Interview mit der neuen stellvertretenden Jugendleiterin Sofia Warter Rubio
Beim Verbandsjugendtag in Hof wurde Sofia Warter Rubio zur Stellvertreterin des Jugendleiters Henrik Jörgens gewählt. Die 22-jährige hatte sich zuvor mit einem ungewöhnlichen Schritt für das Amt empfohlen: Mit einer Initiativbewerbung. Wir haben uns mit der Erlangenerin unterhalten.
Hallo Sofia, deine Heimat Erlangen hast du noch für die nächsten vier Monate gegen die Wahlheimat Spanien getauscht. Nun bist Du 2500 Kilometer entfernt. Warum hast Du dennoch Interesse daran, dich im bayerischen Triathlonsport zu engagieren?
Als Athletin, die Triathlon seit Jugendzeiten betreibt, und Trainerin, konte ich verschiedene Perspektiven des Sports bereits kennenlernen. Als Jugendliche habe ich selber an Trainingscamps, Feriencamps und natürlich den BTV Jugendcups teilgenommen. Das hilft, um zu verstehen, worauf es dabei ankommt. Als Trainerin beim TV Erlangen habe ich Kontakt zu vielen jungen Sportlern und hoffe, jetzt ihre Interessen in Bayern vertreten zu können und auf Sie einzugehen. Ab Februar bin ich wieder zu Hause, bis dahin werde ich mich hauptsächlich „digital“ aus der Ferne einbringen können.
Ich bin neugierig auf das, was auf mich zukommt, und freue mich auf neue Herausforderungen!
Du hast vorbildliche Vereins- und Verbandsarbeit selbst erfahren: Beim TV 1848 Erlangen wurde und wird seit jeher viel Engagement in die Ausbildung des Triathlon-Nachwuchs investiert. Später warst du Kaderathletin im Bayerischen Triathlon-Verband. Was hast Du aus dieser Zeit für dich an wertvollen Erfahrungen mitgenommen?
Ich denke die Eindrücke aus dem eigenen Training, sowohl von meinem ersten Trainer im Verein, wie dann auch von Roland Knoll und Ute Schäfer, und die Erfahrungen, die ich als Trainerin im Verein gemacht habe, haben mich auf jeden Fall geprägt. Vieles bekomme ich auch über meinen Vater mit, der als Jugendleiter der Jugendabteilung des TV Erlangen sehr viel Zeit in Organisation und Planung investiert. Man merkt aber auch direkt, dass gute Arbeit sich auszahlt. Wichtig ist ein strukturiertes Vorgehen, am besten, ohne dass es die jungen Triathleten merken. Für Sie sollen der Spaß und die Freude am Sport im Vordergrund stehen.
Wie möchtest Du diese Erfahrungen nun in deine Arbeit einbringen?
Ich hoffe natürlich, dass ich meine Erfahrungen einbringen kann und ich dann in der Lage sein werde, mich für die Triathlon-Jugend gut einzusetzen. Ich habe viel erlebt, was sehr gut funktioniert hat und bei den Kids und Jugendlichen auch immer gut angekommen ist. Egal, ob es Trainingscamps oder Wettkämpfe waren. Aber natürlich gab es auch schlechte Beispiele, aus denen man besonders viel lernen kann. Das muss man dann nicht wiederholen.
Du bist selbst noch sportlich aktiv. Erst in den letzten Wochen konntest Du bei der Triathlon EM in Valencia eine Top-Ten-Platzierung erreichen. Welchen Stellenwert hat Sport heute noch für Dich?
Seitdem ich 2013 vom Leistungsturnen zum Triathlon gewechselt bin, habe ich auch nicht mehr damit aufgehört. Sport steht also schon immer ziemlich weit oben auf meiner Liste. Vor allem die Coronapandemie, als ich auf einmal wieder mehr Zeit hatte, hat mich extrem motiviert wieder strukturiert zu trainieren. Das hatte dann natürlich auch Auswirkungen auf die Wettkämpfe und so konnte ich auch mal wieder einen Top 10 Platz in der 2. Bundelisga abrufen. Hier in Sevilla trainiere ich jetzt mehrmals täglich beim 1. Ligateam Isbilya mit und hoffe möglichst fit über den Winter zu kommen und neue Impulse zu bekommen. Bis jetzt scheint das ganz gut zu klappen.
Welche ist die schönste sportliche Erfahrung, an die Du Dich gerne zurückerinnerst?
Da gibt es Einige die ich nennen könnte… Meine Teilnahme am Junior Europacup in Kitzbühel 2016 fällt mir spontan ein, wo ich zum ersten Mal im Internationalen Feld an den Start gegangen bin, mit großen Namen wie zum Beispiel Taylor Knibb. Das Grand Final in Rotterdam, wo ich selbst als AK-Sportlerin gestartet bin, aber auch die eine Woche beim Bundesfinale in Berlin mit der Schulmannschaft des Ohmgymnasiums Erlangen, wo ich das Team begleiten und betreuen durfte.
Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir viel Erfolg als Stellvertretende Jugendleiterin!
Danke schön!
© Text: Christine Waitz; Fotos: Sofia Warter-Rubio [17.10.2021]