Interview mit Max Dachauer: Ein Urgestein geht in den Ruhestand

Seit 1989 leistete Max Dachauer im Bayerischen Triathlon-Verband e.V. ehrenamtliche Arbeit und kümmerte sich damit über 32 Jahre lang um die Finanzen des Verbands. Mit 78 Jahren zog sich der Oberpfälzer nun in den verdienten Ruhestand zurück. „Wir sind überaus dankbar für die treue und zuverlässige Zusammenarbeit über so viele Jahre hinweg,“ kommentiert BTV-Präsident Gerd Rucker den Rückzug. „Für den Ruhestand, den Max nun auch im Ehrenamtsbereich angetreten hat, wünschen wir, das gesamte Präsidium, alles erdenklich Gute!“

Doch was bewegt Menschen dazu, sich über Jahrzehnte hinweg in Verbandsarbeit aktiv einzubringen, auch dann dabei zu bleiben, wenn die Arbeit turbulent und alles andere als reibungslos verläuft? Wir haben bei Max Dachauer nachgefragt.

Hallo Max,

1989 taucht Dein Name das erste Mal in der Chronik des BTVs auf. Wie kam es dazu?

Der damalige Präsident, Walter Pöhlmann – wir waren Arbeitskollegen, er Techniker, ich Kaufmann bei der Firma Held&Francke Bau-AG – sprach mich an: „Ich brauche einen Kassier, da hast Du nicht viel zu tun.“ Ich sagte „OK“.  Von meinem Vorgänger, H. Schulte bzw. seiner Frau, bekam ich einen Karton mit allen Bankauszügen. Diese waren vollkommen unsortiert. Dazu ein Sparbuch mit ca. 20000,00 DM – alles Eigenmittel von den Gründern und Mitgliedern.

Über so viele Jahre hinweg hat sich die Arbeit sicherlich stark verändert. Auf welche wichtigsten und prägendsten Veränderungen blickst Du zurück?

Die gravierendsten Änderungen waren Zuschüsse vom BLSV, die Anfangs nicht so üppig waren, heute aber ganz passabel sind. Weitere große Meilensteine waren der Zusammenschluss mit den neuen Bundesländern, sowie die Einführung des Euro.

Welche Situationen, würdest Du sagen, waren die Schwierigsten, welche die Schönsten?

Am schwierigsten war die Einführung und Durchsetzung des Mitgliedbeitrages sowie der Passpreis. Der ständige Vorwurf „der BTV bereichert sich“, war immer zu hören. Auch der Zwist zwischen der DTU und dem BTV war keine schöne Sache.

Mit das Schönste waren für mich die Präsidiumssitzungen und die Verbandstage und das treffen mit den Kameraden.

Würdest Du heute noch einmal deine Laufbahn als Ehrenamtlicher beginnen, welchen Rat würdest Du Dir mit auf den Weg geben? Oder anders gefragt, wie bleibt man so lange und motiviert am Ball?

Den Schritt von damals habe ich nie bereut. Ich würde also immer wieder ehrenamtlich aktiv werden. Ehrenamtliche brauchen jedoch auch oft ein dickes Fell, man muß viel Kritik über sich ergehen lassen, die zudem oft unberechtigt ist. Das wäre mein Rat: Man darf trotzdem nicht gleich alles hinschmeissen. Denn wer nicht dabei ist, kann auch nicht mehr mitreden.
Meine dauerhafte Motivation war die Zusammenarbeit mit den Jüngeren und jungen Leuten, ihr Engagement und ihre Begeisterung. Das hat Spass gemacht

Lieber Max, wir wünschen Dir alles Gute!