Interview mit dem Bayerischen Meister Sebastian Neef: „Es war bis zuletzt spannend“
Wenn der ausrichtende Verein der Bayerischen Meisterschaft über die Kurzdistanz den Sieger stellt, ist das natürlich ein Grund zur Freude bei den heimischen Triathlon-Fans. In diesem Fall ist der Sieger, der Mitglied in der TSG 08 Roth ist, zwar ein „Zugereister“, aber das tut der Freude keinen Abbruch. Weder dem lokalen Team, noch dem Sieger selbst. Im Gegenteil: Sebastian Neef fühlt sich gleich doppelt wohl. Wir haben nachgefragt.
Die Ergebnisse der Herrenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)
Gesamtwertung:
1. Platz: Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)
2. Platz: Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)
3. Platz: Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)
AK18/19 Jan Fischer (TSV Gaimersheim)
AK 20 Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf)
AK 25 Tim Frisch (La Carrera TriTeam Rothsee)
AK30 Adrian Lober (La Carrera TriTeam Rothsee)
AK 35 Sebastian Neef (TSG 08 Roth e.V.)
AK40 Johannes Egelseer (TSG 08 Roth e.V.)
AK 45 Kristian Karacic (SC Delphin Ingolstad)
AK 50 Tom Weikert (VfL Kaufering Triathlon)
AK 55 Markus Schattner (TSG 08 Roth e.V.)
AK 60 Peter Bochenek (RSC Kelheim)
AK 65 Peter Beck (RC88 Neustadt und Umgebung)
AK 70 Wilfried Zerrahn (TV 1848 Erlangen)
AK 75 Gerhard Müller (TDM-Franken)
Das Rennen am Rothsee ist eines der ältesten im Verbandsgebiet. Was gefällt dir daran?
Einfach die Tatsache, dass ein Verein dahinter steht und es ein Rennen im absoluten Triathlon-Epizentrum ist. Man merkt überall, dass es ein Event von Triathleten für Triathleten ist und die Stimmung ist einfach bombastisch.. immer ein super Trommelfell-Test vor dem Challenge Roth (lacht).
Was auch noch anders ist, als bei anderen Rennen, ist die Zahl der Teilnehmer. Über 1.000 Starter auf einer Olympischen Distanz ist schon satt und sucht seinesgleichen. Das muss logistisch erstmal gemeistert werden. Aber die vielen freiwilligen Helfer schaffen es Jahr für Jahr wieder, dass alles reibungslos und koordiniert läuft. Danke dafür!
Du startest für den ausrichtenden Verein TSG 08 Roth. Wie kam es dazu, du bist ja kein Rother?
Mein alter Verein, Tristar Regensburg, hat leider vor zwei Jahren das Bundesliga-Team aufgelöst und nachdem ich ins Allgäu gezogen bin, hatte ich nicht mehr so den Draht zum Verein. Ich habe dann mitbekommen, dass die TSG in der Bundesliga richtig Gas geben will, auch mit dem Ziel, den Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen. Das war natürlich eine riesengroße Chance für mich. Zudem ist es einfach ein Verein, in dem Triathlon gelebt wird und in dem auch die Jugend- und Einsteiger Programme super laufen! Das gefiel mir und gefällt mir auch heute noch.
In den letzten Jahren hattest du auch einen Fokus auf Cross-Triathlon. Hat sich dein Fokus wieder verlagert?
Das nicht. Hauptfokus auch in diesem Jahr ist auf jeden Fall der XTERRA Weltcup. Aber Bundesliga und das ein oder andere Straßenrennen passen da sehr gut ins Programm. Ich habe nur keine Lust mehr auf riesen Veranstaltungen mit teilweise über 100 Profis, bei denen es oft ein Würfelspiel ist, ob man ein halbwegs faires Rennen bekommt, oder nicht.
Wie lief das Rennen am Sonntag für dich und was bedeutet dir der BM-Titel?
Das Rennen lief bis auf das Radfahren sehr gut für mich. Vor allem, dass das Laufen noch so stark war, hat mich sehr gefreut. Das war in der Vergangenheit oft mein Pferdefuß. Trotzdem es war das Rennen bis zuletzt spannend, denn mit den anderen schnellen Jungs war auf jeden Fall die bayerische Elite gut vertreten. Insofern bedeutet mir der Titel sehr viel, anders als wenn ich mit zehn Minuten Vorsprung gewonnen hätte,
Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Fotos: Katharina L. @kslo111