen Jahr startete ich dann bei der Cross-DM.

Regelmäßig auf dem Podium: Susanne Apfel

Der Virus „Duathlon“ hatte mich gepackt. 2013 folgte die erste EM, 2014 gab es erstes EM-Bronze. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich auch beim zweiten Lauf eine ordentliche Leistung bringen konnte. Seit Mitte 2016 trainiere ich nach professionellen Trainingsplänen. Seitdem verbessere ich meine Leistungen kontinuierlich, aber durchaus auch mit Rückschlägen. Meine Freizeit und Urlaube sind dem Sport gewidmet, abhängig von der Trainingsphase investiere ich fünf (im Winter) bis zwölf Stunden wöchentlich fürs Training, Ausreißer nach oben und unten inbegriffen.

Bei uns steht die Saison gerade erst in den Startlöchern. Welche Ziele verfolgst du noch?

Dieses Jahr sind die EM/DM in Alsdorf und WM in Viborg über die Mitteldistanz fest geplant. Ebenso die Bayerische Meisterschaft (Sprint) und vielleicht Zofingen. Möglicherweise auch wieder ein Cross in Rumänien (dann auch Tri). Und für’s Training Volks- und auch Meisterschaftsläufe und ein paar Radrennen. Eigentlich sage ich schon seit Jahren: nächstes Jahr mache ich weniger. Aber ich habe zu viel Spaß und ich bin doch recht ehrgeizig.

Vielen Dank für das Interview, weiterhin erfolgreiches Training und eine gute Saison!

© Text: Christine Waitz; [11.03.2020]; Fotos: privat/Siedlitzki

Drei Tage lang präsentierte sich der Bayerische Triathlon-Verband am Wochenende auf den „motrivation days“. Die Themenwelt rund um Triathlon und Ausdauersport fand dieses Jahr das erste Mal im Rahmen der Messe Freizeit und Garten in Nürnberg statt und lockte zahlreiche Sportler ebenso an, wie neues und interessiertes Publikum. Daneben zeigten Vereine, Veranstalter, Hersteller und Informationsanbieter in der gesamten Halle ihr Können und ihre Angebote.

„Der BTV stellte auf der Triathlonmesse seine volle Bandbreite an Angeboten vor,“ sagt die Vizepräsidentin, Ulla Chwalisz. „Die Themen reichten von der Arbeit des Verbands, bis hin zu den Schwerpunkten und Angeboten der verschiedenen Ressorts.“ Interessierte konnten sich dank der neu gestalteten Flyer informieren, oder bei einem Gewinnspiel Sportliteratur, Massagen oder eine Zahnschiene der Sportzahnärzte Nürnberg gewinnen. In Gesprächen wurden Tipps zum Finden des passenden Vereins gegeben, oder auf Seminare, Workshops und Ausbildungsangebote des Verbands hingewiesen.

Podiumsdiskussion rund um die Zukunft des Triathlons

Eines der Highlights war die Podiumsdiskussion mit hochrangiger Beteiligung. Dabei waren der dritte Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Klemens Gsell, der Bürgermeister der Stadt Roth, Ralph Edelhäuser, Kathrin Walchshöfer-Helneder (Geschäftsführerin Challenge Roth) und mit Präsident Gerd Rucker und Vizepräsident Leistungssport Thomas Burger auch zwei Vertreter des BTV. Niclas Bock führte die Gäste durch das Thema „Die Zukunft der Sportart Triathlon in der Metropolregion Nürnberg“.

BTV rückt den Breitensport in den Mittelpunkt

Stefan Pohl auf der Freizeitmesse Nürnberg

Auf der Bühne referierte am Samstag und Sonntag der Beauftragte für Breitensport Stefan Pohl über all jene Themen, die Einsteiger in den Triathlon-Sport kennenlernen möchten. In Einzelgesprächen konnten diese anschließend vertieft und das konkrete Angebot des Verbands erläutert werden. Besonders erfreut äußerte sich Stefan Pohl über die Resonanz der zahlreichen Besucher bei seinen Vorträgen und am Stand. „Den Rückmeldungen kam man entnehmen, dass sowohl die ausführlichen Info-Flyer des Verbands wie auch die kenntnisreichen Gespräche mit unseren Kunden und den Vertretern der Vereine sehr gut angekommen sind. Ich würde mich freuen, wenn die Messe im nächsten Jahr mit gleichem Elan stattfinden könnte.“  

