Ina Al-Sultan: Kindern eine Alternative bieten
Hallo Ina,
Im BTV bist du für den Bereich Schultriathlon zuständig. Triathlon in der Schule – wie kann das denn klappen?
Es geht im Schulsport selbstverständlich nicht um Leistungs- oder gar Ironmantraining, sondern darum den Schülern technische Grundfertigkeiten, Schwimmen, Radbeherrschung, Lauftechnik und Wechseln beizubringen und das Ganze natürlich möglichst spielerisch.
Erstmalig gab es im Herbst eine Trainer-Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Was erhoffst Du Dir dadurch?
Die Lehrer sollen zum einen mehr Rüstzeug an die Hand bekommen, um eine Triathlon-AG sicher und abwechslungsreich gestalten zu können, zum anderen motiviert werden um Triathlon-Sportarbeitsgemeinschaften in Kooperation mit Vereinen anzubieten und um sich zu vernetzen.
Du bist selbst Lehrerin – wie nimmst Du Schulsport wahr? Wo gibt es Verbesserungsbedarf?
Zum einen sind wir an vielen Schulen materiell gut ausgestattet, aber leider gibt es immer wieder Probleme mit der Infrastruktur. Schulbäder sind zwar vorhanden, aber nicht nutzbar oder die Schulen sind so stark belegt, dass wir im Winter schlichtweg nicht genug Hallenplätze haben. Bei den Schülern besteht die Problematik, dass die jüngeren Altersstufen meist noch sehr sportbegeistert und wettkampfaffin sind, wir aber ab der Mittelstufe oft Motivationsschwierigkeiten feststellen. Auch im Kollegium wird die Bedeutung des Sportunterrichts als Impulsgeber für das Sporttreiben als wichtiger Bestandteil zur Gesunderhaltung des Menschen oft unterschätzt.
Nicht selten hängt der Erfolg des Schulsports vom Engagement des Lehrers oder der Lehrerin ab. Besonders gut kann man das im Rahmen der Aktion „Jugend trainiert für Olympia“ sehen. Warum lohnt sich der oft zusätzliche Einsatz für dich?
Es macht mir natürlich große Freude, Kinder für Sport im allgemeinen, besonders aber für den Triathlonsport, den ich selbst und meine Familie so lieben, zu begeistern und Kindern eine Alternative zu anderen Sportarten aber noch wichtiger zum Computerspielen zu bieten.
Wie kamst du selbst zum Triathlon und wie beeinflusst das deine Arbeit heute?
Ich habe schon sehr früh mit der Leichtathletik begonnen und mein Vater war schon ein sportbegeisterter Lehrer, der unter anderem den Nibelungentriathlon in meiner Heimatstadt Xanten aus der Taufe gehoben hat. Da war der Schritt zum Triathlon einfach.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview ist Teil des Adventskalenders 2022. Mehr starke Frauen gibt es dort.
Foto: privat