Sophie Rohr: „Es gibt viele schöne Momente, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere“

Portrait von Sophie Rohr

Sophie Rohr hat im Sport schon viel erreicht: 2017 war sie Deutsche Meisterin, 2018 war sie Eliteschülerin des Sports in Nürnberg, bestritt national und international hochkarätige Rennen. Mittlerweile studiert sie in Grundschullehramt. Dem Sport ist sie treu geblieben und startet in der 1. Triathlon Bundesliga ebenso wie bei Rennen auf der ganzen Welt. Aber auch ihre sportlichen Wurzeln hat die Sportlerin des WSV Bad Tölz nicht vergessen. Im BTV ist sie als Trainerin bei Jugendcamps aktiv und zu ihrem Heimatverein hält sie immer noch Verbindung.

Hallo Sophie,
Du warst in diesem Jahr bei einigen Nachwuchsveranstaltungen im Verband als Trainerin aktiv. Was gefällt dir an dieser Arbeit?

Allgemein gefällt mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr gut und es macht mir Spaß ein vielseitiges und kreatives Trainingsprogramm für unterschiedliche Altersgruppen auf die Beine zu stellen. Ich selbst lasse mich auch gerne zum Mitspielen und Mitsporteln begeistern, was, glaube ich, für die Kinder auch ein besonderer Anreiz war, alles zu geben. Ich muss aber auch hervorheben, dass alle Kinder, die an den bisherigen Trainingslagern teilgenommen haben, mit Feuereifer bei der Sache „Sport“ waren, immer (über)pünktlich zu den Trainingseinheiten erschienen und uns Trainern das Leben echt unkompliziert gemacht haben.

Du warst selbst lange Jahre im Nachwuchskader. Was sind die schönsten Erinnerungen an diese Zeit und was hast du für dich mitgenommen, was dich heute noch begleitet?

Es gibt viele schöne Momente, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Besondere Highlights waren erfolgreiche Wettkämpfe international und national. Aber auch die Trainingslager mit dem/n Kader(n) machten mir immer viel Spaß. Unser „Klassiker“ als Bayernkader war ja zu den deutschen Meisterschaften mit Dirndl und in, Lederhose zu erscheinen. Da war schon unser „Auftritt“ ein tolles Erlebnis. Darüber hinaus bleiben mir noch die unzählig schönen Momente in meiner Internatszeit sowie in der anschließenden Triathlon WG in Nürnberg positiv in Erinnerung. Gemeinsam den Sportalltag zu meistern, erzeugte doch eine große Verbundenheit und führte in vielen Fällen zu guten Freundschaften. Dafür bin ich sehr dankbar.

Mittlerweile wohnst und studierst du in Regensburg, ursprünglich kommst du jedoch aus Bad Tölz. Wie sind ist deine Verbindungen nach Hause und auch zu deinem Heimatverein noch?

Studientechnisch bedingt – alles an einem Standort – wechselte ich in meinem Studium Sport Lehramt von Nürnberg/Erlangen nach Regensburg und habe dort auch eine kleine Trainingsgruppe, mit der ich ab und zu trainiere. Meinem Heimatverein dem WSV Bad Tölz habe ich die gute Förderung in meinen ersten jungen Sportlerjahren zu verdanken. So werde ich auch nächste Saison meinen Verein, der neu in der Bayernliga antritt, gerne unterstützen und für ihn an den Start gehen.

Podiumserfolg von Sophie Rohr: Die Sektdusche
Podiumserfolg von Sophie Rohr

Triathlon bietet dir die Chance viel in der Welt herumzureisen. Was war dein besonderstes Erlebnis?

Ganz besondere Ereignisse waren die beiden Starts bei den Europameisterschaften in Tartu und in Weert. Bei internationalen Wettkämpfen an den Start zu gehen ist ein unbeschreibliches Gefühl und dann 2018 in Tartu auch noch mit dem Mixed Really Team auf dem Podium zu stehen, und die erste Sekt-Dusche für „Silber“ zu feiern, war der Hammer.

Würde dich eine deiner Schülerinnen fragen, warum sich Engagement im Sport – sei es als Athletin oder als Trainerin – lohnt, was würdest du antworten? Schließlich hat man in Kinder- und Jugendjahren, doch auch anderes im Kopf, oder?

Ich würde allen meinen Schüler*innen immer empfehlen viele verschiedene Sportarten auszuprobieren, egal ob Mannschaftssportarten oder Individualsportarten. Meistens entwickeln Kinder selbst ein gutes Gefühl für ihre „richtige Sportart“ und zeigen großen Ehrgeiz und hohe Motivation, sobald sie merken, dass sie in dieser Sportart Erfolg haben. Dass Sport dabei hilft persönliche Ziele zu definieren und zu verfolgen, und insbesondere auch dazu beitragen kann gut mit Erfolgen wie Misserfolgen umzugehen, sind wichtige Punkte im Leben. Darüber hinaus entwickeln Kinder und Jugendliche so nebenbei mit und durch den Sport ein gutes Maß an Fairness sowie ein gesundes Selbstbewusstsein. Natürlich muss bei Kindern und Jugendlichen auch immer der Spaß im Vordergrund stehen und damit auch die Gelegenheit gegeben sein neue Teamkollegen und letztlich auch Freunde kennenzulernen. Dieser spielerischen Herangehensweise an den (Leistungs-)Sport ist einer meiner Schwerpunkte und gilt meine besondere Aufmerksamkeit.

Danke, Sophie!

Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.

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Fotos: Sportograf/ Neubert