© Text: Christine Waitz/ Ulla Chwalisz; [2.3.2020] Fotos: Christine Waitz/ Ulla Chwalisz

Die Oberitalienische Stadt Asiago war am Wochenende Gastgeber der ersten ITU-Meisterschaftsrennen des Jahres. Strahlend blauer Himmel und gut präparierte Loipen boten beste Voraussetzungen für die ITU Wintertriathlon-WM. Acht bayerische Sportler traten über die zu absolvierenden vier Kilometer Cross-Lauf, sechs Kilometer Mountainbiken und fünf Kilometer Langlauf an. Titelverteidigerin Helena Pretzl vom TV Burglengenfeld triumphierte erneut und nahm den Weltmeistertitel der AK 30 mit nach Hause.

„Ich liebe diese Wintervariante des Triathlons,“ begeistert sich die Prembergerin Helena Pretzl, die mit ehrgeizigen Ambitionen anreiste. Im vergangenen Jahr gewann sie an gleicher Stelle nicht nur ihre Altersklasse, sondern holte auch den Gesamtsieg. Nach dem Radfahren sah es ganz nach einer Wiederholung des Erfolgs für die 30-jährige aus. Von Rang fünf nach dem Auftaktlauf hatte sie sich bis an die Spitze vorgearbeitet. „Dabei habe ich leider einige Körner zu viel verschossen,“ resümiert sie im Nachgang. So musste sie auf den Loipen über das italienische Hochplateau zwei Konkurrentinnen ziehen lassen und finishte auf dem dritten Gesamtrang. „Über die Platzierung freue ich mich natürlich dennoch!“

Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) und Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) holten jeweils eine Silbermedaille in ihren Altersklassen. Mit dritten Plätzen glänzten Gertrud Härer (TV 1848 Erlangen) und Gabi Schmid (TSV Bad Endorf). Sie trugen mit ihren Leistungen dazu bei, dass das deutsche Team den zweiten Platz in der Nationenwertung belegte.

Ergebnisse bayerischer Athleten im Überblick

Helena Pretzl (TV Burglengenfeld) – 1. Platz AK 30 in 00:54:49
Claudia Bregulla-Linke (SC Riederau) – 2. Platz AK 50 in 01:02:13
Wolfgang Leonhard (TSV Stötten) – 2. Platz AK 60 in 00:51:52
Gertrud Härer (TV 1848 Erlangen) – 3. Platz AK 55 in 01:05:38
Gabi Schmid (TSV Bad Endorf) – 3. Platz AK 45 in 00:59:07
Albert Hinterstoisser (SC Anger) – 4. Platz AK 50 in 00:50:16
Werner Nussbaumer (RSC Kempten)  – 14. Platz AK 60 in 00:58:03
Jürgen Pöpperl-Macht (TSV Bad Endorf)  – 20. Platz AK 55 in 01:03:06

Alle Ergebnisse des Wettkampfes finden Sie hier.

© Text: Christine Waitz; [11.2.2020] Bilder: Franz Pretzl

Edith und Rainer Kotthaus betreiben Triathlon. Nun ist es nicht selten, dass Partner eine gemeinsame sportliche Leidenschaft pflegen. Die beiden Sportler des TV Planegg-Krailling nehmen im Bayerischen Triathlon-Verband jedoch einen besonderen Rang ein. Edith Kotthaus ist mit 75 Jahren älteste BTV-Startpassinhaberin, Rainer Kotthaus ist mit 78 Jahren der Viertälteste. Wir haben uns mit ihnen unterhalten.

Hallo Frau Kotthaus,
hallo Herr Kotthaus,

2019 hatten Sie Wettkampf-Pech: der Tegernseer Triathlon musste wegen eines Unwetters abgesagt werden und die Deutschen Meisterschaften in Beilngries mussten Sie krankheitsbedingt ausfallen lassen. Dennoch waren Sie aktiv. Beim Gröbenzeller Familienlauf über zehn Kilometer beispielsweise errangen Sie beide den Altersklassensieg in 1:04:03 (Frau Kotthaus) und 1:02:13 (Herr Kotthaus). Welche Ziele setzen Sie sich für das neue Jahr?

