Petra Wimbersky: „In erste Linie geht es mir um den Spaß am Sport“
Einzelkämpfer statt Teamplayer, drei Sportarten satt einer. Petra Wimbersky ist ehemalige Profi-Fußballerin und hat eine stolze Titelsammlung in ihrer Vita stehen: Weltmeisterin, zweifache Europameisterin, Bronzemedaillen-Gewinnerin bei den Olympischen Spielen, zweifache „UEFA Women’s Cup“-Siegerin sowie vierfache Deutsche Meisterin und sechsfache DFB-Pokal-Siegerin. Die gebürtige Münchnerin hat unter anderem für den FC Bayern München gespielt. Nach einer schweren Verletzung musste sie ihre Profi-Karriere beenden. Sport sagte sie dennoch nicht Ade.
Hallo Petra,
Aus dem Ballsport zum Dreisport – ein ungewöhnlicher Wandel. Wie bist Du zum Triathlon gekommen und was fasziniert Dich dabei?
Schon während meiner Fußballkarriere hatte ich den Plan im Hinterkopf, einmal einen Triathlon und einen Marathon zu absolvieren. Die Herausforderung, drei Disziplinen am Stück zu absolvieren, hat mich gereizt. Dass es dann am Ende sogar ein Ironman wurde, das hatte ich so nicht geplant. Eine Langdistanz ist körperlich und auch mental eine riesige Herausforderung. Es fasziniert mich immer wieder, was der eigene Körper imstande ist zu leisten.
Schon als Kind warst du im Schwimmverein – und hast damit früh die Grundlage für die bei den meisten Triathleten verhasste erste Disziplin des Sports gelegt. Wann hast du den Weg zum Profisport Fußball eingeschlagen?
Das Schwimmen und Fußballspielen liefen lange parallel. Im Alter von 14 Jahren habe ich den Spaß am Schwimmen verloren und dann nur noch Fußball gespielt. Zu dem Zeitpunkt war mir allerdings nicht klar, dass ich irgendwann mein Geld mit dem Sport verdienen werde. Das hat sich dann im Laufe der Zeit einfach so entwickelt.
Welche großen Unterschiede siehst Du zwischen Teamsport, Fußball und Einzelsport Triathlon?
Auf der einen Seite spielt beim Triathlon in meinen Augen die intrinsische Motivation eine große Rolle. Auch, wenn man die ein oder andere Radausfahrt oder Laufrunde mit Freunden dreht, treibt man häufiger auch mal alleine Sport. Beim Teamsport ist es genau andersherum. Da können die Teamkollegen einen auch mal mitziehen, wenn die Motivation fehlen sollte. Auf der anderen Seite hat man als Einzelsportler den Vorteil, selbst festzulegen, wann und wo man trainieren möchte und ist nicht von anderen abhängig.
Was sind Deine Ziele im Triathlon?
In erste Linie geht es mir um den Spaß am Sport und der Bewegung.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.
Foto: privat