Wer funktioniert eigentlich Triathlonbayern? – Ein Blick hinter die Kulissen des BTV

Der Bayerische Triathlon-Verband e.V. ist die sportliche Heimat von über 12.000 Triathletinnen und Triathleten im Freistaat. Was viele nicht wissen: Rund um Wettkampfbetrieb, Kadern, Ligen, Kampfrichtern und Lehrgängen steckt ein komplexes Geflecht aus Ehrenamt, Haupt- und Nebenamt und Fachgremien. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und zeigen, wer im Hintergrund viel Arbeit und Engagement investiert.

Das Präsidium – das Herzstück des Verbandes

An der Spitze des Verbandes steht das Präsidium. Es ist die Schaltzentrale, in der strategische Entscheidungen getroffen, Weichen gestellt und die Interessen des bayerischen Triathlons auf Landes- und Bundesebene vertreten werden.
Der Präsident ist dabei das Gesicht des Verbandes. Er repräsentiert den BTV gegenüber Behörden, Verbänden, Sponsoren und Medien und trägt die Gesamtverantwortung für die Arbeit des Verbandes. Ihm zur Seite stehen der Vizepräsident Finanzen, der den Überblick über die Konten, Haushaltspläne und Kassenprüfungen behält, und der Vizepräsident Leistungssport, der sich um Kader, Stützpunkte und Talentförderung kümmert. Ergänzt wird das Gremium durch den Beauftragten für Sportentwicklung, der Themen wie Inklusion, Nachhaltigkeit und Breitensport im Blick hat, die Jugendleiterin, die die Nachwuchsarbeit mit Camps, Vereinskooperationen und Aktionen organisiert, sowie durch Vertreterinnen und Vertreter für Kampfrichterwesen (unterteilt in Nord und Süd), Veranstalter und Bezirke.

Die Arbeit im Präsidium ist ehrenamtlich – aber alles andere als nebenbei. Monatliche Präsidiumssitzungen, Wettkampfbesuche, telefonische Abstimmungen, Verbandsratssitzungen und Gespräche mit Vereinen, Veranstaltern oder dem Dachverbänden füllen viele Wochenenden und Abende. Als Anerkennung gibt es keine Gehälter, wohl aber eine jährliche Ehrenamtspauschale, die sich an den gesetzlichen Vorgaben orientiert. Zusätzlich werden Auslagen wie Fahrtkosten erstattet. Das Engagement bleibt dennoch in erster Linie Idealismus. Bei Präsident Gerd Rucker, beispielsweise, summierten sich alleine 2025 58 Einsatztermine online und vor Ort in ganz Bayern.

Der Verbandsrat – Fachkompetenz auf vielen Schultern

Ergänzend zum Präsidium arbeitet der Verbandsrat. Er ist das beratende und mitentscheidende Organ, in dem Fachkompetenz aus den unterschiedlichsten Bereichen und den Bezirken zusammenfließt. Hier treffen sich Menschen, die ihre Expertise aus Trainerwesen, Jugendarbeit, Schule oder Leistungssport einbringen. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem der Lehrbeauftragte, der die Trainerausbildung im BTV koordiniert, die Schulsportbeauftragte, die die Verbindung zwischen Schule und Verein stärkt, die Ligabeauftragte, die für den Ligabetrieb verantwortlich ist, sowie die Anti-Doping-Beauftragte, die Prävention und Aufklärung im Verband verankert.

Wie im Präsidium erfolgt auch die Arbeit im Verbandsrat ehrenamtlich. Die Mitglieder bringen ihr Fachwissen meist neben Beruf und Familie ein, koordinieren Projekte, besuchen Sitzungen oder repräsentieren den Verband auf Fachtagungen. Für sie gelten die gleichen Regeln der Aufwandsentschädigung – eine kleine finanzielle Anerkennung für ein großes Maß an Engagement.

Die Geschäftsstelle – das Rückgrat des Verbandsalltags

Während Präsidium und Verbandsrat ehrenamtlich arbeiten, sorgt die Geschäftsstelle in Nürnberg professionell für den operativen Betrieb. Hier laufen alle administrativen Fäden zusammen: Mitgliederverwaltung, Finanzabwicklung, Organisation von Veranstaltungen, Kommunikation mit Vereinen und Bezirken sowie der Datenschutz. Die Geschäftsstelle ist die erste Anlaufstelle für alle, die mit dem Verband in Kontakt treten – egal ob Vereinsvertreter, Trainerin oder Athlet.

Zum hauptamtlichen Team gehören auch die drei Trainer, die die sportliche Entwicklung der bayerischen Kaderathletinnen und -athleten steuern, sowie zwei weitere nebenamtliche Trainer, die für Kader und TriPoints verantwortlich sind. Im Trainerbereich unterstützen bedarfsgerecht auch Honorarkräfte z.B. bei größeren Trainings- oder Sichtungsmaßnahmen.

Je eine Mitarbeitende für Öffentlichkeitsarbeit und Kampfrichterkoordination sind beim BTV nebenamtlich tätig. Auch die die Buchhaltung wurde an Britta Steingans und Team extern vergeben.

Zugleich gibt esbedarfsgerecht Mitarbeitende auf Honorarbasis: Für Lehrtätigkeiten oder Trainingsmaßnahmen gelten dazu klare Vergütungssätze: zwischen 20 und 45 Euro pro Stunde, je nach Funktion und Qualifikation. Referentinnen und Referenten erhalten darüber hinaus Reisekosten- und Verpflegungspauschalen, wenn sie Lehrgänge oder Schulungen leiten.

Kommissionen, Ausschüsse und Kontrolle

Neben den zentralen Organen gibt es weitere Gremien, die für die Qualität und Transparenz der Verbandsarbeit sorgen. Die Disziplinarkommission wird tätig, wenn sportrechtliche Verstöße oder Konflikte auftreten. Sie setzt sich aus drei Mitgliedern und zwei Stellvertreterinnen oder Stellvertretern zusammen, die vom Verbandstag gewählt werden.

Der Sportausschuss befasst sich mit den Belangen des Leistungssports und der Kaderstruktur, während der Jugendausschuss die Nachwuchsarbeit steuert und über Maßnahmen und Fördermittel entscheidet. Auch die Finanzen bleiben nicht unbeobachtet: Unabhängige Kassenprüfer kontrollieren jährlich die ordnungsgemäße Haushaltsführung und berichten darüber dem Verbandstag.

Ehrenamt trifft Professionalität

Der Bayerische Triathlon-Verband lebt von Menschen, die ihre Leidenschaft für den Sport in ehrenamtliche Verantwortung umsetzen. Präsidium und Verbandsrat geben die Richtung vor, hauptamtliche Mitarbeitende sichern die tägliche und professionelle Umsetzung, und spezialisierte Kommissionen sorgen für Transparenz und Qualität.

So entsteht ein stabiles Geflecht aus Engagement, Kompetenz und Organisation und damit die Grundlage dafür, dass Triathlon in Bayern auf allen Ebenen funktioniert: vom ersten Schülertriathlon bis zum Spitzenwettkampf.