Als „Oldies“ planen wir nicht gerne weit voraus. Wir hoffen, dass wir gesund bleiben, und wenn das „Trainingslager“ (Urlaub hat man ja als Rentner nicht mehr) im Mai auf Korsika  wirksam ist, werde ich (Rainer) Ende Juni den Tölzer Triathlon mitmachen und wir gemeinsam später im Jahr den Tegernseer und eventuell den Alpentriathlon am Schliersee. Edith ist in die neue Altersklasse W75 gekommen. Da lockt die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft über die Kurzdistanz in Bremen.

Edith und Rainer Kotthaus bei der Siegerehrung Tölzer Triathlon 2017

Seit wann machen Sie Triathlon und wie fanden Sie zum Sport?

Zum Triathlon kamen wir Anfang der 1990er Jahre durch Freunde in Norddeutschland. Rainers erster Wettkampf war 1992 ein Sprint-Duathlon in Otterndorf bei Cuxhaven. Gemeinsam nahmen wir ab 1993 an verschiedenen Jedermann-Veranstaltungen im bayerischen Raum teil. Dabei fiel Ediths Talent dem damaligen Leiter Peter Caspari der Triathlonabteilung des TV Planegg-Krailling auf, der eine dritte Frau für  die Damenmannschaft suchte, die an der Deutschen Meisterschaft in Trier teilnehmen sollte. So kamen wir 1997 zum TV Planegg-Krailling, und Edith wurde gleich im ersten Jahr der Vereinszugehörigkeit Deutsche Meisterin.

 

Im Triathlon können Athletinnen und Athleten jeden Alters gemeinsam trainieren und Wettkämpfe absolvieren. Wie sieht Ihr Trainings-Alltag aus? 

Leider trainieren wir kaum gemeinsam mit den übrigen Triathleten unseres Vereins TV Planegg Krailing. Wir wohnen im Münchner Nordwesten. Da bietet es sich an, zum Radtraining ins Dachauer Hinterland zu fahren. Laufen können wir vor der Haustür oder in der Aubinger Lohe bei Lochhausen. Zum Schwimmen gehen wir ins nahegelegene Dantebad.

Frau Kotthaus, 2009 finishten Sie den Ironman Hawaii. Herr Kotthaus, 2012 wurden Sie bei den ETU Europameisterschaften im Rahmen des Challenge Roth Europameister. Nicht selten standen Sie gemeinsam auf dem Podium ganz oben. An welche Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Natürlich ist es immer schön, gemeinsam auf dem Stockerl zu stehen. Die nachhaltigsten Momente aber waren unsere Zieleinläufe 2007 von Rainer und 2009 von Edith beim IRONMAN auf Hawaii. Selbst, wenn man dort als Frau mit „You are an IRONMAN“ begrüßt wird.

Vielen Dank für das Interview! 

© Text: Christine Waitz; [10.12.2019]; Fotos: privat

1,5 km Schwimmen, 31 km Mountainbiken und 10,5 km Laufen galt es bei den Xterra Weltmeisterschaften auf Maui zu überwinden. Die Titel gingen an den Südafrikaner Bradley Weiss und Seriensiegerin Flora Duffy. Schnellster Deutscher war Tom Kerner vom TV Burglengenfeld in 2:52:27 Stunden.

„Nach einem für mich zufriedenstellenden Schwimmen hatte ich leider nicht den nötigen Druck bergauf auf dem Rad – es galt immerhin 1.000hm zu überwinden. Die Downhills hingegen konnte ich schön mitnehmen, da die rutschigen Trails – kurz vor den Start hatte es geregnet – mit ihren Wurzeln schon fast an heimatliche Verhältnisse grenzten. Mein Lauf war eine mittelmäßige Leistung, so dass es am Schluss leider um 20 Sekunden nicht zur erhofften TOP20 Platzierung reichte. Alles in allem bin ich dennoch sehr zufrieden,“ berichtet der Mitorganisator des „Jag de Wuidsau“ Crossduathlons.

Zwischenzeitlich hatte es nach einem weiteren hervorragenden Ergebnis für einen bayerischen Starter ausgesehen. Denn Sebastian Neef (TRISTAR Regensburg) war bis unter die besten Zehn nach vorne gefahren. Dann jedoch zwang ihn ein technischer Defekt zum Aussteigen.

