Medaillenregen für Altersklassen-Starterinnen und -Starter in München
Über 200 deutsche Triathletinnen und Triathleten konnten im Rahmen der Altersklassen-Sprint-Europameisterschaft in München EM-Luft schnuppern. Mit insgesamt 27 von 90 möglichen Medaillen, darunter elf Goldene, überzeugte das Team der Deutschen Triathlon Union nicht nur mit der größten deutschen Mannschaft, die jemals bei internationalen Altersklassen-Wettkämpfen teilgenommen hat, sondern auch mit entsprechenden Resultaten. Auch BTV-Athletinnen und Athleten stachen mit ihren Leistungen heraus.
Die Europameisterschaft auf der Triathlon-Sprintdistanz der Altersklassen fand über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen statt. Geschwommen wurde im Karlsfelder See im Nordwesten von München. Von dort ging es mit dem Rad Richtung Olympiapark, wo der abschließende Lauf rund um das olympische Areal von 1972 führte.
Renate Forstner siegt in ihrer AK
Die Rosenheimerin Renate Forstner, seit Jahrzehnten im Triathlon so aktiv wie erfolgreich, ließ sich das Fast-Heimspiel nicht nehmen. In der AK 45 bis 49 siegte sie in 1:11:03 Stunden. „Das Rennen lief super, vom Start weg gab es keine Probleme“, berichtet sie. „Nach dem Ausstieg aus dem Wasser war ich Erste und hatte dann ab Kilometer fünf mit Sione und Lena eine gute Radgruppe, bei der auch alle gut arbeiteten. Ich kenne Sione als spitzen Radlerin aus meiner Elitezeit und dachte mir schon vorher, dass sie auf mich aufschließen würde. Beim Laufen konnte ich sie dann aber bei Kilometer drei überholen und den knappen Vorsprung bis ins Ziel halten. Die selektive Laufstrecke fand ich sehr gut und fair für alle. Ich hatte den Wunsch unter die besten Drei zu kommen, da ich München und den Olympiapark durch mein Sportstudium dort gut kenne. Deshalb wollte ich mein Bestes geben – aber einen Sieg zu planen geht nie. Die Atmosphäre war grandios und die Zuschauer an der Strecke gaben eine riesige Motivation.“
Jannik Hoffmann – von der 2. Bundesliga auf’s EM-Treppchen
Jannik Hoffmann (TV 1848 Erlangen) gelang im Gesamttableau der Männer mit einer Zeit von 59:59 Minuten der Sprung auf das Treppchen. Er wurde hinter dem Tschechen Lukáš Juránek (AK 20-24; 59:31) und dem Belgier Pieter Vanderhenst (AK 20-24; 59:56) Dritter.
„Es war meine erste Teilnahme bei einem internationalen Rennen,“ berichtet der Sportler. „Sonst starte ich eigentlich nur 2. Bundesliga Süd für das Team Erlangen. Ich hatte keine Ahnung wie das Niveau bei einer Age-Group-EM sein würde. Mit meinem Trainer Thomas Voit habe ich mich deshalb sehr gut auf das Rennen vorbereitet. In der aktuellen Saison konnte ich auch schon gute Resultate einfahren und somit liebäugelte ich mit einem Podiumsplatz. Von Anfang an lief es dann solide. Ich kam weit vorne aus dem Wasser. und da ich einer der Wenigen war, der keinen Neoprenanzug anhatte, konnte ich sehr schnell wechseln. So konnte ich mit einem Tschechen noch die Lücke auf den Ersten zufahren. Zu dritt bildeten wir dann eine Radgruppe. Leider hat das Radfahren in der Gruppe nicht so gut harmoniert, sodass ich sehr viel Führungsarbeit gemacht habe. Dementsprechend waren meine Beine dann beim Laufen erschöpft. Erst auf dem letzten Drittel musste ich meine Kontrahenten ziehen lassen. Mit dem 3. Platz in der AK und in der Gesamtwertung bin ich dennoch zufrieden. – Mal schauen, ob ich in Hamburg bei der Age Group WM an den Start gehe.“
Auf die Frage, wie er die Atmosphäre des Rennens empfand, antwortet er: „Am Beeindruckendsten fand ich auf jeden Fall den Zieleinlauf auf dem Blauen-Teppich, wie bei der Elite. Und die anspruchsvolle Laufstrecke mit der ‚Besteigung‘ des Olympiaberges, die mit einem tollen Ausblick belohnt wurde, den ich aber leider nicht so lange genießen konnte. Eine besondere Atmosphäre entstand auch durch die Teilnahme vieler Nationen.“
„Eine gelungene Veranstaltung“
„Allgemein finde ich die European Championships eine rundum gelungene Veranstaltung, mit den verschiedenen Hotspots in München verteilt“, meint Jannik Hoffmann. Natürlich ist das Eventgelände im Olympiapark ein Highlight. Hier habe ich ein Teil des Frauen Elite Triathlon-Rennen verfolgen können. Dadurch, dass die Rundkursstrecken sehr kurzgehalten sind, kommen die Athletinnen öfter vorbei, was das ganze sehr Zuschauerfreundlich macht. Sehr gut gefiel mir auch, dass die Strecken von Schwimmen, Radfahren und Laufen so eng beieinander lagen, dass man als Zuschauer fast nicht sein Platz wechseln musste und so alle drei Disziplinen von einem Ort beobachten konnte.“
Hier finden Sie alle Ergebnisse.
Fotos: DTU/ Oliver Kraus