Deutsche Mixed-Staffel krönt Aufholjagd mit Silber

Die deutsche Mixed-Staffel hat im abschließenden Triathlon-Wettbewerb der Europameisterschaft 2022 in München die Silber-Medaille gewonnen. Valentin Wernz, Nina Eim, BTV-Athlet Simon Henseleit und Laura Lindemann sicherten damit der Deutschen Triathlon Union zum dritten Mal in Folge den zweiten Platz bei einer EM-Entscheidung im Mixed Relay. 

Dieses Mal überquerte das schwarz-rot-goldene Quartett nach 1:26:03 Stunden und damit 33 Sekunden nach Frankreich vor einem frenetisch feiernden Munich 2022-Tribünen-Publikum die Ziellinie. Die Équipe Tricolore sicherte sich nur wenige Wochen nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Montreal in der Kombination Léo Bergere, Emma Lombardi, Dorian Coninx und Cassandre Beaugrand auch den Europameister-Titel (1:25:30). Rang drei ging an die Schweizer Max Studer, Cathia Schär, Simon Westermann und Julie Derron (1:26:19).

„Das Rennen werde ich sicher noch lange in Erinnerung behalten!“, meint Simon Henseleit. „Ich war definitiv etwas nervös, wollte die Chance der Nominierung aber nutzen und zeigen was ich drauf habe. Auch wenn wir nicht von Anfang an mit um die Medaillen gekämpft haben, sind wir cool geblieben und haben uns wieder nach vorne gekämpft. Mit meiner Leistung bin ich super zufrieden und auch das ganze Setting war einfach Wahnsinn.“

Europameisterschaften in München im Rahmen der European Championships 2022 am 14.8.2022 © DTU / Petko Beier

Entscheidend für den erneuten europäischen Vize-Meistertitel des DTU-Quartetts war einmal mehr die Fähigkeit der deutschen Starterinnen und Starter, im Vollgas-Format der Mixed Relay über vier Mal 300 Meter Schwimmen, 7,2 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen (1,8 Kilometer für die Schlussathletin) alles aus sich rauszuholen.

Denn nachdem Starter Valentin Wernz nach einem für ihn enttäuschenden Auftakt mit Rückstand übergeben musste, standen seine Teamkollegen unter Zugzwang. „Es lief nicht so, wie ich es mir ausgemalt hatte“, gab der amtierende Sprint-Europameister unumwunden zu. „Ich habe Anfang der zweiten Runde versucht, mich vorne einzuordnen, war dann aber vor dem Wendepunkt zu weit innen und musste die Lücke wieder schließen. Dann war ich aber, als die Post abging, so voll mit Laktakt, dass ich die Kräfte nicht mehr hatte. Aber die anderen haben es gut gemacht.“

Als Erste nahm Nina Eim die Herausforderung Aufholjagd an. Und wie bei ihrem vierten Platz vom vergangenen Freitag zeigte die 24-Jährige einmal mehr ihr Qualitäten auf dem Rad und der Laufstrecke. Sekunde um Sekunde, Meter um Meter machte Eim auf die Konkurrenz gut und schob sich von Platz neun nach dem Schwimmen noch vor auf Rang drei.

Simon Henseleit „mega zugrieden“

Simon Henseleit laufend

Simon Henseleit nahm dann die Verfolgung des an Rang zwei platzierten Schweizers Westermann auf. Der in Nürnberg wohnhafte Nachwuchskader-Athlet, der erst vor Kurzem in seiner Heimatstadt sein erstes Bundesligarennen gewonnen hatte, stürmte, getragen von den erneut mehr als 20.000 Zuschauern entlang der Strecke im Olympiapark, an seinen Kontrahenten heran, stellte ihn und übergab mit wenigen Sekunden Vorsprung den virtuellen Staffelstab. 

„Ich bin mega zufrieden mit meiner Aufholjagd, auch wenn das Laufen hinten raus hart war. Ich wollte die Lücke schließen und hatte gute Beine. Wir haben dann gut zusammengearbeitet, wodurch ich mich ein bisschen für das Laufen erholen konnte“, sagte Henseleit.

Schluss-Athletin Laura Lindemann präsentierte sich dann im Grand Finale bärenstark. Zwar konnte Eidgenössin Derron zwischenzeitlich auf dem Rad noch einmal die Lücke schließen, doch auf der Laufstrecke ließ die 26-Jährige, die bereits am Freitag zu Silber im Einzelrennen gestürmt war, ihrer Rivalin im Kampf um die Vize-Meisterschaft keine Chance.

„Ich habe gar nicht realisiert, dass die Lücke so schnell da war. Normalerweise hört man, wo die andere hinter einem ist, aber hier hört man nichts. Ich konnte es überhaupt nicht einschätzen, erst als es über die Brücke ging, konnte ich zurückschauen. Es ist unglaublich, so eine Stimmung habe ich beim Triathlon bislang noch nicht erlebt. Hamburg ist richtig cool und ähnlich, aber das war hier schon krass.“

Ein ähnliches Fazit zog auch DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt: „Es war ein perfektes Wochenende, Werbung für München, Werbung für Deutschland, perfekte Werbung für Triathlon. Es war genau das, was wir uns erhofft hatten. Wir waren gute Gastgeber, und unsere Athletinnen und Athleten haben sich in einem wirklich spektakulären Feld toll geschlagen. Das ist nach Hamburg eine weitere spektakuläre Veranstaltung, die wir im Triathlon-Geschehen haben. Wir können stolz sein!“

Ergebnis
Die komplette Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.

Text: DTU; Fotos: DTU / Petko Beier