Interview mit der Bayerischen Meisterin Rebecca Robisch: „Man kann sagen, dieser Triathlon hat mein weiteres Leben bestimmt“
Der Rothsee Triathlon ist für Rebecca Robisch nicht irgend ein Rennen – es ist ihr Heimspiel. Und obwohl sie schon im Kindesalter in Roth Triathlon mit Triathlon begann, war sie dort noch gar nicht so oft am Start. Das liegt daran, dass sie jahrelang in der nationalen und internationalen Wettkampfszene unterwegs war. Dafür wurde ihr Sieg dort in diesem Jahr sogar mit dem Bayerischen Meistertitel belohnt. „Dass ich nochmal Bayerische Meisterin werden darf auf meine alten Tage – herrlich!“, witzelt die Sportlerin, die zahlreiche nationale und internationale Titel in ihrer Vita stehen hat. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
Die Ergebnisse der Damenrennen der Bayerischen Meisterschaft Kurzdistanz am Rothsee (klicken, um mehr zu sehen)
Gesamtwertung:
1. Platz: Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)
2. Platz: Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V.)
3. Platz: Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)
AK18/19 Hannah Baysal (TB Erlangen)
AK 20 Laura Mederer (TSG 08 Roth e.V)
AK 25 Sarah Karollus (SV Würzburg 05)
AK30 Verena Dormehl (TG Viktoria Augsburg)
AK 35 Rebecca Robisch (Radfreunde Hilpoltstein)
AK40 Katrin Esefeld (LG Mettenheim)
AK 45 Johanna Köhler (TSV Grünwald)
AK 50 Julia Skutschik (SV Bayreuth)
AK 55 Marion Sünkel (Team Klinikum Nürnberg)
AK 60 Gabriele Köhler (Schwimmerbund Bayern 07 e.V.)
AK 65 Kordula Kraus (Exathlon München)
Hallo Rebecca,
Du hattest eine längere Wettkampfpause und bist in diesem Jahr wieder voll durchgestartet – was hat dich dazu bewogen?
2022, als ich beim Challenge Roth am Rand stand, und meine zwei Athleten supportet habe, da hat mich irgendwie wieder das Triathlon-Fieber gepackt und ich habe an diesem Tag beschlossen, 2024 selbst zu starten. Damit ich ein Mal in meinem Leben auch eine Langdistanz gemacht habe. Und was gibt es Schöneres, als die in der Heimat, sozusagen vor der Haustür, machen zu können. 2023 habe ich dann wieder mit strukturiertem Training angefangen und meine erste Mitteldistanz gemacht und wieder versucht in den Triathlon Trainings-Alltag reinzukommen.
Und jetzt stehe ich wieder topfit da, nach zwei Jahren Vorbereitung! Ich denke, es gibt wenige Athleten, die so viel Fans/Support/Familie und Freunde auf der Strecke haben wie ich, wenn ich in Roth starte. Ich möchte mit meinem Start allen danken, die mich während meiner Profi-Karriere auf der Kurzdistanz unterstützt haben und nach 22 Jahren Triathlon-Leben einen Karriere-Abschied feiern.
Den Rothsee Triathlon kennst du schon von Kindesbeinen an. Welche Erinnerungen verbindest du mit dem Rennen?
Ich habe 1998 meinen ersten Schnuppertriathlon am Rothsee gemacht und war dort auch gleich erfolgreich. Dort hat also alles angefangen… es war ein langer und steiniger Weg in den Profisport mit vielen Ups and Downs, aber es war mein Leben und meine Leidenschaft seit diesem ersten Triathlon am Rothsee. Und ich bin froh, dass ich meine Leidenschaft so lange ausleben durfte und immer noch darf. Wer weiß, was ich heute machen würde, wenn ich damals, im Alter von zehn Jahren nicht dort gestartet wäre… Man kann sagen, dieser Triathlon hat mein weiteres Leben bestimmt 🙂
Mit dem Rothsee Triathlon verbinde ich das Gefühl von Freude und Leidenschaft.
Wie lief das Rennen am Wochenende für dich?
Ich hatte einen super Tag und habe im Schwimmen und Radfahren nochmal richtig Gas gegeben. Beim Laufen habe ich dann nicht mehr gepusht. Erstens, weil ich genügend Vorsprung hatte. Zweitens wollte ich mich nicht mehr zu müde machen. Ich hatte die Tage vor dem Rothsee noch sehr viel trainiert und wollte in der heißen Phase vor dem Challenge Roth kein Risiko eingehen. Es war toll mit meiner Familie und meinen Freunden den Tag am Rothsee feiern zu können und dazu noch den BM Titel zu holen.
Der BM-Titel ist nur einer unter vielen in deiner Vita und dann noch ein kleiner im Vergleich zu anderen. Legt man darauf überhaupt noch Wert?
Da ich ja sieben Jahre Triathlon-Pause hatte, bedeutet mir dieser Titel viel. Ich habe ja schon ewig keinen Titel mehr geholt. Außerdem waren die früheren Titel alle auf der Sprint- und Kurzdistanz mit Windschattenfahren. Es kommt es mir manchmal vor wie eine andere Sportart, da ich ja jetzt alleine 40km mit dem Zeitfahrrad fahren musste 😉
Du startest beim Challenge Roth. Worauf freust du dich da besonders?
Ich freue mich besonders auf den abschließenden Marathon, wenn auch mit etwas Respekt, da es ja meine erste Langdistanz ist. Ich bin den Marathon schon etliche Male in der Staffel gelaufen und hatte da schon immer Gänsehaut, wenn ich durch die Fan-Hotspots gelaufen bin. Diesmal werden so viel Freunde aus ganz Deutschland kommen, um mich anzufeuern und meine Familie wird mich den ganzen Tag unterstützen. Darauf freue ich mich riesig und hoffe, dass ich mir selbst einen einmaligen Tag bereiten kann. Auf die Finishline freue ich mich dann aber wahrscheinlich am meisten.
Wir wünschen dir viel Erfolg und einen tollen Tag!
Fotos: private Aufnahmen