Josef Diepold holt AK-Podium

Josef Diepold Xterra Maui

Josef Diepold beim Xterra Maui

Neben Platzierungen unter den besten Zehn ihrer Altersklassen durch Helena Pretzl, Gabi Schmid, Beate Kleindienst, Michael Schaller und Winfried Forster, sticht das Ergebnis des Köschingers Josef Diepold heraus. Er erreichte bei seiner dritten WM-Teilnahme in diesem Jahr in der Altersklasse von 55 bis 59 Jahren den dritten Platz. „Der Wettkampf war bis Kilometer fünf beim Laufen ein perfektes Rennen, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich lag sicher in Führung. Nach einem schmerzhaften Fehltritt in einer Wurzelpassage war der Traum vom WM Titel durch die starke Schwellung und Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk leider bald beendet. Kurz vor dem Ziel musste ich zwei Verfolger ziehen lassen. Ich bin aber dennoch sehr zufrieden, das Rennen unter diesen Umständen noch mit einem Podiumsplatz ins Ziel gebracht zu haben,“ erzählt der Sportler des SC Delphin Ingolstadt.

Alle Ergebnisse in der Übersicht

5. F30-34; Helena Pretzl (TV Burglengenfeld) in 3:39:17
7. F45-49; Gabi Schmid in 3:56:52
4. F50-54: Beate Kleindienst (SC Riederau) in 4:12:06
15. F30-34; Nadine Ruhl in 4:15:00

23. MPro; Thomas Kerner (TV Burglengenfeld) in 2:52:27
5. M20-24; Michael Schaller (TV Burglengenfeld) in 3:06:32
10. M20-24; Thomas Käser (TV Landau) in 3:19:03
3. M55-59; Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt) in 3:20:38
15. M25-29; Matthias Müller (Tri-Team Frankenalb) in 3:25:55
7. M55-59; Winfried Forster (SC Delphin Ingolstadt) in 3:38:19
20. M55-59; Gregor Höfelmaier (SC Riederau) in 4:00:42

© Text: Christine Waitz; [29.10.2019] Foto: Josef Diepold privat, Franz Pretzl

Über 30 bayerische Athleten standen bei den Ironman Weltmeisterschaften auf Hawaii am Start. Der Erfolg der gebürtigen Bayreutherin Anne Haug begeisterte. Darüber hinaus glänzten zahlreiche weitere Sportler in ihren Kategorien und Altersklassen. Mit Kristin Liepold, geborene Möller, war beispielsweise eine Erlangener Profi-Dame am Start und sicherte sich den 18. Platz. Christopher Dels (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) aus Bamberg siegte in seiner Altersklasse und ist neuer Amateurweltmeister. Katrin Esefeld von der LG Mettenheim ist seit vielen Jahren Erfolgsgarantin und wurde Dritte ihrer Altersklasse. Unter den besten Zehn platzierten sich jeweils Stefan Haubner (Team twenty.six e.V. Roth, Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt), Frank Stiller (Team Baier Landshut e.V.), Birgit Bachmann-Goetzer (Tri-Team Schongau) und Brigitte Thea Beil (TSV Katzwang 05).

Wir haben zehn Starter aus ganz Bayern gefragt, wie sie Kona erlebt haben.

„Die größte Herausforderung in meinem Leben“

Judit Andrassy

Judit Andrassy

Judit Andrassy vom TRISTAR Regensburg erzählt: „Mein Kona Erlebnis war auf jeden Fall bis jetzt der schwierigste aber auch der aufregendste Wettkampf und die größte Herausforderung  in meinem Leben! Die schwierigste Teil war für mich das Laufen, da ich auf dem Rad schon einen ganz schlimmen Sonnenbrand bekommen habe. Die Stimmung, die schon die ganze Woche in Kona herrschte, und die speziell am Wettkampftag, werde ich nie vergessen. Es war eine Ehre für mich an diesen Wettkampf teilzunehmen und unfassbar auf dem magischen Teppich ins Ziel zu laufen.“

 

Holger Wilmsmann

Holger Wilmsmann

Holger Wilmsmann war bereits 2017 einmal auf Hawaii und dennoch ist die Woche für den Sportler des SV Grün-Weiß Holzkirchen ein Erlebnis: „Für mich ist das schönste am Ironman Hawaii die Rennwoche mit dem morgendlichen Schwimmen am Pier und der täglichen bis zum Renntag zu beobachtenden Wandlung vom „normalen“ Kona hin zum Mekka des Triathlonsports. Das Rennen selbst war dann ein toller Abschluss einer außergewöhnlichen Woche.“

 

