Jonas Schomburg Siebter der Europameisterschaft in München
Im zweiten Triathlon-Wettbewerb der Europameisterschaft 2022 in München hat Jonas Schomburg als Siebter des Männer-Einzelrennens über die Olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) für das vierte Top-10-Ergebnis des deutschen Teams in München gesorgt. Einen Tag nach Silber von Laura Lindemann zeigte der Hannoveraner beim Dreifach-Triumph der Franzosen Léo Bergere (1:41:09), Pierre le Corre (1:41:17) und Dorian Coninx (1:41:24), dass auch die deutschen Männer zur europäischen Spitze gehören. Nach 1:42:08 Stunden beendete der 28-Jährige unter dem frenetischen Jubel der vollbesetzten Tribüne seinen Auftritt in München – und freute sich am Ende über das beste EM-Resultat seiner bisherigen Karriere. Bayerische Athleten waren nicht am Start.
„Ich muss ein großes Dankeschön an die Zuschauer sagen“, meint Schomburg. „Es war ein Spektakel. Sowas gibt es im Weltzirkus ganz selten. München hat sich von der besten Seite gezeigt.“
Wie gestern hatten auch heute wieder über 20.000 Zuschauer die kontinentale Elite entlang der Strecke angefeuert und für ein wahres Triathlonfest gesorgt.
Auf sein eigenes Ergebnis angesprochen antwortete Schomburg: „Natürlich wäre ein bisschen mehr besser gewesen. Von einer Medaille darf man ja träumen. Aber ich habe mein bislang bestes EM-Ergebnis erreicht. Außerdem ist es das erste Mal in diesem Jahr, dass ich wieder vorne mit dabei war. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Rennen, nachdem ich zuletzt nicht das abrufen konnte, was ich drauf habe.“
Die Grundlage für seine starke Platzierung legte der 1,90 m große Olympionike bereits im Wasser sowie auf den anschließenden acht Radrunden, die er gemeinsam mit Teamkollege Tim Hellwig in der Spitzengruppe verbrachte
Anders als Hellwig, der beim Laufen dem hohen Tempo Tribut zollen musste und schlussendlich 21ter wurde (1:44:07), konnte Schomburg lange Zeit Sichtkontakt halten. Erst auf der dritten von vier Laufrunden durch den Olympiapark, als der spätere Titelträger Bergere im Anstieg zum Olympiaberg, der wie am Vortag mit seiner herausfordernden Streckenführung den Scharfrichter gab, die entscheidende Attacke setzte, musste er endgültig reißen und die drei Franzosen sowie den später viertplatzierten Csongor Lehmann (1:41:30) ziehen lassen.
„Ich kenne die Jungs ja, habe zwei, drei Jahre mit ihnen trainiert. Von daher war es wirklich eine coole Sache, mit denen vorne mit dabei zu sein. Die Zuschauer haben uns zwar den Berg hochgetragen, aber es war sehr hart. Auch wenn die Franzosen in der Weltspitze vorne dabei sind, musste ich mich nicht verstecken.“
Lührs kämpft sich in die Top-20
Mit Lasse Lührs schaffte es ein weiterer Athlet der Deutschen Triathlon Union in die Top-20. Mit einer Minute Rückstand war der 26-Jährige in die Wechselzone gekommen, in der er sich zu allem Überfluss eine Zeitstrafe für zu frühes Aufsteigen einhandelte. Zwar konnte er dann in der Verfolgergruppe ein wenig Zeit auf die Führenden gut machen, doch den Penalty von 15 Sekunden musste Lührs kurz vor der Ziellinie noch absitzen. Mit großem Einsatz sicherte er am Ende aber dennoch Platz 18 (1:43:38):
„Ich bin schon enttäuscht, aber so ist es eben manchmal. Da läuft es einmal nicht richtig und schon ist man weit weg vom Podium. Ich weiß gar nicht genau, woran es gelegen hat, aber heute war einfach nicht mehr drin. Ich habe mich nicht schlecht gefühlt, aber eben auch nicht 100% fit. Und dann geht es eben schnell, dass man nicht vorne mitmischt, sondern im Mittelfeld.“ Einmal in der Analyse angekommen, schob Lührs nach: „Es ist natürlich bitter, dass ich hier bei dieser Stimmung nicht alles zeigen konnte. Das ist hier schon sehr besonders gewesen. Ich habe selten so etwas erlebt. Es war trotzdem, auch wenn ich nicht meinen besten Tag hatte, eine super coole Laufstrecke. Ich hoffe, dass die Veranstalter zukünftig häufiger so etwas einbauen, denn das macht es spannend.“
Jannik Schaufler, kam als 35ter in Ziel (1:45:41), während Lasse Priester nach der zweiten Laufrunde verletzungsbedingt aussteigen musste.
Mixed Relay mit Simon Henseleit zum Abschluss
Im morgigen letzten Triathlon-Wettbewerb der Europameisterschaften geht es im Mixed-Relay um Gold, Silber und Bronze. Das deutsche Quartett, das im Titelrennen ein Wörtchen mitreden will, besteht aus Valentin Wernz, Nina Eim, Simon Henseleit sowie Laura Lindemann.
Bei den beiden vergangenen Europameisterschaften hatte Deutschland jeweils Silber geholt.
Zeitplan
Mixed Relay, Sonntag, 14. August, 18:00 Uhr, ab ca. 17.45 Uhr in der ARD
Text: DTU; Fotos: DTU/Petko Beier