Anabel Knoll zurück auf dem Podium

Vor rund einem Monat war es endlich so weit: Mit einem achten Platz meldete sich Anabel Knoll beim Europacup-Rennen in Caorle zurück. Eine langwierige Verletzung hatte die Geduld der Olympia-Teilnehmerin ordentlich auf die Probe gestellt. Seit Ende letzten Jahres bereits hatte sich die Verletzung gezogen. Doch all das Warten, all die Maßnahmen zur Regeneration haben sich gelohnt. Zwei Wochen nach Caorle kam dann der endgültige Durchbruch: Die Ingolstädterin siegt im polnischen Kielce. Und dass das keine Eintagsfliege war, bewies sie auch am vergangenen Wochenende beim Europacup im österreichischen Kitzbühel, wo sie trotz Magen-Problemen im Vorfeld einen dritten Platz erreichte. Alles wieder beim Alten, also? Wir haben Anabel Knoll gefragt.

Hallo Anabel,

Herzlichen Glückwunsch zu den starken Ergebnissen der letzten Wochen. Wie groß ist die Erleichterung, dass es nun wieder läuft?

Sehr groß! Nach so langer Verletzungszeit, und vor allem nach so langer Zeit in der keine Besserung in Sicht war, bin ich inzwischen einfach nur froh wieder schmerzfrei laufen zu können. Auch, wenn noch in sehr vermindertem Umfang.

Wie gehst Du mit solchen Verletzungen um? Wie behält man währenddessen die Ruhe und auch danach die Bedenken in Schach? 

Ich habe versucht mich abzulenken. Ich habe im Winter meine Masterarbeit fertig geschrieben und das war auf jeden Fall eine gute Ablenkung. Daneben habe ich mich auf die Dinge fokussiert, die ich machen konnte: zum Beispiel mich im Schwimmen und Radfahren nochmals zu verbessern. Alternativ zum Laufen habe ich sehr viel Zeit auf dem Stepper und Crosstrainer verbracht. Das hilft dann schon. Oder zumindest gibt es einem das Gefühl, nicht untätig zu sein.

Welche Regenerations-Strategien haben Dir zur Genesung verholfen und was würdest Du Sportlern raten, die sich ebenfalls mit Verletzungen herumplagen?

Bei mir hat leider einfach nur Geduld geholfen. Und ich denke auch, das ist das Wichtigste. Es bringt nichts, es immer wieder zu versuchen. Man muss einfach auch mal abwarten und sich auf das fokussieren, was geht. Es ist, glaube ich, auch ganz wichtig, nicht zu verbissen zu sein, sondern ruhig zu bleiben.

Was sind Deine nächsten Ziele?

Meine nächsten Ziele sind wieder zurück ins internationale Wettkampfgeschehen zu finden. Ich möchte dieses Jahr wieder bei Weltcups und WTC-Rennen das Renngeschehen mitbestimmen. Für welche Platzierung es am Ende dann reicht, ist da erstmal zweitrangig.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Foto: Carla Nagel