Brigitte Beil

Brigitte Beil

Die Katzwangerin Brigitte Beil war bereits zum achten Mal in Kona am Start. Neben Ziel-Glück gab es für sie jedoch auch Kritik am Start-Prozedere: „Ich bin sehr glücklich, dass ich unter den schwierigen Bedingungen noch in den Top Ten meiner AK finishen konnte. Ich musste leider feststellen, dass sich die Bedingungen für die AK-Athletinnen, aufgrund der späten Startzeit (eine Stunde nach den Profi Männern), drastisch verschlechtert haben.“

 

Petra Paule

Petra Paule

Auch Petra Paule vom TV 1858 Kaufbeuren war nicht als Rookie am Start. Sie konnte das Rennen bereits 2017 finishen und zog nach ihrem zweiten Start zufrieden Bilanz: „Ich kam nach 10.58h über eine Stunde schneller als bei meinen ersten Start ins Ziel und verbesserte gleichzeitig meine persönliche Bestzeit auf der Langdistanz um 20 Minuten. Diesen Wettkampf kann man nicht mit anderen Rennen in Europa vergleichen. Man wird von der Insel regelrecht verzaubert! Die Atmosphäre vor dem Rennen ist unbeschreiblich, genauso wie die Vegetation.“

 

Diese tollen Ergebnisse zeigen, wie erfolgreich die Trainingsarbeit in den Vereinen des Landesverbands ist.

© Text: Christine Waitz; [17.10.2019] Fotos: Privat

 

Alle bayerischen Ergebnisse

  • Christopher Dels (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) 1. in der M35-39 08:44:12
  • Tobias Heining (Post SV Nürnberg) 14. der M30-34 09:09:55
  • Kristin Liepold (TV 1848 Erlangen) 18. der FPRO 09:23:13
  • Christian Roth (Post SV Nürnberg) 39. in der M30-34 09:23:55
  • Christian Birke (DJK Teutonia Gaustadt) 41. in der M35-39 09:25:50
  • Stefan Haubner (Team twenty.six e.V. Roth) 10. in der M18-24 09:44:48
  • Bernd Hagen (Team twenty.six e.V. Roth) 21. in der M45-49 09:44:49
  • Thomas Fedinger (TuS Fürstenfeldbruck) 82. in der M35-39 09:46:27
  • Martin Falk (Böhnlein Sports Bamberg e. V.) 107. in der M35-39 09:56:31
  • Hans Peter Schulz (LuT Aschaffenburg) 18. in der M50-54 09:59:49
  • Leonhard Lukoschek (SV Würzburg 05) 64. in der M25-29 10:01:11
  • Katrin Esefeld (LG Mettenheim) 3. in der F35-39 10:04:25
  • Michael Weber (TV Burglengenfeld) 98. in der M40-44 10:04:44
  • Niklas Kellerer (RSC Kelheim) 66. in der M25-29 10:05:44
  • Josef Diepold (SC Delphin Ingolstadt) 7. in der M55-59 10:15:13
  • Frank Stiller (Team Baier Landshut e.V.) 8. in der M55-59 10:18:53
  • Wolfgang Geissler (Post SV Nürnberg) 41. in der M50-54 10:20:54
  • Holger Wilmsmann (SV Grün-Weiß Holzkirchen) 27. in der M55-59 10:49:27
  • Oliver Michel (TSV Katzwang 05) 84. in der M50-54 10:51:14
  • Petra Paule (TV 1858 Kaufbeuren) 21. in der F40-44 10:58:37
  • Torsten Holz (ESV Ingolstadt-Ringsee) 142. in der M30-34 10:59:06
  • Carsten Koenig (Triathlon Günzburg) 101. in der M50-54 11:01:13
  • Tobias May (SV Würzburg 05) 175. in der M35-39 11:03:17
  • Judit Andrassy (TRISTAR Regensburg) 29. in der F25-29 11:12:54
  • Lothar Karl Richthammer (Laface-Team Weiden) 11. in der M60-64 11:13:04
  • Frank Weber (La Carrera TriTeam Rothsee) 121. in der M50-54 11:15:04
  • Kia Hsu (TRISTAR Regensburg) 213. in der M40-44 11:15:14
  • Birgit Bachmann-Goetzer (Tri-Team Schongau) 10. in der F50-54 11:44:08
  • Stephanie Huber (TSV Ottobrunn) 11. in der F18-24 11:47:41
  • Thomas Fox (HVB Club München) 164. in der M50-54 12:00:00
  • Brigitte Thea Beil (TSV Katzwang 05) 9. in der F60-64 13:02:40