Trainingscamps des BTV: Der Spaß steht im Vordergrund!

Mit dem Ziel, den ambitionierten Triathlon-Nachwuchs in Bayern zu fördern, bietet der Bayerische Triathlon-Verband (BTV) für Nachwuchsathlet*innen mehrmals im Jahr perfekt organisierte Sport- und Trainingscamps an. Sophie Rohr, Julian Wohlfart und Paul Schönberger sind inzwischen für viele Kinder und Jugendliche der bayerischen Triathlon-Szene ein Begriff. Die Studenten und ehemaligen Kader-Athlet*innen organisieren die Angebote regelmäßig im Auftrag des BTV. Angeboten werden die oft mehrtägigen Camps auch mit finanzieller Unterstützung des Triathlon-Verbands für kleines Geld an verschiedenen Orten in Bayern.

Konzept geht auf

„Wir sind für die Mädels und Jungs Betreuer*in, Coach, Trainer*in, Pädagog*in, Studierende und Freund*in gleichzeitig“, sagt Sophie Rohr und ergänzt: „manchmal fühlen wir uns beim Mitmachen fast selbst noch als Kinder“. Man merkt: die Drei lieben den Job mit den Triathlon-Kids. So geht das Konzept des BTV mit den drei begeisterten Sportstudenten auf: Der Nachwuchs, aber auch die Eltern, sind begeistert. Nicht nur, weil es sich um ein wertvolles (sport-)pädagogisches Angebot handelt, sondern auch, weil viele Impulse und Ideen mit nach Hause in die Vereine genommen werden. So wird Training in ganz Bayern noch weiter aufgewertet, vielfältiger und altersgerechter.

Rothenburg sportlich erleben

Nach Inzell, Oberhaching und Bischofsgrün bot am vergangenen Wochenende die mittelalterliche Stadt Rothenburg die Kulisse für das vorerst letzte Camp im ersten Halbjahr. Die Jugendherberge, eine 500 Jahre alte ehemalige Getreidemühle mit Fachwerk und dicken, muffigen Mauern, bot den Kindern und Jugendlichen drei Tage lang etwas vom romantischen Flair lang vergangener Zeiten.

Los ging es am Freitagnachmittag. Da die Sport-Camps ausgesprochen beliebt sind, und die Nachwuchsszene in Bayern überschaubar ist, hat sich bereits eine „Stamm-Gruppe“ an Teilnehmenden herausgebildet. Die meisten Teilnehmer*innen kennen sich bereits von Camps aus der Vergangenheit und sind über Messenger gut vernetzt. Nachdem sich alle in ihren Zimmern einquartiert hatten, gab es bei Sonne und Regen eine Laufeinheit ins Taubertal. Ein lockerer Lauf, viele „Lauf-ABC“-Übungen und eine kleine Vorbelastung standen auf dem Programm, um die Tri-Kids optimal auf den anstehenden Wettkampf des BTV Memmert Nachwuchscup am Sonntag vorzubereiten. Nach dem Abendessen wurde bei Kicker-, Tischtennis- und gemeinsamen Brettspielen das vereinsübergreifende Miteinander der Kinder und Jugendlichen gefördert.

Auch ein Ziel: Umfeld im Sport aufbauen und erweitern

Neben einem gemeinsamen „strukturierten“ Training, ist ein pädagogisches Ziel der Camps, den Teenies ein Umfeld aufzubauen, in welchem sie sich auch außerhalb der Vereinsstrukturen wohlfühlen. 

Am Samstag nach dem Frühstück stand eine lockere Schwimmeinheit mit dem Fokus auf Technikverbesserung, Wassergefühl und abschließenden Staffeln auf dem Fahrplan. Abends noch als Freunde und Mitspieler schlüpften die angehenden Lehrkräfte nun in die Rolle der Trainer, beobachteten die Kids im Wasser und gaben wertvolle Tipps und Hilfestellungen. 

Am Nachmittag stand als abschließendes Training vor dem Swim&Run ein lockerer Lauf mit vielen koordinativen Übungen und Herausforderungen an, die die Kids hoffentlich als Inspiration mit in ihr Vereinstraining nehmen können. Als Schmankerl, im sprichwörtlichen Sinne, besuchte ein Teil der Gruppe eine kleine Schokoladenmanufaktur und durften selbst Schokolade herstellen. Zur gleichen Zeit streifte die andere Gruppe durch die Altstadt und schlenderte auf einem Teil der begehbaren Stadtmauer. Interessant für alle, denn man bekommt nicht alle Tage eine so gut erhaltene mittelalterliche Stadt wie Rothenburg zu sehen.

Um 18:30 Uhr musste das inzwischen obligatorische Date mit der naheliegenden Pizzeria eingehalten werden, bevor das Trainerteam die letzten wichtigen Hinweise für den Renntag gab: Was ist die beste Ernährung, wie und wann sollte man sich aufwärmen und was ist die schlauste Taktik.

Spaß und Gemeinschaftsgefühl trotz Konkurrenz

„Am Abend vor dem Wettkampf ist es gar nicht so einfach mit Einschlafen“, erklärte eine Teilnehmerin. „Wir freuen uns zwar aufs Kräftemessen morgen, aber wir sind auch ganz schön aufgedreht“. Wann dann letztendlich beim letzten Youngster die Augen zugefallen sind, wird ein Geheimnis bleiben.

Im Laufe der Camps, aber auch am Renntag wird deutlich, worauf das Augenmerk des BTV in der Sportförderung liegt: Spaß und Gemeinschaftsgefühl!

Wer meint, dass die jungen Menschen im Triathlon-Training „verheizt“ werden, wurde beim Zuschauen eines Besseren belehrt. Der Spaß steht auch während des Camps im Vordergrund, denn schließlich soll auch die Eigenmotivation der Kinder gefördert werden. 

Trainer Paul Schönberger erklärt, “dass der Großteil des Trainings auf der Verbesserung und Festigung einer sauberen Technik liegt. Das sei „deutlich wertvoller, als mit einer falschen Technik Kilometer zu schrubben oder hohe Intensitäten zu trainieren.” “Angepasst an Pubertät und Wachstum sollte man in dieser Altersgruppe vor allem auf die Stärkung der Rumpfkraft und Stabi-Training Wert legen, da das die Grundvoraussetzung für die Einhaltung einer sauberen Technik ist“, ergänzt Sophie Rohr. “Schließlich sind Kinder keine jungen Erwachsenen (“Iron-Zwerge”) und sollen deshalb keinesfalls wie kleine Erwachsene trainiert werden”, so das Credo der Trainer.

Mehr oder weniger körperlich ausgepowert, aber mit zufriedenen Gesichtern traten sie, die 30 Teilnehmer*innen des dreitägigen Jugendendcamps spätestens nach der Siegerehrung in Rothenburg wieder ihre Rückreise nach Hause an und freuen sich auf das nächste Rennen oder anstehende Pfingstcamp des BTV vom 27.5.-31.5. im BLSV Sportcamp Inzell.