Sportlerin und Kampfrichterin Silke Wolff: „Ich engagiere mich einfach gerne!“
Silke Wolff ist eine von wenigen Kampfrichterinnen im Bayerischen Triathlon-Verband. Daneben ist sie Schriftführerin im Bezirk Schwaben und selbst aktive Sportlerin. Im Sommer ist sie fast jedes Wochenende unterwegs – und genießt das. „Ich hebe gerne die Hand, wenn es etwas zu tun gibt und engagiere mich!“, sagt die Athletin des ASV Hegge. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
Hallo Silke, Schriftführerin, Kampfrichterin und aktive Sportlerin – wie bekommt man denn so viele Aufgaben unter einen Hut?
Für mich gehört es zu meinem Hobby „Sport“ dazu. Ich sehe es nicht als Arbeit, sondern als Teil meiner Freizeitgestaltung. Schon als Kind habe ich meinen Sportverein bei Events unterstützt, daher kenne ich es nicht anders. Der eigene Sport steht dann schon mal hinten an. Die Zeit, um Kraulen zu lernen, habe ich z.B. immer noch nicht gefunden. Daher bin ich beim Triathlon noch nicht über die Volksdistanz hinausgekommen.
Wie kamst du zum Triathlon und welche sportlichen Ziele verfolgst du heute?
Ich habe 2018 einen Freund zu den Championship Samorin begleitet. Ich hatte vorher keine Ahnung von dieser sportlichen Herausforderung, war aber begeistert. Ein paar Veranstaltungen später wollte ich es selbst probieren und habe mich beim MUC Triathlon angemeldet. Als Alleinerziehende fehlt mir die Zeit drei Disziplinen zu trainieren. Meine große Leidenschaft ist das Laufen. Nächstes Jahr steht mein erster Marathon an und ein Radmarathon.
Als aktive Triathletin kennst du beide Seiten – die der Sportlerin und die der Kampfrichterin. Ein Vorteil? Welche Ratschläge würdest du der jeweils anderen Seite gerne mitgeben?
Es ist auf jeden Fall ein Vorteil beide Seiten zu kennen. Für mich aber kein Muss. Die Regeln sind den Kampfrichtern meist besser bekannt als den Teilnehmern. Daher mein Tip für die Athletinnen und Athleten: Macht Euch mit den Regeln gut vertraut, bevor ihr an den Start geht. Dazu gehört auch die Wettkampfbesprechung im Vorfeld. Sonst kassiert ihr womöglich ungewollt Zeitstrafen.
Die Aufgabe der Kampfrichter ist in erster Linie für einen sicheren und fairen Wettkampf zu sorgen. Statt mit bunten Karten zu winken, kann man den Sportler auch freundlich ansprechen und an die Regel erinnern. Das nehmen die Teilnehmer meistens freundlich und dankend an. Die Zeit ist dann quasi auch „abgesessen“, aber wird nicht als Strafe gesehen.
Was macht für dich Triathlon auch abseits der Rennstrecke zum attraktiven Betätigungsfeld?
Es gibt so viele Möglichkeiten. Laufen, Radfahren, Schwimmen. Drei Sportarten die man eigentlich ganzjährig und überall machen kann. Und es sind Bewegungsformen, die selbst im Kindesalter schon beherrscht werden. Das macht Triathlon auch für Kinder und im Schulsport interessant. Die verschiedenen Distanzen ermöglichen auch Hobby-Sportlerinnen und Sportlern teilzunehmen. Veranstaltungen finden fast ganzjährig statt. Das geht nur wenn es genügend Ehrenamtliche gibt, die abseits der Strecke planen, vorbereiten und am Veranstaltungstag helfen. Ich liebe diesen Trubel und freue mich zu einem Team zu gehören, das die Veranstaltungen ermöglicht. Wenn die Teilnehmer sich dann noch lächelnd für unsere Unterstützung bedanken, weiß ich wie wertvoll unsere Arbeit ist!
Danke, Silke!
Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.